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Düsenstrahlverfahren Implenia Spezialtiefbau GmbH RobertBoschStraße 25 63225 Langen Tel.: +49 6103 988 345 Fax: +49 6103 988 277 E-Mail: [email protected] www.spezialtiefbau.implenia.com

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Düsenstrahlverfahren

Implenia Spezialtiefbau GmbH

Robert­Bosch­Straße 2563225 LangenTel.: +49 6103 988 345Fax: +49 6103 988 277E-Mail: [email protected]

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Einführung

Injektionsmaßnahmen zur Abdichtung und Verfestigung desBaugrunds gehören zu den Standardaufgaben im Spezialtiefbau.

Das seit langem gebräuchliche Injizieren von Feststoffen,Chemikalien oder Kunstharzen ist auf Böden mit einemvorgegebenen Porenanteil und einer bestimmten Porengrößebeschränkt. Bei diesen Niederdruckinjektionen wird dasInjektionsgut mit Drücken bis 20 bar über natürliche Fließwege imBoden in die vorhandenen Poren und Hohlräume eingeleitet.Hierbei wird die Bodenstruktur kaum verändert und es entstehenundefinierte Injektionskörper. Zudem besteht bei feinkörnigenBöden, bei denen nur noch Chemikalien oder Kunstharzeeingesetzt werden können, aus Gründen des Umweltschutzeszunehmend Bedenken.

Das Düsenstrahlverfahren

Das Düsenstrahlverfahren (früher auch Hochdruckinjektion HDIgenannt) ist dagegen einsetzbar im gesamten Spektrum der Böden,von Ton bis Grobkies.Der Grundgedanke des Düsenstrahlverfahrens besteht darin, denanstehenden Boden mit einem Hochdruckdüsenstrahl in seinemGefüge zu lösen und mit einer Zementsuspension auszutauschenbzw. zu durchmischen. Ziel dieses Verfahrens ist es, eine vomAufbau des Baugrunds weitgehend unabhängige Verfestigung oderAbdichtung des Bodens durch einen "Erdbeton", bzw."Boden-Zementkörper" zu erreichen.

Injektionskörper beimDüsenstrahlverfahren

InjektionskörperNiederdruckinjektion mitFeinstzement

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Zur Herstellung eines DSV-Körpers wird zuerst mit einemHochdruckinjektionsgestänge bis auf die vorgesehene Tiefeabgebohrt, wobei Bohrwerkzeug und Spülung der Bodenartentsprechend gewählt werden. Bei dichten, bindigen und hartenBöden wird unter Umständen bereits beim Abbohren mit Wasservorgeschnitten, um einen größeren Durchmesser der Injektions-säule zu erzielen und den Verbrauch an Zementsuspension zuoptimieren.

Beim anschließenden Ziehen des Bohrgestänges wird dasInjektionsgut mit Drücken von ca. 400 bar aus am unteren Randangebrachten Düsen ausgepreßt und der Boden aufgeschnitten.Die Strahlgeschwindigkeit beträgt bis zu 200 m/s.Infolge der Rotation und der Aufwärtsbewegung des Bohr-gestänges entsteht so ein homogener zylindrischer Körper auseinem Gemisch von Boden und eingebrachter Zementsuspension.Durch entsprechende Wahl des Schneidstrahldrucks, derZiehgeschwindigkeit sowie der Gestängedrehzahl lassen sich Formund Größe der entstehenden Körper in Abhängigkeit vomanstehenden Boden beinflussen.Überschüssiges Boden-Wasser-Zement-Gemisch tritt über denBohrlochringraum zutage und wird dort gefasst, gesammelt undabgefahren.Die beim Düsenstrahlverfahren eingesetzten Baustoffe Wasser,Zement, unter Umständen Bentonit und das vorhandeneBodenmaterial sind natürlichen Ursprungs und verhalten sich imBoden und im Grundwasser weitestgehend neutral.

Die Düsenstrahlkörper lassen sich lotrecht, waagerecht oder inbeliebiger Neigung herstellen.

Hochdruckdüsenstrahl

Anwendungsgrenzen derInjektionsarten

Herstellung eines DSV - Körpers

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HerstellungsverfahrenDas Düsenstrahlverfahren wird bei der Implenia SpezialtiefbauGmbH in der Regel in drei Varianten eingesetzt:

Einfachverfahren (Simplex)Beim Einfachverfahren schneidet ein Hochdruckstrahl ausZementsuspension den Boden auf und durchmischt ihn mit derSuspension. Dieses Verfahren eignet sich vor allem für geringeTiefen und horizontale Düsenstrahlinjektionen.

Zweifachverfahren (Duplex)Beim Zweifachverfahren wird der Schneidstrahl über einDuplexgestänge mit Druckluft ummantelt. Im Vergleich zumEinfachverfahren können mit dem ZweifachverfahrenDüsenstrahlkörper mit wesentlich größeren Durchmessern inweitaus tieferen Bereichen hergestellt werden.

Dreifachverfahren (Triplex)Beim Dreifachverfahren schneidet ein Triplexgestänge mit einemummantelten Wasserstrahl den Boden auf. Die Zementsuspensionwird dabei über eine separate Düse unterhalb des Schneidstrahlseingebracht und mit dem gelösten Boden vermischt. DiesesVerfahren eignet sich besonders für Gebäudeunterfangungen.

Herstellkörper

Mit dem Düsenstrahlverfahren lassen sich unterschiedlichegeometrische Körper herstellen:

• ohne Rotation des Bohrgestänges beim Ziehen und Düsenentsteht eine Lamelle

• mit einem Sektorschwenker läßt sich ein Teilzylinder herstellen• bei abgestimmter Rotation des Bohrgestänges beim Zeihen und

Düsen ensteht ein zylindrischer Körper.

Herstellungsverfahren

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Herstellungsparameter

Die Herstellungsparameter sind abhängig vom Herstellungs-verfahren, von den geforderten Eigenschaften des Endproduktesund den Eigenschaften des anstehenden Bodens.

Die Herstellungsparameter sind:

• Ziehgeschwindigkeit des Gestänges• Umdrehungsgeschwindigkeit des Gestänges• Pumprate• Verpressdruck• Verpressmenge• Düsenanzahl, Düsendurchmesser• Luftmenge und Druck• Rezeptur der Suspension

Anwendungsbereiche

• Unterfangung bestehender Bauwerke• Tieferführung von Gründungen bei Lasterhöhung oder

unzulässiger Setzung• Bodenverbesserung auch unter bestehenden Bauwerken• vertikale Dichtungswände• Sohlabdichtung von Baugruben• Baugrubenaussteifung unterhalb der Baugrubensohle• Abdichtung von Leitungsdurchführungen durch einen

Baugrubenverbau• Wände runder oder polygonaler Schächte• Horizontale Schirminjektion im Tunnel- und Stollenbau• Bodenvermörtelung zwischen benachbarten

Spezialtiefbaumaßnahmen

Anwendungsbereiche

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Qualitätskontrolle

Vorgaben zur Qualitätskontrolle sind enthalten in:

• VOB Teil C DIN 18321 Düsenstrahlverfahren• DIN EN 12716 Ausführung von besonderen geotechnischen

Arbeiten (Spezialtiefbau) Düsenstrahlverfahren• Zulassungsbescheid Düsenstrahlverfahren "Bilfinger Berger

(HDI)" des Deutschen Institits für Bautechnik

1) Notwendige Angaben

DIN EN 12716 Pkt. 4 "Notwendige Angaben" enthält die vor Beginnaller Planungs- und Ausführungsarbeiten notwendigen Angaben,u.a.:

• ausführliche Beschreibung des Untergrundaufbaus und Angabeseiner geotechnischen Eigenschaften

• hydrogeologische Bedingungen• Randbedingungen (benachbarte Gebäude, unterirdische

Bauwerke und Einbauten, Freileitungen und andereAusführungsbehinderungen, Zugänglichkeit)

• Umweltanforderungen• zulässige Verformungen zu unterfangender und benachbarter

Bauwerke

Vorwuchs entfernen

verankerte Unterfangung einerGebäudeaußenwand nebenBaugrube

Stützenunterfangung nebenBaugrube

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2) Eignungsprüfung (Probesäulen)

Falls keine vergleichbaren Eignungsprüfungen vorliegen, müssengemäß Zulassungsbescheid Probesäulen hergestellt werden. DieAnzahl der Probesäulen richtet sich nach dem Boden bzw. nachdem Verwendungszweck.Für die Probesäulen sind die Herstellungsparameter festzulegenund bei der Herstellung der Probesäulen sind diese zu messen undzu protokollieren. Es ist nachzuweisen, daß mit dem ausgewähltenSystem und den ausgewählten Düsenstrahlparametern diePlanungserfordernisse erfüllt werden.Der Säulendurchmesser muß nachgewiesen werden. Dieses erfolgt

nach Herstellung der Probesäulen durch:

• Ausgraben der Säule(n), Probleme: Platzbedarf, Grundwasseroder

• Kontrollbohrungen oder

während der Herstellung der Probesäulen durch:

• den von Implenia Spezialtiefbau GmbH entwickelten undpatentierten DSV-Reichweitentest mit dem Hydrophonverfahren.

3) Qualitätskontrollen während der Produktion

• Eingangskontrollen Zement• Rückstellproben Liefermaterial und Frischsuspension• Dichtemessungen der Frischsuspension und des Rückflusses• ständige Kontrolle und kontinuierliche Aufzeichnung des zeitlichen

und tiefenabhängigen Verlaufs von Zieh- und Drehgeschwindigkeitsowie von Druck und Injektionsmittelverbrauch beim Düsen

• Überprüfung der Druckfestigkeit an Bohrkernen• Kontrolle der Bauwerksbewegungen bei Gründungs- und

Unterfangungsarbeiten

Herstellung einer Dichtsohle

Bodenverbesserung

Arbeiten im Keller

Säulenplan für DSV-Unterfangung