Der Hauptsitz ist auch Labor und Arbeitsprobe - · PDF fileMinergie-Industriebau in der...

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Datum: 03.10.2013 Basellandschaftliche Zeitung 4410 Liestal 061/ 927 26 00 www.basellandschaftlichezeitung.ch/ Medienart: Print Themen-Nr.: 621.7 Abo-Nr.: 1082014 Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 13'012 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Seite: 22 Fläche: 52'243 mm² Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 51384843 Ausschnitt Seite: 1/2 Der Hauptsitz ist auch Labor und Arbeitsprobe Sauter Die Basler Firma ist einer der Branchenleader in Sachen Energieeffizienz - und sie bleibt der Region treu Vor gut hundert Jahren machte der Grindelwaldner Fritz Sauter eine bahnbrechende Erfindung: Er entwi- ckelte Schaltuhren für Strassenbe- leuchtungen und für die Nutzung des günstigen Nachtstromes. Die Firma expandierte rasch und wurde nach Basel verlegt. Mit dem «Cumulus»- Boiler, der über einen solchen Nacht- schalter verfügte, gelang Sauter der Durchbruch. Noch heute gehören Schalt- und Regelsysteme zum Kern- geschäft der Firma. Allerdings sind sie heute hochkomplex, elektronisch gesteuert und oft in ein ganzes Ge- bäudetechnik-System integriert. Das Schlüsselwort heisst Energieeffizi- enz. Boom durch die Energiewende «Im Rahmen der Energiewende kommt der Effizienz eine eminent wichtige Bedeutung zu», sagt GEO Bertram Schmitz. Der grösste Teil der Energie wird noch immer im Gebäu- debereich konsumiert - und auch verschwendet. Der durchschnittliche Energieverbrauch eines kommerziel- len Gebäudes könne von 170 Kilo- wattstunden (kWh) pro Jahr und Quadratmeter auf 34 kWh gesenkt werden. «Im Prinzip braucht man da keine Kernreaktoren mehr», meint Schmitz. Wobei der Gebäudeautoma- tion sogar noch eine grössere Bedeu- tung zukomme als der Aussenisolati- on. Die grosse Besonderheit der Firma Sauter: Sie produziert ausschliesslich hier in Basel, also nicht im EU-Raum, nicht in Korea, nicht in China. Die Kosten sind wegen des teuren Fran- kens zwar hoch, dafür bietet Sauter Produkte an, die weltweit fast kon- kurrenzlos sind und mit denen Sau- ter auf dem Markt einen respektab- len Preis erzielen kann. Eigene Meinung ist gefragt Eine weitere Besonderheit des Bas- ler Betriebes ist die Organisation der Produktionsarbeit in Arbeitszirkeln. Die Mitarbeitenden der jeweiligen Gruppen führen nicht nur die Aufträ- ge aus, sondern sie besprechen Ar- beitsorganisation und -abläufe. Ihre Inputs sind ausdrücklich willkom- men. Mit dem Modell liessen sich die Produktionskosten bis zu 20 Prozent reduzieren, sagt Schmitz. Die Durch- laufzeit könne bis zu 50 Prozent und der Flächenbedarf in der Produktion bis zu 75 Prozent gesenkt werden. Die Fertigungstiefe ist gross oder sa- lopp gesagt: Vieles wird vor Ort her- gestellt, weniges zugekauft. Selbst Produktionsautomaten wurden hier Das produktive Herz der Sauter: Die Fertigungshalle. JURI JUNKOV VON STEFAN SCHUPPLI Bericht Seite: 3/12

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Page 1: Der Hauptsitz ist auch Labor und Arbeitsprobe - · PDF fileMinergie-Industriebau in der Nord-westschweiz und benutzt eigene Ge-bäudeautomationssysteme zur Opti-mierung der Energieflüsse.

Datum: 03.10.2013

Basellandschaftliche Zeitung4410 Liestal061/ 927 26 00www.basellandschaftlichezeitung.ch/

Medienart: Print Themen-Nr.: 621.7Abo-Nr.: 1082014Medientyp: Tages- und Wochenpresse

Auflage: 13'012Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

Seite: 22Fläche: 52'243 mm²

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Argus Ref.: 51384843Ausschnitt Seite: 1/2

Der Hauptsitz ist auch Labor und ArbeitsprobeSauter Die Basler Firma ist einer der Branchenleader in Sachen Energieeffizienz - und sie bleibt der Region treu

Vor gut hundert Jahren machte derGrindelwaldner Fritz Sauter einebahnbrechende Erfindung: Er entwi-ckelte Schaltuhren für Strassenbe-leuchtungen und für die Nutzung desgünstigen Nachtstromes. Die Firmaexpandierte rasch und wurde nachBasel verlegt. Mit dem «Cumulus»-Boiler, der über einen solchen Nacht-schalter verfügte, gelang Sauter derDurchbruch. Noch heute gehörenSchalt- und Regelsysteme zum Kern-geschäft der Firma. Allerdings sindsie heute hochkomplex, elektronischgesteuert und oft in ein ganzes Ge-bäudetechnik-System integriert. DasSchlüsselwort heisst Energieeffizi-enz.

Boom durch die Energiewende«Im Rahmen der Energiewende

kommt der Effizienz eine eminentwichtige Bedeutung zu», sagt GEO

Bertram Schmitz. Der grösste Teil derEnergie wird noch immer im Gebäu-debereich konsumiert - und auchverschwendet. Der durchschnittlicheEnergieverbrauch eines kommerziel-len Gebäudes könne von 170 Kilo-wattstunden (kWh) pro Jahr undQuadratmeter auf 34 kWh gesenktwerden. «Im Prinzip braucht man dakeine Kernreaktoren mehr», meintSchmitz. Wobei der Gebäudeautoma-tion sogar noch eine grössere Bedeu-tung zukomme als der Aussenisolati-on.

Die grosse Besonderheit der FirmaSauter: Sie produziert ausschliesslichhier in Basel, also nicht im EU-Raum,nicht in Korea, nicht in China. DieKosten sind wegen des teuren Fran-kens zwar hoch, dafür bietet SauterProdukte an, die weltweit fast kon-

kurrenzlos sind und mit denen Sau-ter auf dem Markt einen respektab-len Preis erzielen kann.

Eigene Meinung ist gefragtEine weitere Besonderheit des Bas-

ler Betriebes ist die Organisation derProduktionsarbeit in Arbeitszirkeln.Die Mitarbeitenden der jeweiligenGruppen führen nicht nur die Aufträ-ge aus, sondern sie besprechen Ar-beitsorganisation und -abläufe. IhreInputs sind ausdrücklich willkom-men. Mit dem Modell liessen sich dieProduktionskosten bis zu 20 Prozentreduzieren, sagt Schmitz. Die Durch-laufzeit könne bis zu 50 Prozent undder Flächenbedarf in der Produktionbis zu 75 Prozent gesenkt werden.Die Fertigungstiefe ist gross oder sa-lopp gesagt: Vieles wird vor Ort her-

gestellt, weniges zugekauft. SelbstProduktionsautomaten wurden hier

Das produktive Herz der Sauter: Die Fertigungshalle. JURI JUNKOV

VON STEFAN SCHUPPLI

Bericht Seite: 3/12

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entwickelt und gebaut. «Der Firmageht es gut», sagt Schmitz knapp. Er-tragszahlen publiziert das Familien-unternehmen nicht. Im Bereich der

«Im Rahmen der Energie-wende kommt der Effizi-enz eine eminent wichti-ge Bedeutung zu.»Bertram Schmitz, CEO Sauter

Gebäudeautomation gilt Sauter heu-te als eine der führenden Firmen.Nicht zuletzt deshalb bekommt sieimmer wieder anspruchsvolle Aufträ-ge. Etliche Bauten, die dank der Ge-

bäudeautomation von Sauter in denZertifizierungsprogrammen gut ab-schnitten, wurden ausgezeichnet.

Energieverbrauch nahe NullSo auch ein Bürogebäude bei Mün-

chen, das die höchstmögliche Gebäu-dezertifizierung erhalten hat. Es seiein «Beinahe-Nullenergiehaus»,meint man bei Sauter. Der Elithis-

Das stellt Sauter herHard- und Software sowie dazuge-hörende Dienstleistungen in derGebäudeautomation; Module fürGebäude-System-Managementinkl. Software, Mess- und Regel-technologie, Ventil-und Klappen-antriebe, Ventile für Fussboden-heizungen, Green Building Moni-tore (Anzeigen für Energiekon-sum/-produktion im Haus). (STS)

Turm in Dijon sei das erste kommer-zielle Positivenergiehaus der Welt.Dieses Haus braucht per saldo keineEnergie, es produziert sogar welche.

Auch das eigene Hauptsitz-Gebäu-de hinter dem Badischen Bahnhofsetzt neue Massstäbe. Es ist der ersteMinergie-Industriebau in der Nord-westschweiz und benutzt eigene Ge-bäudeautomationssysteme zur Opti-mierung der Energieflüsse. Das Hausbeherbergt Büros, Besprechungsräu-me, Produktionshallen, Lager undSpedition mit Lastwagen-Rampe, diealle mit Tageslicht versehen sind undkürzeste Arbeitswege ermöglichen.

Grundwasser und SonnenenergieDas Gebäude nutzt erneuerbare

Energiequellen auf intelligente Wei-se. Besonders eindrücklich ist das inder Energiezentrale im Keller zu se-hen: Die Steuerungsanlage, die Wär-meaustauscher und -Pumpen, die di-cken Rohre, in denen das Grundwas-ser 11,3 Kubikmeter pro Sekundehoch- und wieder zurückgepumptwird, dem Wärme oder Kälte ent-nommen wird. Auf dem Dach produ-

Sauter 2012

Umsatz4uftragseingangExportMitarbeitende

380 Mio. Fr.

384 Mio. Fr.90%

2178

(Vollzeitstellen, Jahresdurchschnitt)

ziert eine Solarstromanlage maximal70 kW Strom. Das Gebäude, 60 Meterlang und 17 Meter hoch und mit ei-ner nutzbaren Fläche von 8600 Qua-dratmetern, verursacht Energiekos-ten von gerade mal 10000 Frankenpro Jahr. Kürzlich hat Sauter für die-ses Haus den KMU-Preis der IVVB inder Kategorie «Effizienz» bekommenDurch den Einbezug von Wetterdatenkönnen auch meteorologische Bedin-gungen wie Kälteeinbruch oder Son-neneinstrahlung in den Regelungs-strategien berücksichtigt werden. Biszu einer Aussentemperatur von mi-nus fünf Grad kann die Energieversor-gung des Gebäudes ohne fossile Ener-gie gewährleistet werden, was sowohlim letzten Winter als auch im Hitze-sommer bewiesen wurde.

Die Camions liefern ihre Ware aneinem kälteisolierten Dock an. Dasneue Haus wird Kunden gleich als Re-ferenz vorgeführt: Hier kann die gan-ze Sauter-Produktpalette live erlebtwerden. Und es ist auch ein Labor:Wird ein neues Teil entwickelt, wirdes hier zum ersten Mal getestet.

davon in Basel 450-500in Reinach 160

Tochterfirmen 18

Bericht Seite: 4/12