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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL® – DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT
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Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen
AUSGABE 3|2008
DRUCKPUNKTHochdruckliga
ISS
N 1
619-
0637
Impfen – Die Zukunft? Nina Ruge Essen mit Mehrwert?
Die Impfung gegen Bluthochdruck ist eine viel verspre-chende Therapie. Doch eine Anwen-dung ist erst in fünf Jahren zu erwarten.
Die Journalistin hat durch eine Freundin erfahren, wie wichtig Blut-drucksenker sind: Sie können Leben retten.
Funktionelle Lebensmittel sollen eine über den Nährwert hinaus-gehende Funktion haben. Aber nicht alle halten, was sie versprechen.
Wieviel Salz enthaltenWieviel Salz enthalten unsere Lebensmittel ? unsere Lebensmittel ?
Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz aufExperten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf
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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 3EDITORIAL
Freunde fürs Leben
Bluthochdruck? Für mich war das nie
ein Thema. Mit 105 / 55 mm Hg befi n-
de ich mich zeitlebens außerhalb der
Gefahrenzone. Doch zwei Erfahrungen
haben mich für das Thema sensibel
gemacht.
Zunächst war eine Sendung meine er-
ste Erfahrung. Ich habe im April dieses
Jahres eine Stunde lang das Thema
„Stiller Killer in den Adern – Risiko Blut-
hochdruck“ im „Wissenschaftsforum
Petersberg“ auf PHOENIX moderiert.
Drei Top-Spezialisten – Professor Dr.
Hermann Haller, Professor Dr. Friedrich
C. Luft und Dr. Andreas Barner – sowie
unser Ex-Außenminister Hans-Dietrich
Genscher als Betroffener saßen auf
dem Podium. Natürlich hatte ich mich
intensiv in das Thema eingearbeitet –
und ich erschrak. Weil ich erst in diesem
Moment wirklich verstand, auf welcher
Zeitbombe so viele Menschen sitzen.
20 Millionen Menschen allein in Deutschland hat der
stille Killer Bluthochdruck im Visier. Er hätte kaum eine
Chance – WENN uns allen seine Gefährlichkeit bewusst
wäre! Doch das ist ja das Hinterhältige an ihm: Er kommt
auf Samtpfoten. Man spürt ihn nicht. Und mehr als die
Hälfte der Bedrohten öffnet ihm ahnungslos die Tür. Weil
sie sich nicht schützen – keine Blutdrucksenker nehmen.
Und damit bin ich bei Erfahrung Nummer zwei: Bei ei-
ner guten Freundin. Sie war Zeit ihres Lebens vollkom-
men gesund – und ihr Standardspruch war immer, wenn
es um das Altwerden ging: ‚Ich falle mit 96 topfi t vom
Barhocker, mit einem Glas Whisky in der Hand.“ Sport
getrieben hatte sie nie, was ihrem Gewicht nicht wirk-
lich zuträglich gewesen war. Doch ihr Blutdruck – immer
vorzüglich. Dann, eines Tages, nach einer extremen pri-
vaten Stress-Situation, der Schock. Sie
war zum Internisten gegangen, weil
sie nachts vor Herzklopfen nicht mehr
schlafen konnte. Die Diagnose: Mas-
siver Bluthochdruck. Therapie: Sport,
Gewichtsreduktion und vor allem: Blut-
drucksenker. Mit der Perspektive: Ein-
nahme ein Leben lang. Für sie brach
eine Welt zusammen. Nun war sie über
60 Jahre lang völlig gesund gewesen,
hatte nie Tabletten nehmen müssen –
und nun das. Innerlich wehrte sich al-
les gegen die tägliche Blutdrucksenker-
Pfl icht. Sie studierte den Beipackzettel
bis auf Punkt und Komma. Und siehe
da. Obwohl das Medikament in ihrem
Fall recht niedrig dosiert war, zeigten
sich etliche der beschriebenen Ne-
benwirkungen im Vollbild. Schwindel.
Antriebslosigkeit. Ja, Depression. So
stark, dass an eine Lebensstiländerung
mit Sport und Gewichtsreduktion nicht
zu denken war. Sie haderte Tag für Tag mit sich und der
Medikamentenschachtel. Sie wollte doch immer mit 96
topfi t vom Barhocker…
In einem unserer zahlreichen Telefonate sagte ich bei-
läufi g zu ihr: „Mach dir bitte, bitte bewusst, welches Ri-
siko du läufst, wenn du die Tabletten absetzt. Sie sind
deine Freunde! Sie beschützen dich! Akzeptiere sie als
deine neuen, dauerhaften Gefährten in deinem Leben.“
Sie horchte auf. Sie sagte: „Da denke ich drüber nach.
Vielleicht sind die Dinger wirklich Freunde fürs Leben.“
Herzlichst Ihre
Nina Ruge
Die Moderatorin und Jour-
nalistin Nina Ruge mode-
rierte von 1997 bis 2007
das tägliche Promi-Maga-
zin „Leute heute“. Davor
präsentierte sie zahlreiche
Sendungen wie das ZDF
„heute journal“ oder das
ZDF-Nachrichtenmagazin
„heute Nacht“.
Heute moderiert sie die
Talkshow „Unter 4 Augen“
im Bayerischen Fernse-
hen, kirchliche Sendungen
im ZDF und auf PHOENIX
das „Wissenschaftsforum
Petersberg“.
Liebe DRUCKPUNKT-Leserinnen
und -Leser, liebe Mitglieder
der Deutschen Hochdruckliga!
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INHALT Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT4
EDITORIAL
3 Freunde fürs Leben
AKTUELLES
6 Arbeitspausen fördern die Gesundheit
7 Bewegung bremst Demenz
PRAXIS
8 Weniger Salz für alle
FORSCHUNG
10 Impfen gegen Bluthochdruck
12 Was bringt Magnesium bei Hypertonie?
RATGEBER
14 Richtig Blutdruck messen
AUS DER HOCHDRUCKLIGA
18 Neue Publikationen erschienen
19 Kompositionswettbewerb
20 Weltweite Initiative gegen zu viel Salz
21 Ein Stipendiat berichtet
AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN
22 Neue Selbsthilfegruppe gegründet
22 Jährliches Treffen der Gruppenleiter
PORTRÄT
23 „Eigenmächtiges Absetzen ist lebensbedrohlich“
BEWEGUNG
24 Lust auf Wandern
ERNÄHRUNG
26 Essen mit Mehrwert?
ENTSPANNUNG
30 Wasser senkt den Blutdruck
R U B R I K E N
32 LESERBRIEFE
34 REZEPTE
36 RÄTSEL
38 NACHGEFRAGT
38 VORSCHAU
38 IMPRESSUM
8 Praxis:
Weniger Salz
für alle
10 Forschung:
Impfen gegen
Bluthochdruck
14 Ratgeber:
RichtigBlutdruck messen
24 Bewegung:Lust auf Wandern
26 Ernährung:
Essenmit Mehrwert
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AKTUELLES Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT6
Laut Arbeitsexperten machen 60 Prozent der
Arbeitnehmer zu wenig Pausen. In der knapp
bemessenen Mittagspause nehmen viele trotz-
dem eine üppige Mahlzeit zu sich. Die Folge:
Leistungstiefs, Rückenschmerzen und Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen. Die Spitzenorganisation der
Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) rät
deshalb allen Arbeitnehmern, regelmäßig Pau-
sen zu machen und sich gesund zu ernähren.
Arbeitspausen fördern die Gesundheit
2015105%
14-18
19-24
25-34
35-50
51-64
65-80
Alter in Jahren
10
4,1
5,9
10
10
4,5
11
7
13
15
20
20
Diätetische Ernährung nach Altersgruppen
Quelle: Nationale Verzehrsstudie, Grafik: BKK Bundesverband
Quelle: tns healthcare, BKK Bundesverband 2008; Grafik: BKK Bundesverband
Häufigkeit von Sport 2008
einmal pro Woche
nie täglich
13%
mehrmals
pro Woche
41%
14%
10%
22%
seltener als einmal pro Woche
Der Spitzenverband koordiniert die Kampagne
Move Europe (www.move-europe.de), an der in
Deutschland bereits zahlreiche Betriebe beteiligt
sind. Unternehmen wie der Autobauer Daimler
und der Softwareentwickler SAP lassen sich da-
bei eine Menge einfallen, um ihre Arbeitnehmer
zu motivieren, sich regelmäßig zu bewegen und
gesund zu ernähren.
Musik senkt
den Blutdruck
Musik in Verbindung mit Atemübungen kann den Blutdruck senken,
das berichtete die Zeitung Ärztliche Praxis in ihrer Online-Ausgabe vom
16. Mai 2008. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler der Univer-
sität Florenz 48 Patienten mit milder Hypertonie. Die Betroffenen waren
zwischen 45 und 70 Jahre alt und erhielten Medikamente zur Blutdruck-
senkung. Insgesamt 28 Studienteilnehmer hörten jeden Tag 30 Minuten
lang klassische keltische oder indische Musik. Das Forschungsteam un-
ter Leitung von Antonella Ferrari stufte diese als besonders rhythmisch
und gleichförmig ein. Die Patienten machten außerdem während des
Musikhörens langsame Atemübungen. Die restlichen 20 Teilnehmer wa-
ren einer Kontrollgruppe zugeteilt und erhielten keine Behandlung. Die
Blutdruckwerte aller Beteiligten wurden vor Studienbeginn sowie eine
Woche und vier Wochen nach Beginn der Therapie gemessen. Die Ergeb-
nisse zeigten, dass sich der systolische (obere) Blutdruck bei den Teilneh-
mern der mit Musik behandelten Gruppe bereits eine Woche nach Start
der Behandlung leicht gesenkt hatte. Nach insgesamt vier Wochen hatte
sich dieser Effekt noch verstärkt.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 6*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 6 06.10.2008 20:54:14 Uhr06.10.2008 20:54:14 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 7AKTUELLES
dass Vitamin D nicht nur gut ist für die Knochen,
sondern auch fürs Herz? Studien haben gezeigt,
dass Menschen mit wenig Vitamin D im Blut ein
doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt haben
wie Menschen mit normalem Vitamin D-Spiegel.
Wussten Sie...??!
Sport senkt nicht nur das
Risiko an Demenz zu erkran-
ken, sondern verzögert auch
das Fortschreiten der Erkran-
kung. Das berichtete die Online-
Ausgabe der Ärzte Zeitung am
15. Mai 2008. Laut Ärzte Zei-
tung analysierte die Hirnliga
18 Studien zum Thema. Davon
erbrachten 16 Studien Hinwei-
se, dass körperliche Bewegung
vor Demenz schützt. Das galt
für alle Arten von körperlicher
Aktivität – sowohl für Sport als
auch für Gartenarbeit und Hand-
arbeit. Je nach Art und Umfang
der Bewegung hatten die kör-
perlich Aktiven ein um etwa
45 bis 60 Prozent reduziertes Risiko an einer Demenz zu erkranken.
„Sport und Bewegung können Demenz nicht heilen, aber sie können
zu einer Verzögerung des Erkrankungsprozesses beitragen“, sagte
Professor Dr. Heinz Mechling vom Institut für Bewegungs- und
Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln auf ei-
ner Tagung vom Deutschen Verband für Sportwissenschaft in Bad
Schönbrunn. Mechling führte an neun Kölner Senioreneinrichtungen
eine Studie durch, bei der über 70-Jährige ein Jahr lang an einem
Bewegungsprogramm teilnahmen. Dabei konnte er zeigen, dass sich
zum einen die körperliche Leistungsfähigkeit der Senioren verbesserte,
zum anderen die geistige Leistungsfähigkeit nicht weiter abnahm.
Das galt für Demenzkranke ebenso wie für die übrigen Teilnehmer.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 7*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 7 06.10.2008 20:54:15 Uhr06.10.2008 20:54:15 Uhr
Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT8 PRAXIS
Zwischen acht und zehn Gramm
Kochsalz nimmt ein erwachsener
Deutscher jeden Tag zu sich. Nur
zwanzig Prozent davon stammen
aus seinem eigenen Salzsteuer
und der eigenen Küche, der Rest
kommt aus den Salzzusätzen der
Lebensmittelbranche. Denn rund
80 Prozent des Salzes ist versteckt
in verarbeiteten Lebensmitteln wie
Brot, Wurst, Käse, Suppen, Soßen
und Fertiggerichten. Verzichtet
ein Einzelner beim Kochen aufs
Salz und verkneift sich auch das
Nachsalzen bei Tisch, so erreicht
er damit relativ wenig, wenn er
nicht zugleich weitgehend Brot,
Käse und Wurst vom Speiseplan
streicht. Für eine deutliche Sen-
kung des täglichen Salzkonsums
muss vor allem der Salzgehalt
verarbeiteter Lebensmittel sinken.
Inzwischen haben bereits einige
Länder wie Finnland, Großbritan-
nien und die USA reagiert. Mit
landesweiten Initiativen wollen
sie den Salzverzehr ihrer Ein-
wohner reduzieren. Nun fordern
namhafte Hochdruckexperten der
Deutschen Hochdruckliga auch
in Deutschland eine bundesweite
Kampagne. Professor Dr. Dieter
Klaus, Professor Dr. Martin Midde-
ke und Professor Dr. Joachim Ho-
yer veröffentlichten im Sommer
in der Deutschen Medizinischen
mm
ener
Nur
Weniger Salz für alleDie Menschen in den Industrieländern essen zu salzig. Die Folge: Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nun setzen sich deutsche Hochdruckexperten für dieReduzierung des Salzkonsums ein.
Wochenzeitung einen Aufruf zur
Gründung einer Task Force „Weni-
ger Salz für alle“.
Sterblichkeitgeht zurückMedizinische Studien haben ge-
zeigt, dass nicht nur Kranke von
der Kochsalzreduktion profi tieren,
sondern auch gesunde Menschen.
Wird die tägliche Zufuhr von Koch-
salz auf sechs Gramm täglich ge-
senkt, so verringert sich bereits
innerhalb weniger Jahre die Ster-
berate: Die Zahl der Todesfälle
durch einen Schlaganfall sinkt um
13 Prozent und die Zahl der Todes-
fälle durch einen Herzinfarkt um
zehn Prozent. Bei den Neuerkran-
kungen an Bluthochdruck ist sogar
ein Rückgang um 30 Prozent zu
erwarten. Eine Untersuchung von
Naturvölkern in Brasilien, Kenia
und Papua-Neuguinea hat gezeigt,
dass diese weniger als drei Gramm
Salz täglich zu sich nehmen. An-
gehörige dieser Naturvölker er-
kranken praktisch nie an Bluthoch-
druck. In medizinischen Studien
konnte längst nachgewiesen wer-
den, dass eine salzreiche Ernäh-
rung den Blutdruck steigen lässt,
eine salzarme Kost dagegen trägt
zur Blutdrucksenkung bei. Das gilt
sowohl für Personen mit erhöhtem
Blutdruck, als auch für gesunde
Menschen mit Blutdruckwerten im
Normalbereich. Individuell reagiert
allerdings jeder Mensch unter-
schiedlich, was von Wissenschaft-
lern auf die so genannte Salzsen-
sitivität zurückgeführt wird. Der
Organismus salzsensitiver Men-
schen reagiert noch stärker auf
Salz als der Durchschnitt. Salzsen-
sitiv sind etwa 50 bis 60 Prozent
der Hochdruckkranken, dagegen
nur 30 Prozent der Durchschnitts-
bürger. Salzsensitivität ist keine
klar defi nierte Eigenschaft eines
Menschen, sondern hängt von den
Erbanlagen jedes Einzelnen ebenso
ab wie vom individuellen Lebens-
stil und dem Lebensalter. Im Alter,
bei Übergewicht, Diabetes und Nie-
Die drei Hochdruckexperten der
Deutschen Hochdruckliga rufen
zur Gründung einer Task Force auf
und zur gemeinsamen Kampagne
„Weniger Salz für alle“.
Der Artikel basiert auf einer Veröffentlichung,
die im Juni 2008 in der Deutschen Medizini-
schen Wochenschrift erschien:
DMW 2008; Ausgabe 133, Seite 1317 bis 1319.
Professor Dr. Dieter Klaus, Professor Dr. Martin
Middeke und Professor Dr. Joachim Hoyer:
„Beschränkung der Kochsalzaufnahme für
die Gesamtbevölkerung? Aufruf zur Gründung
einer Task Force ‚Weniger Salz für alle’“.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 8*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 8 06.10.2008 20:54:19 Uhr06.10.2008 20:54:19 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 9PRAXIS
renerkrankungen nimmt die Salz-
sensitivität zu.
KampagnenweltweitSchon vor einigen Jahrzehnten
wurde in Nordkarelien, Finnland,
im Rahmen einer Initiative das
übliche Kochsalz durch ein koch-
salzreduziertes Mineralsalz ersetzt.
So konnte der durchschnittliche
Blutdruck der Bevölkerung ge-
senkt werden. Die Todesfälle, die
auf Schlaganfall oder Herzinfarkt
zurückzuführen waren, sanken bei
den unter 65-Jährigen innerhalb
von 30 Jahren um 75 Prozent. In
Großbritannien wird derzeit auf
die Aufklärung der Bevölkerung
gesetzt. Dort wurde schon vor
einigen Jahren auf freiwilliger Ba-
sis das so genannte Ampelsystem
eingeführt: Lebensmittel werden
mit drei farbigen Punkten je nach
ihrem Stellenwert für die Gesund-
heit gekennzeichnet. Sie erhalten
jeweils für die Inhaltsstoffe Zucker,
Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz
einen grünen Punkt für gesund,
einen gelben für bedenklich
und einen roten Punkt für unge-
sund. Entsprechend diesem Vor-
bild streben die drei Hochdruckex-
perten als erstes Ziel eine freiwil-
lige Kennzeichnung in Deutsch-
land an. Sie hoffen, dass damit
innerhalb von einigen Jahren
der Gebrauch von Kochsalz in
Lebensmitteln, Fast Food und
Restaurantgerichten sinkt. So
könnte im Laufe von zehn Jah-
ren eine Reduktion des Kochsalz-
gehalts um 40 bis 50 Prozent er-
5 Tipps zur Salzreduktion
Eine wirksame Reduzierung des Salzgehalts in verarbeiteten Lebens-mitteln wird erst in einigen Jahren zu erwarten sein. Bis dahin gelten für Hypertoniker die von der Deutschen Hochdruckliga empfohlenen Maß-nahmen, um den Verzehr von Koch-salz zu senken:
1 Vermeiden von vorgefertigten Lebensmitteln mit hohem Salz- gehalt wie Wurst, Käse, Pökel- waren und Fischmarinaden2 Möglichst viele frische Lebens- mittel verwenden3 Vermeiden von Kochsalz in der Küche
4 Würzen der Gerichte mit salz- freien Gewürzen
5 Wenig Nachsalzen bei Tisch
Professor Dr. Martin MiddekeProfessor Dr. Dieter KlausProfessor Dr. Joachim Hoyer
reicht werden. Laut den Exper-
ten sei dann mit einer wirksamen
Senkung des durchschnittlichen
Blutdrucks der Deutschen und
damit auch einer Abnahme der
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu
rechnen.
Task ForceProfessor Klaus, Professor Midde-
ke und Professor Hoyer schlagen
als ersten Schritt die Gründung
einer Task Force „Weniger Salz
für alle“ vor. Task Force heißt zu
deutsch „Einsatzkommando“ und
entspricht einem Zusammen-
schluss von mehreren Parteien mit
dem gleichen Ziel, ohne Konkur-
renz und Führungsanspruch. Zur
Teilnahme an dieser Task Force
rufen die Hochdruckexperten alle
wissenschaftlichen Gesellschaften
auf, die sich der Vorbeugung von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen ver-
pfl ichtet fühlen. Die bundesweite
Salzreduktion soll andere präven-
tive Maßnahmen ergänzen, denn
gesunde Ernährung, regelmäßige
körperliche Bewegung und die
Reduktion von Übergewicht sind
wichtige Voraussetzungen für die
Gesundheit jedes Einzelnen.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 9*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 9 10.10.2008 13:37:55 Uhr10.10.2008 13:37:55 Uhr
FORSCHUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT10
An der Medizinischen Hochschule Hannover startete vor kurzem eine
neue Studie zur Impfung gegen Bluthochdruck. Insgesamt 80 Hy-
pertoniker erhalten mehrere Impfungen, die ihren Blutdruck senken
sollen. Anschließend werden die Studienteilnehmer ein Jahr weiter
untersucht. Grundlage der neuen Studie sind Erkenntnisse über den
Impfstoff aus einer früheren Studie, die erfolgreich verlaufen war.
Im Labor entwickeltDie bereits erfolgreich verlaufene
Studie wurde vor rund einem
Jahr abgeschlossen, die Ergeb-
nisse erschienen vor kurzem in
der medizinischen Fachzeitschrift
Lancet (2008 Ausgabe 371, Seite
821 bis 827). Die 72 Studienteil-
nehmer hatten leichte bis mittel-
schwere Hypertonie und wurden
verschiedenen Gruppen zugeteilt.
Ein Teil der Hypertoniker erhielt
den richtigen Impfstoff, die ande-
ren bekamen eine Scheinimpfung.
Weder die Patienten noch die
Ärzte wussten, wer mit dem ech-
ten Medikament behandelt wurde.
Die Studie untersuchte im Verlauf
eines Jahres die Sicherheit und
Verträglichkeit der Impfung sowie
die Wirksamkeit von zwei unter-
schiedlichen Dosierungen.
Der Impfstoff wurde vom Schwei-
zer Unternehmen Cytos Biotech-
nology entwickelt. Die Forscher
koppelten leere Virenhüllen mit
dem menschlichen Hormon Angi-
otensin II. Der menschliche Körper
reagiert auf die vermeintlichen
Eindringlinge und produziert An-
tikörper, die das Hormon aus dem
Blut fi schen. Angiotensin II ist das
wichtigste körpereigene Hormon
zur Blutdruckregulierung. Auch ei-
nige der Blutdrucksenker nehmen
Einfl uss auf dieses Hormon. Wäh-
rend ACE-Hemmer seine Bildung
verhindern, unterbinden AT1-An-
tagonisten seine Wirkung. Die Fol-
ge: Die Gefäße weiten sich und der
Blutdruck sinkt.
In der bereits abgeschlossenen
Studie erhielten die Teilnehmer
drei Impfungen: Eine beim Start,
dann je eine weitere vier und zwölf
Wochen später. Je größer die Do-
sis, desto mehr Antikörper pro-
duzierte der Körper. Vier Monate
nach der Impfung waren nur noch
halb so viele Antikörper messbar.
Das heißt die Wirkung der Impfung
war langlebig, aber umkehrbar. Bei
den Teilnehmern der Gruppe, die
eine höhere Dosis erhalten hatten,
sank der systolische (obere) Blut-
druck während des Tages um 9
mm Hg, der diastolische Blutdruck
um 4 mm Hg. Interessanterweise
fand sich eine besonders starke
Wirksamkeit des Impfstoffs in den
frühen Morgenstunden. Der früh-
morgendliche Blutdruckanstieg
wurde ab fünf Uhr durch den Impf-
stoff signifi kant gebremst, so dass
um acht Uhr morgens eine Blut-
drucksenkung von 25 mm Hg beim
oberen Wert und 13 mm Hg beim
unteren Wert erreicht wurde.
Viel versprechende TherapieBeide Dosierungen des Impfstoffs
erwiesen sich als sicher und gut
verträglich. Die meisten Neben-
wirkungen waren vorübergehend.
So hatten manche der Teilnehmer
lokal begrenzte Schmerzen an der
Injektionsstelle, es kam dort außer-
dem zu Schwellungen, Rötungen
Impfen gegen Bluthochdruck:Die Zukunft der Blutdrucktherapie?von Dr. med. Jan Menne und Professor Dr. med. Hermann Haller
Für den Impfstoff koppelten die Forscher leere Virenhüllen mit dem menschlichenHormon Angiotension II.
In Studien erhält eine Gruppe der Hyperto-niker den richtigen Impfstoff, eine andere Gruppe bekommt eine Scheinimpfung.
Foto
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Foto: cytos Biotechnology AG
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Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 11FORSCHUNG
und Verhärtungen. Etwa 25 Pro-
zent der Patienten hatten in den
ersten 24 Stunden grippeähnliche
Symptome wie Müdigkeit, Kopf-
schmerzen und Muskelschmerzen.
Die Symptome besserten sich
schnell durch Paracetamol und
wurden von den Patienten nicht als
belastend wahrgenommen. Wäh-
rend der gesamten Beobachtungs-
phase, vier bis zwölf Monate nach
der ersten Injektion, wurden keine
durch den Impfstoff verursach-
ten Nebenwirkungen festgestellt.
Theoretisch besteht die Gefahr,
dass es durch die Immunisierung
zu Ablagerungen der mit dem
Hormon verbundenen Antikörper
kommt. In der bereits abgeschlos-
senen Studie war das jedoch nicht
der Fall.
Somit stellt die Impfung einen viel
versprechenden neuen Therapie-
ansatz dar. Das Hauptproblem der
modernen medikamentösen Blut-
drucktherapie ist die mangelnde
Compliance. Das heißt, dass viele
Hypertoniker ihre Medikamente
nach einiger Zeit nicht mehr oder
nur unregelmäßig nehmen. Dieses
Problem könnte durch das lang
und konstant anhaltende Wirkprin-
zip der Impfung gelöst werden.
Dr. Jan Menne ist sein
Mitarbeiter und Leiter der
neuen Studie, mit der die
Impfung gegen Bluthochdruck
weiter untersucht wird.
AUTORENProfessor Dr. Hermann Haller
ist Direktor der Abteilung
Nephrologie an der Medizini-
schen Hochschule Hannover.
Noch Fragen offenEine Anwendung des Impfstoffs
als neue Blutdrucktherapie ist frü-
hestens in fünf Jahren zu erwarten.
Zuvor muss noch geklärt werden,
ob eine stärkere Blutdrucksenkung
durch eine Erhöhung der Antikör-
perspiegel erreicht wird, zum Bei-
spiel durch häufi gere anfängliche
Impfungen oder eine höhere Dosis.
Ferner ist zu klären, wie lange die
Blutdrucksenkung anhält und ob
und wann Auffrischimpfungen er-
forderlich sein werden. Als letztes
gilt auch zu untersuchen, ob keine
Nebenwirkungen nach dem Ein-
satz höherer Dosen auftreten. Zur
Klärung dieser Fragen wird neben
der Studie an der Medizinischen
Hochschule Hannover derzeit noch
eine weitere durchgeführt. Sehr
wichtig ist auch festzustellen, wie
sich bei geimpften Patienten der
Blutdruck während einer Stress-
situation verhält, zum Beispiel
bei einer akuten starken Blutung.
Wir persönlich gehen davon aus,
dass die nicht blockierten Mecha-
nismen der Blutdruckregulierung
genügen sollten, um einen ausrei-
chenden Blutdruck zu garantieren.
Der Einsatz des Impfstoffs bei Pa-
tientinnen im gebärfähigen Alter
wird nicht möglich sein. Denn eine
Blockierung des Hormons durch
ACE-Hemmer oder AT1-Antago-
nisten kann Fehlbildungen beim
ungeborenen Kind verursachen.
Es ist davon auszugehen, dass
dieses auch für die Impfung zutref-
fen würde.
Zusammenfassend lässt sich fest-
halten, dass das Prinzip der Immu-
nisierung viel versprechend aus-
sieht, die bisher nachgewiesene
Blutdrucksenkung aber noch nicht
ausreichend für den Routineein-
satz ist. Auch sind die Erkennt-
nis über die Sicherheit noch zu
dünn, um seltenere Komplikati-
onen zu erfassen. Ergebnisse wei-
terer Studien sind abzuwarten. Für
Patienten mit einem milden bis
mittelschweren Bluthochdruck, die
maximal eine Zweifachkombinati-
on von Blutdrucksenkern benöti-
gen, mag die Impfung in Zukunft
eine sehr gute alternative Thera-
pieform darstellen.
Verschiedene Dosierungen des Impfstoffs müssen in Studien auf ihre Verträglichkeitgetestet werden.
Foto
: cyt
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AG
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 11*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 11 06.10.2008 20:54:25 Uhr06.10.2008 20:54:25 Uhr
Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT12 FORSCHUNG
Der Druckpunkt fragt – Experten antworten
Magnesium und sein Einfl uss auf die Blutdruckregulation wurde viele Jahre vernachlässigt. Nun belegen
neuere Untersuchungen seine blutdrucksenkende Wirkung. Was ist dran am Magnesium?
Was bringt Magnesium bei Hypertonie?
In verschiedenen wissenschaftlichen Studien wurde beobachtet, dass Magnesi-
ummangel Bluthochdruck begünstigen kann. Dabei kann Magnesiummangel mit
normaler Ernährung nicht immer komplett ausgeglichen werden. Die Ursachen
sind vielfältig: Ein Mangel an Magnesium kann zum Beispiel durch vermehrte
Aufnahme von Magnesium in die Knochen entstehen oder durch vermehrte Mag-
nesiumausscheidung mit dem Urin, besonders bei einer Therapie mit Diuretika
(Entwässerungsmittel). Aber auch Mangelernährung kann zu einem verminderten
Magnesiumspiegel führen. Durchschnittlich nimmt ein Mensch bei gesunder Er-
nährung 300 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag zu sich. Zahlreiche Unter-
suchungen seit den 60iger Jahren haben belegt, dass in verschiedenen Zellarten
sowohl bei Hypertonikern als auch bei hypertensiven Tieren ein Magnesiumman-
gel vorliegt. Dabei sind unterschiedliche Interaktionen mit Natrium und Kalzium
beteiligt, die durch gestörte Transportmechanismen von Stoffwechselprodukten in
die Zelle oder aus der Zelle entstehen. Daraus resultiert letztlich unter anderem ein
hoher Blutdruck, der häufi g auch mit verminderten Kaliumwerten einhergeht.
Positiver Effekt
Im Jahr 2003 wurden mehrere große Studien zur Magnesiumtherapie ausgewertet.
Dabei konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapie ausschließlich mit Mag-
nesiumtabletten je nach Dosis sowohl den oberen als auch den unteren Blutdruckwert bis zu 20 mm Hg senkt.
Auch viele Veröffentlichungen aus Frankreich und dem deutschsprachigen Raum belegen den positiven Effekt
einer Magnesiumtherapie auf den Blutdruck. Nicht zuletzt kann die Verkalkung der Blutgefäße mit Magnesium
reduziert werden. Neuere Studien zeigen außerdem, dass der so genannte Pulsdruck durch eine Magnesiumthe-
rapie günstig beeinfl usst wird. Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen dem oberen und unteren Blutdruckwert
(siehe Druckpunkt 1/2008, Seite 24). Auch Fettstoffwechselstörungen können durch die regelmäßige Einnahme
von Magnesium positiv beeinfl usst werden.
Professor Dr. med.
Klaus Kisters ist Fach-
arzt für Innere Medi-
zin und Nephrologie
sowie Hypertensiolo-
ge DHL®.
Er ist Chefarzt der Kli-
nik für Innere Medizin
der Medizinischen
Klinik I am St. Anna-
Hospital in Herne.
Magnesium senkt den Druck
Mein Standpunkt
Die regelmäßige Einnahme von Magnesium in Form von geeigneten Magnesiumpräparaten kann den Blut-
druck senken, Gefäßverkalkungen verringern und Fettstoffwechselstörungen positiv beeinfl ussen.
PRO
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 12*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 12 06.10.2008 20:54:27 Uhr06.10.2008 20:54:27 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 13FORSCHUNG
Das wichtigste Ziel der Hochdrucktherapie ist eine sichere, nebenwirkungsarme und
langfristige Verbesserung der Blutdruckeinstellung. So kann das Risiko für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen reduziert und damit das Leben verlängert werden. Jede
medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung muss hinsichtlich dieser
Anforderungen geprüft werden. Je nebenwirkungsärmer und vermeintlich harm-
loser ein Medikament, desto weniger wird dieses beachtet. Das gilt aus meiner
Sicht auch für Magnesium. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil im Körper, es
aktiviert eine Vielzahl von Enzymen (chemische Stoffe, die Stoffwechselvorgänge
steuern) und ist an der Muskelkontraktion beteiligt. Insbesondere seine Beteiligung
bei der Entspannung glatter Gefäßmuskelzellen ließ einen blutdruckregulierenden
Effekt vermuten und konnte experimentell auch nachgewiesen werden. Meta-
analysen zeigten einen positiven Einfl uss von Magnesium, aber auch von Kalium
und Calcium, auf die Blutdrucksenkung beim Menschen. Sie konnten jedoch nicht
nachweisen, dass Bluthochdruck durch niedrige oder hohe Dosen von Magnesium
zuverlässig und langfristig gesenkt wird. Sie haben auch nicht bewiesen, dass die
Schädigung von Herz, Gehirn, Nieren und Gefäßen verhindert wird.
Sinnvoll bei Mangel
Die Analyse der Studien lässt zudem vermuten, dass Magnesium nur bei Menschen
mit zu niedrigem Magnesiumspiegel blutdrucksenkend wirkt. Gesunde Menschen mit gesunden Ernährungs-
und Lebensgewohnheiten haben aber üblicherweise keinen Magnesiummangel. Auch Hypertoniker, die ein nor-
mal dosiertes Diuretikum (Entwässerungsmittel) erhalten, haben nur selten Magnesiummangel. Um aber die
Patienten mit Magnesiummangel zu fi nden, sollte im Rahmen der Diagnostik der Magnesiumspiegel bestimmt
werden. Der behandelnde Arzt sollte auf Symptome von Magnesiummangel achten wie nervöse Störungen, De-
pression, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Herzrhythmusstörungen. Bei nachgewiesenem Magnesiummangel
sollte der Betroffene Magnesium erhalten und kann damit dann auch die Blutdruckeinstellung verbessern.
Dr. med. Thomas
Schramm ist Facharzt
für Innere Medizin,
Kardiologie und Sport-
medizin sowie Hyper-
tensiologe DHL®. Er
leitet gemeinsam mit
Dr. med. Alexander
Stäblein eine Praxis für
Innere Medizin, Kardio-
logie und Sportmedizin
in Köln Rodenkirchen.
Der Körper eines Erwachsenen enthält durchschnittlich nahezu 20 Gramm Magnesium, das bei zahlreichen
Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. Der Mineralstoff ist essentiell, das heißt, er muss dem
Körper mit der Nahrung zugeführt werden. Magnesiummangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Muskel-
krämpfen, Herzrhythmusstörungen und auch Bluthochdruck führen. Mediziner prüfen derzeit, ob die Einnahme
von Magnesiumpräparaten einen erhöhten Blutdruck senken kann.
Datenlage ungenügend
Mein Standpunkt
Magnesium kann aus meiner Sicht aufgrund der Datenlage noch nicht als etablierte Substanz bei der Be-
handlung von Bluthochdruck gesehen werden. Zurzeit sollten Betroffene nur bei Nachweis eines gesicherten
Magnesiummangels Magnesium einnehmen.
CONTRA
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 13*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 13 06.10.2008 20:54:28 Uhr06.10.2008 20:54:28 Uhr
RATGEBER Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT14 ADRUCKPUNKTEBER
Die von den Betroffenen zu Hau-
se selbst gemessenen Blutdruck-
werte sind aussagekräftiger als
Einzelmessungen beim Arzt. Des-
halb ist heute die Selbstmessung
der Hypertoniker ein wichtiger
Beitrag für deren Behandlung.
Mit automatischen Geräten ist die
Selbstmessung einfach, trotzdem
können fehlerhafte Messungen die
Werte verfälschen.
Entspannt sitzen
Die Messung des Blutdrucks sollte
nach fünf Minuten ruhigen Sitzens
in ruhiger Umgebung und ent-
spannter Sitzhaltung durchgeführt
werden. Die Beine sollten neben-
einander stehen, bei übereinander
geschlagenen Beinen steigt der
Blutdruck durch die Anspannung
der Muskulatur. Der Messpunkt
am Arm sollte sich immer in Herz-
höhe befi nden. Liegt er tiefer, so ist
der gemessene Wert zu hoch, bei
Die Blutdruck-Selbstmessung ist für Hypertoniker ein wichtiger Beitrag zur Behandlung ihrer Krankheit.
Doch nur richtiges Messen bringt richtige Werte.
einem höher liegenden Messpunkt
ist er zu niedrig. Als Faustregel
gilt: Je zehn Zentimeter unterhalb
der Herzhöhe liegt der systolische
(obere) Messwert etwa 8 mm Hg
und der diastolische (untere) rund
6 mm Hg zu hoch. Außerdem soll-
ten Sie den Blutdruck immer an
dem Arm mit den höheren Blut-
druckwerten messen. Welcher das
ist, sagt Ihnen Ihr Arzt nach einer
Kontrollmessung. Unterschiede bis
zu 20 mm Hg gelten als normal. Es
empfi ehlt sich, den Blutdruck zwei-
mal in Folge mit einer Pause von
ein bis zwei Minuten zu messen.
Meist liegt der Wert der zweiten
Messung niedriger. Diesen sollten
Sie notieren.
Oberarm und Handgelenk
Bei der Messung des Blutdrucks
am Oberarm ist die Manschette
so anzulegen, dass sich der auf-
blasbare Teil an der Innenseite des
Falsche Manschetten
Sind die Manschetten zu
schmal oder werden sie zu
locker angelegt, so liegen
die Messwerte zu hoch. Bei zu
breiten Manschetten ergeben
sich zu niedrige Werte. Wird
die Manschette über der Klei-
dung angelegt oder ist
der Oberarm durch enge Klei-
dung eingeengt, so sind die
Messwerte unzuverlässig.
Falscher Messpunkt
Liegt der Messpunkt unterhalb
der Herzhöhe, so sind die
gemessenen Werte zu hoch.
Liegt der Messpunkt oberhalb
der Herzhöhe, sind die Werte
zu niedrig.
von Professor Dr. med. Bernd Sanner
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 14*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 14 06.10.2008 20:54:28 Uhr06.10.2008 20:54:28 Uhr
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 15*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 15 06.10.2008 20:54:30 Uhr06.10.2008 20:54:30 Uhr
RATGEBER Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT16
Oberarms befi ndet. Der Verschluss
sollte außen liegen, der Schlauch
nach unten zur Hand zeigen. Die
Manschette sollte zwei Querfi n-
ger oberhalb der Ellenbeuge nicht
zu stramm angelegt sein, so dass
noch ein Finger leicht unter die
verschlossene Manschette passt.
Die Standardmanschette ist bis zu
einem Umfang von 33 Zentime-
tern zugelassen. Bei größeren Um-
fängen des Oberarms sind größe-
re Manschetten verfügbar. Ist die
Manschette zu klein, so wird der
Blutdruck zu hoch gemessen.
Die Messung des Blutdrucks am
Handgelenk erscheint einfacher, es
können jedoch häufi ger Fehler un-
terlaufen, da die Armhaltung stär-
ker variieren kann. Das Anlegen
des Geräts erfolgt entsprechend
den Angaben des Herstellers. Un-
terschiede ergeben sich durch die
unterschiedliche Konstruktion der
im Gerät integrierten Manschetten.
Neue Geräte beginnen erst dann
Zuverlässige Blutdruckmess-
geräte mit dem Prüfsiegel
der Deutschen Hochdruckli-
ga sind im Internet abrufbar
unter:
www.hochdruckliga.de
Lassen Sie sich das
richtige Blutdruckmessen
in einer Schulung zeigen.
Messen Sie täglich Ihren
Blutdruck.
Messen Sie erst nach fünf
Minuten Ruhe.
Messen Sie am Arm mit
dem höheren Blutdruck.
Die Manschette muss
passen.
Der Messpunkt am Arm
sollte sich in Herzhöhe
befi nden.
Selbst gemessene Blut-
druckwerte sollten unter
135 / 85 mm Hg liegen.
Schreiben Sie Ihre
Blutdruckwerte auf und
vergleichen Sie diese
regelmäßig.
Stellen Sie anhand von
Kontrollmessungen beim
Hausarzt oder in der
Apotheke sicher, dass Ihr
Messgerät zuverlässige
Werte liefert.
Bei Herzrhythmusstö-
rungen muss ein geeig-
netes Messgerät
verwendet werden.
die Messung, wenn der Mess-
punkt auf Herzhöhe liegt und die
Armhaltung stimmt.
Das richtige Gerät fi nden
Jedes Blutdruckmessgerät, das
zum Verkauf angeboten wird, ist
geeicht. Trotzdem messen nicht
alle den Blutdruck wirklich genau.
Mehr Sicherheit haben Sie bei
Geräten, die von der Deutschen
Hochdruckliga überprüft und mit
einem Prüfsiegel ausgezeichnet
wurden. Lassen Sie dennoch das
Gerät vor dem Kauf auf seine in-
dividuelle Messgenauigkeit über-
prüfen. Sie können zum Beispiel in
der Apotheke eine Vergleichsmes-
sung mit Hilfe eines Stethoskops
durchführen lassen. Die unteren
und oberen Werte beider Mess-
methoden sollten nicht mehr als
10 mm Hg auseinander liegen. Bei
Herzrhythmusstörungen ist eine
Blutdruckmessung schwierig, da
Als Standardausstattung haben viele Oberarm-Messgeräte eine Man-
schette für Oberarmumfänge bis zu 32 Zentimetern. Menschen mit hö-
heren Armumfängen brauchen eine größere Manschette, um die Mess-
werte nicht zu verfälschen.
Normale Manschette 22 – 32 cm Größere Manschette 32 – 42 cm
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 16*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 16 06.10.2008 20:54:31 Uhr06.10.2008 20:54:31 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 17RATGEBER
Professor Dr. Bernd Sanner
ist Facharzt für Innere Medizin
mit den Schwerpunkten Kardi-
ologie und Pneumologie sowie
Hypertensiologe DHL®. Er ist
Chefarzt der Medizinischen Kli-
nik am Bethesda Krankenhaus
in Wuppertal und Sprecher der
Sektion Hochdruckdiagnostik
der Deutschen Hochdruckliga.
sich die Höhe des Blutdrucks von
Schlag zu Schlag verändert. Bei
Vorhoffl immern, der häufi gsten
Herzrhythmusstörung, sollten Sie
den Blutdruck dreimal messen und
aus den drei unteren Werten und
den drei oberen Werten jeweils
den Durchschnitt bilden. Einige
Blutdruckmessgeräte zeigen Herz-
rhythmusstörungen an (Arrhyth-
mieerkennung). Sollte dies bei
Ihnen der Fall sein, obwohl Ihnen
bisher keine Rhythmusstörung be-
kannt ist, sollten Sie ihren Hausarzt
informieren.
Bitte tragen Sie Ihre regelmäßig
gemessenen Werte von Blutdruck
und Puls in einen Blutdruckpass
ein und besprechen Sie diese re-
gelmäßig mit Ihrem behandeln-
den Arzt. So erleichtern Sie ihm
Diagnose und Behandlung.
Regelmäßige Blutdruckselbstmes-
sung und Besprechung der Werte
führen zur besseren Blutdruckein-
stellung.
AUTOR
Nicht sprechen
Rücken anlehnen
Manschette in Herzhöhe
Arm muss aufl iegen
Füße auf den Boden stellen
Beine nicht überkreuzen
Bitte hinsetzen
In der Arztpraxis und zu Hause sind beim Blutdruckmessen die gleichen
Regeln zu beachten. Die Deutsche Hochdruckliga hat alle Empfehlungen
in der Broschüre „Selbstmessung des Blutdrucks“ ausführlich erläutert
(siehe dazu auch Seite 18).
Beurer GmbH, Söflinger Straße 218, 89077 Ulm
Tel: 0731/3989-0 [email protected] www.beurer.de
BC 20Handgelenk-Blutdruckmessgerätmit dem Siegel der Deutschen Hochdruckliga
Ausgezeichnet
präzise!
GUT (2,5)Im Test: 20 Blutdruckmessgeräte
(davon 11 Oberarm-Blutdruckmessgeräte,Qualitätsurteil: 7 gut,
2 befriedigend, 2 mangelhaft)
1/2006
BM 20Oberarm-Blutdruckmessgerätmit dem Siegel der Deutschen Hochdruckliga
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 17*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 17 06.10.2008 20:54:31 Uhr06.10.2008 20:54:31 Uhr
AUS DER HOCHDRUCKLIGA Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT18
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2009 Hochdruckliga Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck
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Bluthochdruck birgt Risiken...
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Kalender_end.indd 1 04.06.2008 14:38:48 Uhr
Der Jahresbericht 2007 schildert die Aktivitäten der Deutschen Hoch-
druckliga in Politik und Wissenschaft. Außerdem stellt er die Öffentlich-
keitsarbeit dar und skizziert geplante Projekte. Anhand von Zahlen und
Fakten wird Einblick gegeben in die Arbeit der Mitglieder, des Vorstands
und des Geschäftsführers der Deutschen Hochdruckliga. Der Kalender
der Deutschen Hochdruckliga wurde für das Jahr 2009 neu aufgelegt. Er
listet übersichtlich alle wichtigen Termine des kommenden Jahres auf
und gibt Gelegenheit, den täglich gemessenen Blutdruck zu notieren. So
verliert man auch über einen längeren Zeitraum die eigenen Blutdruck-
werte nicht aus den Augen. Der Medikamentenpass und der Gesund-
heitspass sind praktische Helfer im Pocketformat. Im Medikamenten-
pass notiert der behandelnde Arzt für einen Patienten die verordneten
Medikamente sowie Menge und Zeitpunkt der Einnahme. So hat ein Hy-
pertoniker seine medikamentöse Behandlung jederzeit im Blick. Im Ge-
sundheitspass können Laborwerte sowie Körpergewicht, Blutdruck und
Blutzucker über einen längeren Zeitraum notiert und beobachtet werden.
GESUNDHEITS-PASS
Hochdruckliga
*Gesundheitspass.indd 1 04.06.2008 15:22:43 Uhr
MEDIKAMENTENPASS
Hochdruckliga
Name
Hochdruckliga
*Medikamentenpass.indd 1 04.06.2008 12:45:05 Uhr
Hochdruckliga
Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®
Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck
JAHRESBERICHT 2007GEMEINSAM FÜR MEHR GESUNDHEIT
*Jahresbericht 2007.indd 1 04.06.2008 8:54:18 Uhr
Die Deutsche Hochdruckliga hält für Hypertoniker und Ärzte eine große Anzahl von Informationsmaterialien
und Publikationen bereit. Diese vermitteln die neuesten Erkenntnisse zu den verschiedenen Aspekten von Blut-
hochdruck und informieren über verwandte Themen. Die Publikationen werden laufend aktualisiert und neu
herausgegeben sowie regelmäßig von Neuerscheinungen ergänzt.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 18*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 18 06.10.2008 20:54:33 Uhr06.10.2008 20:54:33 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 19AUS DER HOCHDRUCKLIGA
HOCHDRUCK IN DER SCHWANGERSCHAFT UND WÄHREND DER STILLPERIODE
Hochdruckliga
****Schwangerschaft_Umschlag.indd 1 05.06.2008 9:38:01 Uhr
Neuer Wettbewerb ausgeschrieben
Anlässlich ihres 35-jährigen Jubiläums im kommenden
Jahr schreibt die Deutsche Hochdruckliga im Rahmen
ihres Wissenschaftlichen Kongresses 2009 einen Kom-
positionswettbewerb aus. Der Kongress fi ndet vom
26. bis 28. November 2009 in Lübeck statt. Kongressprä-
sidenten sind Professor Dr. med. Peter Dominiak und
Professor Dr. med. Heribert Schunkert. Im Kompositi-
onswettbewerb sind Musikkompositionen zum Thema
„Bluthochdruck und Lübeck“ gesucht. Als Instrumen-
tierung ist alles möglich - von Solo bis Kammerorche-
ster. Die Komposition sollte eine Dauer von rund zehn
Minuten haben. Mitmachen können alle Interessierten.
Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 5.000 Euro.
Weitere Auskünfte gibt die Deutsche Hochdruckliga, Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, [email protected].
SELBSTMESSUNG DES BLUTDRUCKS
Hochdruckliga
**Blutdruckselbstmessung_Umschlag.indd 1 05.06.2008 10:03:28 Uhr
Der Erfolg einer Behandlung wird
somit schnell ersichtlich. Die neu
erschienene Broschüre „Selbst-
messung des Blutdrucks“ erläutert
ausführlich, wie ein Betroffener die
häufi gsten Fehler beim Blutdruck-
messen vermeidet. Denn die re-
gelmäßig selbst gemessenen Blut-
druckwerte tragen wesentlich zur
erfolgreichen Bluthochdruckthe-
rapie bei – vorausgesetzt, die
Werte stimmen. Die Broschüre
„Hochdruck in der Schwanger-
schaft und während der Still-
periode“ erläutert ausführlich
Symptome und Gefahren von Blut-
hochdruck in der Schwangerschaft
und Stillzeit. Die neuesten Erkennt-
nisse über die für Mutter und Kind gefahrlose Bluthochdruckbehandlung
sind übersichtlich zusammen gestellt und werden ergänzt von einer aktu-
ellen Liste der Medikamente und ihrer Wirkung.
Diese und weitere Publikationen sind erhältlich bei der
Deutschen Hochdruckliga, Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0, Fax 0 62 21 – 5 88 55-25,
Internet: www.hochdruckliga.de, E-Mail: [email protected].
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 19*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 19 14.10.2008 8:15:59 Uhr14.10.2008 8:15:59 Uhr
AUS DER HOCHDRUCKLIGA Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT20
Die Deutsche Hochdruckliga enga-
giert sich national und international
für die Reduktion von Salz in der
Ernährung (siehe auch den Artikel
Seite 8 und 9 in dieser Ausgabe).
Sie wurde deshalb Mitglied der in-
ternationalen Initiative WASH. Die
Abkürzung steht für „World Action
on Salt & Health“. Die internatio-
nale Vereinigung wurde 2005 ge-
gründet mit dem Ziel, durch die
Reduzierung des Salzgehalts in
der Ernährung die Gesundheit der
Menschen zu verbessern. Hinter-
grund der Initiative ist der welt-
weit hohe Salzkonsum, der pro
Weltweite Initiative gegen zu viel Salz
Kopf zwischen 10 und 15 Gramm
täglich liegt. Studien zeigen, dass
eine Folge davon Bluthochdruck
ist, der wiederum Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen wie Herzin-
farkt und Schlaganfall verursacht.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen ste-
hen an der Spitze der Ursachen
von Todesfällen sowie körper-
lichen Beeinträchtigungen. Rund
80 Prozent des täglichen Salzkon-
sums nimmt ein Einzelner in Form
von industriell gefertigten Lebens-
mitteln wie Brot, Wurst und Käse
zu sich. Deshalb fordert WASH
internationale Lebensmittelfi rmen
dazu auf, ihren Produkten weniger
Salz beizufügen. Sie arbeitet au-
ßerdem mit den Regierungen ver-
schiedener Länder zusammen und
weist auf die Notwendigkeit hin,
eine Strategie zur Verringerung
des Salzkonsums der Bevölkerung
zu erarbeiten. Bisher gehören der
Vereinigung 331 Mitglieder aus
79 Ländern an. Darunter sind
zahlreiche Organisationen, die
sich gegen Bluthochdruck stark
machen wie die Deutsche Hoch-
druckliga, aber auch Universitäten,
Kliniken und Forschungseinrich-
tungen.
Weitere Informationen im Internet unter www.worldactiononsalt.com.
Die Arbeit der Deutschen Hoch-
druckliga ist nur möglich, weil
engagierte und verantwor-
tungsbewusste Mitmenschen
die Deutsche Hypertonie Stif-
tung DHS® unterstützen. Wir
sind auf Ihre Zuwendung an-
gewiesen und danken Ihnen
für Ihre Spende:
Deutsche Hypertonie
Stiftung DHS®
Konto Nummer 0477005500
Dresdner Bank Heidelberg
BLZ 627 800 51
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 20*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 20 06.10.2008 20:54:37 Uhr06.10.2008 20:54:37 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 21AUS DER HOCHDRUCKLIGA
Mit unserer Forschungsgruppe un-
tersuchen wir die Strukturen klei-
ner Blutgefäße des Augenhinter-
grunds. Bei Hypertonikern ist ein
erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen an diesen Blutge-
fäßen zu erkennen. Nach heutigem
Wissensstand ist die strukturelle
Veränderung von kleinen Arterien
die wohl früheste Organschädi-
gung durch Bluthochdruck. Die
Veränderung ist ablesbar am Ver-
hältnis von Gefäßwand zu Gefäß-
volumen, wobei ein erhöhtes Ge -
fäßwand/Gefäßinnendurchmes-
ser-Verhältnis eine Schädigung an -
zeigt. Die Untersuchung kleiner
arterieller Blutgefäße aus dem Un-
terhautfettgewebe im Bauch- oder
Pobereich ist nur durch einen ope-
rativen Eingriff möglich und für
die tägliche Praxis nicht geeignet.
Deshalb hat unsere Arbeitsgruppe
in enger Zusammenarbeit mit der
Klinik für Augenheilkunde am Uni-
versitätsklinikum Erlangen eine
Me thode entwickelt, um innerhalb
von fünf Minuten die Blutgefäße
des Augenhintergrunds zu unter-
suchen. Ein Weittropfen der Pupil-
len, das bei anderen Augenunter-
suchungen vorgenommen wird,
ist für diese Untersuchung nicht
erforderlich. Das heißt, der Betrof-
Augenhintergrund verrät Schädigungvon Dr. med. univ. Martin Ritt, Stipendiat der Deutschen Hochdruckliga
fene ist nach der Untersuchung
in keiner Weise eingeschränkt. In
neueren Studien konnten wir zei-
gen, dass das Gefäßwand/Gefäß-
innendurchmesser-Verhältnis der
Augenarterien von medikamen-
tös behandelten Hypertonikern
mit schlecht eingestelltem Blut-
druck höher ist als von Patienten
mit gut eingestelltem Blutdruck.
Bei Bluthochdruck-Erkrankten, die
bereits einen Schlaganfall erlitten
haben, ist das Gefäßwand/Gefäß-
innendurchmesser-Verhältnis der
Augenarterien ebenfalls höher
als bei therapierten Hypertoni-
kern und Personen mit normalem
Blutdruck. Unsere Arbeitsgrup-
pe konnte vor kurzem außerdem
nachweisen, dass bei Hypertoni-
kern die kleinen Gefäße des Au-
genhintergrunds ähnliche Verän-
derungen aufweisen wie kleine
arterielle Blutgefäße aus dem Un-
terhautfettgewebe im Bauch- oder
Pobereich, die bereits in anderen
Studien untersucht wurden. Mit
Hilfe des Forschungsstipendiums
der Deutschen Hochdruckliga füh-
ren wir derzeit in Kooperation mit
der Klink für Neurologie sowie der
Klinik für Augenheilkunde des Uni-
versitätsklinikums Erlangen eine
weitere Studie durch. Darin unter-
suchen wir den Effekt einer me-
dikamentösen Blutdrucksenkung
auf die Gefäßstruktur der Augen-
arterien von Patienten nach einem
Schlaganfall im Laufe von sechs
und zwölf Monaten.
Die Stipendiaten berichten
AUTORDr. med. univ. Martin Ritt ist
seit 2007 Stipendiat der Deut-
schen Hochdruckliga. Seine
Forschungsarbeiten werden
über einen Zeitraum von zwei
Jahren mit insgesamt 50.000
Euro gefördert.
Er forscht an der Medizinischen
Klinik 4 der Universität Erlan-
gen-Nürnberg. Sein Betreuer
ist Professor Dr. med. Roland E.
Schmieder.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 21*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 21 06.10.2008 20:54:38 Uhr06.10.2008 20:54:38 Uhr
AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT22
und Therapie von Bluthochdruck.
Er schilderte ausführlich, was Hy-
pertoniker selber zur Senkung des
Blutdrucks beitragen können. Das
Wichtigste jedoch sei, so Middeke,
der Krankheit vorzubeugen. Am
Ende der Veranstaltung meldeten
sich spontan rund 30 der Anwe-
senden für das erste Treffen der
neu gegründeten Selbsthilfegrup-
pe. Seitdem trifft sich die Grup-
pe regelmäßig und erarbeitet ein
gemeinsames Programm für die
nächsten Monate. Neue Mitglieder
sind jederzeit willkommen, gerne
auch aus Mühldorf sowie der wei-
teren Umgebung.
Auskünfte gibt Gruppenleiterin
Marianne Jank unter der Telefon-
nummer 0 86 38 / 17 96.
Im Juli 2008 wurde in Waldkrai-
burg eine neue Selbsthilfegruppe
Bluthochdruck gegründet. Marian-
ne Jank und Dr. Norbert Schön,
korrespondierender Arzt, hatten
Anfang Juli zur Gründungsveran-
staltung ins Waldkraiburger Haus
der Kultur geladen. Professor Dr.
Martin Middeke erläuterte den
rund 60 Interessierten Diagnose
NEUE SELBSTHILFEGRUPPE
JÄHRLICHES TREFFEN DER GRUPPENLEITER
In diesem Jahr fand die jährliche
Weiterbildung der Selbsthilfe-
gruppenleiterinnen und –leiter in
Altenberg im Bergischen Land
statt. Rund 15 Teilnehmer nutzten
vom 29. September bis 2. Okto-
ber die Gelegenheit zum gemein-
samen Austausch und zur Weiter-
bildung. Fünf Referenten waren
nach Altenberg gekommen, um
die aktuellsten Erkenntnisse über
Ernährung, Entspannung und Be-
wegung bei Bluthochdruck zu er-
läutern. Außerdem standen auf
dem Programm ein Vortrag über
Religion und Bluthochdruck so-
wie ein Vortrag über die neuesten
Trends bei Blutdruckmessgeräten.
Neben der gemeinsamen Arbeit
kam auch die Entspannung nicht
zu kurz. Bei einem Besuch des Al-
tenberger Doms sowie der Besich-
tigung des Bayerwerks in Leverku-
sen konnten sich die Gruppenleiter
erholen und sich gestärkt dem In-
formationsaustausch untereinander widmen. Auf der Veranstal-
tung wurden außerdem Gruppenleiterinnen und –leiter geehrt,
die bereits seit zehn Jahren aktiv an der Gruppenarbeit beteiligt
sind. Der Geschäftsführer der Deutschen Hochdruckliga, Diplom-
Betriebswirt Joachim Leiblein, gratulierte sehr herzlich und ehrte
für ihr Engagement Wolfgang Mazart, Selbsthilfegruppe Stralsund
und Vorsitzender des Patientenbeirats der Liga, Lothar Rupprecht,
Selbsthilfegruppe Dormagen, Lieselotte Stahl, Selbsthilfegruppe
Leichlingen, Dr. Raimund Meisel, Selbsthilfegruppe Starnberg und
Anny Lambio, Selbsthilfegruppe Trier.
29. SEPTEMB
ER BIS 2. O
KTO
BER 2008
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 22*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 22 06.10.2008 20:54:38 Uhr06.10.2008 20:54:38 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 23PORTRÄT
Eigenmächtiges Absetzen ist lebensbedrohlichDr. Barbara Hogan leitet die Zentrale Notaufnahme der
Asklepios Klinik in Hamburg Altona. Dort sind Patienten mit
Bluthochdruck-Krisen an der Tagesordnung.
Seit anderthalb Jahren ist Barba-
ra Hogan an der Asklepios Klinik
in Hamburg Altona Chefärztin der
Zentralen Notaufnahme, einer der
größten Notaufnahmen Deutsch-
lands. Rund 47.000 Menschen su-
chen dort jedes Jahr medizinische
Hilfe. Davon sind etwa 40 Prozent
ein Fall für die Innere Medizin,
nicht selten leiden sie unter An-
gina Pectoris (Schmerzen in der
Brust) und hohem Blutdruck. „Eine
Hochdruck-Krise kündigt sich nicht
an“, erklärt Barbara Hogan. „Die
Betroffenen wachen zum Beispiel
eines Nachts mit Schmerzen in der
Brust auf und bekommen kaum
Luft.“ Dann sind Blutdruckwerte
von 240 / 120 mm Hg nicht selten,
ein lebensbedrohlich hoher Druck,
der sofort behandelt werden muss.
Auf die Frage, was diese Krisen am
häufi gsten verursacht, antwortet
Barbara Hogan vorsichtig: „Ge-
naue Zahlen habe ich nicht, aber
sehr häufi g liegt es am eigenmäch-
tigen Absetzen blutdrucksenken-
der Medikamente.“ Denn nicht sel-
ten nehmen
Hypertoniker
ihre Tabletten
nur solange,
bis ihr Blutdruck einen normalen
Wert erreicht hat, sagt Barbara
Hogan. Dann ließen sie die Medi-
kamente ohne Rücksprache mit
ihrem Arzt einfach weg. Die Folge:
Der Blutdruck steigt unkontrolliert.
Dr. Barbara Hogan ist Fach-
ärztin für Innere Medizin und
Gastroenterologie sowie
Hypertensiologin DHL®. Sie ist
Chefärztin der Zentralen Not-
aufnahme an der Asklepios
Klinik in Hamburg Altona und
Präsidentin der Deutschen
Gesellschaft Interdisziplinäre
Notfallaufnahme.
Liebe zur Notfallmedizin
Barbara Hogan ist Fachärztin für
Innere Medizin, Gastroenterologie
und absolvierte ihre Ausbildung
zur Nephrologin am Klinikum Aa-
chen. „Dort habe ich dann die Lie-
be zur Notfallmedizin entdeckt“,
erzählt die 48-Jährige. Sie grün-
dete vor drei Jahren die Deutsche
Gesellschaft Interdisziplinäre Not-
fallaufnahme und setzt sich als de-
ren Präsidentin dafür ein, dass in
Deutschland bald eine Ausbildung
zum Facharzt für Notfallmedizin
eingeführt wird. „In vielen Kliniken
ist die Notaufnahme nur ein An-
hängsel, mit wenig durchdachten
Strukturen und undurchsichtigen
Abläufen, niemand arbeitet dort
gern“, berichtet sie. Nur wenige
deutsche Kliniken machen wie
in Altona die Notaufnahme zu ei-
ner eigenen Abteilung, mit klaren
Strukturen, kurzen Wartezeiten
und höfl ichen Umgangsformen.
Entspannung fi ndet die engagierte
Ärztin beim Hören klassischer Mu-
sik. Sie liebt
insbesonde-
re die Mu-
sik Richard
Wagners. In diesem Jahr besuchte
sie gemeinsam mit ihrem Mann,
dem sie im Februar 2008 das Ja-
Wort gab, eine Aufführung von
Tristan und Isolde der Bayreuther
Festspiele. Zum Sport bleibe ihr
nur wenig Zeit, gesteht Barbara
Hogan mit schlechtem Gewissen,
und seit dem Tod ihres geliebten
Hundes, einem französischen Hir-
tenhund, fi elen auch die ausge-
dehnten Spaziergänge weg. Selbst
das Segeln komme zu kurz, obwohl
sie nun schon seit anderthalb Jah-
ren in Hamburg lebt. „Aber wenn
ich dann mal Zeit zum Fernsehen
fi nde“, erzählt sie und lacht, „dann
setzte ich mich dabei wenigsten
auf den Heimtrainer.“
» Eine Hochdruck-krise kündigt sich nicht an «
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 23*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 23 08.10.2008 16:13:50 Uhr08.10.2008 16:13:50 Uhr
BEWEGUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT24
Der Mensch ist zum Gehen und
Laufen geboren. Doch in der west-
lichen Welt verbringen viele die
meiste Zeit des Tages sitzend: auf
dem Schreibtischstuhl, im Bus,
im Auto, auf dem Sofa. Der Be-
wegungsmangel rächt sich früher
oder später, Übergewicht und ge-
sundheitliche Probleme machen
sich bemerkbar. Sinkende körper-
liche Belastbarkeit ist oft genug
nichts anderes als die Folge von
Trainingsmangel. Am Berufsalltag
können wir nichts oder nur wenig
ändern. Anders sieht es aus mit
unserer Freizeit. Wer keine Lust auf
Joggen oder Nordic Walken hat,
fi ndet in Spaziergängen und im
Wandern eine interessante Alter-
native. Für regelmäßige Spazier-
gänge und kleine Wanderungen
sind meist am Wohnort und in
der näheren Umgebung reizvolle
Landschaften zu fi nden. Wer durch
tägliches Spazieren gehen und re-
gelmäßige Wanderungen fi t ge-
nug ist, kann sich im Urlaub auch
an längere Strecken heran wagen.
Denn freie Tage bieten die Gele-
genheit für größere Wandertou-
ren, die durch landschaftliche und
kulturelle Höhepunkte zum beson-
deren Erlebnis werden.
Lust auf WandernEin Schrittzähler bringt es an den Tag: Die meisten von uns gehen noch nicht mal 800 Meter am Tag zu Fuß. Wer im Alltag kei-ne Zeit zum Laufen hat, sollte sich diese in der Freizeit und imUrlaub nehmen – der Gesund-heit zuliebe.
Der Reiz des Fremden
Direkt vor der Haustür liegen die
Europäischen Fernwanderwege:
Elf Routen ziehen sich über 52.000
Kilometern kreuz und quer durch
Europa. Neun davon verlaufen
auf einer Länge von 9.700 Kilo-
metern in Deutschland. Tausende
ehrenamtliche Helfer aus 55 euro-
päischen Wandervereinen verteilt
über 28 Länder erkunden die Wege
und kümmern sich um deren Mar-
kierung. Der Deutsche Wander-
verband informiert über die eu-
ropäischen Fernwanderwege und
zahlreiche deutsche Wanderwege
im Internet unter www.wander-
bares-deutschland.de. Auch außer-
halb Europas gibt es Fernwander-
wege für attraktive Touren so zum
Beispiel in Asien und Nordameri-
ka. Die freie Enzyklopädie www.
wikipedia.org nennt unter dem
Stichwort „Fernwanderweg“ eine
ganze Reihe europäischer und au-
ßereuropäischer Wanderwege.
Auch die seit Jahrhunderten be-
kannten Pilgerwege sind geeignet
für abwechslungsreiche mehrtä-
www.wanderindex.de
www.wanderkompass.de
www.dvv-wandern.de
www.fernwege.de
www.wanderbares-deutschland.de
Wandertipps im Internet
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 24*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 24 06.10.2008 20:54:39 Uhr06.10.2008 20:54:39 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 25BEWEGUNG
gige oder auch mehrwöchige Tou-
ren. Kultur und Landschaft sind
hier eng verbunden mit sozialen
und spirituellen Anreizen. Vor et-
lichen Jahren von Wanderern und
Pilgern wiederentdeckt wurde der
Jakobusweg, der sich nicht zuletzt
durch prominente Pilger wie Hape
Kerkeling zunehmender Beliebt-
heit erfreut. Der spanische Jakobs-
weg verläuft von den Pyrenäen
bis nach Santiago de Compostela
und verbindet die Königsstädte
Jaca, Pamplona, Estella, Burgos
und León. An der gut markierten
Strecke fi nden sich zahlreiche
Übernachtungsmöglichkeiten. In
Herbergen, Privatzimmern, Pensi-
onen und Hotels fi nden sich ganz
unterschiedliche Unterkünfte je
nach Geldbeutel und Geschmack.
Reiseanbieter organisieren auf
Wunsch Übernachtung und auch
Gepäcktransport. Besonders be-
liebt sind die letzten 200 Kilometer,
die viele im Laufe von zwei Wo-
chen bewältigen. Da der Pilger-
weg gut besucht ist, ergeben sich
in aller Regel unterwegs und auch
abends ganz zwanglos Kontakte
mit anderen.
Tipps für Hypertoniker
Bluthochdruck-Erkrankte sollten
vor der Planung einer mehrtägigen
Wanderung auf einen gut einge-
stellten Blutdruck achten und zu-
vor mit ihrem behandelnden Arzt
über ihre Reisepläne sprechen.
Bei bereits bestehenden Herz-
Kreislauf-Erkrankungen und/oder
einem unzureichend eingestellten
Bluthochdruck sind Wanderwege
nicht empfehlenswert, die über
800 bis 1.400 Höhenmetern liegen.
Vorübergehende größere Höhen
sollten Wanderer erst nach einer
Anpassungszeit anstreben. Regel-
mäßige Pausen und reichlich Flüs-
sigkeitszufuhr helfen vorzeitige Er-
schöpfung zu vermeiden.
Studien haben gezeigt, dass
bereits regelmäßiges Spa-
zieren gehen das Risiko einer
dementiellen Erkrankung wie
Alzheimer verringert. Außer-
dem fördert das Gehen die
persönliche Zufriedenheit, es
stärkt das Immunsystem und
reduziert die Anfälligkeit für
Krankheiten. Ein Hypertoni-
ker kann seinen systolischen
(oberen) Blutdruck um etwa
4 bis 9 mm Hg senken, wenn
er mindestens vier Mal die
Woche für 30 bis 45 Minu-
ten spazieren geht. Auch die
Herzfrequenz und erhöhte
Blutfette lassen sich dadurch
reduzieren, das Gewicht
nimmt ab und der Blutzucker-
Stoffwechsel verbessert sich.
Die Betroffenen senken auf
diese Weise ihr persönliches
Risiko für einen Tod durch
Schlaganfall um 14 Prozent,
und für einen Tod in Folge
von Durchblutungsstörungen
des Herzens um 9 Prozent.
Gut zu Fuß
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 25*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 25 06.10.2008 20:54:42 Uhr06.10.2008 20:54:42 Uhr
Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT26
BW
ERNÄHRUNG
Mit Lebensmitteln zu heilen,
ist eine alte Idee. In vielen
Ländern werden schon von alters
her Speisen durch die Zugabe be-
stimmter Kräuter und Gewürze
nicht nur aromatischer, sondern
auch besser verträglich gemacht.
Heute wird so genannten „funk-
tionellen Lebensmitteln“ oder
„Functional Food“ eine über den
reinen Nährwert hinausgehende
Funktion oder Wirkung zugespro-
chen: Sie sollen die Gesundheit er-
halten oder optimieren, das Wohl-
befi nden steigern und ernäh-
rungsbedingte Erkrankungsrisiken
senken. Diese spezielle Art der
Lebensmittel ist in Japan schon
seit mehr als 20 Jahren gesetzlich
geregelt. In Europa geraten sie
jedoch erst seit einigen Jahren
in den Blick der Wissenschaft
und der Politik. Insbesondere
drei Gruppen von funktionellen
Lebensmitteln sind inzwischen
hierzulande im Handel erhältlich:
probiotische und präbiotische
Milchprodukte, Fette und Öle mit
einem Zusatz an Omega-3-Fett-
säuren sowie Produkte, die mit
Phytosterolen oder Phytostanolen
angereichert sind.
WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN
Wissenschaftlich nachgewiesen ist
zum Beispiel die positive Wirkung
von Probiotika und Präbiotika auf
die Dauer und den Schweregrad
von Durchfallerkrankungen, die
durch die Einnahme von Antibi-
otika oder durch das Rota-Virus,
zum Beispiel in Kindergärten, aus-
gelöst wurden. Auch die Wirkung
der Omega-3-Fettsäuren ist wis-
senschaftlich untersucht: Sie wir-
ken sich positiv auf Blutfette wie
Cholesterin und Triglyceride aus.
Weniger bekannt ist die Wirkung
Essen mit Mehrwert?von Professor Dr. Dr. Gerhard Rechkemmer
Die Lebensmittelbranche bietet heute etliche Produkte, die eine über den
Nährwert hinausgehende Funktion haben sollen. Doch nicht alle funktio-
nellen Lebensmittel halten, was sie versprechen.
der Phytosterole und Phytostano-
le, die ebenfalls nachweislich den
Cholesterinspiegel senken. Der
praktische Einsatz der schlecht
löslichen Phytosterole und Phyto-
stanole in der Herstellung von Le-
bensmitteln macht jedoch Schwie-
rigkeiten. Forschern der fi nnischen
Raisio-Unternehmensgruppe ist es
vor einigen Jahren gelungen, die-
se Substanzen für die Verwendung
in Margarine nutzbar zu machen.
Auch in Skandinavien wurden die
ersten Milchmischgetränke mit
Phytostanolzusatz auf den Markt
gebracht.
BITTERE PEPTIDE
In den vergangenen Jahren sind
auch bioaktive Peptide in den Fo-
kus der Wissenschaft geraten.
Bioaktive Peptide sind chemische
Verbindungen, die aus mehreren
Aminosäuren bestehen und sich
auf den Stoffwechsel des Men-
schen auswirken. Für
einige dieser Pep-
tide konnte in Tier-
experimenten eine
blutdrucksenkende
Wirkung nachgewiesen werden
sowie die Hemmung eines für
die Blutdruckregulation wich-
tigen Enzyms, des Angiotensin
Converting Enzymes (ACE). Diese
» DEM „FUNCTIONAL FOOD“ WIRD EINE ÜBER DEN REINEN
NÄHRWERT HINAUSGEHENDE FUNKTION ODER WIRKUNG ZUGESPROCHEN «
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 26*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 26 06.10.2008 20:54:46 Uhr06.10.2008 20:54:46 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 27ERNÄHRUNG
F U N C T I O N A L F O O D
Functional Food, zu deutsch funk-tionelle Lebensmittel, sind Nah-rungsmittel, die sich positiv auf die Gesundheit des Menschenauswirken sollen. Dies kann so-wohl durch natürliche Inhalts-stoffe wie auch durch zugesetzte Inhaltsstoffe geschehen, etwa Bakterienkulturen oder ungesät-tigte Fettsäuren.Bislang gibt es in Europa keine gesetzliche Defi nition für diese Produkte.
Peptide werden aus Milcheiweiß
freigesetzt, etwa bei der Käseher-
stellung oder bei der Verdauung
von Milchprodukten. In wieweit
diese Peptide beim Menschen
dann tatsächlich in aktiver Form
verfügbar sind und damit den
Blutdruck senken, wurde allerdings
bisher nur in wenigen Studien
untersucht. In Finnland ist seit
kurzem ein Milch-Frucht-Misch-
getränk auf dem Markt, das bioak-
tive Peptide in hoher Konzentra-
tion enthält. Für dieses Produkt
(Evolus) wurde der Nachweis
einer blutdrucksenkenden Wir-
kung bei Hypertonikern durch
Studien der Herstellerfi rma er-
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 27*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 27 06.10.2008 20:54:48 Uhr06.10.2008 20:54:48 Uhr
Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT28
L
ERNÄHRUNG
AUTORProfessor Dr. Dr. Gerhard
Rechkemmer ist Diplom-Er-
nährungswissenschaftler und
seit 2007 Präsident des Max
Rubner-Instituts, Bundesfor-
schungsinstitut für Ernährung
und Lebensmittel (MRI), in
Karlsruhe. Zuvor hatte er die
Stiftungsprofessur „Biofunktio-
nalität der Lebensmittel“ am
Wissenschaftszentrum Wei-
henstephan der Technischen
Universität München inne.
DIE DERZEIT HÄUFIGSTEN
FUNKTIONELLEN ZUSÄTZE FÜR LEBENSMITTEL:
PROBIOTISCHE BAKTERIEN
Probiotika sind Milchsäurebak-
terien, die bis in den Darm ge-
langen und diesen positiv beein-
fl ussen.
PRÄBIOTIKA
Präbiotika sind unverdauliche
Nahrungsbestandteile, die das
Wachstum gesunder Bakterien-
stämme im Darm fördern.
OMEGA-3-FETTSÄUREN
Omega-3-Fettsäuren sind mehr-
fach ungesättigte Fettsäuren und
für den Menschen lebensnot-
wendig. Sie können nur mit der
Nahrung aufgenommen werden
und kommen in fettreichen Kalt-
wasserfi schen vor wie Lachs,
Makrele und Thunfi sch sowie in
pfl anzlichen Ölen wie Lein- und
Rapsöl.
PHYTOSTEROLE UND
PHYTOSTANOLE
Phytosterole und Phytostanole
sind pfl anzliche Wirkstoffe, die
in fettreichen Pfl anzenteilen wie
Sonnenblumenkernen, Sesam
oder Sojabohnen vorkommen.
bracht. Möglicherweise würden
diese bioaktiven Peptide bereits
weit häufi ger eingesetzt, wenn sie
nicht einen gravierenden Nachteil
hätten: Sie schmecken ausgespro-
chen bitter.
LIEBER GESUND ALS
FUNKTIONAL
Umso interessanter sind Hinwei-
se von Forschern, dass auch in
der natürlichen Milch und daraus
hergestellten Produkten blutdruck-
senkende Substanzen vorkom-
men. Hier steht die Forschung
allerdings noch am Anfang. Ge-
nerell ist jede Art der bewussten
Ernährung ein wichtiger Schritt
bei Bluthochdruck. Dabei können
funktionelle Lebensmittel eine
ungesunde Ernährung nicht aus-
gleichen. Dagegen beugt gesunde
Ernährung und ausreichend Bewe-
gung einer Erkrankung langfristig
vor. Besonders wichtig für Hyper-
toniker ist die Verminderung der
Salzaufnahme. Darum ist Teil ei-
ner Bluthochdruckbehandlung in
der Regel zunächst eine mehrwö-
chige Phase, in der die Betroffenen
sich möglichst salzarm ernähren
sollten. Gehört ein Hypertoniker
zur so genannten salzsensitiven-
Gruppe, kann allein diese Maß-
nahme zu einer Absenkung des
Bluthochdrucks führen (siehe Ar-
tikel Seite 8). Der Arzt kann dann
möglicherweise die Medikamente
reduzieren. Spricht diese sanfte
Therapie nicht an, ist eine medi-
kamentöse Therapie in jedem Fall
unverzichtbar.
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ENTSPANNUNG Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT30
Kneippkur
von Kirsten Mathiske-Schmidt
Ein nahezu ganzheitliches Thera-
piekonzept wurde bereits im 19.
Jahrhundert von Pfarrer Sebastian
Kneipp aus Bad Wörishofen ent-
wickelt. Seine Therapie basiert auf
fünf Säulen (siehe Kasten): Neben
der bekannten Wassertherapie gibt
es eine Ernährungstherapie, au-
ßerdem eine Bewegungstherapie,
die Behandlung mit Mitteln der
Pfl anzenheilkunde und eine The-
rapie zur Stressreduzierung. Alle
Anwendungen regen die Selbst-
heilungskräfte an und tragen zu-
sätzlich zur Regenerierung, Vitali-
sierung und Immunstärkung des
Körpers bei. Dieses Konzept hat
keineswegs an Aktualität verloren.
Hydrotherapie
Die Hydrotherapie ist die be-
kannteste der Kneipp’schen An-
wendungen. Sie umfasst Thera-
pien durch äußere Anwendungen
mit Wasser, zum Beispiel in Form
von Waschungen, Bädern, Güs-
sen oder Wickeln. Schon in den
ältesten Kulturen war die Heilkraft
von Wasser bekannt, davon zeu-
gen unter anderem die römischen
Thermalbäder. Heute sind Hydro-
therapien ein anerkannter Teil der
Schulmedizin. Sie fi nden in allen
Bereichen Anwendung und kön-
nen vielfach auch zu Hause durch-
geführt werden.
Die Hydrotherapie wirkt wie eine
Reiztherapie, die den Organismus
umstimmen kann. Dabei spielt die
Wassertemperatur eine wichtige
Rolle. Als Faustregel gilt: Warmes
Wasser entkrampft und entspannt,
kaltes Wasser regt an, wechselnde
Temperaturen bringen den Kreis-
lauf in Schwung, machen mobil
und härten ab. Je nach Temperatur
Wasser senkt den Druck
Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte im 19. Jahrhundert eine ganz-
heitliche Therapie für die Behandlung von kranken Menschen und zur
Krankheitsvorbeugung. Seine Kur ruht auf fünf Säulen:
1. Hydrotherapie
Insgesamt 120 Varianten der Behandlung mit kaltem und warmem Was-
ser in Verbindung mit Wärme steigern die natürlichen Selbstheilungs-
kräfte des Körpers.
2. Ernährungstherapie
Kneipp empfi ehlt eine vollwertige Ernährung mit naturbelassenen, fett-
armen Lebensmitteln. Dazu gehört vor allem reichlich Obst und Gemü-
se, Getreide, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten. Fett und Zucker sind
reduziert, Kaffee, Alkohol und Zigaretten möglichst ganz gestrichen.
3. Bewegungstherapie
Für reichlich Bewegung sollte gesorgt sein, vor allem durch Ausdauer-
sportarten wie Schwimmen, Wandern und Radfahren. Kneipp empfahl
einen harmonischen Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Be-
wegung.
4. Phytotherapie
Kneipp empfi ehlt die Mittel der klassischen Pfl anzenheilkunde als Tee,
Badezusatz, Säfte oder Tabletten zum Beispiel zur Beruhigung oder zur
Bekämpfung von Verstopfung oder Depressionen.
5. Ordnungstherapie
Kneipp hat bereits die negativen Auswirkungen von Stress und psy-
chischen Problemen auf die Gesundheit erkannt. Er empfi ehlt zur Vor-
beugung einen regelmäßigen Tagesablauf, Entspannungstechniken
und psychologische Gespräche.
Hydrotherapie kann den Blutdruck senken: Regelmäßige Wasseranwendungen tragen zur sinnvollen
Ergänzung der Blutdrucktherapie bei.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 30*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 30 08.10.2008 16:21:02 Uhr08.10.2008 16:21:02 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 31ENTSPANNUNG
Empfehlenswerte Anwendungenwerden die Blutgefäße enger oder
weiter. Lokale Kältemaßnahmen
beruhigen und verlangsamen die
Herztätigkeit, allgemeine Wärme-
einwirkungen erhöhen Schlagzahl
und Volumen des Herzens, milde
warme Bäder wirken blutdruck-
senkend und heiße Bäder blut-
drucksteigernd.
Bei Bluthochdruck-Erkrankten ist
eine Gewöhnungsphase an die
hydrotherapeutischen Reize unab-
dingbar. Mit Waschungen und Güs-
sen wird der Betroffene vorsichtig
auf die Temperaturen vorbereitet.
Güsse werden an einem Körper-
teil durchgeführt wie zum Beispiel
Gesichtsguss, Armguss oder Knie-
guss. Dabei wird das Wasser im-
mer von der Herzferne in die Herz-
nähe geführt, meistens zu Beginn
als wechselwarme Güsse, später
als kalte Güsse. Bürstungen wirken
darüber hinaus stabilisierend auf
das vegetative Nervensystem, das
unwillkürliche Körperfunktionen
steuert wie Herzschlag, Atmung,
Blutdruck und Verdauung.
Vorsicht bei Kälte
Extreme Kälteanwendungen müs-
sen jedoch vermieden werden,
denn großfl ächige Kältereize wie
Schwimmen im kalten Wasser,
kalte Güsse oder eine kalte Dusche
nach körperlicher Anstrengung
oder einem Saunabesuch können
den Blutdruck in die Höhe treiben.
Dagegen wirken sich regelmäßige
morgendliche Wechselduschen,
ansteigende Armbäder oder an-
steigende Fußbäder am Abend po-
sitiv auf mäßig erhöhten Blutdruck
aus. Das ansteigende Armbad ist
eine ebenso sanfte wie wirkungs-
volle Methode, den Blutdruck zu
senken und das Herz zu entlasten.
Hierfür wird eine Armbadewanne
oder ein Waschbecken mit etwa 33
Grad warmem Wasser gefüllt und
beide Arme darin gebadet. Lang-
sam wird nun wärmeres Wasser
zugeführt, bis die Temperatur in-
nerhalb von 15 bis 20 Minuten
auf 39 Grad steigt. Mit Wasseran-
wendungen können Blutgefäße
reguliert und trainiert werden. So
erweitern sich die Gefäße in Arm,
Kopf und Brust, dadurch wird der
Kreislauf entlastet und die Durch-
blutung des Herzens verbessert.
Äußere Wasseranwendungen
schaffen zudem körperlichen und
seelischen Ausgleich. Bei den An-
wendungen kann das Wasser pur
oder mit Zusatz genutzt werden.
Diese Zusätze können natürlicher
Art sein wie beim Meerwasserbad
oder Solebad, sie können aber
auch nachträglich zugegeben wer-
den.
Wer gerne badet und unter mäßig
erhöhtem Blutdruck leidet, kann
versuchen, seinen Blutdruck mit
Kohlensäurebädern zu regulieren.
Kohlensäure ist als Badezusatz in
der Apotheke erhältlich und wird
in etwa 30 Grad warmes Wasser
gegeben. Das Bad sollte nicht län-
ger als 20 Minuten dauern.
Bürstungen
wechselwarme Waschungen
wechselwarme Güsse
Vollbad
Sauna, ohne kaltes Tauchbad
Beachten Sie bitte:
Nicht zu lange heiß baden, da dies das Herz belastet. Ist derBlutdruck stark erhöht und sehr schwankend, sollten Sie auf Saunabesuche verzichten.
AUTORIN
bei Bluthochdruck
Kirsten Mathiske-Schmidt ist
Fachärztin für Physikalische
Medizin und Rehabilitation an
der Klinik für Physikalische
Medizin und Rehabilitation,
Charité-Universitätsmedizin.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 31*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 31 06.10.2008 20:54:59 Uhr06.10.2008 20:54:59 Uhr
LESERBRIEFE Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT32
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der Deutschen Hochdruckliga, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.
Dr. Ulrich Tholl antwortet:
Herzschrittmacher können aus ver-
schiedenen Gründen implantiert
werden, deshalb muss die Antwort
auf mehrere Möglichkeiten ein-
gehen. Ist der Herzschrittmacher
überwiegend für die Steuerung des
Herzschlags verantwortlich und ist
deshalb der Puls regelmäßig, so
können automatische Blutdruck-
messgeräte in der Regel eingesetzt
werden. Dient der Herzschrittma-
cher lediglich zur Absicherung ge-
legentlicher langsamer Herzschlag-
folgen oder Pulsaussetzer und ist
der eigene Herzrhythmus im Üb-
rigen regelmäßig, so können in der
Welche Messgeräte bei Herzschrittmacher?
Gerhard N. fragt per Mail:
Ich würde gern meinen Großeltern ein Blutdruckmessgerät schenken. Nun hat mein Opa seit zwei Jahren einen
Herzschrittmacher. Kann dieser die Messwerte in irgendeiner Art beeinfl ussen? Oder kann ich beruhigt ein Mess-
gerät kaufen?
Experten derDeutschen Hochdruckligabeantworten Ihre Fragen
Regel Blutdruckmessautomaten
eingesetzt werden. Ist hingegen
der Herzschlag unregelmäßig und
gelegentlich so langsam, dass ein
Herzschrittmacher einsetzen muss,
so besteht eine unregelmäßige
Herzschlagfolge (absolute Arrhyth-
mie). Diese Ausgangssituation
ist für Blutdruckmessautomaten
schwierig. In allen Situationen mit
unregelmäßiger Herzschlagfolge
(absolute Arrhythmie oder häu-
fi ge Extrasystole) können automa-
tische Blutdruckmessgeräte den
Blutdruck häufi g nicht zuverläs-
sig ermitteln. Manche Messauto-
maten zeigen dann bei Blutdruck-
Dr. Ulrich Tholl ist Chefarzt der
Abteilung Innere Medizin im
St. Clemens-Hospital, Geldern,
und Mitglied der Sektion Hoch-
druckdiagnostik der Deutschen
Hochdruckliga.
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 32*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 32 06.10.2008 20:55:01 Uhr06.10.2008 20:55:01 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 33LESERBRIEFE
Professor Dr. med. Horst Brass
war vor seinem Ruhestand vie-
le Jahre Direktor der Medizini-
schen Klinik A im Klinikum Lud-
wigshafen.
In der DRUCKPUNKT-Ausgabe 2/2008 hat sich auf Seite 25 bei
dem Artikel „Zentraler Blutdruck gewinnt an Bedeutung“ in der
Erläuterung zu Abbildung 3 ein Fehler eingeschlichen. Die richtige
Erläuterung der abgebildeten Kurven muss lauten: Die gestrichelte
Linie zeigt den systolischen Blutdruck eines Hypertonikers mit ela-
stischem Gefäßsystem, die durchgezogene Linie den systolischen
Blutdruck eines Hypertonikers mit versteiftem Gefäßsystem.
E R R A T U M
messungen „Error“ oder weisen
mit einer „Arrhythmieanzeige“ auf
Pulsunregelmäßigkeiten hin. Da
allerdings auch Geräte vertrieben
werden, die völlig unglaubwür-
dige Messwerte anzeigen, ist eine
verlässliche Blutdruckmessung
mit automatischen Messgeräten
in dieser Situation nicht sicher ge-
währleistet. Es gibt allerdings auch
Geräte die mehrere Messverfahren
kombiniert einsetzen (zum Beispiel
„Tensoval duo control“) und so mit
größerer Wahrscheinlichkeit zu ei-
ner verlässlichen Blutdruckermitt-
lung führen können. Grundsätzlich
sollten Träger eines Herzschritt-
machers vor Anschaffung eines
Blutdruckmessautomaten mit ih-
rem Hausarzt sprechen und nach
dem Grund für die Herzschrittma-
cher-Implantation fragen. Anhand
der Beurteilung des EKGs wird
der Hausarzt Ratschläge zur Ein-
satzfähigkeit automatischer Blut-
druckmessgeräte geben können.
Margot H. fragt per Mail:
Ich bin 73 Jahre alt und habe früher immer einen eher zu niedrigen
Blutdruck gehabt. Doch inzwischen hat sich das geändert. Ich messe
immer morgens meinen Blutdruck und erhalte dabei sehr unterschied-
liche Werte: Unmittelbar nach dem Aufstehen ist der obere Blutdruck-
wert meist zwischen 150 und 175 mm Hg, rund zwei Stunden später
liegt er zwischen 110 und 130 mm Hg. Diesen Unterschied konnte mir
bisher noch niemand erklären. Können Sie mir etwas dazu sagen?
Professor Dr. Horst Brass antwortet:
Ich fi nde es gut, dass Sie häufi g Ihren Blutdruck messen und dabei die
wechselnden Werte beobachtet haben. Dennoch wäre es wichtig, dass
Sie sich gründlich ärztlich untersuchen lassen, denn aus schwankenden
Blutdruckwerten kann eine manifeste Hypertonie entstehen. Dabei ist
zu berücksichtigen, ob bei Ihnen weitere Risikofaktoren hinzukommen
wie Übergewicht, Neigung zu Diabetes, Nikotingenuss, Bewegungs-
mangel und erbliche Belastung. Im Rahmen einer ärztlichen Untersu-
chung könnten ihre Blutdruckschwankungen anhand einer so genannten
24-Stunden-Blutdruckmessung näher untersucht werden.
Unterschiedliche Werte
Gerade für Patienten mit Herz-
schrittmachern gilt ganz beson-
ders der Rat, bei der Auswahl eines
Blutdruckmessautomaten mehrere
Geräte zu testen. Sie sollten vor
allem die Messgenauigkeit für sich
individuell prüfen. Hierzu sollten
sie im Sanitätshaus oder der Apo-
theke den Blutdruck mit dem Au-
tomaten messen und dann mit der
Standardmethode (nichtautoma-
tisierte Messung mit dem Stetho-
skop) überprüfen lassen.
mm
Hg
mm
Hg
Peripherer Blutdruck:
am Oberarmgemessen
Zentraler Blutdruck:
am Herzengemessen
160
140
120
100
80
0 200 400 600 800 1000
160
140
120
100
80
0 200 400 600 800 1000
Millisekunden Millisekunden
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 33*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 33 08.10.2008 16:23:10 Uhr08.10.2008 16:23:10 Uhr
REZEPTE Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT34
24 Riesengarnelen, roh
2 EL Sojaöl
2 Möhren
1 rote Paprika
1 rote Gemüsezwiebel
1 Salatgurke
einige Blätter frische Minze
Dressing
2 Knoblauchzehen
1 – 2 rote Chilischoten
3 Stiele Zitronengras
1 Schalotte
1 EL gehackter Ingwer
3 EL Fischfond (alternativ: Hühnerbrühe)
2 EL Sojaöl
4 EL Zucker
Saft einer Limette
2 EL Koriandergrün
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Für das Dressing den Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischoten
entkernen und ebenfalls fein hacken. Nur die hellen, unteren Drittel der
Zitronengras-Stiele fein schneiden. Schalotte schälen und fein hacken.
Gemüse mit Ingwer, Fond, Öl, Zucker, Limettensaft, Koriandergrün und
Pfeffer möglichst in einer Küchenmaschine zu einer feinen Sauce verar-
beiten. Kühl stellen.
Garnelen schälen, Köpfe und Darm entfernen. In heißem Sojaöl braten
bis die Schwänze rosa sind. Möhren, Paprika, Gemüsezwiebel und Salat-
gurke in feine Streifen schneiden. Zusammen mit den Garnelenschwän-
zen und der Minze (einige Blätter zum Garnieren zurück behalten) in einer
Schüssel vermengen, Dressing zugeben und auf Teller anrichten.
Pro Person: 1,32 g Eiweiß · 11,43 g Fett · 16,30 g Kohlenhydrate
0,06 g Kochsalz · 30,62 mg Natrium · 28,56 mg Kalium · 175 kcal
Garnelensalatmit Ingwer-DressingZutaten für 4 Personen
Foto: RTL 2/Dalchow
TagLeichtdurch
den
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 34*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 34 06.10.2008 20:55:03 Uhr06.10.2008 20:55:03 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 35REZEPTE
Gesundheits-DrinkZutaten für 2 Personen
2 Möhren
1/2 frische Ananas
1 Orange
1 Apfel
kl. Stück rote Beete
1 TL Sonnenblumenöl
Möhren waschen. Ananas schälen
und in Stücke schneiden. Orange
und Apfel schälen und achteln.
Rote Beete schälen. Obst und Ge-
müse nacheinander in einen elek-
trischen Entsafter geben. Fertigen
Saft mit Öl verrühren und in zwei
Gläser füllen. Sofort trinken, damit
keine Vitamine verloren gehen.
Pro Person: 0,02 g Eiweiß
2,50 g Fett · 0,15 g Kohlenhydrate
0 g Kochsalz · 0,65 mg Natrium
4,53 mg Kalium · 22,81 kcal
Alexa Iwan stellte die Rezepte
exklusiv für den Druckpunkt zu-
sammen. Die Medizinjournalistin
und Ernährungswissenschaftlerin
war sieben Jahre lang im RTL
Frühmagazin zu sehen und prä-
sentierte von 2003 bis 2005 das
WDR-Gesundheitsmagazin „rund-
umgesund“.
Heute arbeitet sie als Moderatorin
unter anderem für das AOK-Ge-
sundheitsmagazin „vigo TV“ und
als Buchautorin.
Zutaten für 3 Personen
300 g Naturjoghurt
300 g klein geschnittene,
weiche Früchte (z.B. Erd-
beeren oder Himbeeren)
12 Löffelbiskuits
Saft einer Orange
1 EL brauner Zucker
Löffelbiskuits in Stücke brechen
und die Hälfte davon in eine Schüs-
sel oder Aufl aufform geben. Die
Kekse mit der Hälfte des Orangen-
safts beträufeln und 150 Gramm
der Früchte darauf verteilen. Das
Ganze mit 150 Gramm glatt ge-
rührtem Joghurt bedecken. In der
gleichen Reihenfolge eine zweite
Schicht getränkte Löffelbiskuits,
Früchte und Joghurt darüber ge-
ben. Das Tiramisu kurz vor dem
Servieren mit braunem Zucker be-
streuen.
Pro Person: 6,96 g Eiweiß
2,29 g Fett · 44,29 g Kohlenhydrate
0,13 g Kochsalz · 55,27 mg Natrium
433,33 mg Kalium · 240 kcal
Joghurt-Tiramisu
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 35*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 35 06.10.2008 20:55:06 Uhr06.10.2008 20:55:06 Uhr
RÄTSEL Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT36
Gewinnen Sie mit!
Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der Deutschen Hochdruckliga.
181716151413121110987654321
18
17
16
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
s1623.7-20
Teil derScheune
süd-amerik.Gebirge
franzö-sisch:Osten
heilen
untererGe-sichts-teil
Wickel-gewandderInderin
Figurin „MyFairLady”
dt. Vor-silbeder Ver-neinung
kurzfürDiskette
japan.Richtungd. Bud-dhismus
Wind-schatten-seite
vorher,früher
Erbgut-träger(engl.Abk.)
Zeitge-schmack
schweiz.StadtamRhein
vor-sprin-gendeSpitze
Künst-ler-werk-statt
tro-pischeSchling-pflanze
Teil desKopfes
Ausdeh-nungs-begriff
Leber-sekret
amtl.Erlass
ital.Ton-silbe
unent-geltl.Lotte-rieschein
Lotto-trefferNagetier
Blut-aderzumHerzen
Unge-zieferBaustoff
Bloß-stel-lung,Schande
Ringel-wurm,Blut-sauger
Musik-zeichen
latei-nisch:Leben
Kehr-gerät
Schwel-lung
Unter-rich-tender
altruss.Adliger
StaatenbildendesInsekt
Fußball-mann-schaft
Inhalts-losigkeit
Schiffs-zubehör
Wirkstoff(Trans-mitter/Medizin)
getrock-neteGetrei-dehalme
Wand-verzie-rung
Entericheltern-losesKind
Herbst-blume
entzündl.Verände-rung desHautbildes
Geburts-schmer-zen
Hausmittel gegen Sodbrennen
Abk.:vonoben
Mahl-zeit
gasför-migeschem.Element
adlig,vornehm
Titel-figurbeiBrecht
Kontroll-bild-schirm
Weite,Fremde
inAchsen-richtung
entzün-det,verletzt
Med.:Backen-zahn
hell-haarig
Bestel-lung,Order
frühererbrasil.Fußball-star
Prosa-erzäh-lung
Futter-undZier-pflanze
Ketten-gesang
Körper-teil
Gesell-schafts-spiel
Explo-sions-geräusch
Stern-schnuppe
Halbtonunter d
Kraft-maschineim Kfz
weib-lichesWild-schwein
Heil-,Zauber-trank
Vorname d.amerik.RegisseursWilder †
Krank-heits-bild
ameri-kanischerKrapfen
drogen-unab-hängig(engl.)
dt.Schrift-steller †(Heinr.)
Bart-schur
KurzformvonAssistent
sauber,flecken-los
LänderjenseitsderMeere
gescho-reneKopf-stelle
persön-lichesFür-wort
Milch-organbeiTieren
Abk.:Sommer-semester
ugs.fürheran
anleiten
Hast,über-stürztesDrängen
Körper-pflege-pro-dukt
Funk-ortungs-ver-fahren
KurortimAllgäu
Bewohnerd. Obernil-gebiets
flüssigesBehand-lungs-mittel
blut-unter-laufenerStreifen
®
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 36*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 36 06.10.2008 20:55:10 Uhr06.10.2008 20:55:10 Uhr
Ausgabe 3/2008 DRUCKPUNKT 37RÄTSEL
Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...
Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und injedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen. Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.
2. PreisDer Ratgeber aus dem Trias Ver-
lag „Bluthochdruck. Endlich wie-
der gute Werte“ von Professor Dr.
med. Martin Middeke.
3. PreisDie DVD „Autogenes Training“ mit
zwei Lernprogrammen für Auto-
genes Training. Eine Wellness-DVD
von Coolmusic.
Das Lösungswort des Preisrätsels
im DRUCKPUNKT 2/2008 lautete
„Herz-Kreislauf-Telefon“.
Gewonnen haben:
1. Preis · Pulkert Kurt,76227 Karlsruhe:
Das Blutdruckmessgerät Tensoval
duo control der Firma Hartmann.
2. Preis · Petra Köhler,69245 Bammental:„Einfach und genial“ – Das Koch-
buch von Drei-Sterne-Koch Dieter
Müller.
3. Preis · Ingo Agnesens,33106 Paderborn:
Der ärztliche Ratgeber „Bluthoch-
druck. Erfolgreich behandeln – Risi-
ken senken“ von Professor Dr. med.
Wolfram Delius und Professor Dr.
med. Erwin König.
Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilneh-men möchten, notieren Sie bitte das Lö-sungswort und schicken Sie es an uns per Post oder Fax:
Deutsche HochdruckligaBerliner Straße 4669120 HeidelbergFax 0 62 21 – 5 88 55-25
Einsendeschluss ist der 15. November 2008. Das Lösungswort erscheint in der Ausgabe 4/2008. Der Rechtsweg ist ausge-schlossen, die Gewinner ermittelt das Los.
Aufl ösung auf der nächsten Seite
1. PreisOberarm-Blutdruckmessgerät von
Panasonic mit integrierter Man-
schette. Der Arm wird durch die
Geräteöffnung auf der Ellenbo-
genstütze abgelegt. Die integrierte
Manschette ist für einen Oberarm-
umfang von 20 bis 34 Zentimeter
geeignet. Das Gerät hat Speicher-
platz für zwei Personen je 90 Werte.
Im Display ist eine dreifarbige Am-
pelanzeige integriert zur Klassifi zie-
rung des Blutdrucks.
8 47
9 74
4 18
3 67
7 6
3
2
9
1 3 65 1
21 2
6 51
8 45 2 8
75
23
55
81
4 3
2 6 7
3 1
81 7
51 7 4
9 6 21
6 47
*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 37*Druckpunkt_0308_Inhalt.indd 37 06.10.2008 20:55:11 Uhr06.10.2008 20:55:11 Uhr
VORSCHAU Ausgabe 3/2008DRUCKPUNKT38
lingt mir dies auch mit einem Satz aus einer klassischen Mozart-Symphonie.
7. Welcher Kino- oder Fernsehfi lm
hat Ihnen in letzter Zeit am meisten
gefallen?
Ich schaue mir nur selten Filme an. Stattdessen gehe ich lieber in eine interessante Kunstausstellung. Die Kunst des 20. Jahrhunderts ist für mich besonders interessant.
8. Welches Buch hat Sie besonders
beeindruckt?
Das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling ist leicht zu lesen, setzt sich aber doch mit einer ernsten The-matik auseinander, wenn ein Atheist auf christlichen Spuren wandelt und Gott ergründen will.
9. Was bereitet Ihnen zurzeit am
meisten Kopfzerbrechen?
Für mich ist die Zukunft des Arztbe-rufs ein großes Problem. Schon heute kann man bei den Ärzten in Praxis und Krankenhaus eine deutliche Überla-stung beobachten, die in den nächsten Jahren durch den fehlenden Nach-wuchs noch verstärkt werden wird. Es besteht trotz aller Beteuerungen der Politik die große Gefahr, dass letztlich doch die Qualität der Patientenversor-gung reduziert werden muss.
10. Was möchten Sie in Ihrem Leben
unbedingt noch machen?
Zum Glück habe ich noch einige unerfüllte Wünsche, die ich mir in der Rente erfüllen will.
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:
➜ Die Geschichte der Hypertonie-Therapie
➜ Wie wirken Panikattacken und Ängste
auf den Blutdruck?
➜ Der Blutdruck-Schrittmacher – Therapie der Zukunft?
1. Worüber können Sie sich
immer wieder freuen?
Ich komme täglich mit vielen Men-schen in Kontakt und es macht immer wieder Freude, Ihnen dabei zu helfen, ihre körperlichen, oft aber auch see-lischen Probleme zu lösen.
2. Worüber ärgern Sie sich am
meisten?
Über meine eigenen Unzulänglich-keiten. Welche das sind, behalte ich aber lieber für mich!
3. Wie steht es zurzeit um Ihre Ge-
sundheit?
Ich bin dankbar, dass ich mich zum aktuellen Zeitpunkt wohl fühle, und hoffe, dass dies noch lange erhalten bleibt.
4. Was essen Sie am liebsten?
Ich bevorzuge die mediterrane Küche. Es ist herrlich, an einem lauschigen Sommerabend einen schönen franzö-sischen Käse zu einem Glas Rotwein zu genießen, vielleicht noch mit ein paar Oliven!
5. Welchen Sport treiben Sie?
Wenn die Arbeit es zulässt, joggeich mit meiner Frau durch dieWiesen. Im Sommer wandere ich ger-ne in den Bergen.
6. Wie können Sie sich am
besten entspannen?
Wenn ich viel Zeit habe, gehe ich ger-ne in die Sauna, dort kann ich sehr gut entspannen. Ist die Zeit knapper, ge-
Professor Dr. med. Gerd Bönner, Jahrgang 1948, Ärztlicher Direktor an den MEDIAN Kliniken Bad Krozingen, Klinik Lazariterhof /Baden – Privatklinik und Ärztlicher Ge-schäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR e.V.). Er ist stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission der Hypertonie Akademie der Deutschen Hochdruckliga.
829173564
347562918
516489273
195836427
473925681
268741395
931657842
682314759
754298136
653874219
428951673
719236548
176529384
842163795
935748162
281695437
367482951
594317826
Auf
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NACHGEFRAGT bei
I M P R E S S U M
Herausgeber:Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL ®
Deutsche Hypertonie GesellschaftDeutsches Kompetenzzentrum Bluthochdruck
Geschäftsführer:Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein
Geschäftsstelle:Berliner Straße 46, 69120 HeidelbergTelefon: (0 62 21) 5 88 55- 0Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25Internet: www.hochdruckliga.deE-Mail: [email protected]
Schriftleitung:Prof. Dr. med. Rainer DüsingProf. Dr. med. Martin Paul
Redaktion:Dr. Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;für namentlich gekennzeichnete Beiträge sinddie Autoren verantwortlich.
Redaktionsanschrift:Dr. Anette Huesmann– Adresse siehe Geschäftsstelle –
Titelfoto:Monkey Business · Fotolia.com
Layout und Satz:Kaiser´s Ideenreich, 67433 Neustadt / Wstr.
Druck und Versand:NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt / Wstr.,www.ninodruck.de
Vorstand der Deutschen Hochdruckliga:Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg(Vorsitzender)Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck(stellv. Vorsitzender)Dr. med. Siegfried Eckert, Bad OeynhausenProf. Dr. med. Ulrich Kintscher, BerlinPrivatdozent Dr. med. Thomas Mengden, BonnDr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, LeverkusenProf. Dr. med. Hans-Georg Predel, KölnProf. Dr. med. Lars Christian Rump, Düsseldorf
Schirmherrin der DeutschenHochdruckliga:Dr. med. Marianne Koch, Tutzing
Bezug:DRUCKPUNKT kann bei der Bundesgeschäfts-stelle der Hochdruckliga zum Jahrespreis von 21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro. Für die Mitglieder der Hochdruckliga ist der Be-zugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonne-ment-Zeitraum gilt das Kalenderjahr.Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weite-res Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahres-ende gekündigt wird.
Aufl age:DRUCKPUNKT erscheint viermal im Jahr ineiner Aufl age von je 22.000 Exemplaren.
Hinweis: Bei der Bezeichnung „HypertensiologeDHL®”handelt es sich nicht um eine nach denBerufs ordnungen grundsätzlich führungsfähige Bezeichnung für Ärzte, sondern um eine nach dem entsprechenden ärztlichen Berufsrecht ein zu ord -nende Be zeichnung (z.B. nach der Musterbe rufs -ordnung der deutschen Ärzte als „Tätigkeits-schwerpunkt” bzw. nach den Be rufsordnungender Landesärztekammern)
Bankverbindung:Dresdner Bank HeidelbergKto.-Nr. 541 493 300, BLZ 672 800 51Postbank KarlsruheKto.-Nr. 206 704 758, BLZ 660 100 75
ISSN 1619-0637
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Eine geringe Salzzufuhr gehört ebenso dazu wie die
bewusste Auswahl geeigneter Fette und Öle und deren
sparsamer Gebrauch.
Denn die große DASH-Studie hat gezeigt, dass eine
Ernährung zur günstigen Beeinfl ussung des Blutdrucks
wenig gesättigte, aber relativ viel ungesättigte Omega-3-
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Wieviel Salz enthaltenWieviel Salz enthalten unsere Lebensmittel ? unsere Lebensmittel ?
Experten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz aufExperten der Deutschen Hochdruckliga rufen zur bundesweiten Kampagne gegen zuviel Salz auf
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