Die richtige Auswahl der Pumpe nach dem Medium · SUSP Fein/ grob/ weich SUSP fein/ hart SUSP grob/...

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Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagentechnik Die richtige Auswahl der Pumpe nach dem Medium Prof. Dr.-Ing. Eberhard Schlücker

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Lehrstuhl für

Prozessmaschinen

und Anlagentechnik

Die richtige Auswahl der

Pumpe nach dem

Medium

Prof. Dr.-Ing. Eberhard Schlücker

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Drosselkennlinien als erste Informationsquelle

1

p

?000737 0010

Gründe für die Formen der Drosselkennlinien

A) Die Krümmung der Kreiselpumpenkennlinie resultiert aus p(v2) und:

B) Verdrängerpumpen hingegen gilt:

p = 𝑓(𝑉𝐿 ,Maschine)

C) Die Steigungen der Verdrängerpumpen-Kenn-lininen sind also eine Funktion der Leckströme und diese wiederum sind:

𝑉 𝐿 = 𝑓(p, Typ, Geometrie, )

Hth = f( V )

Hth = f ( V )

M

N

G

K0 J E V

V

Vn

H = f( V )

H

A

C

F

L

H0

th

h

v0

Hn

h

v

H

hv

h

f

B

D

Hth

Hth

Hth

Hth

-

hv = f( V

)

h f

= f ( V

)

001126 0109

22m AcV

Reale Schaufelzahl

unendliche Schaufelzahl

Hydraulik

Strömungsverlust

Q

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Was ist Viskosität /unterschiedliche viskose Verhalten

2

Viskosität ist ein Maß für die Zähflüssigkeit. Je zäher, desto mehr sind die Flüssigkeitsteilchen aneinander gebunden!

=

dw / dy dw / dy dw / dy dw / dy

dw / dy dw / dy dw / dy dw / dy

0

0X

Newton'sches Fluid Strukturviskoses Fluid Dilatantes Fluid

p

Bingham - Fluid

Wasser, Öle, nieder-viskose Zuckerlösungen

hochviskose Ölehochviskose Zuckerlösungenhochviskose ( Glukose)Kunststoffschmelzen

SuspensionenStärke

Zahnpasta, Lacke, Creme,Schmierfette

= dw / dy. = K ( dw / dw )m = K ( dw / dw )m = 0 + p dw / dy.

(Newton'scher Ansatz ) 0 < m < 1, K = ( )

(Ostwald'sches Potenzgesetz)

1 < m < , K = ( )

(Ostwald'sches Potenzgesetz) (Bingham'scher Ansatz)000569 0009

=𝐹

𝐴=

𝑑w

𝑑𝑡

Kinematische Viskosität

([m2/s])

Dynamische

Viskosität

([Ns/m2])

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Strömungsprofile (1)

3

Strömungsprofile und Impulsaustausch

Quelle: Schlichting

Newtonsche Flüssigkeit Je größer die Deformation desto größer der Energiebedarf.

v

Strukturviskose Flüssigkeit

v

Wand! Max. Verschleiß

Wand!

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Strömungsprofile (2)

4

Dilatante Flüssigkeit

Thixotrope Flüssigkeit

v

v

Strömungsprofile und Impulsaustausch

Wand! Max. Verschleiß

Wand!

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Geschwindigkeitsmessungen im Rohrbogen

• in der geraden Rohrstrecke: sehr geringe Geschwindigkeiten

• hinter dem Rohrbogen: Ausbildung zweier entgegen rotierender Wirbel

→ Energieverlust

6

Profilmessungen – Komponenten senkrecht zur Hauptströmungsrichtung

5

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Strömung im Rohrbogen

Wenig Verschleiß

Verschleiß

Starker Verschleiß

6

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Strömungsquerschnitt Rohrbogenende

7

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Couette Strömung - Geschwindigkeitsprofile

laminar Laminar + p

Strukturviskos + p

+ + Nur Qualitativ!

Auch hier: Strukturviskos bewirkt größten Impulsaustausch und damit stärkeren Verschleiß! Problem: Die meisten Suspensionen zeigen strukturviskoses Verhalten. Im Bereich großer Scherung: z.B. im Bereich der Interaktion der Zahnräder von ZP entstehen mit strukturviskosen Fluiden sehr große Relativgeschwindigkeiten – Verschleiß!

9

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Schlücker, Nov .2011 10

Fördermedien

Flüssig-gas

Viskos < 1 Pas

Hoch-viskos bis 10

Pas

Hoch-viskos > 10 Pas

Stich-fest

-273° bis

+10°C

-40°C-+10°C

10° – 90°C

20°C- 150°C

>150°

Viskosität

Temperatur

Säuren Laugen

SUSP Fein/ grob/ weich

SUSP fein/ hart

SUSP grob/ hart

Aggressiv, Abrasiv

Zellen Ganze

Früchte

Scher-empfind

-lich, chem.

Reaktion

Bruch-gefahr

Faserig, filigran

Empfindlich/Hygiene

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Pumpen für viskose Flüssigkeiten

• Verdrängerpumpen A E

b)VZ

SD VZ

SS

e

d

D

a)

Alle Pumpen enthalten Scherspalte und erzeugen Quetscheffekte und/oder komplizierte Verdrängungs-mechanismen oder Ventilschließvorgänge

Schlücker, Nov .2011

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Wirkungsgrade

12

0,10,01

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

00,2 0,5 2 51 10 100 1000 1200 1500200 50020 50

Durchfluss Q [m3 /h]

Maxim

ale

r W

irkun

gsgra

d

= P

H/P

S

HDP

SP/3

SP/5SP/2

MDP

PP

MPP

LP

PCP

EGP

PHP

ADP

ADP*

Pumpenwirkungsgrad

von Verdrängerpumpen

IGP

Dyn. Viskosität 100 mPas

HDP Hydraulische Membranpumpe

MPP Mehrfach Plunger-Pumpe*MDP Mechanische Membranpumpe

PP Plunger-Pumpe**

SP/X Schraubenspindelp., X = Spindel

PCP Exzenterschneckenpumpe

ADP Druckluft-Membranpumpe

mit Elastomermembran

ADP* Druckl. M.P. Incl. Kompressor

Wirkungsgrad = 60 %

LP Drehkolbenpumpe

PHP Schlauchpumpe

EGP außenverz. Zahnradpumpe (100 bar)

IGP innenverz. Zahnradpumpe

000108 0005

Schlücker, Nov .2011

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Viskositätseinfluss auf Wirkungsgrad

Schlücker, 20.10.2010 13

Q

Oszillierende Verdrängerpumpe

RotierendeVerdrängerpumpe

Schlauchpumpe

11 0 102103 104 105 106

Viskosität mPas

Wirkungsgra

d

P1

P2

P3

P1

P1*

P2*

P3*

P1 < P2 < P3

P2

P3

000110 0005

IL

EL

IF

I

000109 0005 opt

p

VV.

p,H

000737 0010

1

2

p

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Anwendungsschwerpunkte

Schlücker, 20.10.2010 14

Ma

xim

ale

r F

örd

ers

tro

m

Ma

xim

ale

r F

örd

erd

ruc

k

Ma

xim

ale

Vis

ko

sit

ät

Su

sp

en

sio

ne

n m

itP

art

ike

leig

en

sc

ha

ften

Zw

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Ph

as

en

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lüs

sig

/Ga

s

Do

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ren

Inve

sti

tio

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-K

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nd

eF

örd

eru

ng

Re

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gu

ng

s-

fäh

igk

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Zu

ve

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ss

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eit

*

Tro

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en

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f

NP

SH

Pu

lsa

tio

n

Mo

tor-

dir

ek

t-a

ntr

ieb

Wir

ku

ng

sg

rad

Pumpen Typ[m³/h] [bar] [Pa s]

gr/we

fe/we

fe/ab

CIPSIP

San

Druckluftmembranpumpe 30 17 10 + ++ + + O ++ + + + - ++ O - - / - -

Exzenterschneckenpumpe 720 48 1000 ++ ++ + + O + + + + + - + +n

(y)+

Flügelzellenpumpe 200 25 2 + + - - O O + + O+

(++)+ - + + n O

Hydraulisch angetriebeneMembranpumpe

400 1200 2000 + ++ ++ O ++ O ++ ++ O ++ ++ O - n ++

Kolbenpumpe 4003 000

(10 000)1500 + O - - O ++ O O -

+(++)

+ - O - n ++

Kreiskolbenpumpe 660 25 100 ++ + - O O + + + + ++ O + + n +

Mechanisch angetriebeneMembranpumpe

2 20 5 + ++ ++ O + + ++ +++

(++)++ ++ O - n +

Schlauchpumpe 85 15 10 ++ ++ O ++ O + ++ ++ + O ++ O - n O

Schraubenspindelpumpemit treibendem Eingriff

1500 350 5 O - - - O O + O O - ++ - ++ ++ y ++

Schraubenspindelpumpemit externem Antrieb

3400 350 500 + + O ++ O O + O - - ++ + ++ + y +

Zahnradpumpe außenverzahntmit treibendem Eingriff

340 400 200 O - - - O + + O O - + - + + y +

Zahnradpumpe außenverzahntmit externem Antrieb

340 400 1000 + + - O + O + O - ++ + + + y +

Zahnradpumpe innenverzahnt 100 15 1000 + O - O + + O O - ++ - + +n

(y)+

Einsatzgrenzen und Anwendungsschwerpunkte kommerziell verfügbarer

Verdrängerpumpen: ++ sehr gut; + gut; O In Sonderfällen geeignet; - möglichst vermeiden, -- unbrauchbar; PH/PS =

Hydraulische Leistung / Antriebsleistung; * Zuverlässigkeit basiert auf mittlerer Betriebsdauer ohne Wartung mit zulässigem Fluid

und bei richtiger Behandlung, (....) Spezielle Lösungen. Abkürzungen: gr grob, we weich, ab abrasiv, fi fein; CIP/SIP Cleaning/Sterilization in Place; S Sanitary Reinigung durch Demontage; y Ja, n Nein.

?

?

?

?

?

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Schraubenspindelpumpen

1

2

5

4

6

7

7

7

7

3

Fördermechanismus: Kämmen! • Walzeneffekte! • Massive Schereffekte! • Dichte Kammern! Schmierung bei treibendem

Eingriff erforderlich! Bedingt partikeltolerant! • Kammervolumen konstant und • normalerweise kontrollierter Druckaufbau über

Lspindel durch Leckströme!

15

Fax

Fax drückt die Schrauben auseinander!

Einfluss steigender Viskosität: • Steigende Gaskavitation! • Fax nimmt zu! • Synchronisierte Typen - bis etwa 10 Pas. Sonst extreme Walkarbeit. Immer weniger Druckaufbau in der Schraube! • Erforderliche Schraubenlänge kürzer!

p

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Exzenterschneckenpumpe

Fördermechanismus: • Rotor und Stator haben unterschiedliche

Steigung. Dadurch entstehen Kammern die nach vorne geschraubt werden. „Kissenform“!

• Druckaufbau über Leckströme! • Gewisse Schmierung erforderlich!

16

Particle

Stator

Deformationdue pi

Rotor

p

pi

pi-1

Einfluss steigen-der

Viskosität: • Kein Druckaufbau • Gaskavitation mögl.

Immer weniger Kammern

für den gleichen Druck. Ab etwa 5 Pas nur noch eine Stufe!? Problem: Statorstabilität! Abhilfe: gleiche Statorwanddicke! • Deutlich weniger Scherung als SSP! • Partikeltolerant.

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Zahnradpumpen

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X

Y

S1

S2

a)

S =Sp4

S1

S3

Schnitt: X-Yb)

S1

S4

c)

Fördereigenschaften • Zähne schneiden die Lückenfüllung ab

und transportieren diese auf die Druckseite um dort in der Interaktion mit dem anderen Zahnrad die Lücken leer zu quetschen.

• Dies gelingt bei EGP nicht vollständig zur Druckseite hin. Quetschnuten!

• Druckaufbau durch Leckströme! • Partikelintolerant. Nur über Härte!

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende massive Scherung • IGP besser als EGP wegen

Gleitflächen. EGP braucht Quetschnuten.

• EGP ist für höchste Viskositäten geeignet. Grund: Kraft- und Drehmoment optimal.

• Aber: Nahezu die ganze Förder-menge wird stark geschert.

1

2

V.

0 n

p=0

p1>0

p2>p1

x

000727 0010

IGP EGP Trochoidenpumpe

E A

Partikel werden eingequetscht oder schleifen

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Drehkolbenpumpen

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Dd dD

a) b) c)

Fördereigenschaften • Zähne schneiden die Lückenfüllung ab

und transportieren diese auf die Druckseite um dort in der Interaktion mit dem andern Drehkolben die Lücken leer zu quetschen.

• Dies muss nicht vollständig sein. • Keine Quetschnuten nötig! • Druckaufbau durch Leckströme!

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende massive Scherung • Zunehmende große Kräfte und

Drehmomente. Ab bestimmter Viskosität nicht mehr sinnvoll.

• Rotoren werden zunehmend auseinandergebogen.

Partikel werden eingequetscht oder schleifen. Leckage steigt schnell an!

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Flügelzellenpumpen

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A E

b)VZ

SD VZ

SS

e

d

D

a)

Fördereigenschaften • Flügel schneiden die Lückenfüllung ab

und transportieren diese mit Hilfe der Gehäusegeometrie auf der Druckseite zu halten.

• Flügel müssen durch Fliehkraft oder Federkraft nach außen gedrückt werden!

• Druckaufbau je nach Ausführung über Leckströme oder auch ohne Druckaufbau

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende massive Scherung • Zunehmende Kräfte auf die Flügel. • Ab bestimmter Viskosität können

die Flügel selbst mit Federn nicht mehr gegen das Fluid nach außen gedrückt werden (Drehzahl?). Dann nicht mehr sinnvoll. Dies geschieht schon bei relativ geringen Viskositäten.

Nur geringe Viskosität

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Peristaltische Schlauchpumpen

20

1

1 2

2

4

4

1

3

4

a) b) c)

Fördereigenschaften • Peristaltische Förderung . Schlauchrück-

federung sorgt für das Ansaugen! • Nocken verdrängt über den Schlauch beim

Fördereintritt Fördermedium…. • … und gibt dieses Volumen beim Austritt

wieder frei! • Kritische Stelle ist am Austritt des Nockens!

Dort entsteht durch die gleichzeitige Öffnung zur Druckseite eine Rückströmung mit Überdruckwelle.

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende Kräfte beim

Eintauchen und auch Transport (auf den Schlauch). Überdruckwelle tritt gedämpft auf (oder gar nicht mehr!)

• Bereits bei relativ geringen Viskositäten kann der Schlauch nicht mehr zurückfedern und Ansaugen!

Particle

Stator

Deformationdue pi

Rotor

p

pi

pi-1

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SINUS-Pumpe

21

Fördereigenschaften • SINUS-Scheibe ist Verdränger in

Kombination mit einem Steuerschieber der als Blockade für den Weitertransport in der Pumpe wirkt.

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende Kräfte. Aber die

Ausführung ist relativ robust. Schwachstelle: Steuerschieber.

Quelle MASO Steuerschieber bewirkt Gleitverschleiß.

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Steuerkolbenpumpe

22

Auslassvolumen

Einlassvolumen

Drehwinkelt*

Beginn DH Ende DH Beginn SH Ende SH

X

h

Ansichten X

a)

b)

Auslassvolumen

Einlassvolumen

Drehwinkelt*

h

1 2 4

1

2

3

4

Auslassvolumen

Einlassvolumen

Drehwinkelt*Beginn DH

Ende DHBeginn SH

Ende SH

X

h

Ansichten X

a)

b)

h

1 2 4

1

2

3

4

Fördereigenschaften • Ventillos! Verdrängungs-

steuerung durch Kolben-fenster und Kanäle

• Problem: Kurzzeitige Überdeckung ohne Verbindungen zu den Kanälen!

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende Kräfte beim Eintauchen des Kolbens und bei Zu- und Abstrom.

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Kolben- und Kolbenmembranpumpe

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Fördereigenschaften • Oszillierend! • Schwachstellen sind die

Ventile • Bei hoher Viskosität

Sonderausführung

Einfluss steigender Viskosität: • Zunehmende Kräfte, zunehmende

Ventilnennweiten • Wenn Schließen des Ventils das Fluid nicht

mehr zu Seite drücken kann, wird das Ventil erst zu Beginn des Druckhubes geschlossen.

• Dann zwangsgesteuerte Ventile.

X

000725 0010

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Partikelhärte < Bauteilhärte

Hohe Viskosität und Partikel

Schlücker, 20.10.2010 24

Werkstoffhärte ist verschleißbestimmend Hartmetall- , Keramikbauteile Kolben, Ventile, Zahnräder...

Dichtungsverschleiß, Bauteilverschleiß Hochviskoses Fluid mit Partikeln agiert wie eine Feile

SAR

HV-Bauteil

Verschleißhochlage

Verschleißtieflage

?

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Hohe Viskosität und Partikel

Schlücker, 20.10.2010 25

Rotor

Rotor

45°

P 5:00

f(u)

f(up)

Wo sind Funktionsflächen?

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Zusammenfassung - Ranglisten

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Max. Viskosität Energieeffizienz Schonend

Pumpentypen

1 Kolbenpumpe Sonderkonstruktion, Außenverzahnte Zahnradpumpe, Hydraulische Membranpumpe

2 SINUS-Pumpe mit Steuerschieber, Exzenterschnecken-pumpe (n.n. verfügbar), Innenverzahnte Zahnradpumpe

3 Peristaltische Schlauchpumpe Schraubensp. Pumpe

Pumpentypen

1 Hydraulische Membranpumpe Kolbenpumpe Exzenterschnecken-pumpe (n.n. verfügbar)

2 SINUS-Pumpe mit Steuerschieber

3 Innenverzahnte Zahnradpumpe Außenverzahnte Zahnradpumpe Drehkolbenp.

4 Peristaltische Schlauchpumpe Schraubensp. Pumpe

Pumpentypen

1 Exzenterschn. Pumpe Membranpumpe Kolbenpumpe

2 SINUS-Pumpe Schlauchpumpe

3 Zahnradpumpen Schraubensp. Pumpen

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Verschleißbeispiele

27

25000

20000

15000

10000

5000

0

h

GG

-NiM

o 7

7L

au

frad

Ge

use L

au

frad

Ge

use

G-X

25

0 C

rMo

15

3

> 23000 h

> 7000 h

GG

-25

G-X

30

0 C

rNiS

i 9 5

2

G-X

250

CrM

o 1

5 3

GG

-25

G-X

25

0 C

rMo

15

3

GG

-25

Lau

frad

Sch

leiß

wa

nd

> 15000 h

Ge

use

,La

ufr

ad,G

eh

äu

sede

cke

l

GG

-25

G-X

30

0 C

rNiS

i 9 5

2

G-X

25

0 C

rMo

15

3

> 10000 h

GG

-NiM

o 7

7

G-X

30

0C

rNiS

i 9 5

2

G-X

25

0 C

rMo

15

3

G-X

25

0 C

rMo

15

3

Sta

ndze

it

Kalkmilch,Feststoffgehalt:

250 g/l Ca(OH)2+15 g/l Sand

Bauxitsuspension,Feststoffgehalt:600 bis 700 g/l

Bauxitsuspension,Feststoffgehalt:600 bis 700 g/l

Aluminiumoxid-suspension

(Weißschlamm),Feststoffgehalt:700 bis 800 g/l

Förderflüssigkeit

Aluminiumoxid-suspension

(Anmaischpumpe),Feststoffgehalt:300 bis 400 g/l

Al(OH)3

Bauxitschlamm,Feststoffgehalt:

280 g/l

Kanalrad-Kreiselpumpe ( Baugröße ) / Bauteil

(KWP 65-315)

GehäuseLaufrad

GehäusedeckelSchleißwand

(KWP 100-400)

GehäuseLaufradGehäuse-deckelSchleißwand

kpl.

(KWP 150-500)

GehäuseLaufradGehäuse-deckelSchleißwand

kpl.

(KWP 150-315)

GehäuseLaufradGehäuse-deckelSchleißwand

(KWP 150-315)

GehäuseLaufradGehäuse-deckelSchleißwand

kpl.

(KWP 100-400)

GehäuseLaufradGehäuse-deckelSchleißwand

kpl.

001259 0201

Kalkmilch ist offensichtlich sehr abrasiv! Enthält Carbonate, Hydroxide und Oxide!

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Werkstoffe

28

1,6

1,4

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0100 200 300 400 500 600 700 800 900

1

2

3

4 56

789

1011

1213

14

15 16

1 Austenitischer Stahl AISI 316 2 Austenitischer Stahl AISI 304 3 C - armer Stahl T1A, geglüht 4 Ni Cr Mo - Stahl AISI 4340, perlitisch 5 Martensitisch ausgehärter Stahl Almar 18 6 Ni Cr Mo - Stahl AISI 4340, normalisiert 7 Manganhartstahl 12 Mn - 3,5 Ni 8 Manganhartstahl 12 Mn - 1 Mo 9 Manganhartstahl 12 Mn

10 Manganhartstahl 12 Mn - 2 Mo, ausgehärtet11 Ni Cr Mo - Stahl AISI 4340, vergütet12 26 Cr - 3,5 Mo - 3 C Aufschweißlegierung13 26 - Cr - Gußeisen, 2,5 C14 27 Cr - 5 Mo Gußeisen, 3,0 C15 15 Cr - 3 Mo Gußeisen, 2,5 C16 15 Cr - 3 Mo Gußeisen, 3,5 C

Härte der verschliss. Oberfläche

Härte vor dem Versuch

1000

Brinell - Härte

rela

tive

r V

ers

ch

leiß

betr

ag W

r

001257 0201

• Je härter desto verschleiß-fester!

• Die verschlis-senen Flächen zeigen fast immer eine gewisse Steigerung in der Härte. Der Grund dafür könnten Plastifizierungs-effekte sein.

Page 29: Die richtige Auswahl der Pumpe nach dem Medium · SUSP Fein/ grob/ weich SUSP fein/ hart SUSP grob/ hart Aggressiv, Abrasiv Zellen - Ganze Früchte Scher-empfind lich, chem. Reaktion

Werkstoffe

29

8

6

4

2

00 300 600 900

rel. V

ers

chle

ißw

iders

tand W

R

Vickers - Härte

1

2

3

Mindesthärte von Quartz

Feld : Martensitisches weißes Gußeisen, Ni-Cr legiert1

Feld : Perlitisches weißes Gußeisen, unlegiert u. niedriglegiert2

Feld : Stähle mit 0,15 - 0,5 % C, graue Gußeisen mit Lamellen bzw. Kugelgraphit3

NiCr-legiertes martensitisches weißes Gußeisenperlitisches weißes GußeisenX 200 Cr 12 GS-50 Cr 4G-X 100 Cr 14 22 NiCr 14X 50 CrMo 16 GGC 25 GGG

001260 0201

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Werkstoffe

30

G-X

6 C

rNiM

o 1

8 1

0

G-X

3 C

rNiM

oC

u 2

4 6

GG

-25

G-X

40

CrN

i 2

7 4

G-X

30

CrN

iMo

25

5

G-X

22

0 C

r 1

8

G-X

17

0 C

rMo

25

2,

Gu

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sta

nd

GG

-NiM

o 7

7

G-X

17

0 C

rMo

25

2,

ve

rgü

tet

G-X

25

0 C

rMo

15

3

G-X

6 C

rNiM

o 1

8 1

0

G-N

iMo

16

Cr

G-X

8,

Cr

14

verg

üte

t

lösu

ng

sg

eg

lüh

t

so

nd

erw

ärm

eb

eha

nd

elt

ran

dschic

hts

on

de

rbe

ha

nd

elt

100

80

60

40

20

0

mm/a

Ab

tra

gu

ng G-X 3

CrNiMoCu 24 6

001248 0201Quarz-Wasser-Suspension 1:1

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Zusammenfassung

31

STATEMENT: Ich habe hier aus meiner Erfahrung heraus argumentiert. Die optimale Pumpe für jeden Einsatzfall im Hinblick auf Energieeffizienz und schonendes Förderverhalten ist aber nicht leicht zu bestimmen. Hier liegt ein noch unbearbeitetes Forschungsfeld, das auch modifizierte Pumpentypen hervorbringen könnte. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass die Wirkungsgrade der VP noch gesteigert werden könnte.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

0,10,01

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

00,2 0,5 2 51 10 100 1000 1200 1500200 50020 50

Durchfluss Q [m3 /h]

Maxim

ale

r W

irkun

gsgra

d

= P

H/P

S

HDP

SP/3

SP/5SP/2

MDP

PP

MPP

LP

PCP

EGP

PHP

ADP

ADP*

Pumpenwirkungsgrad

von Verdrängerpumpen

IGP

Dyn. Viskosität 100 mPas

HDP Hydraulische Membranpumpe

MPP Mehrfach Plunger-Pumpe*MDP Mechanische Membranpumpe

PP Plunger-Pumpe**

SP/X Schraubenspindelp., X = Spindel

PCP Exzenterschneckenpumpe

ADP Druckluft-Membranpumpe

mit Elastomermembran

ADP* Druckl. M.P. Incl. Kompressor

Wirkungsgrad = 60 %

LP Drehkolbenpumpe

PHP Schlauchpumpe

EGP außenverz. Zahnradpumpe (100 bar)

IGP innenverz. Zahnradpumpe

000108 0005