DIE GESCHICHTE VON DEN SILBENKÖNIGENMutig sprach der Astronaut sie an und sprach: „Guten Tag!“...

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Page 1: DIE GESCHICHTE VON DEN SILBENKÖNIGENMutig sprach der Astronaut sie an und sprach: „Guten Tag!“ Da antworteten ihm die Bewohner des Planeten: „Gitin Tig!“ ... Und in Wörter

DIE GESCHICHTE VON DEN

SILBENKÖNIGEN

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Die Silbenkönige – Geschichte zur Einführung

Vor vielen, vielen Jahren flog ein Astronaut mit seinem Raumschiff im Weltall umher. Da sah er plötzlich einen Planeten vor sich, der stark glänzte und funkelte. Der Astronaut wurde neugierig und steuerte den Planeten an. Als er dort gelandet war, kamen sofort einige Bewohner des Planeten zu ihm gelaufen. Obwohl es ein fremder Planet war, sahen die Lebewesen genauso aus wie wir. Mutig sprach der Astronaut sie an und sprach: „Guten Tag!“ Da antworteten ihm die Bewohner des Planeten: „Gitin Tig!“ Der Astronaut schaute verdutzt und verstand nicht. Trotzdem war er an einem Gespräch sehr interessiert und fragte tapfer: „Wie geht es euch?“ „Git! Wi giht is dir?”, entgegneten die Planetenbewohner. Nun merkte der Astronaut ganz deutlich, dass sie ziemlich eigenartig sprachen. Die Lebewesen freuten sich sehr über den Besuch des Astronauten und wollten ihm etwas zeigen. „Kimm mit!“, und sie führten ihn zu ihrem Herrscher, der auf einem Thron saß, ganz so wie ein König. Aber sie nannten ihn nicht König, sondern „Kinig“. Freundlich begrüßte der König den Astronauten: „Hilli, schin, diss di ins bisichin kimmst! Wi giht is dir?“ Der Astronaut war begeistert, wie freundlich er auf diesem Planeten empfangen wurde und er hatte sich auch schon ein bisschen an diese komische Sprache gewöhnt. Doch da er noch viele weitere Planeten erkunden wollte, verabschiedete er sich und bedankte sich ganz herzlich für ihre Gastfreundschaft. Doch da tauchte auf einmal der Prinz, der Sohn des Königs, auf. Er hatte eine Bitte an den Astronauten: „Kinnst di mich villicht mitnihmin?“ Der Astronaut verstand nicht sofort. Das merkte der Prinz und er fragte noch einmal: „Kinnst di mich mitnihmin?“ Schließlich verstand der Astronaut, dass der Prinz mitgenommen werden wollte. Zur Sicherheit, ob er ihn auch richtig verstanden hatte, fragte der Astronaut: „Willst di mit mir mitkimmin?“. Da rief der Prinz freudig: „Ji, ji!“

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So machten sich der Astronaut und der Sohn des I-Königs zusammen auf den Weg. Sie flogen und flogen durch das weite Weltall. Und tatsächlich fanden sie noch einen anderen Planeten, den der Astronaut bisher noch nicht gekannt hatte. Nachdem sie gelandet und ausgestiegen waren, wurden sie auch hier sehr freundlich von den Lebewesen empfangen, die auch wieder genau so aussahen wie wir. Der Astronaut sagte: „Guten Tag!“ Der Königssohn sagte: „Gitin Tig!“ Die Bewohner dieses Planeten sagten: „Goton Tog!“ Der Astronaut war ganz verwundert und dachte: „Die sprechen hier ja wieder ganz anders!“

Auch auf diesem Planeten freuten sich die Bewohner über den Besuch des Astronauten und brachten die beiden zum König. „Kommt mot!“

(L: Auf dem ersten Planeten haben wir den I-König kennengelernt. Hast du eine Idee, wie der König auf diesem Planeten heißt?) Der O-König, von seinem Volk auch Konog genannt, sagte freundlich: „Goton Tog! Wo goht os och?“ „Dinki, ins giht is git!“, antwortete der Prinz. Und während er seine Worte sprache, erblickte er die schöne Tochter des O-Königs. Er flitzte sofort zur Prinzessin. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er sprach: „Ich libi dich!“ Die schöne Prinzessin schaute ihn an und sagte „Wos?“, weil sie den Prinzen nicht verstand. Der Prinz wiederholte: „Ich liebi dich!“ Endlich verstand die Prinzessin und da sie die gleichen Gefühle hegte, erwiderte sie: „Och lobo doch och!“ Sie küssten sich und freuten sich, ihre Liebe gefunden zu haben. Schon bald fand ein großes Hochzeitsfest statt, zu dem alle eingeladen wurden. Dazu zählten selbstverständlich der Astronaut, ohne den der Prinz und die Prinzessin nie zu einander gefunden hätten, und die Väter des Brautpaares, dem I- und dem O-König. Aber natürlich durften auch die Könige aller umliegenden Planeten nicht fehlen. Dabei handelte es sich um den A-König, den E-König, den I-König, den Au-König, den Ei-König, den Eu-König, den Ä-König, den Ö-König und den Ü-König.

(L: Kannst du dir vorstellen, wie es sich angehört haben muss, als alle Könige aufeinandertrafen und sich begrüßten? Gitin Tig, Goton Tog, Gatan Tag, Geten Teg, Gutun Tug, Gautaun Taug, Geuteun Teug, Geitein Teig, Götön Tög, Gütün Tüg, Gätän Täg)

Es war ein rauschendes Fest! Sogar eine Band spielte Musik zum Tanzen. Als besondere Idee haben sie sich ein Lied überlegt, welches sie in allen „Sprachen“ der Könige spielten. Das Lied kennst du bestimmt auch und es wird auch dir leichtfallen, es in allen „Sprachen“ zu singen. (L: Wir singen zusammen das Lied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“.)

Es war alles schön und gut, doch mit der Zeit gingen dem Astronauten die vielen komischen Sprachen auf die Nerven und er sprach zu den Königen: „Warum sprecht ihr nicht alle dieselbe Sprache? Es wäre doch viel einfacher, sich dann zu unterhalten.“

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„Dis ist ini ginz windirbiri Idi!“, sprach der I-König. „Stummt,“ erwiderte der U-König, „wur spruchun unfuch ullu munu Spruchu!“ „Nein, meinei Spreichei!“ „Öch bön för mönö Spröchö!“ Und so stritten die Könige darum, wessen Sprache auf allen Planeten gesprochen werden soll. Sie kamen aber zu keinem Ergebnis.

Da hatte der Astronaut einen tollen Einfall. „Ein Wort besteht aus Silben. Manche Wörter haben nur eine Silbe, viele Wörter haben zwei Silben und manche sogar 3 oder mehr. Wie wär’s, wenn ihr euch darauf einigt, dass in jeder Silbe immer einer von euch vorkommt? Mal der eine, mal der andere. Und in Wörter mit mehr als einer Silbe können dann auch mehrere von euch sein.“ Den Königen gefiel diese Idee und sie stimmten dem Vorschlag zu. Und aus dieser Idee ist auch unsere Sprache entstanden. Überprüfe doch mal, ob wirklich in jeder Silbe immer ein Silbenkönig (Königsbuchstabe) zu finden ist...