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Organ des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes und seiner Landesverbände

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10 Der praktische Schädlingsbekämpfer 12/06

Spektrum

Wühlmäuse im Grünland verur-sachen oftmals katastrophaleSchäden. Der Schweizer BeatBrühwiler hat sich mit der Pro-blematik beschäftigt und einspezielles Begasungsgerät na-mens „Mauki“ zur Bekämpfungentwickelt. Dr. Karl Heinz Ger-hold von der Landwirtschafts-kammer Vorarlberg beschreibtfür DpS die Mäusebekämpfungmit „Mauki“.

Nicht nur bei uns gibt es Ge-biete, die durch Wühlmäuse (Ar-vicola terrestris L.,) auch Scher-maus genannt, katastrophal befal-len sind. Nicht selten reihen sichdicht an dicht ein Erdhaufen nachdem andern, eine ordentliche Grün-landbewirtschaftung ist nicht mehrmöglich. Im Heubetrieb wird beider Mahd das Futter oft so ver-schmutzt, dass solche Partien nichtmehr oder nur ungern gefressenwerden. Schlimmer trifft es dabeidie Silobetriebe, weil das Futterüber die Erde mit dem schlimmsten„Silierfeind“ – den Clostridien –welche Buttersäure produzieren,kontaminiert wird. Die Folgen sindfatal: Das Siliergut verdirbt und deräußerst unangenehme Buttersäu-regeruch macht sich bemerkbar,zudem führen solche Silagen zuGesundheitsproblemen beim Milch-vieh. Von dieser Kalamität sindauch Obst und Gartenbau erheblichbetroffen. Beat Brühwiler, Balters-wil (Schweiz) hat sich mit dieserProblematik intensiv beschäftigtund ein sicheres und leistungsstar-kes Begasungsgerät mit der Be-zeichnung „Mauki“ konstruiert.

Biologie

Die Schermaus kommt in ganzEuropa vor. Sie wird 16 bis 24 cmlang, das Gewicht beträgt 80 bis180 g. Der Kopf ist stumpf, dieOhren sind klein und fast völlig imPelz versteckt. Die Farbe des Fellesreicht von braungrau bis rotbraun,auch schwarze Exemplare sind be-kannt. Der behaarte Schwanz ist

etwas kürzer als die halbe Körper-länge. Als Siedlungsgebiet bevor-zugt die Schermaus frische, feuch-te Böden, Gräben, Bachufer, Bö-schungen, extensiv genutzteWiesen, lichte Laub- und Mischwäl-der und vergraste Jungkulturen. Andie Erdoberfläche kommt sie zurWanderung und Paarung, seltenerzur Nahrungsaufnahme. Die Scher-maus hält keinen Winterschlaf undschädigt daher das ganze Jahr über.Das Weibchen bringt von März bisOktober zwei bis vier Würfe mit jezwei bis fünf (selten bis zehn) Jun-gen zur Welt. Die Tiere des erstenWurfes werden noch im selben Jahrgeschlechtsreif. Die Baue werden inder Regel nur von einem Tier be-wohnt. Junge Schermäuse müssensich einen neuen Bau anlegen. Diesführt zu einer schnellen Ausbrei-tung des Befalls. Wie bei allen freilebenden Tierarten gibt es auch beider Schermaus Schwankungen derPopulationsdichten. Die Ursachenfür Übervermehrungen sind nichtbekannt, deshalb können Scher-mausjahre nicht genau vorherge-sagt werden. Je höher die Anzahlvon Schermäusen pro Fläche, de-sto eher werden auch weniger ge-eignete Flächen besiedelt, wieflachgründige, trockene Böden,Straßenränder u.a.m.

Schaden

Sie zählt durch ihre starkeFraß- und Wühltätigkeit und derdamit verbundenen Zerstörung derGrasnarbe zu den unangenehmstentierischen Schädlingen am Grün-land. Darüber hinaus gibt es auchBerichte über Verletzungen vonWeidetieren, die in die meist nuroberflächlich verlaufenden Gänge

(2 bis 30 cm) und Nester einbre-chen sowie von Hangrutschungenverursacht durch die starke Unter-wühlung der Grasnarbe. Bei derBewirtschaftung des Grünlandessind nicht nur die Erdhaufen mehrals nur störend, vor allem kommtes beim Mähen zu unerträglichenFutterverschmutzungen. Soll siliertwerden, führt dies zu einer nichttolerierbaren Kontamination vonButtersäurebazillen (Clostridien),die zu Fehlgärungen führen kön-nen, hin bis zum gefürchtetenUmkippen der Silage. Auch dieGrünfütterung ist kaum möglich,weil die Tiere das verschmutzteFutter ablehnen.

Mäuse verursachen auch in denObstkulturen jährlich große Schä-den. Die Erhöhung der Pflanzen-dichten erhöht das Risiko und ver-größert bei Schäden die Schaden-summe besonders auf schwachwachsenden Unterlagen (Dicht-pflanzungen). Die Gänge der Scher-maus sind meist geschlossen; of-

fen sind sie nur am Wasser oderwenn Junge im Bau sind. Oberirdi-sche Laufgänge (Wechsel) sindnicht vorhanden. Diese werden al-lerdings von Feldmäusen verur-sacht. Die unterirdischen Gängeverlaufen im Allgemeinen in einerTiefe von 5 cm, stellenweise bis zu1 m, waagrecht zur Erdoberfläche.Die Gesamtlänge beträgt etwa 50m, in Einzelfällen über 100 m. Siesind – im Gegensatz zu den quer-ovalen Mauswurfsgängen – hoch-oval und stets über 5 cm breit. Anden Gangwandungen werden dieWurzeln fein säuberlich abgefres-sen. Die Schermaus legt Vorrats-kammern an, in denen sie Wurzeln,Zwiebeln, Knollen u.a.m. lagert.

Bekämpfung

Die besten Bekämpfungszeit-räume sind der Spätherbst, solan-ge der Boden noch offen ist unddas zeitige Frühjahr, bevor die Ver-mehrung einsetzt. Da junge Scher-mäuse während der ganzen Vege-tationsperiode neue Flächen besie-deln können, sind sämtlichebetroffenen Flächen eines befalle-nen Gebietes in eine Bekämpfungs-aktion einzubeziehen. Allgemeingilt, dass eine Bekämpfung danneinsetzen soll, wenn noch ein ge-ringer Befall zu sichten ist. Für dieBekämpfung steht eine Reihe vonMöglichkeiten zur Verfügung. Dazuzählen: Das Aufstellen von Fallen(Schlag-, Zangen- oder Kastenfal-len), das Ausräuchern, Auslegenvon Köderpräparten, Vertreiben(nur Kurzzeitwirkung) und dasBegasen. Unterstützt werden Be-kämpfungsmaßnahmen durch na-türliche Feinde wie Fuchs, Dachs,Iltis, Wiesel, Marder, das Aufstel-

Schweizer Technikim Einsatz in Österreich

Im Bild das neueste Modell der „Mauki-Entwicklung“. Herz ist ein 6,5 PS starker Motor mit 200 cm³. Das Gerätist auf eine robuste pulverbeschichtete Schubkarre montiert und wiegt 37 kg. Das abgebildete Gerät steht inDalaas, (Vorarlberg) für den zwischenbetrieblichen Einsatz zur Verfügung.

In Silobetrieben sind die Schädenbesonders relevant, weil mit der Erd-verschmutzung die gefürchtetenClostridien in das Siliergut gelan-gen und zu buttersäurehaltigen Sila-gen führen. Solche Silagen induzie-ren auch gesundheitliche Problemebei Milchkühen.

„Mauki“-Einsatzauch in Deutschland?Zur rechtli-chen Frageder Einsatz-möglichkeiten von„Mauki“ imPflanzen-schutz inDeutschlanderhielt dieDpS-Redaktiondie folgendeAuskunftdes BVL:

len von Sitzstangen für Tag-und Nachtraubvögel ist hilf-reich.

Begasungsapparat„MAUKI“

Das Gerät ist auf eine robuste,pulverbeschichtete Schubkarre miteinem luftbereiften Rad montiertund wiegt ohne Treibstoff ca. 37kg. Nachdem herkömmlichenKleinmotore oft zu wenig Hubraumbesitzen und damit geringen Gas-ausstoß produzieren, wurde ein 6,5PS starker, Viertakt-Industriemotormit 200 cm3 Hubraum gewählt, derdas Herzstück darstellt. Der Rever-sierstarter und die automatischeDekompression verspricht einleichtes Starten. Zur Sicherheit desBedienungsmannes, kann beimStandortwechsel die Gasentwick-lung abgestellt werden. Die Funk-tionsweise ist so, dass ummittel-bar nach dem Verbrennungsraum,mit einem Injektor, ein zusätzlichesBleifreibenzin-Dieselölgemisch an-gesaugt wird, welches genau do-siert und verdampft wird. Diese Ab-gase werden über einen flexiblenMetallschlauch und einer Glocke indas Gangsystem geleitet. Der hoheAbgasdruck des Industriemotorsbewirkt eine schnelle Gasvertei-lung, somit haben die Mäuse keine

Chance zum Entrinnen. Der star-ke, kohlenmonoxidhaltige Rauchlähmt in Sekunden ihre Atemwe-ge, was zu einem raschen undschmerzlosen Tod führt. Verwendetwird, wie erwähnt, ein Benzin -Dieselöl- Gemisch, wobei zum blei-freien Benzin 2% Dieselöl zur Sicht-barmachung beigemischt wird. Da-mit kann ein CO-Gehalt von etwa8 Vol.% ausgestoßen werden, wasetwa dem Zehnfachen eines älte-ren Autos entspricht. Die Einblas-zeit pro Einstich beträgt je nachBodenbeschaffenheit etwa 3 Minu-ten. Der Apparat ist, wie erwähntauf einem handlichen Schubkarrenmontiert, der ohne große Vorberei-tungen sofort einsatzbereit ist. DasGerät kann aber auch zum Betriebund Transport auf einer heckseiti-gen Ladepritsche eines Schleppersaufgesetzt und festgezurrt werden,sodass das Gewicht von 37 kg nichtzum Tragen kommt. Im Berggebietund steilen Hanglagen können diesteigfähigen Motormähwender alsAufsattelgerät verwendet werden.Bei der Wühlmausbekämpfung inHanglagen ist zu beachten, dassder Einsatz von oben nach untenerfolgt. Nachdem das Bekämp-fungsgas schwerer als Luft ist, kanndieses nach unten abfließen, so-dass der Anwender nicht mit denGasen kontaktiert wird.

Bekämpfungstaktik

Zunächst wird mit dem beige-legten Sondierstab der Mäusegang„geortet“ und 5 cm geöffnet. An-schließend wird die Glocke auf das

Sehr geehrte Frau Rose,

einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass die Verant-

wortung für die Kontrollen nach Pflanzenschutzrecht bei den

Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer liegt, nicht beim BVL.

Die Länderbehörden beurteilen Sachverhalte, auf die sie im Rah-

men der Kontrolltätigkeit stoßen, in eigener Verantwortung. Das

BVL ist gegenüber diesen Behörden nicht weisungsbefugt. Für

die Frage, ob die Anwendung von „Mauki“ gegen das Pflanzen-

schutzgesetz verstößt, kommt es also primär auf die Auffas-

sung der Pflanzenschutzdienste an.

Aus Sicht des BVL ist die Frage, ob der Einsatz von „Mauki“

gemäß dem Pflanzenschutzgesetz erlaubt ist, nicht eindeutig

zu beantworten. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die

Bekämpfung von Pflanzenschädlingen mittels chemischer Stof-

fe unter die Zulassungspflicht nach dem Pflanzenschutzgesetz

fällt. Es wird aber immer wieder die Auffassung vertreten, dass

Bekämpfungen, die eher technisch geprägt sind, nicht unter

die Zulassungspflicht fallen. Es wird dann davon geredet, dass

nicht ein Pflanzenschutzmittel eingesetzt, sondern ein Verfah-

ren angewendet wird. Diese Meinung vertreten auch zahlreiche

Mitgliedstaaten bei vergleichbaren Sachverhalten. Ich persön-

lich finde es eher willkürlich, danach zu unterscheiden, ob ein

Gas aus einer Flasche kommt (dann zulassungspflichtiges Pflan-

zenschutzmittel) oder mittels eines Gerätes erzeugt wird (dann

nach verbreiteter Auffassung kein zulassungspflichtiges Pflan-

zenschutzmittel). Ich gehe aber davon aus, dass die Pflanzen-

schutzdienste der meisten Bundesländer den Einsatz von „Mau-

ki“ nicht für zulassungspflichtig halten. Garantieren kann ich

dies aber, wie oben ausgeführt, nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Mathias Uteß

Bundesamt für Verbraucherschutz

und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Abteilung Pflanzenschutzmittel, Braunschweig

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10 Der praktische Schädlingsbekämpfer 12/06

Spektrum

Wühlmäuse im Grünland verur-sachen oftmals katastrophaleSchäden. Der Schweizer BeatBrühwiler hat sich mit der Pro-blematik beschäftigt und einspezielles Begasungsgerät na-mens „Mauki“ zur Bekämpfungentwickelt. Dr. Karl Heinz Ger-hold von der Landwirtschafts-kammer Vorarlberg beschreibtfür DpS die Mäusebekämpfungmit „Mauki“.

Nicht nur bei uns gibt es Ge-biete, die durch Wühlmäuse (Ar-vicola terrestris L.,) auch Scher-maus genannt, katastrophal befal-len sind. Nicht selten reihen sichdicht an dicht ein Erdhaufen nachdem andern, eine ordentliche Grün-landbewirtschaftung ist nicht mehrmöglich. Im Heubetrieb wird beider Mahd das Futter oft so ver-schmutzt, dass solche Partien nichtmehr oder nur ungern gefressenwerden. Schlimmer trifft es dabeidie Silobetriebe, weil das Futterüber die Erde mit dem schlimmsten„Silierfeind“ – den Clostridien –welche Buttersäure produzieren,kontaminiert wird. Die Folgen sindfatal: Das Siliergut verdirbt und deräußerst unangenehme Buttersäu-regeruch macht sich bemerkbar,zudem führen solche Silagen zuGesundheitsproblemen beim Milch-vieh. Von dieser Kalamität sindauch Obst und Gartenbau erheblichbetroffen. Beat Brühwiler, Balters-wil (Schweiz) hat sich mit dieserProblematik intensiv beschäftigtund ein sicheres und leistungsstar-kes Begasungsgerät mit der Be-zeichnung „Mauki“ konstruiert.

Biologie

Die Schermaus kommt in ganzEuropa vor. Sie wird 16 bis 24 cmlang, das Gewicht beträgt 80 bis180 g. Der Kopf ist stumpf, dieOhren sind klein und fast völlig imPelz versteckt. Die Farbe des Fellesreicht von braungrau bis rotbraun,auch schwarze Exemplare sind be-kannt. Der behaarte Schwanz ist

etwas kürzer als die halbe Körper-länge. Als Siedlungsgebiet bevor-zugt die Schermaus frische, feuch-te Böden, Gräben, Bachufer, Bö-schungen, extensiv genutzteWiesen, lichte Laub- und Mischwäl-der und vergraste Jungkulturen. Andie Erdoberfläche kommt sie zurWanderung und Paarung, seltenerzur Nahrungsaufnahme. Die Scher-maus hält keinen Winterschlaf undschädigt daher das ganze Jahr über.Das Weibchen bringt von März bisOktober zwei bis vier Würfe mit jezwei bis fünf (selten bis zehn) Jun-gen zur Welt. Die Tiere des erstenWurfes werden noch im selben Jahrgeschlechtsreif. Die Baue werden inder Regel nur von einem Tier be-wohnt. Junge Schermäuse müssensich einen neuen Bau anlegen. Diesführt zu einer schnellen Ausbrei-tung des Befalls. Wie bei allen freilebenden Tierarten gibt es auch beider Schermaus Schwankungen derPopulationsdichten. Die Ursachenfür Übervermehrungen sind nichtbekannt, deshalb können Scher-mausjahre nicht genau vorherge-sagt werden. Je höher die Anzahlvon Schermäusen pro Fläche, de-sto eher werden auch weniger ge-eignete Flächen besiedelt, wieflachgründige, trockene Böden,Straßenränder u.a.m.

Schaden

Sie zählt durch ihre starkeFraß- und Wühltätigkeit und derdamit verbundenen Zerstörung derGrasnarbe zu den unangenehmstentierischen Schädlingen am Grün-land. Darüber hinaus gibt es auchBerichte über Verletzungen vonWeidetieren, die in die meist nuroberflächlich verlaufenden Gänge

(2 bis 30 cm) und Nester einbre-chen sowie von Hangrutschungenverursacht durch die starke Unter-wühlung der Grasnarbe. Bei derBewirtschaftung des Grünlandessind nicht nur die Erdhaufen mehrals nur störend, vor allem kommtes beim Mähen zu unerträglichenFutterverschmutzungen. Soll siliertwerden, führt dies zu einer nichttolerierbaren Kontamination vonButtersäurebazillen (Clostridien),die zu Fehlgärungen führen kön-nen, hin bis zum gefürchtetenUmkippen der Silage. Auch dieGrünfütterung ist kaum möglich,weil die Tiere das verschmutzteFutter ablehnen.

Mäuse verursachen auch in denObstkulturen jährlich große Schä-den. Die Erhöhung der Pflanzen-dichten erhöht das Risiko und ver-größert bei Schäden die Schaden-summe besonders auf schwachwachsenden Unterlagen (Dicht-pflanzungen). Die Gänge der Scher-maus sind meist geschlossen; of-

fen sind sie nur am Wasser oderwenn Junge im Bau sind. Oberirdi-sche Laufgänge (Wechsel) sindnicht vorhanden. Diese werden al-lerdings von Feldmäusen verur-sacht. Die unterirdischen Gängeverlaufen im Allgemeinen in einerTiefe von 5 cm, stellenweise bis zu1 m, waagrecht zur Erdoberfläche.Die Gesamtlänge beträgt etwa 50m, in Einzelfällen über 100 m. Siesind – im Gegensatz zu den quer-ovalen Mauswurfsgängen – hoch-oval und stets über 5 cm breit. Anden Gangwandungen werden dieWurzeln fein säuberlich abgefres-sen. Die Schermaus legt Vorrats-kammern an, in denen sie Wurzeln,Zwiebeln, Knollen u.a.m. lagert.

Bekämpfung

Die besten Bekämpfungszeit-räume sind der Spätherbst, solan-ge der Boden noch offen ist unddas zeitige Frühjahr, bevor die Ver-mehrung einsetzt. Da junge Scher-mäuse während der ganzen Vege-tationsperiode neue Flächen besie-deln können, sind sämtlichebetroffenen Flächen eines befalle-nen Gebietes in eine Bekämpfungs-aktion einzubeziehen. Allgemeingilt, dass eine Bekämpfung danneinsetzen soll, wenn noch ein ge-ringer Befall zu sichten ist. Für dieBekämpfung steht eine Reihe vonMöglichkeiten zur Verfügung. Dazuzählen: Das Aufstellen von Fallen(Schlag-, Zangen- oder Kastenfal-len), das Ausräuchern, Auslegenvon Köderpräparten, Vertreiben(nur Kurzzeitwirkung) und dasBegasen. Unterstützt werden Be-kämpfungsmaßnahmen durch na-türliche Feinde wie Fuchs, Dachs,Iltis, Wiesel, Marder, das Aufstel-

Schweizer Technikim Einsatz in Österreich

Im Bild das neueste Modell der „Mauki-Entwicklung“. Herz ist ein 6,5 PS starker Motor mit 200 cm³. Das Gerätist auf eine robuste pulverbeschichtete Schubkarre montiert und wiegt 37 kg. Das abgebildete Gerät steht inDalaas, (Vorarlberg) für den zwischenbetrieblichen Einsatz zur Verfügung.

In Silobetrieben sind die Schädenbesonders relevant, weil mit der Erd-verschmutzung die gefürchtetenClostridien in das Siliergut gelan-gen und zu buttersäurehaltigen Sila-gen führen. Solche Silagen induzie-ren auch gesundheitliche Problemebei Milchkühen.

„Mauki“-Einsatzauch in Deutschland?Zur rechtli-chen Frageder Einsatz-möglichkeiten von„Mauki“ imPflanzen-schutz inDeutschlanderhielt dieDpS-Redaktiondie folgendeAuskunftdes BVL:

len von Sitzstangen für Tag-und Nachtraubvögel ist hilf-reich.

Begasungsapparat„MAUKI“

Das Gerät ist auf eine robuste,pulverbeschichtete Schubkarre miteinem luftbereiften Rad montiertund wiegt ohne Treibstoff ca. 37kg. Nachdem herkömmlichenKleinmotore oft zu wenig Hubraumbesitzen und damit geringen Gas-ausstoß produzieren, wurde ein 6,5PS starker, Viertakt-Industriemotormit 200 cm3 Hubraum gewählt, derdas Herzstück darstellt. Der Rever-sierstarter und die automatischeDekompression verspricht einleichtes Starten. Zur Sicherheit desBedienungsmannes, kann beimStandortwechsel die Gasentwick-lung abgestellt werden. Die Funk-tionsweise ist so, dass ummittel-bar nach dem Verbrennungsraum,mit einem Injektor, ein zusätzlichesBleifreibenzin-Dieselölgemisch an-gesaugt wird, welches genau do-siert und verdampft wird. Diese Ab-gase werden über einen flexiblenMetallschlauch und einer Glocke indas Gangsystem geleitet. Der hoheAbgasdruck des Industriemotorsbewirkt eine schnelle Gasvertei-lung, somit haben die Mäuse keine

Chance zum Entrinnen. Der star-ke, kohlenmonoxidhaltige Rauchlähmt in Sekunden ihre Atemwe-ge, was zu einem raschen undschmerzlosen Tod führt. Verwendetwird, wie erwähnt, ein Benzin -Dieselöl- Gemisch, wobei zum blei-freien Benzin 2% Dieselöl zur Sicht-barmachung beigemischt wird. Da-mit kann ein CO-Gehalt von etwa8 Vol.% ausgestoßen werden, wasetwa dem Zehnfachen eines älte-ren Autos entspricht. Die Einblas-zeit pro Einstich beträgt je nachBodenbeschaffenheit etwa 3 Minu-ten. Der Apparat ist, wie erwähntauf einem handlichen Schubkarrenmontiert, der ohne große Vorberei-tungen sofort einsatzbereit ist. DasGerät kann aber auch zum Betriebund Transport auf einer heckseiti-gen Ladepritsche eines Schleppersaufgesetzt und festgezurrt werden,sodass das Gewicht von 37 kg nichtzum Tragen kommt. Im Berggebietund steilen Hanglagen können diesteigfähigen Motormähwender alsAufsattelgerät verwendet werden.Bei der Wühlmausbekämpfung inHanglagen ist zu beachten, dassder Einsatz von oben nach untenerfolgt. Nachdem das Bekämp-fungsgas schwerer als Luft ist, kanndieses nach unten abfließen, so-dass der Anwender nicht mit denGasen kontaktiert wird.

Bekämpfungstaktik

Zunächst wird mit dem beige-legten Sondierstab der Mäusegang„geortet“ und 5 cm geöffnet. An-schließend wird die Glocke auf das

Sehr geehrte Frau Rose,

einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass die Verant-

wortung für die Kontrollen nach Pflanzenschutzrecht bei den

Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer liegt, nicht beim BVL.

Die Länderbehörden beurteilen Sachverhalte, auf die sie im Rah-

men der Kontrolltätigkeit stoßen, in eigener Verantwortung. Das

BVL ist gegenüber diesen Behörden nicht weisungsbefugt. Für

die Frage, ob die Anwendung von „Mauki“ gegen das Pflanzen-

schutzgesetz verstößt, kommt es also primär auf die Auffas-

sung der Pflanzenschutzdienste an.

Aus Sicht des BVL ist die Frage, ob der Einsatz von „Mauki“

gemäß dem Pflanzenschutzgesetz erlaubt ist, nicht eindeutig

zu beantworten. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die

Bekämpfung von Pflanzenschädlingen mittels chemischer Stof-

fe unter die Zulassungspflicht nach dem Pflanzenschutzgesetz

fällt. Es wird aber immer wieder die Auffassung vertreten, dass

Bekämpfungen, die eher technisch geprägt sind, nicht unter

die Zulassungspflicht fallen. Es wird dann davon geredet, dass

nicht ein Pflanzenschutzmittel eingesetzt, sondern ein Verfah-

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lich finde es eher willkürlich, danach zu unterscheiden, ob ein

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Loch aufgesetzt, gut angedrücktund der Motor ca. 3 Minuten aufVollgas eingestellt. Zwischenzeit-lich wird der nächste Bau gesucht,das neue Loch geöffnet und mitdem Sondierstab markiert. Bei sehrgroßen Bauten (oft 50 bis 100 mlang) soll die Glocke an zwei bisdrei Stellen angesetzt und 3 Minu-ten begast werden. Die begastenBauten bzw. Erdhügel sollen mitdem Fuß eingeebnet werden. Da-mit verhindert man, dass zuwan-dernde Mäuse offene Gänge findenund diese benutzen können. Wennsich eine Maus trotzdem einnistet,muss diese die Gänge frisch auf-stoßen. Diese sind dann gut er-kennbar und bei einem 2. Durch-gang neu zu behandeln. Wichtig istauch, dass immer großflächig be-kämpft wird, wozu auch Nachbarnanimiert werden sollen. Bei Hang-lagen ist mit dem Begasen immeroben zu beginnen, weil die Gaseschwerer als Luft sind. Falls Wald-ränder oder Bachborde angrenzen,muss von dort begonnen und Rich-tung offene Wiese gearbeitet wer-den, weil die Mäuse dort oft einenFluchtweg offen halten. Nach jedemGrasschnitt oder jeder Ernte ist aufneue Mäusebauten zu achten. Be-sonders Obst-, Reb- und Gemüsebau-Anlagen sind wegen Verbiss derWurzel gefährdet. Bei der Begasungist zu beachten, dass das ganze Jahrüber bekämpft werden muss. ImWinterhalbjahr, soweit es dieSchneedecke zulässt, ist der besteErfolg gegeben. Die Tiere sind danngeschwächt und ihre Vermehrungs-rate geringer. Damit man nichtplötzlich von einer hohen Mäuse-population überrascht wird, ist einedauernde Überwachung der Wiesen,Felder, Obst- und Rebanlagen nötig.Wichtig ist auch zu wissen, dass dieZuwanderung der Mäuse im Som-merhalbjahr besonders groß ist.

Fazit

Die Schermaus ist ein beachtli-cher und höchst unangenehmerSchädling und muss schon beimersten Anzeichen konsequent be-kämpft werden. Die wesentlichenGrundsätze sind:

Förderung der natürlichenFeinde der Schermaus, z.B.

Fuchs, Dachs, Iltis, Wiesel, Rot-milan, Turmfalke, Bussard, Eu-len (Sitzstangen errichten).Schutz der Wurzeln neu zupflanzender Bäume oder Sträu-cher durch Drahtkorb.Kurzhalten des Bewuchses aufGrünflächen in der Vegetations-zeit – starke Beweidung hilft.Bekämpfung während niedrigerPopulationsdichte der Scher-maus nicht vernachlässigen!Sie ist in diesen Zeiten wir-kungsvoller, weniger zeitauf-wendig und ökologisch verträg-licher als bei ansteigendenSchermauszahlen.Schermäuse auch unter altenBäumen bekämpfen, selbstwenn bei diesen die Schädennicht ins Gewicht fallen.Jede sich neu ansiedelndeSchermaus muss umgehend be-kämpft werden, bevor sie Nach-wuchs bekommt. Dies gilt auch,wenn Baumwurzeln durchDrahtgeflechte geschützt sind.Zweimal im Jahr größere zu-sammenhängende Areale ge-meinsam mit allen Grundstück-besitzern und Nutzungsberech-tigten absuchen und vonSchermäusen frei halten. Wennnötig, auch nicht landwirt-schaftliche, erwerbsgärtneri-sche oder forstwirtschaftlichgenutzte Gelände in die Akti-on einbeziehen.

Mit dem vorgestellten Begasungs-gerät, welches aufgrund intensivenStudiums über Biologie und Verhal-ten entwickelt worden ist, ist einesehr gute Bekämpfungsmöglichkeitgegeben. Das Gerät welches ca.1.300,– Euro kostet, kann auchideal zwischenbetrieblich einge-setzt werden. In der Schweiz wirdein Tagessatz von ca. CHF 50,– bis55,– (ca. 36,– Euro) verlangt, hin-zu kommen die Kosten für Be-triebsmittel (Benzin und Öl). Ab-schließend sei erwähnt, dass die-ses Verfahren absolut gefahrlos fürPflanzen, Greifvögel, Katzen, Hun-de etc. ist.Weitere Informationen:www.mauki.ch

Neben der Problematik der Futterverschmutzung und Tiergesundheit istauch der Futterverlust und der Aufwand der Sanierung sehr bedeutsam,insbesondere wie im Jahr 1998 in welchem das Massenauftreten zu schwer-sten Schäden in der Landwirtschaft führten.

Dr. Karl Heinz Gerhold, Landwirt-schaftskammer Vorarlberg, Bregenz

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