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9 DIE BEHANDLUNG VON FRAKTUREN UND DEFORMITÄTEN KLEINER RÖHRENKNOCHEN DER PENNIG MINIFIXATEUR Von Prof. Dr. D. Pennig OP-TECHNIK - KURZ UND BÜNDIG

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9DIE BEHANDLUNG VON FRAKTUREN UNDDEFORMITÄTEN KLEINER RÖHRENKNOCHENder pennig minifixateur

Von Prof. Dr. D. Pennig

OP-TECHNIK - KURZ UND BÜNDIG

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1 SCHNELLÜBERSICHT

FRAKTUREN DER MITTELHANDKNOCHEN

Diaphysäre Fraktur des V. MittelhandknochensNach der Reposition der Fraktur beginnt man mit dem kürzerem Fragment. Der erste Draht wird in der Frontalebene eingebohrt. Er sollte die Gegenkortikalis etwa 1mm penetrieren. Die Kontrolle erfolgt mit dem Bildwandler.

Bitte beachten: Diese Gewindedrähte können zurückgedreht werden, sie sind nicht konisch.

Eine Standard - Backe wird über den Gewindedraht geschoben. (Nockenbolzenschraube in Neutralstellung, beiden Punkte liegen sich gegenüber. Der Innensechskant der Backe weist zum Operateur). Die Backe wird im Abstand von 5-10 mm zur Haut positioniert und der Draht so gekürzt, dass er ca. 5 mm übersteht. Alle weiteren Gewindedrähte sollten auf diese Länge gekürzt werden.

Der zweite Gewindedraht wird entweder horizontal und damit parallel oder vertikal und damit konvergierend zu dem ersten Gewindedraht eingebohrt. Dies hängt von der Fragmentlänge ab. Mit dem Bildwandler wird die Position geprüft. Eine Schiene des Minifixateurkörpers wird in die Backe geschoben.

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SCHNELLÜBERSICHT 2

Die Schraube des Doppelkugelgelenkes wird handfest angezogen und die Fixateurlängsachse parallel zur Längsachse des Mittelhandknochens ausgerichtet.

Die zweite Fixateurbacke wird aufgeschoben und die zweite Gewindedrahtgruppe eingebracht.

Die Nockenbolzenschrauben beider Fixateurbacken und die Feststellschraube einer Backe werden angezogen.

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3 SCHNELLÜBERSICHT

Supkapitale Fraktur des V. Mittelhandknochens Zunächst wird die Fraktur so anatomisch wie möglich reponiert. Die 2 mm Gewindedrähte werden durch die Fixateurbacke als Platzierungshilfe eingebracht. Der erste Gewindedraht wird im distalen Fragment soweit palmar wie möglich in der Frontalebene, parallel zur Gelenkfläche eingesetzt. Der zweite Gewindedraht wird in der Vertikalebene angeordnet und konvergiert. Der Abstand zwischen Fixateur und Haut beträgt 5-10 mm.

Besondere Aspekte der anderen Mittelhandknochen

I MittelhandknochenEinbringen der Drähte in der Frontalebene.

II MittelhandknochenDie Gewindedrähte werden von radial in einem Winkel von 30° dorsal zum Handrücken eingebracht.

III und IV MittelhandknochenAnlage des Fixateures von der ulnaren Seite.Einbringen der Drähte in einem Winkel von 45° dorsal zum Handrücken.

Weitere technische Einzelheiten siehe: Diaphysäre Fraktur des V. Mittelhandknochens.

Die Fraktur wird nun mittels Zug und Gegenzug reponiert, die Repositionszangen erleichtern dieses Manöver und vermindern die Strahlenexposition der Hände des Operateurs. Abschließend erfolgt das Festziehen der Inbusschrauben und das endfeste Anziehen der Nockenbolzenschrauben.

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SCHNELLÜBERSICHT 4

Proximale intrartikuläre Fraktur des I. MittelhandknochensDie beiden 2 mm Drähte werden über einen halboffenen Zugang von radial in das Os trapezium eingebracht. Die Anordnung ist vertikal, sie konvergieren im Os trapezium. Der Abstand zur Haut beträgt 5-10 mm.

Bitte beachten: Bei dieser Applikation wird der Fixateur umgedreht, d.h. er steht auf dem Kopf.

Es folgt das Einsetzen des Minifixateurkörpers, die Ausrichtung des Fixateures und das Einbringen des zweiten Drahtpaares. ES MUSS SICHERGESTELLT SEIN, DAS DIE BACKEN GENÜGEND BEWEGUNGSSPIELRAUM FÜR DAS REPOSITIONSMANÖVER HABEN.Die Repositionszangen sollten dazu verwendet werden.

Es folgt das Einsetzen des Minifixateurkörpers in die erste Backe, Ausrichtung des Fixateurs und das horizontales Einbringen des zweiten Drahtpaares in die Diaphyse des I. Mittelhandknochens. ES MUSS SICHERGESTELLT SEIN, DAS DIE BACKEN GENÜGEND BEWEGUNGSSPIELRAUM FÜR DAS REPOSITIONSMANÖVER HABEN. Die Verwendung der Repositionszangen erleichtern die Reposition durch Ligamentotaxis.

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5 SCHNELLÜBERSICHT

FRAKTUREN DER FINGER

Proximale Fraktur des Zeigefinger-Grundgliedes Zunächst wird die Fraktur so anatomisch wie möglich reponiert. 2 mm Gewindedrähte werden an der Basis des Grundgliedes verwendet, weiter distal kommen 1,6 mm Drähte zum Einsatz. Die Fixateurbacke wird als Zielgerät benutzt. Der erste Draht wird in der Frontalebene von radial eingebracht. Eine Standard oder L - Backe (abhängig von der Gesamtlänge des Knochens) wird über den Draht geschoben und umgedreht 5-10 mm von der Haut entfernt platziert. Der zweite Gewindedraht wird konvergierend dorsal vom ersten Draht liegend eingebohrt.

Es folgt das Einsetzen des Minifixateurkörpers in die erste Backe, die Ausrichtung des Fixateurs und das horizontales Einbringen des zweiten Drahtpaares. ES MUSS SICHERGESTELLT SEIN, DAS DIE BACKEN GENÜGEND BEWEGUNGSSPIELRAUM FÜR DAS REPOSITIONSMANÖVER HABEN. Die Verwendung der Repositionszangen erleichtern die Reposition.

Besondere Aspekte der Drahtplatzierungim Bereich der Finger

D I Anlage des Fixateurs von radial in der seitlichen Ebene.

D III Es sollte ein Winkel von 45° dorsal zur Frontalebene gewählt werden.

D IV Anlage des Fixateurs von ulnar. Der Winkel der Drähte beträgt 45° dorsal zur Frontalebene.

D V Anlage des Fixateurs in der Frontalebene von ulnar.

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SCHNELLÜBERSICHT 6

FRAKTUREN DER MITTELFUSSKNOCHEN

Diaphysäre Fraktur der Metatarsale I Zunächst wird die Fraktur so exakt wie möglich reponiert. Es 2 mm Gewindedrähte verwendet, die durch die Fixateurbacke als Zielgerät eingebracht werden. Die Drähte im Bereich des MTP-Gelenkes werden als erste in der Frontalebene eingebracht. Wie zuvor beschrieben wird die zweite Drahtgruppe horizontal oder vertikal in die Fixateurbacke eingesetzt, hierbei sollte eine Bildwandlerkontrolle erfolgen.

Bitte beachten: Den Fixateur umgedreht 5-10 mm von der Haut entfernt platzieren.

Es folgt das Einsetzen des Minifixateurkörpers in die erste Backe, die Ausrichtung des Fixateurs und der zweiten Minifixateurbacke. Diese Backe sollte mit drei 2 mm Drähten besetzt werden. ES MUSS SICHERGESTELLT SEIN, DAS DIE BACKEN GENÜGEND BEWEGUNGSSPIELRAUM FÜR DAS REPOSITIONSMANÖVER HABEN. Die Verwendung der Repositionszangen vereinfachen die Reposition.

Besondere Aspekte der Drahtplatzierung im Bereich der Finger

Metatarsale IIDie Gewindedrähte werden im 45° Winkel von dorsal zum Fußrücken eingebracht.

Metatarsale III und IVDie Gewindedrähte werden im 45° Winkel von dorsal zum Fußrücken eingebracht.

Metatarsale VAnlage des Fixateurs in der Frontalebene.

Weitere technische Einzelheiten siehe: Diaphysäre Fraktur der Metatarsale I.

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7 SCHNELLÜBERSICHT

VERLÄNGERUNG UND SEGMENTTRANSPORT

VerlängerungDie Gewindestangen mit Distanzhalter werden mit geraden oder L-Backen in der Frontalebene platziert und mit 2 mm Gewindedrähten besetzt. Drei Gewindedrähte pro Backe zur Stabilitätserhöhung sind zu empfehlen bei osteoporotischem Knochen und im Mittelfußbereich. Eine Distraktionsmutter mit Distanzhalter wird vor der Plazierung der zweiten Backe aufgeschraubt, danach erfolgt die Osteotomie.

Bitte beachten: Verwenden Sie einen Distanzhalter zwischen Distraktionsmutter und Transportbacke.

SegmenttransportHierbei wird die Gewindestange mit drei Backen besetzt. Zwei Backen werden im größerem Segment plaziert und die Osteotomie zwischen den beiden Backen durchgeführt. Vor der Plazierung der Gewindestange muß sichergestellt werden, daß die Gewindedrähte aller Backen den Knochen sicher fassen können. Die Numerierung der Backen in der Abbildung gibt die Reihenfolge ihrer Plazierung an. Besteht am Ende der Distraktion noch eine Verkürzung, kann diese durch eine Distraktion zwischen den Backen 1 und 3 ausgeglichen werden.

Bitte beachten: Verwenden Sie einen Distanzhalter zwischen Distraktionsmutter und Transportbacke.

Nach eine Warteperiode von 7-10 Tagen wird mit der Distraktion von 0.5 mm pro Tag (eine Vierteldrehung der Schraube zweimal pro Tag) begonnen. Je nach Kallusdichte kann die Distraktionsrate erhöht oder vermindert werden.

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SCHNELLÜBERSICHT 8

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