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Deutscher Automobil-Veteranen-Club e.V. 2-2017 48. Jahrgang

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Deutscher Automobil-Veteranen-Club e.V.

2-201748. Jahrgang

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Editorial

Liebe DAVC-Mitglieder,liebe Oldtimerfreunde!

Zur Präsidiumssitzung und Hauptversammlungwaren wir in diesem Jahr schon traditionell auf derTechno Classica in Essen. Eine vorsorglich ange-setzte Wahl musste nicht erfolgen, unser Schatzmeis-ter bringt sich weiterhin in die Vereinsarbeit ein, wirfreuen uns über seine Entscheidung. Der Aufruf anunsere Mitglieder, sich für ein Vorstandsamt einzu-bringen, hatte leider fast keine Resonanz. Sind wirauf dem Weg in eine Dienstleistungskultur im Ver-einswesen? Motto: „Ich zahle meinen Beitrag, dafürbekomme ich von Euch?“ Es wird zunehmend ver-gessen, dass unser Ehrenamtswesen nur funktio-niert, wenn man bereit ist, der Gesellschaft auchetwas zurückzugeben. Die Zunahme der Forde-rungsmentalität nach dem aktuellen Slogan „I amfirst“ dividiert unser Gemeinwesen und führt zuegoistischer Polarisation. Wir haben im nächstenJahr wieder Wahlen, mal sehen …

Der vorliegende Antrag des Präsidiums zur Sat-zungsänderung wurde mit kleinen redaktionellenKorrekturen verabschiedet. Erstmalig haben wir mitdem Verfahren des Einbringens von Satzungsän -derungen oder ähnlich wichtigen Anträgen in dieHerbstpräsidiumssitzung, danach Weiterleitung zurDiskussion in die LG-Hauptversammlungen, einenbreiten Vorlauf für die Meinungsbildung im DAVCerreicht und damit unserer föderalen Struktur an-gepasst.

Der Parlamentskreis Automobiles Kulturgut hatletztmalig in dieser Legislaturperiode getagt, nachder Bundestagswahl wird er sich neu konstituierenmüssen. Ein Thema, das viele Oldtimerbesitzer be-wegt, ist die Einführung des Saisonkennzeichens fürH-Fahrzeuge. Hier gab und gibt es noch Informati-onsbedarf.Interessanterweise wird im Text der Verordnungmehrfach darauf hingewiesen, dass es sich bei derErgänzung des entsprechenden Gesetzestextes umeine Klarstellung handelt und somit nicht um eineneue gesetzliche Regelung. Deswegen hat das BMVIauf Anfrage des VDA mit Schreiben vom07.03.2017 Folgendes mitgeteilt: „Bisher lag es inder Zuständigkeit der Zulassungsbehörden, im Rah-

men des ihnen obliegendenVerwaltungsvollzugs zu ent-scheiden, ob ein Oldtimer-kennzeichen gleichzeitig alsSaisonkennzeichen ausgefer-tigt werden konnte. Zur Ver-einheitlichung des Verwal-tungsvollzuges hat sich derVerordnungsgeber entschie-den, die bekannte Regelungin der Fahrzeug-Zulassungsverordnung zu veran-kern. Diese Regelung tritt, wie bereits bekannt, vo-raussichtlich am 01.10.2017 in Kraft. Bis dahin ob-liegt die Entscheidung über einen entsprechendenAntrag weiterhin der Zulassungsbehörde.“Das heißt im Klartext: Die Behörden konnten frü-her und auch jetzt vor Inkrafttreten der neuen Ver-ordnung bereits Saisonkennzeichen zulassen, siewissen es scheinbar nur nicht (oder wollen es nichtwissen), obwohl es vom BMVI als bekannt vo raus -gesetzt wird!

Die Oldtimerszene ist weiterhin im Aufwind undteilweise im Umbruch. Bei den Messeveranstalterngibt es neue Konstellationen, die Messe Friedrichs-hafen wird zukünftig von der Motorworld veranstal-tet. Wachstum kann allerdings auch Schattenseitenhaben, wenn nicht gleichzeitig der Bedarf an Fach-personal gedeckt werden kann. Die Zusatzausbil-dung zum Oldtimerspezialisten im KFZ-Handwerkmuss ausgebaut werden.

Unser Deutschlandtreffen im Juli in Lübeck wirdausführlich im Heft dargestellt, wir freuen uns überdie große Beteiligung und wünschen allen Teilneh-mern und Beteiligten ein wundervolles Erlebnis -wochenende.

Ich wünsche allen Club- und Oldtimerfreundeneine erlebnisreiche und pannenfreie Oldtimer-Saison.

Georg SewePräsident

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Inhalt

Die Themen dieser Ausgabe

Titelbild: Erich Rostek: „Am großen Weserbogen“ – Veranstaltung der LG OWL (s. S. 30 ff)Die Saison beginnt in Bremen, Stephan Arbeitlang (s. S. 32 ff.)Editorial:Georg SewePräsident des DAVC

Editorial:Dieter GrossblotekampRedakteur des Clubmagazins

Intern:Werkstättenverzeichnisunserer Mitglieder

Intern:Wir begrüssen unsere neuen MitgliederTermine

Aktuell:Offizielle Partnerschaftzwischen der Unesco und der Fiva

Aktuell:Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Johann König, Adac

Aktuell:Bestandszahlen des KBA am 1.1.2017Johann König, Adac

Aktuell:Diebstahl und andere „Kavaliersdelikte“Helmut Horn

Recht:Das kosten Verkehrssünden im Ausland 2017Dr. Markus Schäpe, ADAC

Historie:Auf allen Vieren (2) – Der Unimog wird 70Frank Urban

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Einhefter Deutschlandtreffen:Grußworte – Programm – StreckenverlaufTeilnehmer – Teilnehmende Fahrzeuge

Historie:Michelin-WerbeanzeigeFrank Urban

Technik:Das böse ErwachenWilly Krieg

Veranstaltungen:Damenausfahrt 2016 in die PfalzHelma Barz

Veranstaltungen:„Damals und heute“ – der DAVC Südbadenauf der „Automobil 2017“ in FreiburgNico Angleitner

Veranstaltungen:„Land unter … am Großen Weserbogen!“Erich Rostek

Veranstaltungen:Frühjahrs-Ausfahrt 2017 der LG OWLErich Rostek

Veranstaltungen:Maiausfahrt des DAVC Rhein-MainAnita und Heinz Hoos

Intern:Kleinanzeigen

Intern:Impressum – Redaktionsschluss

Intern:Vorstandsmitglieder im DAVC

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Editorial

Liebe Leser des Clubmagazins!

Mein Editorial beginnt dieses Mal mit einer Bitte:Gerne veröffentlichen wir die uns zugesandtenKleinanzeigen in unserem Clubmagazin, und sie er-scheinen dann auch auf der homepage des DAVC.Wir wissen allerdings nach Erscheinen des Magazinsnicht, welche Fahrzeuge, Teile etc. verkauft wurden,und deshalb bitten wir Sie, uns doch kurz per E-Mailoder Telefonanruf mitzuteilen, wenn Ihre Annonceden von Ihnen erhofften Erfolg erbrachte, sodasswir diese Anzeige aus dem Internet nehmen kön-nen. Sie ersparen sich und uns somit die Beantwor-tung unnötiger Nachfragen.

Im Zentrum der vorliegenden Ausgabe finden Sieeine umfangreiche Vorschau auf das Deutschland-treffen im Juli in Lübeck: Grußworte, Teilnehmer,Bilder der Fahrzeuge etc.

Sie werden schnell erkennen, dass diese Clubzeit-schrift einen Schwerpunkt im Bereich AKTUELLaufweist. Obwohl die hier aufgeführten Themenauch an anderen Orten teilweise bereits zu lesenwaren, ist uns bekannt, dass viele CM-Leser dieseInformationen auch in unserer Clubzeitschrift erwarten, und wir kommen damit unserer Informa-tionspflicht nach. So können Sie unter dieser Rubriksich mit den Themen H-Kennzeichen/Saisonkenn -zeichen, Oldtimer-Bestandszahlen, Urkundenfäl-schung und FIVA-News beschäftigen.

Im Themenbereich VERANSTALTUNGEN be-richtet Nico Angleitner über eine Messe-Präsenta-tion der LG Südbaden, Helma Bartz schreibt überdie Damenausfahrt und Anita und Heinz Hooshaben die Maiausfahrt der Landesgruppe Rhein-Main zum Thema. Erich Rostek befasst sich mit derFrühjahrsausfahrt der LG OWL und mit der Ver-anstaltung am „Großen Weserbogen“ (siehe Titel-bild).

Auch die Rubriken TECHNIK und RECHT kom-men zu Wort. Hier berichtet Willy Krieg über einunangenehmes Erlebnis während einer Fahrt: „Dasböse Erwachen“, und in einer Übersicht können Sieerfahren, welche Geldstrafen Sie bei Verkehrsver-

stößen im Auslanderwarten.

Beim Thema HIS-TORIE lesen Siedie Fortsetzung ausCM 1/17 „Auf allenVieren“ von FrankUrban – höchst in-teressant und infor-mativ. Außerdemschickte er uns eineWerbeanzeige derFa. Michelin auseiner anderen Zeit!

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

D. GroßblotekampDAVC SüdbadenRedakteur des Clubmagazins ■

www.davc.de

Alt-Opelsammlung DOM, Vreden ® Ingo Jost

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14789Karosseriebaumeister René GroßeIhr Spezialist für Restaurierungen!Waldstraße 44, 14789 Wusterwitz Tel.: 038839 - 71185, Fax: 038839 - 71408E-Mail: [email protected] Brandenburg

22525Zukowsky Classic CarsWarnstedtstraße 28-32, 22525 HamburgTel.: 040 - 387605, Fax: 040 - 54751850

22143AUTOKIPKE KFZ – MeisterbetriebMichael KIPKE – Kfz-MeisterHeestweg 19, 22143 HamburgTel.: 040 - 6772001, Fax: 040 - 6779079E-Mail: [email protected] www.michaelkipke.comwww.autokipke.comLG Hanse

23923Retroclassic GmbH & Co KG, Bernd LindnerAn der Trave 15, 23923 Lübeck-Selmsdorf Tel.: 038823 - 55985, Fax: 038823 - 55986E-Mail: [email protected]

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51379Willy Krieg – VERCHROMENBracknellstr. 9, 51379 LeverkusenTel.: 02171 - 4317452068

61440 Dipl.-Ing. Hans-Robert SchrammReparaturwerkstätte für Veteranen und klassische Automobile – HammermühleGattenhöferweg 33, 61440 Oberursel/Ts. Tel.: 06171 - 964784, Fax: 06171 - 3069Mobil: 0172 - 6969373www.medidentaschramm.de

64331 Fa. Walter KnöbelDarmstädter Landstraße 6364331 Weiterstadt-Gräfenhausen Tel.: 06150 - 51197

65326 Fa. Helge StuckartBuchenweg 11, 65326 AarbergenTel.: 06120 - 4244, Fax: 06120 - 92311LG Rhein-Main

67065 KFZ Wilhelm DillingerMaudacherstr. 107, 67065 Ludwigshafen Tel.: 0621 - 5720222, Fax: 0621 - 5720239LG Kurpfalz-Saar

73732Dieter MunkSchanbacher Straße 25, 73732 Esslingen Tel.: 0711 - 375202LG Süd-West

74354 Heinz SchneiderCarl-Benz-Straße 174354 Besigheim/OttmersheimTel.: 07143 - 59818, Fax: 07143 - 58136Mobil: 0171 - 2642526E-Mail: [email protected] Staufen-Ostalb

79115 Vogt Engineering FreiburgVergaser- und MotorabstimmungenKlassisches TuningHaslacher Str. 25, 79115 FreiburgMobil: 0171 - 5317088E-Mail: [email protected] Südbaden

79379Graf Motoren und Motorenteile GmbHSchliengener Str. 12, 79379 MÜLLHEIMTel.: 07631-5495www.graf-motoren.deE-Mail: [email protected]

82279Fachwerkstatt für historischeFahrzeugeOldtimer Rehberger GmbH82279 Eching am AmmerseeTel.: 08143 - 997888Mobil: 0170 - 7770307E-Mail: [email protected]

83607Spezialisten für historische FahrzeugeJohannes Jäger und Alfred SchmidtWarngauer Str. 5, 83607 HolzkirchenTel.: 08024 - 6080970Fax: 08024 - 6090970

86949 Spezialist für Englische AutosJoachim RainerBurgleitenstraße 10, 86949 Windach Tel.: 08193 - 7430Mobil: 0171 - 3619899LG Oberbayern

88046 Klaus LeichtGeorg Straße 9, 88046 FriedrichshafenTel.: 07541 - 43630

88427 Ohlinger Automobile Inh. Joachim OhlingerSteinhauser Straße 3188427 Bad SchussenriedTel.: 07583 - 2552, Fax: 07583 - 2566www.ohlinger-classic.deLG Allgäu

88471Bernhard Ganser sen. und jun.Parkweg 11, 88471 Laupheim Tel.: 07392 - 2150

88499Autohaus SchlegelNeue Unlinger Str. 2088499 RiedlingenTel.: 07371-934450

INTERN

Werkstättenverzeichnis unserer Mitglieder

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Sept.

TerchenkaLFlugplatz:

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hUhr, So. 9–16Uzeiten: Sa. 9–18

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INTERN

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder

■ LG AllgäuWalter KötherAm Schleifwegacker 687778 Stetten, Schwaben

■ LG OberbayernHans-Dieter FuchsMarktplatz 1 85238 Petershausen

Martin DeggelmannGewerbering 285659 Forstern

■ LG Ostwestfalen-LippeBurkhard FriedrichMaßbrucher Weg 1632657 Lemgo

Matthias HubbertUnterm Hübbeln 23 37688 Beverungen

Jorge MartinsLoher Busch 35 a32545 Bad Oeynhausen-Lohe

Detlev Schroeder Düpestraße 21 b 32425 Minden

■ LG RheinlandJürgen SchwarzenbergSüdring 8052531 Übach-Palenberg Boscheln

■ LG Staufen-OstalbBrigitte Christensen Deutschordenstraße 16 73463 Westhausen(Württemberg)

Otto Klumpp Oberdorfstraße 37 72270 Baiersbronn

Petra Klumpp Oberdorfstraße 37 72270 Baiersbronn

■ LG Süd-WestTanja Weiner Quellenstraße 775443 Ötisheim

TERMINE:

21. Große Alpenfahrt 2017vom 17. bis 25. Juni 2017

DAVC LG Oberbayern

DAVC Deutschlandtreffen20. bis 23. Juli 2017

DAVC LG Ostseeund Hanse:

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9.3.2017: Update zu unserer Information vom24.2.2017• Das Verkehrsministerium hat uns informiert, dass die Kombination Oldtimerkennzeichen u. Saison- kennzeichen ab Oktober 2017 wirksam wird.• Eine Kombination von roten Oldtimerkennzei- chen und Saisonkennzeichen wird weiterhin nicht zulässig sein.

Bundesratsbeschluss Drucksache 770/16 Änderun-gen in der Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)• Kombination Oldtimerkennzeichen und Saison- kennzeichen möglich• Zweite Stufe des internetbasierten Zulassungsver- fahrens

Sehr geehrte Damen und Herren,in der 953. Sitzung des Bundesrates wurde am10.2.2017 die Dritte Verordnung zur Änderung derFahrzeugzulassungsverordnung (FZV) beschlossen.Hiermit wurden in der finalen Instanz zahlreicheNeuerungen im Zulassungsrecht auf den Weg ge-bracht.

Der bereits im Dezember 2016 veröffentlichte Ver-ordnungsentwurf (Drucksache 770/16) wurde vonden Insidern als Weihnachtsgeschenk für die Old -timerszene verstanden, denn neben der im Kern aufden Weg gebrachten sogenannten zweiten Stufe deri-Kfz-Infrastruktur wurde klargestellt, dass Old -timerkennzeichen als Saisonkennzeichen ausgeführt

Aktuell

Neues von der FIVA: Offizielle Partnerschaft zwischen der UNESCO und der FIVA

Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Kombination Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen zukünftig möglich

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Mit einer Entscheidung, die dieWichtigkeit und Bedeutungder historischen Fahrzeuge fürdas humanitäre Vermächtnis

betont, hat die Generaldirektorin der UNESCO,Frau Irina Bokova, einer offiziellen Partnerschaft(consultative status) zwischen der UNESCO und derFIVA zugestimmt.

Zur Begründung ihrer Entscheidung kommentierteFrau Bokova: „FIVA’s Engagement im Bereich desindustriellen Vermächtnisses liegt auf derselbenLinie wie die Tätigkeiten der UNESCO auf diesemGebiet und die Partnerschaft unserer beiden Orga-nisationen wird zweifellos neue Möglichkeiten zurStärkung unserer Bemühungen in diesbezüglichenAktionen bieten“. Frau Bokova fuhr fort und gabihrer Hoffnung Ausdruck, dass diese Partnerschaftsich festigen werde und neue Wege der Zusammen-arbeit eröffnet.

Der Präsident der FIVA, Patrick Rollet, führte aus: „Wir sind zutiefst geehrt von der Entscheidung der

UNESCO, diese Partnerschaft mit der FIVA zu ver-einbaren, die, wie wir glauben, positiven Auf-schwung für die Zukunft der weltweiten Bewegunghistorischer Fahrzeuge haben wird. Auf Frau Boko-vas Einladung hin hoffe ich, so bald wie möglichHerrn Francesco Bandarin, Assistant Generaldirek-tor für Kultur bei der UNESCO, zu treffen, ummehr über die Vorteile und Verpflichtungen diesersehr willkommenen Partnerschaft zu erfahren“.

Mitteilung der FIVA vom 18.04.2017 (übersetzt ausdem Englischen: Pit Gilb, Vizepräsident).

Die FIVA bemüht sich seit geraumer Zeit um Aner-kennung und Aufnahme bei der UNESCO als soge-nannte Non Government Organisation (NGO).Diese Vereinbarung ist ein erster Schritt auf demWege dorthin. Auch die Kulturkommission derFIVA, bei der auch der DAVC mitarbeitet, leistethierzu ihren Beitrag.

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Aktuell

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werden können, wovon sicher viele Besitzer von his-torischen Fahrzeugen sehr stark profitieren werden.

Den Zugang zu allen relevanten Dokumenten erhal-ten Sie über folgenden Permanentlink des Bundes-rates: http://www.bundesrat.de/bv.html?id=0770-16

Wir haben für Sie die wichtigsten Veränderungenzusammengefasst:

• Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen können künftig kombiniert werdenHier der relevante Auszug aus dem Verordnungs-text (Seite 3 der Drucksache):§ 9 Absatz 3 wird wie folgt geändert:a) Satz 4 wird wie folgt gefasst.

„Auch Oldtimerkennzeichen nach Absatz 1 undgrüne Kennzeichen nach Absatz 2 können als Sai-sonkennzeichen zugeteilt werden.“

• Einsparung bei der Kfz-Steuer In dem Text der Entscheidungsvorlage wurde fol-gende Feststellung gemacht:„… Infolge der Klarstellung in der FZV, dass Old -

timerkennzeichen als Saisonkennzeichen ausgeführtwerden können, ist von einer großen Inanspruch-nahme dieser Kombination auszugehen. Dies hat Min-dereinnahmen bei der Kraftfahrzeugsteuer zur Folge.“Diese Mindereinnahmen werden auf ca. 20 Mio.EUR jährlich beziffert.

Anstatt der 191 EUR (Motorrad 46 EUR), die füreine ganzjährige Zulassung als Oldtimer fällig wer-den, lassen sich mit der Kombination als Saisonkenn-zeichen doch einige EUR sparen. Wer sein Fahrzeugnur halbjährlich zulässt, z.B. von Mai bis Oktober,kann so 95 EUR pro Jahr sparen. Und wer nur einpaar Monate im Sommer mit dem Oldie fahrenmöchte, der kann theoretisch noch mehr sparen. Mitdem Saisonkennzeichen kann ein Kfz mindestens 2Monate und maximal 11 Monate zugelassen werden.

• Einsparung auch bei der Kfz-Versicherung möglichEs lässt sich aber nicht nur die Kfz-Steuer sparen,sondern ein großes Einsparpotenzial wird es auch beider Versicherung geben. Zumindest geht der Gesetz-geber davon aus, dass der Bund auch Mindereinnah-men bei der Versicherungssteuer erzielt. Zitat: „Old-timerkennzeichen als Saisonkennzeichen können auchim Bereich der Versicherungssteuer zu derzeit nicht be-zifferbaren Steuermindereinnahmen führen.“

Ob die Versicherer der neuen Zulassungsmöglich-keit 1:1 folgen, bleibt abzuwarten. Denn die Versi-cherungen müssen auf Grund der Deregulierungnicht mehr die Prämien 1:1 nach Zeitablauf anteilig(„pro rata temporis“) berechnen. Es kann also auchz.B. für 6 Monate eine höhere Prämie geben, alsrein rechnerisch 6/12 der Jahresprämie wären. EineBlitzumfrage bei einigen Versicherern ergab abereine grundsätzlich positive Einstellung hierzu.

Übrigens: Wenn ein Saisonfahrzeug in der Ruhezeitauf Privatgrund steht, ist eine prämienfreie Ruhe-versicherung (bei der Kasko beispielsweise Dieb-stahl, Vandalismus, Brand etc.) vorhanden. Das gilt,sofern nicht eine ausdrückliche Änderung der Be-dingungen käme, auch für H-Kennzeichen.

Es empfiehlt sich, bei seiner Versicherung entspre-chend nachzufragen, wie sich eine Zulassung mitdem Saison-Kennzeichen auf den Tarif auswirktund welche Bedingungen für die Ruheversicherunggelten.

• War diese Kombination schon immer möglich? UPDATE In den Kommentierungen zu den Änderungen derFZV wird in der Drucksache 770/16 auf Seite 89 fol-gendermaßen argumentiert:

„Zu Artikel 1 Nummer 5 (§ 9 Abs. 3 FZV) Mit der Neufassung von Satz 4 soll klargestellt wer-den, dass die Kombination von Oldtimerkennzei-chen und Saisonkennzeichen zulässig ist. Stimmenin der Literatur hatten anderes aus einer älteren Ge-setzesbegründung hergeleitet. Für ein Verbot dieserKombination ist aber kein sachlicher Grund ersicht-

Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Kombination Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen zukünftig möglich

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Aktuell

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lich. Zum Teil ist diese Kombination in der Praxisauch zugeteilt worden.“

ADAC Klassik erhielt Foto-Zusendungen aus derOldtimerszene, die tatsächlich belegen, dass Kombi-nationen von H-Kennzeichen mit dem Saisonkenn-zeichen von Zulassungsstellen bereits früher heraus-gegeben wurden.

• Wann wird der Beschluss wirksam? UPDATE

Auf Nachfrage im Verkehrsministerium erhieltADAC Klassik die Aussage, dass die Änderung erstnach Verkündung der Verordnung im Bundesge-setzblatt und vor allem zum Zeitpunkt gemäß derInkrafttreten-Regelung (Artikel 9 der Dritten Ver-ordnung zur Änderung der Fahrzeug-Zulassungs-verordnung und anderer straßenverkehrsrechtli-cher Vorschriften) in Kraft tritt. Das Verkehrsmi-nisterium geht davon aus, dass die Regelungvoraussichtlich am 1. Oktober 2017 (Anmerkungder Red.: vermutlich am 2.10., da der 1.10. einSonntag ist) wirksam wird. Diese Aussage wurdeauch von Norbert Barthle, Parlamentarischer Staats-sekretär des BMVI, am Rande der Retro Classics inStuttgart bei einer Abendveranstaltung der Nutz-fahrzeug-Veteranen-Gemeinschaft im Museum vonKonrad Auwärter getroffen.

Der Fachbereich Historische Fahrzeuge des VDAhat im BMVI zwischenzeitlich nochmals darauf hin-gewiesen, dass es sich bei der Verordnung in Bezugauf H-Kennzeichen/Saisonkennzeichen nur um eineKlarstellung handele und man daraus schließenkönne, dass die Verwendung der Kombination H-Kennzeichen/Saisonkennzeichen bereits immermög lich war. Demnach sollte auch eine sofortigeBeantragung bei den zuständigen Behörden mög-lich sein (im Zweifelsfall unter Bezug auf die Ände-

rungsverordnung). Hierzu gab es folgende Aussagedes BMVI: „Bisher lag es in der Zuständigkeit derZulassungsbehörden, im Rahmen des ihnen oblie-genden Verwaltungsvollzugs zu entscheiden, ob einOldtimerkennzeichen gleichzeitig als Saisonkennzei-chen ausgefertigt werden konnte. Zur Vereinheit -lichung des Verwaltungsvollzuges hat sich der Ver-ordnungsgeber entschieden, die bekannte Regelungin der Fahrzeug-Zulassungsverordnung zu veran-kern. Diese Regelung tritt, wie bereits bekannt, vo-raussichtlich am 01.10.2017 in Kraft. Bis dahin ob-liegt die Entscheidung über einen entsprechendenAntrag weiterhin der Zulassungsbehörde.“

• Rotes 07er-Oldtimerkennzeichen? Wird es ein Saison-07 geben? UPDATEWir haben im Verkehrsministerium nachgefragt.Hier die Antwort: Eine Kombination von roten Old-timerkennzeichen und Saisonkennzeichen wird wei-terhin nicht zulässig sein. Die Regelung der Kombi-nierbarkeit von Oldtimerkennzeichen wird in § 9FZV verankert. § 9 FZV wird zukünftig lauten:

„(1) (1) Auf Antrag wird für ein Fahrzeug, für dasein Gutachten nach § 23 der Straßenverkehrs-Zulas-sungs-Ordnung vorliegt, ein Oldtimerkennzeichenzugeteilt. Dieses Kennzeichen besteht aus einem Un-terscheidungszeichen und einer Erkennungsnum-mer nach § 8 Absatz 1. Es wird als Oldtimerkenn-zeichen durch den Kennbuchstaben „H“ hinter derErkennungsnummer ausgewiesen. […] (3) Auf An-trag wird einem Fahrzeug ein Saisonkennzeichenzugeteilt. Es besteht aus einem Unterscheidungszei-chen und einer Erkennungsnummer jeweils nach§ 8 Absatz 1 sowie der Angabe eines Betriebszeit-raums. Der Betriebszeitraum wird auf volle Monatebemessen; er muss mindestens zwei Monate unddarf höchstens elf Monate umfassen und ist von derZulassungsbehörde in der ZulassungsbescheinigungTeil I in Klammern hinter dem Kennzeichen zu ver-merken. Auch Oldtimerkennzeichen nach Absatz 1und grüne Kennzeichen nach Absatz 2 können alsSaisonkennzeichen zugeteilt werden. […]“Damit stellt die Regelung zur Kombinierbarkeit ein-deutig ausschließlich auf Oldtimerkennzeichen nach§ 9 Absatz 1 FZV ab.

Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Kombination Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen zukünftig möglich

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Aktuell

Eine Kombinierbarkeit von roten Oldtimerkennzei-chen mit Saisonkennzeichen ist darüber hinaus auchschon deshalb ausgeschlossen, weil es sich bei Sai-sonkennzeichen um eine Form der Zulassung han-delt, Fahrzeuge mit roten Oldtimerkennzeichen hin-gegen nicht zugelassen sind.

• Auf dem Kennzeichen sind maximal 8 Zeichen erlaubtNachdem die Zulassungsverordnung nur 8 Zeichenund Ziffern auf dem Kennzeichen erlaubt, wird eszumindest bei den kleineren Zulassungsbezirken mitdrei Buchstaben etwas eng werden. Hier ist aberdavon auszugehen, dass die Zulassungsbehördenentsprechend kurze Kombinationen speziell für dieOldtimer-Fahrzeuge reservieren werden.

• Hinweis: Neue ZulassungspapiereDurch die Ummeldung des Fahrzeuges von H-Kennzeichen auf das Saisonkennzeichen werdenneben neuen Nummernschildern auch neue Zulas-sungsbescheinigungen ausgestellt. Damit verlierenalte Zulassungspapiere (auch die früher ausgestellten„Papp-Briefe“) leider ihre Gültigkeit. Ein Rechtsan-spruch auf Aushändigung entwerteter alter Origi-nal-Fahrzeugbriefe ist rechtlich umstritten, wird aberin der Regel von den Zulassungs behörden durchausgemacht. Tipp: vor der Ummeldung beglaubigte Ko-pien machen lassen. Die belegen dann die Fahrzeug-historie genauso wie ent wertete Originalpapiere.

• Was ändert sich mit der neuen Zulassungs- verordnung noch?Es wurden auch einige Kleinigkeiten geändert: Z.B.wurde klargestellt, dass man mit dem roten Händ-lerkennzeichen auch zum Tanken (…zum Zweckeder Reparatur und Wartung der betreffenden Fahr-zeuge…) fahren kann. Des Weiteren ist es nunmehrper Definition erlaubt, ein Fahrzeug, welches miteinem Saisonkennzeichen zugelassen ist, in der Ru-hezeit auch mit einem Kurzzeit-Kennzeichen bzw.mit einem roten Kennzeichen im Rahmen der vor-gesehenen Zwecke (Wartung, Reparatur, Über -führung…) bewegt werden kann.

Der Kern der Neuerung der Zulassungsverordnungist aber zweifelsohne das Inkrafttreten der zweiten

Stufe des internetbasierten Zulassungsverfahrens(Stichwort i-Kfz). Seit 2015 können Fahrzeuge be-reits elektronisch bequem von zuhause aus abgemel-det werden. Mit der zweiten Stufe wird es nunmehrmöglich sein, ein Fahrzeug innerhalb des eigenenZulassungsbezirkes nach einer Abmeldung wiederelektronisch von zuhause aus zuzulassen. Dies erfor-dert neben neuen Zulassungsbescheinigungen (mitRubbelfeld) auch den Besitz eines elektronischenAusweises.

Tipp: Mit dem internetbasierten Zulassungsverfah-ren wird es künftig relativ einfach werden, Fahr-zeuge bedarfsgerecht ab- und wieder anzumelden.Für viele Besitzer von Oldtimern oder Youngtimer-Fahrzeugen könnte dies im Vergleich zum Saison-kennzeichen eine wesentlich bessere Möglichkeitbieten, ihre Schätzchen in den Sommermonaten zubewegen. Dann kann man die Oldtimer-Saison best-möglich ausnutzen und neben der aktuellen Wetter-lage auch andere Eventualitäten für die Zulassungs-zeit berücksichtigen. Eine ausführliche Beschrei-bung der i-Kfz-Projektes finden Sie auf der Seite desVerkehrsministeriums:https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/LA/internetbasierte-fahrzeugzulassung.html

• Enthält die aktuelle Gesetzesänderung nur positive Aspekte?Leider gibt es neben den vielen guten Veränderun-gen in der Fahrzeugzulassungsverordnung nochimmer seit April 2015 die Einschränkung beimKurzzeitkennzeichen, wonach dieses Kennzeichennur noch mit gültiger HU ausgegeben werden kannund dass das Fahrzeug im Vorfeld bekannt seinmuss. Im Rahmen der Anhörung zu dieser Ände-rungsverordnung hatte sich sowohl der ADAC alsauch der Verband der Automobilindustrie (VDA)weiterhin dafür eingesetzt, die Neuregelung für dieKurzzeitkennzeichen zu überdenken. Leider wurdedieses Thema aber nicht im positiven Sinne be -rücksichtigt. Dies wird also weiterhin im Rahmender Lobbyarbeit der Verbände nochmals beleuchtetwerden und sicherlich auf der Agenda der nächstenSitzung des Parlamentskreises Automobiles Kultur-gut stehen.

Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Kombination Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen zukünftig möglich

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Aktuell

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Noch Fragen oder Anregungen? Sollten Sie nochFragen oder Anregungen zu den aktuellen Geset-zesänderungen haben, so schreiben Sie bitte an dieADAC Klassik Interessenvertretung, am besten perE-Mail an [email protected] – Online finden Sie ak-tualisierte Informationen auch unter:

https://www.adac.de/infotestrat/oldtimer-youngti-mer/newsletter/FZV2017.aspx

Johann KönigADAC Klassik Interessenvertretung

Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV)Kombination Oldtimerkennzeichen und Saisonkennzeichen zukünftig möglich

Bestandszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes am 1.1.2017

• Insgesamt sind 62,6 Millionen Kraftfahrzeuge in Deutschland zugelassen• 430.590 Fahrzeuge haben ein H-Kennzeichen• Zuwachs beim H-Kennzeichen um 10,9 Prozent• Weniger als 1 Prozent der Fahrzeuge sind 30 Jahre oder älter• Motorrad-Bestand beträgt nur ein Zehntel des Pkw-Bestandes• Durchschnittsalter aller Fahrzeuge stieg auf 9,3 J.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) veröf-fentlichte am 1. März 2017 die neuesten Bestands-zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). LesenSie hier die Originalmeldung des VDA:https://www.adac.de/infotestrat/oldtimer-young -timer/newsletter/Statistik-H-Kennzeichen.aspx

Auf den Internetseiten des KBA finden Sie die Mel-dung zu den Bestandszahlen am 1.1.2017:http://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/b_jahresbilanz.html?nn=644526

Wir haben die Zahlen analysiert und für Sie fol-gende interessante Aspekte zusammengefasst:

430.590 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen = +10,9 Pro-zent – Den KBA-Zahlen zufolge stieg der Bestand anKraftfahrzeugen mit H-Kennzeichen im Vergleichzum Vorjahr um 10,9 Prozent auf nunmehr 430.590.Damit wurden im letzten Jahr 42.470 mehr histori-sche Kraftfahrzeuge in Deutschland zugelassen. Einegenaue Aufschlüsselung dieser aktuellen Oldtimer-Statistik wird der VDA im April veröffentlichen.

Insgesamt 62,6 Mio. Kraftfahrzeuge in Deutsch-land zugelassen – Während im letzten Jahr damitgerade einmal etwas mehr als 42 Tsd Fahrzeuge mitH-Kennzeichen auf Deutschlands Straßen mehr zu-gelassen wurden, stieg der Gesamtbestand aller an-gemeldeten Kraftfahrzeuge in Deutschland um 1,9Prozent auf nunmehr 62,6 Mio. Kraftfahrzeuge.Das ist ein Plus von 1,17 Mio. Fahrzeugen, was si-cherlich im Wesentlichen durch Neuzulassungen zu-stande kam. Man könnte den Zuwachs der Zahlenauch so inter pretieren: Im letzten Jahr wurdenmehr als zweieinhalb Mal so viele Neuwagen aufDeutschlands Straßen zusätzlich zugelassen als ins-gesamt an gut gepflegten und gewarteten Old -timern in den Garagen stehen.

Weniger als ein Prozent aller Fahrzeuge sind 30 Jahre oder älter – Vom Gesamtbestand mit 62,6Mio. zugelassenen Kraftfahrzeugen sind weniger alsein Prozent 30 Jahre oder älter. Und bei dieser Zahl(ca. 600 Tsd) ist nicht jedes Fahrzeug, für das theo-retisch ein H-Kennzeichen beantragt werden kann,auch tatsächlich als Oldtimer zugelassen. Oft lohnensich die Anreize nicht, das Fahrzeug als Oldtimer zu-zulassen oder es werden die Kriterien für ein H-Kennzeichen einfach nicht erfüllt.

Motorrad-Bestand beträgt nur ein Zehntel des Pkw-Bestandes – Der Pkw-Bestand hat mit 45.803.560Einheiten (Zuwachs in 2016: 1,6 Prozent) den größ-ten Anteil am Gesamtbestand von 62,6 MillionenFahrzeugen. Motorräder machen mit 4,3 Mio. Ein-

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Aktuell

Bestandszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes am 1.1.2017

Diesen eindrucksvollen Vortrag hielt der Motorjour-nalist und Buchautor Helmut Horn auf der Sitzungdes Parlamentskreises Automobiles Kulturgut am10.3.17 in Berlin (red.).

Automobiles Kulturgut erfreut sich in Deutschlandaus verschiedenen Gründen einer mit legalen Mittelnkaum zu befriedigenden Nachfrage. Die Folge sindkriminelle Machenschaften wie Urkundenfälschung,Betrug, Diebstahl, Steuerhinterziehung, Zollverge-hen, Fahren ohne Versicherungsschutz und Ver-stöße gegen Umweltauflagen sowie auch gegen dieStraßenverkehrszulassungsordnung. Die Dunkelzif-fer ist hoch. Das gigantische Ausmaß ge fährdet mei-nes Erachtens längerfristig unter anderem den Fort-bestand von Sonderregelungen wie H- und roten07er-Kennzeichen. Auch die Genehmigung, mit „au-tomobilem Kulturgut“ in Umweltzonen einzufahren,steht möglicherweise auf dem Spiel.

Aufgrund mangelnden Bewusstseins und einer mas-siven Fehleinschätzung des Problems von Seiten derBehörden und der Justiz werden diese schwerwie-genden Verstöße allenfalls als Kavaliersdelikte ein-gestuft. Darüber hinaus kommt es bei der gelegent-lich doch stattfindenden Auseinandersetzung mitden Problemen zu juristisch höchst fragwürdigenEntscheidungen. Es werden beispielsweise für Fahr-

zeuge, deren Herkunft und Eigentumsverhältnisseungeklärt sind, Fahrgestellnummern (TP-Num-mern) zugeteilt und um Jahrzehnte rückdatierte Pa-piere ausgestellt, obwohl dies ausdrücklich gegengültige Regeln verstößt.

Meist kommt es aber gar nicht so weit, weil sowohlviele Privatpersonen als auch der Handel vollkom-men unbemerkt – weil unbeachtet – den bequems-ten Weg gehen. Man bedient sich des großen Ange-bots an Fahrzeugidentitäten, die unter anderem imInternet ganz offen gehandelt werden. Mit der„FIN“ eines längst verschrotteten Altwagens undmit dessen Fahrzeugpapieren werden Autos in denHandel und auch in den Verkehr gebracht, die ge-stohlen, als vermeintlich herrenlose Sache aufgefun-den oder aber auch unverzollt in die EU eingeführtwurden. Und so weiter...

Sehr beliebt war dieses Vorgehen auch im Zusam-menhang mit Fahrzeugen, für die es nach dem Kas-sieren der „Abwrackprämie“ keine Dokumente mehrgab, weil diese bekanntlich eingezogen wurden. DieListe der Gründe für die Verwendung von falschenFahrzeug-Identitäten ließe sich natürlich noch sehrweit fortsetzen.In allen Fällen werden durch Papiereund Fahrgestellnummem, die gar nicht zum realexistierenden Fahrzeug gehören, alle wesentlichen

heiten (Steigerung in 2016: 2,0 Prozent) nur knappein Zehntel im Vergleich zum Pkw-Bestand aus.

Durchschnittsalter stieg auf 9,3 Jahre – Das durch-schnittliche Fahrzeugalter aller Fahrzeugkategorienist in den letzten Jahren kontinuierlich auf nun 9,3Jahre gestiegen.

Quellen: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), Verbandder Automobilindustrie (VDA)

Noch Fragen oder Anregungen? – Sollten Sie nochFragen oder Anregungen zu den aktuellen Statisti-

ken des KBA oder des VDA bzw. zu den daraus ge-wonnenen Erkenntnissen haben, so schreiben Siebitte an die ADAC Klassik Interessenvertretung,am besten per E-Mail [email protected]

Online finden Sie diese Information auch unter:https://www.adac.de/infotestrat/oldtimer-young -timer/newsletter/Statistik-HKennzeichen.aspx

Johann KönigADAC Klassik Interessenvertretung ■

Urkundenfälschung. Diebstahl und andere „Kavaliersdelikte“

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CM 2-2017 | www.DAVC.DE12

Aktuell

Urkundenfälschung. Diebstahl und andere „Kavaliersdelikte“

Dinge sowie die gesamte Historie eines Fahrzeugskomplett gefälscht. Das betrifft unter an derem re-gionale Herkunft, „Matching Numbers“, Anzahl derHalter, prominente Halter (Franz Beckenbauer,Papst Benedikt...), tatsächliche Laufleistungen, War-tung, Pflege, Reparaturnachweise, abgenommenetechnische Änderungen (die folglich nie begutachtetwurden), das Erstzulassungsdatum (mit dem be-stimmte Auflagen – Umwelt, Beleuchtungseinrich-tung, Gurtpflicht etc. – verbunden sind, natürlichaber auch Vergünstigungen wie das H-Kennzei-chen) und vieles mehr!

Wenn wir Automobile ernsthaft als Kulturgut be-trachten und dabei selbst auch ernst genommenwerden wollen, können wir nicht weiter zusehen,wie besagte Fälschungen in riesigen Stückzahlenund mit deutlich steigender Tendenz unwiderspro-chen als „Kulturgut“ eingestuft und letztlich auchnoch gefördert werden.

Nachdem vielen das Ausmaß des bereits jetzt vor-handenen Schadens nicht ansatzweise bekannt ist,habe ich exakt an dem Tag, an dem ich die Einla-dung erhielt hier vorzusprechen, auf „Ebay-Klein-anzeigen“ und „Ebay“ nachgesehen, wie viele Fahr-zeug-Identitäten an diesem einen Tag allein auf die-sen beiden Plattformen angeboten werden.Am 8. Februar 2017 waren es … knapp 500!

Mit ein Grund, weswegen die Oldtimerdiebstählelaut Statistik so massiv zugenommen haben, ist dieTatsache, dass die Identitäten längst nicht mehrexistierender Fahrzeuge dazu missbraucht werden,Versicherungen zu betrügen. Dazu werden realexistierende baugleiche Fahrzeuge vorübergehendmit falschen Identitäten ausgestattet. So werden altePapiere ,,wiederbelebt". Es werden alle behördli-chen Hürden wie TÜV- und H-Abnahme genom-men und Wertgutachten erstellt. Dann werden diefalschen Fahrgestellnummern wieder entfernt. Dasnoch real existierende alte Auto ist wieder mit sei-nen Originalpapieren unterwegs, als sei nichts ge-wesen. Und das Auto, dessen Papiere wiederbelebtund dessen Existenz mit „TÜV-Zetteln“ und Wert-gutachten glaubhaft vorgetäuscht werden kann,

wird gestohlen gemeldet. In der Statistik ist diesauch nichts weiter als ein ganz normaler Oldtimer-Diebstahl. Der Nachweis des Betrugs ist nicht mög-lich, da eine professionelle vorübergehende Mani-pulation der Fahrgestellnummer keine Spurenhinterlässt. Letztlich kann auch ein seit mehrerenJahrzehnten verschrottetes Auto logischerweise niewieder aufgefunden werden. Das ist keineswegs blü-hende Phantasie eines Krimi-Autors, sondern einein gewissen Kreisen gängige Praxis.

Der volkswirtschaftliche Schaden, verursacht durchdie hier teilweise ohne jedes Unrechtsbewusstsein inaller Öffentlichkeit betriebenen Machenschaften, istenorm. Er ließe sich jedoch erheblich reduzieren,wenn die vielen Zeichen, die alle Alarmglocken läu-ten lassen sollten, von Prüfinstitutionen, Sachver-ständigen und auch von der Polizei erkannt würden.Ausreden wie „dafiir haben wir keine Zeit“ oder „derTÜV ist keine Strafverfolgungsbehörde“ (ein wört-liches Zitat übrigens), dürfen wir nicht weiter geltenlassen. Es gilt vielmehr, Justiz, Polizei, Prüfinstitutio-nen und Sachverständige für das Thema zu sensibi-lisieren und gegebenenfalls ergänzend auszubilden.Dazu habe ich einige Vorschläge, zu denen ich gleichkommen werde. Beispiele für Hinweise auf krimi-nelle Machenschaften liefere ich gerne zum Schluss –je nachdem, wie viel Zeit dafür bleibt.

Obwohl davon auszugehen ist, dass sich alle hier An-wesenden der Bedeutung historischer Fahrzeuge alsKapitalanlage bewusst sind, möchte ich auch daraufhinweisen, dass solche Automobile – obwohl vieleRichter und Staatsanwälte das momentan leider voll-kommen anders bewerten – wie Kunstwerke zu be-handeln sind. Sie sind nur etwas wert, wenn es sichtatsächlich auch um die Originale handelt. Durchdas Einsetzen einer falschen Fahrgestellnummerkann aus einem etwa 150.000 Euro teuren Porscheein Sondermodell werden, das 800.000 Euro wertist (so lange der Schwindel unbemerkt bleibt).

Betroffen sind nicht Hunderte, sondern Tausendevon Fahrzeugen, die auf Deutschlands Straßen un-terwegs sind. Polizei und Justiz sehen ebenso taten-los zu wie sämtliche Prüfinstitutionen (TÜV, Dekra,

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Aktuell

Urkundenfälschung. Diebstahl und andere „Kavaliersdelikte“

GTÜ...) und auch Sachverständige bei der Erstel-lung von Wertgutachten.

Gegenmaßnahmen:

1. Das Anbieten von Fahrzeugidentitäten sollte als„Anstiftung zu einer Straftat“ gewertet werden.2. Manipulierte Fahrzeuge müssen bis zur Klärungihrer Identität aus dem Verkehr gezogen und vonjeder erneuten Zulassung ausgenommen werden.Kann die Identität nicht geklärt werden, sind solcheFahrzeuge von jeder erneuten Zulassung auch wei-terhin auszunehmen.3. Hierzu wäre es sinnvoll, eine Datenbank ins Lebenzu rufen, die wie ,,EUCARIS" bei jeder Zulassungautomatisch abgefragt wird. Man könnte EUCARISauch einfach um diese Funktion erweitern. Hiermüssten Fahrgestellnummern gelistet werden, zudenen die Fahrzeuge belegbar nicht mehr existieren.Dabei sollten, wenn man den Verkauf dieser Dingetatsächlich nicht verbieten kann, Fahrgestellnum-mern eingepflegt werden, die aus solchen Verkäufenbekannt sind. Zumindest sollte das Angebot einerherausgetrennten Fahrgestellnummer inklusive derPapiere Anlass genug sein, dass die Polizei beim An-bieter vorstellig wird, die Nummer dokumentiertund von jeglicher Wiederzulassung sperrt. Das klingtnach Arbeit – ist es auch. Aber es würde sich definitivsowohl finanziell als auch in puncto Sicherheit sehrlohnen! Was mich in diesem Zusammenhang aller-dings bedenklich stimmt, ist die Tatsache, dass diesnicht einmal bei der Abwrack-Aktion passiert ist. Dieabgewrackten Autos können heute allesamt wiederzugelassen werden, denn das Sperren ihrer Fahrge-stellnummern war angeblich mit einem zu hohen Ar-beitsaufwand verbunden und unterblieb daher.4. Es muss klar sein, dass die Vergabe von TP-Num-mem kein Mittel sein kann, um Fahrzeuge unbe-kannter Herkunft zum Straßenverkehr zuzulassen.5. Erst recht kann eine TP-Nummer – wie es zuneh-mend leider passiert – hinsichtlich des Erstzulas-sungsdatums nicht rückdatiert werden.6. Bei der Hauptuntersuchung sowie auch beim Er-stellen von Wertgutachten sind die Sachverständi-gen hinsichtlich der Überprüfung der Fahrzeug -identität zu mehr Sorgfalt anzuhalten.

Aktuelle Beispiele aus jüngster Zeit

• Fall 1: Angeboten wird die herausgetrennte Fahr-gestellnummer eines VW-Polo mit „interessantenEintragungen“ auf Ebay Kleinzanzeigen sowie auchin einer „VAG-Ersatzteilgruppe“ auf Facebook. Wirddiese Fahrgestellnummer in ein anderes Fahrzeuggeschweißt, werden auch gleichzeitig Umbaumaß-nahmen übernommen und nachgebaut, die niemalstatsächlich von einem Prüfer in Augenschein genom-men werden. Es handelt sich dabei auch um techni-sche Änderungen, die aus gutem Grunde – wie esheißt – „heute gar nicht mehr möglich wären“. Be-denken hinsichtlich der damit in Verbindung stehen-den Urkundenfälschung versucht der Anbieterdurch falsche Angaben von vornherein zu zer-streuen.

• Fall 2: Angeboten wird ein angeblich 1984 erstzu-gelassener VW-Käfer. Lackierung, Heckabschluss,Stoßstangen, Lenkrad und Sitze weisen klar auf einMitte der 90er-Jahre gebautes Auto hin. Theoretischund mit sehr hohem, hier kaum vertretbarem Auf-wand könnte der Wagen auch entsprechend umge-baut sein. Naheliegender ist jedoch der Verdacht,dass hier mittels einer falschen Identität frühzeitigein H-Kennzeichen erreicht wird (Steuerhinterzie-hung). Zudem ist das Auto mit einem alten, jedochbis heute gebraucht in großen Stückzahlen billig zuerwerbenden Motor ausgestattet – vermutlich, weilder mindestens dreimal so teure, aber eher selteneG-Kat-Motor kaputtgegangen ist. Das bedeutet alsoauch, dass dieses 96er-Auto – dank des mit der Ur-kundenfälschung erschlichenen H-Kennzeichens –problemlos in Umweltzonen bewegt werden kann.

• Fall 3: Es wurde der Fahrzeugbrief eines Porsche-Polizei-Cabrios angeboten. Hierfür hat ein szene -bekannter, großer Liebhaber-Porsche-Händler (Ge-brauchtfahrzeuge, Oldtimer, Sondermodelle, ge-brauchte Ersatzteile) 7.800 Euro geboten. Er hat denFahrzeugbrief nicht bekommen …

• Fall 4: Hier beklagt sich jemand in aller Öffent-lichkeit darüber, dass seine Ebay-Auktion von Ebayentfernt wurde, weil das Versteigern von Fahrzeug-briefen gegen die Regeln verstößt. Dabei räumt er

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Aktuell

Urkundenfälschung. Diebstahl und andere „Kavaliersdelikte“

ein, dass das Versteigern von Fahrzeugbriefen tat-sächlich auf Ebay verboten ist (obwohl dies dauerndwieder passiert und geradezu gang und gäbe ist). Eraber – führt er weiter aus – versteigere ja nicht nureinen Fahrzeugbrief, sondern auch den dazugehö-rigen herausgetrennten Fahrzeugabschnitt mit derFahrgestellnummer. Ohne das – so meint der Be-troffene – könne man ja mit dem Fahrzeugbriefnichts anfangen. Daraus lässt sich klar erkennen,dass er genau weiß, dass damit ein anderes Auto inden Verkehr gebracht werden kann. Unrechtsbe-wusstsein besteht jedoch eindeutig nicht.

• Fall 5: Hier wird der Fahrzeugbrief eines verun-fallten Mazda-Cabrios angeboten mit dem ausdrück-lichen Hinweis darauf, dass der Unfall bei den Ver-sicherungen nicht aktenkundig ist. Das soll ganz klarheißen, dass sich die Fahrgestellnummer und die Pa-piere dazu eignen, einen Versicherungsbetrug zubegehen.

• Fall 6: VW-Busse, die der Tl-Baureihe zum Ver-wechseln ähnlich sehen, kommen momentan in gro-ßen Stückzahlen aus Brasilien in Deutschland an.Der deutsche Markt wird damit formlich geflutet.Ein beträchtlicher Teil dieser Busse wird „der Ein-fachheit halber“ mit Fahrgestellnummern längstnicht mehr existierender, echter deutscher T1-Busse ausgestattet, zugelassen und verkauft. Sokönnte nicht nur der Zoll umgangen werden. Fürdie in Brasilien bis 1975 hergestellten Busse undderen Originalmotoren gibt es keinen Abgasnach-weis. Das führt insbesondere dazu, dass nach dem1.10.1971 zugelassene Wagen nur mit großem Auf-wand auf die Straße zu bringen sind (Einbau eineshier zugelassenen Motors, für den in dieser Ge-wichtsklasse ein entsprechender Nachweis hinsicht-lich des Abgasverhaltens geführt werden kann).Brasilien-Busse sind anhand verschiedener Merk-male leicht zu erkennen – vom speziellen Hilfsrah-men über fehlende Heizrohre bis hin zu Art undAusführung der Verglasung. Dieses Auto weist ein-deutige Brasilien-Merkmale auf. Verkauft wird esmit einem Fahrzeugbrief von 1961. Es handelt sichsogar um den Fahrzeugbrief eines Typ 21. Das warjedoch ein maximal dreisitziger Kastenwagen ohne

Fenster im Bereich des Laderaums. Hier stimmt alsogar nichts. Liebhaber zerreißen sich das sprichwört-liche Maul über Angebote wie dieses. Polizei undJustiz dagegen zeigen sich nicht interessiert …

• Fall 7: Ganz offen wird hier ein 84er-Käfer mit67er-Fahrgestellnummer angeboten – dank dererman keine AU braucht, worauf ausdrücklich hinge-wiesen wird. Die Fahrgestellnummer gilt als ein Er-satzteil, mit dem sich jede beliebige Fahrzeughistorieund jedes beliebige Fahrzeugalter einfach einschwei-ßen lässt.

• Fall 8: Es wurde ein Käfer Cabrio Baujahr 1959angeboten. Es handelte sich aber um einen Wagenaus dem Modelljahr 1969 (ggf. auch 70). Daraufhabe ich den Oldtimer-Spezialhändler in seinemGlaspalast voller hochwertiger Autos aufmerksamgemacht. Er hat das Angebot sofort aus dem Netzgenommen. Etwa 3 Monate später hat er es jedochwieder eingestellt. Daraufhin habe ich mich an diezuständige Staatsanwaltschaft gewendet. Der mitdem Fall betraute Kripo-Beamte hat laufend Infor-mationen zum Thema bei mir abgerufen und zuge-geben, keine Ahnung von dieser Materie zu haben.Meine Behauptungen erwiesen sich als richtig. DerTÜV, der den Wagen abgenommen hatte, gab ge-genüber der Kripo an, Fahrgestellnummern sogenau auch wieder nicht zu prüfen. Die gleiche Aus-kunft erhielt der Kripo-Mann vom – definitiv äu-ßerst namhaften – Sachverständigen, der zu dem an-geblichen 59er-Käfer ein Wertgutachten erstellthatte. Damit der arme Autohändler sein wunder-schönes Fahrzeug aber nicht verschrotten muss,wurde ihm mit dem Segen von Kripo und Staatsan-waltschaft eine TP-Nummer, rückdatiert auf den1.1.1969, zugewiesen. Interessant ist der Fall auch deshalb, weil sich dieBayerischen Motorenwerke auch schon um einerückdatierte TP-Nummer bemüht haben. Diesewurde BMW jedoch mit dem Hinweis auf entspre-chende Vorschriften verwehrt. Ich habe sämtlicheEinzelheiten des Vorgangs dokumentiert.

Helmut Horn■

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Recht

Das kosten Verkehrssünden im Ausland 2017Mitteilungen der Juristischen Zentrale – ADAC-Übersicht

Wie gewohnt veröffentlicht die Juristische Zentraleauch in diesem Jahr vor Beginn der Reisesaison diebei externen Medien äußerst gefragte Übersicht„Das kosten Verkehrssünden im Ausland“. Derbeigefügten Tabelle können Sie die Bußgeldsätzefür die in der Beratung am häufigsten anfallendenVerkehrsverstöße in 17 europäischen Reiseländernentnehmen. Berücksichtigt sind die jeweils in Buß-geldkatalogen oder Straßenverkehrsgesetzen ausge-wiesenen, landesweit einheitlich geltenden Bußgeld-sätze, nicht hingegen privatrechtliche oder kommu-nale Vertragstrafen bzw. Inkassogebühren.

Im Vergleich zum Vorjahr sind vor allem wechsel-kursbedingte Änderungen der Bußgeldbeträge fest-zustellen (u. a. in Großbritannien, Norwegen, Ru-mänien und Ungarn). Gesetzliche Erhöhungen gabes in Bosnien-Herzegowina, Italien, in den Nieder-landen und in der Slowakei, wobei die Erhöhungenin Italien und in den Niederlanden dieses Mal sehrmoderat ausgefallen sind.

An der Spitze der Länder mit den höchsten Buß-geldsätzen stehen nach wie vor neben Norwegenund Schweden auch die Niederlande, die Schweizund Italien. Für Tempolimitüberschreitungen um20 km/h werden dort z. B. mindestens 395 Euro(Norwegen), 250 Euro (Schweden), 170 Euro (Ita-lien) und 165 Euro (Niederlande und Schweiz) fäl-lig. Im Vergleich dazu fallen die für einen einschlä-gigen Verstoß in Deutschland vorgesehenen Ver-warnungsgelder (bis 35 Euro) eher gering aus.

Falschparken ist am teuersten in den Niederlanden(ab 90 Euro), Norwegen (ab 80 Euro), Spanien (bis200 Euro) und Dänemark (70 Euro). Verhältnismä-ßig günstig ist es in Bulgarien (ab 5 Euro), Deutsch-land (ab 10 Euro) und Frankreich (ab 15 Euro).

Da es in vielen Ländern (wie z. B. Österreich) keinefesten Bußgeldsätze für einzelne Verstöße gibt, wur-den in der Tabelle bei einigen Verstößen nur die ge-setzlich vorgesehenen Mindest- bzw. Höchstbeträge(„ab“ bzw. „bis“) angeführt. Je nach Umständen desEinzelfalles können also gegebenenfalls auch höhereoder niedrigere Beträge in Rechnung gestellt wer-den.

Zudem werden mancherorts bei sofortiger Bezah-lung erhebliche Rabatte gewährt: So sind z. B. inSpanien bei Bezahlung des Bußgeldes innerhalb von20 Tagen nur 50 Prozent des Bußgeldbetrages fäl-lig, was bei einem Tempolimitverstoß mindestens 50Euro ausmachen kann. In Italien verdoppelt sichdas Bußgeld, wenn es nicht binnen 60 Tagen ab Zu-stellung des Bußgeldbescheids bezahlt wird (bei Be-gleichung des Betrages binnen fünf Tagen ab Zu-stellung des Bußgeldbescheids gibt es dort hingegenwiederum 30 Prozent Rabatt). Frankreich gewährtebenfalls Ermäßigungen bei Zahlung innerhalb von15 Tagen.

Generell drohen drastische Folgen bei Fahrten unterAlkoholeinfluss: In Italien wird bei einer Blutalko-holkonzentration (BAK) des Fahrers von mindestens1,5 Promille sogar das Kfz enteignet – sofern Fahrerund Eigentümer identisch sind. Dänemark sieht eineähnliche Regelung bei einer BAK ab 2,0 Promillevor. Freiheitsstrafen drohen für Alkoholfahrten u.a. in Schweden (ein Monat bei BAK von 1,0 Promille)oder in Spanien (drei Monate bei BAK ab 1,2 Pro-mille). Abweichend von der im Vereinigten König-reich geltenden maximalen Promillegrenze von 0,8Promille BAK toleriert Schottland maximal nur 0,5Promille und hat sich somit diesbezüglich dem kon-tinentaleuropäischen Durchschnitt angepasst. In Li-tauen gilt für alle Fahrer von Kfz mit einer zGM über3,5 t (also auch schwere Wohnmobile) eine 0,0-Pro-millegrenze (sonst 0,4 Promille BAK).

Teuer kommt in einigen Ländern auch das Telefo-nieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung: Wäh-rend einschlägige Verstöße in Lettland mit nur 15Euro geahndet werden, sind hierfür in Italien statt-liche 160 Euro, in Dänemark 200 Euro und in denNiederlanden sogar 230 Euro fällig.

Verkehrssicherheitsrelevante Verstöße wie Ge-schwindigkeitsüberschreitungen, Rotlicht-, Überhol-und Handyverstöße werden aufgrund eines opti-mierten Halterdatenaustauschs innerhalb der EUjetzt effektiver verfolgt (vgl. Mitteilung für Regio-nalclubs Nr. 12/2015 u. 20/2015). Nicht bezahlteBußgelder aus anderen EU-Ländern können bereits

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RECHT

Das kosten Verkehrssünden im Ausland 2017Mitteilungen der Juristischen Zentrale – ADAC-Übersicht

seit 2010 (aus Österreich schon seit 1990) hierzu-lande vollstreckt werden (Mitteilung für Regional-clubs Nr. 26/2016).

Nach wie vor gibt es für Verkehrsverstöße im Aus-land keinen Punkteeintrag im Flensburger Ver-kehrszentralregister. Auch eine von einer ausländi-schen Behörde gegenüber einem deutschen Auto-fahrer ausgesprochene Führerscheinmaßnahmewirkt sich grundsätzlich nicht auf die Fahrberechti-gung in Deutschland aus.

Für weitere Fragen rund um das Thema EU-weiteVollstreckung und Bußgeld im Ausland, insbeson-dere auch in Zusammenhang mit unverständlichenausländischen Bescheiden, stehen die Clubjuristenunter der Rufnummer 089/76 76-24 23gerne zur Verfügung.

Dr. Markus SchäpeLeiter Juristische Zentrale

Belgien 0,5 bis 170 ab 100 ab 300 ab 165 ab 55 ab 110 ab 110

Dänemark 0,5 bis 1 MV ab 135 ab 300 270 ab 70 200 200

Frankreich 0,5* ab 135 ab 135 1500 ab 135 ab 15 ab 135 ab 135

Griechenland 0,5 ab 80 ab 100 ab 350 ab 350 ab 40 ab 350 100

GB (Schottland) 0,8 (0,5) bis 5710 ab 110 bis 2890 bis 1140 ab 45 bis 570 ab 230

Italien 0,5* ab 530 ab 170** ab 530 ab 170** ab 40 ab 80 ab 160

Luxemburg 0,5 ab 145 ab 50 ab 145 145 ab 25 75 75

Niederlande 0,5* ab 325 ab 165 ab 660 230 ab 90 140 230

Norwegen 0,2 ab 550 ab 395 ab 900 570 ab 80 ab 165 140

Österreich 0,5* ab 300 ab 30 bis 2180 ab 70 ab 20 ab 35 ab 50

Polen 0,2 ab 145 ab 25 ab 120 ab 60 ab 25 25 ab 50

Portugal 0,5* ab 250 ab 60 ab 120 ab 120 ab 30 ab 120 ab 120

Schweden 0,2 ab 40 TS ab 250 ab 420 ab 260 ab 20 160 160

Schweiz 0,5* ab 550 ab 165 ab 60 TS 230 ab 35 55 90

Spanien 0,5* ab 500 ab 100 ab 600 ab 200 bis 200 ab 200 ab 200

Türkei 0,5 ab 180 ab 40 ab 60 ab 40 ab 20 20 ab 20

Zum Vergleich Deutschland 0,5* ab 500 bis 35 ab 240 90-320 10-70 30 60

Promille Grenze*

Alkohol am Steuer

20 km/h zu schnell

uber 50km/h zu schnell

Rotlichtverstoß

Parkverstoß Nichtanlegen

SicherheitsgurtHandy am

Steuer

Bußgelder betre ffen Verstöße mit Pkw; Beträge in Euro (gerundet); MV = Nettomonatsverdienst, TS = Tagessatz (Strafberechnung nach Monatsverdienst, in Finnlandmaximal 120 TS). * = Für Fahranfänger und Berufskraftfahrer gelten teilweise niedrigere Promillegrenzen. ** = Mindestbußen tagsüber, nachts (22-7 Uhr) um ein Drittel höhere Bußgelder. Ähnliche Strafen wie für Alkohol werden in vielen Ländern für „Drogen am Steuer“ verhängt. Außerdem Führerscheinmaßnahmen und in schweren Fällen unter Umständen auch Freiheitsstrafen. Angaben ohne Gewähr. Quelle: © 03.2017 ADAC e.V.

Verkehrssündenim Ausland

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Historie

Auf allen Vieren (2) – Der UNIMOG wird 70 Geländekünstler UNIMOG S

Wenn die Frage im Raum steht „Wer hat’s erfun-den?“, lautet die Antwort nicht „die Schweizer“, son-dern „die Franzosen“. Die Grundidee zum UnimogS kommt von der nach dem Krieg in Rastatt statio-nierten Französischen Armee. Offiziere entdeckenauf ihren Patrouillenfahrten durchs mittelbadischeMurgtal, dass auf dem Testgelände „Sauberg“ inGaggenau kleine Versuchs-Unimogs vom TypBoehringer und U 2010 getestet werden. DieseFahrzeuge kennen die Franzosen, denn sie werdenmit über 400 Einheiten von ihnen zwischen 1950und 1952 hauptsächlich zur Sicherung strategischwichtiger Straßen im Schwarzwald und am Ober-rhein eingesetzt. Die Offiziere kommen mit denUnimog-Experten ins Gespräch und man wird sicheinig, dass ein dem U 2010 ähnliches Fahrzeug mitmehr Leistung, mit längerem Radstand und einerPritsche für zehn bis zwölf Soldaten bzw. 1,5 bis 2Tonnen Nutzlast den bis dahin veralteten französi-schen „Dodge“ amerikanischen Ursprungs bzw. diekleinen U 2010 ersetzen kann. Bereits im Sommer1952 setzt die Unimog GmbH ein Entwicklungsteammit Konstrukteuren ein. Man gibt dem Projekt dieNummer F2, erstellt das Lastenheft und erste Ent-

würfe. Ein Jahr später – im Sommer 1953 – entste-hen die ersten S-Prototypen, die anfangs noch starkeinem aufgeblähten U 2010 ähnlich sehen. ZweiFahrzeuge sind für eine Feuerwehrausstellung inEssen angedacht. Weitere zwei Prototypen erhältEnde 1953 die französische Besatzungsmacht fürGelände-Dauertests unter härtesten klimatischenund topografischen Bedingungen. Ebenfalls erhal-ten schweizer und englische Armeen Fahrzeugezum Testen. Die französische Armee gibt nach denTests ihrem Interesse noch stärkeren Ausdruck undbestellt 1500 Einheiten fest und 3000 in Option.Teilweise sind diese Bestellungen noch Reparations-leistungen für den verlorenen Krieg.

Vorausgegangen war am 8. Februar 1952 der Be-schluss des Deutschen Bundestages zur Aufstellungmilitärischer Streitkräfte. Aber erst die Zustimmungdes Bundestages zu den Pariser Verträgen am 27.Februar 1955 macht den Weg frei für die militäri-sche Bewaffnung einer nun weitgehend souveränenBundesrepublik Deutschland.

Zwischenzeitlich ist die Konstruktion und Motorisie-rung des Unimog S fortgeschritten. Es entsteht aufder Basis der Unimog 401-Chassiskonstruktion ein

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Historie

Auf allen Vieren (2) – Der UNIMOG wird 70 Geländekünstler UNIMOG S

kleiner Lkw mit richtiger Ladepritsche, der auch alleAufgaben des Ursprungsmodells wahrnehmenkann und über die gleiche Geländegängigkeit ver-fügt. Man ahnt noch nicht, dass aus dem Unimog-Urfahrzeug des Typs 411 ein hochgeländefähigesFahrgestell für den Militäreinsatz entsteht, das sichauch bei der Feuerwehr und im Braunkohletagebaubewährt und seinen Ruf festigt, das beste Radgelän-defahrzeug aller Zeiten zu werden.

In diesem frühen Entwicklungsstadium sind nebenunterschiedlich langen Holz-Pritschenaufbautenauch Koffer- und Feuerlöschaufbauten in der Pla-nung, doch bis zur Serienreife sollten sich Abmes-sungen und Aussehen des Fahrzeugs noch mehr-fach ändern. Zuletzt erhält der Unimog ein eigen-ständiges neues Design mit rundlicher Motorhaubeund die offizielle Bezeichnung Unimog S Typ 404.

Im Produktionszeitraum 1955 bis 1980 werdendann insgesamt 64.242 Einheiten weltweit verkauft.Der „S“ ist damit der Unimog mit der höchsten Pro-duktionszahl.

Motor. Da bei Mercedes Benz zum Zeitpunkt derUnimog S-Entwicklung kein leistungsfähiges diesel-

betriebenes Antriebsaggregat mit der erforderlichengeringen Baugröße zur Verfügung steht, greift mankurzerhand ins „Regal“ und verbaut einen drehmo-mentstarken Sechszylinder-Benzinmotor aus derPkw-Serie (vom 220 S) mit 2.195 cm³ Hubraum undreduzierten 80 PS. In der Folgezeit wird der Uni-mog S auch mit anderen Motorleistungen angebo-ten, nämlich mit 82 PS-Otto-Motor sowie 60 PS-Die-selmotor. Speziell für Feuerwehrfahrzeuge gibt eseinen 110 PS starken Benzinmotor.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 95 km/h in der80 PS-Version.

Die Steigfähigkeit im Gelände liegt bei max.70 Pro-zent.

Es lässt sich nicht beschönigen, der Benzinmotor istein durstiger Geselle, der im Straßenverkehr 25 bis30 l / 100 km verbrennt. Der Verbrauch kann imschweren Gelände bis auf den doppelten Wert stei-gen. Der Benzinmotor ist im Vergleich zum Diesel-motor nicht nur in Bezug auf den höheren Kraft-stoffverbrauch von Nachteil. Im Gelände ist der„Diesel“ dem „Benziner“ aufgrund seiner übereinen breiten Drehzahlbereich flach verlaufenen

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Historie

Auf allen Vieren (2) – Der UNIMOG wird 70 Geländekünstler UNIMOG S

Drehmomentkurve weit überlegen. Der Dieselan-trieb liefert in jedem Drehzahlbereich ausreichendKraft und kann bis zur Leerlaufdrehzahl belastetwerden. An Steilstellen kann man, ohne zu schalten,die Motordrehzahl fast bis zum Motorstillstand ab-sinken lassen. Und trotzdem wird noch Traktion er-zeugt. Mit Benzinmotor betriebene Geländewagenmüssen oft mit Geschwindigkeits-Überschuss inschwierige Geländesektionen einfahren, um dieseohne einen zu starken Drehzahlabfall und damit er-forderlichen Schaltstufenwechsel durchfahren zukönnen.

Getriebe. Das vollsynchronisierte Getriebe verfügtüber sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge. Dererste und zweite Vorwärtsgang sind gleichzeitigRückwärtsgänge. Hierfür muss ein zusätzlicherSchalthebel auf Rückwärtsbetrieb gestellt werden.Ein dritter Schalthebel schaltet in drei Schaltstellun-gen nacheinander den Antrieb der Vorderachse,

Differentialsperre der Hinterachse und die Diffe-rentialsperre der Vorderachse zu.

Rahmen. Ein weitgehend verwindungssteifer, zwei-mal gekröpfter Leiterrahmen aus gepressten U-Pro-fil-Längsholmen und mit zehn genieteten verschie-denartigen Z- und O-Querverbindungen bilden dasFahrzeugrückgrat. An den Unimog-Rahmen wer-den gegensätzliche Ansprüche gestellt: Er soll stabilund trotzdem sehr flexibel sein, da ihm eine großeVerwindungsfähigkeit abverlangt wird. Der Uni-mog-Rahmen ist daher verwindungsweich angelegt,weil er Bestandteil des Gesamtfederweges des Rah-mens ist, somit ermöglicht er eine Achsverschrän-kung von über 30 Grad. Das entspricht einem Fe-derweg von unglaublichen 50 cm und garantierteinen permanenten Kontakt der Antriebsräder mitder Fahrbahn.

Portalachsen. Schraubenfedern stützen den Rah-men gegen die Achsen ab. Hydraulische Stoßdämp-fer stabilisieren die Achsenbewegungen. Beide Ach-

Wasserdurchfahrt bis 80 cm

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Historie

Auf allen Vieren (2) – Der UNIMOG wird 70 Geländekünstler UNIMOG S

sen sind als Portalachsen ausgelegt, d.h. die Achsenbefinden sich außermittig oberhalb der Radmitte.Der innere Aufbau der Achsen ist im Wesentlichengleich. In den Radtrommeln führen Stirnradge-triebe die Antriebsleistung von den Achsenden zurMitte der Fahrzeugräder. Diese Achskonstruktionerhöht deutlich die Bodenfreiheit unter den Diffe-rentialen. Durch die Verwendung von Stirnradge-trieben – die gleichzeitig als Untersetzungsgetriebe(Vorgelege) arbeiten – gelingt es, die mechanischeBelastung und damit den Verschleiß am Antriebs-strang, Schaltgetriebe und den Ausgleichsgetrieben(Differentiale) zu reduzieren.

Schubrohrtechnik. Beide Kardanwellen vom Schalt-getriebe zu den Differentialen sind in Wellenrohrengeführt (sogenannte Schubrohrtechnik). Jedes Dif-ferentialgehäuse ist mit dem jeweiligen Wellenendefest verschraubt. Die Wellenrohre nehmen die anden Achsen auftretenden Kräfte auf und übertra-gen sie zum Fahrzeugrahmen. Ihre dem Getriebezugewandten Enden sind kugelförmig ausgebildetund in entsprechend geformten Gegenlagern – densogenannten Schubkugellagern – gehalten. Durch

die Schubkugellager hindurch werden die Kardan-wellen geführt. Die an den Achsen in Querrichtungauftretenden Schiebekräfte, z.B. bei Kurvenfahrt,erfordern pro Achse zusätzlich einen Querlenker.Diese geniale Achsbaugruppen-Konstruktion hältdie Achsen beim Unimog immer in rechtwinkeligerPosition zur Fahrzeuglängsachse. Mochten die Rä -der auch noch so stark ein- und ausfedern – ein Ei-genlenkverhalten kann nicht auftreten.

Der Unimog S verfügte mit den drei revolutionärenund richtungsweisenden Konstruktionsmerkma-len – Portalachsen einschließlich Achsvorgelegen,Schubrohrtechnik, verwindungsweichem Fahrge-stell – über Fähigkeiten, die es ermöglichten, denOlymp für hochgeländefähige Radfahrzeuge zu er-klimmen.

Text: Frank UrbanDAVC Ostsee e.V.

Bilder:Verkaufsprospekt von 1965 ■

Kippwinkel 42 Grad durch niedrigen Schwerpunkttrotz großer Bodenfreiheit

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Historie

Herr Frank Urban von der LG Ostsee schickte uns diese Michelin-Werbeanzeige von der Wende 19./20 Jh.Sie wurde 1981 ins Programmheft des Deutschland-Treffens in Lübeck-Travemünde aufgenommen. Als FIVA A-Rallye war diese Veranstaltung die erste große Rallye der neu gegründeten LG Ostsee.

Michelin-Werbeanzeige Wende 19./20. Jahrhundert

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Technik

Das böse Erwachen

Wenn man vor dem Winter, also zum Ende der Sai-son, alles richtig gemacht hat, kann trotzdem beimStart in die neue Saison Folgendes passieren:

Voller Erwartungsfreude fährt man los, um nach 10bis 30 Kilometern Fahrt plötzlich stehenzubleiben.Erst ruckelt das Fahrzeug, bis es zum Stillstandkommt. Wohl dem, der Mitglied in einem Automo-bil-Club ist und dessen Abschlepphilfe in Anspruchnehmen kann oder gute Freunde hat, die helfen.

Ich bin vier Kilometer vor dem Ziel mitten auf einerSchnellstraßenkreuzung liegengeblieben. Nichtsging mehr! Freundliche Autofahrer haben mir ge-holfen, meinen Oldtimer auf den Standstreifen zuschieben.

Die nächste Überraschung kam beim Anruf beimAVD, wo ich seit neun Jahren Mitglied bin und eineOldtimercard besitze – übrigens die erste, die jemalsausgegeben wurde. Mein rotes Kennzeichen 06...jedoch berechtigt nicht zur Hilfe durch den Old -timerClub; beim ADAC ist das genauso, weil es sichhier um eine gewerbliche Nummer handelt. Wiederum eine Erfahrung reicher!

Die Ursachen für das Liegenbleiben waren ge-schwollene Kraftstoff-Zuleitungsschläuche, obwohldiese erst seit fünf Jahren verbaut waren. Da sehr

viele Oldtimerbesitzer im Moment das gleiche Pro-blem haben, habe ich recherchiert und bin zu fol-gendem Ergebnis gekommen:

Die dem Benzin zugesetzten Additive seitens derRaffinerie sind dermaßen aggressiv, dass die Schläu-che porös werden bzw. zuquellen. Am meisten be-troffen sind die textilummantelten, am wenigstendie Gummischläuche, bei denen das Gewebe kom-plett innen verwebt ist. Es sind die Schläuche, diefür die Fahrzeuge mit Einspritzung vorgesehensind. Metallummantelungen bringen gar nichts! Eskommt auf die Struktur an! Optik spielt keine Rolle!

Interessant ist auch, dass verschiedene Hersteller,die auch Oldtimerteile bereithalten, von Vorge-nanntem keine Kenntnis haben oder einfach alteBestände verkaufen. Mir ist das so ergangen. Wirhaben diese Schläuche dann selber gebaut, also ab-geändert zu geeigneten Benzinschläuchen. Ichschlage vor, immer einen Meter Benzinschlauch mit-zuführen.

Ansonsten allzeit gute Fahrt!

Willy KriegDAVC Rheinland

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Veranstaltungen

Damenausfahrt 2016 vom 26. bis 28. August in die Pfalz

Das waren drei heiße Tage! Nicht nur die tollenAutos und die fantastischen Frauen, die sie lenkten,meine ich damit, nein, auch das Wetter, das perSonne losfeuerte wie in den Tropen. Aber dankCabrios, Schiebedächern und offenen Seitenschei-ben ließ es sich unterwegs einigermaßen aushalten.Bei Besichtigungs- oder Essenspausen wurdenSchattenplätze und sonnengeschützte Terrassen be-vorzugt.

Wir trafen uns am Freitagvormittag in Haus undGarten von unserer Veranstalterin Alexandra Thul-len, die zusammen mit ihrem Mann Bruno eine ab-wechslungsreiche Tour ausgearbeitet hatte und die32(!!) teilnehmenden Mädels in ihrem Privathausund -garten zum Frühstück empfing. Es war an allesgedacht, es gab reichlich zu essen und zu trinken.

Frühstück im Garten von Familie Thullen

Von dort ging es am Freitagvormittag dann mit den16 Fahrzeugen mitten durch die Pfalz zu unseremersten Ziel, dem Hambacher Schloss, das hoch aufdem Berg in die weite Ebene blickt. Es stellt einenwichtigen Meilenstein für die Entwicklung der De-mokratie in Deutschland dar. Anhand der Führungin historischer Kleidung von historisch belegten jun-gen Frauen wurde uns die damalige Situation desVolkes lebhaft und verständlich vorgestellt – auf

jeden Fall einprägsamer als mit dem puren Vortra-gen von Personennamen und Jahreszahlen. Wirwurden mit in diese Vorstellung einbezogen, erhiel-ten jede eine schwarz-rot-goldene Kokarde. ImSchloss konnten wir im Museum die historischeschwarz-rot-goldene Fahne, bestickt mit „Wieder-geburt Deutschlands“, im Original bewundern.

Das Hambacher Schloss

Auf der Terrasse der Burgschänke haben wir dannzu Mittag gegessen, bevor es in der Hitze weiterging.Der Chinesen-Wegbeschreibung folgend kamen wiran unserem „Waldhotel“ in Eisenberg an.

Da die Terrasse im Schatten lag, hielten wir uns dortauch in der Zeit vor der Eröffnung des Buffets aufund führten „Damengespräche“. Das Essen war aus-gezeichnet, jede fand, was ihr zusagte.

Am Samstagmorgen starteten wir dann wieder indie Hitze, diesmal führten uns die Chinesen-Zeichenin das Örtchen Jakobsweiler.

Dort wurden wir, nachdem wir mehr oder wenigerinnovative Parkplätze gefunden hatten, in zweiGruppen geteilt. Eine Gruppe besuchte die hübschealte ev. Kirche, die andere das kleine Puppenstuben-museum. Hier konnte man eine Reise in die Ver-gangenheit unternehmen, 20er-, 30er-, 50er-, 60er-Jahre wurden in Form von Puppenstuben darge-

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Veranstaltungen

Damenausfahrt 2016 vom 26. bis 28. August in die Pfalz

stellt, erstaunlich detailgetreu die Möbel, Bilder, Kü-chengegenstände. Dann tauschten die beiden Grup-pen ihre Besichtigungsobjekte, die beide den Vorteilhatten, dass es drinnen herrlich kühl war.

Vor dem Puppenstubenmuseum

Dann führte uns der Weg in die Berge – die Gegendum den Donnersberg weist erstaunliche Steigungenund Gefällstrecken auf. So ging es steil hinauf nachFalkenstein, wo wir mit herrlichem Blick weit überden Pfälzer Wald und seine Berge im „FalkensteinerHof“ zünftig essen konnten. Die Fahrzeuge glänztennur so in der Sonne, später auch manche ihrer Nut-zerinnen, weil die Innenräume der geschlossenenFahrzeuge so viel Hitze gestaut hatten – zum Glückwurde es mit dem Fahrtwind besser.

Sonniger Parkplatz beim Falkensteiner Hof

Der Weg führte durch Waldstrecken und auch überoffene Landschaften, bis wir in der Nähe von Eisen-berg zum Eiswoog kamen. Das ist ein Stausee ausalten Zeiten, an dem sich ein Hotel mit Gaststätte be-findet. Da wir genügend Zeit zur Verfügung hatten,konnten wir dort eine Kaffeepause einlegen mitBlick auf den See oder auch versuchen, diesen zuFuß zu umrunden.

Ganz in der Nähe war für 16.00 Uhr die Abfahrtder Stumpfwaldbahn vorgesehen, die an diesemTag nur für uns als Besuchergruppe fuhr.

Die Stumpfwaldbahn

Lokführer und „Schaffner“

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Veranstaltungen

Damenausfahrt 2016 vom 26. bis 28. August in die Pfalz

Es gibt zwei Endstationen und eine Zwischenstation,die schmalen Gleise führen durch den Wald, es rüt-telt und schüttelt, dass man meint, die Wagen wür-den bald aus den Schienen springen. An der End-station Ramsen-West rangierte sich die kleine Lokvom ersten ans Ende des letzten Wagens und fuhruns dieselbe Strecke wieder zurück.

Von der Endstation Eiswoog war es nicht mehr weitzum Hotel. Wie gut, dass man nach solch erhitzen-den Oldie- und Bahnfahrten die Duschen des Ho-tels nutzen kann, um sich wieder abzukühlen undauf der Terrasse einzufinden.

Das heutige Buffet wurde im Freien auf der Ter-rasse aufgebaut, denn es gab Gegrilltes.

Der Abend war angenehm, die Damengesprächesehr ergiebig, es gab reichlich Gegrilltes, Salate, Bei-lagen, Gemüse. Und dann die Desserts…

Gabi Braun nutzte die Gelegenheit, um AlexandraThullen ganz herzlich im Namen der Teilnehmerin-nen in Form einer gefüllten Geschenktüte zu dan-ken. Alle waren sich einig, die Ausfahrt war wahr-haft gelungen.

Alexandra lauscht Gabis Dankesrede

Später standen die Tische voller Wasserflaschen, ob-wohl natürlich auch dem Wein und den leckerenDrinks des Hotels zugesprochen wurde.

Während wir feierten,standen die Fahrzeuge vor und hinter dem Hotel.

Die Kellner waren gleich früh am nächsten Morgenwieder bei der Arbeit. Das Frühstück mit dem reich-haltigen Buffet verlief munter und wieder mit vielenGesprächen, die meisten von uns genossen dabei dieTerrasse mit den großen Schirmen.

Vor 10.00 Uhr kam Bruno mit der „Überraschung“.Sie war angekündigt worden anstelle eines Allein-unterhalters am Samstagabend. Und das war dieÜberraschung für jede Teilnehmerin: jeweils einKorb voller Pfälzer Produkte – Wurstdosen, Ge-müse, Obst und dazu noch ein wunderbarer Win-zersekt, selbst an Vegetarier wurde gedacht.

Hier sieht man die gefüllten Körbe in Christines undSilkes Armen.

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Veranstaltungen

Damenausfahrt 2016 vom 26. bis 28. August in die Pfalz

Jetzt dauerte es nicht mehr lange, bis der Abschiedvon all diesen sympathischen Frauen kam, von demHotel mit seinen freundlichen Mitarbeitern. Undauch vom Pfälzer Wald. Wir sahen noch, wie sichMarianne abmühte, die eingeklemmte Handbremseihres MG loszubekommen. Und auch, wie die hilfs-bereiten Kellner zur Stelle waren. Ebenso versuchteBruno zu helfen. Jetzt hofften wir sehr, dass Mari-anne ihr Fahrzeug doch noch in Bewegung setzenkonnte, um wie wir heil zu Hause anzukommen.

Über Landstraßen ging es zurück, erst RichtungWorms, dann Richtung Mainz und als wir bei Mainz

über den Rhein gekommen waren, hatten wir unserZiel, das eigene Heim, so gut wie erreicht.

Ganz herzlichen Dank an dieser Stelle an unsereOrganisatorin Alexandra, die uns nicht nur mitwunderschönen Strecken, einem ausgezeichnetenHotel, dem Frühstück in ihrem Haus, sondern auchnoch mit dem Überraschungskorb mit Pfälzer Pro-dukten so sehr verwöhnt hat.

Text und Bilder:Helma BarzDAVC Rhein-Main ■

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Hier kommen wir auf der Heimfahrt durch Oppenheim.

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Veranstaltungen

„Damals und heute“ – der DAVC Südbadenauf der „Automobil 2017“ in Freiburg

Im Oktober 2016 überlegten wir in der Clubabend-runde, unter welches Motto wir im nächsten Jahr(2017) unseren Stand stellen wollten. Nutzfahrzeugevor dem Krieg und kurz danach, Kleinwagen der50er-Jahre usw. – aber so wirklich gut fanden wirkeines der vorgeschlagenen Themen. Schließlichwill man ja nicht nur älteres, sondern auch jüngeresPublikum ansprechen.

Gute Ideen fallen einem immer dann ein, wenn manam wenigsten daran denkt. Und so kam mir eineIdee unter der Dusche: „Damals und heute“. Wirstellen einfach Auto-Pärchen hin: z.B. einen Käfervon damals und den passenden Beetle von heute.Mit dieser Idee ging es zum nächsten Clubabend!Die Resonanz: durchweg positiv.

Seit es die Neuwagenmesse in Freiburg gibt, stelltder DAVC Südbaden Oldtimer aus, um dem Publi-kum fürs Auge und für die Erinnerung etwas zubieten. So machten sich damals Dieter Großblote-kamp und Norbert Schub Gedanken, mit welchenFahrzeugen und unter welchem Motto man denClub vorstellen möchte. Vor vier Jahren haben sichnach mehr als 25 Veranstaltungen die verantwortli-chen Herren gesagt, es sei Zeit, die Aufgaben anJüngere abzugeben. So kam es, dass ich mich – ohneAbsprache mit meiner Frau (aber natürlich mit demHintergedanken „sie wird mir schon helfen“) – be-reiterklärte, die Organisation des Messestandes inZukunft zu übernehmen.

Unseren ersten Stand stellten wir unter das Motto„Youngtimer“. Das Jahr darauf präsentierten wirnur Fahrzeuge italienischer Hersteller: Lancia Au-relia, Alfa Montreal, Ferrari 308 GTSI sowie denTopolino unseres erst kürzlich verstorbenen PaulHeizler, den Alfa von Knut Möllinger (auch erst vorkurzem viel zu jung gestorben) und noch einige an-dere.

Letztes Jahr konnten wir auf circa 400 qm dreizehnoffene Fahrzeuge präsentieren: Mercedes 190 SL,230 SL, Pagode, Corvette, Käfer Cabrio, Jaguar XLSCabrio, BMW 320i (E30-Modell) und sogar einenFord Escort, einen Porsche Spyder 550 etc.

So gingen wir mit den Erfahrungen unserer „Alten“und den der letzten Messestände das diesjährigeProjekt an. Größte Herausforderung: Woher dieNeuwagen zu den auserlesenen Oldies bekommen.Die Oldies waren schnell aus unserem Autoregisterund den Haltern gefunden. Es sollten Autos sein,an denen die Entwicklung der letzten 30 bis 50Jahre sichtbar wurde: Der Fiat 500 ist so ein Beispiel.

Kurzer Anruf bei den Clubmitgliedern – Zustim-mung abgeholt – fertig. So, jetzt noch das passendeNeufahrzeug! Beziehungen haben wir ja, aber obdas klappt? Die Tage und Wochen vergingen, dieZeit zwischen den Arbeitstagen für die Planung zufinden, gestaltete sich schwierig. Abends um 20 Uhrist auch beim Autohaus XY Feierabend und nie-mand mehr da. Trotz privater Umstände (Woh-nungsumzug) ergab sich die Möglichkeit, mehrereGeschäftsführer anzusprechen. Und siehe … allemachen mit! Fünf Autohäuser leihen dem Club acht

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Veranstaltungen

„Damals und heute“ – der DAVC Südbadenauf der „Automobil 2017“ in Freiburg

Neufahrzeuge inklusive Bring- und Holdienst, ein-fach Klasse!

Am Mittwoch, 1. März 2017, 19 Uhr Treffen zumStandaufbau. Alles klappt, alle Autos, Neufahrzeugewie Oldies, pünktlichst vor Ort. Hervorragend! Auf-bauende: 21.30 Uhr. 15 Fahrzeuge ausgestellt (einermusste so kurzfristig absagen, dass für Ersatz keineZeit mehr blieb). Plakate mit unseren Slogans auf-gehängt, Sitzgarnitur mit Tisch und Sessel platziert,Kaffeemaschine angeschlossen. Sechzehn Auto-paare: Brezelkäfer (1952) und Beetle-Cabrio, Fiat

500 (1973) und 500 von heute, Volvo Amazon von1968 und V40, Ford Mustang (1966) zu Mustang2017, Audi Coupé GT (1985) – Audi A5 CoupéTSSI, Jaguar E-Type (1967) und ein Jaguar F-Type,Opel Kadett B (1970) zu Opel Astra K, PorscheCoupé (1970) zum Porsche 991 Coupé Turbo S, derleider fehlte.

Unser Standpersonal war eingeteilt und jeder kampünktlich und blieb länger. Der Abbau erfolgte amSonntag ab 18 Uhr. Auch das klappte erfahrungs-gemäß einwandfrei.

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Veranstaltungen

„Damals und heute“ – der DAVC Südbadenauf der „Automobil 2017“ in Freiburg

Diese „Automobil“ vom 3. bis 5. März zog nach An-gaben des Veranstalters knapp 24.500 Besucherin-nen und Besucher in die Messehallen. Neben getun-ten Rennwagen, geräumigen Familienautos und ge-mütlichen Oldtimern gab es die Wahl zumFreiburger Tuning Girl. Und die Besucher durftenauch selbst hinters Steuer. Neben Drift-Shows botdie Messe mit rund 100 Ausstellern auf 25.500 qmdie vier Sonderschauen „Barrierefreie Mobilität“,„Oldtimer“ und „Verkehrssicherheit“. Vorgestelltwurden Neufahrzeuge von 30 Automarken aus

zehn Ländern. Im Außenbereich erwartete die Be-sucher ein kostenfreies ADAC-Sicherheitstrainingund die Möglichkeit, ausgewählte E-Fahrzeuge zutesten. Für Mutige stand in Halle 4 ein LKW-Über-schlagssimulator zur Verfügung. Fest angeschnalltdrehte man sich in der rund zweieinhalb Meter brei-ten Fahrerkabine eines LKW mehrmals um die ei-gene Achse.

Allen an unserer Präsentation Beteiligten sei aufdiesem Weg ein herzlicher Dank und ein großes Lobausgesprochen für die Verlässlichkeit bei den aus-geführten Arbeiten.

Ein ganz besonderes Dankeschön an die Autohäu-ser, die uns unterstützt haben:BHG Baden-Auto (VW, Audi), Auto Center Süd(Opel), Kollinger Gruppe (Volvo, Jaguar, Fiat), FordErnst und König, Porsche Zentrum Freiburg

Text:Nico AngleitnerDAVC Südbaden

Bilder: Michael TrüschelDAVC Südbaden

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Veranstaltungen

„Land unter … am Großen Weserbogen!“

Das Oldtimer-Frühjahrs-Treffen am Großen Weser-bogen im ostwestfälischen Porta-Westfalica übertrafalle Erwartungen!

Das Wetter zeigte sich am 9. April von der bestenSeite und 1300 !! Oldtimer steuerten den wunder-schönen Naturparkplatz am großen Weserbogenunterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an. Ab 13Uhr war das riesige Veranstaltungsgelände rappel-voll und die Zufahrt staute sich auf 2 km Länge!

Da kein Eintritt erhoben wurde und nur die Old -timer gezählt wurden, schätzte man die Besucher-zahl auf 5.000 !!

Die DAVC-Landesgruppe OWL unter der Leitungvon Schatzmeister Wolfgang Wendt präsentiertesich vor dem historischen „Niesmann und Bischoff-Wohnmobil“ von DAVC-Neu-Mitglied BurkhardFriederich.

Vor dem imposanten Luxus-Appartement aufRädern hatten die fleißigen Bienen der Landes-gruppe, allen voran F.W. Pieper, ein „DAVC-Cafe“eingerichtet. Der sehr schmackhafte Kuchen wurdevon den Landesgruppen-Frauen Geenen, Wendt,Wahl, Drallmeier und Mooshage gebacken – dafüran dieser Stelle noch ein ganz „Herzliches Danke-schön“!

Auch konnte Wolfgang Wendt im Rahmen der Ver-anstaltung vier neue Mitglieder im DAVC aufneh-men, was ohne die Club-Präsentation vor Ort sichernicht möglich gewesen wäre.

Den „Best of Oldtimer“-Pokal durfte ein BMW 700Cabrio-Fahrer entgegennehmen, und der Pokal fürdie weiteste Anreise ging an einen Bulli T3-Fahreraus Zschopau in Sachsen.

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Veranstaltungen

„Land unter … am Großen Weserbogen!“

Text und Bilder:Erich RostekDAVC Ostwestfalen-Lippe ■

Frischer Wind im DAVC OWL! – Links u. rechts nebendem Schatzmeister die neuen Mitglieder BurghardFriederich und Detlef Schröder (a. d. linken Seite).

Phone: +49 (0) 38823 55985 www.retroclassic.com

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Veranstaltungen

Frühjahrs-Ausfahrt 2017 der DAVC-LG OWL„T T T“ – lautet das Resümee!

„Tolles Hotel, tolle Ausfahrt, tolle Stimmung“!So könnte man kurz und prägnant die Frühjahrs-Ausfahrt der DAVC-Landesgruppe OWL beschrei-ben. Die Clubmitglieder Werner Drallmeier undGerhard Strüve hatten sich größte Mühe gegeben,den 32 Clubmitgliedern mit ihren historischen Fahr-zeugen eine schöne ostfriesische Rundfahrt zu bie-ten. Dreh und Angelpunkt war das Hotel „AltePost“ in Aurich. Von dort wurden die Orte Greet-siel, Norden, Esens und Wiesmoor angesteuert.

Im schönen Hafenstädtchen Greetsiel wurde dieMittagspause eingelegt und im Automobil-Museum-Norden gab es Kaffee und Kuchen.

Im Rahmen der Ausfahrt mussten ein paar kniffligeFragen beantwortet werden, und das erfolgreichsteTeam wurde mit dem „Ostfriesen-Abitur“ ausge-zeichnet! Die vierköpfige Ford-Mustang-Crew unterder Leitung von Nadine Griese hatte alle Aufgabenrichtig gelöst und erhielt die ehrenwerte Auszeich-nung!

Am Sonntagmittag fand die gelungene Ausfahrt imTorfmuseum Wiesmoor ihren Ausklang, und alleTeilnehmer begaben sich bestens gelaunt mit ihrem„nostalgisch mobilen Schätzchen“ auf die Heimreise.

Text: Erich Rostek, DAVC Ostwestfalen-LippeFotos: Dieter Knorrenschild, Minden ■

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Veranstaltungen

Maiausfahrt des DAVC Rhein-Mainvom 29.04. bis 01.05.2017 in den Rheingau

Zunächst möchte ich das ausgesprochen schöne,sonnige Wetter an den ersten beiden Tagen erwäh-nen. Am 29. April, 9:00 Uhr, trafen alle 34 Teilneh-mer zum gemeinsamen Frühstück „im Namen derRose“ in historischer Kulisse auf Kloster Eberbachein. Das Frühstück war reichlich und sicher fürjeden etwas dabei.

Nach Ausgabe des Roadbooks mussten wir pünkt-lich um 11:30 unsere Oldtimer starten. Nach ca.zwanzigminütiger Fahrt zum großen Parkplatz inRüdesheim ging es zu Fuß durch die berühmte„Drosselgasse“ zur Anlegestelle der „Rössler-Linie“.Mit dem Ausflugsschiff „Rheingau“ hatten wir eine1 ½-stündige „Burgenrundfahrt“. Mit einem kleinenImbiss und Getränken auf dem Schiff stärkten wiruns. Danach zurück zum Parkplatz.

Die erste Etappe führte uns ein Stück durch denRheingau. Ziel war die „Bastion von Schönborn“. Siegehört zum Gesamtareal der Reduit in Mainz-Kas-

tel. Bei Kaffee und Kuchen genossen wir den herr-lichen Ausblick auf die „Mainzer Skyline“ mitRhein, Dom und die Theodor-Heuss-Brücke. DieSonne schien, und so konnten wir draußen sitzen.Die Parkplätze für unsere „Schätzchen“ wurdenextra für uns reserviert.

Nach der Kaffeepause fuhren wir durch Wiesba-dens „Prachtstraße“ (Wilhelmstraße), vorbei amKurhaus und dem Luxushotel „Nassauer Hof“ zur„Russisch-Orthodoxen Kirche der heiligen Elisa-beth“ auf dem Neroberg mit ihren 5 goldenen Kup-peln. Es ist das einzige russisch-orthodoxe Gottes-haus in Wiesbaden, erbaut von 1847-1855 vom Her-zog von Nassau anlässlich des frühen Todes seinerGemahlin (18), der russ. Prinzessin Jelisaweta Mi-chailowna. Eine Innenbesichtigung war leider nicht

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Maiausfahrt des DAVC Rhein-Mainvom 29.04. bis 01.05.2017 in den Rheingau

möglich wegen eines stattfindenden Gottesdienstes.Nach Roadbook wieder zurück zum 4-Sterne-„Waldhotel Rheingau“ in Marienthal. Das Hotel be-findet sich direkt neben dem Kloster Marienthal.Um 19:00 Uhr war Sektempfang, danach wurde ein3-Gänge-Menü serviert. „Bea“ aus Frankfurt bauteinzwischen ihre Musikanlage auf und ab 20:00 Uhrgab es Musik und später wurden die Tanzbeine ge-schwungen. Bea unterhielt uns musikalisch mit ihrerschönen angenehmen Stimme.

Am 30. April starteten wir nach ausgiebigem Früh-stück, herrlichem Wetter und toller Fahrtstrecke inRichtung Loreley-Felsen. Die gold-gelben Rapsfel-der standen in voller Blüte. Auf den „Panorama-Terrassen“ mit wunderschönem Ausblick auf denRhein nahmen wir unser Mittagessen ein. Dort war„die Hölle los“ Leider lief mit dem Essen einigesschief. Wir kämpften um die telefonisch vorbestell-

ten halben Hähnchen, und vom bestellten Spunde-käs’ war nur eine Portion vorhanden. So musstenwir auf andere Gerichte ausweichen. Dafür noch-mals lieben Dank an alle, die das Durcheinander mitHumor und Ruhe aufgenommen haben. Um 15:00Uhr hatten wir eine informative „Loreley-Führung“.Die Loreley ist zur Zeit eine Großbaustelle wegendiverser Umbauarbeiten, die noch bis Ostern 2019andauern sollen.

Die Rückfahrt zum Hotel wurde durch 2 Baustel-len-Ampeln und die Bahn-Schranken am Rüdeshei-mer Bahnhof zur Geduldsprobe. Auslöser warendas schöne Wetter und die „Rheingauer Schlemmer-Wochen“. Abends genossen wir im Hotel ein 4-Gänge-Menü.

Ein Blick aus dem Hotelfenster am Montagmorgenverhieß nichts Gutes, es regnete. Aber das tat derguten Stimmung keinen Abbruch. Nach dem Früh-stück fuhren wir im Konvoi zum Niederwald-Denk-mal. Da es regnete, trafen wir uns unter dem schö-nen Pavillon neben dem Niederwalddenkmal hochüber dem Rhein mit Blick auf die Rheinebene, dieWeinberge und Rüdesheim. Bei Sekt und O-Saft lie-ßen wir die Mai-Ausfahrt ausklingen. Heinz be-sorgte noch einige frische Brezeln, die brüderlichgeteilt wurden … Danach erfolgte die individuelleHeimreise.

Anita und Heinz HoosDAVC Rhein-Main ■

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Intern

Impressum

Das „Clubmagazin“ ist die Zeitschrift des DeutschenAutomobil-Veteranen-Clubs e. V. (DAVC).

■ Herausgeber:Vorstand des DAVCPräsident: Georg SeweHudestr. 88, 23569 LübeckTel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467E-Mail: [email protected]

■ Erscheinungsweise:Viermal jährlich – jeweils am Ende des Quartals

■ Redaktion:Dieter GroßblotekampAm Bühl 3, 79199 KirchzartenTel.: 07661 - 3680E-Mail: [email protected]

■ Layout und Druck:Masuhr Druck- und Verlags GmbHHolländerkoppel 14, 23858 Reinfeld (Holstein)Tel.: 04533 - 2183www.masuhr-druck.de

■ Redaktionsschluss:ist jeweils am: 1. Februar, 1. Mai, 1. August, 1. November

■ Verantwortlichkeit:Die mit Namen oder Signum des Verfassers gekenn-zeichneten Beiträge stellen dessen persönliche Mei-nung dar.Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir ausPlatzgründen gelegentlich Artikel sinnwahrend kür-zen müssen und eventuell Berichte in einer späterenAusgabe veröffentlichen.

■ Copyright:Deutscher Automobil-Veteranen-Club (DAVC)Nachdruck – auch auszugsweise – nur nach Abspra-che mit der Redaktion.

Redaktionsschluss für CM 3-2017:1. August 2017

Bitte senden Sie alle Manuskripte an:D. Großblotekamp, Am Bühl 3, 79199 KirchzartenE-Mail: [email protected]

Wir haben Abschied

genommen von unserem

langjährigen Clubmitglied

Knut MöllingerLandesgruppe Südbaden

Unsere herzliche Anteilnahme gilt denAngehörigen.

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Vorstandsmitglieder des DAVC

Präsident: Georg SeweHudestraße 88, 23569 LübeckTel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467E-Mail: [email protected]

1. Vizepräsident: Peter Ulrich Gilb Schellingstr. 20, 97074 WürzburgMobil: 0172 - 9843484E-Mail: [email protected]

2. Vizepräsident: Ingo JobmannAdalbert-Stifter-Weg 9, 71120 GrafenauTel.: 07033 - 43968, Fax: 07033 - 43968E-Mail: [email protected]

Schatzmeister: Andree WilkenMartin-Brüns-Str. 7c, 28832 AchimTel.: 04202 - 3139E-Mail: [email protected]

Schriftführer: Ortwin LangAm Frauenberg 2289597 MunderkingenE-Mail: [email protected]

DAVC-SEKRETÄRE:

Redakteur CM Dieter GroßblotekampAm Bühl 3, 79199 Kirchzarten, BreisgauTel.: 07661 - 3680 E-Mail: [email protected] oder: [email protected]

FIVA – Peter Ulrich GilbCommission Schellingstr. 20Culturelle: 97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]

Sport/ Oliver JechtRacing-Team: Birkenweg 21, 73669 Lichtenwald

Tel.: 07153 - 896010, Fax: 07153 - 6132967E-Mail: [email protected]

FIVA – Detlef KrukenkampTechn. Kommission: Sophienweg 3, 85716 Unterschleißheim

Tel.: 089 - 3106553, Fax: 089 - 3175691E-Mail: [email protected]

DAVC-Archiv: Kresimir MajerSteinbruchstraße 7, 78727 OberndorfTel.: 07423 - 1015

LANDESGRUPPENPRÄSIDENTEN

LG Allgäu: Joachim TornowRutteshalde 14, 88267 VogtTel.: 07529 - 7200E-Mail: [email protected]

LG Berlin/ N.N.Brandenburg:

LG Franken Uwe WießmathHördlertorstraße 291126 SchwabachTel.: 0179 - 5462594E-Mail: [email protected]

Ehrenpräsidenten: Waldemar PlessmannGründer des DAVCSchloßstr. 14, 74379 Ingersheim 2Tel.: 07142 - 220477, Fax: 07142 - 918602E-Mail: [email protected]

Rainer HindrischedtLe Moulin · F-50250 Montgardon/FranceTel. + 33 (2) 33071560 oder [email protected]

LG Hanse Ulrich ZeidlerKelloggstr. 12, 22045 HamburgTel.: 0172-4150655E-Mail: [email protected]

LG Nieder- Wolfgang Bolsumssachsen: Krendelstr. 15, 30916 Isernhagen

Tel.: 0511 - 619320E-Mail: [email protected]

LG Nordrhein- Friedhelm Steinhaus Westfalen: In der Hasenjagd 3

42897 Remscheid-LennepTel.: 0171 - 3603776, Fax: 02191 - 965433E-Mail: [email protected]

LG Oberbayern: Detlef KrukenkampSophienweg 385716 UnterschleißheimTel.: 089 - 3106553, Fax: 089 - 3175691E-Mail: [email protected]

LG Ostsee: Georg SeweHudestr. 88, 23569 LübeckTel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467E-Mail: [email protected]

LG Ostwestfalen- Raimund ArzdorfLippe Ringstr. 27, 32602 Vlotho

Tel.: 05733 - 80844E-Mail: [email protected]

LG Rheinland: Hans-Peter ClaessenKaiserstraße 113, 52146 WürselenTel.: 02405 - 2981E-Mail: [email protected]

LG Rhein-Main: Peter Ulrich GilbSchellingstr. 20, 97074 WürzburgMobil: 0172 - 9843484E-Mail: [email protected]

LG Staufen- N.N.Ostalb: E-Mail: [email protected]

LG Südbaden: Christian LurkBreisacher Str. 7, 79258 HartheimTel.: 0171 - [email protected]

LG Süd-West: Thomas-Frank HahnLengefeldweg 11, 70499 StuttgartTelefon: 0711/833231 E-Mail: [email protected]

LG Weser-Ems: Stephan ArbeitlangBerxer Marschbruch 527305 Bruchhausen-VilsenTel.: 04252 - 911476E-Mail: [email protected]

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