Durchfall beim hund

3

Click here to load reader

Transcript of Durchfall beim hund

Page 1: Durchfall beim hund

Durchfall beim Hund behandeln und vermeiden

Akuter Durchfall beim Hund: Welche Ursachen hat er? Wie kann man ihn stoppen? Wir

geben Euch Tipps zur Behandlung und sagen, ab wann Ihr zum Tierarzt müsst.

Durchfall beim Hund - Ursachen und Behandlung

Wenn der Hund beim Verrichten seines Geschäfts gequält dreinschaut, weil er Durchfall hat,

beginnt die Suche nach der Ursache. Ist ihm etwas auf den Magen geschlagen? Oder hat er

einen Infekt? Wir erklären, welche Gründe Durchfall haben kann, welche Hilfe der

Vierbeiner braucht und ab wann Ihr zum Tierarzt gehen solltet.

Die Farbe, Konsistenz und Häufigkeit des „Geschäfts“ unserer Hunde variiert von Tag zu Tag: Mal

ist der Kot fest, mal breiig, mal dunkelbraun, rötlich oder schwarz. Die Beschaffenheit des Kots

eines gesunden Hundes hängt in erster Linie davon ab, was er gefressen hat und wie er die

aufgenommene Nahrung verträgt.

Akuter Durchfall tritt im Laufe des Lebens bei fast jedem Hund auf. Wenn ein Hund sehr selten

Durchfall hat und dieser nicht lange andauert, ist er in der Regel unbedenklich. In den meisten

Fällen normalisiert sich die Verdauung schnell und der Kot ist wieder fest.

Begleitende Symptome:

- Darmgeräusche

- Blähungen

- allgemeines Unwohlsein

- Appetitlosigkeit

- Abgeschlagenheit

- Unruhe

- Erbrechen

- Fieber

Hält der Durchfall länger an und zeigt ein Hund weitere Symptome wie Erbrechen, Appetitlosigkeit

und Schwäche, ist die Lage unter Umständen ernster. Vorsicht bei Welpen: Für sie kann

anhaltender Durchfall schnell gefährlich werden. Ein Besuch beim Tierarzt ist dringend notwendig.

Für Hundehalter ist es hilfreich, eine harmlose Verdauungsstörung von einem Notfall unterscheiden

zu können. Basiswissen zur Ernährung des Hundes hilft, vorzubeugen und Fehler bei der Fütterung

zu vermeiden.

Welche Ursachen hat Durchfall?

Page 2: Durchfall beim hund

Durchfall bei Hunden, fachlich Diarrhoe genannt, ist eine Verdauungsstörung. Er kann viele

Ursachen haben und muss unter Berücksichtigung weiterer Symptome betrachtet werden.

- Fütterungsfehler und zu schnelle Futterumstellung

- Allergie gegen das Futter

- mangelnde Fütterungshygiene

- Entzündungen (z. B. Magenschleimhautentzündung)

- Infektionen durch Bakterien oder Viren (z. B. Salmonellen, E. coli, Rotaviren)

- Parasiten (Giardien, Spul-, Band- oder Hakenwürmer)

- Vergiftung

- chronische Erkrankungen

- Erschöpfung

- Stress

Bei anhaltendem Durchfall muss der Ursache tierärztlich auf den Grund gegangen werden, denn die

gestörte Verdauung ist nur das Symptom einer vorliegenden Erkrankung. Nach einer

Allgemeinuntersuchung können zur Diagnose Untersuchungen von Blut, Kot und Harn

vorgenommen werden. Unter Umständen liefert auch eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung

wichtige Informationen. Ob der Hund Medikamente benötigt, beurteilt der Tierarzt.

Was tun bei Durchfall?

Das aufgenommene Futter wird bei Hunden ähnlich wie bei Katzen normalerweise innerhalb von

acht bis zehn Stunden verdaut. Während der Nahrungsbrei den Magen-Darm-Trakt passiert, werden

ihm nach und nach bis zu 80 Prozent des Wassers entzogen. So ergibt sich am Ende die Festigkeit

des Kots.

Hat ein Hund Verdauungsstörungen, wird die Muskeltätigkeit des Darms beschleunigt. Die

Verdauungszeit verkürzt sich, die Nahrung durchläuft den Verdauungstrakt schneller. Der Körper

hat somit kaum Zeit, Wasser aus dem Nahrungsbrei aufzunehmen. Zudem erfolgt häufig ein

erhöhter Zufluss von Flüssigkeit, um den Darminhalt zu verflüssigen. Durchfall ist das Resultat.

Tipps für die Therapie: Schonkost und Flüssigkeitsausgleich

Der mit starkem Durchfall verbundene Wasser- und Elektrolytverlust kann ähnlich wie beim

Menschen eine gesundheitliche Gefahr darstellen, wenn er länger anhält. Dem Hund kann zum

Ausgleich Trinkwasser, das mit einer Elektrolytlösung oder Kochsalz (2 bis 3 Gramm je Liter)

versetzt ist, angeboten werden. Ebenfalls geeignet ist mit Traubenzucker versetzter Kamillentee

oder schwarzer Tee sowie verdünnte Fleischbrühe.

Page 3: Durchfall beim hund

Eine weitere Gefahr ist das Entstehen einer Futtermittelallergie: Ist die Darmschleimhaut durch eine

Verdauungsstörung gereizt oder entzündet, hat sie eine erhöhte Durchlässigkeit. Werden Hunde

trotz des Durchfalls weiter gefüttert, können größere Futterbestandteile und Nahrungsproteine die

Darmwand passieren. Der Körper reagiert darauf mit Abwehr - eine Futtermittelallergie auf den

betreffenden Nahrungsbestandteil kann die Folge sein. Ein sogenannter durchgefütterter Durchfall

gilt heute als eine wesentliche Ursache für lebenslange Futtermittelallergien bei Hunden.

Deshalb heißt es bei akutem Durchfall erwachsener Hunde: Diät halten und nicht füttern! Hunde

sollten ein bis zwei Tage lang kein Hundefutter bekommen, damit der Darm entlastet wird. Trinken

ist wichtig - die Gabe von frischem Trinkwasser erfolgt natürlich weiterhin.

Im Anschluss an das Fasten sollte die Fütterung behutsam begonnen werden. Drei bis vier kleine

Mahlzeiten pro Tag sind empfehlenswert, damit sich der geschwächte Hund allmählich wieder an

die Nahrungsaufnahme gewöhnen kann. Schonkost in Form eines Diätfuttermittels aus dem

Fachhandel kann hilfreich sein. Auch gekochter Reis und mageres Hühnerfleisch eignen sich.

Ab wann zum Tierarzt?

Durchfall behandeln lassen oder nicht - diese Frage stellen sich viele Hundehalter, wenn es ihrem

Tier nicht gut geht und seine Gesundheit leidet. Bei einmaligem Auftreten ist normalerweise noch

kein Praxisbesuch nötig. Es gibt aber Anzeichen, die eine tierärztliche Behandlung dringend

notwendig machen und auf ernste Krankheiten hindeuten:

- Durchfall, der länger als 24 Stunden anhält

- Verdacht auf eine Vergiftung

- Verdacht auf einen Fremdkörper im Magen oder Darm des Hundes

- bei zusätzlichem Erbrechen und Kreislaufversagen

- blutiger Durchfall oder Schleim

- auftretendes Fieber

- Verweigerung der Flüssigkeitsaufnahme - Hund trinkt nicht

- bei Welpen und Junghunden ist besondere Vorsicht geboten - im Zweifel immer vom Tierarzt

behandeln lassen

Hundekrankheiten/ Durchfall beim Hund