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bootswirtschaft 4/2019 55 INTERN bootswirtschaft 4/2019 54 DBSV-Herbstreise in die Schweiz „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ (Matthias Claudius). Diese Weisheit können die gut 30 DBSV-Mitglieder für sich in Anspruch nehmen, die an der DBSV-Reise teilnahmen, die vom 2.–5. September 2019 stattfand. A usgangspunkt für die Besichti- gung war zunächst Zürich, wo die Teilnehmer nach und nach eintrudelten. Mehr oder weniger war die gesamte Republik vertreten: Von Rends- burg bis Konstanz und von Grünheide bis Wesel in sämtlichen Altersgruppen (von 10 Jahren bis 85 Jahren). Zunächst fand bei dichten Wolken ein zweistündi- ger Stadtrundgang in zwei Gruppen durch Zürich statt. Die Stadt liegt idyllisch am Zürichsee und am Fluss Limmat und geht auf eine römische Siedlung zurück. Sie ist die größte Stadt der Schweiz und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Da es in der Vergangenheit nie zu einem großen Brand gekom- men ist, verfügt die Stadt über eine ungewöhnlich alte Bausubstanz und Häuser aus dem 14. Jahr- hundert sind keine Seltenheit. Der Abend war zur freien Verfügung. A m nächsten Morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein zeitig mit dem Bus zur Firma Carbo-Link, wo die Gruppe von Andy Winistoer- fer, dem Geschäftsführer, begrüßt wurde. Die sich anschließende Präsentation vermittelte einen im- posanten Eindruck von der Vielfältigkeit und techni- schen Reife der Produkte. Carbo-Link ist in vielen Bereichen tätig und immer geht es um hohe Las- ten, Festigkeit und geringes Gewicht. Der Marine- bereich ist nur ein Teil im weitgespannten Portfolio. In erster Linie werden Primärstrukturbauteile aus Carbon hergestellt. Beim stehenden Gut setzen alle Americas-Cup- Teams auf die Wanten und Stagen von Carbo-Link, aber auch viele Eigner von Superyachten unter Se- geln entscheiden sich für Carbon statt Stahl, denn die Gewichtseinsparung ist signifikant, die Durch- messer können reduziert werden und für die End- verbindungen sind keine schweren Terminals er- forderlich. Der Vielfalt der Anwendungsbereiche ist keine Grenze gesetzt: Verstagung großer Kräne, Flugzeugteile, Rotorblätter für Hubschrauber, Hän- gebrückenseile, Ultraleichtflugzeuge, Bewehrungen an Häusern für größere Erdbebensicherheit. Beim Rundgang durch die Fertigungshallen zeig- ten sich die Besucher aus Deutschland von der Präzision der Arbeit beeindruckt. Die Prepregs wur- den automatisch auf einem Schneidetisch zuge- schnitten und in den Formen platziert. Prüf- und Teststände und verschiedene Zertifizierungen (ISO 9001 und AS9100D) dienen der Qualitätssiche- rung. Für Bauteile, die zu groß für LKW’s sind, gibt Eindrücke aus der Schweiz: Links: Unsere Gruppe bei der Portier-Werft. Fotos rechts: herzliche Schweizer Gast- freundschaft bei Boesch Boote (oben) und der SNG (unten). Neben Zürich und Luzern stand auch eine Fahrt mit der Zahnradbahn hoch zum Pilatus auf dem Programm – Austausch unter Kollegen und der Spaß kamen nicht zu kurz.

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I N T E R N

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DBSV-Herbstreise in die Schweiz

„ W e n n e i n e r e i n e R e i s e t u t , s o k a n n e r w a s e r z ä h l e n “ ( M a t t h i a s C l a u d i u s ) .

D i e s e W e i s h e i t k ö n n e n d i e g u t 3 0 D B S V - M i t g l i e d e r f ü r s i c h i n A n s p r u c h n e h m e n , d i e a n d e r

D B S V - R e i s e t e i l n a h m e n , d i e v o m 2 . – 5 . S e p t e m b e r 2 0 1 9 s t a t t f a n d .

Ausgangspunkt für die Besichti-gung war zunächst Zürich, wo

die Teilnehmer nach und nacheintrudelten. Mehr oder weniger

war die gesamte Republik vertreten: Von Rends-burg bis Konstanz und von Grünheide bis Wesel insämtlichen Altersgruppen (von 10 Jahren bis 85Jahren).Zunächst fand bei dichten Wolken ein zweistündi-ger Stadtrundgang in zwei Gruppen durch Zürichstatt. Die Stadt liegt idyllisch am Zürichsee und amFluss Limmat und geht auf eine römische Siedlungzurück. Sie ist die größte Stadt der Schweiz und

ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Da es in derVergangenheit nie zu einem großen Brand gekom-men ist, verfügt die Stadt über eine ungewöhnlichalte Bausubstanz und Häuser aus dem 14. Jahr-hundert sind keine Seltenheit. Der Abend war zurfreien Verfügung.

Am nächsten Morgen ging es bei strahlendemSonnenschein zeitig mit dem Bus zur Firma

Carbo-Link, wo die Gruppe von Andy Winistoer-fer, dem Geschäftsführer, begrüßt wurde. Die sichanschließende Präsentation vermittelte einen im-posanten Eindruck von der Vielfältigkeit und techni-

schen Reife der Produkte. Carbo-Link ist in vielenBereichen tätig und immer geht es um hohe Las-ten, Festigkeit und geringes Gewicht. Der Marine-bereich ist nur ein Teil im weitgespannten Portfolio.In erster Linie werden Primärstrukturbauteile ausCarbon hergestellt. Beim stehenden Gut setzen alle Americas-Cup-Teams auf die Wanten und Stagen von Carbo-Link,aber auch viele Eigner von Superyachten unter Se-geln entscheiden sich für Carbon statt Stahl, denndie Gewichtseinsparung ist signifikant, die Durch-messer können reduziert werden und für die End-verbindungen sind keine schweren Terminals er-

forderlich. Der Vielfalt der Anwendungsbereiche istkeine Grenze gesetzt: Verstagung großer Kräne,Flugzeugteile, Rotorblätter für Hubschrauber, Hän-gebrückenseile, Ultraleichtflugzeuge, Bewehrungenan Häusern für größere Erdbebensicherheit.Beim Rundgang durch die Fertigungshallen zeig-ten sich die Besucher aus Deutschland von derPräzision der Arbeit beeindruckt. Die Prepregs wur-den automatisch auf einem Schneidetisch zuge-schnitten und in den Formen platziert. Prüf- undTeststände und verschiedene Zertifizierungen (ISO9001 und AS9100D) dienen der Qualitätssiche-rung. Für Bauteile, die zu groß für LKW’s sind, gibt

Eindrücke aus der Schweiz:

Links: Unsere Gruppe bei der

Portier-Werft. Fotos rechts:

herzliche Schweizer Gast-

freundschaft bei Boesch

Boote (oben) und der SNG

(unten). Neben Zürich und

Luzern stand auch eine

Fahrt mit der Zahnradbahn

hoch zum Pilatus auf dem

Programm – Austausch

unter Kollegen und der Spaß

kamen nicht zu kurz.

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kannten Kunden gehören unter anderem die Gebrüder Sachs,Romy Schneider, Peter Kraus, Freddy Quinn und Udo Jürgens.Mit Markus Boesch ist die Kontinuität des Familienunterneh-mens in vierter Generation gesichert. Torsten Conradi bedanktesich für die interessante Führung und die Gastfreundschaft. DerAbend klang bei einem gemeinsamen Abendessen aus, zudem auch Vinzenz Batt, David, Evelyne und Lisa Clavadetschervom Schweizer Bootsbauer-Verband eingeladen waren. Allefreuten sich über ihre süße Überraschung, leckere SchweizerSchokolade für jeden der Teilnehmer.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus nach Luzern unddie Teilnehmer hatten Gelegenheit die schöne Stadt am

Vierwaldstätter See zu besuchen. Anschließend wurde dieWerft SNG besichtigt, die bereits 1357 als St. NiklausenSchiffgesellschaft Genossenschaft gegründet wurde und damitdas zweitälteste Unternehmen in der Schweiz ist. Boote wer-den von SNG nicht mehr gebaut, dafür ist das Unternehmenheute in vielen Bereichen sehr breit aufgestellt und beschäftigtüber 50 Mitarbeiter ganzjährig und außerdem viele Saison-kräfte. Im Angebot sind die Vertretungen verschiedener inter-nationaler Motor- und Segelbootwerften, Bootsverleih, Yacht-charter, Liegeplätze, Service und Reparatur, Personenschiff-fahrt, Liegeplätze und Segelschule. Wolfgang Arnold, Mitgliedder Geschäftsführung, stellte das Unternehmen vor und führtedurch den Standort in Luzern. Zum Abschluss gab es Bewir-tung bei schönstem Sonnenschein an Deck des neuesten Pas-sagierschiffs der Flotte.

Nach dem Mittagessen ging es zur benachbar-ten Werft Shiptec. Die Werft ist Teil einer

Holding, der außerdem noch die Sparten SGVSchiffahrt und Tavolago Catering angehören. DieFlotte der SGV besteht aus 20 Schiffen, davon fünfDampfschiffe. Es werden pro Jahr drei MillionenPassagiere befördert. Pius Barmet erklärte miteiner Präsentation die Geschichte und die Ge-schäftsbereiche des Unternehmens, und Ge-schäftsführer Rudolf Stadelmann begrüßte dieDBSV-Mitglieder. Shiptec befasst sich mit den Fel-dern Engineering, Schiffbau und Service. Nebendem Neubau, zuletzt auch von Patrouillenbooten,werden auch umfangreiche Restaurationen vorge-nommen. Zurzeit wird der Schaufelraddampfer„Stadt Luzern“ einer umfangreichen Überholungunterzogen, und die Reisegruppe konnte sich beieinem Rundgang durch das über 60 Meter langeSchiff vom Umfang der Arbeiten ein Bild machen.Das bereits 1837 vom Stapel gelaufene Schiff istnatürlich noch genietet, Reparaturen werden aberheute geschweißt. Die Salons werden überholt undin historischer Originalität wiederhergestellt. Auchdie Dampfmaschine erfährt eine Generalüberho-lung. Anhand von anderen Dampfschiffen, die ander Brücke vor der Werft lagen, konnte man sehen,wie originalgetreu die Arbeiten ausgeführt werden.

I N T E R N

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Boote, wo die Gruppe vom Seniorchef KlausBoesch begrüßt wurde, der zusammen mit demBetriebsleiter Urs Frei die Reisegruppe durch dieWerft führte. Boesch Boote sind leistungsstarkeMotorboote aus Mahagoni. Es werden verschie-dene Größen zwischen 6,20 und 9,70 MeternLänge angeboten. Die Standardmotorisierung be-steht aus leistungsstarken Benzinmotoren, aber essind auch Elektroantriebe und Dieselmaschinen er-hältlich. Für den Bau der Boote wird vornehmlichFSC-zertifiziertes Mahagoni verwendet, aber auchheimische Hölzer wie Fichte, Föhre, Lärche undAhorn. Im Gegensatz zu der bis 1965 angewende-ten Karweel geplankten Bauweise, bei der die Plan-ken der Aussenhaut je nach Feuchtigkeitsgehaltgewachsen oder geschwunden sind, ist die heuteangewandte Boesch-Schichtbauweise absolut sta-bil und garantiert einen äußerst biege- und ver-windungssteifen Bootskörper. Viele Bauteile, wieSpanten, Schotten oder lamellierte Teile werdenvorgefertigt und auf Lager genommen, so dasssich die Bauzeiten verkürzen lassen. BesondereSorgfalt wird auf die Lackierung gelegt, die in ei-gener Lackierkammer vorgenommen wird. Früherwurden die Boote am Zürichsee in Kilchberg pro-duziert. Dort gibt es heute noch den Standort mitHafen und Trockenlagerung, die Produktion wurde1971 ins Land nach Sihlbruck verlegt. Wegen derguten Fahr- und Gleiteigenschaften sind BoeschBoote auch als Wasserskiboote sehr beliebt, manfindet sie aber auch als Tender auf großen Yach-ten. Bis heute sind die Boote aus der Schweiz be-gehrte Prestigeobjekte und ein internationalesHändlernetz gewährleistet den Vertrieb. Zu den be-

Hamburg Boat Show

11 02.09.2019 12:37:55

es einen Gleisanschluss. Torsten Conradi bedanktesich bei Andy Winistoerfer für die interessante Prä-sentation und die Führung im Namen aller Teil-nehmer.

Nach kurzer Busfahrt erreichte die Gruppe diePortier Werft und wurde vom Eigentümer

Jürg Weber und der Betriebsleiterin Ariane Vonwil-ler begrüßt. In der über 200jährigen Geschichte

der Werft sind hier am Zürichsee viele Boote ent-standen, aber inzwischen konzentriert man sichauf Bootslagerung, Hafenbetrieb, Service und Re-paratur und Yachthandel. Für die Bootslagerung inder Halle fahren die Boote in die Halle hinein undwerden mit Gurten und Traverse von einem Stap-ler mit seitlicher Gabel aus dem Wasser genom-men. Dann wird das Boot zu einem Regal gefah-ren, wo es mit der Traverse in Reihen übereinanderaufgehängt wird. Damit für die Gänge zwischenden Regalen kein Platz verschenkt wird, werdendie gesamten Regale wie im Aktenarchiv verfah-ren, so dass der Gang nach Bedarf platziert wer-den kann. Beeindruckend! Wenn die Kunden Bootfahren möchten, müssen sie 30 Minuten vorheranrufen und das Boot wird ins Wasser gesetzt. Die-sen Service gibt es an sieben Tagen in der Woche.Kleinere Boote können von den Eignern selbst aufeine Hubplattform gefahren und gewassert, bezie-hungsweise an Land genommen werden. Die Por-tierwerft handelt Motor-, Elektro- und Segelbootevon zehn verschiedenen europäischen und ameri-kanischen Werften. Viele Modelle können in derAusstellungshalle besichtigt werden.

Nach der Fahrt mit der Autofähre über den Seeund dem Mittagessen ging es dann zu Boesch

Torsten Conradi bedankt sich beim Geschäfts-

führer der SNG, Wolfgang Arnold, für die inter-

essante Führung.

Beeindruckend: Das geringe Gewicht von Carbon –

demonstriert von Valentin Bemetz von Carbo-Link.

Torsten Conradi mit

Ariane Vonwiller

und Jürg Weber von

der Portier Werft –

die effiziente Boots-

lagerung ist beste-

chend.

Die DBSV-Mitglie-

der gut behütet

bei Shiptec.

Oben: Rudolf Sta-

delmann und Pius

Barmet von Ship-

tec mit Torsten

Conradi im Salon

eines Dampf-

schiffes.

Die schönen Boesch-

Boote wurden von

allen Seiten bewun-

dert! Unten: Urs Frei,

Markus Boesch,

Klaus Boesch, Tors-

ten Conradi (v.l.n.r).

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Ein Rückblick auf Aktivitäten an der Landes-berufsschule für Bootsbauer in Lübeck-Trave-münde im Schuljahr 2018/19.

Im Januar 2019 fand die Gesellenprüfung der jun-gen Auszubildenden in der Landesberufsschule fürBootsbauer in Lübeck-Travemünde statt. Währendim August 2018 bereits 22 Schüler und zwei Schü-lerinnen in der Fachrichtung Neu-, Aus- undUmbau (NAU) und acht Schüler in der Fachrich-tung Yachttechnik (T) ihre Prüfung erfolgreich ab-legten, konnten Anfang Februar 2019 zusätzlichinsgesamt 68 Prüflinge ihre Ausbildung beenden.Dabei handelte es sich in der Fachrichtung NAUum 39 Schüler und sieben Schülerinnen, in derFachrichtung Technik waren es 20 Schüler und

weisungen (ÜLU) in Lernortkooperation währendder Schulblöcke nach dem „Travemünder Modell“durchgeführt werden, was die betriebsfernen Zei-ten reduziert. So werden auf dem Priwall in der ge-samten Ausbildung 9 Überbetriebliche Lehrgängedurchgeführt – im ersten Teil der Ausbildung fünf(G-Metall, G-Boot, TSM 1, Kunststoff 1 sowie Holz1), nach der Gesellenprüfung Teil 1 gibt es vier zu-

kretär Herr Frank Nägele aus Berlin und der Wirt-schaftssenator Herr Sven Schindler aus Lübeck.Erfreulicherweise bilden die Bootsbau-Betriebe ver-mehrt aus, so dass die Landesberufsschule fürBootsbauer im Jahrgang 2018 einen Zuwachs vonca. 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermel-den kann. Pro Jahrgang werden fünf Parallelklas-sen beschult. Laut KMK (Kultusministerkonferenz)-Vereinbarung werden die Auszubildenden allerBundesländer, in denen Bootsbauer ausgebildetwerden, in Travemünde beschult – außer denjeni-gen aus Niedersachsen, die aufgrund der Kultus-hoheit der Bundesländer dort selbst beschultwerden sollen.Eine Besonderheit des Standortes in Lübeck ist es,dass hier alle Überbetrieblichen Lehrlingsunter-

zwei Schülerinnen. Während einer sehr emotiona-len Freisprechungsfreier, zu der die Bootsbauerin-nung Schleswig-Holstein ins Radisson Blue in derHansestadt Lübeck eingeladen hatte, wurden dieAuszubildenden vom Obermeister der InnungSchleswig-Holstein, Herrn Jürgen Klemens, in denGesellenstand erhoben. Dies geschah im Beiseinvon 260 Gästen, unter ihnen auch der Staatsse-

All hands on deck - Alle Mann an Deck

Einmarsch der Bootsbauerinnen und Bootsbauer zur Freisprechungsfeier in Lübeck.

Torsten Conradi bedankte sich auch hier fürdie informative Führung und die Gastfreund-schaft.

Zu Fuß ging es dann wenige Meter zumSchiffsanleger und die Gruppe bestieg das

Kursschiff und fuhr bei herrlichstem Wetter vorder imposanten Kulisse der Schweizer Alpenüber den Vierwaldstätter See nach Alpnach-stadt, wo der Bus wartete. Nach kurzer Fahrtwurde das Seehotel Wilerbad am Sarnenseeerreicht, und der Tag endete mit einem köstli-chen Abendessen mit Schweizer Spezialitäten.

Am nächsten Morgen fuhr die Gruppe diekurze Strecke zur Herzog Marina. Die

Brüder Leander und Ivo Herzog begrüßten dieGruppe und führten die DBSV Mitglieder durchden Standort in Alpnachstadt. Die Herzog Ma-rina bietet Komplettservice für Yachten bisüber 50 Fuß Länge an. Dazu gehören Liege-plätze an verschiedenen Standorten am Vier-waldstätter See, Yachthandel, Yachtcharter,Führerscheine, Reparaturen und technischerService. Liegeplätze gibt es im Wasser, anLand und in einer Bootshalle, in der die Kun-den ihre Yachten selbst aus dem Wasser neh-men und so trocken lagern können. Zwischenden beiden Hallenkomplexen gibt es eine etwa20 Meter lange Hubbühne mit einer Hebekraftvon 20 Tonnen, mit der die Yachten auch indie oberen Stockwerke verbracht werden kön-

nen, wo abermals mehrere tausend Quadrat-meter Fläche zur Verfügung stehen. Der Yacht-handel umfasst die Vertretung mehrerer inter-nationaler Werften mit Galeon als Hauptum-satzträger. Wie vielerorts hatten die BrüderHerzog für ihren Neubau einen langen Atemgebraucht, denn die Zeitspanne von der Pla-nung bis zur Fertigstellung betrug elf Jahre.Auf dem Dach der Hallen wurden noch Pent-häuser errichtet, die vermietet sind.Von der Herzog Marina fuhr die Gruppe zurSeilbahn und bestieg die Panorama Gondeln

zum Luzerner Hausberg, dem Pilatus, der miteiner Höhe von über 2.000 Metern einen phantas-tischen Blick über die Gegend bietet. Für die DBSV-Mitglieder kam es anders. Nach zweistündigemAufenthalt in dichtem Nebel stiegen alle in diesteilste Zahnradbahn der Welt mit 48 Prozent Stei-gung, um ins Tal zurückzufahren. Zwei Stundenspäter endete die Reise am Flughafen in Zürich.Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass die Reisenins Ausland zu anderen Werften und maritimen

Es berichten Claus-Ehlert Meyer, Claudia Zamboni und Brigitte Barein

Ivo und Leander

Herzog zeigten unter

anderem ihre be-

eindruckenden

Liegeplätze.

Betrieben den Blick erweitern und ihren Nutzenhaben. Die freundliche Aufnahme in den Betrieben, die of-fenen Gespräche, der lebhafte Austausch unter denMitgliedern und auch die Schweizer Gastfreund-schaft wird den Teilnehmern in guter Erinnerungbleiben.

Auf diesem Wege ein „Grüezi“ und „merci vilmal“in die Schweiz!