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Technische Standardisierung / Normung

– Ein Mittel für Wettbewerb und Marktfähigkeit –

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Einführung in die Standardisierung / Normung

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– Normen im Alltag

– Geschichte der Normung

– Das DIN als Organisation

– Entstehung einer DIN-Norm

– Normungs-Beispiele

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DIN legt die Netzspannungund die Steckdosen einheitlich fest

Die Bundesregierung regelt den Verkehrdurch eine Straßenverkehrsordnung

ISO legt die Filmformateweltweit einheitlich fest

CEN definiert das Prüfverfahrenfür Bazillus Cereus einheitlich in Europa

Raum für Kreativität

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Jede Stadt legt die Netzspannungund die Steckdosen selbst fest

Jedes Dorf hat seineeigene Straßenverkehrsordnung

Jeder Kameraherstellerbenutzt ein anderes Filmformat

Jeder Eiskremhersteller definiert seinPrüfverfahren für Bazillus Cereus selbst

Mehr Raum für Kreativität

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Jeder Einwohner legt die Netzspannungund die Steckdosen selbst fest

Jeder Autofahrer hat seine eigene Straßenverkehrsordnung

Jeder Fotograf benutzt ein anderes Filmformat

Jeder Eiskremesser probiert aus,ob ihm vom Speiseeis übel wird

Jeder Computerhersteller hat seineigenes Betriebssystem

Noch mehr Raum für Kreativität

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Normen im Alltag

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Normen im Alltag

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Normen im Alltag

DIN EN 13186 Federn und Daunen - Anforderungen an mit Federn und  Daunen gefüllte Bettwaren

DIN EN 1957 Wohnmöbel - Betten und Matratzen – Prüfverfahren zur Bestimmung der funktionellen Eigenschaften

DIN EN 14533 Textilien und textile Erzeugnisse -  Brennverhalten von Bettzeug

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Einführung in die Standardisierung / Normung

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– Normen im Alltag

– Geschichte der Normung

– Das DIN als Organisation

– Entstehung einer DIN-Norm

– Normungs-Beispiele

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Technische Normen im Altertum

China ca. 200 v. Chr.Kaiser Qin Shihuan-di

Einheitliche technische Normen über

– Radstand von Transportwagen

– Torweiten der Stadttore

– Straßenbau

– Maße und Gewichte

– Wasserleitungen

– Waffen und Rüstungen

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Technik

• Erfahrungswissen ohne wissenschaftlichen Hintergrund• Meisterbetrieb• Einzelfertig (alles aus einer Hand)• Massenfertigung von Einzel- gütern (kein Austauschbau, da große Fertigungstoleranzen)

Vereinheitlichung

• Längen- und Gewichtsmaße (regional)• Fertigungsverfahren ("Werksnormen" zur Qualitätssicherung und Abgrenzung gegen andere Hersteller)• Rationalisierung in der Massenproduktion (Manufakturen)

Normung GESTERN: Handwerk

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Technik

• wissenschaftliche Erkenntnisse• Energiebereitstellung• wissenschaftliche Arbeitsorganisation• Fließbandfertigung• flexible Produktionsprozesse• Roboter

Normung

• Maße und Toleranzen• Werkstoffanforderungen• Prüfverfahren• Sicherheit• Schnittstellen• Managementnormen

Normung HEUTE: Industrialisierung und Automatisierung

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Normung in Deutschland

bis17. Jahrhundert

1821

1865

1879

Tradierung des technischen Wissens durch Zünfte

Christian Peter Wilhelm Beuth: "Verein zur Beförde-rung des Gewerbefleißes" und Gründung des Gewerbe-institutes

Gründung des VDI

Gründung des VDE

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Normung und VDI von 1915 bis 1917

Bis 1915 gibt es zahlreiche Neugründungen von industriellen Vereinigungen, deren

Zielsetzungunter anderem durch Normungsvorhabenmotiviert waren.

1915 VDI Vorstand beschließt, Normungsbestre-bungen in der Industrie zu fördern.

1916 Erste Normenauslegestelle in Berlin

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1917 Gründung des "Normenausschusses der Deutschen Industrie" (NADI)

1918 Erste Norm "Kegelstifte" erscheint

1920 Registrierung des Verbandszeichen des DIN

1922 DIN 476 "Papierformate" erscheint

1924 Gründung des Beuth Verlages

1926 ISA (Vorläufer der ISO) gegründet

1926 Umbenennung in "Deutscher Normenausschuss" (DNA)

1946 Gründung der ISO

1951 DIN wird Mitglied der ISO

1961 Schließung der Zweigstellen des DNA in der DDR

1975 Umbenennung in "DIN Deutsches Institut für Normung e.V."

1975 Vertrag zwischen der Bundesregierung und dem DIN

1990 Das DIN ist wieder für ganz Deutschland tätig.

Eckdaten nach 1917

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– Normen im Alltag

– Geschichte der Normung

– Das DIN als Organisation

– Entstehung einer DIN-Norm

– Normungs-Beispiele

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DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

Eingetragener, privatwirtschaftlich getragenerVerein, gegründet 1917 in Berlin.

Laut Vertrag mit der Bundesrepublik Deutsch-land von 1975 die zuständige deutsche Nor-mungsorganisation für die europäische und internationale Normung.

Mitarbeiter des DIN e.V. 380

Budget des DIN e.V. 62 Mio. €

Laufende Projekte 8.400

Mitglieder des DIN e. V. 1.830

Externe Experten 26.000

Normen-Bestand 31.000

Normen neu in 2008 2.200

Nutzen der Normung 1 % vom BIP (16 Mrd. in 2000)

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Ziele und Aufgaben des DIN

Beteiligung aller interessierten Kreise, unabhängigvon ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Sprachkenntnissen

Unterstützung des freien Warenverkehrs durch aktiveMitwirkung an der internationalen und europäischen Normung

Nationale Übernahme internationaler Normen

Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit desNormenwerks

Vermeidung von Doppelarbeit

Beachtung von Rechtsvorschriften

DIN trägt aktiv zur Konsensbildung bei

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Das DIN vertritt die nationalen Interessen in der internationalen Normung

National

Regional

Inter-national

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Sektoren

Maschinenbau

Bauwesen

Dienstleistungen

Informations-technik

Luft- und Raumfahrt

Medizintechnik

Feinmechanik

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Elektrotechnik

Tele-kommunikation

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– Normen im Alltag

– Geschichte der Normung

– Das DIN als Organisation

– Entstehung einer DIN-Norm

– Normungs-Beispiele

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Definition - Norm

Definition (gemäß DIN 820-1)

"Normung ist …

• die planmäßige, • durch die interessierten Kreise gemeinschaftlich

durchgeführte• Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen

Gegenständen

• zum Nutzen der Allgemeinheit. • Sie fördert die Rationalisierung und Qualitätssicherung

in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung. • Sie dient der Sicherheit der Menschen und Sachen sowie

der Qualitätsverbesserung in allen Lebensbereichen. • Sie dient einer sinnvollen Ordnung und der Information

auf dem jeweiligen Normungsgebiet“.

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Wie funktioniert Normung?

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IN D

eutsches Institut für Norm

ung e. V.

Antrag

Norm-Entwurf

Stellungnahmen

NORM

Wirtschaft

Wissenschaft und

Forschung

Verbraucher

Berufsgenossen-

schaften

Öffentliche Hand

Verbände

Handwerk

Handel

Wirtschaft | Wissenschaft und Forschung | Verbraucher

Berufsgenossenschaften | Öffentliche Hand | Verbände

Handwerk | Handel

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DIN-Normen• Nationale Normen DIN 10500

• Europäische Normen DIN EN 15017

• Internationale Normen DIN ISO 5832-12

Arten von Normen

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• Die Anwendung von Normen ist freiwillig.

• Bindend werden Normen nur dann, wenn sie Gegenstandvon Verträgen zwischen Parteien sind oder wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt.

• Normen sind eindeutige und anerkannte Regeln, daherbietet der Bezug auf Normen in Verträgen Rechts-sicherheit.

• Normen sind aber keine Rechtsnormen. Sie werden erarbeitet durch private Regelsetzer. Sie können nicht allgemein verbindliches Recht setzen, aber es ergänzen.

Freiwillige Anwendung

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DIN EN (europäisch) DIN ISO und DIN IEC (international)

DIN (national)

Neu erschienene DIN-Normen nach ihrer Herkunft (in %)

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Normen und Standards

Zeit

Konsensgrad

Innovation(neues Produkt,neues Verfahren)

Entwicklungsprozess MarktreifeInvestitions-sicherheit

100%

Werknorm, Patent(einzelnes Unternehmen)

Industriestandard(geschlossener Kreis von Unternehmen)

Spezifikation(öffentlich verfügbar,

über Normungsorganisation)

Norm(öffentlich verfügbar,

über Normungsorganisation)

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Einführung in die Standardisierung / Normung

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– Normen im Alltag

– Geschichte der Normung

– Das DIN als Organisation

– Entstehung einer DIN-Norm

– Normungs-Beispiele

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Brillengläser

Eine in der ISO beantragte Verkleinerung des Toleranzbereiches auf ca. +/- 0,08 dpt hätte die Herstellkosten bei der Firma Zeiss Augenoptik um ca. 2,6 Mio. Euro pro Jahr erhöht.

Durch eine von Zeiss eingebrachte fach-liche Expertise konnte der Toleranzbereich von Brillengläsern im praxiserprobten Bereich von +/- 0,12 dpt festgelegt werden.

Zeiss blieben Zusatzkosten in Millionen-höhe erspart.

(Quelle: DIN, NA Feinmechanik und Optik)

Fallbeispiel

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Airbus ist es gelungen, die Teilevielfalt im A330/A340 gegenüber dem A300/A310 durch Harmonisierung und Typenein-schränkung wesentlich zu reduzieren.

Durch Europäische Normen wurde es möglich, die Werknormen der einzelnen Partnerfirmen zu ersetzen.

Auswirkung:

Allein der Hersteller reduziert seine Lagerhaltungskosten um 9,2 Mio. EUR.

(Quelle: Airbus, EADS)

Fallbeispiel

Flugzeugindustrie