Dessner – Minimal plus - dresdnerphilharmonie.de · Der Beginn der Karriere von Isaac Albéniz...

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KONZERTSAAL Dessner – Minimal plus 16. / 17. JUN 2018

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KO N Z E R T S A A L

Dessner – Minimal plus

16. / 17. JUN 2018

P R O G R A M M

Isaac Albéniz (1860 – 1909)„Suite española“ op. 47 (1886)

Orchesterfassung von Rafael Frühbeck de Burgos (Auswahl)Castilla (Seguidilla)Granada (Serenata)Aragón (Fantasía)

Bryce Dessner (* 1976)Konzert für zwei Klaviere und Orchester (2017)

Auftragswerk der Dresdner Philharmonie, gemeinsam mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Borusan Centre for Culture and Arts

und dem Orquesta Nacional de EspañaDeutsche Erstaufführung

In drei Sätzen

P A U S E

Maurice Ravel (1875 – 1937)„Daphnis und Chloé“ (1911)

Suite Nr. 1Nocturne (Nachtstück)

Interlude (Zwischenspiel)Danse guerrière (Kriegstanz)

Suite Nr. 2Lever du jour (Tagesanbruch)

PantomimeDanse générale (Haupttanz)

Juanjo Mena | Dirigent

Katia und Marielle Labèque | KlavierDresdner Philharmonie

ARTISTSIN RESIDENCE

16./17. JUN 2018, Kulturpalast 2

Der Beginn der Karriere von Isaac Albéniz mutet wie ein Abenteuerroman an: Schon im Alter von vier Jahren gab er Konzerte – dabei verblüfften seine pianistischen Fähigkeiten das Publikum so sehr, dass allgemein irgend-eine Art von Betrug vermutet wurde. Als Neunjähriger riss er von zu Hause aus und machte auf eigene Faust eine Konzerttournee durch Spanien. Einige Jahre später soll er sich als blinder Passagier nach Südamerika eingeschifft haben, wo er in Argentinien, Uruguay, Brasilien, Cuba und Puerto Rico Konzerte gab. Auch in den folgenden Jahren setzte er sein Wanderleben fort; Konzert-reisen und Studien (unter anderem bei Franz Liszt) führten ihn durch ganz Europa. In die Musikgeschichte wäre Albéniz wohl nur als kurioses Beispiel von Frühreife eingegangen, hätte er nicht 1883 die Bekanntschaft Felipe Pedrells gemacht. Dieser Komponist, Musik-wissenschaftler und Herausgeber setzte sich in seinem langen Leben (1841–1922) unermüdlich für eine spanische National-musik ein und prägte damit viele spanische Komponisten der jüngeren Generation. Auch Albéniz’ Stil änderte sich unter Pedrells Einfluss allmählich: Bisher hatte er mühelos ein modisch-virtuoses Salonstück nach dem

ROMANTISCH UND SEELENWUNDA L B É N I Z : „ S U I T E E S PA Ñ O L A“

anderen produziert; nun aber wählte er sein Material bewusster und entwickelte systema-tisch ein spezifisch spanisches Musikidiom.Seine neue Schreibweise ist bereits in den 1886 entstandenen Klavierstücken zu erkennen, die Albéniz im folgenden Jahr zu seiner „Suite española“ op. 47 zusammen-fasste. Jedes von ihnen benannte er nach einer spanischen Stadt oder Gegend; zusätz-lich verweisen Untertitel auf Musikgenres aus Albéniz’ Heimat. Allerdings sollte man keine der Bezeichnungen allzu ernst nehmen. Albéniz ging es nicht um Authentizität; die Volksmusikstile der einzelnen Regionen dienten ihm nur als Inspirationsquellen. Fast noch bekannter als die originale Klavier- fassung der „Suite española“ wurde ihre Orchestrierung durch den spanischen Dirigenten Rafael Frühbeck de Burgos, von 2004 bis 2011 Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Er arrangierte sieben der acht Sätze – das Schlussstück „Cuba (Nocturno)“ ersetzte er durch den Satz „Córdoba“ aus den „Cantos de España“ op. 232, vermutlich weil die Karibikinsel bereits seit 1898 nicht mehr zu Spanien gehörte.Die dreisätzige Auswahl des heutigen Programms beginnt mit einem rasanten

Dessner — Minimal plus 3

Stück, das Albéniz selbst an vorletzter Stelle seines Zyklus platziert hatte. Er widmete es der zentralspanischen Region „Castilla“ (Kastilien) und der Seguidilla, einem leb-haften Tanzlied im Dreiertakt, das vor allem dort beheimatet ist. Ursprünglich stammte die Seguidilla möglicherweise aus La Mancha, und Miguel de Cervantes erwähnte sie bereits in seinem berühmten Roman „Don Quijote de la Mancha“ (2. Teil, 1615). Den folgenden Satz schrieb Albéniz während eines Aufenthalts in Granada. Dort brachte ihn besonders die Alhambra und überhaupt das maurische Kulturerbe zum Schwärmen: „Ich lebe und schreibe eine Serenata, roman-tisch bis zum Paroxysmus und seelenwund bis zur Verzweiflung, inmitten von Blumen-duft, im Schatten von Zypressen und den Schneegipfeln der Sierra. [...] Ich suche jetzt die Tradition, [...] das lässige Gleiten der Finger über die Saiten. [...] Ich suche das arabische Granada, das ganz Kunst ist, das all das verkörpert, was für mich Schönheit und Gefühl bedeutet.“ Den Abschluss bildet das nordostspanische Aragón mit einer „Fantasía“, die schwungvolle Tanzabschnitte nach Art einer Jota mit getragenen liedhaften Passagen verbindet.

ISAAC ALBÉNIZ* 29. Mai 1860 in Camprodon bei Girona (Spanien)† 18. Mai 1909 in Cambo-les-Bains (Frankreich)

„ S U I T E E S PA Ñ O L A“ O P. 4 7 Orchesterfassung vonRafael Frühbeck de Burgos (Auswahl) Entstehung1882/83, 1886 (Originalfassung für Klavier)1965 (Orchesterfassung von Rafael Frühbeck de Burgos)Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt27. September 2009Dirigent: Rafael Frühbeck de BurgosSpieldauerca. 13 MinutenBesetzungPiccoloflöte, 3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Celesta, Harfe, Streicher

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„Ich traf Katia und Marielle Labèque erstmals, als sie vor einigen Jahren für ein Konzert mit dem Los Angeles Philharmonic und Gustavo Dudamel probten. Das LA Philharmonic spielte die Uraufführung eines meiner letzten Orchesterstücke, und Katia und Marielle führten Philip Glass’ Konzert für zwei Klaviere auf. Während dieser Woche in Los Angeles lernte ich ihr unglaubliches Spiel und ihr zutiefst offenes und inspirierendes musikalisches Universum kennen. Ich war kurz zuvor nach Paris gezogen, und in Frankreich wurden Katia und Marielle schnell wie eine zweite Familie für mich.

Bald darauf begannen wir unsere künftige Zusammenarbeit zu planen, die sich nun in diesem neuen Konzert für zwei Klaviere materialisiert hat. Mein neues Werk für Katia und Marielle entstand im Lauf des Jahres 2017, wobei ein großer Teil der Entwicklung im Pariser Klavierstudio der beiden und in ihrem Sommerhaus an der baskischen Küste statt-fand. Ich verbrachte viel Zeit damit, mich mit dem Repertoire, das sie über die Jahre aufgeführt haben, vertraut zu machen [...] Ich zeigte ihnen die Partitur auch mehrfach, um ihr Feedback zu erhalten und sicher-

KOMPONIERT FÜR DIE ZWEITE FAMILIED E S S N E R : KO N Z E R T F Ü R Z W E I K L A V I E R E U N D O R C H E S T E R

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zugehen, dass meine Ideen sich gut auf dem Klavier darstellen ließen. Ich hatte zuvor, 2015, ein 20-minütiges Klavierduo mit dem Titel ‚El Chan‘ für sie geschrieben [...]. Die Zusammenarbeit bei diesem ersten Duo-stück war eine großartige Erfahrung für mich; sie lehrte mich, die Herausforderungen des Komponierens für zwei Klaviere anzugehen. Mein neues Konzert ist ein Tribut an zwei große Musikerinnen. Es ist eine Ehre, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und ein noch größeres Glück, mit ihnen befreundet zu sein.“Bryce Dessner, der diese Programmnotiz für die Uraufführung seines neuen Werks (am 13. April 2018 in London) verfasst hat, geht einer für einen ‚seriösen‘ Komponisten ungewöhnlichen Neben- oder vielleicht sogar Hauptbeschäftigung nach: Er ist Leadgitarrist der sehr erfolgreichen Indie-Rockband �e National, die er 1999 gemeinsam mit seinem Bruder Aaron gründete. Beide Karrieren laufen parallel, doch ein wenig scheinen sie einander doch zu beeinflussen – das lässt Dessners Werkkommentar an mehreren Stellen erahnen. So erinnert etwa sein Beharren auf

Feedback, Zusammenarbeit, Freundschaft und Familie an jenes kollektive Komponieren, das Rockmusikern vertraut, den einsamen Genies der Klassik aber eher fremd ist. Vermutlich ist es auch mehr als ein Zufall, dass in dem Kommentar der Name Philip Glass fällt. Dessner hätte ebenso gut Steve Reich erwähnen können, denn mit beiden Protagonisten der US-amerikanischen Minimal Music hat er intensiv zusammen-gearbeitet; Reich bezeichnet er sogar als eine Art „Vaterfigur“. Was ihn, wie auch viele andere Rockmusiker, an dieser Spiel-art zeitgenössischer E-Musik anzieht, ist wohl zweierlei. Erstens ihre ungewöhnliche Offenheit gegenüber anderen Genres und zweitens ein gemeinsames Interesse am durchgehenden rhythmischen Puls sowie an repetitiven und additiven Strukturen: Stücke entstehen nicht durch Entwicklung und Ver-arbeitung musikalischen Materials, sondern durch Wiederholung, Aneinanderreihung und Übereinanderschichtung. Auch Dessners eigene Kompositionen folgen diesem Prinzip: Bestimmte Muster werden vielfach wiederholt

„Mein neues Konzert ist ein Tribut an zwei große Musikerinnen. Es ist eine Ehre, mit ihnen zusammenzuarbeiten, und ein noch größeres Glück, mit ihnen befreundet zu sein.“

Bryce Dessner

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und von anderen überlagert, bevor, meist ohne Übergang, neue folgen, die ebenfalls mehrfach zu hören sind. Alle diese Züge entwickeln im Zusammenspiel einen fast hypnotischen Sog.Zugleich jedoch zeigt Dessners neues Werk einen betont traditionellen Aufbau: Wie in der klassischen Konzertform üblich, lassen sich drei Sätze in der Abfolge schnell/lang-sam/schnell ausmachen, und auch die Solo-kadenz fehlt nicht. In harmonischer Hinsicht am dichtesten wirkt der Kopfsatz, der mit einer wilden, virtuosen Jagd der beiden Klaviere beginnt. Der langsame, klangschöne zweite Satz ist von einem konstanten, sich allerdings verschiebenden Puls durchzogen. Und im dritten, der ohne Pause folgt, führen mehrere Wechsel des Charakters zur ausgesprochen liedhaften Kadenz und dem grandiosen Abschluss.

BRYCE DESSNER * 23. April 1976 in Cincinnati (Ohio)

K O N Z E R T F Ü R Z W E I K L A V I E R E U N D O R C H E S T E R AuftraggeberDresdner Philharmonie, London Philharmonic Orchestra, Borusan Centre for Culture and Arts, Orquesta Nacional de España, Orchestre de ParisEntstehung2017WidmungKatia und Marielle LabèqueUraufführung13. April 2018, LondonSpieldauerca. 20 MinutenBesetzung2 Flöten (2. auch Piccolofl öte), Oboe, Englishhorn, 2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette), Fagott, Kontra-fagott, 4 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Bassposaune, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Harfe, Streicher

23.10.18 · 20 h Kulturpalast

12.11.18 · 20 h Kulturpalast

23.02.19 · 20 h Kulturpalast

25.04.19 · 20 h Kulturpalast

04.06.19 · 20 h Kulturpalast

Daniel BarenboimSonaten von Ludwig van Beethoven

Igor Levit Werke von Bach, Busoni, Schumann, Wagner und Liszt

Khatia BuniatishviliWerke von Schubert und Liszt

Fazıl Say Werke von Chopin, Beethoven, Satie und SayIn Zusammenarbeit mit der Dresdner Philharmonie

Grigory SokolovDas Programm wird noch bekannt gegeben.In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen

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Kein anderes Orchesterwerk Maurice Ravels erfordert eine derart aufwändige, klang-farblich reichhaltige Besetzung wie seine Ballettmusik „Daphnis und Chloé“: Neben Streichern und vierfachen Bläsern verlangt die Partitur zwei Harfen, Celesta, nicht weniger als 15 verschiedene Schlaginstrumente und eine Windmaschine. Ein textlos singender gemischter Chor kann ebenfalls eingesetzt oder – wie im heutigen Konzert – durch instrumentale Klangfarben ersetzt werden. An Farbe und an Malerei dachte Ravel denn auch, als er das zwischen 1909 und 1911 komponierte Stück selbst beschrieb: Es sei ein „ausladendes musikalisches Fresko, weniger archaisierend als voller Hingabe an das Griechenland meiner Träume, welches sich sehr leicht mit dem identifizieren lässt, das die französischen Künstler des späten 18. Jahrhunderts nach ihren Vorstellungen gemalt haben.“Ravel hatte also Rokoko-Üppigkeit im Sinn; seine Partner und Auftraggeber ver-

folgten jedoch ein ganz anderes Konzept: Sergei Diaghilew, der Impresario der in Paris ansässigen Ballets russes, und sein Choreo-graph Michel Fokine wollten eine Art Ausdruckstanz schaffen, der an die Körper-sprache griechischer Skulpturen anknüpfte. Diese beiden Ansätze, hier verschwenderische Musik, dort Reduktion der Bühnenmittel, ließen sich kaum miteinander vereinbaren. Die Folge waren ständige Reibereien während der Vorbereitung und eine vom Publikum nur lauwarm aufgenommene Uraufführung (am 8. Juni 1912). Ravel allerdings hielt sich schadlos, indem er zwei Suiten aus seinem Werk herauslöste und es damit für den Konzertsaal nutzbar machte. Die erste wurde bereits 1911 uraufgeführt, also noch vor der Ballett-Premiere, während die zweite 1913 im Druck erschien. Beide zusammen enthalten etwa die Hälfte der Ballettmusik.Viele Komponisten stellen in ihren Ballett-suiten die effektvollsten Nummern des Ursprungswerks in veränderter Reihenfolge

ÜBERS ROKOKO IN DIE ANTIKER A V E L : S U I T E N A U S „ DA P H N I S U N D C H LO É “

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MAURICE RAVEL* 7. März 1875 in Ciboure (Frankreich) † 28. Dezember 1937 in Paris

„ D A P H N I S U N D C H L O É “S U I T E N N R . 1 U N D 2 Auftraggeber des BallettsSergei Diaghilew (1872 – 1929), Ballets russesSzenario des BallettsMichel Fokine (1880 – 1942) nach dem Schäferroman des griechischen Autors Longos (2. Jh.)Entstehung des Balletts1909 – 1911Uraufführung des Balletts8. Juni 1912, ParisChoreographie der UraufführungMichel FokineBühnenbilder und Kostüme der UraufführungLéon Bakst (1866 – 1924)Uraufführung der Suite Nr. 11911Suite Nr. 2 zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt31. Januar 2016, Dirigent: Alain AltinogluSpieldauerca. 30 MinutenBesetzungPiccoloflöte, 3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 3 Klarinetten, Bassklarinette, 3 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, 2 Harfen, StreicherBühnenmusik: Piccoloflöte, Klarinette, Horn, Trompete

zusammen. Ravel wählte dagegen längere, in sich ungekürzte Ausschnitte, und deshalb ist auch bei Aufführungen der Suiten die Kenntnis der Balletthandlung nützlich. „Daphnis und Chloé“ basiert auf einigen Episoden aus dem gleichnamigen Liebes-roman, den der griechische Dichter Longos Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. schrieb. Er erzählte darin von dem Hirtenjungen Daphnis und der Schäferin Chloe, die nach mancherlei überwundenen Hindernissen zueinanderfinden. Das Ballett beginnt mit einem rauschenden Fest, doch bald brechen Piraten in die Idylle ein und entführen Chloe. Am Ende des ersten Ballettbildes – hier setzt die Suite Nr. 1 ein – bittet der verzweifelte Daphnis den Hirtengott Pan um Hilfe. Auf diese nächtliche Szene folgen ein Zwischenspiel, die musikalische Überleitung zum zweiten Bild und dann ein Kriegstanz, mit dem die Piraten ihren Sieg feiern. Sie werden allerdings im Verlauf des zweiten Bilds durch Pan vertrieben, und so kann sich das dritte (und letzte) Bild, das in Ravels Suite Nr. 2 vollständig enthalten ist, ganz der Wiedervereinigung des Paars widmen. „Lever du jour“ beschreibt den Sonnenaufgang und das Erwachen der Natur am Verlobungstag. In der „Pantomime“ spielen Daphnis und Chloe zu Ehren des Hirtengottes die Geschichte von Pan und Syrinx nach. Und den Abschluss bildet eine „Danse générale“, ein allgemeiner Tanz; Ravels Kollege Vincent d’Indy beschrieb ihn als ein „barbarisches Bacchanal“, das „jeden Zuhörer glücklich mit sich fortreißt.“

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Steinway & Sons-VertretungComeniusstr. 99 01309 Dresden

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Konzert der Dresdner

Philharmonie.

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Freitag, 14. August 2015 14:37:15

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Als Chefdirigent des BBC Philharmonic in Manchester ist JUANJO MENA einer der bedeutendsten internationalen Dirigenten Spaniens. Er war Künstlerischer Leiter des Bilbao Symphony Orchestra, Erster Gast-dirigent des Orchesters del Teatro Carlo Felice in Genua und des Bergen Philharmonic Orchestra.Er arbeitete mit vielen prestigeträchtigen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic, Rotterdam Philharmonic, Oslo Philharmonic, Orchestre National de France, Orchestra Filarmonica della Scala Mailand, Orchestre National du Capitole de Toulouse, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Göteborger Symphonikern und dem Royal Stockholm Philharmonic zusammen und hat regelmäßig Auftritte mit allen großen spanischen Orchestern.Seit seinem amerikanischen Debüt mit dem Baltimore Symphony Orchestra im Jahr 2004 dirigierte er die führenden Orchester in den USA, darunter das Chicago Symphony, Boston Symphony, New York Philharmonic und das Cleveland Orchestra. Zu seinen

Opernarbeiten gehören „Der fliegende Holländer“, „Salome“, „Elektra“, „Ariadne auf Naxos“, „Herzog Blaubarts Burg“ sowie Produktionen von „Eugen Onegin“ (Genua), „Le nozze di Figaro“ (Lausanne) und „Billy Budd“ (Bilbao).Mit dem BBC Philharmonic tritt Juanjo Mena jährlich bei den BBC Proms in London auf. Das Orchester führte er auf Tourneen nach China und Südkorea, Europa und Spanien, mit Auftritten in Peking, Seoul, Köln, Frankfurt, München, Wien und Madrid. Er leitete mehrere preisgekrönte Aufnahmen mit dem BBC Philharmonic, darunter eine Platte mit Werken von Manuel de Falla, eine Gabriel-Pierné-Veröffentlichung und eine Aufnahme mit Werken von Montsalvatge, Weber und Turina, die ausgezeichnete Kritiken von der Musikfachpresse erhielt. Er hat auch eine Sammlung von baskischer sinfonischer Musik mit dem Bilbao Symphony Orchestra aufgenommen und eine von der Kritik gefeierte Aufführung von Messiaens „Turangalîla Symphony“ für Hyperion mit dem Bergen Philharmonic Orchestra.

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Perfektes Zusammenspiel und außergewöhn-liche Energie verbinden die Schwestern KATIA UND MARIELLE LABÈQUE. Schon ihre Kindheit war von gemeinsamen musikalischen Erfahrungen geprägt. Mit ihrer Einspielung von Gershwins „Rhapsody in Blue“ wurden sie international bekannt.Katia und Marielle Labèque konzertieren regelmäßig mit den weltbesten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Boston Symphony, Chicago Symphony, Cleveland Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Gewandhausorchester Leipzig, London Symphony, der Filarmonia della Scala, dem Philadelphia Orchestra,

der Staatskapelle Dresden, dem Royal Concertgebouw Amsterdam und den Wiener Philharmonikern. Sie arbeiteten und arbeiten mit Dirigenten wie Semyon Bychkov, Lionel Bringuier, Sir Colin Davis, Sir Simon Rattle, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Sir John Eliot Gardiner, Kristjan Järvi, Paavo Järvi, Zubin Mehta, Seiji Ozawa, Georges Prêtre, Antonio Pappano und Esa-Pekka Salonen zusammen. In dieser Spielzeit sind sie Artists in Residence der Dresdner Philharmonie.Die beiden spielen auch auf Hammerklavieren mit Barockensembles wie den English Baroque Soloists, Il Giardino Armonico, der Musica Antica und dem Venice Baroque

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Orchestra. Im Rahmen einer Tournee traten sie mit dem Orchestra of the Age of Enligh-tenment unter Sir Simon Rattle auf; darauf folgte ein Auftritt mit Barockinstrumenten am �éâtre des Champs-Elysées im Mai 2016 mit Pomo d’Oro.Katia und Marielle Labèque hatten das Privileg, mit Komponisten wie �omas Adès, Louis Andriessen, Luciano Berio, Pierre Boulez, Philip Glass, Osvaldo Golijov, György Ligeti und Olivier Messiaen zusammenzu-arbeiten. Im Mai 2015 brachten sie in der Walt Disney Hall in Los Angeles zusammen mit dem LA Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Gustavo Dudamel ein neues Konzert von Philip Glass zur Uraufführung, das er eigens für sie geschrieben hatte. Auch Bryce Dessner komponierte ein Konzert für sie, das im heutigen Konzert seine deutsche Erstaufführung erlebt.Das Klavierduo trat weltweit in den berühm-testen Konzerthäusern und bei Festivals auf, u. a. in der Carnegie Hall, der Mailänder Scala, dem Wiener Musikverein, der Berliner Philharmonie, Münchner Philharmonie, Royal Festival Hall, dem Hollywood Bowl, bei den BBC Proms, in Luzern, Ludwigs-burg, Ravinia, Tanglewood und Salzburg. Einen großen Erfolg feierten die Schwestern mit ihrem Auftritt vor 33.000 Besuchern auf der Berliner Waldbühne gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle.Eine Rekordzahl von mehr als 100.000 Zuhörern besuchte das Wiener Sommer-

nachtskonzert 2016 im Schloss Schönbrunn, wo sie mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Seymon Bychkov spielten. Mehr als 1,5 Millionen Zuschauer verfolgten weltweit die Übertragung im Fernsehen, Sony veröffentlichte eine CD sowie eine DVD des Konzerts. Ein Film-porträt der Pianistinnen erschien im März 2017 (Warner Classics/EuroArts).Grenzüberschreitende musikalische Visionen führen die Schwestern Labèque regelmäßig über die klassische Musik hinaus zu neuen musikalischen Formen, in die sie Rock, elektronische und zeitgenössische Musik, Elemente der Improvisation und des Films aufnehmen. Als Plattform für solche Projekte gründeten sie das Label KML Recordings, auf dem sie u. a. das Album „Sisters“ veröffentlichten.Im Jahr 2016 unterzeichneten sie einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammo-phon. Zu den früheren Veröffentlichungen zählen ein Gershwin/Bernstein-Album und ihr Projekt „Minimalist Dream House“. Ihre Einspielung von Strawinskis „Le sacre du printemps“ und Debussys „Six Épigraphes antiques“ wurde im November 2016 veröffent-licht. Zur selben Zeit erschien eine von Renaud Marchart geschriebene Biographie der Schwestern. Die von Katia und Marielle Labèque gegründete KML Stiftung soll nicht nur das Repertoire für zwei Klaviere ins Bewusstsein rücken, sondern auch die inter-disziplinäre Zusammenarbeit von Künstlern anregen.

1 . V I O L I N E NProf. Wolfgang Hentrich KV

Dalia Richter KV Eva Dollfuß

Julia Suslov-Wegelin Christoph Lindemann KV

Marcus Gottwald KVUte Kelemen KVAntje Becker KV

Johannes Groth KVEunyoung Lee

�eresia HänzscheSiyao Chen

Jan Paul KussmaulJuHee Sohn

Eunsil Kang**Moe Nagashima***

2 . V I O L I N E NMarkus Gundermann

Elisabeth MaraschViola Marzin KV

Steffen Gaitzsch KVDr. phil. Matthias Bettin KV

Heiko Seifert KVAndrea Dittrich KVDorit Schwarz KM

Susanne Herberg KMChristiane Liskowsky KM

Ayaka Omura�omas Grote*

Robert Kusnyer*Hayoung Kim**

B R A T S C H E NHanno Felthaus KV

Beate Müller KV Steffen Seifert KV

Steffen Neumann KVAndreas Kuhlmann KV

Joanna Szumiel KMTilman BaubkusHarald HufnagelSusanne Goerlich

Andriy HuchokFranziska Schwarz

Ana Campos***

V I O L O N C E L L IUlf Prelle KV

Petra Willmann KV Rainer Promnitz KV

Karl-Bernhard von Stumpff KVClemens Krieger KV

Daniel �iele KVAlexander Will KMBruno BorralhinhoSofia von Freydorf**

Edyta Słomska***

K O N T R A B Ä S S E Prof. Benedikt Hübner KM

Olaf Kindel KM Bringfried Seifert KV

Donatus Bergemann KVMatthias Bohrig KV

Ilie Cozmaţchi Franziska RauHana Jeong***

F L Ö T E NKarin Hofmann KV

Birgit Bromberger KV Claudia Rose KM

Friederike Herfurth-Bäz

O B O E NJohannes Pfeiffer KV

Jens Prasse KVPaula Diaz***

K L A R I N E T T E N Prof. Fabian Dirr KV

Dittmar Trebeljahr KV Klaus Jopp KV Billy Schmidt**

F A G O T T EDaniel Bäz KM

Robert-Christian Schuster KV Prof. Mario Hendel KV

Selma Bauer**

H Ö R N E RHanno Westphal KM Torsten GottschalkJohannes Max KV

Ferenc Pal*

T R O M P E T E NChristian Höcherl KV

Csaba Kelemen Björn Kadenbach

Nikolaus von Tippelskirch

P O S A U N E NMatthias Franz KM Dietmar Pester KV Peter Conrad KV

T U B AProf. Jörg Wachsmuth KV

H A R F E NNora Koch KV Sarah Christ*

P A U K E | S C H L A G W E R KOliver Mills KM Gido Maier KV

Alexej Bröse Johannes Ellwanger*Sebastian Förschl*Sebastian Hahn*Matthias Kern*

Jesus Porta Varela*�omas Schwarz*

Conrad Süß*

C E L E S T AMirella Petrova*

Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert

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22. JUN 2018, FR, 19.30 UHR23. JUN 2018, SA, 19.30 UHR KULTURPALAST Strauss und KorngoldSchönberg: „Notturno“ für Streicher und HarfeStrauss: „Vier letzte Lieder“Korngold: Sinfonie Fis-Dur op. 40Bertrand de Billy | DirigentMaria Bengtsson | Sopran Dresdner Philharmonie

26. JUN 2018, DI, 20.00 UHRDEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM19.00 UHR Philharmoniker packen aus:„Musikerfreundschaften“ – mit Johannes Pfeiffer17. DRESDNER ABENDVivaldi und Pisendel – eine MusikerfreundschaftVivaldi: „Der Sommer“ aus „Die vier Jahreszeiten“, Fagottkonzert g-MollPisendel: Violinkonzert e-MollWolfgang Hentrich | Leitung und ViolineDaniel Bäz | FagottPhilharmonisches Kammerorchester Dresden

30. JUN 2018, SA, 19.30 UHR1. JUL 2018, SO, 18.00 UHRKULTURPALAST SAISONABSCHLUSSMozart und SchostakowitschMozart: Klavierkonzert B-Dur KV 595Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 11 g-Moll „Das Jahr 1905“Michael Sanderling | DirigentSunwook Kim | KlavierDresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 15.00 UND 19.00 UHR1. JAN 2019, DI, 15.00 UND 19.00 UHRKULTURPALAST ¡España!KONZERTE ZUM JAHRESWECHSELTurina: „Danzas fantásticas“Rodrigo: „Concierto de Aranjuez“ für Gitarre und Orchesterde Falla: Suiten Nr. 1 und 2 aus dem Ballett „El sombrero de tres picos“Pablo González | DirigentCañizares | GitarreAndré Hardt | ModerationDresdner Philharmonie

31. DEZ 2018, MO, 22.30 UHR KULTURPALASTOrgelkonzert zum JahreswechselWidor: Toccata aus der Sinfonie für Orgel Nr. 5 f-Moll op. 42Escaich: Évocation I – IIIBach: Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552Garūta: MeditationIveta Apkalna | OrgelBleiben Sie nach dem Konzert unser Gast und erleben Sie die Jahreswende im Kulturpalast!

U N S E R E N Ä C H S T E N V E R A N S T A L T U N G E N( A U S W A H L )

Das ausführliche Konzert- und Abonnementangebot der Saison 2018/2019 finden Sie im druckfrischen Saisonbuch (erhältlich beim Ticketservice im Kulturpalast) sowie online unter dresdnerphilharmonie.de.Einzeltickets für die kommende Saison können Sie seit 11. Juni 2018 erwerben.

TICKETSERVICE IM KULTURPALAST

Telefon 0351 4 866 866ticket@dresdnerphilharmonie.dewww.dresdnerphilharmonie.dewww.kulturpalast-dresden.de

IMPRESSUM

DRESDNER PHILHARMONIE

Schloßstraße 201067 DresdenTelefon 0351 4 866 282www.dresdnerphilharmonie.de

CHEFDIRIGENT: Michael SanderlingEHRENDIRIGENT: Kurt Masur †ERSTER GASTDIRIGENT: Bertrand de BillyINTENDANTIN: Frauke Roth

TEXT: Jürgen OstmannDer Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.REDAKTION: Dr. Dennis RothGRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

BILDNACHWEIS

culture-images/Lebrecht Music & Arts: S. 3, 8Shervin Lainez: S. 4Michal Novak: S. 11Umberto Nicoletti: S. 12

Preis: 2,50 €

Änderungen vorbehalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.

Orchester der Landeshauptstadt

Dresden

MUSIKBIBLIOTHEK

Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in einem speziellen Regal Partituren, Bücher und CDs bereit.