„Der Markt für IT Beratung und IT Service in...

97
Lünendonk ® -Studie 2013 „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ Eine unabhängige Analyse führender IT-Dienstleister sowie Anwenderunternehmen Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH mit fachlicher Unterstützung von Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann (Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management, Technische Universität Darmstadt)

Transcript of „Der Markt für IT Beratung und IT Service in...

Lünendonk®-Studie 2013

„Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“

Eine unabhängige Analyse führender IT-Dienstleister sowie Anwenderunternehmen

Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH

mit fachlicher Unterstützung von

Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann

(Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management,

Technische Universität Darmstadt)

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

2

Inhaltsverzeichnis

VORWORT ........................................................................................................................................................ 4

METHODIK ........................................................................................................................................................ 6

MANAGEMENT SUMMARY – DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK ................................... 11

MARKTENTWICKLUNG UND PROGNOSEN................................................................................................. 16

KUNDEN UND NEUKUNDEN DER IT-DIENSTLEISTER ............................................................................... 25

IT-AUSGABEN UND EXTERNE IT-PROVIDER IN DEN KUNDENUNTERNEHMEN ..................................... 27

BUDGETVERTEILUNG DER IT-ABTEILUNGEN (MAKE OR BUY) .............................................................. 30

DIE ROLLE DER IT UND IHR WERTBEITRAG .............................................................................................. 33

ZIELE, TECHNOLOGIEN UND RESTRIKTIONEN DER IT-ABTEILUNGEN ................................................. 36

IT-INVESTITIONEN UND TECHNOLOGIETRENDS ....................................................................................... 39

EINSATZBEREICHE DER IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-UNTERNEHMEN ...................................... 51

NEARSHORE-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI IT-PROJEKTEN ............................................................... 57

PERSONALSTRUKTUR DER IT-BERATUNGS- UND SERVICE-UNTERNEHMEN ...................................... 61

AUSWAHL VON IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-UNTERNEHMEN ..................................................... 71

AUSWAHLPROZESS UND VERTRAGSFORMEN ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT

IT-DIENSTLEISTUNGEN ................................................................................................................................. 74

THESEN ZUR ZUKUNFT DER IT .................................................................................................................... 79

FAZIT ............................................................................................................................................................... 81

SONDERKAPITEL – TU DARMSTADT: ABHÄNGIGKEITEN UND MACHTAUSNUTZUNG IN IT-

OUTSOURCING-BEZIEHUNGEN ................................................................................................................... 84

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

3

UNTERNEHMENSPROFILE DER PARTNER ................................................................................................. 89

Accenture ......................................................................................................................................................... 90

arvato Systems ................................................................................................................................................. 91

Capgemini ........................................................................................................................................................ 92

TU Darmstadt .................................................................................................................................................. 93

Lünendonk GmbH .......................................................................................................................................... 94

ANHANG: ERLÄUTERUNGEN ZU AUSGEWÄHLTEN ANALYSIERTEN ANBIETERUNTERNEHMEN ...... 95

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

4

Vorwort

Mario Zillmann, Leiter

Professional Services,

Lünendonk GmbH

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die vorliegende Lünendonk®

-Studie 2013 „Führende

IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen in

Deutschland“ – zu zwei wesentlichen Teilmärkten

der Informationstechnik – stellt eine der umfas-

sendsten Informationssammlungen in Deutschland

zu diesem Themenkomplex dar. Sie enthält zahlrei-

che und tief gehende Kennzahlen, Auswertungen

und Interpretationen zum IT-Dienstleistungssektor.

Die Studie basiert zum einen auf den Ergebnissen

der als Marktbarometer geltenden IT-Beratungs- und

IT-Service-Listen von Lünendonk. Sie vereint in

sich alle relevanten Daten und Informationen, die in

jedem einzelnen Marktsegment seit 30 Jahren ein-

mal pro Jahr per Fragebogen-Recherche, aber we-

sentlich auch durch kontinuierliche Beobachtung

und Analyse der Unternehmen sowie zahlreiche

Analysten- und Expertengespräche erhoben werden.

Zum anderen werden die Angaben der Anbieter

durch eine erstmals parallel durchgeführte Befra-

gung von 50 großen Anwenderunternehmen für IT-

Beratung und IT-Service ergänzt.

Bei den Anbietern handelt es sich um in Deutsch-

land tätige unabhängige Dienstleister, die jeweils

mehr als die Hälfte ihrer Umsätze mit IT-

Dienstleistungen (ohne Hardware- und Software-

Verkäufe) erzielt haben. Bei den Anwendern handelt

es sich mehrheitlich um Großunternehmen und Kon-

zerne, die signifikante Ausgaben für externe IT-

Dienstleistungen verzeichnen.

Die IT-Industrie ist ein Wachstumssektor, welcher

derzeit einen Wandlungsprozess durchlebt. Dabei

entwickelt sich die IT von einem überwiegend als

Kostenfaktor wahrgenommenen Bereich zu einem

Wertschöpfungsfaktor.

Grundsätzlich werden IT-Dienstleistungen in fast

allen Abteilungen eines Kundenunternehmens er-

bracht. Dabei rückt die IT immer näher an die Kern-

prozesse heran. Die Informationstechnologie ist

inzwischen der Enabler sämtlicher Geschäfts-

prozesse, von den Verwaltungsprozessen, wie HR

und Finanzen, bis hin zu den operativen Prozessen,

wie Produktion, Logistik, Vertrieb, Marketing und

Einkauf.

Darüber hinaus ermöglicht die IT den Unternehmen

die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäfts-

modelle wie den Vertrieb von Produkten über das

Internet, die Software-gestützte Entwicklung von

Fahrzeugen und ihrer Komponenten, die rasend

schnelle Auswertung großer Datenberge ebenso wie

die Umwälzung ganzer Branchen (etwa den Medien),

indem Inhalte über mobile Endgeräte dem Kunden

jederzeit zugänglich gemacht werden.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

5

UNTERSUCHTE ANBIETERGRUPPEN

IT-Dienstleistungen werden grundsätzlich in „run

the business“ und „change the business“ unterglie-

dert.

Während sich run-the-business-Leistungen überwie-

gend auf den Betrieb und die Weiterentwicklung der

IT-Infrastruktur sowie der Anwendungsumgebung

richten, geht es bei change-the-business-Leistungen

darum, die Geschäftsprozesse an veränderte Bedin-

gungen wie Internationalisierung, neue Produktli-

nien und Vertriebskanäle oder den Einsatz moderner

Technologien wie Social Media, Business Analytics

oder Cloud anzupassen, zu beschleunigen oder auch

zu modernisieren. Dies geschieht in der Regel mit-

hilfe von IT-Beratungsmethoden, Best Practices

sowie der Auswahl und dem Einsatz moderner IT-

Technologien und Anwendungen.

Daneben müssen die IT-Anwendungen und

-Systeme, mit denen das operative Geschäft unter-

stützt wird, betreut und weiterentwickelt werden. Zu

der Betreuung zählt vor allem, Störungen in den IT-

Prozessen entweder frühzeitig zu erkennen oder bei

Fehlermeldungen der Anwender die Störungen

schnellstmöglich abzustellen.

IT-Dienstleister sind in beiden Leistungsarten tätig.

Dabei haben sich einige auf Beratungs- und Verän-

derungsprojekte oder reine Betriebsleistungen spezi-

alisiert, während andere ein breites Portfolio von

Management- und IT-Beratung, Systementwicklung-

und -implementierung bis hin zum Betrieb von Re-

chenzentren anbieten.

Da das Wettbewerbsumfeld für Beratungs- und

Systementwicklungsprojekte sich stark von dem der

Betriebsleistungen unterscheidet, hat Lünendonk den

IT-Markt in Deutschland in drei Anbietergruppen

aufgeteilt:

• Lünendonk definiert Anbieter, die mehr als 60

Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, Soft-

ware-Entwicklung und Systemintegration, also

change-the-business, erwirtschaften, als „IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen“.

• Anbieter, welche sich schwerpunktmäßig mit dem

Betrieb von Rechenzentren und Anwendungsum-

gebungen sowie Wartungs- und Support-Leis-

tungen beschäftigen, werden als „IT-Service-

Unternehmen“ eingestuft.

• Eine dritte Gruppe bilden Business Innovation/

Transformation Partner (kurz BITP), die in dieser

Studie nicht separat analysiert werden. Gesamt-

dienstleister bieten in ihrem Leistungsportfolio ei-

nen kunden- und projektspezifischen Mix aus Ma-

nagement- und IT-Beratung, Realisierung, Out-

sourcing und Business Process Management

(BPM) beziehungsweise Business Process Out-

sourcing (BPO) an. Hierzu gibt es allerdings die

separate Lünendonk®

-Liste „Führende Business

Innovation/Transformation Partner in Deutsch-

land“.

Diese Ausprägungen von IT-Dienstleistern werden

von Lünendonk seit Jahren separat analysiert. Eben-

falls gibt es für alle drei Kategorien Lünendonk®

-

Listen, in denen die 25 nach Umsatz in Deutschland

führenden Anbieter respektive zehn BITP-Anbieter

transparent gerankt werden.

Wir wünschen Ihnen nun eine angenehme und vor

allem nützliche Lektüre!

Herzliche Grüße

Mario Zillmann,

Leiter Professional Services, Lünendonk GmbH

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

6

Methodik

SAMPLE DER UNTERSUCHTEN

IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-

UNTERNEHMEN

Die Befragung der Anbieter von IT-Beratung und

Systemintegration umfasst 65 Unternehmen, die im

Jahr 2012 jeweils mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze

mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung

und Systemintegration erwirtschaftet haben. Darun-

ter befinden sich auch die 25 Unternehmen, die 2012

die höchsten Inlandsumsätze in Deutschland erzielt

haben (Top 25). Diese 25 nach Umsatz in

Deutschland führenden Anbieter sind in der

Lünendonk®-Liste „IT-Beratung und Systemintegra-

tion“ veröffentlicht.

Zusammen mit weiteren 40 mittelgroßen und klei-

nen Anbietern stellt dieses Sample ein realistisches

Abbild der IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Angebotsseite dar, wobei die größeren Anbieter

gewollt überrepräsentiert sind, da sie einen Großteil

des Marktvolumens ausmachen. Zusammen vereinen

alle von Lünendonk analysierten IT-Berater

Umsätze in Deutschland von über 10,5 Milliarden

Euro.

SAMPLE DER UNTERSUCHTEN

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

Die Befragung der Anbieter von IT-Services umfasst

34 Unternehmen, die im Jahr 2012 jeweils mehr als

50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Dienstleistungen,

wie beispielsweise Outsourcing, ASP, RZ-Services,

Maintenance und Schulung erwirtschaftet haben.

Hier wurde angestrebt, die heterogene Struktur der

Anbieter in dem Sample abzubilden. Die IT-Service-

Unternehmen sind in der Regel größer als die IT-

Beratungs-Unternehmen.

Fast 60 Prozent erzielen einen Umsatz von jeweils

mehr als 100 Millionen Euro. Zusammen erreichte

ihr Umsatz in Deutschland 2012 ein Volumen von

18,9 Milliarden Euro.

__________________________________________

29,4 Milliarden Euro erwirtschaften

die von Lünendonk untersuchten

IT-Beratungs- und IT-Service-

Unternehmen in Summe im Jahr

2012.

Das vergleichbare Marktvolumen

für IT-Services lag laut Branchen-

verband Bitkom 2012 bei 34,9

Milliarden Euro. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

SAMPLE DER UNTERSUCHTEN

ANWENDERUNTERNEHMEN

Die Befragung der Anwender von IT-Dienst-

leistungen umfasst 50 überwiegend große Unter-

nehmen. Etwa drei Viertel der analysierten Anwen-

derunternehmen sind Großunternehmen mit über

einer Milliarde Euro Gesamtumsatz pro Jahr. Unter

den betrachteten Kundenfirmen befinden sich zwölf

Dax-Konzerne und sechs Firmen aus dem M-Dax.

Die Verteilung der Branchen ist breit gefächert. Den

größten Anteil an den Studienteilnehmern (7) bilden

Verantwortliche für den Einkauf von IT-

Dienstleistungen in Banken. Jeweils vier Befragte

kommen aus den Branchen „Chemie, Pharma“,

„Handel“, „Konsumgüter“, „Verkehr, Logistik“ und

„Sonstige Industrien“.

GÜLTIGKEIT DER ERGEBNISSE

Die zahlreichen Auswertungen beziehen sich nicht

nur auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2012.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

7

Vielmehr wurden die teilnehmenden Unternehmen

zudem gebeten, Aussagen zu Trends und Thesen zu

bewerten, die das Jahr 2013 und die weitere Zukunft

des Marktes bis 2020 beeinflussen.

Die Befragung der Anbieter und Anwender wurde

zwischen Februar und April 2013 durchführt.

Aussagen zu Prognosen über Investitionen, Ge-

schäftsentwicklungen und Marktthemen berück-

sichtigen daher bereits Erfahrungswerte aus 2013.

Außerdem wurden für die Bewertung der Zahlen,

Daten, Fakten und Einschätzungen der Beratungs-

und Service-Unternehmen nur bei der Lünendonk

GmbH und ihrem Knowledge Tank mögliche

Bewertungen von Ergebnissen und Entwicklungen

vorgenommen. Auf Basis dieser kontinuierlichen

Marktanalyse lassen sich Einschätzungen und

Interpretationen ableiten, die anderweitig nicht

möglich oder wenig valide wären.

Die Lünendonk GmbH baut ihre Rankings, Studien

und Marktstichproben auf klaren, nachweisbaren

und nachvollziehbaren Daten und Fakten auf. Weder

wir noch unsere Kunden schätzen zu viele Schätz-

zahlen. Daher finden Sie in den meisten Übersichten

nur wenige, einzeln gekennzeichnete Positionen, an

denen wir bedauerlicherweise mit fundierten Schätz-

zahlen operieren müssen. Dies basiert gelegentlich

auch auf Vorgaben der Unternehmen, die aus unter-

schiedlichen Gründen keine offiziellen Angaben

publizieren dürfen.

In der vorliegenden Studie werden die Antworten

der Teilnehmerunternehmen nicht unternehmensbe-

zogen, sondern nur als statistische Gesamtauswer-

tungen wiedergegeben. Ausnahmen bilden – wie mit

den Studienteilnehmern vereinbart – die Angaben zu

den Umsatz- und Mitarbeiterzahlen.

UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER STUDIENTEILNEHMER

IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 1: Gut ein Drittel der analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen, welche

sich mit ihren Unternehmensdaten an der Lünendonk®

-Studie beteiligt haben, gehören zur Spitzengruppe der

Anbieter in Deutschland. In Summe kommen die Studienteilnehmer aus allen Unternehmensgrößenklassen.

28%

20%

18%

17%

17%

bis 25 Mio. Euro

über 25 bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 bis 250 Mio. Euro

über 250 Mio. Euro

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

8

UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER DER STUDIENTEILNEHMER

IT-SERVICE – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 2: Ein Drittel der teilnehmenden IT-Service-Anbieter erwirtschaftete im Jahr 2012 mehr als 250

Millionen Euro Umsatz.

UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER BEFRAGTEN ANWENDERUNTERNEHMEN

RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 3: Die Mehrheit der Auftraggeberunternehmen, die sich an der Studie beteiligt haben, sind

Großunternehmen mit mehr als eine Milliarde Euro Umsatz beziehungsweise bei den befragten Banken die

Bilanzsummen.

16%

6%

39%

12%

27%

bis 500 Mio. Euro

über 500 Mio. bis 1 Mrd. Euro

über 1 bis 5 Mrd. Euro

über 5 bis 10 Mrd. Euro

über 10 Mrd. Euro

Davon :

12 Unternehmen aus dem Dax-30

6 Unternehmen aus dem M-Dax

24%

15%

28%

3%

9%

21%

bis 50 Mio. Euro

über 50 bis 100 Mio. Euro

über 100 bis 250 Mio. Euro

über 250 bis 500 Mio. Euro

über 500 bis 1000 Mio. Euro

über 1 Mrd. Euro

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

9

BRANCHEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

ANZAHL DER NENNUNGEN – ABSOLUTE UND RELATIVE VERTEILUNG

Abbildung 4: Die befragten Anwenderunternehmen kommen aus den verschiedensten Wirtschaftssektoren.

Am häufigsten haben sich Banken beteiligt.

Branche Anzahl Anteil

Banken 7 14%

Chemie, Pharma 4 8%

Handel 4 8%

Konsumgüterindustrie 4 8%

Verkehr, Logistik 4 8%

Sonstige Industrien 4 8%

Automobilindustrie 3 6%

Gesundheitswesen 3 6%

Versicherungen 3 6%

Energie 2 4%

Telekommunikation, IT 2 4%

Maschinenbau 1 2%

Elektrotechnik 1 2%

Sonstige Dienstleistungen 8 16%

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

10

GRÖßENKLASSEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

SELBSTEINSCHÄTZUNG DER ANBIETER – ANTEILE DER NENNUNGEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 5: In der Eigenwahrnehmung sehen sich die befragten Kundenunternehmen mehrheitlich als

Großunternehmen sowie dem gehobenen Mittelstand zugehörig.

MITARBEITER DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 6: Die Anzahl der Mitarbeiter in den untersuchten Anwenderunternehmen spiegelt die

Eigenwahrnehmung der Größenklassen wider. Sechs Kundenunternehmen beschäftigen mindestens 50.000

Mitarbeiter.

n = 50

22,0%

14,0%

24,0%

28,0%

12,0%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

bis 2.500 über 2.500 bis 5.000

über 5.000 bis 10.000

über 10.000 bis 50.000

über 50.000

n = 50

40,0% 44,0% 16,0%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Großunternehmen Gehobener Mittelstand Mittelstand

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

11

Management Summary – Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

MARKTENTWICKLUNG

IT-Beratung und Systemintegration

• Die Nachfrage nach Leistungen der IT-Beratungs-

und Systemintegrations-Unternehmen ist 2012 um

11,5 Prozent im Vergleich zu 2011 gestiegen. Für

das laufende Jahr 2012 erwarten die von Lünen-

donk befragten IT-Beratungsunternehmen durch-

schnittlich 8,5 Prozent höhere Umsätze als 2012.

• Top-Themen für das Umsatzwachstum 2013 und

Kundeninvestitionen sind aus Sicht der IT-

Beratungshäuser „Grafical User Interface“, also

bedienerfreundliche Anwendungen, und die Opti-

mierung der IT-Infrastruktur.

• Weiterhin rechnen sie mit IT-Projekten in den

Einsatzgebieten „Services/Kundendienste“, „In-

formationstechnologie“ und „Logistik/Supply

Chain“. Die höchsten Technologieinvestitionen

erwarten die IT-Berater in „Business Analytics“,

„Mobile Enterprise“ sowie „Mobile Apps“.

IT-Service

• Die Umsätze der von Lünendonk analysierten IT-

Service-Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem

Betrieb und der Weiterentwicklung der IT-

Umgebung sind 2012 im Durchschnitt um 7,6

Prozent gewachsen. Für das laufende Geschäfts-

jahr rechnen sie mit einem Anstieg ihrer eigenen

Umsätze um 3,8 Prozent.

• Top-Themen für die Umsatzentwicklung sind aus

Sicht der IT-Serviceunternehmen die Optimierung

der „Prozesse/Services/Anwendungen“ der Kun-

denunternehmen. Hier rechnen sie mit einer sehr

starken Nachfrage. Ein ebenfalls wichtiges Inves-

titionsthema ihrer Kunden sind 2013 „Daten“, also

die Verbesserung der Datenhaltung, verbunden

mit einer effizienten Integration von Unterneh-

mensdaten und externen Informationen in das Ma-

nagement Reporting.

• In diesem Zusammenhang erwarten die IT-

Service-Unternehmen für 2014 hohe Investitionen

ihrer Kunden in die Technologiethemen „Big Da-

ta“ und „Cloud Services“. 2013 sind „Mobile

Enterprise“, „Mobile Apps“ und „IT-Security“ die

Top-Themen, bei denen sie hohe Investitionen ih-

rer Kunden prognostizieren.

Big Data ist 2013 sowohl aus Sicht der IT-

Beratungs- als auch der IT-Service-Unternehmen

noch kein Top-Thema, wird es aber ihrer Meinung

nach 2014 werden.

IT-Anwenderunternehmen

• Die erstmals im Rahmen dieser Lünendonk-Studie

befragten IT-Verantwortlichen aus großen Kun-

denunternehmen rechnen für das laufende Jahr

2013 mit einem Anstieg ihrer Budgets für IT-

Projekte um 0,9 Prozent. Betriebskosten für die

IT-Umgebung sind in diesem Wert nicht inkludiert.

• 2014 werden die IT-Projektbudgets dagegen vo-

raussichtlich um 1,7 Prozent steigen – nahezu eine

Verdoppelung im Vergleich zu 2013. Dabei wird

die Hälfte der Projektbudgets sowohl 2013 als

auch 2014 extern ausgeschrieben werden.

• Die befragten IT-Manager rechnen 2013 und 2014

vor allem mit Investitionen in die Optimierung der

„Prozesse/Services/Anwendungen“ und „Daten“.

• „Virtualisierung“ und „IT-Security“ sind diejeni-

gen Technologiethemen in die 2013 am stärksten

in den analysierten Kundenunternehmen investiert

wird. 2014 werden hohe Investitionen in „Mobile

Enterprise“ erwartet.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

12

VERTEILUNG DER UMSÄTZE DER

IT-DIENSTLEISTER

Marktsektoren

• Die höchste Nachfrage nach den Leistungen der

Anbieter von IT-Beratung und IT-Service kommt

aus „Banken“ und der „Automobilindustrie“. Die-

se beiden Branchen haben eine besonders hohe

Prozesskomplexität und Informationstechnologie

stärker als andere Branchen in ihre Produkte inte-

griert.

• Für IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen ebenfalls eine sehr wichtige Kun-

dengruppe sind Telekommunikations- und IT-

Unternehmen. Die Energiebranche macht mit

durchschnittlich 9 Prozent Umsatzanteil ebenfalls

einen großen Block aus.

• Neben Banken und dem Automobilsektor erwirt-

schaften die befragten IT-Service-Unternehmen

vergleichsweise hohe Umsatzanteile in den Bran-

chen Handel und Gesundheitswesen (jeweils 9,5

Prozent durchschnittlicher Umsatzanteil).

Leistungsspektrum

• 62 Prozent ihres Umsatzes erzielen die von Lü-

nendonk untersuchten IT-Beratungs- und Sys-

temintegrations-Unternehmen in ihrem Kernge-

schäft (IT-Beratung, Individual-Software-Ent-

wicklung, Software-Einführung und Systemin-

tegration). Umsatzstarke IT-Beratungsunter-

nehmen erzielen auch signifikante Umsätze mit

Applikations-Outsourcing und Managementbera-

tung.

• IT-Service-Unternehmen sind dagegen noch sehr

stark auf den Betrieb und die Weiterentwicklung

der IT-Landschaft (run-the-business) fokussiert.

Bei IT-nahen Projekten in den Anwenderunter-

nehmen zur Prozessgestaltung, der Konzeption ef-

fizienter Geschäftsprozesse und Einführung von

Technologien werden IT-Service-Unternehmen

nur marginal beauftragt. Da IT-Budgets immer

stärker für Veränderungsprojekte an der Schnitt-

kante zwischen Business und IT (change-the-

business) vergeben werden und bei Betriebsleis-

tungen seit Jahren hoher Kostendruck herrscht,

sind IT-Service-Unternehmen gefordert, sich neu

auszurichten.

ANWENDEPERSPEKTIVE: IT-PROJEKTE

WERDEN PARTNERSCHAFTLICH UMGESETZT

• Die Rolle der IT hat sich in den letzten Jahren

stark verändert. In der internen Wahrnehmung vie-

ler befragter Kundenunternehmen hat sich der

Fachbereich IT mittlerweile als Business Partner

etabliert.

• Die befragten IT-Managern sind in diesem Kon-

text auch der Auffassung „IT-Projekte werden

immer häufiger gemeinsam durch die IT und die

jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert“.

Aus Sicht von 32,0 Prozent der Befragten trifft

dieses Statement voll zu (+2) und weitere 52,0

Prozent sind der Meinung, diese Form der fachbe-

reichsübergreifenden Zusammenarbeit treffe größ-

tenteils zu.

• In Zusammenhang mit der Bedeutung von IT-

Technologien als Enabler von Prozessoptimie-

rungsprojekten oder neuen Geschäftsmodellen hat

aus Sicht der Mehrheit der befragten IT-Manager

auch die Rolle des CIO im Unternehmen an Ge-

wicht gewonnen. Interessant ist ebenfalls, dass IT-

Investitionen in den untersuchten Kundenunter-

nehmen sehr oft partnerschaftlich von der IT und

dem Business getroffen werden.

WAHRNEHMUNG DER IT IN DEN BEFRAGTEN

ANWENDERUNTERNEHMEN

• Das Ziel hin zu einer internen Wahrnehmung der

IT als bedeutendem Wertschöpfungsfaktor ist al-

lerdings nach Auskunft der befragten IT-Verant-

wortlichen noch nicht erreicht. Kein befragter IT-

Manager ist der Meinung, die IT nehme in seinem

Unternehmen derzeit eine vollständig wertstei-

gernde Rolle ein. Aus Sicht von 42,0 Prozent der

befragten IT-Manager hat ihre IT-Abteilung eine

„eher wertsteigernde Rolle“. Eine „eher kostenori-

entierte Rolle“ spielt die IT in 20,0 Prozent der

analysierten Kundenunternehmen, während sie in

6,0 Prozent der untersuchten Unternehmen noch

eine „kostenorientierte Rolle“ einnimmt.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

13

• Interessant ist ebenfalls, dass 4,2 Prozent der be-

fragten IT-Manager der Meinung sind, dass der

Vorstand ihren Fachbereich in einer „wertstei-

gernden Rolle“ wahrnehme, während keiner der

IT-Manager diese Rolle für sich in Anspruch ge-

nommen hat. Allerdings sind knapp 42 Prozent der

Meinung, der Vorstand nehme die IT „neutral“

wahr, also weder wertsteigernd noch kostenorien-

tiert. Für die CIOs bedeutet dies, ihre internen

Marketing-Anstrengungen weiterzuführen. Nur

ein Viertel der IT-Verantwortlichen vermutet, dass

der Vorstand in ihrer Abteilung eine zumindest

„eher kostenorientierte Rolle“ sieht.

ZIELE UND RESTRIKTIONEN DER

IT-ABTEILUNGEN

• „Wachstum, Expansion“ steht an erster Stelle der

am häufigsten genannten Geschäftsziele der be-

fragten CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen, in

denen die IT mitwirkt. So erfordert der Aufbau

neuer Produktionsstätten oder Vertriebsniederlas-

sungen die IT-Anbindung und Vernetzung an die

Unternehmensprozesse. Die „Prozessoptimierung“

in Bezug auf die Geschäftsprozesse zählt derzeit

ebenfalls zu den Top-Themen, in welche die IT in

hohem Maße involviert ist.

• Die „Kostenoptimierung“ sowie die Optimierung

der IT-Prozesse sind ebenfalls Projekte, welche

ohne IT-Bezug nicht umgesetzt werden können.

• An den wichtigsten Geschäftszielen mit IT-Bezug

wird deutlich, dass die Informationstechnologie

einen bedeutenden Faktor für den Geschäftserfolg

darstellt. IT-Beratungs- und IT-Service-

Unternehmen müssen ihre Marktpositionierung

entsprechend anpassen.

• Die zwei bedeutendsten Technologiethemen pas-

sen zu den Geschäftszielen. „Standardisierung und

Konsolidierung“ der IT-Landschaft sowie „Big

Data/Analytics“ sind aus Sicht der Befragten die

Top-Technologiethemen für ihr eigenes Unter-

nehmen. „Mobile“ ist aus Sicht der befragten IT-

Verantwortlichen derzeit die drittwichtigste Tech-

nologie. Während durch „Standardisierung und

Konsolidierung“ die Komplexität der IT-

Landschaft reduziert wird und damit die Produkti-

vität gesteigert sowie Betriebskosten reduziert

werden, fällt „Big Data/Analytics“ sowohl in die

Unternehmenssteuerung als auch in die intelligen-

te Vermarktung der Produkte und Dienstleistun-

gen.

• Der größte Behinderungsfaktor in IT-Abteilungen

der untersuchten Großunternehmen und Konzerne

ist das „Budget“. Diese Top-Position überrascht

nicht. Viele der befragten CIOs und IT-Einkaufs-

verantwortlichen gaben an, dass die IT intern noch

eher als Kostenfaktor denn als Wertschöpfungs-

faktor gesehen wird. Diese Wahrnehmung hängt

auch mit ihren Aufgaben zusammen. Je stärker

sich die interne IT mit dem Betrieb der IT-

Infrastruktur und der Applikationen beschäftigt,

desto mehr Ressourcen (Budget, Personal) fehlen

für strategische IT-Aufgaben und die Mitwirkung

in Projekten der Fachbereiche.

• Der Fachkräftemangel in der IT ist ebenfalls ein

wichtiger Faktor, welcher die Umsetzung von IT-

Projekten behindert. Für externe IT-Dienstleister

bedeutet dies einerseits einen Anstieg der Projekt-

anfragen, und andererseits die Notwendigkeit, IT-

Fachkräfte stärker als bisher zu rekrutieren und

dabei auch auf Nearshore und Offshore zu setzen.

• In engem Zusammenhang mit den Technolo-

giethemen Cloud, Mobile und Big Data folgt als

weitere wichtige Restriktion der befragten IT-

Abteilungen „Datenschutz/Security/Rechtliche

Anforderungen“. Vor allem in Bezug auf Cloud-

Projekte sind derzeit rechtliche Rahmenbedingun-

gen im Umgang mit personenbezogenen Daten

noch nicht vollständig geregelt.

ANTEIL VON NEARSHORE UND OFFSHORE IN

DEN PROJEKTEN DER ANBIETER

• Bei Projekten in den IT-Themen „Software-

Entwicklung“, „Wartung/Support/Helpdesk“ und

„Testmanagement“ setzen nur die umsatzstarken

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-

nehmen in hohem Maße auf Nearshore- und Offs-

hore-Ressourcen. Die Leistungserbringung von

IT-Dienstleistungen außerhalb Deutschlands hat

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

14

sich folglich noch nicht in hohem Maße durchge-

setzt und nimmt bei Projekten der analysierten

Anbieterunternehmen eher einen geringen Anteil

ein.

• Dagegen haben umsatzstarke IT-Service-

Unternehmen hohe Anteile von Near- und Offsho-

re-Leistungen bei „Wartung/Support/Helpdesk“.

Bei „Testmanagement“ und „Desktop Manage-

ment“ setzen umsatzstärkere und international

aufgestellte Anbieter eher auf Nearshore und

Offshore als Projektmix.

GRÖßE DER BELEGSCHAFT DER

IT-DIENSTLEISTER

• 2012 haben 11,4 Prozent mehr Mitarbeiter für IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

gearbeitet. Damit fällt der Mitarbeiterzuwachs fast

genauso hoch aus wie das Umsatzwachstum. Hier

wird deutlich, dass das IT-Beratungsgeschäft sehr

stark von den Beratern abhängt, die Projekte ak-

quirieren und umsetzen. 75.680 Mitarbeiter waren

2012 bei den 65 untersuchten IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Da-

mit ergibt sich in der Summe ein absoluter Mitar-

beiterzuwachs der an der Studie beteiligten Unter-

nehmen gegenüber 2011 um rund 11.345.

• Die 34 IT-Service-Anbieter, die in diese Studie

einbezogen wurden, hatten 2012 insgesamt rund

103.508 fest angestellte Mitarbeiter. 2011 waren

91.388 Mitarbeiter beschäftigt. Dies entspricht ei-

nem Anstieg der Belegschaft von 5,5 Prozent im

arithmetischen Mittel.

• Aufgrund von Industrialisierungseffekten, bedingt

durch Technologien wie Virtualisierung, Cloud

oder IT Service Management, wird der Betrieb

von Rechenzentren und Applikationen immer

mehr standardisiert und automatisiert. Die Be-

triebskosten der IT-Umgebung sinken in diesem

Zusammenhang. IT-Service-Unternehmen sind ge-

fordert, auf solche Technologien zu setzen, um

wettbewerbsfähig zu bleiben und marktfähige

Preise anbieten zu können. Dass durch Industriali-

sierung und Automatisierung für bestimmte Auf-

gaben weniger Personal benötigt wird, ist nach-

vollziehbar. Entsprechend ist 2012 die Belegschaft

der IT-Service-Unternehmen deutlich niedriger

gestiegen als die der IT-Beratungs- und Systemin-

tegrations-Unternehmen, bei denen stärker Bera-

tertagessätze verkauft werden.

AUSWIRKUNGEN DES FACHKRÄFTEMANGELS

AUF DIE ANBIETER

• Rund vier von fünf Teilnehmern (79,1%) aus dem

Kreis der IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen bezeichnen die Gewinnung von

Mitarbeitern als „sehr schwierig“ oder „schwierig“.

Nur 6,4 Prozent empfinden diese Aufgabe als

„weniger schwierig“ oder „gar nicht schwierig“.

• Für 68,9 Prozent der teilnehmenden IT-

Beratungsunternehmen hat sich der Arbeitskräf-

temangel zu einem „sehr großen Problem“ oder

„großen Problem“ entwickelt. Nur 4,9 Prozent se-

hen darin „kein Problem“, wobei sich allerdings

26,2 Prozent unentschieden äußern, was auf ein

eher geringes Problemempfinden hindeutet.

• Die Teilnehmer, deren Tätigkeitsschwerpunkt IT-

Services sind, sehen das Personalknappheitsprob-

lem als etwas weniger gravierend an. Zwar emp-

finden immerhin 70,0 Prozent von ihnen die Ge-

winnung von qualifizierten IT-Fachkräften als

„sehr schwierig“ oder „schwierig“, aber 16,7 Pro-

zent haben keine Probleme damit. 13,3 Prozent

sagen „neutral“. Der Mittelwert beträgt 0,87.

• Auch die Frage, ob der Arbeitskräftemangel ein

Problem für das eigene Unternehmen darstellt,

wird von den IT-Service-Unternehmen weniger

oft mit Ja beantwortet. 61,3 Prozent sehen darin

ein Problem, der Rest ist unentschieden oder be-

trachtet die Situation nicht als Problem.

ANTEIL VON FRAUEN AN DER BELEGSCHAFT

DER ANBIETER

• Im Durchschnitt beschäftigten die untersuchten

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-

nehmen 15,9 Prozent Frauen im Jahr 2012. Für

das laufende Jahr haben sich die teilnehmenden

Unternehmen eine deutliche Steigerung des Frau-

enanteils vorgenommen. Er soll 2013 im Durch-

schnitt bei 16,6 Prozent liegen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

15

• Eine interessante Beobachtung ist, dass die 25

nach Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und

Systemintegratoren einen deutlich höheren Frau-

enanteil haben als die kleineren Unternehmen.

Während der Frauenanteil bei den Top 25 im sta-

tistischen Mittel 21,0 Prozent beträgt, liegt er bei

den übrigen untersuchten Anbietern mit 13,6 Pro-

zent deutlich darunter.

• Der Frauenanteil unter den IT-Experten der IT-

Service-Unternehmen liegt mit durchschnittlich

18,3 Prozent über demjenigen der untersuchten

IT-Beratungsfirmen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

16

Marktentwicklung und Prognosen

IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION

Die 65 Teilnehmer in diesem Segment der Lünen-

donk®

-Studie wurden gefragt, wie sie die aktuelle

und zukünftige Entwicklung des IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Marktes in Deutschland quanti-

tativ einschätzen.

Für das laufende Jahr 2013 werden von drei Viertel

der Teilnehmer Wachstumsraten von „über 0 bis 5

Prozent“ genannt. 16,0 Prozent rechnen mit einem

Wachstum des Marktes von „über 5 bis 10 Prozent“,

und nur fünf Prozent glauben an ein Marktwachstum

von „über 10 Prozent“ im Jahr 2013.

Immerhin 4,0 Prozent der Unternehmen gehen von

einer Marktstagnation oder einem Marktrückgang

aus.

Im Durchschnitt ergeben die Prognosen für 2013

eine Wachstumsrate von 5,0 Prozent. Der Zentral-

wert (Median) von 4,0 Prozent liegt unter dem ein-

fachen Mittelwert und relativiert diesen.

__________________________________________

Prognose Marktwachstum 2013 für

IT-Beratung und Systemintegration:

5% ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Mittelfristig, das heißt für den Zeitraum 2013 bis

2018, sehen die Studienteilnehmer die Entwicklung

des IT-Beratungs- und Systemintegrations-Marktes

ein wenig zurückhaltender. So prognostizieren 89,0

Prozent einen Wachstumspfad im Bereich „über 0

bis 5 Prozent“ p.a., gut jeder Zehnte (11,0%) rechnet

mit einem jährlichen Marktwachstum von „über 5

bis 10 Prozent“, und kein Anbieter erwartet jährliche

Wachstumsraten von „über 10 Prozent“. Allerdings

prognostiziert auch keiner der Studienteilnehmer für

den Zeitraum 2013 bis 2018 p.a. einen stagnierenden

Markt oder einen durchschnittlichen Marktrückgang.

Als einfaches Mittel ergeben sich jährliche Markt-

wachstumsraten von 4,4 Prozent p.a. Der Median

(Zentralwert) von 4,0 Prozent zeigt, dass der Mittel-

wert im Wesentlichen die Meinung der Mehrheit der

Teilnehmer wiedergibt.

Erneut erfragte Lünendonk auch die Einschätzung

der langfristigen Perspektiven (2018 bis 2020) durch

die Anbieter von IT-Beratung und Systemintegration.

Sehr deutlich (85,0%) liegt auch hier der Schwer-

punkt der Schätzungen zwischen „0 und 5 Pro-

zent“ per anno. Die übrigen 15,0 Prozent rechnen

mit einem Marktwachstum von „5 bis 10 Prozent“.

Die Mittelwerte weichen kaum von der mittelfristi-

gen Prognose (2013 bis 2018 p.a.) ab und belaufen

sich auf 4,5 Prozent pro Jahr. Der Median ist mit 4,4

Prozent nahezu auf gleichem Niveau.

Diese Werte zeigen, dass die Anbieter mittel- und

langfristig von einem Wachstumspfad um 4 bis 5

Prozent pro Jahr ausgehen, was in diesem längeren

Zeitraum immerhin fast einer Steigerung des Markt-

volumens um 50 Prozent entsprechen würde.

Die 65 Teilnehmer an der diesjährigen Studie über

die IT-Beratungs-und Systemintegrations-Branche in

Deutschland erzielten 2012 einen Gesamtumsatz

(einschließlich Auslandsumsätze deutschstämmiger

Unternehmen) von 12,2 Milliarden Euro.

Seit zwei Jahren berücksichtigt die Lünendonk

GmbH auch anteilige IT-Beratungs- und Systemin-

tegrations-Umsätze großer Technologieunternehmen

wie IBM, T-Systems und Hewlett-Packard. Diese

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

17

Unternehmen werden sowohl vom Wettbewerb als

auch von Kundenunternehmen als relevante Anbie-

ter gesehen beziehungsweise beauftragt und weisen

Umsatzanteile für IT-Beratung und Systemintegrati-

on in dreistelligen Millionen-Euro-Volumina aus.

Die Umsatzveränderungen der einzelnen Unterneh-

men, die von plus 69,8 Prozent bis minus 18,2 Pro-

zent reichen, resultieren nicht immer aus Mehr- oder

Mindergeschäft, sondern sind auch das Ergebnis

anorganischem Wachstums oder struktureller Ver-

änderungen.

ENTWICKLUNG DER UMSÄTZE

Insgesamt mussten 16 Prozent der IT-Beratungs-

und Systemintegrations-Unternehmen, die in die

Studie einbezogen wurden, für 2012 einen Rückgang

der Umsätze melden. Dazu kommen noch 6 Prozent

mit stagnierendem Umsatz. Das bedeutet, dass mehr

als ein Fünftel der Studienteilnehmer im Jahr 2012

kein Umsatzwachstum erzielten konnte. Insgesamt

weisen 43,0 Prozent zweistellige Umsatzzuwächse

auf. Ein gutes Drittel (35,0%) aller Unternehmen

steigerte seine Umsätze einstellig.

Bei zwei Unternehmen lässt sich wegen fehlender

vergleichbarer Vorjahreswerte keine Umsatzverän-

derung errechnen.

Der Zentralwert (Median), der mit 6,9 Prozent dra-

matisch niedriger ist als der einfache arithmetische

Mittelwert (11,5%) zeigt, dass einige Unternehmen

mit sehr hohen Umsatzzuwächsen den Mittelwert

verzerren.

__________________________________________

Umsatzentwicklung der IT-

Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen 2012: 11,5% ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

(EFFEKTIV) SOWIE UMSATZPROGNOSEN LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 7: Die Geschäftsentwicklung 2012 verlief für die analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrati-

ons-Unternehmen sehr unterschiedlich. Bei der Hälfte der untersuchten Anbieter haben sich die Umsätze

zwischen minus 15,8 Prozent und plus 3,9 Prozent verändert. Die Aussichten für die kommenden Jahre sind

nach Meinung der Befragten eher verhalten.

20,0%

2,0%

7,8%

8,5%

20,0%

-15,0%

8,6%

8,6%

69,8%

-18,2%

6,9%

11,5%

-50% -30% -10% 10% 30% 50% 70% 90%

Maximum

Minimum

Median

Mittelwert

Gesamtumsatzveränderung 2012 (effektiv)

2013 (Prognose)

2013 bis 2018 p.a. (Prognose)

n = 63

n = 54

n = 50

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

18

Das Jahr 2012 bescherte durchschnittlich vier von

fünf Unternehmen des Marktsegments IT-Beratung

und Systemintegration ein positives Geschäftsjahr.

Die Studienteilnehmer konnten also überwiegend

einen Zuwachs der Gesamtumsätze verbuchen.

Die Erwartungen für die Zukunft bleiben daher

weiter optimistisch: Die Unternehmen gehen davon

aus, im laufenden Jahr 2013 bei den Umsätzen im

Durchschnitt um 8,6 Prozent zulegen zu können. Der

Zentralwert (Median) für die Wachstumsrate 2013

liegt mit 8,6 Prozent auf exakt gleicher Höhe und

bestätigt somit den Mittelwert.

Für die Jahre 2013 bis 2018 prognostizieren die

Unternehmen ebenfalls einen hohen durchschnittli-

chen jährlichen Zuwachs ihrer Umsätze (8,5%). Der

Zentralwert für die Zuwächse in den Jahren 2013 bis

2018 (7,8% p.a.) liegt allerdings für diesen Zeitraum

deutlich unter dem Mittelwert.

ENTWICKLUNG DES IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-MARKTES IN DEUTSCHLAND

PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 8: Die Mehrheit der befragten IT-Beratungshäuser rechnet mit einer konservativen Marktentwick-

lung von zwischen 0 Prozent und 5 Prozent.

4%

75%

16%

5%

89%

11%

85%

15%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

negativ bis 0% über 0 bis 5% über 5 bis 10% über 10%

2013

2013 bis 2018 p.a.

2018 bis 2020 p.a.

n = 57

n = 54

n = 48

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

19

TOP-25-LISTE: FÜHRENDE IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN IN

DEUTSCHLAND RANKING NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEM UMSATZ 2012

Abbildung 9: TOP 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland 2012. Das

Ranking der führenden Anbieter erfolgt nach dem in Deutschland fakturierten Umsatz.

Unternehmen

Umsatz in Deutschland

in Mio. Euro

Mitarbeiterzahl

in Deutschland

Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der

Mehrheit ihres Grund- und Stammkapitals

in Deutschland)

2012 2011 2012 2011 2012 2011

1. T-Systems, Frankfurt am Main *) 1)

1.442,0 1.394,0 4.850 4.730 2.060,0 1.991,0

2. IBM Global Business Services, Ehningen*) 2)

1.390,0 1.300,0 7.300 7.100

3. Accenture GmbH, Kronberg *) 2)

1.176,0 1.114,0 5.495 5.610

4. Capgemini Deutschland Holding GmbH, Berlin 2)

796,0 758,0 5.517 5.439

5. msg systems AG (Unternehmensgruppe), Ismaning 3)

391,5 331,8 3.465 3.195 540 451,0

6. Atos IT GmbH / Atos Solutions & Services GmbH, München *) 1) 4)

360,0 k.A. 2.500 k.A.

7. Allgeier SE, München 5)

343,0 310,8 2.850 1.646 423,0 378,8

8. Hewlett-Packard Deutschland Service, Böblingen *) 1)

342,0 332,0 1.100 1.050

9. CSC Deutschland Solutions GmbH, Wiesbaden *)

335,0 352,0 2.672 2.496

10. Arvato Systems Group, Gütersloh6)

272,8 237,0 1.524 1.299 308,5 265,0

11. CGI GmbH / Logica Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 7)

260,0 250,0 2.500 2.470

12. Steria Mummert Consulting AG, Hamburg 244,0 237,8 1.672 1.664

13. ESG Elektroniksystem- und Logistik-Gruppe, Fürstenfeldbruck 230,0 225,0 1.170 1.175 240,0 237,0

14. C1 Group, Hamburg *) 8)

210,0 200,0 1.390 1.270 210,0 200,0

15. NTT Data Deutschland GmbH, München 9)

197,0 180,0 1.296 1.322

16. BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg 178,4 162,5 1.646 1.550 195,8 179,6

17. Itelligence AG, Bielefeld 156,9 147,6 1.012 860

18. Infosys Limited, Frankfurt am Main *) 10)

155,0 k.A. 870 k.A.

19. Materna GmbH (Gruppe), Dortmund 135,6 136,3 1.240 1.191 153,0 155,5

20. All for One Steeb AG, Filderstadt 11)

134,9 72,2 537 360

21. Mieschke Hofmann und Partner GmbH, Ludwigsburg 126,7 94,1 821 641 130,0 96,0

22. Tieto Deutschland GmbH, Eschborn *)

115,0 136,0 840 925

23. Adesso AG (Gruppe), Dortmund 97,5 85,4 986 752 120,5 106,0

24. SQS Software Quality Systems AG, Köln 90,0 84 751 692 210,0 189,0

25. GFT Technologies AG (Gruppe), Stuttgart 12)

88,0 145,0 273 289 230,7 272,4

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

20

WEITERE IN DIE LÜNENDONK®-STUDIE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN (1/2)

NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEM UMSATZ 2012

Abbildung 10a: Die Liste der weiteren teilnehmenden Unternehmen stellt kein Ranking mehr dar, sondern

eine Abfolge relevanter Player am Markt nach Inlandsumsatz.

Unternehmen

Umsatz in Deutschland

in Mio. Euro

Mitarbeiterzahl

in Deutschland

Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der

Mehrheit ihres Grund- und

Stammkapitals in Deutschland)

2012 2011 2012 2011 2012 2011

CellentAG, Stuttgart 86,3 85,0 650 639 104,5 90,0

Seven Principles AG (Gruppe), Köln 85,2 85,9 653 626 97,5 98,9

Ciber AG, Heidelberg 81,8 76,6 505 450

Reply Gruppe, Gütersloh 80,0 85,0 550 550

S + P Lion AG, Heddesheim 64,5 53,1 545 461 66,5 54,6

Avanade Deutschland GmbH, Kronberg 59,0 46,0 232 211

ConetGroup, Hennef 57,6 44,6 378 310 57,6 44,6

Sycor GmbH (Gruppe), Göttingen 13)

54,1 34,8 380 270 59,3 41,2

Top itservices AG, Unterhaching 53,9 48,2 332 284 55,4 48,7

Senacor Technologies AG, Schwaig bei Nürnberg 48,3 40,6 186 163 49,3 41,9

Inconso AG, Bad Nauheim 46,5 38,7 395 341 51,6 42,1

ckc Group, Braunschweig 37,5 36,8 455 448 38,1 37,5

Opitz Consulting Gruppe, Gummersbach 35,3 35,9 355 360 36,9 37,0

AbatAG, Bremen 31,0 24,3 197 157 32,5 25,4

ISO-Gruppe, Nürnberg 30,3 29,8 350 345 34,3 33,0

ConVista Consulting AG, Köln-Rheinauhafen*)

29,7 26,2 248 223 61,9 50,2

MT AG, Ratingen 29,0 31,0 180 202 29,0 31,0

Devoteam GmbH, Weiterstadt 26,9 26,8 291 276

Acando GmbH, Hamburg 26,6 24,1 289 279 37,7 34,4

Alegri International Group, München 26,5 26,5 203 200 26,5 26,5

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

21

WEITERE IN DIE LÜNENDONK®-STUDIE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN (2/2)

NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEN UMSATZ 2012

Abbildung 10b: Die Liste der weiteren teilnehmenden Unternehmen erhebt keinen Anspruch auf

Vollständigkeit.

Unternehmen

Umsatz in Deutschland

in Mio. Euro

Mitarbeiterzahl

in Deutschland

Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der

Mehrheit ihres Grund- und

Stammkapitals in Deutschland)

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Realtech AG, Walldorf 26,2 27,7 257 244 39,8 39,2

Salt Solutions GmbH, Dresden 26,2 23,6 331 311 28,2 24,3

BluecaratAG, Köln 25,3 21,8 95 88 25,3 21,8

LM IT Services AG, Osnabrück 22,8 20,7 121 112 23,9 21,3

SNP AG, Heidelberg 22,0 21,5 240 200 27,2 26,6

Iteratec GmbH, Unterhaching 20,7 19,2 130 110 22,0 20,0

Consol* Consulting & Solutions Software GmbH, München 20,0 20,0 180 180 20,5 20,5

ConsistSoftware Solutions GmbH, Kiel 19,4 20,9 200 200

IKOR Management- und Systemberatung Gruppe, Oberhausen 17,1 16,1 139 123 17,6 16,1

Valtech GmbH, Düsseldorf 14)

15,0 10,0 80 40

Infomotion GmbH, Frankfurt am Main 14,4 12,6 125 118 15,9 13,8

IVU Informationssysteme GmbH, Norderstedt 12,1 11,9 65 59 12,1 11,9

Comline AG, Dortmund 11,1 10,7 104 97 11,1 10,7

CDI Concepts Development Integration AG, Dortmund 7,0 5,0 36 28 7,0 5,0

Mayato GmbH, Berlin 5,3 3,8 45 35 5,6 4,0

ACG Automation Consulting Group GmbH, Frankfurt am Main 5,0 5,0 25 25 5,0 5,0

Okadis Consulting GmbH, Eschborn 4,4 3,1 18 17 4,4 3,1

TelenetGmbH, München 3,6 2,6 23 29 3,7 2,9

Insentis GmbH, Geisenheim 3,0 3,0 15 15 3,0 3,0

Ardour Consulting Group GmbH, Darmstadt 1,8 2,2 9 11 1,8 2,2

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

22

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

UMSATZENTWICKLUNG

Die 34 Unternehmen, die für diese Marktstichprobe

zum Thema IT-Service ausgewertet wurden, verei-

nigen einen Gesamtumsatz (einschließlich der Aus-

landsumsätze deutschstämmiger Unternehmen) von

fast 22 Milliarden Euro auf sich. Sie stellen eine

Auswahl typischer Unternehmen dieses Marktseg-

ments dar, ohne dass Vollständigkeit angestrebt wird.

Die Umsatzwerte reichen von 8 Milliarden Euro am

oberen Rand bis 7 Millionen Euro am unteren Rand.

Die Unternehmen, die sehr unterschiedliche Histo-

rien, Strukturen und Funktionsschwerpunkte aufwei-

sen, melden für 2012 im Durchschnitt einen Zu-

wachs der in oder von Deutschland aus erwirtschaf-

teten Gesamtumsätze um 7,6 Prozent. Die individu-

ellen Wachstumsraten liegen zwischen minus 16

Prozent und plus 77 Prozent.

Der deutlich niedrigere Zentralwert (Median) von

3,9 Prozent zeigt, dass sich die Extremwerte nicht

ausgleichen und das Geschäft sich insgesamt weit

weniger positiv entwickelte.

Immerhin haben allerdings 24 der 34 Unternehmen

2012 ein Umsatzwachstum erzielt. Acht Unterneh-

men mussten rückläufige Umsätze in Kauf nehmen.

Bei einem Unternehmen stagnierte der Umsatz. Das

durchschnittliche Gesamtumsatzwachstum im Jahr

2012 (7,6%) wurde von fast drei Viertel der Unter-

nehmen getragen, weil nur diese einen nennenswer-

ten Zuwachs ihrer Umsätze vorzuweisen hatten.

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN RECHNEN MIT

UMSATZPLUS VON 3,8 PROZENT IM JAHR 2013

Das für das Jahr 2013 geplante Durchschnittswachs-

tum von 3,8 Prozent ergibt sich aus einer breiten

Spanne individueller Wachstumsraten.

Der Zentralwert (Median) liegt bei 2,8 Prozent. Das

deutet darauf hin, dass einige wenige Befragungs-

teilnehmer mit hohen Wachstumsraten rechnen.

Für den Zeitraum 2013 bis 2018 sagen die IT-

Service-Unternehmen im Durchschnitt höhere jähr-

liche Zuwachsraten von immerhin 5,4 Prozent vo-

raus. Diese durchschnittliche Prognose wird von

einer relativ breiten Basis der beteiligten Unterneh-

men getragen: Der Zentralwert (Median) der prog-

nostizierten Umsatzzuwächse liegt mit 5,0 Prozent

p.a. sehr nahe beim einfachen arithmetischen Mit-

telwert (5,4% p.a.).

MARKTPROGNOSEN

Die Marktprognosen der 34 an der Studie beteiligten

IT-Service-Anbieter ergeben für das Jahr 2013 im

Durchschnitt eine Wachstumsrate von 3,7 Prozent.

Der deutlich niedrigere Zentralwert (Median) von

3,0 Prozent stützt den Mittelwert nur bedingt.

Mittelfristig, das heißt für den Zeitraum 2013 bis

2018 p.a., sehen die Studienteilnehmer die Entwick-

lung des IT-Service-Marktes insgesamt zuversichtli-

cher. Als einfaches arithmetisches Mittel ergibt sich

für diese Jahre im Durchschnitt 4,1 Prozent p.a. Der

wiederum deutlich niedrigere Median (Zentralwert)

von 3,0 Prozent bestätigt jedoch auch diesen Mittel-

wert nur bedingt.

Erneut fragte Lünendonk die IT-Service-Unter-

nehmen auch nach ihren Vorstellungen hinsichtlich

der langfristigen Marktentwicklung 2018 bis 2020

p.a. Die Erwartungen sind etwas zurückhaltender,

wenn es um diesen fernen Zeitraum geht. Der Mit-

telwert der Prognosen ergibt jährliche Zuwachsraten

von 3,4 Prozent, der Median (3,5%) liegt hier in der

Größenordnung des Mittelwertes.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

23

ALPHABETISCHE LISTE DER EINBEZOGENEN IT-SERVICE-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND

Abbildung 11: Alphabetische Liste der teilnehmenden IT-Service-Unternehmen

Unternehmen

Umsatz in Deutschland

in Mio. Euro

Mitarbeiterzahl

in Deutschland

Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der

Mehrheit ihres Grund- und

Stammkapitals in Deutschland)

2012 2011 2012 2011 2012 2011

Aareon AG, Mainz 117,8 115,8 717 675 165,2 159,5

Acadon AG, Krefeld 5,9 5,7 90 93 7,0 7,6

Arago Institut für komplexes Datenmanagement AG, Kronberg 7,7 4,0 60 45 8,5 4,8

Atos IT GmbH / Atos Solutions & Services GmbH, München*) 1) 2)

1.330,0 k.A. 7.000 k.A.

Bayer Business Services GmbH, Leverkusen *)

882,0 816,0 2.493 2.554 1.093,0 1.103,0

Bitmarck Holding GmbH, Essen 265,0 255,0 1.343 1.224 265,0 255,0

Brain Force Software GmbH, München 38,3 38,0 343 350

Computacenter AG & Co. OHG, Kerpen *)

1.510,0 1.407,0 4.870 4.700

Controlware GmbH (Gruppe), Dietzenbach 150,0 139,0 485 460 159,0 146,0

Cora-IT GmbH, Berlin 8,0 9,5 200 220 8,0 9,5

Datagroup AG, Pliezhausen3)

145,2 107,8 1.400 1.100 146,2 108,6

Dimension Data Germany AG & Co. KG, Oberursel 200,0 180,0 500 450

Fidelity Information Services Kordoba GmbH, München*)

95,0 94,0 317 320

Fiducia IT AG, Karlsruhe 727,9 708,1 2.979 2.935 727,9 708,1

Finanz Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 1.421,9 1.449,0 4.932 5.077 1.424,5 1.453,0

FIS Informationssysteme und Consulting GmbH, Grafenrheinfeld 32,8 30,0 372 329 40,9 37,3

Freudenberg IT KG, Weinheim*)

90,0 85,0 430 450 136,0 115,0

GAD eG (Gruppe), Münster 715,7 699,0 1.721 1.670 715,7 699,0

Gisa GmbH, Halle 84,2 76,7 580 500 84,2 76,7

gkv informatik, Wuppertal 226,3 208,8 810 780 226,3 208,8

H&D International Group (Hönigsberg & Düvel Datentechnik GmbH),

Gifhorn82,8 77,5 1.499 1.514 84,9 79,0

Hewlett-Packard Deutschland Services , Böblingen*) 1)

1.458,0 1.414,0 4.100 4.370

IBM Global Technology Services, Ehningen*)

2.640,0 2.600,0 11.200 10.900

Info AG, Hamburg4)

100,8 94,4 732 654 112,4 101,6

Lufthansa Systems AG, Kelsterbach*)

445,0 455,0 2.600 2.700 609,0 599,0

Pan DacomNetworking AG (Gruppe), Dreieich 49,0 53,0 260 280 49,0 53,0

Science + Computing AG, Tübingen 30,0 30,0 269 257 30,0 30,0

SupplyOn AG, Hallbergmoos 30,9 26,7 106 92 30,9 26,7

SVA System Vertrieb Alexander GmbH, Wiesbaden 176,5 136,5 260 200 178,0 138,0

Tata Consultancy Services Deutschland GmbH, Frankfurt am Main*) 5)

143,0 112,0 706 650

TDS AG, Neckarsulm*)

157,0 146,0 1.300 1.270

T-Systems, Frankfurt am Main*) 1) 6)

5.400,0 5.573,0 24.100 20.700 7.956,0 7.963,0

TUI InfoTec GmbH, Hannover 47,4 58,0 331 380 66,7 79,0

Unisys Deutschland Gruppe, Sulzbach/Ts. 88,0 93,0 312 310

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

24

ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND

PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 12: Die Mehrheit der befragten IT-Service-Anbieter rechnet mit einem Marktwachstum von maxi-

mal fünf Prozent pro Jahr.

ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND

PROGNOSEN DER ANBIETER – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 13: Nach Einschätzung der analysierten IT-Service-Anbieter liegt das jährliche Marktwachstum

2013 bis 2018 im Durchschnitt bei maximal 4,1 Prozent.

0%

87%

13%

0%0%

87%

9%4%5%

86%

10%

0%0%

20%

40%

60%

80%

100%

negativ bis 0 % über 0% bis 5% über 5% bis 10% über 10%

2013

2013-2018 p.a.

2018-2020 p.a.

n = 23

n = 23

n = 21

3,7%

4,1%

3,4%

3,0% 3,0%

3,5%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

2013 2013 bis 2018 p.a. 2018 bis 2020 p.a.

Mittelwert

Median

n = 23 n = 23 n = 21

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

25

Kunden und Neukunden der IT-Dienstleister

In wettbewerbsintensiven Märkten ist es unverzicht-

bar, neben der Pflege bestehender Kunden auch

regelmäßig neue Kunden zu gewinnen, um Beschäf-

tigung und Wachstum zu sichern. Lünendonk fragte

in diesem Jahr erneut nach der Zahl der gesamten

und neuen Kunden und nach den Umsatzanteilen,

die mit Neukunden erzielt werden.

ANBIETER VON IT-BERATUNG UND

SYSTEMINTEGRATION

Für die IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen, die ihre Kundenzahl genannt haben,

ergibt sich eine Durchschnittszahl von 461 Kunden,

mit denen sie im Jahr 2012 gearbeitet haben.

Die Bandbreite der genannten Zahlen reicht von acht

bis 5.000 Kunden. Der Zentralwert (Median) liegt

bei nur 181 Kunden, was auf einige hohe Extrem-

werte am oberen Ende hinweist. Für die Neukun-

denzahl ergibt sich ein Mittelwert von 59. Die Ext-

remwerte reichen von 0 bis 360 Neukunden. Die

prozentualen Anteile der Neukunden an der Ge-

samtkundenzahl schwanken bei den einzelnen Un-

ternehmen zwischen 0,0 Prozent und 54,2 Prozent.

Der einfache arithmetische Mittelwert beträgt 19,8

Prozent, der Median 19,1 Prozent.

Entsprechend den Anteilen der Neukunden an der

gesamten Kundenzahl variieren auch die Umsatzan-

teile des Neukundengeschäfts am Gesamtumsatz.

Die Bandbreite reicht von 1 Prozent bis etwa 25

Prozent. Der einfache arithmetische Mittelwert liegt

bei 10,3 Prozent, der Median bei 9,5 Prozent.

Im laufenden Jahr 2013 soll der Umsatzanteil des

Neukundengeschäftes kräftig steigen. Die Erwartun-

gen der Teilnehmer ergeben für 2013 einen durch-

schnittlichen Anteil am jeweiligen Gesamtumsatz

von 12,7 Prozent, wobei der Median bei 10,0 Pro-

zent verharrt, was auf einige besonders ambitionierte

Befragungsteilnehmer schließen lässt.

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

Die untersuchten IT-Service-Unternehmen haben

2012 mit 636 Kunden im arithmetischen Mittel

zusammengearbeitet. Im Durchschnitt der analysier-

ten Anbieter wurden 53 Neukunden hinzugewonnen.

Da IT-Service-Unternehmen schwerpunktmäßig für

den Betrieb der IT-Umgebung (Infrastruktur, Netze,

Applikationen) verantwortlich sind, liegen die Um-

sätze pro Kunden tendenziell höher als bei IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.

So reicht die Bandbreite der Kundenzahl von sechs

bis 2.750 Kunden. Der Anteil der Neukunden an der

Anzahl der aller Bestandskunden betrug 2012 10,3

Prozent.

Neukunden machen 8,4 Prozent des Umsatzes der

analysierten IT-Service-Unternehmen aus. Die Hälf-

te der Anbieter, die Angaben zu den Neukunden

gemacht haben, kommt auf Umsatzanteile mit Neu-

kunden bis zu 7 Prozent. Das Maximum liegt bei 35

Prozent.

Die im Vergleich zu den IT-Beratungs- und Sys-

temintegrations-Unternehmen niedrigeren Umsatz-

anteile mit Neukunden hängen zum Teil mit dem

Geschäftsmodell der IT-Service-Unternehmen zu-

sammen. Während IT-Beratungen überwiegend im

Projektgeschäft tätig sind und ihre Leistungen über

Tagessätze abrechnen, schließen IT-Service-

Unternehmen mit ihren Kunden mehrjährige Verträ-

ge über den Betrieb der IT-Prozesse ab und sind nur

teilweise im IT-Projektgeschäft tätig. Die erzielten

Umsätze sind meistens Fixpreise während der Ver-

tragslaufzeit, welche die IT-Service-Unternehmen

anteilig pro Jahr verbuchen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

26

Ein weiterer Grund für den geringeren Umsatzanteil

mit Neukunden ist ein hoher Wettbewerbsdruck

unter den IT-Service-Unternehmen – insbesondere

für Standard-Services – sowie sinkende Preise infol-

ge Skaleneffekte im Betrieb der IT-Prozesse.

NEUKUNDEN DER IT-BERATUNGS- UND SERVICE-UNTERNEHMEN

LAGEPARAMETER – ANTEILE DER NEUKUNDEN AN ANZAHL DER KUNDEN IN PROZENT

Abbildung 14: Knapp 20 Prozent der IT-Anwender im Jahr 2012 waren neu gewonnene Kunden bei den IT-

Beratungen. IT-Service-Unternehmen kommen auf einen Neukundenanteil von 10 Prozent.

UMSATZ DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN MIT NEUKUNDEN

LAGEPARAMETER – ANTEIL DES UMSATZES MIT NEUKUNDEN AM GESAMTUMSATZ DER

UNTERNEHMEN IN PROZENT

Abbildung 15: Zehn Prozent des Umsatzes der analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen kam 2012 von Neukunden. IT-Service-Unternehmen erzielten 8,4 Prozent ihrer Umsätze im

statistischen Mittel mit Neukunden.

19,8% 19,1%

0,0%

54,2%

10,3% 10,0%

,0%

25,2%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Mittelwert Median Minimum Maximum

IT-Beratung und Systemintegration

IT-Service

n = 54

n = 25

35,0%

0,0%

7,0%

8,4%

25,0%

1,0%

9,5%

10,3%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

Maximum

Minimum

Median

Mittelwert

IT-Beratung und Systemintegration

IT-Service

n = 50

n = 46

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

27

IT-Ausgaben und externe IT-Provider in den Kundenunternehmen

ENTWICKLUNG DES BUDGETS FÜR IT-PROJEKTE IN IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 16: In den Budgetprognosen der Anwender sind Betriebskosten für die IT-Umgebung und Allge-

meinkosten wie Personal und Abschreibungen nicht enthalten. Die Prognosen beziehen sich auf reine IT-

Projekte.

Der Geschäftserfolg der IT-Beratungs- und IT-

Service-Unternehmen hängt wesentlich von den

Budgets und Ausgaben für IT-Projekte in ihren

Kundenunternehmen ab. Darüber hinaus auch davon,

wie viele Projekte und IT-Betriebsleistungen extern

ausgeschrieben werden.

Die Gegenüberstellung der Budgetplanungen der

befragten IT-Anwender und den Umsatzerwartungen

der analysierten IT-Dienstleister zeigt auf den ersten

Blick eine große Diskrepanz.

Während die Anbieter für das laufende Jahr 2013

mit durchschnittlichen Steigerungen ihrer Umsätze

zwischen 3,8 Prozent (IT-Service-Unternehmen) und

8,6 Prozent (IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen) rechnen, planen die Kunden im

Durchschnitt Budgetsteigerungen für IT-Projekte

von 0,9 Prozent.

In den prognostizierten Investitionsplanungen der

Kundenunternehmen werden allerdings die Be-

triebskosten für die IT-Landschaft (run-the-business)

sowie Software-Lizenzen nicht berücksichtigt, son-

dern nur Projekte zur Optimierung der IT-Prozesse.

Die Anbieterprognosen inkludieren dagegen auch

die Einnahmen vom Betrieb der Applikationen und

Infrastrukturen. Ein direkter Vergleich beider Prog-

0,0%

0,0%

1,7%

0,9%

0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0%

2014 (Prognose)

2013 (Prognose)

Mittelwert

Median

n = 45

n = 43

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

28

nosen ist daher nicht möglich. Der Anstieg des Pro-

jektbudgets bei den befragten Kunden bei einer

gleichzeitig begrenzten Verfügbarkeit von Projekt-

mitarbeiter mit speziellem IT-Know-how, wird dazu

führen, dass ein signifikanter Anteil der Projekte

extern ausgeschrieben wird. Dies bestätigen auch

Entscheider für den Einkauf von IT-Dienstleistungen

in sehr großen Auftraggeber-Unternehmen. Folglich

scheinen die Prognosen der Anbieter für die Markt-

entwicklung voraussichtlich eintreffen.

Für das Jahr 2014 liegen die Planungen der Anwen-

der hinsichtlich der Budgets für IT-Projekte mit

durchschnittlich 1,7 Prozent deutlich höher als für

2013.

Der Blick auf die Angaben der einzelnen Anwen-

derunternehmen zeigt, dass eine ganze Reihe von

ihnen gar keine neuen IT-Projekte plant und nach

Fertigstellung bereits laufender Projekten niedrigere

Budgets, also negative Veränderungen ausweist.

Soweit die teilnehmenden Anwenderunternehmen

positive Budgetveränderungen nennen, ergeben

diese für 2013 im Durchschnitt über 8 Prozent Stei-

gerung, für das Jahr 2014 sogar rund 10 Prozent.

ANZAHL DER EINGESETZTEN IT-PROVIDER

Die Frage, ob IT-Anwender mit vielen oder wenigen

großen IT-Partnern zusammenarbeiten, die eventuell

auch Spezialisten im Unterauftrag beschäftigen,

wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Vor allem

Großunternehmen und Konzerne haben in den letz-

ten Jahren die Anzahl ihrer IT-Beratungs- und IT-

Service-Unternehmen deutlich reduziert.

Unter den Stichworten ‚Lieferantenkonsolidie-

rung‘ und ‚Third Party Management‘ werden immer

öfter nicht-strategische IT-Lieferanten und IT-

Freelancer in die Steuerung durch einen spezialisier-

ten Dienstleister überführt. Die Anzahl der IT-

Dienstleister, mit denen direkte Vertragsbeziehun-

gen bestehen, nimmt folglich ab. Darüber hinaus

werden strategische Lieferanten gestärkt, indem

immer mehr IT-Services an sie vergeben werden.

Bei den Ergebnissen der Befragung zu diesem Tat-

bestand muss daran erinnert werden, dass es sich bei

den ausgewählten Anwenderunternehmen überwie-

gend um sehr große Unternehmen handelt. So be-

schäftigen etwa zwei Drittel der analysierten An-

wenderunternehmen mehr als 5.000 Mitarbeiter.

Die Anzahl der IT-Dienstleister korrespondiert mit

der Größe des Unternehmens, da beispielsweise

Großunternehmen naturgemäß mehr IT-Projekte

durchführen als vergleichsweise kleinere Unterneh-

men. Ebenfalls hat die Organisation der IT-

Abteilung Einfluss auf das Make-or-Buy-Verhältnis.

Die Anwender setzen im laufenden Jahr 2013 im

Durchschnitt 37 Provider für IT-Beratung und IT-

Services ein. Der auffällig niedrigere Median von

zehn Providern zeigt, dass die betrachteten Unter-

nehmen unterschiedliche Sourcing-Strategien ver-

folgen. So haben einige der analysierten Dax-

Unternehmen weniger als zehn IT-Provider, wäh-

rend andere mit über 50 IT-Partnern zusammenar-

beiten.

Bei Betrachtung der Planungen der Anwender für

die Jahre 2014 und 2015 scheint der Weg allerdings

künftig weiter in Richtung Konsolidierung der IT-

Provider zu gehen, denn die Mittelwerte der Befra-

gung ergeben 30 (2014) und 25 (2015) Provider pro

Anwenderunternehmen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

29

EINSATZ VON IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-PROVIDERN

LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN

Abbildung 17: Die befragten IT-Abteilungen werden in den nächsten Jahren mit weniger IT-Dienstleistern

direkt zusammenarbeiten. Die Hälfte der befragten Kundenunternehmen gab an, mit maximal zehn IT-

Dienstleistern zusammenzuarbeiten.

12

11

10

25

30

37

0 5 10 15 20 25 30 35 40

2015 (Prognose)

2014 (Prognose)

2013

Mittelwert

Median

n = 43

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

30

Budgetverteilung der IT-Abteilungen (Make or Buy)

Ein kritischer Erfolgsfaktor für die Geschäftspla-

nungen der IT-Anbieter besteht darin, in welchem

Maße die Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte

auf externe Ressourcen zurückgreifen.

VERTEILUNG DER BUDGETS 2013 UND 2014

Die befragten Anwenderunternehmen vergeben

2013 ihre Budgets für IT-Projekte im Durchschnitt

zu 49,2 Prozent intern und zu 50,8 Prozent extern.

Dabei gibt es bei einzelnen Unternehmen beträchtli-

che Unterschiede in der Make-or-Buy-Strategie. So

reichen die internen Budgetanteile von 95,0 Prozent

im Maximum bis 0,0 Prozent im Minimum. Zwei

Unternehmen haben angegeben, ihr gesamtes

Budget für IT-Projekte an externe Dienstleister zu

vergeben. Aufwendungen für den Betrieb der IT-

Umgebung (run-the-business) wurden auch bei die-

ser Frage nicht berücksichtigt, sondern ausschließ-

lich die Budgets für Veränderungsprojekte (change-

the-business).

Für das Jahr 2014 sind keine gravierenden Verände-

rungen bei der Verteilung der Budgets geplant. Rein

rechnerisch soll der interne Anteil leicht auf 50,3

Prozent ansteigen. Die Vielzahl parallel geplanter

und umzusetzender Projekte, deren oft komplexe

Technologie sowie eine nicht ausreichende Zahl von

qualifizierten internen IT-Fachberatern lässt offen,

ob der interne Budgetanteil tatsächlich steigen wird.

Gespräche mit IT-Verantwortlichen deuten darauf

hin, dass vor allem bei internationalen IT-Projekten

sowie bei Prozessveränderungsprojekten verstärkt

auf externe Ressourcen zurückgegriffen wird respek-

tive zurückgegriffen werden muss.

VERTEILUNG DER IT-PROJEKTBUDGETS DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN (MAKE OR BUY)

RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 18: IT-Projekte werden zu etwa gleichen Teilen durch interne und externe Ressourcen durchge-

führt. Vom IT-Gesamtbudget wird die Hälfte extern ausgeschrieben.

50,8% 49,7%

49,2% 50,3%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2013 (Prognose) 2014 (Prognose)

intern

externintern

+1,1%

n = 38 n = 38

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

31

VERTEILUNG DER BUDGETS FÜR

DIENSTLEISTUNGEN

Die Verteilung der Budgets für IT-Dienstleistungen

ergibt für 2013 einen klaren Schwerpunkt bei „Be-

trieb der IT-Infrastruktur“. Etwa ein Drittel (30,3%)

des gesamten IT-Budgets entfällt hierauf.

Den zweitgrößten Anteil am IT-Budget hat der „Ap-

plikationsbetrieb“ (20,4%) noch vor der „Applikati-

onsentwicklung“ (18,5%).

Auf „IT-Consulting (Architektur, Planung, Steue-

rung, etc.)“ entfallen nach Angabe der befragten

Anwenderunternehmen 10,4 Prozent des Budgets;

„Software-Einführung“ nimmt im Durchschnitt 10,2

Prozent in Anspruch. In das „Innovations-

budget“ fließen schließlich 9,1 Prozent des gesamten

IT-Budgets.

NUTZUNGSMODELLE FÜR APPLIKATIONEN

Von großem Interesse für die IT-Provider ist das

Lizenzmodell der bei den Anwendern existierenden

Applikationen. Dazu hat Lünendonk die IT-

Verantwortlichen gefragt, welchen Anteil einzelne

Nutzungsmodelle an der Gesamtzahl der Applikati-

onen haben.

Im laufenden Jahr 2013 dominiert nach Auskunft der

befragten Anwenderunternehmen eindeutig der

Betrieb erworbener Software auf eigener Hardware,

also das Modell „On Premise“. Der Mittelwert der

Anteile dieses Modells liegt bei 69,8 Prozent, der

Median sogar bei 90 Prozent, was darauf schließen

lässt, dass wenige Unternehmen nur geringe „On-

Premise“-Anteile haben.

An zweiter Stelle der verwendeten Sourcing-

Modelle liegt 2013 mit 13,6 Prozent „Cloud“. Hier

zeigt sich bereits eine vergleichsweise hohe Adapti-

on von Cloud Computing beim Betrieb von Applika-

tionen. Ähnlich sieht es für 2013 bei dem Modell

„On Demand“ aus. Während der Mittelwert von 9,8

Prozent einen häufigen Einsatz vermuten lässt, deu-

tet der Median von 0,0 Prozent auf eine hohe Nut-

zung bei wenigen Anwendern hin, was auch der

Maximalwert von 95,0 Prozent bestätigt.

__________________________________________

2014 planen die befragten CIOs,

rund 19 Prozent ihrer IT-Umgebung

aus der „Cloud“ zu beziehen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Die Betrachtung der Planungen der befragten An-

wender für das Jahr 2014 zeigt einen klaren Trend

zur schrittweisen Ablösung der „On-Premise“-

Modelle. Der Anteil von „Cloud“ soll auf 18,6 Pro-

zent steigen, während sich der durchschnittliche

Anteil von „On Demand“ auf 11,5 Prozent erhöht.

Entsprechend geht der Anteil von „On-Premise“-

Modellen auf 64,0 Prozent zurück.

Die Planungen der IT-Verantwortlichen zeigen einen

Zusammenhang zwischen Projekten zur Standardi-

sierung, Konsolidierung und Virtualisierung der IT-

Umgebung und der sukzessiven Überführung ein-

zelner oder kompletter Applikationen in die Cloud.

Welche Variante des Cloud Computing (Private,

Hybrid oder Public) für den Applikationsbetrieb

genutzt wird, wurde nicht ermittelt.

Einzelgespräche mit CIOs lassen aber – vor allem

bei geschäftskritischen Anwendungen wie SAP oder

Business Analytics – auf eine überwiegende Nut-

zung des Private-Cloud-Modells schließen, wogegen

bei Standardanwendungen wie CRM oder Unified

Communications meist Public-Cloud-Modelle vor-

herrschen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

32

GRUNDLEGENDES NUTZUNGSMODELL FÜR APPLIKATIONEN

RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 19: Der Anteil von „Cloud“ als Sourcing-Modell wird aus Sicht der befragten IT-Manager im

kommenden Jahr 2014 zunehmen.

6,8% 5,9%

9,8% 11,5%

13,6%18,6%

69,8%64,0%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2013 2014 (Prognose)

On Premise

Cloud

On Demand

Sonstiges

n = 46 n = 44

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

33

Die Rolle der IT und ihr Wertbeitrag

ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN BUSINESS UND IT

SKALA VON +2 = „TRIFFT VOLL ZU“ BIS -2 = „TRIFFT NICHT ZU“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 20: Die IT rückt immer näher an das Business – und umgekehrt. In nahezu allen der befragten

Kundenunternehmen sind Fachbereiche und IT in IT-Projekte involviert. Auf die Höhe der IT-Budgets haben

Fachbereiche aus Sicht der befragten IT-Manager allerdings eher selten Einfluss.

Die Rolle der IT hat sich in den letzten Jahren stark

verändert. In der internen Wahrnehmung vieler Un-

ternehmen hat sich der Fachbereich IT mittlerweile

als Business Partner etabliert. Dabei wird er vor

allem in Projekte zur Optimierung der Geschäftspro-

zesse eingebunden, welche von den Fachbereichen

und der IT oftmals partnerschaftlich geplant und

umgesetzt werden. Denn effiziente, weil automati-

sierte und damit produktive Geschäftsprozesse oder

neue Geschäftsmodelle auf Basis moderner Techno-

logien wie Social Media, Cloud und Big Data er-

möglichen es den Unternehmen, ihre Positionierung

zu halten oder auszubauen.

Der Anteil der Projekte in den Unternehmen, die IT-

Know-how erfordern, ist in den letzten Jahren konti-

nuierlich angestiegen. In einigen Branchen wie Lo-

gistik oder Finanzwesen ist die IT der bestimmende

Wertschöpfungsfaktor, aber gleichzeitig auch der

kritische Faktor für den Geschäftserfolg. In diesen

und auch in anderen Branchen sind CIOs längst

Sparringspartner für das Business und sorgen mit

Innovationen für den Erfolg neuer Strategien.

__________________________________________

Business drives IT

and IT drives Business! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Lünendonk hat die IT-Verantwortlichen aus den 50

untersuchten Anwenderunternehmen gefragt, wie sie

derzeit die Zusammenarbeit zwischen dem Business

und der IT beschreiben. Dazu hat Lünendonk die

4,1%

4,2%

22,4%

8,0%

20,4%

14,6%

32,0%

10,2%

25,0%

30,6%

52,0%

53,1%

58,3%

52,0%

26,5%

16,7%

24,5%

26,0%

16,3%

27,1%

10,0%

22,4%

31,3%

14,3%

10,0%

8,2%

4,0%

36,7%

22,9%

8,2%

4,0%

2,0%

2,0%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Die Fachbereiche sind für die Höhe des IT-Budgets verantwortlich.

Die Fachbereiche legen je nach Projekt individuelle Service Level Agreements mit der IT fest und überwachen diese hinsichtlich Zeit,

Qualität und Inhalt.

In den einzelnen Fachbereichen fungieren IT-Koordinatoren als Bindeglied zwischen IT und Business.

Die Fachbereiche legen Schwerpunktthemen und Projekte für IT-Investitionen fest.

IT-Investitionen werden von der IT gemeinsam mit den jeweiligen Fachbereichen festgelegt.

Das Verständnis für die Rolle des CIO hat in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen.

IT-Projekte werden immer häufiger gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert.

+2 (trifft voll zu) +1 (trifft größtenteils zu) 0 (neutral) -1 (trifft weniger zu) -2 (trifft nicht zu)

n = 48

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

34

Befragten gebeten, sieben Aussagen über die Zu-

sammenarbeit zwischen der IT und den Fachberei-

chen zu bewerten. Die Skala der Antworten reichte

von -2 = „trifft nicht zu“ bis +2 = „trifft voll zu“.

IT-PROJEKTE WERDEN PARTNERSCHAFTLICH

UMGESETZT

Die höchste Zustimmung unter den befragten IT-

Managern fand „IT-Projekte werden immer häufiger

gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbe-

reiche geplant und gesteuert“. Aus Sicht von 32,0

Prozent der Befragten trifft dieses Statement voll zu

(+2) und weitere 52,0 Prozent sind der Auffassung,

diese Form der fachbereichsübergreifenden Zusam-

menarbeit treffe größtenteils zu.

In Zusammenhang mit der Bedeutung von IT-

Technologien als Enabler von Prozessoptimierungs-

projekten oder neuen Geschäftsmodellen hat aus

Sicht der Mehrheit der befragten IT-Manager auch

die Rolle des CIO im Unternehmen an Gewicht

gewonnen. Interessant ist, dass IT-Investitionen sehr

oft partnerschaftlich von der IT und dem Business

getroffen werden.

Die Nähe der IT zu den Zielen und Aufgabenstel-

lungen der Fachbereiche zeigt sich daran, dass laut

60 Prozent der Befragten die Fachbereiche Schwer-

punkthemen für IT-Investitionen festlegen und es in

über der Hälfte der analysierten Anwenderunter-

nehmen IT-Koordinatoren bei Business-/IT-

Projekten gibt.

Diese Bewertungen durch die befragten CIOs und

IT-Manager zeigen, dass Geschäftsprozesse und

Strategien stärker als früher von der Informations-

technologie abhängen. Auch wird die IT heute im

täglichen Arbeitsalltag durch Themen wie Facebook

und andere Social Media Tools oder den Siegeszug

der Tablets und Smartphones im Berufsalltag stärker

wahrgenommen. CIOs, die sich und ihre Mitarbeiter

als Partner der Fachbereiche und des Top Manage-

ment positionieren (und weniger als reiner Betreiber

der IT-Umgebung), stärken ihre interne Position und

die Gestaltungsmöglichkeiten. Denn neue Ge-

schäftsmodelle wie Online-Portale für Vertrieb und

Kundenkommunikation oder Bezahlen via Smart-

phone mit Near Field Communication (NFC) kön-

nen ohne eine leistungsstarke IT-Abteilung nicht

umgesetzt werden.

EIGENBILD/FREMDBILD

Das Ziel hin zu einer internen Wahrnehmung der IT

als bedeutenden Wertschöpfungsfaktor ist allerdings

nach Auskunft der befragten IT-Verantwortlichen

noch nicht erreicht.

Kein Befragter ist der Meinung, die IT nehme in

seinem Unternehmen derzeit eine vollständig wert-

steigernde Rolle ein. Aus Sicht von 42,0 Prozent der

befragten IT-Manager hat ihre IT-Abteilung eine

„eher wertsteigernde Rolle“. Eine „eher kostenorien-

tierte Rolle“ spielt die IT in 20,0 Prozent der analy-

sierten Kundenunternehmen, während sie in 6,0

Prozent der untersuchten Unternehmen noch eine

„kostenorientierte Rolle“ einnimmt.

Interessant ist, dass 4,2 Prozent der befragten IT-

Manager der Meinung sind, dass der Vorstand ihren

Fachbereich in einer „wertsteigernden Rolle“ wahr-

nehme, während keiner der IT-Manager diese Rolle

für sich in Anspruch genommen hat. Allerdings sind

knapp 42 Prozent der Meinung, der Vorstand nehme

die IT „neutral“ wahr, also weder wertsteigernd

noch kostenorientiert. Für die CIOs bedeutet dies,

ihre internen Marketing-Anstrengungen weiterzu-

führen. Nur ein Viertel der IT-Verantwortlichen

vermutet, dass der Vorstand in ihrer Abteilung eine

zumindest eine „eher kostenorientierte Rolle“ sieht.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

35

BEWERTUNG DER AKTUELLEN UND ZUKÜNFTIGEN ROLLE DER IT DURCH DIE

IT-ANWENDERUNTERNEHMEN SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 =

„KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 21: Die Rolle der IT wird künftig in den Anwenderunternehmen immer bedeutender. Mehr als 75

Prozent der Anwenderunternehmen schreiben der IT künftig mindestens eine „eher wertsteigernde Rolle“ zu.

VERMUTETE BEWERTUNG DER AKTUELLEN ROLLE DER IT DURCH DEN VORSTAND

SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 = „KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE

HÄUFIGKEIT

Abbildung 22: Aus Sicht der Befragten kommt der IT bei den Vorständen eine im Vergleich eher geringe

Bedeutung zu. 25,0 Prozent vermuten seitens des Vorstands sogar eine „eher kostenorientierte Rolle“ oder

„kostenorientierte Rolle“.

n = 50

42,0% 32,0% 20,0% 6,0%

aktuell

24,0% 52,0% 10,0% 14,0%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

zukünftig

+2 (wertsteigernde Rolle) +1 (eher wertsteigernde Rolle) 0 (neutral) -1 (eher kostenorientierte Rolle) -2 (kostenorientierte Rolle)

4,2%

29,2% 41,6% 16,7% 8,3%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

+2 (wertsteigernde Rolle) +1 (eher wertsteigernde Rolle) 0 (neutral) -1 (eher kostenorientierte Rolle) -2 (kostenorientierte Rolle)

n = 48

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

36

Ziele, Technologien und Restriktionen der IT-Abteilungen

WICHTIGSTE BUSINESS-ZIELE DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 23: Die wichtigsten Business-Ziele aus Sicht der befragten CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen

sind „Wachstum, Expansion“ und „Prozessoptimierung“. Hier wird deutlich, dass die IT sehr häufig an der

Schnittkante zwischen Geschäftsprozessen und IT tätig ist.

Zur Betrachtung der Nachfrage nach IT-Leistungen

ist eine Analyse der Themen, Herausforderungen

und Zielsetzungen notwendig, vor denen die unter-

suchten Anwenderunternehmen derzeit stehen – in

Zusammenhang mit der Informationstechnologie.

Lünendonk hat dabei drei Bereiche unterschieden:

• Business-Ziele

• Technologiethemen

• Restriktionen

Pro Kategorie sollten die Befragten jeweils ihre drei

wichtigsten Themen angeben. Die Antworten wur-

den in freier Assoziation abgegeben und später zu

Themen-Gruppen zusammengefasst.

TOP-BUSINESS-ZIELE

Wenig überraschend steht „Wachstum, Expansion“

an erster Stelle der am häufigsten genannten Ge-

schäftsziele, in denen die IT mitwirkt. So erfordert

der Aufbau neuer Produktionsstätten oder Vertriebs-

niederlassungen die IT-Anbindung und Vernetzung

10

2

2

4

4

5

6

6

8

11

11

17

19

0 5 10 15 20

Sonstiges

IT-Outsourcing

Compliance/Security

Collaboration/Standortübergreifende Zusammenarbeit

Big Data/Busines Analytics/Realtime Analytics

Erweiterung des Angebotsspektrums

Umsatz, Gewinn, Deckungsbeitrag steigern

IT-Standardisierung und Konsolidierung

Orientierung am Kunden/ Kundenbindung und -gewinnung

Optimierung der IT-Landschaft/IT-Prozesse

Kostenreduktion/-optimierung

Prozessoptimierung

Wachstum, Expansion

n = 31

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

37

an die Unternehmensprozesse. 19 Antworten entfie-

len auf dieses Thema.

Die „Prozessoptimierung“ in Bezug auf die Ge-

schäftsprozesse zählt derzeit ebenfalls zu den Top-

Themen, in denen die IT in hohem Maße involviert

ist (17 Nennungen). Den dritten Rang der wichtigs-

ten Business-Ziele teilen sich „Optimierung der IT-

Landschaft/IT-Prozesse“ und „Kostenreduktion/

-optimierung“ mit je elf Nennungen.

Auf die übrigen genannten Business-Ziele entfielen

jeweils weniger als zehn Nennungen.

TOP-TECHNOLOGIETHEMEN

Einig sind sich die befragten IT-Manager bei ihren

wichtigsten Technologiethemen. Die Nennungen

entsprechen in hohem Maße den derzeit laufenden

IT-Projekten sowie den aktuellen Trendthemen in

der IT.

Die zwei bedeutendsten Technologiethemen sind

daher „Standardisierung und Konsolidierung“ der

IT-Landschaft sowie „Big Data/Analytics“. Jeweils

19 Nennungen entfielen hierauf.

„Mobile“ folgt auf dem dritten Rang der wichtigsten

Technologien aus Sicht der CIOs. Hierunter fallen

vor allem die Subthemen „Bring your own Device“

(BYOD) und die Anbindung mobiler Endgeräte an

die Unternehmensprozesse und vice versa.

Auf „Cloud“ entfielen elf Nennungen. Aus Sicht von

neun Befragten gehört die „Einführung und Opti-

mierung von IT-Anwendungen“ ebenso zu den der-

zeit wichtigsten Technologiethemen.

WICHTIGSTE TECHNOLOGIETHEMEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 24: Jeweils mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen nennen als wichtigste Technolo-

giethemen „Big Data/Analytics“ sowie „Standardisierung und Konsolidierung“.

9

2

2

5

6

6

6

9

11

18

19

19

0 5 10 15 20

Sonstiges

IT-Service-Management

Customer Relationship Management

Online-Prozesse

Virtualisierung

Security

IT-Strategie (IT-Architektur, neue Technologien etc.)

Einführung und Optimierung von IT-Anwendungen

Cloud

Mobile

Standardisierung und Konsolidierung

Big Data/Analytics

n = 35

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

38

TOP-RESTRIKTIONEN

Gefragt nach den wichtigsten Behinderungsfaktoren

ihrer Arbeit, gaben alle befragten IT-Manager

„Budget“ an. Diese Top-Position überrascht nicht.

Die Ergebnisse des vorangegangenen Kapitels haben

gezeigt, dass die IT intern in einigen Unternehmen

noch eher als Kostenfaktor denn als Wertschöp-

fungsfaktor gesehen wird.

Diese Wahrnehmung hängt auch mit ihren Aufgaben

zusammen. Je stärker sich die interne IT mit dem

Betrieb der IT-Infrastruktur und der Applikationen

beschäftigt, desto mehr Ressourcen (Budget, Perso-

nal) fehlen für strategische IT-Aufgaben und die

Mitwirkung in Projekten der Fachbereiche.

Der Fachkräftemangel in der IT schlägt sich auch in

den Antworten der Befragten zu den Top-

Restriktionen nieder. 18 Antworten entfielen auf die

Kategorie „Personal (Anzahl/Qualifikation)“. In

diesem Zusammenhang antworteten weitere fünf

Befragte, dass ihnen die Zeit für die Planung und

Umsetzung von IT-Projekten fehle.

In engem Zusammenhang mit den Technologiethe-

men Cloud, Mobile und Big Data folgt als drittwich-

tigste Restriktion der befragten IT-Abteilungen „Da-

tenschutz/Security/Rechtliche Anforderungen“. 17

Nennungen entfielen hierauf. Vor allem in Bezug

auf Cloud-Projekte sind derzeit rechtliche Rahmen-

bedingungen im Umgang mit personenbezogenen

Daten noch nicht vollständig geregelt.

Auf die übrigen genannten Restriktionen entfielen

jeweils weniger als sieben Nennungen.

WICHTIGSTE RESTRIKTIONEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 25: Die Budgetierung der IT und der Fachkräftemangel sind bei den Anwenderunternehmen die

bedeutendsten Behinderungsfaktoren.

8

5

5

6

6

17

18

24

0 5 10 15 20 25 30

Sonstiges

Zeit für Planung und Umsetzung von IT-Projekten

Komplexität der IT-Prozesse

Marktlage

Interne Prozesse und Abstimmungen

Datenschutz/Security/Rechtliche Anforderungen

Personal (Anzahl, Qualifikation)

Budget

n = 35

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

39

IT-Investitionen und Technologietrends

IN DIESEN LEISTUNGSEBENEN WERDEN IT-INVESTITIONEN ERWARTET

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – PROGNOSE 2013 – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =

„SEHR STARK“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 26: Gravierend unterschiedlich schätzen Anwender und IT-Dienstleister im Jahr 2013 die Investi-

tionen bei „Grafical User Interface“ ein.

INVESTITIONEN NACH LEISTUNGSBEREICHEN

Für die IT-Dienstleister ist die Kenntnis der bei den

IT-Anwenderunternehmen geplanten Investitionen

von größter Wichtigkeit.

Inwieweit decken sich die Einschätzungen dieser

Planungen durch die IT-Beratungs- und Systemin-

tegrations-Unternehmen und die IT-Service-

Unternehmen mit denen der befragten IT-

Anwenderunternehmen?

Die IT-Dienstleister sollten anhand der Skala (+2 =

„sehr stark“ bis -2 = „gar nicht“) ihre Erwartungen

für 2013 bewerten. Die IT-Anwender wurden gebe-

ten, mit derselben Skala ihre Investitionsplanungen

für 2013 einzustufen.

Die Gegenüberstellung der Durchschnittswerte für

die vier ermittelten Leistungsebenen von IT-

Technologien („Prozesse/Services/Anwendungen“,

„Daten“, „Infrastruktur“, „Grafical User Interface“)

zeigt einige markante Unterschiede, aber auch Über-

einstimmungen.

Relativ einig sind sich IT-Dienstleister und IT-

Anwender bei der Leistungsebene „Daten“, wobei

IT-Berater hier für 2013 deutlich geringere Investiti-

onen erwarten.

Ähnlich verhält es sich bei der Leistungsebene „Inf-

rastruktur“, wobei hier die IT-Berater deutlich höhe-

re Prognosen hinsichtlich der Investitionsbereit-

1,23

0,81

0,54

-0,02

1,20

0,87

0,57

0,41

-0,13

0,41

1,05

1,11

-2 -1 0 1 2

Prozesse/Services/Anwendungen

Daten

Infrastruktur

Grafical User Interface

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 61

n = 29

n = 47

gar nicht sehr stark

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

40

schaft der IT-Anwender im Jahr 2013 äußern als IT-

Service-Unternehmen und IT-Anwender.

Einig sind sich die IT-Service-Unternehmen und IT-

Anwender, dass 2013 sehr hohe Investitionen bei

„Prozesse/Services/Anwendungen“ erfolgen werden.

Anders bewerten die befragten IT-Berater die Pro-

jektlage in diesem Bereich und rechnen tendenziell

mit einer schwachen Nachfrage.

Genau umgekehrt verhält es sich bei der Leistungs-

ebene „Grafical User Interface“. Die IT-Berater

erwarten hier im Jahr 2013 bei den Anwendern sehr

hohe Investitionen, die IT-Service-Unternehmen

immerhin hohe Investitionen, allerdings sehen die

IT-Anwender hierin überhaupt keine Priorität.

Die Einschätzungen der Investitionen im Jahr 2014

liegen bei den IT-Beratern bei allen vier Leistungs-

ebenen im Durchschnitt höher als für 2013 und im

positiven Bereich. Auffällig ist, dass die befragten

IT-Beratungs-Unternehmen für 2014 bei ihren Kun-

den mit sehr hohen Investitionen in „Prozes-

se/Services/Anwendungen“ rechnen (Mittelwert:

1,2).

Das gilt auch für die IT-Service-Unternehmen, die

im Durchschnitt 2014 bei den vier Leistungsebenen

hohe oder sehr hohe Investitionen der Anwenderun-

ternehmen erwarten.

Die IT-Anwender liegen für 2014 bei „Daten“ und

„Prozesse/Services/Anwendungen“ mit ihren Plänen

im Durchschnitt unter denen für 2013. Bei „Infra-

struktur“ befinden sie sich leicht darüber. Auch bei

„Grafical User Interface“ planen sie geringe Investi-

tionen, wenn auch im sehr niedrigen positiven Be-

reich.

IN DIESEN LEISTUNGSEBENEN WERDEN IT-INVESTITIONEN ERWARTET

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – PROGNOSE 2014 – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =

„SEHR STARK“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 27: Für 2014 prognostizieren sowohl IT-Anwender als auch IT-Dienstleister hohe Investitionen

bei „Prozesse/Services/Anwendungen“.

1,30

0,70

0,50

0,10

1,20

1,10

0,70

0,60

1,20

1,30

0,40

0,20

-2 -1 0 1 2

Prozesse/Services/Anwendungen

Daten

Infrastruktur

Grafical User Interface

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 29

n = 47

gar nicht

n = 61

sehr stark

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

41

IN DIESEN UNTERNEHMENSBEREICHEN WERDEN 2013 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS-2 =

„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 28: IT-Dienstleister erwarten für das laufende Jahr 2013 deutlich stärkere Investitionen für Ser-

vices und Kundendienste als deren Kundenunternehmen. Die Anwender bewerten die Investitionen nahezu

neutral.

INVESTITIONEN NACH

UNTERNEHMENSBEREICHEN

In welchen Unternehmensbereichen werden IT-

Anwenderunternehmen 2013 und 2014 Investitionen

tätigen und wie hoch werden sie sein? Dazu befragte

Lünendonk die IT-Dienstleister und die IT-

Anwender nach ihren Einschätzungen (Skala von +2

= „sehr stark“ bis -2 = „gar nicht“).

Nach Einschätzung der IT-Dienstleister werden im

Bereich „Services/Kundendienste“ 2013 die höchs-

ten Investitionen getätigt. Diese Erwartung stimmt

nicht mit den Plänen der IT-Anwender überein, die

hierfür im Durchschnitt eher geringe Investitionen

(0,16) vorsehen. Dieser deutliche Unterschied in der

Bewertung kann damit zusammenhängen, dass die

Verantwortung für After-Sales-Projekte in vielen

untersuchten Anwenderunternehmen nicht in der IT,

sondern in den Fachbereichen verankert ist und die

IT-Verantwortlichen entsprechende Projekte nicht

oder nur rudimentär planen.

Ähnlich starke Unterschiede zwischen den Erwar-

tungen der IT-Dienstleister und den Plänen der IT-

Anwender zeigen sich bei den Bereichen „Logis-

tik/Supply Chain“, „Unternehmensstrategie“ „Pro-

-0,16

0,47

-0,20

-0,29

0,35

0,02

0,05

0,36

0,32

0,63

0,16

0,28

0,48

0,24

0,54

0,21

0,52

0,14

0,57

0,67

0,89

0,97

-0,15

0,03

0,03

0,16

0,27

0,31

0,34

0,46

0,65

0,82

0,92

-2 -1 0 1 2

Human Resources

Corporate Finance

Marketing

Forschung & Entwicklung

Einkauf/Beschaffung

Produktion/Fertigung

Unternehmensstrategie

Vertrieb

Logistik/Supply Chain

Informationstechnologie

Services/Kundendienste

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 28

n = 41

n = 58

gar nicht sehr stark

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

42

duktion/Fertigung“ und „Forschung & Entwicklung“.

Hier rechnen die befragten IT-Manager mit ver-

gleichsweise geringen Investitionen. Diese Differen-

zen lassen sich ebenfalls teilweise auf die Zustän-

digkeit der Non-IT-Fachbereiche für diese Fachthe-

men zurückführen.

__________________________________________

CIOs planen 2013 vor allem Projek-

te zur Optimierung der Unterneh-

mens-IT sowie des Finanzwesens.

2014 sind „Vertrieb“ und „After Sa-

les“ Top-Themen für IT-Investi-

tionen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Einig sind sich Anbieter und Anwender, dass in den

Unternehmensbereichen „Einkauf/Beschaffung“,

„Corporate Finance“, „Informationstechnolo-

gie“ und „Vertrieb“ Investitionen beabsichtigt res-

pektive durch die Anbieter vermutet werden. Dabei

planen die befragten Anwender etwas konservativer

als die Anbieter. Die konservativeren Angaben der

Anwender stehen sicher auch im Kontext mit inter-

ner Budgetvergabe und Investitions- und Projektpri-

oritäten.

Bei den Unternehmensbereichen „Human Re-

sources“ und „Marketing“ sind sowohl bei den IT-

Dienstleistern als auch bei den IT-Anwendern die

Erwartungen beziehungsweise die Planungen für

Investitionen im Jahr 2013 sehr gering.

Für das Jahr 2014 prognostizieren die IT-Beratungs-

und Systemintegrations-Unternehmen in allen Un-

ternehmensbereichen höhere Investitionen der An-

wender. Die Ausnahme bildet der Bereich „Unter-

nehmensstrategie“, in dem allerdings auch für 2013

kaum Investitionen vermutet werden.

Ähnlich sieht es bei den IT-Service-Unternehmen

aus: Steigende Durchschnittswerte für die Investiti-

onserwartungen für 2014 herrschen in allen aufge-

führten Unternehmensbereichen vor, mit Ausnahme

von „Corporate Finance“, wo sich ein leichter Rück-

gang ergibt, und von „Einkauf/Beschaffung“, wo der

Durchschnittswert sich gegenüber 2013 kaum ver-

ändert.

Deutlich anders ist das Bild bei den Planungen der

IT-Anwenderunternehmen für die Investitionen in

den Bereichen im Jahr 2014. Bei „Informationstech-

nologie“, „Corporate Finance“, „Logistik/Supply

Chain“ sinken die Mittelwerte gegenüber 2013. Bei

„Einkauf/Beschaffung“ bleiben sie dagegen gleich.

Höhere Investitionen sind bei den Sparten „Ver-

trieb“ und „Services/Kundendienste“ geplant. Die

Mittelwerte der Prognosen für die übrigen fünf Un-

ternehmensbereiche liegen im sehr niedrigen oder

im negativen Bereich, das heißt, die hierfür im Jahr

2014 geplanten Investitionen sind nicht signifikant.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

43

IN DIESEN UNTERNEHMENSBEREICHEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =

„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 29: IT-Anwenderunternehmen prognostizieren für das Jahr 2014 kaum Investitionen in „For-

schung & Entwicklung“. Innerhalb der Skala wird dieser Unternehmensbereich im Durchschnitt sogar nega-

tiv bewertet.

-0,10

0,40

-0,20

-0,30

0,40

0,00

0,10

0,50

0,30

0,60

0,30

0,00

0,20

0,10

0,30

0,30

0,40

0,40

0,60

0,80

0,89

0,97

0,50

0,40

0,30

0,70

0,20

0,60

0,20

0,70

0,70

1,00

1,20

-2 -1 0 1 2

Human Resources

Corporate Finance

Marketing

Forschung & Entwicklung

Einkauf/Beschaffung

Produktion/Fertigung

Unternehmensstrategie

Vertrieb

Logistik/Supply Chain

Informationstechnologie

Services/Kundendienste

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 26

n = 39

n = 58

gar nicht sehr stark

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

44

INVESTITIONEN NACH TECHNOLOGIETHEMEN

Bei welchen Technologiethemen werden 2013 und

2014 Investitionen der IT-Anwenderunternehmen

fließen?

Anhand einer Skala (+2 = „sehr stark“ bis -2 = „gar

nicht“) sollten die IT-Dienstleister bei 14 Technolo-

giethemen den Umfang geplanter Investitionen beur-

teilen.

Die IT-Anwenderunternehmen sollten anhand der-

selben Skala ebenfalls ihre Investitionspläne für die

Technologien einstufen, damit ein direkter Vergleich

zwischen der Anbieter- und der Nachfrageseite mög-

lich wird.

Bei allen 14 abgefragten Technologiethemen liegen

die Erwartungen der IT-Dienstleister höher als die

Planungen der IT-Anwender. Dies verwundert nicht,

da Anbieter tendenziell optimistischer sind als Kun-

den. Diese Beobachtung gilt nicht nur in der IT,

sondern auch in nahezu allen Wirtschaftssektoren.

Besonders hohe Abweichungen kommen bei den

Technologiethemen „Mobile Apps“, „Big Data“,

„Cloud Services“, „Realtime Analytics“, „Business

Process Outsourcing“ und „Konvergenzlösungen

(ICT)“ vor.

Bei sechs der 14 Technologiethemen liegen die

Mittelwerte der Planungen der IT-Anwender sogar

im negativen Bereich, was bedeutet, dass sie dort

2013 nicht oder nur rudimentär investieren wollen.

Relativ hohe Übereinstimmung bezüglich der ge-

planten Technologieinvestitionen besteht bei „Busi-

ness Analytics“, „Mobile Enterprise“, „Security“,

„IT Service Management“ und „Social Media“.

Extrem hohe Erwartungen bezüglich der Investitio-

nen der IT-Anwender in Technologiethemen im Jahr

2014 haben die IT-Beratungs- und Systemintegrati-

ons-Unternehmen. Bei acht der 14 Technologiethe-

men liegen die Mittelwerte der Erwartungen 2014

zum Teil deutlich über den Mittelwerten für 2013.

Die durchschnittliche Bewertung aller 14 abgefrag-

ten Technologiethemen steigt von 0,50 (2013) auf

0,80 (2014), wobei bei sechs der Themen die Mit-

telwerte gegenüber 2013 sogar gleich bleiben. Spit-

zenreiter der Investitionserwartungen der IT-Berater

für 2014 sind „Big Data“ (1,26), „Business Analy-

tics“ (1,24) und „Mobile Enterprise“ (1,24).

Auch die IT-Service-Unternehmen haben hohe Er-

wartungen an das Jahr 2014, was die Investitionen

der Anwender in die Technologiethemen betrifft.

Bei zwölf der 14 Technologien steigen die Mittel-

werte der Erwartungen, wenn auch nicht so extrem

wie bei den IT-Beratern. Bei den IT-Service-

Unternehmen liegen für 2014 „Mobile Enterpri-

se“ (1,29), „Cloud Services“ (1,23), „Mobile

Apps“ (1,19), „Big Data“ (1,14) und „Securi-

ty“ (1,13) an der Spitze.

Die befragten IT-Anwenderunternehmen gehen ihre

Investitionsplanungen für 2014 etwas konservativer

an als die IT-Dienstleister. Von den sieben Techno-

logien, deren Mittelwerte für 2013 im positiven

Bereich liegen, steigen bei fünf die Mittelwerte für

2014 an, bei zwei sind sie leicht rückläufig.

Für diese Technologien sind 2014 im Durchschnitt

die höchsten Investitionen geplant: „Mobile Enter-

prise“ (0,61), „Security“ (0,60) und „Business Ana-

lytics“ (0,41).

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

45

IN DIESEN TECHNOLOGIETHEMEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =

„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 30: Die Investitionserwartungen liegen bei allen von Lünendonk zur Wahl gestellten Technolo-

giethemen bei den analysierten IT-Dienstleistern über den Plänen der Anwender.

-0,60

-0,03

0,29

-0,20

0,00

0,34

-0,43

0,60

0,05

0,05

-0,28

0,33

0,61

0,41

0,30

0,57

0,68

0,52

0,78

0,93

0,79

1,13

1,23

0,90

1,14

1,19

1,29

0,79

-0,02

0,31

0,60

0,43

0,40

0,47

0,98

0,79

0,91

0,72

1,26

1,14

1,24

1,24

-2 -1 0 1 2

BYOD

Digitalisierung

Social Media

Konvergenz (ICT)

BPO

IT Service Management

Realtime Analytics

Security

Cloud Services

Online-Prozesse

Big Data

Mobile Apps

Mobile Enterprise

Business Analytics

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 58

gar nicht sehr stark

n = 27

n = 39

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

46

LEBENSZYKLUSPHASEN DER

TECHNOLOGIETHEMEN

Die einzelnen Phasen der Lebenszyklen aktueller

Technologiethemen überlappen sich je nach Investi-

tionsentscheidung und -zeitpunkt der Anwender oder

nach Reife der Technologie selbst. So werden sogar

reife Technologien wie CRM oder Business Intelli-

gence zwar seit Jahren standardisiert eingesetzt, aber

es finden sich immer wieder Unternehmen, die dort

Pilotprojekte initiieren.

Die IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-

nehmen, die IT-Service-Anbieter und die ausge-

wählten IT-Anwender wurden gefragt, in welcher

von vier Phasen sich bei ihren Kunden respektive in

ihrem Unternehmen sechs ausgewählte Technolo-

giethemen befinden. Dabei waren Mehrfachnennun-

gen aus einsichtigen Gründen möglich.

ZUR BEWERTUNG STANDEN FOLGENDE

TECHNOLOGIEN…

• Big Data

• Mobile Anwendungen

• IT-Security

• Cloud Services

• ERP (Enterprise Resource Planning)

• Konvergenzlösungen (ICT)

…UND FOLGENDE LEBENSZYKLUSPHASEN:

• Pilotprojekt

• Roll Out

• Standardisierung

• Konsolidierung.

In einer relativ frühen Lebenszyklusphase befindet

sich nach Auskunft der IT-Dienstleister „Big Data“.

Hauptsächlich handelt es sich um Pilotprojekte oder

Roll-Out-Projekte. Nur jedes zehnte Projekt ist in

der Standardisierungsphase. Einen anderen Blick-

winkel haben die IT-Anwenderunternehmen. Im-

merhin befinden sich nach ihrer Einschätzung mehr

als die Hälfte ihrer Big-Data-Projekte in der Stan-

dardisierungs- und Konsolidierungsphase, was auf

einige „Early Adopter“ zurückzuführen sein könnte.

Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass Anbie-

ter und Anwender unterschiedliche Definitionen von

Big Data haben. Mit einigen Ausnahmen – wie der

Überwachung von unstrukturierten Maschinen- und

Anlagendaten oder zur Steuerung von Verkehrsflüs-

sen – wird Big Data als junge Technologie in Unter-

nehmen eher punktuell eingesetzt und ist vielfach

noch nicht in der Phase, dass mehrere Big-Data-

Systeme standardisiert werden können.

Bei „Mobile Anwendungen“ liegen IT-Dienstleister

und -Anwender mit ihren Einschätzungen nicht so

weit auseinander. Etwa 35 bis 50 Prozent sehen die

Projekte in der Pilotphase, wesentlich mehr IT-

Anbieter als IT-Anwender sortieren die Projekte

allerdings in der Roll-Out-Phase ein. Bei den Phasen

Standardisierung und Konsolidierung liegen die

Einschätzungen wieder nahe beieinander im Bereich

bis maximal knapp einem Drittel.

Völlig einig sind sich IT-Dienstleister und IT-

Anwender beim Thema „IT-Security“. Wenige Pro-

jekte befinden sich in den Pilot- und Roll-Out-

Phasen, mehr als zwei Drittel in der Phase Standar-

disierung und rund ein Viertel sogar bereits in der

Konsolidierungsphase.

Weit auseinander gehen die Meinungen von IT-

Beratern, IT-Service-Anbietern und IT-Anwender-

unternehmen bei der Technologie „Cloud Services“.

Die angestammten Anbieter dieser Technologie, die

IT-Service-Unternehmen, sehen die Technologie

ganz überwiegend in den Phasen Pilotprojekt

(29,6%), Roll Out (59,3%) und Standardisierung

(44,4%).

IT-Berater und IT-Anwender sind hier skeptischer.

Jeweils rund 60 Prozent von ihnen ordnen die Cloud

Services der Pilotphase zu. In den Standardisie-

rungs- und Konsolidierungsphasen sehen die IT-

Berater und IT-Anwender nur 14,3 Prozent respekti-

ve 32,4 Prozent.

Beim Technologiethema „Konvergenzlösungen

(ICT)“ herrscht Einigkeit. Rund ein Viertel der Pro-

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

47

jekte befindet sich in der Pilotphase, knapp die Hälf-

te in der Standardisierungsphase und maximal ein

Viertel in der Konsolidierungsphase.

Die „reifste“ der zur Auswahl stehenden Technolo-

gien ist „Enterprise Resource Planning“ (ERP). So

sehen es auch die IT-Dienstleister und IT-Anwender.

Kaum noch Projekte befinden sich in der Pilotphase,

vergleichsweise viele in der Roll-Out-Phase und –

zumindest nach Ansicht der IT-Dienstleister – rund

80 Prozent in der Konsolidierungsphase. Die IT-

Anwender sortieren die meisten ihrer ERP-Projekte

in die Standardisierungsphase ein.

Die hohe Zahl von SAP-Roll-Out-Projekten resul-

tiert zum Teil aus dem Auf- und Ausbau internatio-

naler Standorte und der dazugehörigen Anbindung

an die ERP-Systeme, vor allem durch Unternehmen

aus dem gehobenen Mittelstand. So sind nahezu alle

befragten Großunternehmen und Konzerne dabei,

ihre ERP-Systeme an bereits existierenden internati-

onalen Standorten zu standardisieren oder zu konso-

lidieren. Dagegen richten große mittelständische

Unternehmen sukzessive ihre Geschäftsaktivitäten

international aus, weshalb sie sowohl Standardisie-

rungsprojekte der bestehenden IT-Landschaft durch-

führen als auch gleichzeitig ERP-Systeme ausrollen.

LEBENSZYKLUSPHASEN VON BIG DATA VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 31: Aus Sicht der Anbieter werden „Big-Data“-Themen meist noch als Pilotprojekte durchgeführt.

n = 30

n = 54

n = 24

75,9%

33,3%

11,1%1,9%

83,3%

29,2%

12,5%

0,0%

40,0%

13,3%

20,0%

33,3%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

48

LEBENSZYKLUSPHASE VON MOBILEN ANWENDUNGEN VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 32: 69,0 Prozent der IT-Service-Anbieter sehen „Mobile Anwendungen“ in der Roll-out-Phase.

LEBENSZYKLUSPHASE VON IT-SECURITY VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 33: Bei „IT-Security“ sind sich Anbieter und Anwender einig. Jeweils die Mehrheit sieht IT-

Security-Projekte in der Standardisierungsphase.

n = 50

n = 54

n = 26

5,6%

18,5%

72,2%

25,9%

11,5%

23,1%

69,2%

26,9%

6,0%8,0%

82,0%

16,0%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 46

n = 60

n = 29

35,0%

56,7%

31,7%

6,7%

37,9%

69,0%

17,2%

6,9%

47,8%

21,7%

28,3%

10,9%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

49

LEBENSZYKLUSPHASE VON CLOUD SERVICES VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –

MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 34: „Cloud Services“ werden bisher kaum in der Konsolidierungsphase angesiedelt.

LEBENSZYKLUSPHASE VON KONVERGENZLÖSUNGEN (ICT) VERGLEICH ANBIETER UND

ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 35: ICT-Projekte befinden sich am häufigsten in der Standardisierung.

n = 37

n = 56

n = 27

58,9%

44,6%

10,7%

3,6%

29,6%

59,3%

44,4%

11,1%

56,8%

16,2%

24,3%

8,1%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

n = 31

n = 51

n = 24

29,4%

33,3%

43,1%

11,8%

25,0%

29,2%

50,0%

25,0%

19,4% 19,4%

41,9%

22,6%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

50

LEBENSZYKLUSPHASE VON ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN

PROZENT

Abbildung 36: Rund 80 Prozent der IT-Anbieter sehen ERP-Projekte in der Konsolidierungsphase. Nur etwa

die Hälfte der IT-Anwenderunternehmen stimmt ihnen hierin zu.

n = 46

n = 54

n = 26

1,9%

11,1%

29,6%

83,3%

3,8%

3,8%

42,3%

76,9%

2,2%

19,6%

50,0%

43,5%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

51

Einsatzbereiche der IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen

LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS-

UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

Bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen, die sich an dieser Studie beteiligten,

liegt die „IT-Beratung“ als Leistungsart definitions-

gemäß deutlich an der Spitze. Sie macht im Durch-

schnitt 26,5 Prozent des jeweiligen Umsatzes der

befragten Unternehmen aus.

Auf Platz zwei folgt mit 14,0 Prozent „Individual-

Software-Entwicklung“ vor „Systemintegration“ mit

12,3 Prozent. „Standard-Software-Einführung“ liegt

mit 9,2 Prozent auf Platz fünf. Die vier nach Lünen-

donk-Definition für dieses Ranking zugrunde geleg-

ten Leistungsarten summieren sich im Durchschnitt

auf 62,0 Prozent des Umsatzes der einzelnen Unter-

nehmen.

Im weiteren Sinne zählen auch die beiden folgenden

Leistungskategorien zum Portfolio der IT-Bera-

tungs- und Systemintegrations-Unternehmen. Die

„Bereitstellung von IT-Spezialisten“ als Ressourcen-

unterstützung für Kundenprojekte macht 9,3 Prozent

aus und auf die „Managementberatung“ entfallen 5,9

Prozent der Umsätze.

Von steigender Bedeutung ist für die Unternehmen

dieses Marktsegmentes die Leistungsart „Outsour-

cing“ in ihren verschiedenen Varianten (13,1%). So

positionieren sich vor allem große internationale IT-

Unternehmen mit einem ganzheitlichen Leistungs-

spektrum, von der Managementberatung über IT-

Beratung bis hin zum Outsourcing. Vor allem die

Bündelung von Managementberatung, IT-Beratung

und Systemintegration wird immer häufiger von

Kundenunternehmen nachgefragt. IT-Berater sind

daher gefordert, vor allem Fachkompetenzen zur

Optimierung von Organisations- und Prozessstruktu-

ren aufzubauen. Als weitere Tätigkeiten sind die

häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbunde-

nen Aufgaben von Bedeutung:

• „Software-Wartung und -Vertrieb“ (5,5%)

• „Hardware-Wartung und -Vertrieb“ (0,6%)

Die Gegenüberstellung der Daten, die sich aus dem

einfachen und aus dem mit den jeweiligen Umsätzen

gewichteten Durchschnitt ergeben, offenbart deut-

lich höhere Anteile von „Systemintegration“, „Out-

sourcing“ und „Managementberatung“ bei den ge-

wichteten Durchschnittswerten.

Bei der „Individual-Software-Entwicklung“, „Stan-

dard-Software-Einführung“ und „Bereitstellung von

IT-Spezialisten“ liegen hingegen die gewichteten

Werte unter den einfachen arithmetischen Durch-

schnittswerten. Das heißt, dass die zuletzt genannten

Tätigkeiten eher von mittelgroßen Anbietern über-

proportional ausgeübt werden.

Eine Reihe großer IT-Beratungs- und Systemintegra-

tions-Unternehmen weist in beträchtlichem Umfang

Managementberatungs- und Outsourcing-Leistungen

auf. Die Abgrenzung zwischen klassischen Ma-

nagementberatungs-Unternehmen und den IT-

Dienst-leistungs-Unternehmen wird immer schwie-

riger.

Lünendonk hat deshalb auch seit einigen Jahren IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

mit besonders hohen Managementberatungsanteilen

mit deren relevanten Umsätzen zusätzlich in die

separate Liste und Studie für Managementberatung

aufgenommen. Hierzu gehören etwa Accenture,

Capgemini und IBM.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

52

LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE

HÄUFIGKEIT

Abbildung 37: Weniger als drei Prozent des Umsatzes entfallen auf die Leistungsarten „Business Process

Outsourcing“, „Managed Services“, „TK-Services“, „Outsourcing von IT-Infrastruktur“, „Third Party

Management“, „ICT“, „Desktop Management“ und „Hardware-Wartung“.

LEISTUNGSSPEKTRUM IT-SERVICE-ANBIETER

Im Durchschnitt machen IT-Betriebs-Leistungen

(Outsourcing, Managed Services, „Desktop Ma-

nagement/Client Management“, TK-Services und

BPO) rund 48 Prozent des Umsatzes der untersuch-

ten IT-Service-Unternehmen aus.

Realisierungsprojekte, also „Individual-Software-

Entwicklung“, „Standard-Software-Einführung“ und

„Systemintegration“, summieren sich im Durch-

schnitt auf rund 27 Prozent. Das zeigt, dass sich IT-

Service-Unternehmen nicht ausschließlich auf den

Betrieb der IT-Umgebung konzentrieren, sondern

sich auch diversifizieren.

Mit dem Vertrieb von IT-Produkten (Hardware und

Standard-Software einschließlich Wartung) werden

durchschnittlich 13,0 Prozent der Umsätze erzielt.

Der Rest entfällt auf die Bereitstellung von IT-

Experten und auf sonstige Dienstleistungen.

In der Gewichtung der Anteile mit den Umsätzen

zeigen sich einige gravierende Veränderungen.

„Outsourcing von IT-Infrastruktur“, TK-Services,

„Systemintegration“ und „Desktop Management/

Client Management“ nehmen bei größeren IT-

Service-Anbietern einen deutlich höheren Anteil am

Umsatz ein. Das liegt auch daran, dass Outsourcing-

oder Managed-Service-Projekte hohe Auftragsvolu-

mina haben und über längere Zeiträume hinweg

abgeschlossen werden.

Ebenso auffällig sind höhere Anteile der einfachen

Mittelwerte bei „Software-Wartung und -Vertrieb“,

„Hardware-Wartung und -Vertrieb“, „IT-Beratung“,

Managed Services sowie „Bereitstellung von IT-

Spezialisten“. Folglich werden diese zuletzt genann-

ten Leistungen überwiegend von kleineren IT-

Service-Unternehmen übernommen.

2,6%

4,2%

11,1%

12,1%

7,7%

7,5%

18,8%

8,6%

19,6%

3,0%

5,5%

5,9%

6,5%

9,2%

9,3%

12,3%

14,0%

26,5%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)

Software-Wartung und -Vertrieb

Managementberatung

Outsourcing von Applikationen

Standard-Software-Einführung

Bereitstellung von IT-Spezialisten

Systemintegration

Individual-Software-Entwicklung

IT-Beratung

Mittelwert

Mittelwert gewichtet

n = 58Kernthemen der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen: 77,2 Prozent Anteil am Umsatz

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

53

LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012

VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE

HÄUFIGKEIT

Abbildung 38: „Outsourcing von IT-Infrastruktur“ wird hauptsächlich von umsatzstarken IT-Service-

Unternehmen angeboten. „Third Party Management im Bereich IT“ steht bei den analysierten IT-Service-

Unternehmen nicht auf der Agenda. Beim Third Party Management übernimmt ein Anbieter die Steuerung

und Abwicklung anderer Agenturen und kleiner Dienstleistungsunternehmen für ein Kundenunternehmen.

11,6%

0,0%

0,2%

0,2%

0,8%

2,6%

1,8%

8,3%

1,6%

19,8%

2,7%

0,7%

9,7%

1,8%

7,0%

10,4%

4,5%

0,4%

0,5%

0,6%

3,1%

3,5%

4,6%

5,8%

5,9%

6,8%

7,1%

7,2%

7,2%

7,4%

8,0%

9,4%

18,0%

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Sonstiges

Third Party Mamnagement im Bereich IT

Managementberatung

Kombination IT / Telekomminikation (ICT)

Business Process Outsourcing

TK-Services (Beratung, Installation, Service)

Individual-Software-Entwicklung

Hardware-Wartung und -Vertrieb

Desktop Management / Client Management

Standard-Software-Einführung

Outsourcing von IT-Infrastruktur

Software-Wartung und -Vertrieb

Bereitstellung von IT-Spezialisten

Systemintegration

IT-Beratung

Outsourcing von Applikationen

Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)

Mittelwert

Mittelwert gewichtet

n = 24

Kernthemen der IT-Service-Unternehmen: 47,6 Prozent Anteil am Umsatz

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

54

MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS- UND

SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

Industrieunternehmen und Finanzdienstleister sind

seit Jahren die wichtigsten Kunden der IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in

Deutschland. Im Durchschnitt erzielen die an der

Studie beteiligten Anbieter 29,8 Prozent mit Indust-

rieunternehmen und 24,7 Prozent ihres Umsatzes mit

Finanzdienstleistern wie „Banken“ und „Versiche-

rungen“.

__________________________________________

Die Nachfrage von Banken und

Versicherungen nach IT-Beratern

und Systemintegratoren machte

2012 knapp 25 Prozent des Volu-

mens dieses Marktsegments aus! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Separat nach Branchen aufgeteilt, sind „Banken“ mit

einem durchschnittlichen Umsatzanteil von 18,6

Prozent die größte Kundengruppe der IT-Beratungs-

und Systemintegrations-Unternehmen in Deutsch-

land. An zweiter Position befindet sich der Markt-

sektor „Automobilindustrie“ mit 13,4 Prozent vor

„Telekommunikation, IT“ (13,3%).

Der Sektor „Energie“ folgt mit 9,0 Prozent, der

„Handel“ mit 7,2 Prozent und „Versicherungen“ mit

6,1 Prozent.

Verschiebungen in der Reihenfolge bringt der Ver-

gleich mit den gewichteten Durchschnittswerten,

welche die jeweiligen Gesamtumsätze der Anbieter

berücksichtigen.

Diese Analyse zeigt, dass „Versicherungen“ eher

umsatzstarke IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen beauftragen. Eine Erklärung hierfür

stellt die Vielzahl komplexer IT-Projekte dar – wie

Business Analytics, Prozesseffizienz, strategische

Neuausrichtung oder die Umsetzung von gesetzli-

chen Vorgaben wie Sepa und Solvency II.

Gefragt sind im Auswahl- und Beauftragungsprozess

daher große Beratungspartner mit einer Vielzahl

erfahrener Fachexperten sowie vorzeigbaren Refe-

renzen in diesen Themen. Diese Anbieter sind nicht

immer die großen internationalen IT-Player. Insbe-

sondere im Versicherungssektor existiert eine Viel-

zahl auf versicherungsfachliche Prozesse speziali-

sierter IT-Beratungs-Anbieter, die große Transfor-

mationsprojekte stemmen.

Auftraggeber aus den bedeutenden Kundenbranchen

„Banken“, „Automobilindustrie“ und „Telekommu-

nikation, IT“ setzen sowohl auf Spezialisten, also

vergleichsweise kleinere IT-Beratungs- und Sys-

temintegrationspartner, als auch auf große internati-

onale IT-Dienstleister.

Kleine und mittelgroße Anbieter werden vor allem

für spezifische und lokale Fachthemen beauftragt.

Geht es um große Transformationsprojekte wie

Systementwicklung und -implementierung, werden

umsatzstärkere Dienstleistungspartner tendenziell

bevorzugt. Dies drückt sich in den einfachen und in

den gewichteten Umsatzanteilen aus.

Bei „Behörden/Öffentlicher Dienst“ und in der

„Konsumgüterindustrie“ liegen die gewichteten

Umsatzanteile ebenfalls höher als das einfache

arithmetische Mittel – allerdings auf einem niedri-

gen Niveau.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

55

DIE WICHTIGSTEN MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS-

UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER

DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 39: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Sonstige Dienstleistungen“,

„Verkehr, Logistik“, „Maschinenbau“, „Sonstige Industrie“, „Gesundheitswesen“, „Luft- und Raumfahrt-

industrie“, „Konsumgüterindustrie“ und „Elektrotechnik“.

5,8%

5,0%

11,5%

4,7%

7,6%

12,3%

12,4%

17,0%

4,9%

5,0%

6,1%

7,2%

9,0%

13,3%

13,4%

18,6%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

Behörden, Öffentlicher Dienst

Chemie, Pharma

Versicherungen

Handel

Energie

Telekommunikation, IT

Automobilindustrie

Banken

Mittelwert

Mittelwert gewichtet

n = 57

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

56

MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-ANBIETER

Bei den IT-Service-Unternehmen liegt 2012 der

Sektor „Banken“ mit einem durchschnittlichen An-

teil am Umsatz von 22,5 Prozent an erster Stelle.

Bei der Gruppe der Industriebranchen ergibt sich ein

Spitzenplatz für die „Automobilindustrie“ (12,3%).

Mit den übrigen Industriebranchen wie „Elektro-

technik“, „Maschinenbau“ oder „Chemie, Phar-

ma“ generieren die untersuchten IT-Service-Unter-

nehmen weniger als 3,0 Prozent ihrer Umsätze. Die

Gesamtheit der Industrie-Segmente kommt auf 23,7

Prozent Umsatzanteil als Marktsektor.

Der Sektor „Handel“ liegt 2012 zusammen mit „Ge-

sundheitswesen“ mit einem Durchschnittsanteil von

jeweils 9,5 Prozent auf Platz drei. Auf Platz fünf

folgt „Verkehr, Logistik“ (9,0%) vor „Telekommu-

nikation, IT“ mit 6,5 Prozent, „Sonstige Dienstleis-

tungen“ mit 6,3 Prozent und „Behörden, Öffentli-

cher Dienst“ mit 5,9 Prozent. Der Blick auf die mit

dem jeweiligen Umsatz gewichteten Anteile zeigt,

dass „Banken“ den Betrieb ihrer IT-Landschaft

(Applikationen, Infrastruktur) überwiegend an große

IT-Service-Anbieter mit umfangreichen Betriebska-

pazitäten vergeben haben.

Dies hat drei Gründe:

• Die IT-Umgebungen der Banken sind hochkom-

plex, massiv geschäftskritisch und erfordern ein

hohes Maß an Betriebsleistungen.

• Banken arbeiten teilweise noch mit einer Vielzahl

an parallel laufenden Kernbanksystemen.

• Unter den untersuchten und umsatzstärksten IT-

Service-Unternehmen sind einige captive IT-

Service-Partner, die ausschließlich für Banken tä-

tig sind. Hierzu gehören Fiducia, Finanz Informa-

tik und GAD.

Die gewichteten Umsätze in den Branchen „Versi-

cherungen“ und „Verkehr, Logistik“ deuten eben-

falls darauf hin, dass die Auftraggeber eher mit gro-

ßen IT-Service-Unternehmen Geschäfte machen,

während „Energie“, „Handel“, „Telekommunikation,

IT“ und „Automobilindustrie“ meist auf mittelgroße

und kleine IT-Service-Anbieter zurückgreifen.

MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012 VERGLEICH EINFACHER UND

GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 40: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Energie“, „Versicherungen“,

„Sonstige Industrien“, „Elektrotechnik“, „Konsumgüterindustrie“, „Maschinenbau“, „Chemie, Pharma“

und „Luft- und Raumfahrtindustrie“.

4,6%

4,6%

3,2%

10,7%

8,9%

1,5%

5,2%

44,0%

5,9%

6,3%

6,5%

9,0%

9,5%

9,5%

12,3%

22,5%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%

Behörden, Öffentlicher Dienst

Sonstige Dienstleistungen

Telekommunikation, IT

Verkehr, Logistik

Gesundheitswesen

Handel

Automobilindustrie

Banken

Mittelwert

Mittelwert gewichtet

n = 25

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

57

Nearshore-/Offshore-Kapazitäten bei IT-Projekten

Die Globalisierung hat dem traditionell multinatio-

nalen IT-Software- und -Services-Geschäft eine

neue Dimension beschert. Das Personalkostengefälle

zwischen den Industriestaaten Westeuropas und

Nordamerikas und den Schwellenländern Mittel-

und Osteuropas beziehungsweise Ostasiens hat in

den letzten Jahren zu einer Verlagerung von Ent-

wicklungs- und Wartungsarbeiten geführt.

Bei welchen Aufgaben setzen die führenden IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in

Deutschland inzwischen auf Nearshore-/Offshore-

Kapazitäten?

Grundsätzlich arbeiten große, international tätige IT-

Dienstleistungsanbieter mit einem Global-Delivery-

Modell, also einem Mix aus lokaler Leistungserbrin-

gung sowie Near- und Offshore-Ressourcen. Vor

allem international tätige Kundenunternehmen be-

ziehen ihre IT-Services aus unterschiedlichen Regi-

onen. Dabei geht es neben einem niedrigeren Kos-

tenniveau auch um mit IT-Spezialisten zu besetzen-

de Großprojekte.

Als klassische Offshore-Standorte haben sich Indien

und Südamerika entwickelt, als Nearshore-Regionen

dagegen Ost- und Südeuropa. Allerdings erfordern

internationale Entwicklungs- und Delivery-Struktu-

ren hohe Investitionen und daher eine gewisse Un-

ternehmensgröße und Kundenbasis, damit Near- und

Offshore Center rentabel arbeiten können.

Klassische Nearshore- und Offshore-Themen sind

Testmanagement, Software-Entwicklung und der

Teilbetrieb der Applikations- und Infrastrukturland-

schaft.

Die in dieser Lünendonk®-Studie untersuchten IT-

Beratungs- und IT-Service-Unternehmen haben

mehrheitlich ihren Hauptsitz sowie den Schwerpunkt

ihres Geschäfts in Deutschland respektive bauen das

Auslandsgeschäft schrittweise aus. Die Notwendig-

keit, IT-Leistungen in Niedriglohnländer zu verla-

gern, stellte sich vielen inländischen Anbietern in

der Vergangenheit nicht.

Dagegen sind internationale Entwicklungs- und

Service Center sowie eine globale Projektumsetzung

ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsmodelle

internationaler IT-Dienstleister wie Accenture, HP,

IBM oder Capgemini. Daher ergibt sich bei der

Analyse über alle Unternehmen hinweg ein geringer

Anteil von Near- und Offshore-Leistungen im statis-

tischen Mittel, während diese Anteile bei den 25

nach Umsatz in Deutschland führenden IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

deutlich höher liegen.

Anhand einer Skala (+2 = „sehr hoher Anteil“ bis -2

= „sehr geringer Anteil“) sollten die Befragungsteil-

nehmer die Anteile der Nearshore-/Offshore-

Kapazitäten bei ihren Projekten preisgeben.

Am geringsten sind die Anteile bei Projekten zum

„Desktop Management“. Bei fast drei Viertel

(73,7%) der Teilnehmer haben Nearshore-/Offshore-

Kapazitäten bei diesen Projekten „sehr geringe“ oder

„geringe Anteile“. Außerdem gaben 14,0 Prozent

„neutral“ an, was darauf schließen lässt, dass dieses

Thema für sie nur rudimentär relevant ist. Nur bei

12,3 Prozent sind die Anteile „hoch“ oder „sehr

hoch“. Der Mittelwert von minus 1,16 liegt im Be-

reich „sehr gering“.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

58

ANTEIL NEARSHORE / OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN DER IT-BERATUNGS- UND

SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

SKALA VON +2 = „SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 = „SEHR GERINGER ANTEIL“ – RELATIVE

HÄUFIGKEIT

Abbildung 41: Die Anteile der Near- und Offshore-Kapazitäten in den IT-Projekten sind bei den antworten-

den Unternehmen gering. Das bedeutet, dass der Hauptteil der Leistungen in Deutschland erbracht und nicht

ins Ausland verlagert wird.

Ebenfalls „geringe Anteile“ haben Nearshore-/Off-

shore-Kapazitäten bei Projekten zum „IT Service

Management“. Bei fast zwei Dritteln (64,9%) fallen

die Anteile „sehr gering“ oder „gering“ aus. Neben

17,5 Prozent „neutral“-Stimmen bleiben nur noch

17,6 Prozent, die „sehr hohe“ oder „hohe“ Anteile

angaben. Der Mittelwert von minus 0,90 liegt im

Bereich der „geringen Anteile“.

Auch beim „Betrieb von Rechenzentren“ sind die

Anteile der Nearshore-/Offshore-Kapazitäten nach

Auskunft der teilnehmenden IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen gering. 61,6 Pro-

zent nennen „sehr geringe“ oder „geringe Anteile“.

Für 21,1 Prozent („neutral“) scheinen diese Projekte

keine Rolle zu spielen. Nur bei 17,6 Prozent sind die

Anteile „hoch“ oder „sehr hoch“. Der Mittelwert

von minus 0,90 liegt ebenfalls klar im Bereich „ge-

ringer“ Anteile.

Ähnlich sieht es bei Projekten zum Thema „Testma-

nagement“ aus. Mehr als die Hälfte (55,4%) nennen

„sehr geringe“ oder „geringe“ Anteile. Immerhin

gewichten 30,3 Prozent die Anteile als „hoch“ oder

„sehr hoch“. Der Mittelwert ergibt minus 0,61, also

einen „geringen Anteil“.

Überraschend selten werden Nearshore-/Offshore-

Kapazitäten nach Angaben der IT-Beratungs-

unternehmen auch bei Projekten für „War-

tung/Support/Helpdesk“ eingesetzt. Auch hier ma-

chen die „geringen“ und „sehr geringen Antei-

le“ über die Hälfte (54,4%) aus. Die „hohen“ und

„sehr hohen Anteile“ erreichen aber immerhin 38,6

1,8%

5,3%

8,8%

8,9%

12,3%

13,8%

10,5%

12,3%

8,8%

21,4%

26,3%

22,4%

14,0%

17,5%

21,1%

14,3%

7,0%

17,2%

17,5%

15,8%

7,0%

10,7%

12,3%

19,0%

56,2%

49,1%

54,6%

44,7%

42,1%

27,6%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Desktop Management

IT Service Management

Betrieb von Rechenzentren

Testmanagement

Wartung/Support/Helpdesk

Software-Entwicklung

+2 (sehr hoher Anteil) +1 (hoher Anteil) 0 (neutral) -1 (geringer Anteil) -2 (sehr geringer Anteil)

n = 56

Mittelwert:

-0,24

-0,46

-0,61

-1,16

-0,90

-0,90

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

59

Prozent. Der Mittelwert von minus 0,46 liegt den-

noch ebenso im Bereich „geringer Anteil“.

Eher ausgewogen sind die Anteile bei Projekten zur

„Software-Entwicklung“. Zwar bezeichnet nur gut

ein Drittel (36,2%) der Teilnehmer die Anteile als

„sehr hoch“ oder „hoch“. Aber knapp die Hälfte

(46,6%) nennt „sehr geringe“ oder „geringe Anteile“.

Für die 17,2 Prozent, die „neutral“ angaben, hat die

Software-Entwicklung offensichtlich keine Bedeu-

tung. Der Durchschnittswert liegt mit minus 0,24

trotzdem im Bereich der „geringen Anteile“.

TOP-25-UNTERNEHMEN ARBEITEN ÖFTER MIT

NEAR- UND OFFSHORE-RESSOURCEN

Dass diejenigen IT-Beratungs- und Systemintegrati-

onsunternehmen, die international aufgestellt sind,

eher mit einem Mix aus Onsite- sowie Nearshore-

und Offshore-Ressourcen arbeiten zeigt die Analyse

nach Unternehmensgrößen. So gaben die 25 nach

Umsatz in Deutschland führenden IT-Berater an, in

Projekten wie „Software-Entwicklung“, „Testma-

nagement“ und „Wartung/Support/Helpdesk“ deut-

lich stärker internationale Ressourcen heranzuziehen

als vergleichsweise kleinere und lokal aufgestellte

Anbieter.

ANTEIL NEAR-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN

NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 =

„SEHR GERINGER ANTEIL“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 42: Die „Software-Entwicklung“ nimmt bei den Top 25 einen „hohen Anteil“ an Near-/Offshore-

Kapazitäten ein. Die Verlagerung ins Ausland basiert in der Regel auf den dort niedrigeren Kosten.

-1,44

-1,31

-1,33

-1,00

-0,77

-0,63

-0,56

-0,06

0,06

0,22

0,22

0,61

-2 -1 0 1 2

Desktop Management

IT Service Management

Betrieb von Rechenzentren

Testmanagement

Wartung/Support/Helpdesk

Software-Entwicklung

Top 25

Übrige Unternehmen

sehr geringer Anteil

n = 18

sehr hoher Anteil

n = 38

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

60

NEARSHORE- UND OFFHORE-RESSOURCEN

DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

Es wäre logisch, dass IT-Service-Unternehmen, die

ihren Schwerpunkt im Betrieb von IT-Landschaften

haben, in starkem Maße die Möglichkeiten von

Nearshore-/Offshore-Kapazitäten und damit der IT-

Industrialisierung bei ihren Projekten nutzten.

Die Antworten auf die Fragen bestätigen dies jedoch

nicht. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in einer

spezifischen Besonderheit des deutschen Marktes.

Von den 34 untersuchten IT-Service-Unternehmen

hat etwa die Hälfte ihren Hauptsitz in Deutschland

und erzielt ihre Umsätze auch nahezu vollständig

mit Kunden in Deutschland. Internationale Dienst-

leistungsstrukturen sind daher entweder nicht not-

wendig oder aus strategischen Gründen nicht er-

wünscht.

So sind unter den von Lünendonk untersuchten IT-

Service-Unternehmen einige ehemalige oder aktuel-

le captive IT-Service-Partner, die überwiegend für

Krankenkassen beziehungsweise Banken wie Spar-

kassen oder Volks- und Raiffeisenbanken tätig sind.

Bei diesen Finanzinstituten und Krankenkassen ist

es von hoher Relevanz, dass die Leistungserbrin-

gung sowie die Datenhaltung in Deutschland erfolgt.

Bei allen sechs aufgelisteten Projektkategorien erge-

ben die Durchschnittswerte überwiegend „sehr ge-

ringe“ oder „geringe Anteile“ der Nearshore-/ Offs-

hore-Kapazitäten.

Im Bereich „Wartung/Support/Helpdesk“ weisen

37,9 Prozent der befragten IT-Service-Unternehmen

„sehr hohe“ und „hohe“ Near- und Offshore-Anteile

auf. Bei Software-Entwicklungsprojekten setzen

34,5 Prozent der analysierten IT-Service-Unter-

nehmen internationale Ressourcen ein, während

beim „Testmanagement“ noch 31,0 Prozent der

Unternehmen Nearshore- und Offshore-Kapazitäten

nutzen.

ANTEIL NEAR-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =

„SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 = „SEHR GERINGER ANTEIL“

Abbildung 43: Die antwortenden Großunternehmen weisen bei „Wartung/Support/Helpdesk“ „hohe Antei-

le“ an Near-/Offshore-Kapazitäten in Projekten auf.

-1,14

-0,86

-0,83

-0,79

-0,72

-0,55

0,30

-0,60

-1,00

0,20

-0,30

0,80

-2 -1 0 1 2

Desktop Management

IT Service Management

Betrieb von Rechenzentren

Testmanagement

Software-Entwicklung

Wartung/Support/Helpdesk

gewichteter Anteil

ungewichteter Anteil

sehr geringer Anteiln = 28

sehr hoher Anteil

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

61

Personalstruktur der IT-Beratungs- und Service-Unternehmen

GRÖßE DER BELEGSCHAFTEN DER ANBIETER

75.680 Mitarbeiter waren im Jahr 2012 bei den 65

untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der

Summe ein absoluter Mitarbeiterzuwachs der an der

Studie beteiligten Unternehmen gegenüber 2011 um

rund 11.347. Atos und Infosys wurde aufgrund feh-

lender Daten für 2011 nur in die absolute und nicht

in die relative Analyse der Mitarbeiterentwicklung

einbezogen.

______________________________________________________________________

2012 haben 11,4 Prozent mehr

Mitarbeiter für IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen

gearbeitet. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Die Umsatzentwicklung in dieser Branche ist un-

trennbar mit einer Zunahme der Mitarbeiter verbun-

den, da sie die eigentlichen Produktionsfaktoren in

diesem Geschäft sind.

Industrialisierungs- und Automatisierungseffekte

sind bei Beratungs- und Implementierungsprojekten

nur teilweise möglich, weshalb mittelfristig Umsatz-

und Mitarbeiterwachstum typischerweise parallel

verlaufen. Abweichungen hiervon sind nur kurzfris-

tig durch höhere Kapazitätsauslastung oder länger-

fristig durch den Einsatz externer Ressourcen (z.B.

Nearshore-/Offshore-Kapazitäten) und Industriali-

sierungseffekte möglich, die sich nicht in der eige-

nen Mitarbeiterzahl, sondern nur in der Gewinn- und

Verlustrechnung niederschlagen.

PERSONALSTRUKTUR DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

LAGEPARAMETER – BEZOGEN AUF DIE GESAMTMITARBEITERZAHL – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 44: Der Großteil der Belegschaft in den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

besteht aus Beratern und IT-Experten.

3%

10%

12%

69%

5%

11%

16%

68%

0% 20% 40% 60% 80%

Vertrieb

Management, Verwaltung

Entwickler

Berater, IT-Experten

Mittelwert

Median

n = 39

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

62

Eine wichtige Benchmark-Größe für die Überprü-

fung der eigenen Organisationsstruktur ist das Ver-

hältnis zwischen direkt in Projekten tätigen Mitar-

beitern und denjenigen, die überwiegend Aufgaben

in Management, Support, Verwaltung und Vertrieb

wahrnehmen. Es fällt aber nicht nur bei kleineren

Unternehmen oft schwer, die direkten und indirekten

Funktionen – bezogen auf Personen – genau zu

trennen. Besonders bei Vertriebsaufgaben sind bei

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

häufig Manager ebenso involviert wie erfahrene

Projektleiter und Berater. In einzelnen Fällen muss

davon ausgegangen werden, dass Vertriebspersonal

auch in der für Management- und Verwaltungsper-

sonal genannten Zahl enthalten ist.

Aus den Angaben der Unternehmen unserer Studie

lässt sich ein Personalanteil von durchschnittlich

16,0 Prozent für Management, Verwaltung und

Vertrieb errechnen, wovon 11,0 Prozent auf Mana-

ger beziehungsweise Verwaltungspersonal und 5,0

Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Der Zent-

ralwert (Median) für Management und Verwaltung

liegt bei 10,0 Prozent, der für Vertrieb bei 3,0 Pro-

zent.

Die Schwankungsbreiten der einzelnen Unterneh-

menswerte sind sehr hoch. Bei „Management, Ver-

waltung“ liegt sie zwischen 27,9 Prozent am oberen

und 1,6 Prozent am unteren Rand. Beim „Ver-

trieb“ beträgt der gemeldete Höchstwert 20,5 Pro-

zent, der Minimalwert 0,0 Prozent. In diesem Fall

übernehmen wahrscheinlich das Management oder

die IT-Berater die Vertriebsaufgaben.

Die Verteilung der individuellen Relationen des

gesamten Overhead und des ‚direct staff‘ auf Grö-

ßenklassen zeigt, dass 70 Prozent der Unternehmen

eine Berater/IT-Experten-Quote von über 80 Prozent

und 13 Prozent der Unternehmen von maximal 75

Prozent aufweisen. Der einfache Durchschnitt liegt

bei rund 84 Prozent (Median: 81%).

BELEGSCHAFT DER

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

Die 34 IT-Service-Anbieter, die in diese Studie

einbezogen wurden, hatten 2012 insgesamt rund

103.508 fest angestellte Mitarbeiter. 2011 waren

92.387 Mitarbeiter (exklusive Atos) beschäftigt. Die

Größe der Belegschaft reicht – angesichts der sehr

heterogenen Teilnehmerstruktur – von über 45.100

an der Spitze bis 58 Mitarbeitern am unteren Rand.

__________________________________________

2012 haben 5,5 Prozent mehr

Mitarbeiter für IT-Service-

Unternehmen gearbeitet.

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Aufgrund von Industrialisierungseffekten, bedingt

durch Technologien wie Virtualisierung, Cloud oder

IT Service Management, wird der Betrieb von Re-

chenzentren und Applikationen immer mehr stan-

dardisiert und automatisiert. Die Betriebskosten der

IT-Umgebung sinken in diesem Zusammenhang. IT-

Service-Unternehmen sind gefordert, auf solche

Technologien zu setzen, um wettbewerbsfähig zu

bleiben und marktfähige Preise anbieten zu können.

Dass durch Industrialisierung und Automatisierung

für bestimmte Aufgaben weniger Personal benötigt

wird, ist nachvollziehbar. Entsprechend ist 2012 die

Belegschaft der IT-Service-Unternehmen deutlich

niedriger gestiegen als die der IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen.

Das Geschäft der IT-Service-Anbieter bedingt einen

größeren Overhead für Management, Verwaltung

und Vertrieb als zum Beispiel bei IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen oder bei Manage-

mentberatungs-Unternehmen.

Der rechnerische Durchschnittswert der Manage-

ment-, Verwaltungs- und Vertriebsanteile von 22,2

Prozent liegt deutlich über dem Zentralwert von 17,7

Prozent. Umgekehrt heißt das, dass den IT-Service-

Unternehmen im Durchschnitt rund 78 Prozent ihrer

Mitarbeiter als direkt produktive Ressourcen zur

Verfügung stehen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

63

DIE AUSBILDUNGSRICHTUNGEN VON BERATERN/IT-EXPERTEN DER

IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 45: Die häufigste Ausbildungsrichtung in den IT-Dienstleistungsunternehmen ist das „Informatik-

Studium“. In den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen entfällt hierauf mehr als ein Drittel.

QUALIFIKATIONEN DER IT-FACHKRÄFTE

Im IT-Geschäft sind inzwischen wieder verstärkt

Engpässe auf dem Arbeitsmarkt aufgetreten. In die-

sem Zusammenhang interessiert die Frage, welche

Basis-Ausbildung die Berater der teilnehmenden IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

aufweisen.

Mit 36 Prozent absolvierten die meisten der Berater

beziehungsweise IT-Experten ein „Informatik-

Studium“. 18 Prozent sind studierte Wirtschaftsin-

formatiker. 13 Prozent haben Wirtschaftswissen-

schaften studiert und 11 Prozent Ingenieurwissen-

schaften. Eine naturwissenschaftliche Ausbildung

haben 11 Prozent der Berater. Weitere 11 Prozent

weisen sonstige Ausbildungsrichtungen auf, die

nicht näher spezifiziert wurden. Aus Gesprächen mit

den Studienteilnehmern ging jedoch hervor, dass es

sich hierbei häufig um gelernte Fachinformatiker

sowie Absolventen von Berufsakademien (Duales

Studium) handelt.

Zwar besagt im Beratungsgeschäft die Grundausbil-

dung eines Beraters keineswegs, dass er auch heute

eine entsprechende Tätigkeit ausübt, aber durch die

große Zahl der betroffenen Mitarbeiter bilden diese

Zahlen eine gewisse Richtschnur für die Nachfrage

am Arbeitsmarkt. Auch im IT-Service-Geschäft sind

inzwischen wieder starke Engpässe bei IT-

Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt aufgetreten. Die

IT-Service-Branche klagt über Probleme bei der

Personalbeschaffung – wenn auch nicht so sehr wie

die IT-Beratungsunternehmen.

Mit 27 Prozent haben die meisten der IT-Experten in

den beteiligten IT-Service-Unternehmen ein „Infor-

matik-Studium“ absolviert. Weitere 13 Prozent sind

Wirtschaftsinformatiker. 15 Prozent haben Ingeni-

eurwissenschaften und 12 Prozent Wirtschaftswis-

senschaften studiert. Eine naturwissenschaftliche

Ausbildung haben 9 Prozent der IT-Fachleute. 24

Prozent weisen sonstige Ausbildungsrichtungen auf,

die nicht näher spezifiziert wurden.

27%

15%

13%

12%

9%

24%

IT-Service-Unternehmen

Informatik-Studium Ingenieur-Studium (inklusive Wirtschaftsingenieure)

Wirtschaftsinformatik Wirtschaftswissenschaftliches Studium

Naturwissenschaftliches Studium Sonstige Ausbildung

n = 21

36%

18%

13%

11%

11%

11%

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

n = 53

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

64

REKRUTIERUNG QUALIFIZIERTER IT-FACHKRÄFTE BEI IT-BERATUNGS- UND

SYSTEMINTEGRATIONSUNTERNEHMEN

LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – SKALA VON +2 = „SEHR SCHWIERIG“ BIS -2 = „GAR

NICHT SCHWIERIG“ IN RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 46: Rund 80 Prozent der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen bewerten die Rek-

rutierung qualifizierter IT-Fachkräfte als „schwierig“ bis „sehr schwierig“.

EINFLUSS DES IT-FACHKRÄFTEMANGELS AUF DEN UNTERNEHMENSERFOLG VON

IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONSUNTERNEHMEN

LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – SKALA VON +2 = „SEHR GROßES PROBLEM“ BIS -2 =

„GAR KEIN PROBLEM“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 47: Der Großteil der IT-Berater und Systemintegratoren sieht den Fachkräftemangel in der IT als

„großes Problem“ für den Geschäftserfolg an.

IT-FACHKRÄFTEMANGEL

Die wachsende Relevanz der IT für den Geschäftser-

folg hat auch die Bedeutung externer IT-

Dienstleistungsunternehmen als Partner ihrer Kun-

den enorm gesteigert.

Die Kundenunternehmen befinden sich in einem

Spannungsfeld aus einem massiven Anstieg an IT-

Projekten beziehungsweise Projekten mit IT-Bezug

einerseits und andererseits aus einem spürbaren

Mangel an IT-Fachkräften.

Die Komplexität bestimmter Technologiethemen

wie Big Data, Business Analytics oder Service-

orientierte Architekturen sowie kurze Technolo-

giezyklen haben zur Folge, dass interne IT-

Fachkräfte nicht immer auf dem aktuellen fachlichen

Wissensstand sind.

Externe IT-Dienstleistungsunternehmen sind daher

für die Umsetzung solcher Projekte essenzielle

Wertschöpfungspartner und wichtige Leistungsquel-

len für die Überlebensfähigkeit ihrer Kunden.

35,5% 43,6% 14,5% 4,8% 1,6%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

+2 (sehr schwierig) +1 (schwierig) 0 (neutral) -1 (weniger schwierig) -2 (gar nicht schwierig)n = 62

21,3% 47,6% 26,2% 4,9%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

+2 (sehr großes Problem) +1 (großes Problem) 0 (neutral) -1 (kein Problem) -2 (gar kein Problem)n = 61

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

65

Der Bedarf der IT-Dienstleistungsunternehmen an

qualifizierten Mitarbeitern stößt häufig auf ein unzu-

reichendes Angebot am Arbeitsmarkt.

Generell haben der demografische Wandel sowie

Versäumnisse in der Bildungspolitik der letzten

Jahrzehnte dazu geführt, dass seit einigen Jahren

eine immer größere Lücke zwischen Personalbedarf

und tatsächlichen Stellenbesetzungen klafft. So

fehlten im Jahr 2012 laut dem Branchenverband

Bitkom alleine in Deutschland rund 43.000 IT-

Fachkräfte. 2011 waren es noch rund 38.000 unbe-

setzte Stellen. Die Zahl der unbesetzten Stellen hat

sich innerhalb von drei Jahren um 23.000 mehr als

verdoppelt. Eines der Hauptprobleme ist, dass durch

das altersbedingte Ausscheiden von Mitarbeitern

Stellen nicht komplett neu besetzt werden können.

Rund 18.000 der vakanten Stellen stammen laut

Bitkom aus der ITK-Branche selbst, 15.000 davon

verzeichnen die Anbieter von Software und IT-

Dienstleistungen. Weitere 2.400 IT-Experten werden

von Hardware-Herstellern und Produzenten von

Unterhaltungselektronik gesucht, 600 von Anbietern

von TK-Dienstleistungen.

Die Teilnehmer an der aktuellen Lünendonk®

-Studie

wurden deshalb gebeten, die Probleme bei der Ge-

winnung von qualifizierten IT-Arbeitskräften an-

hand einer Skala (+2 = „sehr schwierig“ bis -2 =

„gar nicht schwierig“) zu beschreiben.

Rund vier von fünf Teilnehmern (79,1%) aus dem

Kreis der IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen bezeichnen die Gewinnung als „sehr

schwierig“ oder „schwierig“. Nur 6,4 Prozent emp-

finden diese Aufgabe als „weniger schwierig“ oder

„gar nicht schwierig“. Die mittlere Bewertung aller

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

liegt bei 1,06.

Diese Sichtweise der Anbieter korrespondiert mit

der angespannten Lage am IT-Arbeitsmarkt. Die

Branche benötigt demnach dringend gut ausgebilde-

te IT-Nachwuchskräfte, um die Vielzahl an an-

spruchsvollen IT-Projekten für ihre Kunden zu be-

wältigen. Aufgrund des Kostendrucks sowie der

Konzentration auf bestimmte Kernaufgaben haben

viele Kundenunternehmen in der Vergangenheit

immer mehr IT-Aufgaben an externe IT-Dienst-

leistungsunternehmen ausgelagert und werden es

auch weiterhin tun.

Dass die Beschaffung von qualifizierten IT-Fach-

kräften schwierig ist, muss nicht bedeuten, dass das

Thema IT-Arbeitskräftemangel für das einzelne

Unternehmen ein Problem darstellt. Deshalb wurden

die Teilnehmer gebeten, zu sagen, ob diese Knapp-

heit für ihr Unternehmen ein „sehr großes“ respekti-

ve „gar kein Problem“ (Skala von +2 bis -2) darstellt.

Für 68,9 Prozent der teilnehmenden IT-Beratungs-

unternehmen hat sich der Arbeitskräftemangel zu

einem „sehr großen Problem“ oder „großen Prob-

lem“ entwickelt. Nur 4,9 Prozent sehen darin „kein

Problem“, wobei sich allerdings 26,2 Prozent unent-

schieden äußern, was auf ein eher geringes Problem-

empfinden hindeutet. Der Mittelwert liegt bei 0,85.

Die Teilnehmer, deren Tätigkeitsschwerpunkt IT-

Services sind, sehen das Personalknappheitsproblem

als etwas weniger gravierend an. Zwar empfinden

immerhin 70,0 Prozent von ihnen die Gewinnung

von qualifizierten IT-Fachkräften als „sehr schwie-

rig“ oder „schwierig“, aber 16,7 Prozent haben keine

Probleme damit. 13,3 Prozent sagen „neutral“. Der

Mittelwert beträgt 0,87.

Auch die Frage, ob der Arbeitskräftemangel ein

Problem für das eigene Unternehmen darstellt, wird

von den IT-Service-Unternehmen weniger oft mit Ja

beantwortet. 61,3 Prozent sehen darin ein Problem,

der Rest ist unentschieden oder betrachtet es nicht

als Problem. Der Mittelwert aus den Antworten

ergibt 0,65.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

66

REKRUTIERUNG QUALIFIZIERTER IT-FACHKRÄFTE BEI IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT MIT BEWERTUNGSSKALA VON

+2 = „SEHR SCHWIERIG“ BIS -2 = „GAR NICHT SCHWIERIG“

Abbildung 48: Neben den IT-Beratern und Systemintegratoren bewertet auch der Großteil der IT-Service-

Unternehmen die Rekrutierung qualifizierten Personals als „schwierig“ bis „sehr schwierig“.

EINFLUSS DES IT-ARBEITSKRÄFTEMANGELS AUF DEN UNTERNEHMENSERFOLG VON

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT

MIT BEWERTUNGSSKALA VON +2 = „SEHR GROßES PROBLEM BIS -2 = „GAR KEIN PROBLEM“

Abbildung 49: Die Herausforderung, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, stellt für den Unternehmenser-

folg der IT-Service-Unternehmen ein „großes“ bis „sehr großes Problem“ dar.

ALTER UND FRAUENANTEIL

Erneut wurde auch das durchschnittliche Alter der

Berater und IT-Experten analysiert. Der Mittelwert

der genannten firmenbezogenen Durchschnittswerte

ergibt bei den IT-Beratungs- und Systemintegrati-

ons-Unternehmen 37,6 Jahre. Der Median von 38

Jahren bestätigt diesen Mittelwert. Die unterneh-

mensbezogenen Extremwerte liegen bei 46 Jahren

am oberen Rand und 30 Jahren am unteren Rand.

Es wurde auch wieder analysiert, wie hoch der Frau-

enanteil bei den Beratern und IT-Experten ausfällt.

Der Mittelwert aus den von den IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen genannten Durch-

schnittswerten beträgt 15,9 Prozent. Der etwas höhe-

re Median (17,0%) bestätigt den Mittelwert. Die

Extremwerte liegen bei 35 Prozent (Maximum) und

0,0 Prozent (Minimum). Das heißt, dass bei mindes-

tens einem Unternehmen ein gutes Drittel der Bera-

ter und IT-Experten weiblichen Geschlechts sind

und es auf der anderen Seite auch Unternehmen

ohne IT-Beraterinnen und -Expertinnen gibt.

Für das laufende Jahr haben sich die teilnehmenden

Unternehmen eine deutliche Steigerung des Frauen-

anteils vorgenommen. Er soll 2013 im Durchschnitt

bei 16,6 Prozent (Median: 19,0%) liegen.

33,3% 36,7% 13,3% 16,7%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

+2 (sehr schwierig) +1 (schwierig) 0 (neutral) -1 (weniger schwierig) -2 (gar nicht schwierig) n = 30

16,1% 45,2% 25,8% 12,9%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

+2 (sehr großes Problem) +1 (großes Problem) 0 (neutral) -1 (kein Problem) -2 (gar kein Problem) n = 31

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

67

TOP 25 HABEN HÖHEREN FRAUENANTEIL

Eine interessante Beobachtung ist, dass die 25 nach

Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und Sys-

temintegratoren einen deutlich höheren Frauenanteil

haben als die kleineren Unternehmen. Während der

Frauenanteil bei den Top 25 im statistischen Mittel

21,0 Prozent beträgt, liegt er bei den übrigen unter-

suchten Anbietern mit 13,6 Prozent deutlich darunter.

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Weniger als 20 Prozent der

Belegschaft von

IT-Dienstleistungsunternehmen

waren 2012 weiblich.

Im laufenden Jahr 2013 planen die

Anbieter, den Anteil von Frauen

leicht zu erhöhen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Der Frauenanteil unter den IT-Experten der IT-

Service-Unternehmen liegt mit durchschnittlich 18,3

Prozent über demjenigen der untersuchten IT-

Beratungsfirmen. Der niedrigere Median (17,0%)

besagt, dass einige Unternehmen besonders hohe

Frauenanteile aufweisen. Die Extremwerte liegen

bei 36,3 Prozent (Maximum) und 4,0 Prozent (Mi-

nimum). Die Frage nach den Plänen für 2013 ergibt

minimale Steigerungen des Frauenanteils auf 18,5

Prozent (Median: 17,0%).

Der Mittelwert der firmenbezogenen Durchschnitts-

werte für das Alter der IT-Experten bei den IT-

Service-Unternehmen ergibt 40,9 Jahre. Der Median

von 41 Jahren stützt diesen Mittelwert. Die Extrem-

werte liegen bei 48 Jahren am oberen Rand und 34

Jahren am unteren Rand. Die Durchschnittswerte der

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

liegen mit einem Mittelwert von 37,6 und einem

Median von 38 Jahren etwas niedriger.

ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER

VERGLEICH IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION MIT IT-SERVICE – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 50: Der Anteil der weiblichen IT-Berater fällt – ebenso wie im Vorjahr – bei den IT-Service-

Unternehmen höher aus als bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.

16,0% 15,9%16,6%

20,5%

18,3% 18,5%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

2011*) 2012 2013 (Prognose)

IT-Beratung und Systemintegration

IT-Service

n = 49

*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.

n = 56 n = 58 n = 20n = 25n = 22

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

68

ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER IN IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-

UNTERNEHMEN NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT

Abbildung 51: Der Anteil weiblicher IT-Berater und -Experten bei IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen fällt bei den Top 25 höher aus als bei den übrigen Unternehmen.

ALTER DER INTERNEN IT-MITARBEITER

Im Rahmen der erstmals ergänzend durchgeführten

Befragung von Anwenderunternehmen wurde auch

das Durchschnittsalter der internen IT-Mitarbeiter

erfasst.

Der Mittelwert aus den unternehmensbezogenen

Durchschnittswerten ergibt ein Alter von 38,7 bei

einem Median von 40 Jahren. Damit sind die Alters-

strukturen der IT-Dienstleister auf ähnlichem Niveau

wie die der großen Anwenderunternehmen. Dabei

haben vier der befragten Anwenderunternehmen ein

Durchschnittsalter zwischen 25 und 30 Jahren, wäh-

rend 19 Unternehmen eine Altersstruktur von über

40 Jahren haben.

FLUKTUATION BEI DEN DIENSTLEISTERN

Lünendonk ermittelte bei der aktuellen Studie erneut

die augenblickliche Fluktuationsrate bei den IT-

Beratern und -Experten in den Anbieterunternehmen.

Wie viel Prozent machen die Austritte bei den IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen –

gemessen an der Anzahl der IT-Berater und -Ex-

perten – aus?

Die Verteilung der Quoten zeigt einen Peak bei

„über 5 bis 10 Prozent“ (55,0%) und zwei etwa

gleich große Häufigkeiten bei „bis 5 Prozent“ und

„über 10 Prozent“. Im Durchschnitt liegt die Fluktu-

ationsrate zurzeit bei nur 8,6 Prozent. Der Median ist

mit 8,0 Prozent etwas niedriger.

Die IT-Service-Unternehmen weisen relativ niedrige

Fluktuationsraten auf. Nach eigenen Angaben be-

trägt der Anteil der Austritte an der Anzahl der IT-

Experten zurzeit im Durchschnitt nur 5,1 Prozent.

Der Median von 4,8 Prozent bestätigt diesen Wert.

19,9%21,0% 20,8%

13,6%

15,3%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

2011*) 2012 2013 (Prognose)

Top 25

Übrige Unternehmen

n = 38

*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.

**) Keine Auswertung in der Befragung 2012

n = 19 n = 40

**)

n = 11n = 18

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

69

INSTRUMENTE DER PERSONALSUCHE

PERSPEKTIVE DER ANBIETER VON IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION UND IT-SERVICE –

MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 52: Die höchste Bewertung innerhalb der von Lünendonk zur Wahl gestellten Instrumente der

Personalsuche erhält „Jobbörsen/Jobmessen“ von den IT-Service-Unternehmen.

REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER

IT-DIENSTLEISTER

Die Schwierigkeiten der Beratungsunternehmen,

geeignete Beraterinnen und Berater in der notwendi-

gen Anzahl zu rekrutieren, erfordern hohe Anstren-

gungen in der Personalsuche und -rekrutierung.

Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung des-

halb wiederum wissen, wie die Teilnehmer ihre

Berater rekrutieren.

Auf einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 = „gar

nicht“ sollten die Teilnehmer die Häufigkeiten der

vorgegebenen Rekrutierungswege nennen.

Am häufigsten rekrutieren alle befragten IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

ihre Mitarbeiter über „Empfehlungen durch Mitar-

beiter“ (1,00). Es folgt die „Eigene Homepa-

ge“ (0,97) vor „Jobbörsen/Jobmessen“ (0,82) und

„Hochschulkooperationen“ (0,57).

Selten werden „Personalberater/Headhunter“ (0,23)

und „Direktansprache“ (0,22) eingesetzt. Auch

„Initiativbewerbung“ (0,23) und „Social Medi-

a“ (0,05) spielen eine untergeordnete Rolle.

Gar keine gängigen Rekrutierungswege sind nach

Auskunft der Unternehmen hingegen Mitarbeiter

„von Kunden“ (-1,29), „von Wettbewerbern“ (-0,33)

und „Fachmessen“ (-0,53).

Trotz geringerer Fluktuation ziehen die IT-Service-

Unternehmen bei der Personalsuche alle Register.

Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung auch

wissen, wie die IT-Service-Anbieter ihr Personal

rekrutieren.

n = 58

-0,84

-0,33

-0,23

0,07

0,25

0,29

0,52

0,50

1,25

1,21

0,82

-1,29

-0,53

-0,33

0,05

0,22

0,23

0,23

0,57

0,82

0,97

1,00

-2 -1 0 1 2

Von Kunden

Fachmessen

Von Wettbewerbern

Social Media

Direktansprache

Personalberater/Headhunter

Initiativbewerbung

Hochschulkooperationen

Jobbörsen/Jobmessen

Eigene Homepage

Empfehlung durch Mitarbeiter

IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

sehr häufiggar nicht

n = 25

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

70

Anhand einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 =

„gar nicht“ sollten auch die teilnehmenden IT-

Service-Unternehmen die Häufigkeit der vorgegebe-

nen Rekrutierungswege bewerten.

Im Durchschnitt ergibt sich der Weg über „Jobbör-

sen/Jobmessen“ (1,25) als die häufigste Variante.

Mit einem Durchschnittswert von 1,21 folgt dahinter

die unternehmenseigene Homepage, vor „Empfeh-

lung durch Mitarbeiter“ (0,82). Während „Initiativ-

bewerbungen“ (0,52) auch ein beträchtlicher Stel-

lenwert zukommt, sind „Social Media“ (0,07) und

das Überwechseln von Mitarbeitern der Kundenun-

ternehmen (-0,84) und „Von Wettbewerbern“ (-0,23)

ebenso selten wie Personalkontakte auf „Fachmes-

sen“ (-0,33).

REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER TOP 25

Die eingesetzten HR-Instrumente und Medien der 25

nach Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen bei der Personal-

suche haben eine durchgängig höhere Gewichtung.

Alle von Lünendonk abgefragten Rekrutierungswe-

ge werden von den Top-25-IT-Beratern wesentlich

häufiger genutzt als bei den übrigen Anbietern.

Deutliche Abweichungen finden sich bei der „Eige-

nen Homepage“, der „Initiativbewerbung“ oder bei

der Abwerbung von Mitarbeitern „von Wettbewer-

bern“. Die tendenziell höhere Markenbekanntheit

der nach Umsatz in Deutschland führenden IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen

schlägt sich auch im HR-Branding und der Attrakti-

vität als Arbeitgeber nieder, so dass diese drei

Kommunikationskanäle von Bewerbern und Interes-

senten konsequenterweise häufiger genutzt werden.

Vergleichsweise kleinere IT-Berater müssen ihre

Anstrengungen und ihre HR-Budgets deutlich erhö-

hen, um ihre Markenbekanntheit bei Bewerbern zu

erhöhen.

REKRUTIERUNGSWEGE DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR

NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 53: Die Top25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen rekrutieren am häufigsten

über die firmeneigene Homepage.

n = 40

-1,50

-0,80

0,00

-0,60

0,10

0,10

0,10

0,50

0,70

0,90

0,80

-0,90

-0,10

0,20

0,30

0,40

0,50

0,60

0,80

1,00

1,20

1,30

-2 -1 0 1 2

Von Kunden

Fachmessen

Social Media

Von Wettbewerbern

Personalberater/Headhunter

Direktansprache

Initiativbewerbung

Hochschulkooperationen

Jobbörsen/Jobmessen

Empfehlung durch Mitarbeiter

Eigene Homepage

Top 25

Übrige Unternehmen

sehr häufiggar nicht

n = 18

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

71

Auswahl von IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen

Der Auswahl eines IT-Dienstleistungsunternehmens

durch die Kunden liegt meist eine Mischung aus

harten und weichen Kriterien zugrunde. Lünendonk

fragte die Teilnehmer an der diesjährigen Studie,

welche Eigenschaften – nach ihrer Meinung – aus

Kundensicht für die Wahl eines IT-Beratungs- und

Systemintegrations- und IT-Service-Unternehmens

wichtig sind.

Interessant ist die Gegenüberstellung der Sichtweise

der IT-Dienstleister und der Kundenunternehmen. In

der Analyse dieses Vergleichs lässt sich für die An-

bieter ein Eigen- und Fremdbild in Bezug auf ihre

Positionierung im Auswahlverfahren ablesen.

16 mögliche Eigenschaften sollten anhand einer

Skala (+2 = „sehr wichtig“ bis -2 = „unwichtig“)

bewertet werden.

DIE WICHTIGSTEN AUSWAHLKRITERIEN

Der Faktor „Umsetzungskompetenz“ ist aus Sicht

der befragten IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen mit der Note 1,69 das wichtigste

Auswahlkriterium ihrer Kunden. Es folgen „Techno-

logiekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as

a Service, ICT)“ mit 1,66, Branchenkompetenz mit

der Note 1,39, „Preise/Honorare“ mit 1,30 und

„Wirtschaftliche Stabilität (Finanzielle Größe)“ mit

1,05. Diese fünf Eigenschaften werden damit in der

Wahrnehmung der IT-Beratungs- und Systeminteg-

rations-Unternehmen jeweils als „sehr wichtig“ im

Auswahlprozess eingestuft.

Im Mittelfeld der Bewertungen der analysierten IT-

Beratungen liegen „Sozialkompetenz (Change Ma-

nagement, Steuerung der Projektmitarbeiter)“ (0,98),

„Image des Dienstleisters“ (0,94), „Management-

kompetenz“ (0,94) und „Innovationskraft (Entwick-

lung neuer Technologien)“ (0,92). Auch „Größe des

Unternehmens (Personal, Anzahl der IT-

Spezialisten)“ (0,68) und „Angebot verschiedener

Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten“ (0,48) sind

nach Meinung der IT-Berater wichtige Eigenschaf-

ten im Auswahlverfahren für die Kunden.

Eher indifferent werden die folgenden Eigenschaften

eingestuft: „Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near-

and Offshore-Raten anbieten zu können“ (0,23),

„Zugriff des Kunden auf ‚globales Wissen/Think

Tank‘ des IT-Anbieters“ (0,16) und „Investitionsbe-

reitschaft“ (0,13). Diese Kriterien sind beispielswei-

se dann von hoher Bedeutung, wenn es um internati-

onale Outsourcing- oder Roll-Out-Projekte geht.

Die Eigenschaften „Flexible Abrechnungsmodelle

(Bonus/Malus)“ (0,06) und „Corporate Social

Responsibility“ (-0,29) landen am Ende der Bewer-

tung durch die befragten IT-Beratungen.

Der Vergleich der Antworten auf diese Frage, die

von den IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen, IT-Service-Unternehmen und ausge-

wählten IT-Anwenderunternehmen abgegeben wur-

den, zeigt insgesamt eine große Übereinstimmung.

Die Faktoren „Umsetzungskompetenz“, „Technolo-

giekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as a

Service, ICT)“, „Branchenkompetenz“ und „Prei-

se/Honorare“ liegen bei den drei Gruppen (IT-

Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen,

IT-Service-Unternehmen und IT-Anwenderunter-

nehmen) auf den Plätzen eins bis vier. Diese vier

Eigenschaften werden jeweils als „sehr wich-

tig“ eingestuft.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

72

BEWERTUNG VON AUSWAHLKRITERIEN IM IT-DIENSTLEISTUNGS-EINKAUF

MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR WICHTIG“ BIS -2 = „UNWICHTIG“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 58: Die „Umsetzungskompetenz“ wird von allen analysierten Gruppen als wichtigstes Auswahl-

kriterium für den Einkauf von IT-Dienstleistungen bewertet.

Im Mittelfeld der Bewertungen bewegen sich die

Eigenschaften „Wirtschaftliche Stabilität (finanzielle

Größe)“, „Sozialkompetenz (Change Management,

Steuerung der Projektmitarbeiter)“, „Image des

Dienstleisters“, „Managementkompetenz“ und „In-

novationskraft (Entwicklung neuer Technolo-

gien)“ mit Durchschnittsnoten um 0,90, das bedeutet

„wichtig“.

Die Eigenschaften „Fähigkeit, Dienstleistungen zu

Near- und Offshore-Raten anbieten zu können“,

„Flexible Abrechnungsmodelle (Bonus/Malus)“,

„Zugriff des Kunden auf ‚globales Wissen/Think

Tank‘ des IT-Anbieters“, „Größe des Unternehmens

(Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)“ und „Corpo-

rate Social Responsibility“ landen mit teilweise

sogar negativen Durchschnittsbenotungen auf den

hinteren Plätzen.

-0,13

0,06

0,65

0,22

0,18

0,31

-0,06

0,80

0,94

0,52

0,76

0,90

1,16

1,24

1,50

1,70

0,07

0,62

0,66

0,33

0,28

0,90

0,47

1,13

1,07

0,90

0,80

1,07

1,14

1,50

1,63

1,86

-0,29

0,06

0,13

0,16

0,23

0,48

0,68

0,92

0,94

0,94

0,98

1,05

1,30

1,39

1,66

1,69

-2 -1 0 1 2

Corporate Social Responsibility

Flexible Abrechnungsmodelle (Bonus/Malus)

Investitionsbereitschaft

Zugriff des Kunden auf "globales Wissen/Think Tank" des IT-Dienstleisters

Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near- and Offshore-Raten anbieten zu können

Angebot verschiedener Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten

Größe des Unternehmens (Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)

Innovationskraft (Entwicklung neuer Technologien)

Managementkompetenz

Image des Dienstleisters

Sozialkompetenz (Change Management, Steuerung der Projektmitarbeiter)

Wirtschaftliche Stabilität (finanzielle Größe)

Preise/Honorare

Branchenkompetenz (Branche des Kundenunternehmens)

Technologiekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as a Service, ICT)

Umsetzungskompetenz

IT-Beratungs-Unternehmen

IT-Service-Unternehmen

IT-Anwenderunternehmen n = 47

n = 29

n = 62

unwichtig sehr wichtig

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

73

Gravierende Abweichungen gibt es allerdings bei-

spielsweise bei der Eigenschaft „Größe des Unter-

nehmens (Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)“,

die von den IT-Beratern mit 0,68, von den IT-

Service-Unternehmen mit 0,47, von den IT-

Anwender-Unternehmen aber mit minus 0,06, also

als „unwichtig“ eingestuft wird.

Anderseits halten die IT-Anwender und die IT-

Dienstleister die „Investitionsbereitschaft“ der An-

bieter für viel wichtiger (0,65 bzw. 0,66) als die IT-

Berater (0,13).

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

74

Auswahlprozess und Vertragsformen zur Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistungen

Die Dezentralisierung der IT-Infrastruktur in den

Unternehmen einerseits und die bereichsübergrei-

fende Nutzung der Informationen und Systeme an-

dererseits haben die jahrelang vorherrschenden Ent-

scheidungsstrukturen in den Kundeunternehmen ver-

ändert.

Wer entscheidet im Kundenunternehmen über den

Einsatz von IT-Beratungs- und Systemintegrations-

Unternehmen? Lünendonk stellte diese Frage 2013

den Anbieterunternehmen erneut. Dabei sollten

diese anhand fünf möglicher Entscheidungsoptionen

bewerten, welche Instanz „immer“ (+2), „häu-

fig“ (+1), „neutral“ (0), „selten“ (-1) oder „nie“ (-2)

an den Entscheidungen beteiligt ist.

Am häufigsten wird immer noch der „CIO/Leiter

IT“ (Mittelwert: 1,26) in den Entscheidungsprozess

einbezogen. 37,1 Prozent aller Befragten sagen

„immer“, 54,8 Prozent „häufig“.

Der am Projekt beteiligte und verantwortliche Fach-

bereich spielt bei den Entscheidungen eine beachtli-

che Rolle (Mittelwert: 0,7). Laut 16,1 Prozent aller

Befragten wird er „immer“, nach 56,5 Prozent „häu-

fig“ am Entscheidungsprozess beteiligt.

Die wiederholte Einbeziehung der Fachbereiche

hängt damit zusammen, dass IT-Berater und Sys-

temintegratoren oft in Projekten arbeiten, die durch

die Fachbereiche und nicht durch die IT verantwor-

tet werden.

IT-Berater sollten im Vertrieb die Buying Center

ihrer Kunden für einzelne Fachthemen genau kennen,

um die richtigen Entscheider zu adressieren.

Der Vorstand beziehungsweise die Geschäftsfüh-

rung sind inzwischen nach Auskunft der Befragten

ebenfalls häufiger in den Entscheidungsprozess über

den Einsatz von IT-Beratungs- und Systemintegrati-

ons-Unternehmen eingebunden – mit der gleichen

Begründung wie bei den Fachbereichen. Darüber

hinaus gelten in vielen Unternehmen Freizeich-

nungsgrenzen für IT-Projekte.

Der Mittelwert aller Antworten ergibt 0,4. Zwar

sagen nur 12,9 Prozent „immer“, aber immerhin

38,7 Prozent „häufig“. Nach Ansicht von 19,3 Pro-

zent sind „Vorstand, Geschäftsführung“ „sel-

ten“ oder „nie“ an den Entscheidungen beteiligt.

Über die Beteiligung des Einkaufs an den Entschei-

dungen über den Einsatz von IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen herrscht noch

ziemlich wenig Klarheit. 26,2 Prozent aller Befrag-

ten wissen es offensichtlich nicht („neutral“), 52,4

Prozent sagen „immer“ oder „häufig“, allerdings

meinen auch 21,3 Prozent „selten“ oder „nie“. Der

Mittelwert von 0,3 bringt diese Ambivalenz zum

Ausdruck, liegt jedoch im Bereich „häufig“.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass zumindest

bei größeren und wichtigen Aufträgen für externe

Berater und Dienstleister in der Regel ein Gremium

für die Auswahl und Entscheidung zuständig ist, das

heißt, es liegt eine Buying-Center-Lösung vor.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

75

ENTSCHEIDER IM KUNDENUNTERNEHMEN ÜBER DEN EINSATZ VON

IT-DIENSTLEISTUNGEN AUS SICHT DER IT-DIENSTLEISTER

SKALA VON +2 = „IMMER“ BIS -2 = „NIE“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 59: Aus Sicht der IT-Dienstleister entscheidet häufig der „CIO/Leiter IT“ über den Einsatz von

IT-Dienstleistungen.

Wer entscheidet im Kundenunternehmen aus Sicht

der der IT-Service-Unternehmen über deren Einsatz?

Am häufigsten ist der „CIO/Leiter IT“ an der Ent-

scheidung beteiligt. 48,4 Prozent aller Befragten

sagen „immer“, 45,2 Prozent „häufig“. 3,2 Prozent

meinen „selten“ und keiner antwortet „nie“.

Dass der CIO häufiger über den Einsatz von IT-

Service-Unternehmen entscheidet als über den von

IT-Beratungs-Firmen, hängt damit zusammen, dass

IT-Service-Anbieter meistens für den Betrieb oder

die Weiterentwicklung der IT-Landschaft (Applika-

tionen, Infrastruktur) herangezogen werden, was

vollständig in die Zuständigkeit des CIO fällt.

„Vorstand, Geschäftsführung“ spielen bei den Ent-

scheidungen nach dieser Befragung ebenfalls eine

wichtige Rolle. Knapp ein Drittel aller Befragten

gibt an, dass „Vorstand, Geschäftsführung“ „im-

mer“ in den Entscheidungsprozess einbezogen seien,

über 48 Prozent meinen dagegen „häufig“.

Der Fachbereich, den die Aktivitäten des IT-Service-

Anbieters (Betrieb der IT-Umgebung) eher selten

direkt betreffen, ist nach Auskunft der Befragten

wenig in den Entscheidungsprozess über den Einsatz

von IT-Service-Unternehmen eingebunden. Der

Mittelwert aller Antworten ergibt 0,7. Nur gut 13

Prozent antworten „immer“, knapp 47 Prozent „häu-

fig“. Der relativ hohe „neutral“-Wert von 40,0 Pro-

zent deutet darauf hin, dass sich auch oft kein be-

stimmter Fachbereich definieren lässt, da sich die

IT-Service-Verträge häufig auf die zentrale IT eines

Kundenunternehmens beziehen.

Über die Beteiligung des „Leiters Einkauf“ an den

Entscheidungen über den Einsatz von IT-Service-

Unternehmen herrscht bei den Betroffenen recht

wenig Klarheit. Über 43 Prozent aller Befragten

wissen es offensichtlich nicht („neutral“), aber be-

reits gut drei Prozent sagen „immer“ und 30,0 Pro-

zent „häufig“. Nur 10,0 Prozent meinen „selten“ und

gut 13 Prozent „nie“. Der Mittelwert von 0,0 bringt

4,9%

12,9%

16,1%

37,1%

47,5%

38,7%

56,5%

54,8%

26,2%

29,0%

14,5%

4,8%

18,0%

17,7%

8,1%

3,2%

3,3%

1,6%

4,8%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Leiter Einkauf

Vorstand/Geschäftsführung

Leiter Fachabteilung (ohne IT)

CIO/Leiter IT

+2 (immer) +1 (häufig) 0 (neutral) -1 (selten) -2 (nie)

n = 59

3,3%

13,3%

32,3%

48,4%

30,0%

46,7%

48,4%

45,2%

43,4%

40,0%

3,2%

3,2%

10,0%

12,9%

3,2%

13,3%

3,2%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Leiter Einkauf

Leiter Fachabteilung (ohne IT)

Vorstand / Geschäftsführung

CIO / Leiter IT

n = 30

Perspektive der IT-Beratungs- und

Systemintegrations-Unternehmen

Perspektive der IT-Service-Unternehmen

Mittelwert:

1,3

0,7

0,4

0,3

1,4

0,9

0,7

0,0

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

76

die Ambivalenz zum Ausdruck, dass der Einkauf –

oft für den Lieferanten wenig sichtbar – durchaus

einflussreich im Buying Center mitwirkt.

VERTRAGSFORMEN IN DER ZUSAMMENARBEIT

MIT IT-DIENSTLEISTERN

Das Thema Vertragsformen im Beratungsgeschäft

spielt seit einigen Jahren in der Diskussion eine

immer wichtigere Rolle. Das hängt unter anderem

mit dem sich intensivierenden Wettbewerb zusam-

men, der den Beratungskunden eine stärkere Positi-

on verschafft. Bei den Beratern selbst gibt es zu

diesem Thema verschiedene Lager, die über die

Frage „Wie viel Erfolgsabhängigkeit ist sinnvoll,

nötig und möglich?“ diskutieren.

Die Lünendonk GmbH hat deshalb auch bei der

diesjährigen Befragung alle Studienteilnehmer um

die Bewertung unterschiedlicher Vertragsformen

gebeten. Dabei wurde für die sieben Vertragsvarian-

ten eine Bewertungsskala von -2 = „nicht akzepta-

bel“ bis +2 = „richtig“ vorgegeben.

Die Bewertung der Anbieter hinsichtlich ihrer präfe-

rierten Vertragsformen unterscheidet sich deutlich

voneinander, wenn das Kriterium „Umsatz in

Deutschland“ zugrunde gelegt und unterschiedliche

Umsatzgrößenklassen miteinander verglichen wer-

den.

IT-Beratungs-

und Systemintegrations-Unternehmen

Während die Vertragsformen „Abrechnung nach

Aufwand“ und „Festpreisvertrag“ sowohl bei den 25

nach Umsatz in Deutschland führenden IT-Beratern

(Top 25) als auch bei den übrigen untersuchten IT-

Beratern auf große Zustimmung stoßen, gibt es bei

den anderen Vertragsarten deutliche Unterschiede.

„Wertschöpfungspartnerschaften“, also Joint Ven-

tures zwischen Anbieter und Kunden, werden von

den Top 25 mit 0,63 und somit als positiv bewertet,

während kleinere Anbieter solche Modelle tendenzi-

ell ablehnen. Beispiele für eine Wertschöpfungs-

partnerschaft sind gemeinsam vom Dienstleister und

Kunden betriebene Entwicklungszentren für die

Applikationslandschaft, bei denen die Services auch

anderen Unternehmen angeboten werden können.

Joint Ventures finden auch beim Business Process

Outsourcing für Geschäftsprozesse Anwendung, wie

Finanzen, HR, Einkauf und IT.

Die höhere Zustimmung zur „Nutzungsabhängigen

Vergütung (Cloud)“ von 0,50 im Vergleich zu den

übrigen IT-Beratern (-0,38) zeigt, dass die Top-25-

IT-Berater ein breites Leistungsspektrum haben und

auch IT-Services anbieten. On-demand- und Cloud-

Modelle werden als Abrechnungsvariante für IT-

Betriebsleistungen immer wichtiger.

Bei IT-Projekten, die sich hinsichtlich des Projekter-

folgs messen lassen, können Kunden einen Mix aus

fixer und variabler Vergütung vereinbaren. Möglich

sind die beiden Varianten „Bonus/Malus-Verein-

barung“ und „Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung“.

Verträge mit Bonus/Malus werden von den Top 25

grundsätzlich positiv gesehen (Mittelwert: 0,3),

während die übrigen Anbieter diese Vertragsform

eher nicht akzeptieren (-0,3).

IT-Service-Unternehmen

Die Betrachtung der Ansichten aller Befragten aus

dem Bereich IT-Service ergibt eine Präferenz für

einen „Festpreisvertrag“ für eine definierte Leistung

(1,23). Diese Vertragsart halten fast 37 Prozent für

„richtig“ und über 53 Prozent für „vertretbar“. Auch

die „Abrechnung nach Aufwand“ mit der Note 1,17

wird voll akzeptiert. Die Verteilung der Voten für

diese Vertragsart beinhaltet zu über 41 Prozent

„richtig“ und zu fast 45 Prozent „vertretbar“.

Eine „Bonus/Malus-Vereinbarung“ wird von den

Teilnehmern als gerade noch „vertretbar“ (0,17)

angesehen. Die Voten für „richtig“ machen knapp

14 Prozent aus, die für „vertretbar“ 31,0 Prozent.

Auch die Vertragsart „Wertschöpfungspartnerschaf-

ten“ wird insgesamt noch knapp positiv bewertet

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

77

(0,14), wobei gut zehn Prozent für „richtig“ und

über 24 Prozent für „vertretbar“ votieren. Allerdings

erhält diese Vertragsform eine sehr hohe „neutral“-

Bewertung von fast 45 Prozent, was darauf schlie-

ßen lässt, dass etliche der Befragten keine konkrete

Vorstellung von dieser Form der Zusammenarbeit

haben.

Die aufgeführte Variante „Basishonorar mit Erfolgs-

beteiligung“ (-0,24) wird negativ bewertet. Etwa

drei Prozent halten sie für „richtig“ und gut 24 Pro-

zent für „vertretbar“, aber fast 35 Prozent haben

keine Meinung zu dieser Vertragsart.

Eine „Erfolgsabhängige Honorierung (100% varia-

bel)“ wird mit der Durchschnittsbewertung von

minus 0,97 klar als problematisch eingestuft.

Die IT-Service-Unternehmen stehen einer „Nut-

zungsabhängigen Vergütung (Cloud)“ positiv ge-

genüber. Der Mittelwert von 0,77 signalisiert zu-

mindest eine positive Grundhaltung. Ein Drittel der

Teilnehmer findet eine solche Vergütungsform

„richtig“, 30,0 Prozent halten sie zumindest für „ver-

tretbar“.

BEWERTUNG DER VERTRAGSFORMEN BEI IT-BERATUNGS- UND

SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN

NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „RICHTIG“ BIS -2 = „NICHT

AKZEPTABEL“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 60: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen rechnen meist nach Aufwand ab. „Fest-

preisverträge“ finden ebenfalls vermehrt bei den Top 25 Anwendung.

-1,20

-0,24

-0,29

-0,38

-0,17

1,07

1,61

-0,85

0,05

0,30

0,50

0,63

1,65

1,70

-2 -1 0 1 2

Erfolgsabhängige Honorierung (100% variabel)

Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung

Bonus/Malus-Vereinbarung

Nutzungsabhängige Vergütung (Cloud)

Wertschöpfungspartnerschaften

Festpreisvertrag

Abrechnung nach Aufwand

Top 25

Übrige Unternehmen

nicht akzeptabel richtig

n = 19

n = 39

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

78

BEWERTUNG VERSCHIEDENER VERTRAGSFORMEN DURCH DIE

IT-SERVICE-UNTERNEHMEN

SKALA VON +2 = „RICHTIG“ BIS -2 = „NICHT AKZEPTABEL“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT

Abbildung 61: Im Vergleich zu den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen bewerten die analy-

sierten IT-Service-Unternehmen den „Festpreisvertrag“ an erster Stelle bei den bevorzugten Vertragsformen.

6,9%

3,4%

10,3%

13,8%

33,3%

41,4%

36,7%

3,4%

24,1%

24,2%

31,0%

30,0%

44,9%

53,3%

13,9%

34,6%

44,9%

31,0%

23,3%

3,4%

6,7%

37,9%

20,7%

10,3%

6,9%

6,7%

10,3%

3,3%

37,9%

17,2%

10,3%

17,2%

6,7%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Erfolgsabhängige Honorierung (100% variabel)

Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung

Wertschöpfungspartnerschaften

Bonus/Malus-Vereinbarung

Nutzungsabhängige Vergütung (Cloud)

Abrechnung nach Aufwand

Festpreisvertrag

+2 (richtig) +1 (vertretbar) 0 (neutral) -1 (weniger akzeptabel) -2 (nicht akzeptabel) n = 29

Mittelwert:

1,23

1,17

0,77

0,17

0,14

-0,24

-0,97

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

79

Thesen zur Zukunft der IT

THESEN ZUR ZUKUNFT DER IT IM JAHR 2020

VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR

WAHRSCHEINLICH“ BIS -2 = „ÜBERHAUPT NICHT WAHRSCHEINLICH“ – ABSOLUTE ZAHLEN

Abbildung 62: Als „unwahrscheinlich“ sehen die IT-Anwenderunternehmen den Einsatz persönlicher Endge-

räte im Unternehmen im Jahr 2020 an.

Den Teilnehmern an den Befragungen der IT-

Beratungs- und Services-Unternehmen sowie den

Anwenderunternehmen wurden sechs Thesen über

die fernere Zukunft (2020) der Branche zur Bewer-

tung vorgelegt. Die Bewertungsskala reiche von +2

= „sehr wahrscheinlich“ bis -2 = „überhaupt nicht

wahrscheinlich“.

Der These, die besagt, dass bis 2020 Desktop-PCs

aus dem Büroarbeitsalltag verschwunden sein wer-

den, stimmen die IT-Dienstleistungs-Unternehmen

weitgehend zu.

Der Mittelwert bei den IT-Beratungs- und Systemin-

tegrations-Unternehmen ergibt 0,73, bei den IT-

Service-Unternehmen 0,60. Die IT-Anwender wei-

sen im Durchschnitt eine deutlich niedrigere Zu-

stimmungsquote auf (0,24).

Die These, dass 2020 Kundenunternehmen ihre IT-

Dienstleistungen über wenige externe Anbieter be-

ziehen werden, findet im Grundsatz Zustimmung bei

den Befragungsteilnehmern. Die Mittelwerte bei den

IT-Beratern von 0,58 und bei den IT-Service-

Unternehmen von 0,70 bestätigen den positiven

-0,64

0,00

-0,26

-0,02

0,48

0,24

-0,07

0,55

0,33

0,13

0,70

0,60

-0,10

0,13

0,31

0,43

0,58

0,73

-2 -1 0 1 2

Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen überwiegend mit ihren eigenen persönlichen Endgeräten (BYOD).

Dienstleister aus anderen Marktsektoren (z.B. Internet Companies) sind ernsthafte

Wettbewerber von IT-Dienstleister.

IT-Budgets werden überwiegend von den Fachbereichen (Non-IT) aufgestellt und gesteuert.

Die Kommunikation erfolgt papierlos und ausschließlich über internetbasierte

Kommunikationsplattformen.

Kundenunternehmen beziehen ihre IT-Dienstleistungen über wenige externe Anbieter.

Desktop-PCs sind aus dem Büroarbeitsalltag verschwunden.

IT-Beratungs-Unternehmen IT-Service-Unternehmen IT-Anwenderunternehmen

n = 50n = 29

überhaupt nicht wahrscheinlich sehr wahrscheinlich

n = 60

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

80

Eindruck. Auch die IT-Anwender zeigen hier eine

ähnlich hohe Zustimmungsquote (0,48).

Bei der These, dass im Jahr 2020 die Kommunikati-

on papierlos und ausschließlich über internetbasierte

Kommunikationsplattformen erfolgt, scheiden sich

die Geister. Während die IT-Berater eher zustimmen

(0,43), weisen die IT-Service-Unternehmen mit 0,13

eine sehr geringe Zustimmungsquote auf. Eher abge-

lehnt wird die These (-0,02) dagegen von den IT-

Anwendern.

Auch die These, dass bis zum Jahr 2020 IT-Budgets

überwiegend von den Fachbereichen (Non-IT) auf-

gestellt und gesteuert werden, trifft bei IT-Anbietern

und -Anwendern auf zwiespältige Meinungen.

Die Mittelwerte aus allen Voten hierzu ergeben bei

den IT-Beratern 0,31, bei den IT-Service-

Unternehmen 0,33. Die IT-Anwender halten die

Behauptung für unwahrscheinlich (-0,26).

Bei der These, die besagt, dass 2020 Dienstleister

aus anderen Marktsektoren, etwa Internet Compa-

nies, ernsthafte Wettbewerber von IT-Dienstleistern

geworden sind, herrschen ebenfalls unterschiedliche

Meinungen vor. Die Beurteilung der IT-Berater liegt

im eher indifferenten Bereich (0,13), die der IT-

Service-Unternehmen ist eher positiv (0,55). Die IT-

Anwender stimmen der These im Durchschnitt we-

der zu, noch lehnen sie sie ab (0,00).

Die These, dass bis 2020 Mitarbeiter im Unterneh-

men mit ihren persönlichen Endgeräten (BYOD)

arbeiten, findet keine Zustimmung. Die Mittelwerte

liegen bei allen drei Gruppen im negativen Bereich:

IT-Berater minus 0,10, IT-Service-Unternehmen

minus 0,07, IT-Anwender minus 0,64.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

81

Fazit

Die Nachfrage nach IT-Beratung und IT-Service

wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Dies

begründet sich durch die kurz- und mittelfristigen

Herausforderungen der von Lünendonk befragten

CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen. Ihnen zu-

folge mangelt es an ausreichend qualifiziertem

Fachpersonal für die Vielzahl an parallel laufenden

IT-Projekten. Die Bedeutung der IT hat sich in den

letzten Jahren deutlich erhöht. Geschäftsmodelle wie

Onlinehandel, Logistikdienstleistungen oder Multi-

Channel-Kundenkommunikation sind ohne Informa-

tionstechnologie und den Betrieb durch den IT-

Fachbereich nicht umsetzbar.

Die Verzahnung zwischen Business und IT wird in

den kommenden Jahren aufgrund dieser und weite-

rer Herausforderungen der Unternehmen noch stär-

ker. Die Rolle der IT in den Unternehmen als Part-

ner der Fachbereiche gewinnt an Bedeutung. So

erfordert ein internationales Wachstum auch die

Anbindung neuer Standorte, Produktions- und Lo-

gistikzentren sowie Kooperationspartnern an die

Unternehmensprozesse. Die Effizienzbemühungen

der Unternehmen werden ebenfalls maßgeblich

durch die IT beeinflusst. Durch Automatisierung der

Geschäftsabläufe erhöht sich die Produktivität und

mittels Standardisierung, Konsolidierung sowie

Virtualisierung werden IT-Prozesse beschleunigt

und Betriebskosten reduziert. Folglich steigt in den

Kundenunternehmen die Anzahl der Projekte, in

denen das Business und die IT involviert sind.

Gespräche mit IT-Managern bestätigen, dass immer

öfter Projekte partnerschaftlich von Fachbereich und

IT gemeinsam konzipiert und umgesetzt werden.

Ferner wandern immer mehr Budgets für IT-Themen

in die Fachbereiche. Beispielsweise Projekte in den

Technologiethemen Business Analytics, Big Data,

Social Media, Cloud und Mobile Enterprise werden

derzeit häufig durch die Fachbereiche initiiert und

verantwortet, ebenso wie Projekte, zur Optimierung

der Geschäftsprozesse.

Kundenunternehmen berichten allerdings von einem

gewissen „Projektstau“, hervorgerufen durch die

hohe Anzahl an Projekten, bei gleichzeitig limitier-

ten Ressourcen für ihre Umsetzung. Gerade bei

Projekten an der Schnittkante zwischen Geschäfts-

prozessen und IT mangelt es bereits heute an unter-

nehmensinternen Kapazitäten – eine Situation, die

künftig noch stärker ausgeprägt sein wird.

FOLGEN FÜR DIE POSITIONIERUNG DER

IT-ABTEILUNGEN

Für die IT-Abteilung bedeuten diese Entwicklungen,

sich als Partner der Fachbereiche zu positionieren

und diese bei Business-/IT-Projekten zu unterstützen.

Die Anzahl der Projekte, in die CIOs einbezogen

werden, steigt, ebenso wie der Druck, diese adäquat

umzusetzen.

Für viele IT-Abteilungen bedeutet dies einen Para-

digmenwechsel, da diese noch schwerpunktmäßig

mit Commodity-Leistungen wie Rechenzentrumsbe-

trieb, User-Helpdesk oder Software-Entwicklung

ausgelastet sind. Aktuell geforderte Skills, Know-

how sowie Ressourcen für die Konzeption und Rea-

lisierung von Projekten an der Schnittkante zwi-

schen Geschäftsstrategie und IT fehlen vielen IT-

Abteilungen. CIOs berichten, dass sie in Zukunft

viel stärker als bisher Mitarbeiter benötigen, die

sowohl die Geschäftsprozesse verstehen, also be-

triebswirtschaftlichen Background haben, als auch

technologische Skills in sich vereinen.

Commodity-Leistungen, also standardisierte und

damit auslagerungsfähige IT-Services, werden ver-

stärkt aus dem Eigenbetrieb der IT-Abteilungen in

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

82

den Betrieb externer IT-Dienstleister übergeben –

entweder durch Managed Services oder Outsourcing.

Dadurch freie Ressourcen können CIOs nutzen, um

sich stärker an das Business zu orientieren.

IT-Manager werden künftig noch größere Anstren-

gungen unternehmen, um qualifizierte Mitarbeiter

für ihre „neuen“ Aufgaben zu rekrutieren und das

Aufgabenfeld „Inhouse-IT“ für Bewerber attraktiver

zu gestalten. Parallel werden externe IT-

Dienstleister zur Ressourcen-Unterstützung der

Projekte herangezogen.

Wird die Inhouse-IT immer stärker in Projekte zur

Veränderung des Business einbezogen, müssen ihr

auch mehr Mittel und Gestaltungsfreiheit zur Verfü-

gung gestellt werden. Das Top Management sowie

die Fachbereiche sind aufgefordert, die IT einerseits

als Wertschöpfungsfaktor wahrzunehmen und ihr

andererseits vielerorts mehr Budget für Innovationen

und Personalkosten bereitzustellen.

Gelingt es nicht, die IT aus der Rolle des Betreibers

der IT-Landschaft zu einem Innovationstreiber zu

entwickeln, verlieren die Unternehmen an Boden im

globalen Wettbewerb. Darüber hinaus wird die IT

immer häufiger für die Steuerung der IT-Beratungs-

und IT-Service-Unternehmen in gemischten Projek-

ten verantwortlich sein – eine Rolle, für die Ma-

nagement Attention erforderlich ist.

FOLGEN FÜR ANBIETER

Für IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen

bedeuten diese Entwicklungen, dass ein signifikanter

Teil der Projekte extern ausgeschrieben werden

muss, um den Umsetzungserfolg einerseits nicht zu

gefährden und andererseits technologische Innovati-

onen in die Kundenunternehmen zu tragen. Die

Auswahl von Dienstleistungspartner erfolgt bereits

vielfach partnerschaftlich von Fachbereich, IT und

Einkauf.

Für IT-Service-Unternehmen ist derzeit die IT der

wichtigste Ansprechpartner im Auswahlverfahren.

Allerdings werden Geschäftsmodelle wie

E-Commerce oder Collaboration-Tools häufig von

den Fachbereichen bei IT-Service-Unternehmen als

Software as a Service eingekauft.

Die Umsatzprognosen der IT-Beratungs- und Sys-

temintegrations-Unternehmen für das Jahr 2013 in

Höhe von 8,6 Prozent scheinen unter diesen Voraus-

setzungen realistisch. Dass immer mehr Projekte

neben IT-Inhalten auch die Fachprozesse der Kun-

denunternehmen betreffen, werden von den IT-

Beratungen immer mehr Kompetenzen erwartet. Zu

den Klassikern im Auswahlverfahren Technologie-,

Branchen- und Umsetzungskompetenz kommen

Methoden und Beraterkapazitäten in der Organisati-

ons- und Prozessberatung. Hinzu kommt, insbeson-

dere bei großen international aufgestellten Kunden-

unternehmen, die Fähigkeit, IT-Leistungen global

anzubieten.

Ebenso werden die IT-Service-Unternehmen, die

ihren Schwerpunkt im Betrieb der IT-Prozesse ha-

ben, in hohem Maße vom Effizienzstreben innerhalb

der IT-Landschaften profitieren.

Allerdings sind die IT-Service-Unternehmen gefor-

dert, sich in der IT-Beratung und Systemintegration

zu verstärken. Denn für Projekte in Themen wie

Mobile Enterprise, Business Analytics oder Anwen-

dungsentwicklung suchen Kunden immer häufiger

Partner, die Konzepte entwickeln, umsetzen und die

Technologien betreiben. In Zukunft rechnet Lünen-

donk damit, dass der Umsatzanteil der IT-Service-

Unternehmen mit IT-Beratung und Systemintegrati-

on von 15,4 Prozent (Stand 2012) deutlich steigt.

ANBIETER BENÖTIGEN STRATEGIEN GEGEN

DEN FACHKRÄFTEMANGEL

Bereits heute berichten Anbieter, dass der Mangel an

gut ausgebildeten IT-Spezialisten sowie Beratern,

die Know-how im Business und in der IT vereinen,

ihren Geschäftserfolg negativ beeinflusst. Neben

Hochschulkooperationen und der Stärkung der Mar-

ke als attraktiver Arbeitgeber werden künftig

voraussichtlich mehr IT-Leistungen im Ausland

erbracht. Solche Nearshore und Offshore-Leistungen

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

83

werden heute in den meisten IT-Anwendungsfeldern

mehrheitlich von den führenden IT-Dienstleistern

angeboten, die in internationalen Leistungsverbün-

den internationale Kunden betreuen.

Während IT-Service-Unternehmen durch Industriali-

sierungskonzepte mehr Aufträge umsetzen können,

ohne die Belegschaft in gleichem Maße zu erhöhen,

ist dies für IT-Beratungen nicht möglich. Neuge-

schäft ist für sie entweder durch eine höhere Auslas-

tung der Beratereinsatzquote möglich oder durch

Neueinstellungen von Beratern.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

84

Sonderkapitel – TU Darmstadt: Abhängigkeiten und Machtausnutzung in IT-Outsourcing-Beziehungen

Autoren:

Rabea Sonnenschein, Jasmin Kaiser,

Dr. Thomas Widjaja und Prof. Dr. Peter Buxmann

Die Auslagerung der Unternehmens-IT an externe

Provider ist heute integraler Bestandteil unternehme-

rischer Praxis. Dies ist zum einen mit vielen ökono-

mischen Vorteilen verbunden. Zum anderen gehen

mit IT-Outsourcing aber auch Risiken einher. Insbe-

sondere starke Abhängigkeitsverhältnisse zwischen

Kunden und Providern werden als wesentliches

Risiko in solchen Beziehungen gesehen. Abhängig-

keiten können zu einem Machtvorteil einer Partei

führen, welcher zum Nachteil der schwächeren Par-

tei genutzt werden kann. Ist das Risiko einer Abhän-

gigkeit auf Kunden- oder auf Providerseite höher?

Wie macht sich eine Machtausnutzung für den

Schwächeren bemerkbar?

Inwieweit wirkt sich eine Ausnutzung der Macht auf

die Zufriedenheit der Beteiligten aus und welche

Faktoren können vor der Ausnutzung einer Abhän-

gigkeit schützen? Die Betrachtung des Zusammen-

spiels zwischen Abhängigkeiten und Machtausnut-

zung ist Gegenstand dieses Kapitels. Im Rahmen

einer Untersuchung wurden 48 CIOs von IT-

Anwenderunternehmen zu IT-Outsourcing-

Beziehungen aus Kundenperspektive befragt. Zu den

Teilnehmern zählen elf DAX-30-Konzerne und

sechs M-Dax-Unternehmen.

ARTEN VON ABHÄNGIGKEITEN

Während es noch wenig Forschung zu Abhängigkei-

ten im IT-Outsourcing gibt, reichen ihre Ursprünge

in anderen Wissenschaftszweigen bis in die 1960er

Jahre zurück. Schon die Arbeiten aus dieser Zeit

legen nahe, das Verhältnis zwischen Lieferant und

Abnehmer aus beiden Perspektiven zu betrachten. In

der Literatur wird zwischen zwei Dimensionen un-

terschieden: die gegenseitige Abhängigkeit und die

relative Abhängigkeit. Dabei werden die Abhängig-

keit des Providers gegenüber dem Kunden (AbhProvi-

der) und die Abhängigkeit des Kunden gegenüber

dem Provider (AbhKunde) betrachtet. Die gegenseitige

Abhängigkeit ergibt sich aus der Summe der beiden

Abhängigkeiten (AbhProvider + AbhKunde). Im Falle

einer hohen gegenseitigen Abhängigkeit sind beide

Parteien stark aufeinander angewiesen und die Bar-

rieren hinsichtlich eines Austritts aus der Beziehung

sind für beide hoch. Dies ist häufig bei längerfristi-

gen und intensiven Geschäftsbeziehungen der Fall.

Die relative Abhängigkeit ergibt sich aus der Diffe-

renz der jeweiligen Abhängigkeiten der Unterneh-

men.

Übersteigt die Abhängigkeit des Providers die Ab-

hängigkeit des Kunden, so weist die Beziehung eine

Kundendominanz auf. Ist die Abhängigkeit des

Kunden hingegen größer, handelt es sich um eine

Provider-Dominanz. Ist die relative Abhängigkeit

von null verschieden, ergibt sich daraus ein Macht-

vorteil für die dominantere Partei. Dieser kann zum

Nachteil der abhängigeren Partei genutzt werden.

Im Falle einer Provider-Dominanz ist beispielsweise

denkbar, dass der Provider die vereinbarten Quali-

tätsstandards nicht einhält und/oder einen zu hohen

Preis für seine Leistung einfordert. Befindet sich der

Kunde in einem Machtvorteil, kann er beispielswei-

se versuchen, den Preis für die IT-Leistung zu redu-

zieren oder etwa eine höhere Qualität zu fordern.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

85

ERGEBNISSE DER STUDIE

ABHÄNGIGKEITSVERHÄLTNISSE

Die Teilnehmer wurden zum einen nach der Beurtei-

lung ihrer Abhängigkeit gegenüber dem Provider

befragt. Zum anderen haben sie eine Einschätzung

der Abhängigkeit des Providers ihnen gegenüber

vorgenommen. Beides wurde anhand einer Sieben-

Punkte-Skala bewertet (1 = „sehr niedrig“ bis 7 =

„sehr hoch“). Die Ergebnisse sind in Abbildung 66

grafisch dargestellt. Befinden sich die Punkte auf der

Diagonalen, liegt ein ausgeglichenes Abhängigkeits-

verhältnis vor (AbhProvider = AbhKunde), andernfalls

ein Machtvorteil einer Partei. Je weiter die Punkte

von der Diagonalen entfernt sind, desto größer ist

die relative Abhängigkeit einer Partei. Des Weiteren

lässt sich das Ausmaß der gegenseitigen Abhängig-

keit aus der Grafik ablesen. Befindet sich ein Werte-

paar im hellgrauen Bereich, ist die gegenseitige

Abhängigkeit gering, im dunkelgrauen Bereich ist

sie dagegen am höchsten.

EINSCHÄTZUNG DER ABHÄNGIGKEITSVERHÄLTNISSE AUS KUNDENPERSPEKTIVE

Abbildung 66: Aus Kundenperspektive liegt die Dominanz meist beim Provider.

Quelle: TU Darmstadt

1

2

3

4

5

6

7

1 2 3 4 5 6 7

Kundendominanz

Providerdominanz2

2 2

3

3

2

5

3

2

2

2

2

sehr niedrig

mittelsehr hoch

Abhängigkeit des Kunden

sehr niedrig

mittel

sehr hoch

Ab

hän

gigk

eit

de

s P

rovi

de

rs

Die Zahl und die Größe der Datenpunkte entspricht der Anzahl von Beziehungen.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

86

Auffällig ist, dass aus Kundenperspektive ein

Machtvorteil zumeist zu Gunsten des Providers

vorliegt. Während in 35 Fällen eine Provider-

Dominanz besteht, wird in lediglich fünf Outsour-

cing-Beziehungen von einer Kundendominanz aus-

gegangen. In acht Beziehungen ist ein ausgegliche-

nes Abhängigkeitsverhältnis gegeben. Zudem zeigen

die Ergebnisse, dass die Abhängigkeitsvorteile im

Falle einer Kundendominanz eher gering ausfallen.

Die Machtvorteile der Provider nehmen im Gegen-

satz dazu eher hohe Werte an.

MACHTAUSNUTZUNG UND ZUFRIEDENHEIT MIT

DER PROVIDER-LEISTUNG

• Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass 8 Pro-

zent der befragten Anwenderunternehmen mit der

Leistung ihres Providers unzufrieden sind, 67 Pro-

zent sind mäßig zufrieden und 25 Prozent geben

an, voll zufrieden zu sein. Damit ist im Durch-

schnitt eine relativ hohe Zufriedenheit der Kunden

gegeben.

• Im Folgenden wird der Einfluss einer Provider-

Dominanz auf die Kundenzufriedenheit in 35 Fäl-

len betrachtet (siehe Abbildung 67). Des Weiteren

wird unterschieden, ob in den jeweiligen Fällen

aus Sicht der Kunden der Provider seinen Macht-

vorteil nutzt (Abbildung 67, rechts) oder ob dieser

ungenutzt bleibt (Abbildung 67, links). In elf Fäl-

len wurde eine Ausnutzung der Machtposition be-

obachtet, während in 23 Fällen eine Ausnutzung

unterblieb.

• Die Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Provi-

der-Dominanz die Zufriedenheit der Kunden ab-

nimmt. Allerdings ist dieser Zusammenhang – oh-

ne gleichzeitige Machtausnutzung – nur schwach

ausgeprägt. Deutlicher wird der negative Zusam-

menhang zwischen Provider-Dominanz und Kun-

denzufriedenheit, wenn der Provider auch tatsäch-

lich versucht, seinen Machtvorteil gegenüber dem

Kunden auszuspielen. In diesen Fällen zeigt sich

mit steigender Provider-Dominanz eine deutlich

geringere Zufriedenheit mit der Provider-Leistung.

KUNDENZUFRIEDENHEIT IN ABHÄNGIGKEIT VON PROVIDER-DOMINANZ UND MACHTAUSNUTZUNG

Abbildung 67: Bei der Zufriedenheit der Kunden ist ein leicht negativer Zusammenhang mit der Provider-

Dominanz festzustellen.

Quelle: TU Darmstadt

1

2

3

4

5

6

7

0 1 2 3 4 5 6

2

2

1

2

3

4

5

6

7

0 1 2 3 4 5 6

3

2

4

3

5

Ohne Machtausnutzung Mit Machtausnutzung

sehr niedrig

mittel sehr hoch

Providerdominanz

Zufr

ied

en

he

itm

itd

er

Pro

vid

erl

esi

tun

g

un-zufrieden

mäßig zufrieden

voll

zufrieden

sehr niedrig

mittel sehr hoch

Providerdominanz

Zufr

ied

en

he

itm

itd

er

Pro

vid

erl

esi

tun

g

un-zufrieden

mäßig

zufrieden

voll zufrieden

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

87

WIE MACHT SICH EINE MACHTAUSNUTZUNG

BEMERKBAR?

Die Teilnehmer konnten auf die Frage, wie sich eine

Machtausnutzung bemerkbar macht, bis zu drei

Antworten geben. Die Antworten wurden für die

Analyse Kategorien zugeordnet. Die am häufigsten

genannten Aspekte zeigt Abbildung 68. Am häufigs-

ten wurde im Falle einer Provider-Dominanz die

Leistungsqualität bemängelt. Kunden beobachten

hier eine abnehmende Produktqualität (z.B. fehler-

hafte Software), eine geringe Innovationsbereitschaft

des Providers und eine Verschlechterung der Dienst-

leistung im Sinne von Termineinhaltung und Reak-

tionsgeschwindigkeit bei Problemen und Anfragen.

Des Weiteren wurde häufig eine Verschlechterung

von Preisen und Konditionen angegeben. Kunden

beobachteten insbesondere bei Neuverhandlungen

eine Machtausnutzung durch ihren Provider. Verträ-

ge inklusive Preis und Konditionen entwickelten

sich zum Nachteil des Kunden. Mangelnde Flexibili-

tät und Kompromissbereitschaft ist ein weiterer

Faktor, durch den sich eine Machtausnutzung aus

Kundenperspektive bemerkbar macht. So können

beispielsweise veränderte Leistungsbedarfe des

Kunden aufgrund mangelnder Flexibilität und Kom-

promissbereitschaft seitens des Providers zu schwie-

rigen Verhandlungen und somit zu einem Nachteil

für den Kunden führen.

ASPEKTE DER MACHTAUSNUTZUNG

Abbildung 68: Eine Machtausnutzung äußert sich häufig in mangelnder Qualität.

Quelle: TU Darmstadt

4

5

7

0 2 4 6 8

Mangelnde Flexibilität und Kompromissbereitschaft

Verschlechterung der Preise und Konditionen

Mangelnde Qualität

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

88

EINFLUSSFAKTOREN ZUR REDUKTION DER MACHTAUSNUTZUNG

Abbildung 69: Ein beiderseitiges Interesse an einer langfristigen und strategischen Ausrichtung der Bezie-

hung verringert das Risiko einer Machtausnutzung.

Quelle: TU Darmstadt

WARUM WIRD EINE MACHTPOSITION NICHT

AUSGENUTZT?

Wie bereits erwähnt, beobachteten Kunden in 23

Fällen, dass Provider auf die Ausnutzung ihrer

Machtposition verzichten. Bei der Betrachtung der

Faktoren, durch die eine Machtausnutzung bei gege-

bener Provider-Dominanz verhindert werden kann,

lassen sich insbesondere vier Aspekte nennen (siehe

Abbildung 69).

Es wurde besonders häufig auf Aspekte hinsichtlich

der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen

eingegangen. Ein beiderseitiges Interesse an einer

längerfristigen, strategischen Ausrichtung der Be-

ziehung verringert das Risiko der Nutzung etwaiger

Machtvorteile durch den Provider. Aber auch durch

adäquate Vertragsgestaltung (z.B. Festlegen von

SLAs (Service Level Agreements), Vertragsstrafen)

kann die Gefahr einer Machtausnutzung verringert

werden. Hohe Konkurrenz auf Anbietermärkten

sowie eine aktive Marktbeobachtung und -

bewertung durch den Kunden können den Provider

ebenfalls an einer Machtausnutzung hindern. Der

letzte Aspekt bezieht sich auf das Image des Provi-

ders. So scheinen Provider häufig von der Nutzung

ihrer Dominanzposition abzusehen, um ihren Ruf im

Markt und somit zukünftige Geschäfte nicht zu ge-

fährden.

FAZIT

Die Studie hat gezeigt, dass aus Kundenperspektive

ein Machtvorteil im Rahmen einer IT-Outsourcing-

Beziehung zumeist aufseiten des Providers liegt.

Wenn der Provider seine Macht ausnutzt, macht sich

dies insbesondere durch niedrigere Qualität, schlech-

tere Konditionen sowie mangelnde Flexibilität und

Kompromissbereitschaft bemerkbar. Eine Macht-

ausnutzung kann aber auch verhindert werden. In

lediglich elf von 35 IT-Outsourcing-Beziehungen

mit Provider-Dominanz wurde eine Machtausnut-

zung aufseiten der Kunden wahrgenommen. Die

Ergebnisse zeigen, dass eine langfristige Orientie-

rung, die Vertragsausgestaltung, die aktive Marktbe-

obachtung durch den Kunden, die allgemeine Wett-

bewerbssituation auf dem Providermarkt sowie die

Angst vor Image-Schäden den Provider daran hin-

dern können, seine Machtposition auszunutzen.

5

5

6

12

0 2 4 6 8 10 12 14

Angst vor Image-Schaden

Aktive Marktbeobachtung und Marktkonkurrenz

Vertragliche Basis

Langfristige und strategische Ausrichtung der Beziehung

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

89

Unternehmensprofile der Partner

ACCENTURE

ARVATO SYSTEMS

CAPGEMINI

TU DARMSTADT

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

90

Unternehmensprofil

Accenture

Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister

mit 261.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als Partner für große Business-

Transformationen bringt das Unternehmen umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle

Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolg-

reichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein.

Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2012) einen Nettoumsatz von 27,9

Milliarden US-Dollar.

Die Internetadresse lautet www.accenture.de / www.accenture.at / www.accenture.ch.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

91

Unternehmensprofil

arvato Systems

arvato Systems bietet als Systemintegrator neben der Implementierung von Standard-Software maßgeschnei-

derte, branchenspezifische und individuell entwickelte Lösungen. Etwa 2.500 engagierte Mitarbeiter sind an

weltweit 25 Standorten immer in der Nähe der Kunden. Die Stärke des Unternehmens liegt in der intelligen-

ten Kombination aus Systemintegration und Planung, Entwicklung, Betrieb sowie Betreuung von Systemen.

Unsere Kunden schätzen die Verbindung von intensivem Branchen-Know-how, herstellerübergreifendem

technologischem Wissen und echtem Unternehmergeist. Die Vielzahl erfolgreicher Projekte mit namhaften

Unternehmen belegt, wie gelebte Partnerschaft verlässlich und schnell zum Ziel führt.

WIR BIETEN:

• Umfassende IT-Lösungen für Branchen wie Handel, Logistik und Transport, Manufacturing, Medien sowie

Versorgung und Verwaltung

• Kompetenz in Themen wie BPM, Cloud Computing, CRM und E-Commerce

• Know-how in vielen starken Technologien, darunter Microsoft und SAP

• Eine große Bandbreite an Infrastructure Services wie beispielsweise Managed Services sowie ein darauf

aufbauendes Application Management

Darüber hinaus ist arvato Systems in der Lage, gesamte Wertschöpfungsketten zu gestalten. Geschäftsprozes-

se werden in der IT abgebildet und mit den Dienstleistungen der arvato zu einem ganzheitlichen Leistungs-

angebot aus einer Hand zusammen geführt. Diese einzigartige Kombination ermöglicht es, nicht nur maßge-

schneiderte Lösungsvorschläge zu unterbreiten, sondern auch die besten Lösungen professionell, umfassend,

flexibel und pragmatisch im Sinne des Kunden zu realisieren. Mit unserem Angebot sind wir der Wegbereiter

für Ihre erfolgreichen Geschäfte. IT for Better Business.

KEY FACTS

• Umsatz: 308 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2012)

• Mitarbeiter: circa 2.500 weltweit

• Standorte: 25 in zehn Ländern

• Kunden: arvato Systems setzt Projekte für die erfolgreichsten Unternehmen unterschiedlichster

Branchen um. Schwerpunkte des Systemintegrators sind beispielsweise Handel, Logistik

und Transport, Medien, Manufacturing sowie Versorgung und Verwaltung.

• Services: Systemintegration und Infrastructure Services

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

92

Unternehmensprofil

Capgemini

Mit über 125.000 Mitarbeitern in 44 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von

Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Gemeinsam mit

seinen Kunden erstellt das Unternehmen Geschäfts- wie auch Technologielösungen, die passgenau auf die

individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf der Grundlage seines weltweiten Liefermodells

Rightshore® zeichnet sich Capgemini als multinationale Organisation durch seine besondere Art der

Zusammenarbeit aus – die Collaborative Business ExperienceTM.

CAPGEMINI CONSULTING

Capgemini Consulting ist die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini Gruppe. Die

Leistungen reichen von der Konzeption innovativer Strategien bis zu deren Umsetzung, immer mit einer

klaren Ergebnisorientierung. Im Zuge der umfangreichen Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft

durch die Digitalisierung begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen und öffentliche

Institutionen bei ihrer individuellen Digital Transformation.

APPLICATION SERVICES

Mit einem globalen Netzwerk von IT-Experten werden ganzheitliche Lösungen basierend auf paketbasierten

oder individuell entwickelten Software-Applikationen erstellt. Die Leistungen reichen von der

prozessorientierten Technologieberatung über die Gestaltung von IT-Architekturen, Implementierung und

Roll-out von Standard-Software bis hin zu Systemintegration und Application Management.

INFRASTRUCTURE SERVICES

Die Geschäftseinheit betreibt und optimiert IT-Systeme für Kunden. Das Portfolio reicht vom Infrastructure

Outsourcing bis hin zum Transformational- sowie Full IT-Outsourcing.

BUSINESS PROCESS OUTSOURCING

Capgemini stellt ein Portfolio an Leistungen zur Verfügung, das von Finance & Accounting, über Customer

Operations Management, Procurement, Supply Chain Management, Assurance Management und Human

Resources bis hin zu Knowledge Process Outsourcing Services reicht.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

93

Unternehmensprofil

TU Darmstadt

Das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik Software Business & Information Management, unter der Leitung von

Prof. Dr. Peter Buxmann, an der Technischen Universität Darmstadt arbeitet in den Forschungsgebieten

Future Internet Economy, Software Business und Information Management.

Dabei steht insbesondere die Entwicklung neuer Strategien und Geschäftsmodelle im Mittelpunkt sowie

Forschungsfragen in den Bereichen Social Media, Standardisierung von IT-Landschaften, IT-Outsourcing

und IT-Risikomanagement.

L Ü N E N D O N K®

- S T U D I E 2 0 1 3

„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “

94

Lünendonk GmbH

Die Lünendonk GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren), untersucht und

berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs- und Dienstleistungs-Branche. Mit

dem Konzept Kompetenz3 bietet Lünendonk unabhängige Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung

aus einer Hand. Der Geschäftsbereich Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden

Lünendonk®-Listen und -Studien sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm.

Die Lünendonk®

-Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic

Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap

Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Bera-

tungskunden von der Entwicklung der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderli-

chen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.

KONTAKT

Lünendonk GmbH –

Gesellschaft für Information und Kommunikation

Mario Zillmann

Anschrift: Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren

Telefon: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 0 Telefax: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 66

E-Mail: [email protected]

Internet: www.luenendonk.de

Anhang: Erläuterungen zu ausgewählten analysierten Anbieterunternehmen

FUßNOTEN IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION

*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt.

k.A. = keine Angabe

1) Umsätze mit IT-Beratung- und Systemintegration

2) Umsätze enthalten auch die Umsätze mit Managementberatung

3) Ab 2012 inkl. der Umsätze der Plaut AG

4) Konsolidierte IT-Beratung- und Systemintegrations- sowie IT-Service-Zahlen für 2011 in Summe 1.680

Mio. € und 9.200 Mitarbeiter

5) u.a. Übernahme der Tecops personal GmbH 08/2012

6) Übernahme der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH Leipzig

7) Übernahme von Logica durch CGI 08/2012; Umsatz- und Mitarbeiterzahlen für 2011 und 2012 addiert

8) Verkauf von 6 Gruppenunternehmen an Cognizant Technology Solutions 12/2012 noch nicht

berücksichtigt

9) Vormals Cirquent GmbH

10) Einschließlich Übernahme der Lodestone Management Consultants 10/2012

11) Ab 2012 inkl. der Umsätze der Steeb AG

12) Mitarbeiter ohne vermittelte IT-Fachkräfte; Umsatzveränderung ggü. Vorjahr teilweise bedingt durch

Neuausrichtung

13) Übernahme von mbs-Marketing- und Bildungsservice GmbH und IQ GmbH 01/2012

14) Einschließlich der Übernahme der H2O Media AG

96

FUßNOTEN IT-SERVICE:

*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt.

k.A.= keine Angabe

1) Ohne die Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration

2) Konsolidierte IT-Beratungs- und Systemintegrations- sowie IT-Service-Zahlen für 2011 in Summe 1.680

Mio. € und 9.200 Mitarbeiter

3) Übernahme der Consinto GmbH 02/2012

4) Info AG wurde 2012 von der QSC AG übernommen.

5) Geschäftsjahr 2012/2013

6) Wegen einer Umstrukturierung Abweichung ggü. Vorjahr

IMPRESSUM

Herausgeber:

Lünendonk GmbH

Ringweg 23

87600 Kaufbeuren

Telefon: +49 8341 96 636-0

Telefax: +49 8341 96 636-66

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.luenendonk.de

Autoren:

Heinz Streicher, Principal

Thomas Lünendonk, Senior Advisor

Mario Zillmann, Leiter Professional Services

Ralf Bochtler, Junior Consultant

Gestaltung:

Lünendonk GmbH

Copyright © 2013 Lünendonk GmbH, Kaufbeuren

Alle Rechte vorbehalten