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Ohren auf! Eine Material- und Methodensammlung zur Zuhörförderung bei Kindern im Vorschulalter - - - - - - Die Kunst des Zuhörens lernen und lehren - - - - - - Die Stiftung MKFS wird getragen von LFK, LMK und SWR 090806_Ohrenspitzerbroschüre.indd 1 090806_Ohrenspitzerbroschüre.indd 1 03.09.2009 12:16:27 03.09.2009 12:16:27

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Ohren auf!Eine Material- und Methodensammlung zur Zuhörförderung bei Kindern im Vorschulalter

- - - - - - Die Kunst des Zuhörens lernen und lehren - - - - - -

Die Stiftung MKFS wird getragen von LFK, LMK und SWR

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IMPRESSUM

Projektdurchführung und -dokumentationUniversität Koblenz-Landau/Campus Landau

Institut für Bildung im Kindes- und JugendalterProf. Dr. Gisela Kammermeyer/Dr. Susanna Roux/Dipl.-Päd. Verena Metzler

Mitarbeit: Melanie Baldauf, Bärbel Franz, Christine Häberle, Anne Müller, Simone Renner, Sven Vosseler

August-Croissant-Straße 576829 Landau

HerausgeberStiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS)

Turmstraße 1067059 Ludwigshafen

RedaktionThomas Schmid V.i.S.d. P.

Sven VosselerBirgit Hock

Die Stiftung MKFS wird getragen von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Landeszentrale für Medien und Kommuni-

kation Rheinland-Pfalz (LMK) und dem Südwestrundfunk.

KuratoriumManfred Helmes, Direktor LMK

Thomas Langheinrich, Präsident LFKPeter Boudgoust, Intendant SWR

VorstandDr. Walter Klingler, SWR (Vorsitzender)

Peter Behrens, LMKAlbrecht Kutteroff, LFK

Layoutmagnolia gmbh Werbeagentur, Mannheim

DruckNino Druck

BildnachweisFotos: Sven Vosseler

Die Stiftung MKFS dankt der Firma HABA Habermaaß GmbH, Bad Rodach, der Firma JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH, Hamburg, dem Verlag Jungbrunnen, Wien, dem Verlag an der Ruhr, der Firma lingoplay, Köln, der Verlagsgruppe Friedrich Oetinger, Hamburg sowie dem Verlag Carl

Ueberreuter, Wien, für die Abdruckgenehmigungen. Wir danken außerdem den beteiligten Kindergärten, Kindertagesstätten,

Eltern und Kindern für das Überlassen von Bildrechten.

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INHALT

Vorwort S. 2

Anregungen für den AlltagRituale S. 4

Anregungen für den AlltagSpiele ohne Material S. 5

Materialanregungen S. 10/11

Hören und Zuhören aus sprachlicher Perspektive S. 12

Spiele zur Schulung der phonologischen Bewusstheit S. 14

Anregung für schriftsprachliche ErfahrungenBilderbuch und Hörmedium S. 18

Hören und Zuhören aus naturwissenschaftlicher PerspektiveGesundheit S. 22Experimente S. 28

Hören und Zuhören aus interkultureller Perspektive S. 36

Lieder in verschiedenen Sprachen S. 42

Hören und Zuhören aus ästhetischer Perspektive S. 44

Hören selbst gestalten S. 50

Literaturhinweise S. 52

Weiterführende LInks S. 53

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VORWORT

Liebe LeserInnen und angehende Ohrenspitzer,

mit den hier gesammelten Anregungen zu Methoden und

Materialien hoffen wir, Ihnen Möglichkeiten an die Hand zu

geben, mit denen Sie das Hören und Zuhören noch be-

wusster in Ihre Arbeit mit Kindern im Vorschulalter inte-

grieren können. Die Kinder lassen sich erfahrungsgemäß

begeistert von der Faszination der auditiven Wahrneh-

mungswelt anstecken. Indem man dem Hören und Zuhören

mehr Zeit und Raum gibt, es im Alltag sowie in geleiteten

Aktionen gezielt anregt, schafft man ein Bewusstsein bei

den Kindern, das es Ihnen ermöglicht, diese Fähigkeit zu

erlernen und sensibler mit ihren Ohren umzugehen (z. B.

auch mit Lärm).

Die Kulturtechnik des Zuhörens ist Grundvoraussetzung für

das Gelingen von Kommunikation und Basis für die sprach-

liche Entwicklung von Kindern. Gerade das Hören und

Lauschen bzw. die phonologische Bewusstheit ist eine der

wichtigsten Voraussetzungen für den gelingenden Erwerb

der Schriftsprache. Indem man Kinder unterstützt, dieser

Handlung (Zuhören ist eine aktive, konstruktive Handlung)

nachzugehen, haben sie außerdem die Chance, ihre Wahr-

nehmungskompetenz zu erweitern und gleichzeitig Auf-

merksamkeits- und Konzentrationsprozesse zu schulen.

Die derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen verlangen

von Kindern eine Ausdifferenzierung der Sinne, um sich

in der eigenen Lebensumwelt gekonnt zu orientieren und

zwischen vielen Eindrücken und Angeboten zu selektieren

oder sich bewusst davon abzuwenden. Die Förderung von

Hören und Zuhören spielt dabei eine besondere Rolle und

leistet einen wichtigen Beitrag zur Medienkompetenz – also

dem sachgerechten, selbstbestimmten und eigenverant-

wortlichem Umgang mit den verschiedenen Medien – von

Kindern.

Echtes Zuhören bedarf an Zeit! Nur wer sich für sein Ge-

genüber Zeit nimmt, kann ihm auch wirklich Zuhören. Zeit,

sich gegenseitig zuzuhören – diese Zeit scheint es in den

Familien der Kinder immer weniger zu geben. Zuhören als

ehrliche Zuwendung wird so zu einer raren Angelegenheit,

auf die wir aber eigentlich nicht verzichten können. Wir alle

sollten das Anliegen haben, mehr Zuhörsituationen zu ge-

stalten, Kindern zuzuhören und sie in Ihrer Begeisterung

am Lauschen unterstützen. Es gibt so viel Wunderschönes

zu hören!

Die vorliegende Material- und Methodensammlung ist im

Laufe des ersten „Ohrenspitzer-Kita-Projekts“ der Stiftung

MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS) in den Jahren

2004 bis 2006 entstanden. Durch die Universität Koblenz-

Landau/Campus Landau (Institut für Bildung im Kindes-

und Jugendalter) wurde in dieser Zeit ein Konzept erar-

beitet und in sechs Kindertagesstätten der Bundesländer

Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg erprobt. Diese

erprobten und hier nun publizierten Materialien bieten viel-

fältige Anreize zur Eigenaktivität und zum selbstständigen

Handeln und fordern und fördern die Refl exion des eigenen

sozialen Handelns in den vielfältigen Kommunikationssitu-

ationen.

Um die Handlungsanregungen und Fördermöglichkeiten

zu strukturieren, wurden die Materialien unter vier fachlich

differenzierte Perspektiven, die sich an den Bildungsplänen

der Bundesländer orientieren, gegliedert: So lässt sich das

DIE KULTURTECHNIK DES ZUHÖRENS IST GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR DAS GELINGEN VON KOMMUNIKATION

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weite Feld der Zuhörförderung in eine sprachliche, eine na-

turwissenschaftliche (Gesundheit/pysikalische Experimen-

te), eine interkulturelle und eine ästhetische Perspektive

unterteilen.

Die „Hörerziehung“ im Sinne des Ohrenspitzer-Konzepts

kann sehr gut mit bestehenden Förderschwerpunkten ei-

ner Einrichtung oder anderen Projekten verbunden werden

– Zuhörförderung unterstützt immer auch andere Lern-

bereiche! Vor allem trägt sie zu einer besseren Spiel- und

Lernatmosphäre bei (Konzentration, Aufmerksamkeit), sen-

sibilisiert im Umgang mit Lärm und kann zu einem besse-

ren Miteinander führen. Dies kann auch eine allgemeine

Lärmminderung in der Einrichtung bedeuten. Und: Zuhör-

förderung kann in verschiedenen Situationen (und Räumen)

umgesetzt werden – im Alltag und den integrierten Ritu-

alen, in gelenkten oder freien Situationen und durch die

räumliche Gestaltung. Vielleicht schaffen auch Sie es, dem

Hören und Zuhören mehr Raum zu geben, zum Beispiel

durch das Einrichten einer Hörecke oder eines Sinnes-

raums. Dieser Band kann Ihnen dabei helfen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim „Ohren spitzen“!

Kuratorium der Stiftung MKFS

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ANREGUNGEN FÜR DEN ALLTAG: RITUALE

Im Kindergarten können immer wiederkehrende Rituale

eingeführt werden, die sich auf „Hören und Zuhören“ be-

ziehen.

Durch das Betätigen einer Klingel, eines Klangstabs oder

einer Triangel kann angezeigt werden, wann es Zeit zum

Aufräumen oder zum Anziehen ist.

Kinder zeigen in verschiedenen Situationen (im Stuhlkreis,

beim Mittagessen, beim Freispiel etc.) an, wenn es ihnen

zu laut wird. Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten.

Ein akustisches Signal, ein bestimmtes Handzeichen oder

ein sichtbares, symbolisches Material, an dem die Kinder

ihr Lautstärkeempfi nden kundtun können.

Hierzu eignet sich zum Beispiel eine Lärmampel, die an

einem festen Platz aufgestellt ist. Hier kann sowohl ein

elektronisches Produkt erworben und verwendet werden

oder ein Material selbst gebastelt werden, an dem jeder

sein Empfi nden ausdrücken kann.

Eine Hörrätseldose steht an einem festen Platz (z.B. in

der Gruppe oder am Eingang). Jeden Tag steckt ein an-

deres Kind etwas in die Dose, sodass ein neues Geräusch

entsteht. Die Kinder raten, was in der Dose ist (ihren Tipp

können sie auch aufmalen und abgeben). Die Aufl ösung

fi ndet dann gemeinsam z.B. im Stuhlkreis oder in einer Ge-

sprächsrunde statt.

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ANREGUNGEN FÜR DEN ALLTAG: SPIELE OHNE MATERIAL

Wecker versteckenEin Kind wird ausgewählt und verlässt den Raum. Nun wird

ein Wecker versteckt. Das Kind wird wieder hereingeholt

und versucht den Wecker zu fi nden.

Geräusche hören – erkennen – imitieren (Verlag an der Ruhr)

Bei diesem Soundtrack-Spiel wird das genaue Hinhören ge-

fordert und gefördert. Auf einer CD befi nden sich insgesamt

30 verschiedene Alltagsgeräusche, denen entsprechende

Bildkärtchen zugeordnet werden können. Dabei ergeben

sich verschiedene Spielvariationen. Ab 3 Jahre. Rätsel-CDs

können aber auch selbst aufgenommen werden.

Geräusch-DosenDie Kinder erstellen mithilfe unterschiedlicher Materialien

(z.B. Reis, Sand) und kleiner Dosen (z. B. Filmdosen) ein

Geräuschespiel. Dabei werden jeweils 2 Dosen mit dem

gleichen Inhalt gefüllt und entsprechend markiert (Dosen-

boden).

Es gibt zwei Varianten, wie das Spiel gespielt werden kann.

Variante I: Jedes Kind erhält eine Geräuschdose. Die Kin-

der verteilen sich im Raum und schütteln ihre Dosen. Nun

müssen sich die jeweiligen Partner mit dem gleichen Inhalt

fi nden.

Variante II: Die Dosen werden aufgestellt. Beim Spielen

müssen die richtigen Dosenpaare durch Schütteln und Hö-

ren gefunden werden.

Wir erzeugen Geräusche und lauschenEin Kind erzeugt hinter einem Sichtschutz ein Geräusch mit

bereitgestellten Materialien (z. B. Papier zerknüllen, Wasser

umschütten, einen Schlüsselbund bewegen). Die ande-

ren Kinder müssen nun raten, wie das Geräusch erzeugt

wurde. Wer richtig geraten hat, darf das nächste Geräusch

erzeugen.

Hexensprüche zum Herbeizaubern von SpielzeugIn einer Kiste befi nden sich Spielzeug und ein Zauberstab.

Mithilfe des Zauberstabes und eines Hexenspruchs, der

sich reimen muss, können die Kinder reihum ein Spielzeug

aus der Kiste hexen (z. B. Ene mene Stall, ich möchte einen

Ball, hex,hex!)

Beispiele: Ball (Stall, Knall) / Puppe (Suppe, Gruppe)

/ Maus (Haus, Laus) / Spiel (Stiel, Ziel)

Lausch-Feuer-Wasser-BlitzDie Kinder bewegen sich frei im Raum. Die Erzieherin

schlägt dazu eine Trommel o.Ä. Hört die Trommel auf, so

nennt die Erzieherin einen Laut. Die Kinder laufen zu dem

Ort, der vorher diesem Laut zugeordnet wurde. So bedeu-

tet beispielsweise „M“ Mauer, „F“ Fenster, „E“ Ecke, „B“

Boden etc.

Anlaut-„Ich sehe was, was du nicht siehst“

Es werden Gegenstände aus dem Raum ausgewählt und

wie folgt gefragt: „Ich sehe was, was du nicht siehst, das

fängt mit … an“. Wer geraten hat, um was es sich handelt,

darf das nächste Rätsel stellen.

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Die „Ohr“-Rang-UtansGymnastikreifen werden auf dem Boden des Turnraums

verteilt und die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt. Musik

oder Musikanlage wird „startklar gemacht“.

Ein Teil der Kinder setzt sich in die Reifen. Sie sind die

„Ohr“-Rang-Utans in ihren Käfi gen. Die anderen Kinder

stehen neben den Reifen. Sie sind die Zoobesucher.

Wenn die Musik ertönt, begeben sich die Kinder auf einen

Rundgang durch den „Affenzoo“. Die „Ohr“-Rang-Utans

strecken den Besuchern ihre Ohren entgegen. Sobald die

Musik aussetzt, sucht sich jedes Kind einen „Affen“ und

schaut sich dessen Ohren genau an, bzw. betastet sie vor-

sichtig. Wenn die Musik wieder eingeschaltet wird, spazie-

ren die Besucher weiter und „untersuchen“ beim nächsten

Musikstopp andere Ohrenpaare. Nach einiger Zeit wird ge-

wechselt: Die „Ohr“-Rang-Utans werden zu Besuchern und

die Besucher zu „Ohr“-Rang-Utans.

Abschlussgespräch:

Wie unterscheiden sich die Ohren (Ohrläppchen und Ohr-

muscheln) in Form, Größe, Stellung, Farbe bei den ver-

schiedenen Kindern? (=> Ohrläppchen mit feinen Härchen;

manche sind spitz; manche angewachsen, manche nicht;

an manchen hängen Ohrringe usw.)

(vgl. Herrmann-Strenge, A.: „Laute Flaute, stiller Sturm“.

Borgmann, Dortmund 2004, S.32)

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„Lautloser Luftballon“Die Kinder versuchen den Luftballon mit den Händen mög-

lichst geräuschlos weiterzugeben. Der Luftballon kann auch

auf andere Weise weitergegeben werden, z.B. mit den Bei-

nen und Füßen ohne Zuhilfenahme der Hände. Dies kann

auch mit anderen Materialien versucht werden (z. B. Blatt

Papier, Klangkugeln etc.)

„Bello, dein Knochen ist weg!“ – „Der Dieb“Bei diesen beiden Spielen sitzt jeweils ein Kind mit ver-

bundenen Augen im Stuhlkreis. Im ersten Spiel wird dem

Hund ein Knochen gestohlen und im zweiten Spiel ein Wat-

tebausch weggenommen, der sich auf seinem Kopf befand.

Nach einem vereinbarten Zeichen der Erzieherin bekommt

ein Kind die Aufgabe, heimlich den Knochen oder den Wat-

tebausch wegzunehmen. Das Kind mit den verbundenen

Augen muss nun in die Richtung zeigen, aus der der Dieb

gekommen ist.

„Wo ist das Geräusch?“ – GeräuschekompassEin Kind aus dem Kreis erzeugt ein Geräusch mit einem

Instrument. Zeigt das Kind in der Mitte in die richtige Rich-

tung, dürfen die Rollen getauscht werden.

ErzählrundenEin Stein, ein Bauklotz o. Ä. wird von einem Kind zum

nächsten weitergegeben, jedes Kind kann über Erlebnisse

erzählen, wenn es an der Reihe ist.

Es wurde festgestellt, dass die Kinder im Morgenkreis ger-

ne etwas von sich erzählen und dass durch den „Erzähl-

stein“ für alle sichtbar gemacht werden kann, wer gerade

an der Reihe ist. Dadurch fällt es auch den anderen Kindern

leichter, zuzuhören.

LärmschwingerDie Kinder bilden einen Sitzkreis. Ein Kind sitzt in der Mitte.

Es spielt den Lärmschwinger.

Wenn sich das Kind in der Mitte wie ein Stehaufmännchen

in eine Richtung neigt, dann müssen die Kinder, die in

dieser Richtung sitzen, laut lärmen. Wenn es sich wieder

wegneigt, verstummen sie. Es kann kreiseln oder hin- und

herschwingen oder einfach gerade sitzen, dann sind alle

ganz still.

Dies kann auch mit Instrumenten (z.B. Orff-Instrumente)

durchgeführt werden.

„Ich packe meinen Koffer und nehme Krx, Boing und Zing mit“Die Kinder bilden einen Sitzkreis. In der Mitte steht ein Kof-

fer (oder Ähnliches).

Die Erzieherin erklärt, dass der Hörkoffer gepackt wird.

Das erste Kind sagt: „Ich packe meinen Koffer und nehme

… mit. Dazu erzeugt es ein körpereigenes Geräusch. Das

nächste Kind wiederholt den Satz samt dem Geräusch und

fügt ein neues Geräusch hinzu.

Statt der körpereigenen Geräusche werden „Instrumenten-

geräusche“ oder anderes Geräuschmaterial eingepackt.

Diesen Geräuschen können auch fantasievolle Namen ge-

geben werden, wie z. B. Krx, Boing und Zing.

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TiergeräuscheSpielzeug-Tiere (z.B. Hund, Katze, Maus, Ziege, Kuh, Pferd)

werden in einen Sitzkreis gelegt.

Ein Kind sucht sich ein Tier aus der Kreismitte aus und be-

nennt es. Es ahmt zunächst dessen Geräusch und typische

Bewegungsart nach. Die anderen Kinder schließen sich an

und laufen eine Runde im Kreis. Danach wird darüber ge-

sprochen, ob die Kinder dieses Tiergeräusch als laut oder

leise empfi nden.

Erweiterung:

Zwei Plakate liegen in der Mitte, auf denen die Kinder Tier-

bilder nach Lautstärke zuordnen. Die Tiere werden unter ei-

nem Tuch versteckt. Jedes Kind nimmt sich ein Tier, sodass

es die anderen nicht sehen. Es ahmt das Geräusch nach

und die anderen Kinder müssen raten, um welches Tier

es sich handelt. Auf ein Plakat werden dann die Tierbilder

aufgeklebt von Tieren, die laute Geräusche von sich geben,

analog dazu werden auf das andere Plakat Tierbilder der

Tiere, die leise Töne von sich geben, geklebt. Dieses Vor-

gehen muss sich natürlich nicht nur auf Tiere beschränken.

Gerne kann man auf einem Plakat auch ein Lärmbarometer

malen und passende Bilder zur jeweiligen Lautstärke kle-

ben.

StilleübungenEine Klangschale wird angeschlagen, die Kinder halten bei-

de Arme so lange oben, bis sie den Ton nicht mehr hören

können.

Eine brennende Kerze/ein mit Wasser gefüllter Becher/

ein Luftballon/ein Papier oder eine Klangkugel werden von

einem Kind zum anderen weitergegeben, dabei soll kein

Geräusch entstehen.

Eine Zeitlang bei geöffnetem Fenster/geöffneter Tür lau-

schen, danach erzählen, was jeder gehört hat.

Diese Übungen – wie auch die Experimente – sind für den

Einstieg oder den Beginn des Morgenkreises interessant

und hilfreich, da Ruhe und z. T. große Konzentration gefor-

dert sind, wodurch die Kinder sich besser auf Besprechun-

gen, Spiele o. Ä. im Morgenkreis konzentrieren können.

Gehörspaziergänge – GeräuschexpeditionEin Kind bekommt seine Augen verbunden und sein Partner

spielt den „Blindenführer“. Gemeinsam drehen die Kinder

eine Runde durch den Kindergarten. Das Kind mit den ver-

bundenen Augen versucht möglichst viele Geräusche wahr-

zunehmen. Danach werden die Geräusche besprochen und

die Kinder erstellen eine Geräuschelandkarte. Wo war es

laut, wo leise, welche Geräusche habe ich gehört.

Solche Gehörspaziergänge können natürlich auch im Frei-

en durchgeführt werden.

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Lieder, Fingerspiele, GeschichtenBei allen Bereichen scheint die Konzentration und Aufmerk-

samkeit der Kinder höher zu sein, wenn zu dem akustischen

auch noch ein optischer Reiz hinzukommt, z. B. die Gitarre

als Liedbegleitung oder die passende Mimik und Gestik zu

einem Lied, Fingerspiele mit einfachen oder auch ausgefal-

lenen Bewegungen (z. B. „Familie Maus“, „Die Geschichte

von der Frau Zunge“), kurze Geschichten mit Bildern oder

einfache Bilderbücher.

Beispiele für Fingerspiele:

Familie Maus(Finger einer Hand – vom Daumen zum kleinen Finger –

stellen jeweils die Mäuse dar)

Das ist Papa Maus.

Er hat sooo große Ohren, sooo eine große Nase und sooo

einen langen Schwanz. Und ganz hartes Fell (entsprechen-

de Handbewegungen).

Das ist Mama Maus.

Sie hat sooo große Ohren, sooo eine lange Nase und sooo

einen langen Schwanz. Und ganz weiches Fell (entspre-

chende Handbewegungen).

Das ist Bruder Maus (siehe Papa Maus)...

Das ist Schwester Maus (siehe Mama Maus)...

Das ist Baby Maus.

Es hat sooo kleine Ohren, sooo eine kleine Nase und sooo

einen kleinen Schwanz. Und noch gar kein Fell. Es ist noch

ganz nackt.

Das war die Familie Maus!

Die Geschichte von der Frau ZungeFrau Zunge hat ein Haus.

(Zunge macht eine kreisrunde Bewegung um die Lippen)

Sie schaut auch mal zum Fenster raus. (Zunge herausstre-

cken)

Sie geht die Treppe nach oben und hinunter... (Zunge nach

oben an die Lippen, dann unten)

...und winkt der Nachbarin ganz munter. (mit der Zunge

„winken“)

Sie putzt die Zähne von außen und von innen... (Zahnfl ä-

chen mit der Zunge berühren)

... und auch die Backen ganz tief drinnen.

(Zunge von innen nach außen drücken, sodass eine Wöl-

bung entsteht)

Den Staubsauger holt sie sodann. (Zunge einrollen und Luft

einsaugen)

Ihr Haus, das wackelt ab und an. (Kiefer wackeln)

Sie ist ganz lustig und ganz froh (Lächeln)

... und macht zwischendurch auch einmal so. (Mundraum

mit Luft füllen, Handfl ächen an die Wangen drücken und

Luft „geräuschvoll“ herausdrücken)

Ist sie müde, legt sie sich zur Ruh‘... (Augen schließen, Kopf

neigen)

... und macht ganz schnell ihr Häuschen zu. (Handfl äche

vor den Mund)

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MATERIALANREGUNGEN

Zuhörförderung aus sprachlicher Perspektive1. Spiel: „Papperlapapp“

2. Spiel: „Buchstabix“

3. Buch und CD: „Gehen wir heim, kleiner Bär“

4. Spiel: „Silbolo“

5. Spiel: „Haus, Maus, Laus“

Zuhörförderung aus naturwissenschaftlicher Perspektive1. Buch: „Die Hör-Werkstatt“

2. Buch: „Laute Flaute, stiller Sturm“

3. CD: „Ottos Welt der Klänge“

4. Broschüre: „Lärm und Gesundheit“ (Hrsg. BZgA)

5. Ohrmodell

6. Lärmpegelmessgerät

7. Material für Experimente

(2 Lineale, 1 Stimmgabel, 1 Päckchen Gummiringe,

1 Kleiderbügel mit Schnur)

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Zuhörförderung aus interkultureller Perspektive1. Poster von UNICEF

2. Märchen und Lieder

3. Kinder Weltatlas

4. Buch und CD: „Europa in 80 Tönen“

5. „Der Fuchs geht um… auch anderswo“

6. CD: Nina Nana – Schlafl ieder aus aller Welt

Zuhörförderung aus ästhetischer Perspektive1. zwei Kopfhörer

2. ein Mikrofon

3. ein Adapter für die Kopfhörer

(um zu zweit an einem Abspielgerät zu hören)

4. Adapter für das Mikrofon

(für den Fall, dass der Eingang an einem Rekorder

nicht für den großen Stecker des Mikrofons geeignet ist)

5. CD: mit Ohrenspitzerlied und Hörspiel-Beispiel

6. 2 CDs: Ohrenspitzer-CDs mit Geräuschen und

Atmosphären (kann für Hörratespiele oder zur Produktion

von Hörspielen verwendet werden)

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HÖREN UND ZUHÖREN AUSSPRACHLICHER PERSPEKTIVE

In Kindertagesstätten spielt die Sprachförderung schon

immer eine wichtige Rolle. In neuerer Zeit wird verstärkt

herausgestellt, dass Kindern die Möglichkeit gegeben wer-

den soll zu erfahren, dass Sprache aus einzelnen Lauten

besteht, die man voneinander unterscheiden kann. Außer-

dem wird seit kurzem erkannt, dass der Schulanfang kein

„Punkt Null“ ist und Kinder deshalb bereits im Vorschulal-

ter erleben und entdecken sollen, dass Sprache auch in

schriftlichen Symbolen ihre kommunikative Funktion erfüllt.

Hierbei geht es vor allem darum, dass die Kinder Interesse

am Schreiben entwickeln (Ministerium für Bildung, Frauen

und Jugend, 2004).

Die sprachliche Perspektive gliedert sich zum einen in

Materialien zur phonologischen Bewusstheit. In diesem

Bereich werden verschiedene Spiele zum Hören von Ge-

räuschen und zum Hören einzelner Segmente der sprachli-

chen Lautstruktur dargeboten.

Zum anderen beinhaltet diese Perspektive Materialien, die

das Hören mit einer umfassenden „literacy-Erziehung“

verbinden. Bilderbuch und das entsprechende Hörmedium

(Hörbuch) dienen hier als Anregung für schriftsprachliche

Erfahrungen.

In beiden Bereichen spielt das Hören eine zentrale Rolle.

Die phonologische Bewusstheit beschreibt die Fähigkeit,

Einsicht in die Lautstruktur gesprochener Sprache zu erhal-

ten (z. B. Reime erkennen, Anlaute hören). Diese Fähigkeit

gilt als ausschlaggebend für einen erfolgreichen Schrift-

spracherwerb und zählt daher zu den wichtigen Vorläufer-

fähigkeiten im Kindergartenalter.

Die Kinder befassen sich zunächst mit dem Hören ver-

schiedenster Geräusche. Auf spielerische Weise wird so

die Sensibilität des Hörens geschult. Darüber hinaus wird

das Hören bewusst auf die verschiedenen Segmente der

Sprache (Reime, Silben, Anlaute) gelenkt.

Entsprechend lassen sich die Spiele zur phonologischen

Bewusstheit, wie sie hier dargestellt werden, in folgende

Kategorien einteilen:

• Lauschspiele,

• Reimspiele,

• Silbenspiele und

• Anlautspiele.

Literacy ist ein zentraler Bestandteil der sprachlichen Bil-

dung. Der Begriff literacy beschreibt umfassende kindliche

Erfahrungen rund um die Buch-, Schrift- und Erzählkultur.

Es gibt hierzu keinen entsprechenden deutschen Begriff,

daher wird meist von einer „literacy-Erziehung“ gespro-

chen. Das Interesse an Schrift und Schreiben wird spiele-

risch geweckt.

Die „literacy-Erziehung“, wie sie hier dargestellt wird, um-

fasst sowohl einen Teilbereich des intensiven und selbst-

ständigen Zuhörens einer Geschichte (mithilfe CD) sowie

anschließende Arbeitsaufträgen. Dabei werden den Kindern

Anlässe zum Erzählen, Diskutieren und Schreiben gegeben,

die zu zweit oder in der Gruppe ausgearbeitet werden.

SPRACHE ERFÜLLT AUCH IN SCHRIFTLICHEN SYMBOLEN IHRE KOMMUNIKATIVE FUNKTION

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Das selbstständige Hören der Geschichte unterstützt die

Entwicklung von Medienkompetenz. Außerdem kann das

konzentrierte Zuhören der Geschichte als Anlass für ver-

schiedene weiterführende Aktivitäten im Sinne einer lite-

racy-Erziehung genommen werden. Dazu hören zunächst

zwei Kinder die Geschichte und schauen sich parallel das

Bilderbuch an. Danach erhalten sie verschiedene Aufträ-

ge, sich mit der Geschichte weiterführend zu beschäftigen.

Wichtig dabei ist der Austausch über das Gehörte und

Betrachtete. Das Erzählen der Kinder untereinander sowie

die unterschiedlichen Möglichkeiten für schriftsprachliche

Erfahrungen im Anschluss an das Gehörte sind hier von

Bedeutung. Im Mittelpunkt steht zum einen das Interesse

rund um die Buch-, Schrift- und Erzählkultur. Darüber hin-

aus werden Möglichkeiten gegeben, vielfältige Erfahrungen

in diesem Bereich zu sammeln.

Hierzu können die Kinder selbst schreiben, „eigene“ Schrif-

ten entwickeln (vielleicht mit Buchstaben, die sie bereits

kennen) oder mit der Hilfe eines Erwachsenen schreiben,

indem sie den entsprechenden Text diktieren.

Im Folgenden werden didaktische Aspekte der beiden Be-

reiche der sprachlichen Perspektive an Beispielen näher

erläutert.

DAS INTERESSE AN SCHRIFT UNDSCHREIBEN WIRD SPIELEND GEWECKT

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SPIELE ZUR SCHULUNG DERPHONOLOGISCHEN BEWUSSTHEIT

Auf den folgenden Seiten werden für jede der oben ge-

nannten Kategorien der phonologischen Bewusstheit zu-

nächst beispielhaft Materialien vorgestellt, die im freien

Spiel genutzt werden können. Im Anschluss daran fi nden

sich weitere Spiele und Hinweise.

LauschspielPapperlapapp HABA VerlagAb 3 Jahre, für 1 – 6 Spieler

Das Spiel enthält insgesamt sechs verschiedene Spielideen

zur Förderung von Sprache und Hören.

Dabei müssen entweder verschiedene Laute imitiert oder

die Geräusche von der CD erkannt werden. Zu jedem Ge-

räusch auf der CD gibt es eine passende Figur (z. B. ein

Schwein oder eine Glocke). Insgesamt befi nden sich 20

Geräusche auf der CD. Es handelt sich überwiegend um

Tiergeräusche.

Das Spiel kann von den Kindern auch alleine gespielt wer-

den, da auf der CD nach jedem Geräusch eine Erklärung

(für die Selbstkontrolle) erfolgt.

Zunächst werden die einzelnen Figuren und die dazugehö-

rigen Geräusche eingeführt. Dazu kann sich jedes Kind eine

Figur aus dem Stoffsäckchen ziehen, das entsprechende

Geräusch machen oder eine kleine Geschichte, die dem

Kind hierzu einfällt, erzählen. Auch ein kleines Ratespiel

kann entstehen, indem die anderen Kinder raten, um wel-

ches Tier es sich handelt.

Die Figuren können auch von den einzelnen Kindern im

Säckchen gefühlt und die entsprechenden Geräusche imi-

tiert werden.

Für die jüngeren Kinder können anstatt der gesamten 20

Geräusche nur einige leichtere Geräusche herausgegriffen

werden.

Reaktionsspiel: Alle Figuren werden in die Mitte gelegt. Er-

tönt ein Geräusch, muss schnell nach der richtigen Figur

gegriffen werden. Spannend wird das Reaktionsspiel vor

allem dann, wenn in der Mitte mehr (oder weniger) Figuren

liegen als Geräusche ertönen.

Hinweis: Die Anleitung beinhaltet sechs Varianten des

Spiels.

Die Erfahrungsberichte aus den Kindergärten waren durch-

weg gut. Positiv wurde erwähnt, dass dieses Spiel aufgrund

der vielen verschiedenen Spielvarianten auch schon mit

den jüngeren Kindern gut gespielt werden kann.

Einige Geräusche sind etwas missverständlich bzw. schwer

dargestellt (der Elefant, die Glocke und das Glöckchen, die

Schlange). Diese werden den Kindern separat vorgestellt

und eventuell erklärt.

Einige der Geräusche klingen recht ähnlich (z.B. das Qua-

ken der Frösche und das Quaken der Ente), was aber laut

den Erfahrungsberichten gerade den besonderen Reiz des

Spiels ausmacht, da die Kinder aufgefordert werden, genau

hinzuhören.

Zwei der Figuren (der Hund und die Ziege) sind in Form

und Farbe sehr ähnlich. Hierauf sollte geachtet werden, da

sonst eventuell das falsche Tier gewählt wird und am Ende

des Spiels eine Figur übrig bleibt. Beim Vorstellen der ein-

zelnen Figuren kann daher auf den Unterschied der beiden

Figuren aufmerksam gemacht werden.

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Reim-SpielHaus-Maus-Laus Lingoplay GmbHAb 5 Jahre, für 2 – 4 Spieler

Bei diesem Kartenspiel handelt es sich um ein Merkspiel

mit Reimen. Die Karten werden auf dem Tisch verteilt.

Durch Aufdecken müssen die zusammengehörigen drei

Reimkarten gefunden werden (z. B. Haus-Maus-Laus).

Da das Spielprinzip an ein bekanntes Gedächtnisspiel erin-

nert, das den Kindern geläufi g ist, werden sie mit dem Spiel

schnell vertraut.

Es ist sinnvoll, zu Beginn mit den Kindern die einzelnen

Bildmotive zu benennen und die jeweiligen Reime hervor-

zuheben, da es sonst während des Spiels zu Missverständ-

nissen kommen kann und so die einzelnen Reime nicht

gefunden werden.

SilbenspielSilbolo Lingoplay GmbHAb 5 Jahre, für 2 – 6 Spieler

Bei diesem Kartenspiel legen alle Spieler gleichzeitig eine

Karte offen in die Mitte. Wer die Karte mit der höchsten

Silbenanzahl aufdeckt, bekommt alle Karten, die in dieser

Runde ausgespielt wurden. Beim Benennen der Kartenmo-

tive sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gewinnt

der Spieler, der am Ende die meisten Karten gesammelt

hat.

Auch bei diesem Spiel bietet es sich an, zunächst alle Kar-

tenmotive gemeinsam mit den Kindern zu benennen und

die entsprechenden Silben zu klatschen.

Je nachdem, mit wie viel Karten gespielt wird, können die

Karten entweder verdeckt auf einem Stapel vor den Kindern

abgelegt werden oder sichtbar auf die Hand genommen

werden. Befi nden sich die Karten sichtbar auf der Hand,

können die Kinder taktisch die entsprechenden Motive ein-

setzen und sind nicht auf bloßes Glück angewiesen. 15

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AnlautspielBuchstabix HABA VerlagAb 5 Jahre, für 2 – 8 Spieler

Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Anlaut-Gedächt-

nisspiel, bei dem Kartenpaare gefunden werden müssen.

Auf den einzelnen Karten befi nden sich Motive und die

entsprechenden Anlaute. Dabei sind die Kartenpaare so

gestaltet, dass sich hierauf der jeweilige Anlaut in großer

und kleiner Schreibweise befi ndet und dies auch bildlich

ausgedrückt wird (z. B. der Anlaut E, e wird durch einen

großen und einen kleinen Elefanten dargestellt).

Die Kinder können sich somit beim Suchen der Karten an

den Motiven orientieren. Beim Aufdecken der Karten spre-

chen die Kinder den jeweiligen Anlaut laut aus.

Je nach Alter der Kinder bieten sich einige Varianten dieses

Spiels an. So können sie beispielsweise aus einigen Karten

den Anlaut ihres Namens suchen.

Die Erfahrungsberichte zeigen, dass auch jüngere Kinder

Spaß daran haben, die einzelnen Anlaute zu fi nden. Da das

Spielprinzip schon den Kleinen bekannt ist, kann dieses

Spiel schon mit 3-4 jährigen gespielt werden. Dabei kön-

nen Hilfestellungen bezüglich der einzelnen Anlaute gege-

ben werden.

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WEITERE SPIELE

Reim-Spiel

Froehling Verlag

Ab 4 Jahre, für 2 – 8 Spieler

Bei diesem Gedächtnisspiel muss zu den einzelnen Holz-

täfelchen die passende Reimkarte gefunden werden. Die

einzelnen Karten sind zusätzlich mit Symbolen versehen,

die der Selbstkontrolle dienen.

Silben-Rallye

HABA Verlag

Ab 5 Jahre, für 2 – 4 Spieler

Die Kinder sind mit dem Flugzeug (dem Auto, per Zug oder

mit dem Schiff) quer durch Europa unterwegs und versu-

chen, so schnell wie möglich verschiedene Städte zu besu-

chen. Doch das Vorankommen ist gar nicht so einfach, denn

die Anzahl der Silben des genannten Wortes bestimmt, wie

viele Felder man vorangehen darf. Die Kinder ziehen hierzu

einzelne Bildkarten, die sie benennen. Entsprechend der

Silbenanzahl des genannten Wortes dürfen sie auf dem

Spielfeld voranschreiten. Wer beim Benennen der Motive

Fantasie beweist, kann schnell vorankommen.

Klatsch-Domino

Froehling Verlag

Ab 4 Jahre, für 2 – 6 Spieler

Bei diesem Domino-Spiel dürfen die einzelnen Holztafeln

nur so angelegt werden, dass die Silbenzahl der Abbildun-

gen jeweils übereinstimmt. Hierfür müssen die Kinder das

jeweilige Wort laut klatschen (in Silben zerlegt), bevor sie

entscheiden, welches ihrer Holztafeln angelegt werden

kann. So darf beispielsweise das Haus an den Schuh oder

der Eimer an den Tiger angelegt werden.

Initialo

Lingoplay GmbH

Ab 5 Jahre, für 2 Spieler

Bei diesem Kartenspiel handelt es sich um ein Anlaut-

„Schwarzer-Peter“-Spiel mit 32 Spielkarten. Hier müssen

jeweils die Paare mit gleichem Anlaut gesucht und gezo-

gen werden. Wer zum Schluss die Schwarzer-Peter-Karte

besitzt, hat verloren.

L wie Löwe

Lingoplay GmbH

Ab 5 Jahre, für 2 – 4 Spieler

Ein Kartenspiel zum Ablegen, bei dem sich alles um die

Wort-Anlaute dreht. Die einzelnen Karten dürfen jeweils

nur an die passenden Anlautreihen angelegt werden. Wer

als Erster seine Karten abgelegt hat, gewinnt.

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ANREGUNG FÜR SCHRIFTSPRACHLICHE ERFAHRUNGEN: BILDERBUCH UND HÖRMEDIUM

Dieser Bereich der sprachlichen Perspektive beinhaltet

Bilderbücher und dazu passende Hörmedien. Über CD ha-

ben die Kinder die Möglichkeit, die Geschichten anzuhö-

ren und parallel das entsprechende Bilderbuch „zu lesen“.

Anschließend werden den Kindern entsprechend einer

„literacy-Erziehung“ verschiedene Anregungen gegeben,

sich weiterführend mit der Geschichte zu befassen. Dabei

steht das Erzählen sowie das Schreiben in Bezug auf die

jeweilige Geschichte im Mittelpunkt.

Zunächst hören je zwei Kinder die Geschichte und schau-

en sich dazu das Bilderbuch an. Mithilfe der CD haben die

Kinder die Möglichkeit, selbstständig das Buch „zu lesen“,

indem sie das Buch parallel zum Hörmedium betrachten.

Neben dem gezielten Zuhören werden auf diese Weise Er-

fahrungen mit Buchstaben und Schrift gemacht. Die Kinder

sehen das, was auf der CD vorgelesen wird, in ihrem Buch.

Es ist daher darauf zu achten, dass das Hörbuch exakt den

Text wiedergibt, der im Buch steht. Mit der Zeit werden die

Kinder einzelne Wörter erkennen und den vorgelesenen

Text teilweise mit den Augen verfolgen können.

Nach dem Hören der Geschichte werden verschiedene

Aufträge gegeben, sich mit der Geschichte weiterführend

zu beschäftigen. Wichtig hierbei ist der Austausch: das

Erzählen der Kinder untereinander sowie der zwanglose

Umgang mit schriftsprachlichen Erfahrungen. Die Anre-

gungen beginnen daher immer zunächst mit einem klei-

nen Gespräch über die jeweilige Geschichte:

• Worum geht es?

• Was ist den Kindern besonders in Erinnerung

geblieben?

• Was hat sie beschäftigt?

Danach werden gezielte Anregungen gegeben, die sich

direkt an die Geschichte halten oder aber darüber hin-

ausgehen.

• In Anlehnung an die präsentierte Geschichte können

die Kinder selbst schreiben, „eigene“ Schriften entwickeln

(vielleicht mit Buchstaben, die sie bereits kennen) oder mit

der Hilfe eines Erwachsene schreiben, indem sie den ent-

sprechenden Text diktieren.

• Zu der jeweiligen Geschichte kann eine kleine Ausstel-

lung entstehen, in der die Ergebnisse der Zweier-Gruppen

präsentiert werden.

• Neben vielen kleinen Bildern kann auch zu einem The-

menbereich ein großes Bild, das von vielen Kindern gemalt

wird, entstehen; die Technik ist variabel, auch eine Collage

ist möglich.

• Kleine selbst gestaltete Bücher können entstehen: Die

Kinder malen Bilder, beschriften diese selbst oder lassen

sie nach Wunsch von der Erzieherin beschriften.

Zusätzlich zu den Fragestellungen bietet es sich an, ein-

zelne Szenen aus dem Buch herauszukopieren und diese

gezielt mit den Kindern zu besprechen. Auf den Kopien

können Denk- und Sprechblasen hinzugefügt werden. Die

Sprechblasen werden nach den Ideen der Kinder beschrif-

tet und eigene Interpretationen gestaltet.

Diese Ideen machen deutlich, wie viele Möglichkeiten es

gibt, in verschiedene Richtungen Anregungen sowohl für

sprachliche als auch für schriftsprachliche Erfahrungen zu

gestalten.

Bei Kindern, die bereits Erfahrungen mit den vorgeschla-

genen Aktivitäten gemacht haben, können auch mit Hör-

spielen ohne dazugehöriges Bilderbuch Möglichkeiten zu

schriftsprachlichen Erfahrungen angeregt werden.

DAS ERZÄHLEN SOWIE SCHREIBENIN BEZUG AUF DIE GESCHICHTESTEHT IM MITTELPUNKT

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Im Folgenden werden exemplarisch einige mögliche An-

regungen zur Geschichte „Gehen wir heim, kleiner Bär“

gegeben:

Material: Bilderbuch (vgl. Cover), CD, 2 Kopfhörer (oder

mehr), Papier, Postkarten und Stifte

Gruppengröße: 2 Kinder bzw. kleine Gruppe

Geschichte: Der große Bär und der kleine Bär stapfen

durch den Wald. Plötzlich bleibt der kleine Bär stehen: Er

hat etwas gehört! Könnte das ein Stampfmonster sein?

Gar nicht so leicht, den Kleinen zu beruhigen! Auf dem

Weg hört der kleine Bär noch weiter unheimliche Geräu-

sche, doch der große Bär kann ihn beruhigen. Er erklärt

dem kleinen Bär, dass die Geräusche nicht von Monstern

kommen, sondern ganz natürliche Quellen haben.

Erarbeitungsphase: Die teilnehmenden Kinder schauen

sich das Buch an und hören den Text (Vorlesen durch die

Erzieherin bzw. Hören der CD)

Hierauf können mögliche Fragestellungen folgen:

• Wie könnte ein Stampfmonster aussehen?

• Die Geschichte spielt im Winter. Wie könnte der Wald-

spaziergang im Sommer verlaufen? Was gäbe es da zu

hören, zu sehen?

• Hattet ihr schon mal Angst vor seltsamen Geräuschen?

• Was habt ihr schon mal im Wald erlebt?

• Was könnte am nächsten Tag geschehen? Malt und be-

schreibt, was der kleine Bär erlebt.

Anknüpfend an diese Fragestellungen können die Kinder

Bilder (alleine und zu zweit) anfertigen oder selbst kleine

Geschichten schreiben, welche dann den anderen Gruppen

präsentiert werden. Auf diese Weise kann beispielsweise

eine kleine „Geräusche-Monster“-Ausstellung entstehen.

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Die Geschichte kann auch als Anlass dienen, Postkarten

oder Briefe zu schreiben oder schreiben zu lassen. Hier

einige Anregungen:

Schreibt dem kleinen Bär einen Brief (eine Karte) …

…wie es euch einmal im Wald ergangen ist.

…wie das war, als ihr einmal Angst vor seltsamen Geräu-

schen hattet.

Als Anlass kann den Kindern auch eine Karte/Brief für den

Bären vorgelesen werden, in der ihm ein Freund seine Er-

lebnisse (o. Ä.) beschreibt. Beispiel eines Briefs an den Bär

(von dessen erfundener Cousine Berrit), den die Erzieherin

vorlesen könnte:

Die Kinder können dem Bären auch Post schreiben. Ein

kleiner Briefkasten (z. B. Schuhkarton) wirkt zusätzlich

motivierend. Hierin können alle Briefe gesammelt und zu

einem späteren Zeitpunkt in der Gruppe vorgestellt wer-

den. Beispiel für einen möglichen Brief eines Kindes (z. B.

diktiert an die Erzieherin):

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WEITERE BILDERBÜCHERMIT ENTSPRECHENDEN HÖRBÜCHERN

Lemieux, M.: Was hört der Bär?

Impulse Musikverlag

CD: Impulse Musikverlag

Der kleine Bär hört immer wieder ein seltsames Klopfen.

Auf der Suche nach der Ursache erfährt er viel Neues, trifft

neue Freunde und erlebt Spannendes und Abenteuerli-

ches. Der Bär entdeckt schließlich, dass das Klopfen aus

seinem Inneren kommt, aus seinem Herzen.

Lobe, M.: Das kleine Ich bin ich.

Jungbrunnen Verlag

CD: Jumbo Medien Verlag

Das bekannte Kinderbuch vom kleinen Stofftier, das vielen

Tieren ähnlich sieht, aber keinem gleicht – bis es erkennt:

Ich bin nicht irgendwer, ich bin ich.

Nordqvist, S.: Wie Findus zu Pettersson kam.

Verlag Friedrich Oetinger, GmbH

CD: Oetinger audio, Verlag Friedrich Oetinger GmbH

Der arme Pettersson fühlt sich ganz alleine – bis zu dem

Tag, an dem er kleinen Kater geschenkt bekommt. Das

einsame und langweilige Leben von Pettersson hat nun

ein Ende. Eines Tages aber ist sein kleiner Kater Findus

verschwunden…

Nordqvist, S.: Findus und der Hahn im Korb.

Verlag Friedrich Oetinger, GmbH

CD: Oetinger audio, Verlag Friedrich Oetinger GmbH

Seit der Hahn Caruso auf dem Hühnerhof Einzug gehal-

ten hat, ist bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie

früher. Alle Hühner haben nur noch Augen für den Hahn.

Genauso einer hat ihnen noch gefehlt. Findus versteht die

Welt nicht mehr. Und dann erst die Kräherei. Gibt es wirk-

lich nichts, womit man dem Hahn das Krähen abgewöh-

nen kann?

Waddell, M. & Firth, B.:

Kannst du nicht schlafen, kleiner Bär.

Annette Betz Verlag, Wien

CD: Jumbo Medien Verlag

„Kannst du nicht schlafen, kleiner Bär?“ fragte der große

Bär. „Ich mag die Dunkelheit nicht“, sagte der kleine Bär.

„Da hast du ein kleines Licht, damit du dich nicht fürch-

test“, sagte der große Bär. „Danke, großer Bär“, sagte der

kleine Bär. Aber er konnte noch immer nicht schlafen.

Waddell, M. & Firth, B.: Gut gemacht, kleiner Bär.

Annette Betz Verlag, Wien

CD: Jumbo Medien Verlag

„Schau, was ich alles kann“, sagt der kleine Bär und

springt und klettert. „Gut gemacht, kleiner Bär“, sagt der

große Bär und passt auf, dass dem kleinen Bären nichts

passiert. Wie gut, dass der große Bär immer da ist, wenn

der kleine Bär ihn braucht.

Waddell, M. & Firth, B.: Du und ich, kleiner Bär.

Annette Betz Verlag, Wien

CD: Jumbo Medien Verlag

Der kleine Bär möchte gern mit dem großen Bären spielen,

aber vorher muss noch viel erledigt werden: Wasser holen,

Holz sammeln, die Bärenhöhle aufräumen... Nachdem bei-

de gemeinsam angepackt haben, hat der große Bär aber

immer noch keine Zeit!

* Mehr Vorschläge und Anregungen fi nden Sie in den Lite-

raturhinweisen auf S.52

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HÖREN UND ZUHÖREN AUS NATURWISSENSCHAFTLICHER PERSPEKTIVE: GESUNDHEIT

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Hören und Zu-

hören aus naturwissenschaftlicher Perspektive beinhaltet

zwei Teilbereiche.

Mithilfe der Materialien zum Bereich Gesundheit wird das

Interesse der Kinder am eigenen Körper aufgegriffen. Kin-

der erleben zwar ihre Gesundheit unbeschwert als Gege-

benheit, sie haben jedoch auch bereits Erfahrungen mit

Krankheiten. So kennen viele Kinder im Vorschulalter z. B.

Ohrenschmerzen.

Die Kinder werden in der Auseinandersetzung mit der

gesundheitlichen Perspektive des Themas Hören und

Zuhören zum einen angeregt zu erkennen, dass das Ohr

ein empfi ndliches Organ ist, das geschützt werden muss.

Und zum anderen werden sie zum bewussten Umgang mit

Lärm angeleitet. Das Vorbild der Erwachsenen im Umgang

mit Lärm spielt dabei ebenso eine Rolle wie das Einüben

von Gewohnheiten (Ministerium für Bildung, Frauen und

Jugend, 2004).

Im Folgenden werden zu dieser Perspektive zwei Mate-

rialien angeboten, die für die Altersklasse der Kindergar-

tenkinder eher ungewöhnlich sind, ein Ohrmodell und ein

Schallpegelmessgerät. Aufgrund der positiven Erfahrun-

gen bei der Erprobung wurden diese von ErzieherInnen

empfohlen.

Das Ohr

Es ist ratsam, das Ohrmodell erst gegen Mitte der Ohren-

spitzer-Aktivitäten zu erklären, wenn die Kinder schon für

das Thema sensibilisiert sind und dementsprechend ein

gesteigertes Interesse am Ohr haben.

Bevor das Ohrmodell eingesetzt wird, sollten folgende

Aktivitäten, die das Äußere des Ohres betreffen, voraus-

gehen:

• Gegenseitiges Anschauen und Betasten der Ohren (Ohr-

Rang-Utan-Spiel, siehe Spiele)

• Abmalen der Ohren

• Fotografi eren der Ohren => Herstellung eines „Ohren-

Paare-Findens“ (Zuordnung Kind-Ohr oder Zuordnung der

Ohrenpaare eines Kindes)

• Die Geschichte „Der Ausfl ug ins Ohr“ von Olli Ohrwurm

(Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e. V., www.lzg-

bayern.de, Bestellen/Olli Ohrwurm) bietet einen kindge-

mäßen Einstieg in die Erklärung des Modells, da sich die

Kinder hier bereits mit den Hauptpersonen des Buches auf

eine virtuelle Reise durch das Ohr begeben.

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Das Ohrmodell

Material:

Ein plastisches Ohrmodell (evtl. beim HNO ausleihen)

Ein Stück Stoff zum Abdecken des Inneren des Ohres

(wenn möglich Teddyfell; es soll die Haare darstellen)

Knete

langes dünnes Holzstäbchen

Klebstoff

Schaschlikstäbchen (an einem Ende wird ein Wattebausch

angeklebt)

Gruppengröße: kleine Gruppe, ca. 4 – 6 Kinder

Ziele: Die Kinder sollen

• erkennen, dass das Ohr ein sehr empfi ndliches Organ

ist;

• erfahren, was passiert, wenn man Gegenstände ins Ohr

steckt;

• beschreiben, wie es im Ohr drinnen aussieht.

Vorbereitung:

Die Kinder gruppieren sich um die Erzieherin bzw. stehen

um einen Tisch herum. Das „präparierte“ Ohrmodell ist

für alle gut sichtbar. Die Erzieherin hat das Ohrmodell zu-

nächst so weit mit Stoff (z. B. Teddyfell) abgedeckt bzw.

umhüllt, dass zunächst nur die Ohrmuschel zu sehen ist.

Erst nach und nach wird das Innere des Ohres schrittweise

aufgedeckt.

Durchführung:

• Gespräch über das äußere Ohr:

Ohrmuschel: Sie fängt die Klangwellen (Schallwellen oder

Töne) auf.

Die Töne treten in den Gehörgang (2) ein und gelangen in

Richtung Trommelfell (3). Sobald sie das Trommelfell errei-

chen, fängt es an zu vibrieren (zittern), wie beim Schlagen

einer Trommel.

hierzu ggf, den Versuch Trommelfellnachbildung mit Jo-

ghurtbecher durchführen.

• Gespräch über das innere Ohr:

Das Trommelfell gehört schon zum Mittelohr. Durch das

Vibrieren (Zittern) des Trommelfells werden die drei klei-

nen Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel

bewegt.

Der Hammer schlägt bei jeder Schwingung gegen den

Amboss, der Amboss gibt die Schwingungen an den Steig-

bügel weiter, der wiederum auf eine andere Haut drückt

und die Schwingungen ins Innenohr leitet. Dadurch wird

der Klang noch einmal verstärkt: Er wird lauter.

=> Beim Gespräch über Gehörknöchelchen geht es nicht

um Begriffswissen, sondern darum zu staunen und zu er-

kennen, dass diese sehr klein und empfi ndlich sind.

Der Klang gelangt also ins Innenohr. Dort sitzt die so-

genannte Schnecke. Sie heißt so, weil die Form ähnlich

ist wie die bei einem Schneckenhaus von einer echten

Schnecke. Sie enthält in den einzelnen Windungen eine

Flüssigkeit. Die Schwingungen gehen also erst einmal

baden und bewegen die Flüssigkeit in der Schnecke. In

der Schnecke sitzen ganz viele kleine Härchen (Hörsinnes-

zellen). Sie sind sehr wichtig, weil sie die Schwingungen

in elektrische Signale umwandeln. Der Hörnerv leitet die

elektrischen Signale an das Gehirn weiter. Das Gehirn ver-

steht die Signale und somit kann man z.B. Musik hören.

• Gespräch darüber, dass die kleinen Härchen sehr emp-

fi ndlich sind.

Wenn ich ein sehr lautes Geräusch höre oder wenn mir

jemand ins Ohr schreit, dann gehen viele Härchen kaputt

und ich höre nicht mehr so gut.

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Weiterführende Hinweise:

Was passiert, wenn man Wattestäbchen verwendet?

Kann mit präpariertem Schaschlikstäbchen und Knete

gezeigt werden: Ohrenschmalz wird noch weiter in den

Gehörgang hineingedrückt und verpfropft dort. Damit wird

der Selbstreinigungsprozess verhindert. Normalerweise

entsorgt sich das Ohrenschmalz selbstständig aus dem

Ohr.

Aufgepasst: Das Trommelfell ist sehr empfi ndlich! Deshalb

keine Gegenstände ins Ohr stopfen!

Erklärung von anderen Teilen des Ohres, z. B. Ohrtrom-

pete: Sie stellt Verbindung zum Nasen-Rachenraum her.

Verdeutlichung: „Wenn ihr Nasentropfen in die Nase be-

kommt, merkt ihr, wie sie im Hals hinunterlaufen und ihr

könnt sie dann auch schmecken.“

Es hat sich gezeigt, dass die Kinder von dem Modell fas-

ziniert waren und auch noch einige Tage danach darauf

zurückkamen und es betrachten wollten. Es könnte z.B.

in einer besonderen Vitrine an einem zentralen Ort stehen

und auf Wunsch von der Erzieherin herausgeholt werden.

Aufgrund der enthaltenen Kleinteile sollte ein freier Zu-

gang sorgfältig abgewogen werden.

Im Anschluss bietet es sich an, mit den Kindern einen

Ohrenarzt zu besuchen. Dieser kann mithilfe einer Mini-

Kamera den Kindern das Innere des Ohres zeigen.

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Laut und leise

Material:

für jeden Raum ein DIN A 3 Plakat

für jeden Raum einen typischen Gegenstand, z.B. Pinsel

für Kreativraum, Legos für Bauraum, Igelabbildung für

Igelgruppe etc.

für jedes Kind einen roten und einen grünen Bauklotz

Gruppengröße: variabel

Lernziel: Die Kinder sollen verschiedene Lautstärken in

Räumen unterscheiden.

Wenige Tage vor dieser Aktivität werden die Kinder gebe-

ten, im Kindergartenalltag darauf zu achten, in welchen

Räumen es laut bzw. leise ist.

Die Kinder sitzen im Kreis. Die Erzieherin verweist auf die

oben beschriebene Beobachtungsaufgabe, die die Kinder

in den letzen Tagen erledigen sollten. Sie regt die Kinder

nun an, die Ergebnisse auf Plakaten festzuhalten. Die Er-

zieherin sagt, dass jedes Plakat einen bestimmten Raum

im Kindergarten darstellen soll. Zur Kennzeichnung legt

sie mit den Kindern die typischen Gegenstände darauf.

Die Kinder haben danach die Aufgabe, reihum zuerst ei-

nen roten Bauklotz auf das Plakat zu legen, welches den

lautesten Raum darstellt. In einer zweiten Runde werden

auf die gleiche Art und Weise die leisesten Räume dar-

gestellt. Die Erzieherinnen fragen nach, wodurch es nach

Meinung der Kinder in den einzelnen Räumen laut bzw. lei-

se ist. Zum Schluss wird durch das gemeinsame Abzählen

der einzelnen Bauklötze auf den Plakaten der (gemäß den

Empfi ndungen der Kinder) lauteste bzw. leiseste Raum des

Kindergartens ermittelt. Im abschließenden Gespräch be-

spricht die Erzieherin mit den Kindern Möglichkeiten, ob

und wie die Geräuschquellen in den lauten Räumen redu-

ziert werden können.

Statt der Bauklötze werden grüne und rote Papierstreifen

verwendet, die die Kinder auf die Plakate kleben. Sie kön-

nen anschließend für alle sichtbar im Kindergarten aufge-

hängt und erklärt werden.

Die Kinder schneiden aus Prospekten Geräuschquellen

aus und entscheiden, ob sie diese als laut oder leise emp-

fi nden. Auf einem Plakat mit zwei Spalten für laut und leise

werden die Abbildungen aufgeklebt.

Im Anschluss messen die Kinder die Lautstärken in den

Räumen bzw. der einzelnen Geräuschequellen mithilfe ei-

nes Schallpegelmessgerätes (vgl. S.26).

Die Erzieherinnen sollten ihrerseits auf eine Einschätzung

der Räume mit Bauklötzen verzichten oder erst ganz am

Ende ihr Urteil abgeben, da sich die Kinder davon zu sehr

leiten lassen.

Wenn dieses „Bewertungssystem“ mit grünen und roten

Bauklötzen noch nicht aus anderen Kontexten bekannt ist,

kann es die Kinder leicht überfordern.

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Schallpegelmessgerät

Materialien:

Schallpegelmessgerät (evtl. beim Umweltamt ausleihen)

Stift

Blatt mit Spalten. In jeder Spalte befi ndet sich ein Symbol

für einen bestimmten Raum im Kindergarten

Gruppengröße: 5 – 6 Kinder

Ziele: Die Kinder sollen

• den Umgang mit dem Schallpegelmessgerät üben;

• jeweils an der ersten Zahl erkennen, ob die gerade

gemessene Lautstärke größer oder kleiner ist als die im

anderen Raum.

Durchführung:

Die Kinder sitzen um die Erzieherin. Die Erzieherin stellt das

Schallpegelmessgerät vor, zeigt es, nennt seinen Namen

und lässt die Kinder vermuten, wozu es dient. Gemeinsam

mit der Erzieherin probieren die Kinder das Gerät aus. Sie

erzeugen leise und laute Geräusche (mit unterschiedlichen

Materialien bzw. durch unterschiedliche Handlungen) und

beobachten die Anzeige. Die Kinder stellen fest, dass die

erste Zahl größer wird, wenn sie z.B. laut schreien und

kleiner, wenn sie fl üstern.

In Kleingruppen gehen die Kinder als „Geräuschedetekti-

ve“ durch den Kindergarten und messen die Lautstärken

in den einzelnen Räumen. Sie tragen je nach Fähigkeit die

erste(n) Zahl(en) der Anzeige auf ein dafür vorgesehenes

Blatt ein bzw. machen Kreuze in eine Spalte, die einen

bestimmten Zahlenbereich bereits vorgibt. Die Ergebnisse

werden später gemeinsam mit der Erzieherin besprochen.

Statt einen „Raumplan“ könnten die Kinder auch selbst

„Geräuschemacher“, deren Lautstärke sie messen wollen,

aus Katalogen ausschneiden und aufkleben oder malen.

Diese Aufgabe könnte als Gruppenarbeit gestaltet sein:

Eine Gruppe gibt die zu messenden Geräusche vor und

die anderen messen sie. Danach könnte getauscht wer-

den.

Darüber hinaus könnten sich die Kinder mit der Erzieherin

auf einen Geräuschespaziergang mit Schallpegelmessge-

rät außerhalb der Kindertagesstätte begeben.

Die Kinder eigneten sich den adäquaten Umgang mit dem

Gerät sehr schnell an. Die Geräusche können alle Kinder

messen. Allerdings können nur diejenigen die gemesse-

nen Lautstärken vergleichen (und notieren), die bereits

die Zahlen von 5 bis 10 lesen können. Die anderen kön-

nen dies mithilfe der Erzieherin erledigen und die nötigen

Schlüsse aus den Messungen ziehen.

Das Schallpegelmessgerät lässt sich aufgrund seines fl e-

xiblen Einsatzes sehr gut in den Kindergartenalltag inte-

grieren.

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Trommelfellmembran

Material:

leerer, sauberer Joghurtbecher

einen Luftballon

Gummi oder Klebeband

Schere

Salz

Flöte

Gruppengröße: 5 – 8 Kinder

Lernziel:

Anhand der Nachbildung erfahren die Kinder, wie Schall-

wellen eine Membran zum Schwingen bringen.

Durchführung:

In eine Seite eines Joghurtbechers wird eine Sprechöff-

nung hinein geschnitten.

Der Luftballon wird an einer Seite eingeschnitten und dann

über die Öffnung des Joghurtbechers gespannt und mit

Gummi oder Klebeband befestigt.

Auf die Luftballon-Membran wird etwas Salz gestreut.

Wenn die Kinder durch die seitliche Öffnung in den Becher

sprechen bzw. mit einer Flöte hinein blasen, beginnt das

künstliche Trommelfell zu schwingen und die Salzkörner

fangen an zu hüpfen.

Anmerkung aus der Praxis:

leicht durchführbarer, anschaulicher Versuch

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HÖREN UND ZUHÖREN AUS NATUR-WISSENSCHAFTLICHER PERSPEKTIVE: EXPERIMENTE

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Hören und Zu-

hören aus naturwissenschaftlicher Perspektive beinhaltet

zwei Teilbereiche.

Mithilfe der Materialien zum Bereich Experimente wird das

Interesse der Kinder an der Beobachtung und Erklärung

alltäglicher Phänomene aufgegriffen und unterstützt.

Die Bedeutung naturwissenschaftlicher Bildung im Vor-

schulbereich wird erst seit kurzem stärker berücksich-

tigt, obwohl Kinder schon früh beginnen, sich darüber

Gedanken zu machen, „was passiert, wenn …“. Kleine

Experimente dienen als Anlass zum gemeinsamen Nach-

denken. Es geht aber nicht um das Aufstellen streng

wissenschaftlicher Kriterien bzw. Erklärungen, sondern

darum, eigene Beobachtungen zu formulieren, Vermutun-

gen über Phänomene anzustellen, eigene Erklärungen für

bestimmte Reaktionen zu formulieren. Gleichzeitig wird

u. a. die Begriffsbildung der Kinder unterstützt sowie ihre

Fähigkeit, Gegenstandmerkmale zu unterscheiden (Minis-

terium für Bildung, Frauen und Jugend, 2004). Konkrete

Umsetzungsvorschläge zum Experimentieren im Bereich

der nicht belebten Natur (insbesondere im chemischen

Bereich) stammen von Lück (2000, 2003).

Die vorliegenden Experimente zum Hören und Zuhören

sind dem physikalischen Bereich zuzuordnen. Von Belle

Wallace (Teaching Thinking Skills Across the Early Years,

London 2002) stammen geeignete Überlegungen, wie ge-

meinsames aktives bedeutsames Lernen (z. B. Experimen-

te) angeregt werden kann. Das didaktische Modell TASC

(„Teaching active in social context“) geht von folgenden

Grundvoraussetzungen aus:

• Kinder lernen am besten mit und von anderen (gemein-

sam)

• Kinder wollen lernen, aber sie brauchen eigene Erfah-

rungen, sie wollen handeln und aktiv sein (aktiv)

• Kinder lernen am besten, wenn etwas für sie persönlich

bedeutsam ist, wenn sie an Vorerfahrungen anknüpfen

können (bedeutsam)

• Kinder können sich selbst bilden, brauchen aber Anre-

gungen (anregen)

Folgende Schritte zur Durchführung der Experimente wer-

den in Anlehnung an Wallace vorgeschlagen und am Bei-

spiel „Wie entstehen Töne? – Das schwingende Lineal“

aufgezeigt (vgl. Abbildung).

GRAFIK

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1. Vorbereitung

Vier Kinder werden um einen Tisch versammelt, alles Ma-

terial liegt auf einem Tablett.

z.B. ein Lineal aus Plastik liegt auf dem Tisch, auf dem

Nebentisch sind noch weitere verschiedene Lineale. Nicht

jedes Lineal schwingt. Es ist nötig, vorher auszuprobieren,

welche schwingen.

2. Vorwissen sammeln

Wie heißen die Dinge?

Woher kennst du die Dinge?

Was kann man mit diesen Dingen machen?

Was hast du schon mal gesehen/ausprobiert?

Was weißt du noch?

Was ist das? – Was kann man damit machen?

z.B. Das ist ein Lineal. Man kann damit messen, wie groß

etwas ist.

3. Aufgabe klären

Die Kinder suchen Fragen/Aufgaben, die sie klären möch-

ten und/oder die Erzieherin macht einen Vorschlag. Gege-

benenfalls muss nachgehakt werden, ob jedes Kind die

Frage/Aufgabe verstanden hat. Ggf. werden hier bereits

Varianten der Aufgabe genannt.

z.B. Erzieherin gibt den Impuls: Mit diesem Lineal kann

man auch Geräusche machen.

Frage: Wie kann man mit diesem Lineal auch (lange, ver-

schiedene) Geräusche machen?

4. Ideen suchen

Die Kinder machen Vorschläge. Dabei ist es wichtig darauf

zu achten, dass alle Kinder sich äußern können. Sie kön-

nen auch wiederholen und andere Ideen unterstützen (För-

derung der Sprachfähigkeit). Die Erzieherin kann geeigne-

te und ungeeignete Ideen einbringen. Selbst provokante

Ideen können dazu dienen, das Gespräch anzureichern

und zu vertiefen. Z. B. Ich kann mit dem Lineal klopfen, ich

kann …, ggf. Erzieherin: Ich kann das Lineal biegen …

5. Ideen bewerten

Die Kinder entscheiden nach Interesse, was in welcher

Reihenfolge ausprobiert wird, damit es kein wahlloses,

sondern ein geplantes Ausprobieren wird. Die Kinder argu-

mentieren, ggf. wird gemeinsam abgestimmt. Wenn nötig

muss ein erneuter Bezug zur Aufgabe hergestellt werden,

z.B. was probieren wir als Erstes, als Zweites aus?

6. Erfahrungen machen

Diese Phase ist die wichtigste: jedes Kind probiert selbst

aus, wenn es möchte.

Wie kann man es noch machen? Was geschieht dann?

Anschließend steht das Material zur freien Verfügung in

der Experimentierecke. Z. B. Erzieherin macht ggf. vor oder

Kinder probieren aus:

Der längere Teil des Lineals hängt frei in der Luft. Der kür-

zere Teil liegt auf dem Tisch und wird gut festgehalten.

Der längere Teil wird angeschlagen, sodass er sich biegt.

Ein surrendes Geräusch und eine sichtbare Schwingung

entstehen.

Kinder beschreiben, was sie sehen und hören, jedes Kind

darf sich äußern.

Wie kann man es noch anders machen? Was passiert

dann?

Um verschieden hohe Töne zu erzeugen, wird das Lineal

mal weiter und mal kürzer auf den Tisch gelegt. Möglichst

alle Kinder spekulieren, was passieren wird.

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7. Anderen etwas mitteilen

Hier geht es darum, den anderen die eigenen Überlegun-

gen mitzuteilen. Jedes Kind wird ermutigt, sich zu äußern.

Was hast du festgestellt?

Was kannst du deiner Mama … von … erzählen?

Z. B. Wenn ich das Lineal mehr biege, dann höre ich länger

was. Nicht alle Lineale geben Geräusche ….

8. Über sich selbst nachdenken

Hier geht es darum, dass sich das Kind über seine eigene

Tätigkeit bzw. das Interesse und die Freude an der Tätig-

keit Gedanken macht:

Was war für mich schwierig, was war für mich leicht?

Was war besonders interessant/spannend?

Was hat mir gefallen/nicht gefallen?

Worüber habe ich mich gefreut/geärgert?

Z. B.: Mir hat gefallen, wie es surrt. Ich war gespannt, ob

es klappt. Es war ganz leicht.

9. Über Lernen nachdenken

Schließlich werden die Kinder ermuntert, sich über das

eigene Lernen Gedanken zu machen:

Was war für mich neu?

Was habe ich gelernt?

Was habe ich vorher noch nicht gewusst?

Z. B.: Ich habe noch nicht gewusst, dass ein Lineal Töne

machen kann. Meine Mama weiß das auch nicht.

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Die Schallkanone

Materialien:

Klopapierrolle, Frischhaltefolie, Klebeband, Schere, Tee-

licht, Feuerzeug

Gruppengröße: variabel

Lernziel: Aufzeigen von Schall als Bewegung der Luft

Die Folie wird um die Klopapierrolle gewickelt und mit-

hilfe des Klebebandes festgezogen, sodass beide Enden

verschlossen sind. Die eine Seite wird mit einem kleinen

Loch versehen.

Können wir durch Geräusche eine Kerze ausblasen?

Die Kerze wird angezündet und das gelochte Ende der

Kanone wird darauf gerichtet. Auf das andere Ende wird

getrommelt.

Durch das Trommeln soll die Kerze ausgelöscht werden.

Reicht die Luft zum Erlöschen der Kerze nicht aus, sollte

die Flamme wenigstens tanzen.

Erklärung für die Erzieherin:

Das Geräusch, das durch das Trommeln entsteht, erzeugt

starke Luftschwingungen. Diese Luft tritt durch das kleine

Loch heraus und die Kerze erlischt.

Das schwingende Lineal

Material:

Verschiedene Lineale, 30 cm Lineal bevorzugt. Material

der Lineale kann unterschiedlich sein, z.B. Plastik, Holz,

Metall... (nicht jedes Lineal schwingt, also ausprobieren!)

Lernziel: Schallwellen sichtbar machen

Gruppengröße: variabel

Wenig Aufwand, je mehr Lineale, desto besser.

Kann ein Lineal Geräusche machen?

Kennen die Kinder diesen Gegenstand? Was macht man

normalerweise damit?

Den längeren Teil des Lineals frei in die Luft hängen las-

sen. Der Rest des Lineals liegt auf dem Tisch und wird gut

festgehalten. Der längere Teil wird angeschlagen, sodass

sich das Lineal biegt.

Ein surrendes Geräusch und eine sichtbare Schwingung

entstehen. Die Schallwellen werden in Form des schwin-

genden Lineals sichtbar.

Erklärung für die Erzieherin:

Durch die Schwingungen des Lineals entstehen verschie-

den hohe Töne. Um verschieden hohe Töne zu erzeugen,

wird das Lineal mal weiter vor oder weiter zurück gescho-

ben. Die Höhe und die Tiefe der Töne hängen vom frei

schwingenden Teil des Lineals ab.

Man kann auch Stifte oder Stöcke anschlagen, so ergeben

sich die unterschiedlichsten Geräusche.

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Töne entstehen lassen mit Joghurtbechern

Kinder sollen für den Tag des Experimentes einen Joghurt-

becher und ein Gummiband, das um den Becher passt,

mitbringen.

Lernziel: Töne mithilfe eines Resonanzkörpers erklingen

lassen.

Gruppengröße: variabel

Gummiring quer über den Joghurtbecher streifen und da-

ran zupfen. Je stärker man zupft, desto lauter wird der

Ton.

Erklärung für die Erzieherin:

Die Töne entstehen auch ohne Becher, aber die Öffnung

des Bechers verstärkt den Ton. Die Luft im Körper (also

im Joghurtbecher) schwingt mit, sie verstärkt den Eigen-

ton des Gummibandes. So funktionieren auch Saitenins-

trumente. Die Schwingungen hängen mit der Lautstärke

zusammen. Diese Verdeutlichung von Tönen durch Hohl-

körper nennt man Resonanz.

Nachdem die Kinder das Gummiband mit zwei Fingern

gezupft haben, fi nden sie andere Möglichkeiten und ver-

gleichen die Töne der verschiedenen Becher.

Das Erzeugen von Tönen gefi el den Kindern. Sie spann-

ten von selbst den Gummi um den Becher, zuerst um den

Bauch, dann über die Öffnung.

Die Kinder entwickelten viel Phantasie beim Erzeugen von

Geräuschen nur mit dem Becher, ohne Gummi. Sie fanden

heraus, dass ein Ton lauter ist, wenn der Becher dicker ist.

Die Kinder nahmen Becher und Gummis auch mit nach

Hause, um den Eltern das Experiment vorzuführen.

Bei verschieden großen Bechern braucht man verschie-

den große Gummis, am besten eignen sich etwas breitere

Gummis. Sie rutschen nicht so leicht vom Becher.

Schlauchtelefon

Material:

Gartenschlauch (mind. 2 m), für jede Endung einen Trich-

ter. Endlose Gartenschläuche gibt es als Meterware im

Baumarkt.

Nicht in den Schlauch schreien!

Lernziel: Wir stellen ein Schlauchtelefon her.

Durchführung:

Wie können wir Töne hören, auch wenn sie weit weg sind?

Die beiden Trichter werden an den beiden Enden des Gar-

tenschlauches festgemacht. Ein Kind nimmt das eine Ende

des Schlauches und spricht in den Trichter, das andere

Kind hält den Trichter ans Ohr. Die Kinder telefonieren,

ohne sich zu sehen. Sie raten, wer am anderen Ende ist.

Weitergehende Fragen der Kinder sind z.B.

Funktioniert so ein echtes Telefon?

Kann man auch was hören, wenn der Schlauch verbuddelt

wurde? Kann man auch was hören, wenn der Schlauch

durch ein Wasserbecken gelegt wurde?

Erklärung für die Erzieherin:

Der Trichter bündelt die Töne und leitet sie weiter durch

den Schlauch. Der Ton bleibt erhalten, weil er stark kon-

zentriert wurde.

Man kann auch Verbindungsstücke (im Baumarkt oder von

Eltern) an die Schläuche anschließen und somit mehrere

Endungen miteinander verbinden.

Abhören des Herzens, wie beim Arzt. Wecker auf Boden

stellen, versuchen das Ticken zu hören.

Stille Post kann auch mit dem Schlauchtelefon gespielt

werden. Es war aber etwas schwierig, die Zeitpunkte ab-

zustimmen. Dieses Experiment ist sehr robust und gut im

Freispiel nutzbar.

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Hörrohr

Material:

Papier oder Pappe in DIN A 3 oder 4.

Klebeband, um dieses Blatt trichterförmig zu befestigen.

Das eine Ende soll möglichst groß sein, das andere Ende

höchstens in Ohrgröße.

10 halbe Bogen Tonpapier in verschiedenen Farben.

Man kann das Papier vorher noch schön bemalen.

Lernziel: Das „Auffangen“ von Schallwellen mithilfe eines

Hörrohrs

Durchführung:

Legt man das Hörrohr am Ohr an, kann man Geräusche

der Umwelt viel deutlicher und lauter hören. Die Kinder

erproben, wie weit man hören kann, wie laut man durch

dieses Rohr schreien kann, ob es noch lauter mit einem

riesigen Blatt Papier geht.

Erklärung für die Erzieherin:

Das Hörrohr fängt Schallwellen auf und leitet sie in unse-

ren Gehörgang weiter. Auch hier werden Geräusche kon-

zentriert weitergeleitet.

Das Hörrohr kann als Megaphon benutzt werden.

Für einige Kinder war es schwer zu formulieren, was sie

mit geschlossenen Augen gehört haben. Ein Kind wusste

bereits, was man mit einem Trichter macht und erklärte

es den anderen. Den Begriff Trichter kannten die Kinder

nicht. Alle Kinder malten begeistert ihre Hör- bzw. Sprach-

rohre an und probierten sie aus. Für die Kinder war das

Hineinsprechen interessanter als das Hören. Sie machten

die Erfahrung, dass sie sorgsam mit dem Material umge-

hen müssen, das Hör-/Sprachrohr weichte auf, wenn es zu

weit in den Mund gesteckt wurde. Im anschließenden Frei-

spiel wollten noch viele andere Kinder ein Hör- sprachrohr

basteln. Der Aufwand ist gering, da das Material in den

Kindergärten meist vorhanden ist. Die Kinder verglichen

Trichter und Hörrohr und erkannten, dass in beiden der Ton

eingefangen und direkt in das Ohr geleitet wird. Das Expe-

riment ist sehr alltagstauglich. Aus hygienischen Gründen

sollte jedes Kind ein eigenes Hör- sprachrohr haben.

Tanzende Bohnen

Material:

Tamburin und ein paar Bohnen, Linsen oder Erbsen (funk-

tioniert mit jeder Trommel und auch mit allen Körnern).

Lernziel: Durch Erschütterungen entstehen Geräusche.

Bohnen werden auf das Trommelfell gelegt, die Trommel/

das Tamburin wird mit der Hand oder mit einem Schlag-

stock angeschlagen. Die Bohnen bewegen sich, sie tanzen

durch den erzeugten Ton.

Erweiterung:

Im Buch „Die Hör-Werkstatt“ (Velber Verlag, 2004 – Band

4 der Reihe „Schau, so geht das!“) gibt es eine Bastel-

anleitung für eine Dose, die den gleichen Effekt hat, aber

wesentlich unempfi ndlicher und kindgerechter ist.

Die Kinder waren sehr fantasievoll, als das Tamburin her-

umgereicht wurde und sie verschiedene Geräusche ent-

stehen lassen sollten.

Reis/Linsen waren den Kindern in getrocknetem Zustand

nicht bekannt.

Tamburine bzw. Trommeln, die auf dem Tisch liegend beim

Anschlag wackeln, sind ungeeignet. Auch diejenigen, bei

denen man die Spannung des Trommelfells nicht verstel-

len kann, um das Vibrieren des Trommelfells deutlicher zu

machen. Beim Kauf eines Tamburins sollte darauf geach-

tet werden, dass die Spannung sich mit Mutterschrauben

verstellen lässt.

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Die Stimmgabel

Material:

Stimmgabel

Dosen

Holzstücke

Lernziel: Experimentieren mit Stimmgabel und Resonanz-

körpern

Die Stimmgabel wird angeschlagen und auf den verschie-

denen Gegenständen aufgestellt.

Die erzeugten Töne klingen sehr unterschiedlich. Manche

verstärken den Ton, sind sogenannte Resonanzkörper.

Man spürt die Schwingungen.

Erklärung für die Erzieherin:

Durch das Aufstellen auf den Tisch wird der schwingende

Gegenstand vergrößert. Der Schall verbreitet sich von hier

aus über eine größere Fläche. Deshalb wird es lauter.

Die Kinder kommen auf ganz tolle Ideen, wenn sie sich

überlegen sollen, wo man die Stimmgabel noch hinhalten

könnte.

Vielen Kindern viel es anfangs schwer, die Stimmgabel zu

halten. Doch dies fordert die Feinmotorik heraus, und allen

ist es mit etwas Geduld gelungen.

Löffelgong

Material:

Faden (reißfest und etwa 1m lang) – TIPP: Paketschnur

und Löffel haben sich bewährt!

Metallgegenstände wie Löffel, Kleiderbügel, Gabel, Sup-

penkelle

Lernziel: Aufzeigen, dass Schallwellen nicht nur über die

Luft übertragen werden

Durchführung:

Die Erzieherin bindet einen Metallgegenstand in der Mitte

eines Fadens fest. Das Kind wickelt die beiden Fadenen-

den um die beiden Zeigefi nger, steckt die Finger in die

Ohren und lässt den baumelnden Metallgegenstand an

eine Wand oder eine Tür anstoßen.

In den Ohren ertönt ein lauter sauberer Klang, der einem

Glockenschlag ähnelt.

Erklärung für die Erzieherin:

Die Schallwellen werden direkt übertragen, nicht erst

durch die Luft getragen (ähnliche Funktion wie beim Jo-

ghurtbechertelefon). Der Ton klingt deshalb so sauber.

Erweiterung:

Auch mal Holzgegenstände oder Stifte ausprobieren.

Die Kinder hatten teilweise Schwierigkeiten, den Faden um

den Finger zu wickeln, festzuhalten und dann noch ins Ohr

zu stecken. Mithilfe kleiner Schleifen, die an den Fadenen-

den gemacht werden, kann Abhilfe geschaffen werden, da

nun nur noch die Finger hinein gesteckt werden müssen.

Schwierig fällt auch manchen Kindern, die leicht gebeugte

Haltung einzunehmen und das Besteck zum Schwingen zu

bringen. Am besten eignen sich zum Anschlagen Tische

und Stühle. Bei Wänden ist zu befürchten, dass sich die

Kinder den Kopf stoßen.

Die Kinder waren sehr erstaunt, als sie den Gong hörten

und probierten alle möglichen Gegenstände zum Anstoßen

aus. Sie zogen den Vergleich mit der Stimmgabel.

Viele Eltern und Kinder probierten die nächsten Tage den

Löffelgong aus und es gab viele Aha-Erlebnisse.

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Flaschenblasen

Material:

Fünf gleiche Flaschen und Wasser, um die Flaschen unter-

schiedlich voll zu füllen.

Eine Flasche bleibt leer, eine ganz voll, die anderen drei

werden zu 10%, 50% und 75% gefüllt.

Lernziel:

Erfahren unterschiedlicher Tonhöhen, die aus verschieden

großen Resonanzkörpern resultieren

Durchführung:

Als Einführung in das Thema werden die Kinder angeregt,

zuhause in der Badewanne einfach mal die Ohren unter

das Wasser zu halten und den Geräuschen zu lauschen.

Sie sollen auch einmal versuchen unter Wasser zu spre-

chen.

Die Flaschen werden nebeneinander aufgestellt. Die Kinder

blasen so gerade wie möglich über die Flaschenöffnung.

Weitere Flaschen ausprobieren. Wann klingt der entste-

hende Ton hoch und wann tief?

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Erklärung für die Erzieherin:

Die Luft im Inneren der Flasche wird durch das Blasen

zum Schwingen versetzt. Kleine Luftmengen klingen hö-

her als große Luftmengen. Damit wird die unterschiedliche

Tonhöhe erklärt.

Auch das Wasser ist ein Träger von Schallwellen, aber er

verzerrt die Töne.

Es gibt die unterschiedlichsten Flaschen, die von zu Hause

mitgebracht werden können.

Die Kinder werden teilweise auf eine Geduldsprobe ge-

stellt, da es nicht bei jedem Kind sofort funktioniert.

Bei diesem Versuch sollte die Hygiene beachtet werden,

da die Flaschen an den Mund gesetzt werden und damit

zu rechnen ist, dass manche Kinder die Flaschen auch in

den Mund nehmen.

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HÖREN UND ZUHÖREN AUS INTER-KULTURELLER PERSPEKTIVE

In Kindertagesstätten treffen Kinder mit unterschiedlichs-

ten Nationalitäten sowie verschiedensten kulturellen, so-

zialen und religiösen Hintergründen aufeinander.

Sofern Erzieherinnen die Chance nutzen und Kinder über

Möglichkeiten der interkulturellen Erziehung für diese

Besonderheiten sensibilisieren, haben Kinder im Rahmen

dieses Kontextes die Gelegenheit, u.a. Erfahrungen von

Fremd- und Vertrautheit zu machen und dadurch das Zu-

sammenleben mit Menschen unterschiedlicher Herkunft

als bereichernd kennenzulernen (Ministerium für Bildung,

Frauen und Jugend, 2004). Dazu bietet sich insbesonde-

re auch das Thema Hören und Zuhören an. Der Fokus der

Förderung liegt hier auf der musikalisch und sprachlich

multikulturellen Aspekten durch „Hörübungen und -spie-

le“.

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Kurze Einführung in die Pädagogik der Vielfalt

Die fachliche Arbeit in Kindergärten ist komplexer und an-

spruchsvoller geworden. Kinder wachsen heute in einer

Welt auf, die als heterogen und kulturell vielseitig bezeich-

net werden kann. Auch die Kindergruppen in Kindergärten

spiegeln diese Vielfalt wider. Sie setzen sich zusammen

aus

• Kindern unterschiedlichen Alters,

• Kindern mit Geschwistern und ohne,

• Mädchen und Jungen,

• Kindern, die mit beiden oder mit nur einem Elternteil

aufwachsen,

• Kindern, die in Armut leben oder im Wohlstand aufwachsen,

• Kindern aus deutschen Familien und aus Familien mit

Migrationshintergrund usw.

Viele Erzieherinnen stellen sich die Frage: Wie können wir

Kinder darin unterstützen, weltoffen und kulturell aufge-

schlossen zu sein?

Die interkulturelle Pädagogik will für die Verschiedenheit in

pädagogischen Kontexten sensibilisieren und zur Akzep-

tanz und Gleichberechtigung von Menschen in verschie-

denen Lebenslagen und Lebenswelten beitragen. Kinder

sollen lernen, dass es unterschiedliche Sichtweisen und

Wertvorstellungen gibt.

Ziele interkultureller Pädagogik

Dialog und Austausch anregen:

Hier geht es nicht vorrangig um eine besonders „defi zit-

orientierte“ Förderung von Migrantenkindern. Auch geht

es nicht um die Aufklärung deutscher Kinder über die

Besonderheiten anderer Kulturen. Im Vordergrund stehen

vielmehr der Dialog und das Bemühen, Wege zu fi nden,

um den selbstverständlichen Austausch zwischen den

Kulturen zu unterstützen. Dabei geht es darum, das An-

derssein zu akzeptieren und das Unvertraute nicht als

Fremdartiges zu sehen und auszugrenzen, sondern zu

selbstverständlichen Formen des Kulturaustausches an-

zuregen. Kinder sollen lernen, die Kultur und Sprache des

anderen zu schätzen.

Kulturelle Aufgeschlossenheit fördern:

Für Migrantenkinder gehört der Umgang mit unterschiedli-

chen kulturellen Milieus zum Alltag. Auch deutsche Kinder

müssen sich zunehmend in einer kulturell pluralen Ge-

sellschaft bewegen. Sie brauchen ein Umfeld, das ihnen

einen selbstbewussten und selbstverständlichen Umgang

mit fremden Sprachen und Kulturen ermöglicht.

Bikulturelle Kompetenzen unterstützen:

Kindertageseinrichtungen sind Orte, an denen Kinder ge-

meinsam lernen, spielen, handeln – also Orte, an denen

sie ihre eigene Identität im multikulturellen Rahmen be-

wusst wahrnehmen und stärken, Multikulturalität einüben

und leben können. Dies setzt eine aktive Unterstützung

durch die Erzieherin voraus.

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DEN AUSTAUSCH ZWISCHEN DEN KULTUREN UNTERSTÜTZEN

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ANREGUNGEN RUND UM DASTHEMA „HÖREN“ MIT INTERKULTURELLEMSCHWERPUNKT FÜR DIE PRAXIS

Die verschiedenen Anregungen und Ideen zur interkultu-

rellen „Hörerziehung“ lassen sich sehr vielfältig und va-

riabel einsetzen – ob als längerfristiges Projekt (z.B. eine

Reise um die Welt) oder kurzfristig als „kleinere“ Übung

zwischendurch:

• Von fremden Ländern berichten: Landesgewohnheiten,

Lage, Beschaffenheiten, Menschen, Kultur in Gesprächen

thematisieren.

• Schatzkiste mit Gegenständen aus verschiedenen Län-

dern: Eltern und Kinder aus anderen Kulturen sammeln

Musik, Kinderlieder, Märchen, Gegenstände und Spiele

aus deren Herkunftsländern und bringen sie in den Kin-

dergarten mit.

• Bücher, CD’s und Lieder aus anderen Kulturen, zwei-

sprachig oder anderssprachig, werden im pädagogischen

Alltag der Kindergruppe eingesetzt.

• Musik aus anderen Kulturen anhören, mitsingen und

tanzen. Vom Bau von Musikinstrumenten aus unterschied-

lichen Ländern bis hin zur Gestaltung von Liedern, Gedich-

ten und Tänzen (z.B. Bauchtanz...). Dabei gelten die Musik

und der Tanz als verbindende „Sprache“ für alle. In einer

Atmosphäre, in der sich Kinder unbeschwert äußern kön-

nen – ob verbal, tänzerisch auf Instrumenten –, kann sich

Sprache entwickeln, auch durch nonverbale Kommunika-

tion: Der Körper wird zum Instrument, teilt sich in Mimik,

Gestik und Bewegung mit.

• Märchen aus verschiedenen Ländern vorlesen: dabei

kann z.B. durch Märchenteppiche, Tücher, oder Düfte eine

angenehme Atmosphäre geschaffen werden.

Kinder nach Musik aus anderen Kulturen malen lassen.

Anschließend können die Unterschiede gemeinsam be-

sprochen werden.

• Lieder aus fremden Ländern in der jeweiligen Sprache

z.B. an Geburtstagen und Festen oder zur Begrüßung ge-

meinsam einüben und singen.

• Landesspezifi sche Instrumente mit den Kindern bauen:

Rasseln, Kokosnuss-Klapper, Kastagnetten, Regenmacher,

Trommeln...

• Alltägliche Rituale im Kindergartenalltag:

-tägliche Begrüßung und Verabschiedung abwechselnd in

anderen Sprachen

-Instrumente aus verschiedenen Ländern und Kulturen als

Rituale in den täglichen Ablauf einbauen. (z.B.: eine Klang-

schale, ein Regenmacher... als Zeichen für einen zu hohen

Lärmpegel in der Gruppe...)

• Kinder- und Kreisspiele aus verschiedenen Ländern in

das Gruppengeschehen einbauen.

• Feste aus anderen Ländern in den Kita-Alltag integrie-

ren

• Puppenspiel: Puppen mit unterschiedlichem Charakter

und eventuell verschiedenem kulturellen Hintergrund. Die

Puppenspiele sollten Gelegenheit bieten, über zwischen-

menschliche Beziehungen und Gefühle zu sprechen, ohne

dass sich die Kinder belehrt fühlen. Auch geht es hierbei

um genaues Zuhören.

• Einfache Wörter (z.B. Zahlwörter) in unterschiedlichen

Sprachen anwenden und optisch sichtbar im Alltag plat-

zieren (z.B. willkommen, günaydin, bonjour usw. am Ein-

gang aufhängen).

Dabei sollte darauf geachtet werden, dass folgende drei

Ebenen berücksichtigt werden:

• Strukturierte, angeleitete Aktivitäten

• Freie Materialangebote im Ohrenspitzerzimmer

• Alltagsaktivitäten/Rituale

Erweiterung:

• Märchen und Erzählungen aus anderen Ländern am

Beispiel „Der wunderbare Dudelsack“ (siehe Ohrenspit-

zerkiste)

• Märchen aus den Herkunftsländern der Kinder (Eltern

der Kinder fragen oder aus Ulich & Oberhuemer, Reidel-

huger: „Der Fuchs geht um... auch anderswo. Weinheim

2004).

• Möglicher Einstieg: ein „fl iegender Teppich“, auf dem die

Kinder in die Märchenwelt reisen können

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Gruppengröße: kleine Gruppe

Lernziele:

• Zugang zum Kulturkreis der ausländischen Familien

öffnen.

• Einblick in die Bräuche anderer Länder erhalten

• Förderung des genauen Zuhörens der Kinder

Bei der Arbeit mit Märchen ist es sinnvoll, bewusst an

die Erzähltradition anzuknüpfen. Daher sollten Märchen

erzählt und nicht vorgelesen werden. Ein bunter Teppich

(„fl iegender Teppich“) dient dazu, die Märchenstunde als

Ritual einzuführen.

Dieser hier gewählte Spiel- und Gestaltungsvorschlag soll

zu weiteren Ausformungen anregen – sei es im sprachli-

chen, musikalischen oder bildnerischen Bereich.

Der erste Schritt stellt die Auswahl eines Märchens dar.

Die Erzieherin kann Familien dazu einladen, Geschichten

in ihrer jeweiligen Herkunftssprache zu erzählen. Dies

vermittelt dem Kind und der Familie, dass deren Sprache

bedeutsam ist.

Es bietet sich an, eine solche Erzählung im Weiteren in ein

szenisches Spiel umzusetzen, z. B. in Form der Herstellung

eines Bilderbuches, das einen festen Platz im Alltag der

Gruppe fi nden kann.

Unterstützt werden kann die „Märchenstunde“ dadurch,

Elemente der jeweiligen Sprache und Kultur mit einfl ießen

zu lassen. (z.B.: türkische Musik und Requisiten, einfache

Wörter in der Landessprache wie Begrüßungen, Namen

usw.)

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Kurze Einführung in die Pädagogik der Vielfalt

Tanzgruppe: „Wir tanzen um die Welt“

Material:

verschiedene Tücher

CD: „Europa in 80 Tönen“ (Höfele 2000)

Zeitaufwand: circa 30 Minuten einmal wöchentlich

Gruppengröße: maximal 10 Kinder

Lernziele:

• Gemeinschaftserlebnis schaffen

• Unterschiedliche Musik und Tanztraditionen kennenler-

nen.

• Eindruck von andersartigen Melodien und Rhythmen

vermitteln

• Genaues Hinhören üben

Vorbereitung:

Lieder und Tänze heraussuchen (siehe Höfele 2000)

Durchführung:

Zur Einführung werden den Kindern z.B. folgende Fragen

gestellt:

Bist du schon einmal im Urlaub in Spanien auf einem Fest

gewesen, wo Frauen in schönen Kleidern getanzt haben?

Oder hast du beim Urlaub in Griechenland bei einem Fest

die Menschen in einer Gruppe tanzen sehen? Wie hat das

denn ausgesehen und sich angehört?

Sinnvoll ist es, verschiedene Tempi zu berücksichtigen, die

vom schnellen Tanzen bis hin zu eher meditativen Bewe-

gungsformen reichen.

Es können viele Einsatzmöglichkeiten berücksichtigt wer-

den: Drinnen, draußen, spontan, geplant, für Feste oder

kontinuierliche Bewegungserziehung – zu unterschiedli-

chen Anlässen fi nden sich passende Tanz- und Singspiele.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Einführung eines

Tanzes, wie z. B. einem Bauchtanz, eine gute Gelegenheit

darstellt, den Kindern auf spielerische Art und Weise Ver-

schiedenes über das jeweilige Land zu vermitteln. Die Kin-

der stellen viele Fragen.

Jungen benötigen erfahrungsgemäß eine besondere Moti-

vation und Ermutigung zum Tanzen, denn „Tanzen ist nur

was für Mädchen“. Ein russischer Tanz – nur für Jungs –

hilft, diese Hemmung zu überwinden.

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LIEDER IN VERSCHIEDENENSPRACHEN

Material:

Liedtexte, wie z.B.: „In Paule Puhmanns Paddelboot“,

„Bruder Jakob“ und „A,a,a, der Winter der ist da“ (Robert-

Bosch-Stiftung 1989)

Gruppengröße: variabel

Lernziele:

• Klang einer anderen Sprache vermitteln

• Zugang zur Muttersprache anderer Kinder ermöglichen.

• Förderung genauen Hinhörens

• Neues und Unbekanntes üben und festigen

• Förderung von Konzentration

Durchführung:

Bevor man bei Kindern ein neues Lied einführt, ist es wich-

tig, dass man es selbst kennt und singen kann. Spontani-

tät und Eingehen auf die Kinder ist nicht möglich, wenn

man Schwierigkeiten mit dem Text oder der Melodie hat.

Die Begegnung mit einem neuen Lied sollte spielerisch

ablaufen.

Die Möglichkeit sollte genutzt werden, eine Mutter oder

einen Vater zum Singen in die Gruppe einzuladen.

Kinder haben beim Nachsprechen von fremdsprachigen

Texten meist weniger Hemmungen und Schwierigkeiten

als Erwachsene. Ihnen wird es nicht schwer fallen, sich

die neuen Worte zu merken. (Liedtexte siehe Folgeseiten)

Es können weitere Liedstrophen gedichtet werden, die zu

den jeweiligen Herkunftsländern der Kinder in der Gruppe/

der Einrichtung passen (vgl. die folgenden Ergänzungen

aus dem Kindergarten Wackernheim).

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Bei uns im fernen Sri Lanka,

da gibt es selten Schnee

doch dafür wächst hier überall

der leckre, schwarze Tee.

Wannakam, boiwerrdugrin,

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

Als wir auf den Philippinen warn,

kam eine angeschwommen,

und die hieß Comazon

die ham wir mitgenommen.

Magandang umaga, Baybay

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

In Rumänien da winkte uns

die Katharina zu.

Sie fragte „darf ich mit euch mit?“

„Na klar was denkst denn du?“

Buna Ziua, Larevedere

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

In Tunesien war es furchtbar heiß,

da stieg die Drifa zu.

Sie brachte für uns Datteln mit,

die aßen wir im Nu.

Aslema, Bislema

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

In Russland war es ziemlich kalt,

so minus 20 Grad.

Da war der Boris richtig froh,

dass er uns getroffen hat!

Dobrij djen, Doswidanja

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

Der Cowboy Jim aus Amerika

fand unser Boot ganz toll,

und als er eingestiegen war,

da war es richtig voll!

Hello, Good bye

Guten Tag auf Wiedersehen! (2x)

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HÖREN UND ZUHÖREN AUS ÄSTHETISCHER PERSPEKTIVE

In Kindertagesstätten hat die Beschäftigung mit künstle-

rischen Ausdrucksformen einen großen Stellenwert. Viel-

fältige sinnliche Erfahrungen sind wichtig für die Persön-

lichkeitsentwicklung (Ministerium für Bildung, Frauen und

Jugend, 2004). Die Sinne brauchen Übungs- und Erfah-

rungsraum. Die ästhetischen (sinnlichen) Wahrnehmungs-

prozesse sind dabei die Grundlage, damit die Kinder aus

eigener Erfahrung heraus ihre Welt erleben und deuten

können.

Die ästhetische Perspektive bezieht sich auf die Förderung

von Wahrnehmungsprozessen und Ausdrucksfähigkeit des

Kindes. Die Förderung von Hören und Zuhören wendet sich

aus dieser Perspektive dem Prozess zwischen Innen- und

Außenwelt zu. Das ästhetische Erleben und Tun, die auf-

merksame sinnliche Wahrnehmung und das schöpferische

Gestalten sollen zu ästhetischen Erfahrungen führen.

Die Perspektive sieht einen handlungsorientierten Umgang

mit dem Thema Hören und Zuhören vor, durch den die

Kinder zu ästhetischen Erfahrungen gelangen sollen. Mit-

hilfe verschiedener Ausdrucksformen erwerben die Kinder

durch eigenes Handeln Einsichten über ihre Hörumwelt

und ihre eigenen Hör- und Zuhörgewohnheiten. Die kind-

gemäße Ausdruckstätigkeit betont das spielerische und

entdeckende Handeln sowie die Orientierung und Weltan-

eignung durch Fantasietätigkeit.

Die ästhetische Perspektive stellt dabei auch einen Beitrag

zur Medienerziehung dar, zumal sie neben der Auseinan-

dersetzung mit elektronischauditiven Medien (Hörspiel,

Mikrofon, Rekorder, PC, Kopfhörer) auch grundlegende

Kompetenzen der Wahrnehmung und Kommunikation the-

matisiert, die wiederum Grundelemente von Medienkom-

petenz darstellen.

Die ästhetische Perspektive bietet auch Möglichkeiten

zur Persönlichkeitsentfaltung, zu sozialem Lernen und Ei-

genverantwortung. Über eine Förderung der Hörwahrneh-

mung und dem Erzeugen von Faszination für die Welt des

Hörens werden so – ausgehend von der Förderung der

Ausdrucksfähigkeit – vielseitige Dispositionen kindlicher

Entwicklung angesprochen.

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FÖRDERUNG VON WAHRNEHMUNGS-PROZESSEN UND AUSDRUCKS-FÄHIGKEIT DES KINDES

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Auditive Ausdrucksformen

• Geräusche produzieren (z.B. Instrumente und klanger-

zeugende Materialien erforschen und erklingen lassen)

• Singen (z. B. im Stuhlkreis gemeinsames Singen)

• Musizieren (z. B. mit Orffi nstrumenten oder anderem

Klangmaterial)

• Audioproduktion u.a. mit Mikrofon und PC oder Re-

korder (z.B. Geschichten vertonen, Hörspielproduktion,

Hörumweltaufnahmen und daraus eigene Hörrätselspiele

entwickeln)

VERSCHIEDENE AUSDRUCKS-UND DARSTELLUNGSFORMEN

Es kann zwischen verschiedenen allgemeinen Darstel-

lungs- und Ausdrucksformen unterschieden werden, die

sich auf das Hören und Zuhören beziehen lassen. Auf die

hier skizzierten Ausdrucksformen wird in den Beispielen zu

angeleiteten Aktivitäten wieder Bezug genommen.

Sprachliche Ausdrucksformen

Sprachliche Ausdrucksformen

• Erzählen (z. B. auch mit Mikrofon und Aufnahmegerät)

• Beschreiben (z. B. das Beschreiben von Empfi ndungen

und Wahrnehmungen, die Klänge, Geräusche oder Musik

bei einem auslöst)

• Zuhören (als aktives Zuhörhandeln)

• Lautspiele (z. B. mit eigenem Körper Klang/Geräusche

erzeugen)

Psychomotorische Ausdrucksformen

• Bewegung (z. B. ganz leise gehen wenn Musik leise ge-

spielt wird und die Arme ausstrecken und laut stampfen

wenn die Musik laut gespielt wird)

• Spiel (z. B. Spiele, die Hören und Bewegungen integ-

rieren)

• Tanz (z. B. zu selbst gesungenen Liedern, oder eigenen

Trommelklängen)

• Rhythmus (z. B. Trommeln und Bewegen zu Rhythmen

s.u.) 45

Symbolische Ausdrucksformen

• Spielen (z. B. aufeinander Hören beim Spielen)

• Rollenspiel (z. B. ein Rollenspiel bei dem es um Klänge

und Musik geht – gemeinsam auf eine Klangreise gehen)

• Theater (z. B. ein Theaterspiel oder Puppenspiel, das mit

Geräuschen und Musik begleitet wird)

Visuell- graphische Ausdrucksformen

• Freies Malen (z. B. Musik in Malbewegungen umsetzen)

• Notationen malen (musische Strukturen erfassen, Sym-

bole und Zeichen in Zusammenhang mit auditiver Wahr-

nehmung bringen)

Modellartige Ausdrucksformen

• Gestalten (z. B. eine Klangwand, ein Hörluftballonkarus-

sell s. u.)

• Basteln (z. B. eigene Instrumente und Klangerzeuger)

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Hör-Luftballon-Karussell

Material:

Luftballons

Kleine Geräuschmaterialien (mit denen die Luftballons be-

füllt werden können)

Zwei Stäbe

Faden

Gruppengröße: kleine Gruppe

Lernziel:

Ziel ist es, eine Art Karussell oder Mobile aus Luftballons

zu basteln, das zum einen Klänge erzeugt und zum ande-

ren durch die Kinder selbst gestaltet ist. Die Luftballons

werden von den Kindern mit Gegenständen gefüllt, die Ge-

räusche erzeugen. Das von den Kindern selbst gebastelte

„Karussell“ kann als Hörratespiel benutzt werden. Die Kin-

der können durch das Schütteln verschiedener Luftballons

versuchen, die identisch klingenden Luftballons zu fi nden.

Durchführung:

Luftballons und verschiedene Geräuschmaterialien wer-

den der Gruppe zur Verfügung gestellt. Ebenso können

sich die Kinder selbst überlegen, welche Materialien sie

gerne verwenden möchten (am besten gehen die Kinder

selbst auf die Suche und überlegen, was sie in den Luft-

ballon füllen wollen).

Die zwei Stäbe können schon vorab über Kreuz zusam-

mengebunden werden. An jedem Stab werden etwa sechs

Luftballons befestigt. Auch die Fäden, an denen die Kin-

der später die Luftballons hängen werden. Dieses Gerüst

kann zudem vorab an der Decke eines Raums befestigt

werden.

Die Luftballons sollten weitestgehend undurchsichtig sein,

bzw. möglicherweise sollte ihnen ein „Mantel“ verpasst

werden, damit man den Inhalt (das Geräuschmaterial)

nicht erkennen kann. Der „Mantel“ könnte ein Tuch sein

oder ein anderes passendes Stoffmaterial, mit dem sich

der Luftballon umgeben lässt. Am Ende sollten die Inhalte

nicht zu sehen sein.

Jedes Kind bestückt nun ein oder mehr Luftballonpaare

mit den ausgewählten Materialien (immer zwei Luftballons

auf dieselbe Weise). Vielleicht mit etwas, das raschelt oder

klingelt, vielleicht gar nichts, dann wäre es ein besonders

leiser „Luftballon“.

Nachdem das Geräuschmaterial in den Luftballon gesteckt

wurde, wird dieser aufgeblasen. Möglicherweise bläst

man den Luftballon innerhalb eines „Mantels“ (Material,

das den Ballon umgibt) auf, sollte man für durchsichtige

Luftballons einen solchen benötigen. Der Luftballon wird

dann aufgehängt.

Neben dem schönen und bunten Aussehen des selbst

gestalteten Luftballon- Karussells ist dieses nun zum Fin-

den gleicher Geräuschpaare zu verwenden. Dies ist dann

ein Spiel für die Ohren, das nach demselben Prinzip des

„Geräuschepaare-Findens“ mit Filmdosen funktioniert.

Je nach Luftballonfabrikat können diese möglicherweise in

wenigen Tagen zusammenschrumpfen. Es mag den Kin-

dern zwar Freude machen dieses immer wieder mit neuen

Ideen zu erneuern, möchte man es jedoch längere Zeit

nutzen, so eignen sich entsprechende Stoffmäntel als hilf-

reich. Diese haben somit nicht nur einen Nutzen, die Ma-

terialien innerhalb der Luftballons zu verbergen, sondern

scheinen auch Ballon vor seinem „Verfall“ zu schützen.

Das Karussell kann sich schnell verheddern. Deshalb soll-

ten die Kinder sorgsam damit umgehen und nicht zu wild

daran zerren.

Die bunten Farben der Luftballons oder deren „Beklei-

dung“ kamen bei den Kindern gut an. Vor allem fanden sie

Gefallen am Luftballonkarussell, da es ihr eigenes Werk

war.

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Malen nach Musik

Material:

Papier, Stifte (Kreide)

Musik jeglicher Art, möglicherweise klassische Musik (z.B.

Smetanas „Moldau“, Mozarts „Zauberfl öte“, Haydns „Sin-

fonie mit dem Paukenschlag“, Mussorgskys „Bilder einer

Ausstellung“, Prokofi effs „Peter und der Wolf“)

Abspielgerät

Gruppengröße: variabel

Lernziele:

• Hörempfi ndungen graphisch darstellen.

• Differenziertes Wahrnehmen bestimmter Hörelemente

• Differenzierte Darstellung dieser Elemente

• Erfi ndung von Symbolen und graphischen Zeichen

Durchführung:

Eine ansprechende Musik wird ausgewählt und abgespielt.

Die Kinder bekommen Papier und Stifte bereitgestellt. Je-

des sucht sich Farben aus.

Die Kinder werden angeregt, auf die Musik zu achten und

ausgehend von Melodie und Rhythmus ihre Bilder anzu-

fertigen. Beim freien Malen sollen sich die Kinder in die

Musik hineinfühlen und nach ihr malen. Entweder kann

der Rhythmus oder die Melodie dargestellt werden oder

einfach nur das Empfi nden auf Papier.

Leise und laute Klänge, hohe und tiefe Töne können mit

verschiedenen Farben und verschieden starkem Druck auf

dem Stift dargestellt werden.

Darüber hinaus kann Rhythmus festgehalten werden:

• Dies kann beispielsweise ganz einfach an der Betonung

von Worten und Namen verdeutlicht werden.

• Betonung von Silben kann gemalt werden.

• Einzelne Geräusche können gemalt werden.

• Es können verschiedene Geräusche produziert oder ab-

gespielt werden, welche die Kinder graphisch darstellen.

Hier verschiedene gemalte Gegenstände (z.B. Türknallen,

Klötze etc.).

Beim freien Malen nach Musik soll die Bewegung der Hand

im Vordergrund stehen. Die Hand, die den Malstift hält, ist

auf diese Weise wie die Hand eines Dirigenten, der mit

dem Taktstock dirigiert. Ein Dirigentenspiel, bei dem die

Kinder mit der Hand nach der Musik dirigieren, kann als

Einführung dienlich sein, um sich für die Musik und deren

Übertragung in eigene Bewegungen zu sensibilisieren.

Um nicht die Wahl der Farbe in den Mittelpunkt zu rücken,

können am besten zuvor die Stifte verteilt werden. Es geht

schließlich primär um die Bewegungen und nicht um die

Farbwahl.

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Rhythmus und Bewegung schulen

Material:

Metronom

Trommel oder Tamburin zur Erweiterung (oder auch Rhyth-

men von einem Abspielgerät ausgehend)

Gruppengröße: kleine Gruppe

Lernziel: Verschiedene Rhythmen und Taktgeschwindig-

keiten durch eigene Bewegungen erfahrbar machen.

Durchführung:

Ein Metronom wird in die Mitte gestellt. Unterschiedliche

Taktgeschwindigkeiten werden durch das mechanische

Metronom dargestellt (hör- und sichtbar gemacht).

Durch das schwingende Pendel können die Kinder den

Rhythmus sowohl sehen als auch hören. Unterschiede

zwischen langsamen und schnellen Rhythmen können

durch das verstellbare Metronom veranschaulicht werden.

Die Kinder können nun „selbst zu einem Metronom“ wer-

den und den Rhythmus in Bewegung darstellen – z.B. sich

im Sitzen hin und her wiegen.

Da dies vor allem über das Hören geschehen soll, muss

das Metronom außerhalb des Sichtfelds der Kinder den

Takt angeben.

Rhythmen können auch durch Schlaginstrumente erfahr-

bar gemacht werden, z.B. beim Turnen. So kann in ver-

schiedener Geschwindigkeit passend zum Rhythmus mar-

schiert, getanzt, einfach der ganze Körper dazu bewegt

werden. Die Erzieherin hat dabei die Möglichkeit intuitiv

den Rhythmus zu ändern. Ebenso können Bewegungen zu

lauten und leisen Rhythmen variieren (z.B. wird bei leisem

Rhythmus gekrümmt und leise marschiert und bei lautem

Rhythmus werden die Arme ausgestreckt und feste mit

den Füssen auf dem Boden aufgestampft).

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Mit Mikrofon und Aufnahmegerät:

Material:

Mikrofon (auch mit einfachem Mikro

oder Headset bereits durchführbar)

Aufnahmegerät:

• digitales tragbares Aufnahmegerät (Pocket-Recorder,

mp3- Rekorder)

• oder PC mit einer Audio-Editing-Software wie etwa

„Audacity“ (frei erhältlich, siehe Links) zur mehrspurigen

Tonaufnahme (fast wie bei den Profi s). Ebenso fi ndet man

entsprechende Einführungen in die Software im Internet

(Handbücher oder Tutorials siehe Links);

• auch der Kassettenrekorder ist einsetzbar, aber nicht so

fl exibel zwecks Weiterverwendung von Aufnahmen, dem

lästigen Spulen oder der Qualität (es gibt aber auch alte

analoge Mehrspuraufnahmegeräte mit Kassette, die auch

von der Qualität gut nutzbar sind)

Zum Anhören:

Lautsprecher oder Kopfhörer

Geräuschemacher (Material und Klangkörper zum Experi-

mentieren und für die Hörspielgestaltung)

Gruppengröße:

variabel – am besten mit einer Gruppe von bis zu

6 Kindern

Ziele:

Zuhörförderung

Sprachbildung, Erzähl- und Ausdrucksvermögen

Auditive Fantasieanregung mit Sprache, Klängen und Ge-

räuschen

Selbsterfahrung über das auditive Feedback (die eigene

Stimme hören und wahrnehmen)

Medienkompetenzförderung durch kreatives medienprak-

tisches Handeln (z.B. Wissen über die Gestaltung und Ma-

nipulationsmöglichkeiten von Medienprodukten)

Am PC Sprache, Klang und Geräusch sichtbar machen

und spannend bearbeiten.

Durchführung:

Als Erstes sollten die Kinder mit den Möglichkeiten der

Technik vertraut werden und das Mikrofon kennenlernen

(Was kann man damit alles machen?). Bewusst in das Mi-

krofon zu sprechen oder es gezielt ausrichten macht den

Aufnahmeprozess besonders deutlich (deshalb am besten

immer mit einem richtigen Mikrofon arbeiten). Aufnahme-

gerät oder PC müssen zu Beginn nicht von den Kindern

bedient werden, allerdings sind Kinder häufi g ganz eifrig

und wollen selbst probieren: Deshalb kann die Technik bei

weiteren Versuchen in die Hände der Kinder übergeben

werden, sofern die Umgangsregeln geklärt sind.

Sind die Grundfunktionen vertraut, kann mit den Gerät-

schaften experimentiert werden. Es können eigene CDs

mit kuriosen Geräuschen und eigenen musikalischen Dar-

bietungen kreiert werden, ein Hörratequiz gestaltet werden

u.v.m.. Besonders wichtig beim Experimentieren mit dem

Aufnahmegerät und Mikrofon ist das gemeinsame Anhö-

ren der Aufnahme und die damit verbundenen Erkennt-

nisse (sich selbst wieder entdecken, wie hört sich was an,

wer ist zu hören etc.).

Verwenden Sie den PC mit einem Audio-Editing-Pro-

gramm wie „Audacity“, können sie zusätzlich die sicht-

bare Hüllkurve des Schalls betrachten und die einzelnen

Aufnahmen auf einfache Weise vielfältig bearbeiten (z.B.

Lautstärken und Tonhöhen verändern). Die Kinder fi nden

sich erfahrungsgemäß überraschend schnell in den Ton-

spuren und Hüllkurven zurecht. Das Arbeiten am PC hat

gleich mehrere Vorteile:

• die Mehrspuraufnahme

• die Visualisierung der auditiven Aufnahmen

• das variable Gestalten und Bearbeiten von Stimmen,

Geräuschen und Klängen, was die Produktion eines ech-

ten Hörspiels ermöglicht. Das Lauschen wird so zu einer

spannenden Sache, die großen Spaß macht: Eine gute

Grundlage für neue Hörerlebnisse und damit verbundene

Lernprozesse.

HÖREN SELBST GESTALTEN

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Beispiele zur Durchführung

• Freies Sprechen mit dem Mikrofon – Die Kinder

quatschen, lachen, singen und erzeugen selbst verschie-

dene Geräusche, die mit dem Mikrofon aufgenommen

werden. Das Mikrofon geht reihum und jedes Kind darf

etwas von sich geben. Sofort danach jedes Kind anhören

und die Aufnahme gemeinsam „entdecken“ (mit PC auch

über den visuellen Sinn).

• Mit der Stimme experimentieren – Die Kinder ver-

suchen sich selbst auf der Aufnahme zu erkennen. Klingt

man auf der Aufnahme anders als normal? Die Kinder

sollen nun versuchen ihre Stimme zu verändern, verschie-

dene gezielte Laute erzeugen, z.B. beim Sprechen oder

Singen auf den Brustkorb klopfen, oder sich die Nase zu-

halten. Die Aufnahmen anhören und sich darüber austau-

schen. Am PC kann man auch mehrere Aufnahmespuren

übereinander anhören – was für ein „Kuddelmuddel“. Wer

kann dann was heraushören? Mit dem PC können über die

Effekte in der Software auch die Stimmen und Geräusche

digital verändert werden, was großen Spaß macht.

• Sind die Kinder mit der Handhabung vertraut, können sie

auch eigene Lieder singen und musizieren. Sie kön-

nen dabei selbst das Mikrofon halten und ein Lied ihrer

Wahl einsingen. Ebenso können Lieder im Chor gesungen

werden. Gegebenenfalls könnte eine CD zu einer Feierlich-

keit, einem Geburtstag produziert werden.

• Geräuschejagd – Mit einem tragbaren Aufnahmegerät

können die Kinder auf die Suche nach spannenden Geräu-

schen gehen und „fangen“ diese ein (Vgl. auch S. 5, 8).

• Selbst verschiedene Geräusche imitieren – Mit der

Stimme oder mit unterschiedlichem Material sollen be-

kannte Geräusche (z.B. Naturgeräusche, oder was lassen

sich mit Papier für Geräusche machen) nachgeahmt wer-

den. Hat man mit den verschiedensten Geräuschen expe-

rimentiert, bieten diese die Grundlage zum Umsetzen von

Hörspielen.

• Gemeinsam eine Geschichte erzählen – Das Mikro-

fon geht reihum, und jedes Kind erzählt eine begonnene

Geschichte weiter. Das Kind, das gerade das Mikrofon in

der Hand hat, ist mit der Fortführung der Geschichte an

der Reihe. Es erzählt die Geschichte weiter und gibt an

das nächste Kind weiter, das dann ebenfalls seine Ideen

einbringt usw. Geschichten können aber auch gemeinsam

entwickelt werden und vielleicht auch bildhaft (wie ein

Storyboard für das Hörspiel) dokumentiert werden. Am PC

können sie dann nacheinander aufnehmen und trotzdem

alle Aufnahmen zusammenführen – zuerst die Erzählung,

dann die Geräusche und Klänge. Nachdem die Geschichte

erzählt wurde hat man also Zeit für phantasievolle Ge-

räusch- und Klangideen. Was soll in unserer Geschichte

alles klingen? Das können die Hintergrundgeräusche ei-

ner Umgebung sein, in der die Geschichte spielt (z.B. im

Dschungel, im Meer, es regnet oder gewittert etc.) oder die

Aktionen der Akteure (z.B. Schritte, schwimmen, schmat-

zen und essen etc.), aber vielleicht können auch Gefühle

oder Farben im Hörspiel klingen!?

• Ebenso ist denkbar, dass die Kinder als Reporter loszie-

hen und andere Kinder interviewen (oder die Erzieherin-

nen, aber auch interessante Menschen außerhalb der Kita

vielleicht beim Ausfl ug etc.).

• Mit dem „Windows Movie Maker“ (oder einer anderen

Videoeditingsoftware) können bereits erstellte Hörspiele

mit passenden Bildern bestückt werden, um so auf die

schnelle einen „Film“ zu erzeugen (eine digitale Diashow).

Die medienpraktische Arbeit mit Mikrofon und digitaler

Aufnahmetechnik bietet vielfältige Anlässe zur Zuhörför-

derung, Sprachförderung und zur Förderung der Kon-

zentration und Kreativität. Durch das Aufnahmeverfahren

erhalten die Kinder eine direkte Rückmeldung über ihre

eigene Sprache. Das Gesprochene wird zudem sichtbar

gemacht, kann kreativ bearbeitet und bewusst manipuliert

werden. Die Kinder können so mit Sprache spielen, zu-

sätzlich fantasievolle Geräusche aufnehmen und letztlich

eigene Hörspielprodukte erstellen.

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LITERATURHINWEISE

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www.ohrenspitzer.de

Informationen zum Projekt Ohrenspitzer der Stiftung MedienKompetenz

Forum Südwest

http://www.toene-fuer-kinder.de/

Datenbank und Rezension zu Kindertonträgern

http://www.zuhoeren.de/projekte/kinder-und-jugend/hoerclubs/aktivita-

eten/zuhoerfoerderung-an-kindergaerten.html

Stiftung Zuhören und das Konzept der Hörclubs und Angebote zu Hör-

spielsets

http://www.zuhoeren.de/projekte/kinder-und-jugend/hoerclubs/links-

und-literatur/hoerverlage.html

Links von Hörverlagen

http://www.ganzohrsein.de/

Bausteine zur Zuhörförderung

www.auditorix.de

Hörspielwerkstatt der LFM und Schule des Hörens für Kinder und Pä-

dagogen

http://www.lfm-nrw.de/publikationen/category/12

Materialbestellung bei der LfM, z.B. „Auditorix“ Software und die Bro-

schüre „Der Sinn des Hörens“

www.initiative-hoeren.de

Interessante Seite zur Welt des Hörens

www.schule-des-hoerens.de

Seite zur Förderung des Bewusstseins der Sinneskompetenz „Hören“

http://www.hoerspielbox.de/frameset.htm

Geräusche und Klänge online

http://www.lehrer-online.de/audacity.php

Informationen und Anleitung für die Audio-Editing- Freeware „Audacity“

mit Link zur Internetseite von „Audacity“ (zum Download)

http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/ethik/hoe-

ren/audio/

Radiobeitrag zum Thema Hören

h t t p : / /www.h r-on l i ne .de /webs i t e / spec i a l s /w i s sen / i ndex .

jsp?rubrik=18386#titel3titel3

Funkkolleg zum „Erlebnis Zuhören“ – insgesamt 30 Sendereihen

www.Taubenschlag.de

Informationen und Einblicke in die Welt der Hörgeschädigten und Infos

zur Gebärdensprache

www.wikipedia.de

Über die Sucheingabe „Ohr“ gibt es umfangreiche und gut aufbereitete

Informationen zum Thema „Das Ohr“

http://www.medienkulturzentrum.de/index.php?id=184

Bibliothek und Medien zur Zuhörförderung

http://erzaehlwerkstatt.offensive-bildung.de/

Informationen zum Projekt „Erzählwerkstatt“

www.erzaehlen.de

Über das Erzählen

www.hoeren-heute.de/

Informationen rund ums Hören und Verstehen

http://www.tinnitus-liga.de/hoeren.htm

Informationen zu „Hören“ und Gesundheit

http://www.mufv.rlp.de/laerm/laerm_in_schulenkindergaerten.html

Informationen und Hilfen zur Raumakustik und Lärmminderung

http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/39146/

Informationen zum Thema Lärm und Lärmmessung

http://www.bzga.de/?uid=60d3f376516e4e0bfe0b957030e847f2&id=

medien&sid=-1

Bestellmaterial für das Thema Lärm und Gesundheit bei der Bundeszen-

trale für gesundheitliche Aufklärung

WEITERFÜHRENDE LINKS

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HERAUSGEBER Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS), Turmstraße 10, 67059 Ludwigshafen

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