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E ine Faustregel für Unternehmer lautet: Es ist acht Mal teurer, aus einem Interessenten einen neuen Kunden zu machen, als einem zufriedenen Kunden zusätzlich etwas zu verkaufen. Ein anderes Mantra des Marke- tings besagt, dass es wesentlich einfacher ist, einen verlorenen Kunden zurückzu- gewinnen, als erstmals einen Neukunden zu überzeugen. Also sind Vertrieb und Marketing gefor- dert, die Kundenbindung zu stärken – aber auch die IT-Abteilung. Denn eine große Herausforderung ist die organisatorische und technische Umsetzung entsprechen- der Informations- und Transaktionssys- teme im einem „Sales Enablement“-Pro- jekt, da Kunden- und Produktdaten nicht nur ad hoc, sondern auch mobil auf diversen Endgeräten zur Verfügung stehen müssen, vom Smartphone bis zu Notebook und Tablet unterschiedlichster Prägung. Daher reichen altbekannte Systeme für das schlichte „Computer Aided Selling“, wie sie seit Mitte der 1980er-Jahre auf- kamen, nicht mehr aus. Zumal „König Kunde“ dank Internet heute viel besser informiert ist und eine spezifische, ziel- gerichtete Ansprache erwartet. Deshalb ist CAS längst durch CRM ersetzt worden – Customer Relationship Management. CRM-Systeme unterstützen eine ganzheit- liche Bearbeitung der Beziehung eines Unternehmens zu seinen Kunden – vom Verkauf bis zu Wartung und Service. Sie helfen, Kunden zu gewinnen, neue Ziel- gruppen und Zielmärkte zu identifizie- ren, Kundenbeziehungen profitabler und enger zu gestalten oder „Win-back“-Maß- nahmen durchzuführen. Kommunika- tions-, Distributions- und Angebotspolitik werden integriert an den Kundenbedürf- nissen ausgerichtet. Und die sind nicht nur branchenspezifisch, sondern oft sogar höchst (Firmen-)individuell. CRM-Systeme sollen außerdem Verkäufer und Pre-Sales-Mitarbeiter effizient mit den notwendigen Informationen versorgen, damit sie den Kundendialog kompetent, markt- und zeitnah abschlussorientiert führen können. Denn nur wenn die Infor- mationen aktuell, relevant und auf die jeweilige Verkaufssituation individuell zugeschnitten sind, lassen sich potentielle Kunden überzeugen und Erwartungshal- tungen erfüllen oder sogar übertreffen. Experten wie Julian Heerdegen reden von „Social Selling“, falls hierzu die sozialen Netze des Internet einbezogen werden. Interview Seite 4 Aus dem Inhalt ANZEIGE Im Gespräch mit Julian Heerdegen, Product Evangelist von SugarCRM Äußerst vielseitige CRM-Alternative für AS/400-Anwender Mit Steeb verschmolzen SAP-Partner All for One Steeb immer optimistischer | Seite 2 Kein papierloses Büro in Sicht Druckerabsatz steigt 2012 auf 7 Mio. Geräte | Seite 2 Neue Chefin für Attachmate Kathleen Owens befördert | Seite 2 Erholt sich Intershop? Höchster Halbjahresumsatz seit 2001 | Seite 3 IBM immer profitabler Sinkender Umsatz, über Erwarten gesteigerter Gewinn | Seite 3 Forscher suchen Praxis GI und Branchenverband Bitmi besiegeln Partnerschaft | Seite 6 Neue Märkte im Fokus Lenovo und EMC werden Server-Partner | Seite 6 Gutes Geschäftsklima Bitkom-Mittelstandsbarometer unverändert auf hoch | Seite 8 DVD IM INTERNET Langer Weg zu Windows 8 Softwarehersteller rüsten sich für das neue PC-Betriebssystem | Seite 10 Kommt IBM i auch in die Smart Cloud? Hochverfügbarkeit und Backup zwei denkbare Einsatzszenarien | Seite 12 Dropbox bestätigt Daten- leck bei E-Mail-Adressen drop- box.com +++ Sexiest Nerd at Nasa: Ferdowsi stiehlt Curiosity die Show nasa.gov +++ Google scheffelt Werbemilliarden: Im 2. Quartal verdiente der Such- maschinenbetreiber 2,3 Mrd. Euro google.de +++ Aggressive Schadsoftware: BSI warnt vor einem fiesen Erpresser-Trojaner bsi.de +++ Firefox 15 Beta: Webbrowser verbraucht weniger Speicher mozilla.org/de +++ To- talausfall bei Azure, Google Talk & Twitter: Onlinediens- te stundenlang nicht erreich- bar google.de +++ Xing opfert Gewinn für Wachstum xing. de +++ Facebook streitet mit Werbekunden über Klickbetrug facebook.com +++ Einigung in Datenklau-Streit: SAP stellt Oracle mit 250 Mio. Euro ruhig sap.de +++ Schwere Geschütze im Patentkrieg aufgefahren: Apple und Samsung blamieren sich gegenseitig apple.de +++ SCHLAG ZEILEN Abmahnrisiko bei der Button-Lösung Ivo A. Ivanov, Justiziar des eco–Verban- des der deutschen Internetwirtschaft 27. August 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E 9 | 2012  Am  1.  August  trat  eine  Rechts- änderung in Kraft, die nahezu alle  Betreiber von deutschen Onlineshops  betrifft:  Die  sogenannte  „Button- Lösung“ soll Verbraucher vor teuren  Abofallen bei Internetkäufen schüt- zen. Dies wird ausdrücklich begrüßt.  Allerdings können die Änderungen  in der Praxis ein erhebliches Kosten- risiko für Shopbetreiber schaffen. Die Neufassung des § 312 g BGB führt  mehrere Regelungen ein, die Kun- den mehr Sicherheit bei Einkäufen im  Internet bieten sollen. Ein Teil davon  gilt als unproblematisch: So müssen  Onlineshops künftig eindeutig aus- weisen, wenn eine Bestätigung eine  kostenpflichtige Bestellung auslöst.  Ebenso muss bei Abonnements die  Mindestlaufzeit angegeben werden. Als kritisch gelten die Vorgaben dazu,  welche Informationen bei Abschluss  einer Bestellung angezeigt werden,  wie sie hervorzuheben sind und wie  sie angeordnet sein müssen. Diese  Pflichten weichen deutlich vom weit- hin üblichen Shopdesign ab. Daher  müssen nahezu alle Unternehmen  mit Onlineshops die Gestaltung ent- sprechend anpassen. Versäumen sie  dies, gilt der Kaufvertrag des Kun- den als unwirksam und – ein wesent- lich höheres Risiko – der Betreiber ris- kiert eine Abmahnung wegen Verstoß  gegen das Wettbewerbsrecht. Er  könnte  nun  Opfer  einer  neuen  Abmahnwelle werden, wenn entspre- chende Kanzleien die Regelung zu  Gewinnzwecken missbrauchen. Wir  können nur warnen und darauf hin- weisen, die Vorschriften möglichst  schnell umzusetzen. Doch auch diese  Lösung hat einen Wermutstropfen:  Um den Willen des Gesetzgebers zu  erfüllen, müssen die Betreiber Geld in  ihre Shops investieren, ohne dass ihre  Kunden einen Vorteil hätten.  ANZEIGE KEOS YOU Unser Event für Sie am 25.09.2012 in Frankfurt am Main Mehr Informationen unter: ilovekeos.de

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DV-Dialog ist seit über 25 Jahren die große Fachzeitung für IBM Business Systems, System i und AS/400

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Eine Faustregel für Unternehmer lautet: Es ist acht Mal teurer, aus einem Interessenten einen neuen Kunden zu machen, als einem

zufriedenen Kunden zusätzlich etwas zu verkaufen. Ein anderes Mantra des Marke­tings besagt, dass es wesentlich einfacher ist, einen verlorenen Kunden zurückzu­gewinnen, als erstmals einen Neukunden zu überzeugen.Also sind Vertrieb und Marketing gefor­dert, die Kundenbindung zu stärken – aber auch die IT­Abteilung. Denn eine große Herausforderung ist die organisatorische und technische Umsetzung entsprechen­der Informations­ und Transaktionssys­teme im einem „Sales Enablement“­Pro­jekt, da Kunden­ und Produktdaten nicht nur ad hoc, sondern auch mobil auf diversen Endgeräten zur Verfügung stehen müssen,

vom Smartphone bis zu Notebook und Tablet unterschiedlichster Prägung.Daher reichen altbekannte Systeme für das schlichte „Computer Aided Selling“, wie sie seit Mitte der 1980er­Jahre auf­kamen, nicht mehr aus. Zumal „König Kunde“ dank Internet heute viel besser informiert ist und eine spezifische, ziel­gerichtete Ansprache erwartet. Deshalb ist CAS längst durch CRM ersetzt worden – Customer Relationship Management. CRM­Systeme unterstützen eine ganzheit­liche Bearbeitung der Beziehung eines Unternehmens zu seinen Kunden – vom Verkauf bis zu Wartung und Service. Sie helfen, Kunden zu gewinnen, neue Ziel­gruppen und Zielmärkte zu identifizie­ren, Kundenbeziehungen profitabler und enger zu gestalten oder „Win­back“­Maß­nahmen durchzuführen. Kommunika­

tions­, Distributions­ und Angebotspolitik werden integriert an den Kundenbedürf­nissen ausgerichtet. Und die sind nicht nur branchenspezifisch, sondern oft sogar höchst (Firmen­)individuell. CRM­Systeme sollen außerdem Verkäufer und Pre­Sales­Mitarbeiter effizient mit den notwendigen Informationen versorgen, damit sie den Kundendialog kompetent, markt­ und zeitnah abschlussorientiert führen können. Denn nur wenn die Infor­mationen aktuell, relevant und auf die jeweilige Verkaufssituation individuell zugeschnitten sind, lassen sich potentielle Kunden überzeugen und Erwartungshal­tungen erfüllen oder sogar übertreffen. Experten wie Julian Heerdegen reden von „Social Selling“, falls hierzu die sozialen Netze des Internet einbezogen werden.

Interview Seite 4

Aus dem Inhalt

ANZEIGE

Im Gespräch mit Julian Heerdegen,

Product Evangelist von SugarCRM

Äußerst vielseitige CRM­Alternative für

AS/400­Anwender

Mit Steeb verschmolzenSAP-Partner All for One Steeb immer optimistischer | Seite 2

Kein papierloses Büro in SichtDruckerabsatz steigt 2012 auf 7 Mio. Geräte | Seite 2

Neue Chefin für AttachmateKathleen Owens befördert | Seite 2

Erholt sich Intershop?Höchster Halbjahresumsatz seit 2001 | Seite 3

IBM immer profitablerSinkender Umsatz, über Erwarten gesteigerter Gewinn | Seite 3

Forscher suchen PraxisGI und Branchenverband Bitmi besiegeln Partnerschaft | Seite 6

Neue Märkte im Fokus Lenovo und EMC werden Server-Partner | Seite 6

Gutes Geschäftsklima Bitkom-Mittelstandsbarometer unverändert auf hoch | Seite 8

DVD IM INTERNET

Langer Weg zu Windows 8Softwarehersteller rüsten sich für das neue PC-Betriebssystem | Seite 10

Kommt IBM i auch in die Smart Cloud?Hochverfügbarkeit und Backup zwei denkbare Einsatzszenarien | Seite 12

Dropbox bestätigt Daten-leck bei E­Mail­Adressen drop­box.com +++ Sexiest Nerd at Nasa: Ferdowsi stiehlt Curiosity die Show nasa.gov +++ Google scheffelt Werbemilliarden: Im 2. Quartal verdiente der Such­maschinenbetreiber 2,3 Mrd. Euro google.de +++ Aggressive Schadsoftware: BSI warnt vor einem fiesen Erpresser­Trojaner bsi.de +++ Firefox 15 Beta: Webbrowser verbraucht weniger Speicher mozilla.org/de +++ To-talausfall bei Azure, Google Talk & Twitter: Onlinediens­te stundenlang nicht erreich­bar google.de +++ Xing opfert Gewinn für Wachstum xing.de +++ Facebook strei tet mit Werbekunden über Klickbetrug facebook.com +++ Einigung in Datenklau-Streit: SAP stellt Oracle mit 250 Mio. Euro ruhig sap.de +++ Schwere Geschütze im Pa tentkrieg aufgefahren: Apple und Samsung blamieren sich gegenseitig apple.de +++

S C H L A G Z E I L E N

Abmahnrisiko bei der Button-Lösung

Ivo A. Ivanov, Justiziar des eco–Verban-des der deutschen Internet wirtschaft

27. August 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

9 | 2012

 Am  1.  August  trat  eine  Rechts-änderung  in Kraft, die nahezu alle Betreiber von deutschen Onlineshops betrifft:  Die  sogenannte  „Button-Lösung“ soll Verbraucher vor  teuren Abofallen bei  Internetkäufen schüt-zen. Dies wird ausdrücklich begrüßt. Allerdings können die Änderungen in der Praxis ein erhebliches Kosten-risiko für Shopbetreiber schaffen.

Die Neufassung des § 312 g BGB führt mehrere Regelungen ein, die Kun-den mehr Sicherheit bei Einkäufen im Internet bieten sollen. Ein Teil davon gilt als unproblematisch: So müssen Onlineshops künftig eindeutig aus-weisen, wenn eine Bestätigung eine kostenpflichtige Bestellung auslöst. Ebenso muss bei Abonnements die Mindestlaufzeit angegeben werden.

Als kritisch gelten die Vorgaben dazu, welche  Informationen bei Abschluss einer Bestellung angezeigt werden, wie sie hervorzuheben sind und wie sie angeordnet  sein müssen. Diese Pflichten weichen deutlich vom weit-hin üblichen Shopdesign ab. Daher müssen nahezu alle Unternehmen mit Onlineshops die Gestaltung ent-sprechend anpassen. Versäumen sie dies, gilt der Kaufvertrag des Kun-den als unwirksam und – ein wesent-lich höheres Risiko – der Betreiber ris-kiert eine Abmahnung wegen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht.

Er  könnte  nun  Opfer  einer  neuen Abmahnwelle werden, wenn entspre-chende Kanzleien die Regelung zu Gewinnzwecken missbrauchen. Wir können nur warnen und darauf hin-weisen, die Vorschriften möglichst schnell umzusetzen. Doch auch diese Lösung hat einen Wermutstropfen: Um den Willen des Gesetzgebers zu erfüllen, müssen die Betreiber Geld in ihre Shops investieren, ohne dass ihre Kunden einen Vorteil hätten. 

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KEOS YOUUnser Event für Sie am 25.09.2012 in Frankfurt am Main Mehr Informationen unter: ilovekeos.de

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MIDRANGE­MARKT | UNTERNEHMEN DV­Dialog 9/2012 | 27. August 20122

MIDRANGE­MARKT4 „CRM sollte einfach und flexibel sein!“

Interview mit Julian Heerdegen, Product Evangelist von SugarCRM

6 Itelligence weiter in Kauflaune Türkischen SAP­Partner Elsys übernommen

6 Strategische ERP-Partnerschaft Bisheriger Lawson­Partner Ciber kooperiert auch mit Infor

7 Pass forciert Outsourcing IT­Dienstleister Pass gründet eine Business Unit „Operations“

7 CHG-Meridian erweitert Vorstand Leasinganbieter legt Grundstein für weiteren Ausbau der Technologie­ und Servicebereiche

8 IBM beendet Geheimniskrämerei Bei mehr als 150.000 Unternehmen ist IBM i im Einsatz

PRODUKTE9 AS/400-Stecker für Microsofts Lightswitch

Progress Software verbessert mit der neuen Version 4.0 von Datadirect Connect for Ado.Net seinen Datenbanktreiber

9 Druckerbedienung für Sehbehinderte Lexmark mit der Accessibility Solution und der Accessibility Solution Speech

10 Auf dem Weg zu Windows 8 Softwarehersteller rüsten sich für das neue PC­Betriebssystem

ANWENDUNGEN17 Reporting in Echtzeit

Textilkonzern PVH ergänzt AS/400­basierte Handelssoftware

17 Glasklare Distribution Riedel Glas verbessert die Logistik mit Dilos

18 Knauf modernisiert das Lager Ohne Middleware die Automatiksysteme angebunden

19 Lager 2.0 Mey Bodywear restrukturiert logistische Prozesse

20 SAP-Infrastruktur ausgewechselt Balluff: 60 Prozent schnellere Batch­Verarbeitung

22 Sicherer Tunnel Die Sto AG tauscht den VPN­Client im Außendienst aus

KARRIERE23 Veranstaltungen

24 Personalien und Impressum

10 Rundruf: Was müssen IT-Chefs beim Umstieg auf Windows 8 beachten? Eine Kurzumfrage unter den Midrange­Experten in Deutschland

11 Unverzichtbare Host-Systeme Attachmates Emulationsstudie „Changing IT Landscape“

11 Netzwerk-Equipment altert schneller Studie von Dimension Data: Last Day of Support bereits nach fünf Jahren

12 Premiere für Pure Systems Erste Live­Demo­Umgebung in Deutschland bei Fritz & Macziol

12 Auch Netzlink bietet eine City Cloud Rechenzentren nach den Sicherheitsstandards des BSI

13 Kommt IBM i auch in die Smart Cloud? Hochverfügbarkeit und Backup zwei denkbare Einsatzszenarien

14 Marktübersicht Software für das Customer Relationship Management Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Mehr Tempo im Kundendienst ERP­Spezialist Oxaion erweitert das Servicemanagement

16 WebAPI und RDP Anwendungsmodernisierung: „Best of Breed“ statt „Ganz oder gar nicht“

9 | 2012

Seite 9

Seite 18

Noch ohne Power IBM startet mit abgespecktem Intel-System

hastig in eine neue Computing-Ära

Am Puls der Logistik Prolag World steuert Beurers neues

Distributionszentrum Uttenweiler

Mit Steeb verschmolzenSAP-Partner All for One Steeb immer optimistischer

Nachdem die Verschmelzung mit der im Dezember übernommenen SAP­

Tochter Steeb Ende Juli abgeschlossen war, erhöhte das SAP­Systemhaus All for One Steeb die Ebit­Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2011/2012. Denn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (vom 1. Okt. 2011 bis 30. Juni 2012) wurde der Umsatz um 66 Prozent auf 109,5 Mio. Euro gesteigert. Den Umsatzboom begründet Fir­mensprecher Dirk Sonntag mit der Konsolidierung von Steeb seit dem 1. Dezember 2011. Organisch liege das Wachstum bei ungefähr 19 Prozent. Operativ habe man den Gewinn (Ebit) um 18 Prozent auf 4 Mio. Euro gestei­gert, vor Einmalkosten (der Steeb­Übernahme) sogar auf 6,1 Mio. Euro. Die Ebit­Marge betrug damit im lau­fenden Jahr bislang vier Prozent und lag damit trotz des Integrationsauf­wandes nur einen Prozentpunkt unter der Marge des Vorjahres.Alle drei Geschäftsbereiche – Consul­ting, SAP­Lizenzen und Outsourcing (einschließlich Softwarewartung) – verzeichneten starke Zuwächse; der

Outsourcing­Anteil am Umsatz stieg auf 46 Prozent, die Zahl der Mitar­beiter zum 30. Juni mit Steeb auf 685 (30. Juni 2011: 463).

Aufgrund der guten Marktnachfrage präzisiert die All for One Steeb AG ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2011/12. So wird auch weiterhin mit einer Umsatzsteigerung von 60 Pro­zent gegenüber dem Vorjahr gerech­net. Das Ebit vor einmaligen Transak­tions­ und Integrationskosten sollte jedoch bei 7 Mio. (statt 6 Mio.) Euro liegen „und auch nach Abzug der Ein­malkosten deutlich positiv bleiben“, heißt es. Im kommenden Geschäfts­jahr plant man einen Gesamtumsatz von über 160 Mio. Euro sowie eine Ebit­Marge von über fünf Prozent. „Die größten Risiken gehen zunehmend von konjunkturellen Rückschlägen aus“, hieß es in einer Pressemitteilung.

Berthold Wesseler

Gebrauchte Cisco-Hardware

IPS-Geschäftsführer Subhash Chopra

Neue Chefinfür Attachmate

Seit dem 1. Juli wird die Industrie Informatik GmbH, ein österreichi­

scher Spezialist für Manufacturing Execution System (MES), von einem neuen Geschäftsleiter­Triumvirat geführt, nachdem Gesellschafter und Mitbegründer Herbert Parnreiter nach 21 Jahren nun als Senior Consultant in die zweite Reihe tritt. Der bishe­rige Geschäftsführer der deutschen Tochter, Eckhard Winter (49), zeich­net zusätzlich als Geschäftsführer der Zentrale im österreichischen Linz für den Vertrieb verantwortlich. Bern­hard Falkner (43), zuletzt Abteilungs­leiter des Produktmanagements, hat die kaufmännische Geschäftsführung übernommen. Gründungsmitglied Thomas Krainz (48) bleibt technischer Geschäftsführer.

www.industrieinformatik.com

Wandel im Rechenzentrum

Trio an der Spitzedes MES-Experten

Produkte

Anwendungen

Seit acht Jahren ist die IPS GmbH bereits Vertriebspartner von Cisco

Systems. Diese Partnerschaft wurde nun erweitert: Im Zuge des Programms „Cisco Certified Refurbished Equip­ment“ bietet IPS ab sofort wiederauf­bereitete Komponenten des Netzwerk­pioniers an.

Die ca. 2.800 aktuellen sowie auch End­of­Sale­Produkte werden direkt von Cisco wiederaufbereitet, getestet und mit dem Prädikat „Zustand wie neu“ versehen. IPS­Geschäftsführer Subhash Chopra verspricht bis zu 30 Prozent Ersparnis gegenüber gleich­wertigen Neuprodukten; der Garan­tieschutz sei identisch.

www.ips-bremen.de

Controlware, deutscher IT­Dienstleis­ter mit Hauptsitz in Dietzenbach,

hilft bei der Überführung klassischer Rechenzentren in „Service­orientierte Data Center“. Das Migrationskonzept vereint innovative Infrastrukturtech­nologien, Virtualisierungskompetenz und ganzheitliche IT­Management­Ansätze, um die Bereitstellung von IT as a Service zu ermöglichen.„Mit der Virtualisierung ihrer Server haben viele Unternehmen den ersten Schritt hin zu mehr Service­Orientie­rung getan. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen“, erläu­tert Controlware­Experte Dr. Tarik Erdemir. „Innovative Netzwerk­ und Application­Delivery­Technologien machen es IT­Abteilungen heute rela­tiv leicht, die Performance zu steigern, ihre Hard­ und Software zu vereinheit­lichen und immer mehr Anwendun­gen zu automatisieren.“

www.controlware.de

Kathleen Owens heißt die neue Prä­sidentin und General Managerin

der Attachmate Corporation. Sie folgt auf Bob Flynn, der seit dem vergan­genen Frühjahr außerdem Chef der neuen Schwester Novell ist, die von der Attachmate­Gruppe zuvor über­nommen worden war.

Owens ist schon über 14 Jahre für Attachmate tätig und war zuletzt Ver­triebsleiterin für Nordamerika. „Der Vertrieb von Wartungs­ und Anschluss­verträgen für Emulationen wird weiter ein starkes Standbein unseres Unter­nehmens sein, zumal Sicherheitsauf­lagen und der zunehmende Einsatz mobiler Geräte nach einem zuverläs­sigen Zugang zu Legacy­Anwendun­gen verlangen“, betonte Owens bei Amtsantritt.

www.attachmate.de

Neue Präsidentin und General Managerin bei Attachmate: Verkaufsmanagerin Kathleen Owens

D ie Nachfrage nach Druckern und Kombigeräten wächst nach dem

Rückgang 2011 in diesem Jahr wieder deutlich. Der Umsatz steigt nach einer Prognose des Branchenverbandes Bit­kom voraussichtlich um 2,8 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro, die Zahl der verkauf­ten Geräte um 3,5 Prozent auf sieben Millionen Stück. Der Trend geht zu Farblaserdruckern und hochwertigen Tintenstrahldruckern.

Besonders gefragt sind Multifunktions­geräte. Sie können nicht nur drucken, sondern auch Dokumente scannen, kopieren und teils zusätzlich Faxe ver­senden. In diesem Segment steigt der Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro, der Absatz wird voraussichtlich um 5,8 Prozent auf 4,8 Mio. Geräte steigen. Reine Drucker stehen nur noch für ein Viertel des Umsatzes und knapp ein Drittel der verkauften Geräte. Der Umsatz damit geht um fast acht Pro­zent auf gut 400 Mio. Euro zurück; heute sind etwa 70 Prozent aller ver­kauften Geräte Multifunktionsdrucker.

www.bitkom.org

Kein papierloses Büro in Sicht

Druckerabsatz steigt 2012 auf sieben Millionen Geräte

Gewinnprognose aufgrund guter Marktnachfrage erhöht

Beim Kick-off in der Porsche Arena in Stuttgart haben über 400 Mitarbeiter eine anspruchsvolle Kettenreaktion geschaffen: In vier Stunden Bauzeit erstellten sie eine 200 Meter lange Prozesskette aus 40 einzelnen Impulsstationen

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DV­Dialog 9/2012 | 27. August 2012 UNTERNEHMEN | MIDRANGE­MARKT 3

KURz NOTIERT

Wie ein Mittelständler mit möglichst wenig Aufwand Energie sparen kann, beschreibt das Rationalisierungs- und Innovations-zentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW) auf einer neuen Website, die sich speziell an das verarbeitende Gewerbe, die Dienst-leistungsbranche und den Handel sowie an Gastro nomie/Hotellerie richtet. Inhaltlich im Mittelpunkt stehen Querschnittstechnolo-gien wie Beleuchtung, Drucklufterzeugung, Lastspitzenmanagement oder Green IT.

www.rkw­energieeffizienz.de

Für das neue Hardware-/Softwarepaket der Pure Systems macht IBM jetzt spezielle Finanzierungs- und Leasingangebote. Dazu zählt ein Zahlungsaufschub für die erste Rate bis Januar 2013. Es besteht außerdem die Möglichkeit, ausgewählte Oracle- und HP-Produkte in Zahlung zu geben.

www.ibm.com/financing/de/

Unlauterer Wettbewerb? Aufgrund der Kritik der amerikanischen National Advertising Division (NAD) zog Oracle eine Exadata-Werbung zurück, in der die Hardware mit den Power-Systemen der IBM verglichen wird. Offenbar war die pauschale Werbe-botschaft, Exadata sei 20-mal schneller als Power-Systeme, nicht mit Fakten zu belegen. Trotz des Rückziehers will Oracle aber die Entscheidung der NAD anfechten.

www.oracle.de

Die Proalpha Software AG, Weilerbach, feiert 2012 ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Aus dem einst fünfköpfigen Team ist heute ein international agierender ERP-Hersteller geworden, der mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt und im Geschäftsjahr 2010/2011 die Umsatzmarke von 50 Mio. Euro über-schritten hat. Heute setzen mehr als 1.700 Unternehmen die Lösungen des Software-Anbieters ein.

www.proalpha.de

Das Paderborner Systemhaus Accept IT GmbH hat einen neuen Firmensitz. Die neue Wirkstätte des IT-Dienstleisters befindet sich in einem modernen Bürogebäude in der Klingenderstraße 22 in 33100 Paderborn. Nach nahezu zehn Jahren in der Vattmann-straße hatte die wachsende Mitarbeiterzahl einen Umzug erforderlich gemacht.

www.accept­it.de

Drei Jahre nach der Gründung des Stand-orts Hamburg zieht der Waiblinger ERP-Experte Innovabee dort in ein größeres Bürogebäude in der Innenstadt um. Gleich-zeitig stoßen neue Mitarbeiter zum Team um Geschäftsführer Andreas Köhler; Florian Häußler soll sich als Head of Consulting um den Ausbau des Standorts kümmern, von dem aus in Norddeutschland Kunden wie die F.u.G. Gude GmbH, DAL/JTE, Bigpoint und die Block-Gruppe betreut werden.

www.innovabee.de

Die Logistikexperten der CIM GmbH, Fürs-tenfeldbruck, sind jetzt auch mit Niederlas-sungen in der Bundeshauptstadt Berlin und in der Fahrradhauptstadt Münster vertreten.

www.cim.de

IBM wird immer profitabler

Trotz sinkendem Umsatz den Gewinn über Erwarten gesteigert

Obwohl der Umsatz im zwei­ten Quartal 2012 sank, ver­diente IBM mehr, als die Analysten erwarteten. Der

Gewinn stieg um 5,9 Prozent auf 3,88 Mrd. Dollar, der Umsatz schrumpfte, auch wegen schwächelnder Hard­waregeschäfte, um 3,3 Prozent auf 25,78 Mrd. Dollar. Die Gewinnpro­gnose für das gesamte Jahr hob IBM Mitte Juli auf mindestens 14,40 Dol­lar pro Aktie an – auch auf Kosten der Belegschaft, die mit Entlassungen und Gehaltsverzicht konfrontiert ist.

Der Umsatz in Deutschland stagnierte erneut, im dritten Quartal in Folge. Auch der Hardware­Umsatz ging wie erwartet zurück – um neun Prozent auf 4,3 Mrd. Dollar. Der Vorsteuergewinn der STG sank um 40 Prozent auf rund 200 Mio. Dollar; im ersten Quartal hatte IBM mit Hardware noch rote Zahlen geschrieben.

Als Ursache für das rückläufige Hard­waregeschäft werden Produktzyklen genannt; das gilt auch für die Power Systems, für die im Herbst der Prozes­sor Power7+ erwartet wird.Laut Mark Loughridge, Finanzchef der IBM, konnten die Power Systems dank „competitive displacements“ Marktanteile gewinnen. Es habe im zweiten Quartal 2012 mehr als 320 Ablösungen von Systemen anderer Hersteller gegeben.

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Der Verkauf des IBM-Geschäftsbe-reiches Kassensysteme (Retail Store Solutions, RSS) an Toshiba Tec schrei-tet voran, gaben beide Unternehmen Anfang August bekannt. Der erste Teil des Kaufpreises von 850 Mio. Dollar sei gezahlt und die Toshiba Global Com-merce Solutions Holdings Corporation gegründet worden; an dieser Holding besitzen Toshiba Tec 80,1 Prozent und IBM 19,9 Prozent der Anteile. Weitere Teile des Kaufpreises sollen am Tag des Abschlusses der Übernahme und an seinem ersten Jahrestag gezahlt wer-den. Der Rest wird dann am dritten Jah-restag im Austausch für den IBM-Anteil an dem Joint Venture gezahlt. Ungefähr 500 Mitarbeiter von IBM RSS werden zu den lokalen Gesellschaften der Holding in Amerika und Australien wechseln. Wei-tere Abschlüsse sollen im Laufe der Zeit in anderen Ländern folgen. Außerdem wird Toshiba Tec zum IBM-Partner für Smarter Commerce, um sicherzustellen, dass IBM-Lösungen und -Services, die sich auf Rechenzentren eines Unternehmens wie auch auf lokale Filialen erstrecken, weltweit zur Verfügung stehen.„Heute beginnt Toshiba Global Com-merce Solutions mit seinen Geschäftsak-tivitäten in den USA, in Mexiko, Kanada und Australien“, sagte am 1. August Steven D. Ladwig, seit 2006 General Manager von IBM RSS und jetzt Präsident von Toshiba Global Commerce Solutions. „Wir sind fest überzeugt von der Chance, die Stärken von zwei führenden IT-Anbie-tern miteinander zu verbinden, und wir freuen uns darauf, einem globalen Kun-denkreis innovative, integrierte In-Store- Lösungen zur Verfügung zu stellen.“ www.toshibatec-eu.de

Die Kasse hat geklingelt

IBM Deutschland konnte auch im 2. Quartal nicht zulegen

Mark Loughridge, Chief Financial Officer der IBM

Den höchsten Halbjahresumsatz seit 2001, einen um mehr als 56 Prozent

gestiegenen Lizenzumsatz (2,8 Mio. Euro) und einen operativen Cashflow von 3,2 Mio. Euro – diese guten Nach­richten kommen vom lange Jahre kri­selnden E­Commerce­Anbieter Inter­shop Communications AG aus Jena.Der Umsatz wuchs im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 26,4 Mio. Euro. Vor­standssprecher Jochen Moll führt die deutliche Steigerung der Lizenzerlöse auf erste Aufträge für die neue Cross­Channel­Software Intershop 7 zurück. Allerdings lag der Gewinn mit 0,2 Mio. Euro unter den 1,1 Mio. Euro des Vor­jahreszeitraum. Das führt Moll zurück auf die deutlich höheren Marketing­kosten zum Start der neuen Software sowie auf Einmaleffekte. Dennoch blieb die Betriebskostenquote gegen­über dem Vorjahresniveau konstant bei 38 Prozent. Das Unternehmen ist weiterhin frei von Finanzschulden. Die frei verfügbaren, liquiden Mittel stiegen um fünf Prozent auf 17,7 Mio. Euro. Der Harry­Potter­Vermarkter Pottermore, die französischen Raja­Gruppe sowie Styrolution zählen zu den Neukunden seit Jahresbeginn.

www.intershop.de

Erholt sich Intershop?

Der Jenaer Intershop-Tower – heute Firmensitz von rund 30 Software-Unternehmen

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Die Finanzierung für weiteres Wachstum sichert sich die FTAPI Software GmbH, denn der High-Tech Gründerfonds (HTGF), Bay-ern Kapital sowie die Gebrüder Mende investieren einen hohen sechsstelligen Betrag. FTAPI hat ein plattformunabhängi-ges Serversystem für den durchgängig ver-schlüsselten Austausch von Geschäftsdaten mit Externen entwickelt.

www.ftapi.com

ADVERTORIAL

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DV­Dialog 9/2012 | 27. August 20124

Herr Heerdegen, am 6. September macht die CRM Acceleration Station in Frankfurt. Was sind dort die Schwerpunktthemen?Julian Heerdegen: Wir wollen Strategien zum Kundenmanagement der Zukunft und Bei­spiele für die Realisierung von CRM­Projekten vorstellen. Themenschwerpunkte sind „Social Business“ und der Einfluss sozialer Netze auf die Lead­Generierung, vertikale Anwendungen und die CRM­Einbindung in IT­Landschaften, vor allem die IBM­Integration von Sugar. Keynotes von CEO Larry Augustin, über die Zukunft des CRM­Marktes, unsere Vision und die Weiterentwicklung des Produktes runden das Programm ab. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Tracks: Best­Practice­Vorträge und Referate zu den Themen „Social & Mobile CRM“. Dazu gibt es auch eine Keynote von IBM zur „Social Selling Transformation“. Die Best­Practice­Vorträge von Sugar­Kunden vermit­teln viel Detailwissen. Die offene und flexible Gestaltung der Software, die ausschließlich auf Standards aufbaut, macht in Verbindung mit unseren Tools und dem weltweiten Ökosystem den Einsatz einfach und vielseitig. Die Software eröffnet großen Freiraum bei der Gestaltung der CRM­Prozesse. So können welt­weit Kunden und Partner eigene Ideen damit umsetzen, die dann später auf unserer SugarEx­change­Plattform im Internet bereitgestellt oder in unseren Communityes diskutiert werden. Dieses geballte Wissen, wie man Sugar optimal einsetzen kann, wollen wir mit der europawei­ten Roadshow in den Markt tragen.

Bei so viel Freiheiten: Kann man da noch von Standardsoftware reden? Heerdegen: Oh doch! Und zwar aus zwei Grün­den: Zum einen setzt Sugar ausschließlich auf

Standardtechnologien wie PHP, Apache oder MySQL auf, zum anderen bietet Sugar Standard­schnittstellen und definiert Standardfunktionen und ­prozesse. Nehmen Sie Sugar auf der AS/400: Sugar läuft nicht nur nativ auf IBM i, sondern integriert sich auch mit den Anwendungen darauf. Dazu verwenden wir Industriestandards wie die Protokolle SOAP oder REST.Die Flexibilität macht es möglich, dass jeder Kunde diese Standards einfach und schnell an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann. Und zwar so anpassen kann, dass die Software Update­sicher bleibt. Sobald wir also die nächste Version herausbringen, kann der Kunde diese nutzen, ohne dass er seine Modifikationen und Erweiterungen verliert.

Welche Merkmale unterscheiden Sugar von den Dinosauriern im Markt?Heerdegen: Die Dinosaurier des CRM stam­men noch aus einer Zeit, als das Internet keine Rolle spielte, sind also noch Host­ oder Client/Server­basiert. Natürlich kann man auch damit aktuelle CRM­Trends abbilden, vorausgesetzt, man hat das Know­how und die nötigen Köpfe und Hände dazu, die sich mit den fachlichen Anforderungen, aber auch mit der proprietären Technik auskennen.Nach dieser ersten Generation kamen Anbieter wie Salesforce.com und haben den Markt revo­lutioniert – allerdings mit reinem CRM­Hosting. Sugar steht seit seiner Geburtsstunde im Jahr 2004 mit Offenheit und Standards für die dritte CRM­Generation. Sugar ist keine Legacy­Soft­ware, die in die Cloud gebracht wird, sondern Cloud von Anbeginn an. Offene Technologien und Standards – sie sind die DNA von Sugar. Das bringt uns einen großen Vorteil: Kunden, die irgendwo auf der Welt Anpassungsbedarf

haben, finden überall PHP­ oder MySQL­Exper­ten, die Anpassungen schnell durchführen. Das ist bei proprietären Lösungen viel schwieriger. Unsere DNA ist also vermutlich der größte Unterschied zu den Legacy­Lösungen. Und im

Unterschied zu Salesforce & Co. zwingen wir unsere Kunden nicht zum Outsourcing ihrer Daten; Sugar lässt sich genauso gut auch im Rechenzentrum des Kunden betreiben.

Wo liegen andere Stärken von Sugar?Heerdegen: Unsere vielleicht größte Stärke nenne ich „Time to Value“. Diese Stärke kommt vor allem bei solchen Vertriebsteams zum Tra­gen, die eine Lösung in kürzester Zeit imple­mentiert haben wollen und das CRM­System als Datenquelle für alle Prozesse im Unternehmen nutzen wollen: von Vertrieb über Marketing bis hin zu den Support­Daten. Bei Legacy­Systemen sind solche Anpassungen eher langwierig. Das ändert sich mit Sugar, denn jetzt können Vertrieb und Marketing viele Anpassungen selbst vornehmen oder vornehmen lassen. Sie müssen nicht mehr auf die IT­Abteilung warten.

In der Vergangenheit haben sich mit dem ERP-Gedanken integrative Lösungen

durchgesetzt. Was spricht dennoch für eine Best-of-Breed-Lösung wie SugarCRM?Heerdegen: An erster Stelle steht der Fakt, dass Sugar ausschließlich CRM macht, also allein hier die Prioritäten setzt. Das ist bei den ERP­Anbietern anders, die allesamt ja viel mehr Funktionalität anbieten und daher manchmal auch andere Prioritäten setzen müssen.

Werden Global Player wie SAP, Oracle, Mi-crosoft oder Infor das nicht auch abbilden?Heerdegen: Ohne Frage werden die das hinkrie­gen. Fragt sich nur wann, wie und zu welchem Preis. Denn ist CRM der fachliche Schwerpunkt von Oracle? Mit Sicherheit nicht, wohl aber bei uns. Wir wollen unsere Kunden mitnehmen in die CRM­Zukunft. Oracle dagegen kauft Firmen wie Siebel oder RightNow. Was heißt das für deren Kunden?

Oracle könnte doch auch Sugar kaufen?Heerdegen: Wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Ich weiß nur: CRM­Anwendungen wer­den sich höchst dynamisch weiterentwickeln, unterschiedlich je nach Branche, und ver­mutlich in jedem Unternehmen etwas anders eingesetzt. Vertrieb und Marketing sind Wett­bewerbsfaktoren, die überall unterschiedlich ausgeprägt und gelebt werden. Deswegen hat sich Sugar auch so erfolgreich entwickelt; weil wir dieser Tatsache mit der Flexibilität unserer Software Rechnung tragen.

Wird Sugar denn ein lupenreiner CRM-An-bieter bleiben? Salesforce beispielsweise wei-tet die Funktionalität doch bereits aus ...Heerdegen: Kein Kunde will eine Insellösung, daher bieten die ERP­Anbieter z. B auch CRM­Module an.

TExT: BERTHolD WESSElER | FoToS: ClAuS uHlENDoRF

Im Gespräch mit Julian Heerdegen, Product Evangelist von SugarCRM

„Die Flexibilität macht es möglich, dass jeder Kunde die Sugar-Standards einfach und schnell an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann.“ Julian Heerdegen

„CRM sollte einfach und flexibel sein!“

Das kalifornische Softwarehaus Sugar bahnt sich mit seinem branchenunabhängigen CRM­System den Weg in immer mehr Ver­triebs­ und Marketingabteilungen, auch in Deutschland. Die einfache Integrierbarkeit, Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit der Software bieten in Industrie, Handel, Hand­werk oder auch Dienstleistungsgewerbe Kos­tenvorteile. Vertriebs­, Marketing­ und Serviceprozesse können dank der flexiblen Software­Architek­tur in vielen Anwendungsumfeldern schnell abgebildet werden. Zumal es inzwischen einen großen Fundus ergänzender Module gibt – und viele Programmierer und Softwarehäuser neue Add­ons für individuelle Marketing­, Ver­triebs­ und Service­Anforderungen erstellen. So sind z.B. Erweiterungen für das Event­Management von Firmenveranstaltungen erhältlich. Im Vertrieb unterstützen spezielle Module Angebots­ und Vertragsversionierung oder das Berichtswesen. Apps für Android­Endgeräte können ebenso integriert werden wie solche für iPad oder Blackberry. Per Web­browser loggen sich die Anwender in die Soft­ware ein. Sie läuft bei einem, aber auch bei mehreren hundert Usern stabil und sicher, u.a. auf der AS/400, so Julian Heerdegen, Product Evangelist von SugarCRM.

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DV­Dialog 9/2012 | 27. August 2012 JULIAN HEERDEGEN | TITELINTERVIEW 5

Wir gehen einen anderen Weg und wollen unab­hängiger CRM­Spezialist bleiben. Sugar hat von Anfang an die Software so konzipiert, dass sie ohne Schwierigkeiten an alle IT­Umgebungen angepasst werden kann und Integrationen zu allen gewünschten Systemen schafft. Wenn ein Social­Media­System in Russland angeschlossen werden soll – kein Problem. Wir haben auch in Russland lokale Partner, die solche Lösungen bieten können. Es gibt bereits Hunderte von Integrationen zu anderen Systemen, die man über unsere Platt­form Sugar Exchange online kaufen kann. Das ist unser Ansatz: Wir wollen CRM­Anbieter bleiben, dessen Lösungen in allen relevanten IT­Umgebungen und mit allen wichtigen IT­Systemen genutzt werden können. Dazu zählen wir auch die AS/400. Mit unserer Strategie, CRM möglichst einfach zu machen, wollen wir vor allem diejenigen Unternehmen überzeugen, die das mit Abstand marktführende CRM­System nutzen – Excel. Für die wird es z.B. schwierig, Social Media zu nut­zen. Weltweit gibt es ja schätzungsweise 15 Mio. CRM­User, aber 25 Mal so viele E­Mail­Adressen von Mitarbeitern mit direktem Kundenkontakt, also in Vertrieb, Marketing oder im Support.

Sie haben die Flexibilität von Sugar an-gesprochen. Was muss der Kunde bei der Implementierung beachten, dass er diese Flexibilität nicht verliert und doch eine inflexible Insellösung erhält?Heerdegen: Sie sprechen eine Erfahrung an, die schon viele IT­Leiter gemacht haben: Mit ein paar falschen, unbedachten Handgriffen manövriert man sich mit Erweiterungen oder Anpassungen auf eine Software­Insel, deren

Upgrades oder Releasewechsel nur noch mit viel Aufwand möglich sind. Um dem vorzubeugen, haben wir die Architektur von Sugar flexibel und offen aufgebaut.Sugar ist eine klar strukturierte PHP­Lösung. Es gibt eine Metadaten­Architektur, die Sugar Upgrade­sicher macht. Das heißt: Der Kunde implementiert seine Erweiterungen oder passt die Standardfunktionalität an seine Belange an.Dazu nutzt er unsere Entwicklungsumgebung Sugar Studio. Damit kann er oder auch ein Part­ner ganze Ergänzungsmodule erstellen, etwa für das Lieferantenmanagement. Sugars PHP­ und MySQL­Strukturen sind davon nicht berührt, denn all das wird über die Metadaten abgebil­det. Das heißt auch: Upgrades sind problemlos, selbst bei stark modifizierten Sugar­Anwendun­gen. Wir wollen ganz bewusst kein Vendor­Lock­in erzeugen, sondern unseren Kunden die vollständige Kontrolle über ihre Daten geben.

Vollständige Kontrolle hieße, dass Kunden auch den PHP-Programmcode verändern ...Heerdegen: Selbst das ist möglich und vor allem für unsere Partner nützlich. Sie sind ja sehr erfin­dungsreich, indem sie Lösungen für regio nale

oder branchenspezifische Besonderheiten schaf­fen. Auch der Code lässt sich Upgrade­sicher ändern. In unserem Application Framework als Bestandteil der Dokumentation ist ganz genau spezifiziert, welche Programmteile nicht geän­dert werden sollten.

Sind Besonderheiten bei der Sugar-Imple-mentierung auf IBM i zu beachten? Heerdegen: Die AS/400 ist zwar durchaus spe­ziell und tickt anders als Windows­ oder Linux­Rechner, aber die Implementierung von Sugar

unterscheidet sich gar nicht. Einfach gesagt: Die Software installieren und loslegen. Voraus­setzung ist eine Laufzeitumgebung mit Zend, die aber im Standard von IBM i enthalten ist. Die Daten auf der AS/400 sind natürlich nicht in MySQL gespeichert, sondern in der integrierten Datenbank. Deswegen liefern wir einen „Wrap­per“ mit, so dass Sugar auch die DB2/400 als Storage­Engine nutzen kann. Sogar Datenbank­Trigger sind nutzbar, was für manche Anwen­dungen große Vorteile bringen kann.

Seit 2011 gibt es die Solution Edition Sugar-CRM für IBM i. Wie ist die Akzeptanz? Heerdegen: Gut, denn Sugar hat ja die gleiche Produktidee wie IBM mit der AS/400. So wie die Maschine eine integrierte Systemplattform bietet, die einfach zu betreiben ist, wollen wir eine CRM­Lösung schaffen, die sich einfach in die IT­Systeme und Geschäftsprozesse des Unter­nehmens einfügt und auch einfach zu benutzen ist. Und eines darf man nicht vergessen: Pure Systems kommen, auch mit IBM i. Dafür ist Sugar heute bereits genauso zertifiziert wie für die City Cloud der IBM.

Gibt es „Red Books“, um Sugar auf die AS/400-Infrastruktur zu bringen? Heerdegen: Das ist ja das Schöne: Sie brauchen dazu keine Bücher. Wenn Sie die Dokumenta­tion ausdrucken würden, reichen etwa sechs DIN­A4­Seiten. Das meiste betrifft das Tuning, vor allem der Datenbank, der Laufzeitumge­bung und des Applikationsservers. Das sind ein paar Schritte, die wichtig sind, um die von der AS/400 gewohnte Performance zu erzielen. Nebenbei bemerkt arbeitet Sugar auch mit Lotus, Cognos oder Websphere zusammen. 

„Es gibt Hunderte von Integrationen zu anderen Systemen, die über unsere Onlineplattform Sugar Exchange erhältlich sind.“ Julian Heerdegen

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AKQUISITIONEN

MIDRANGE­MARKT | KOOPERATIONEN DV­Dialog 9/2012 | 27. August 20126

Der ERP-Hersteller Infor bleibt auf Ein-kaufstour und hat seinen kanadischen Ver-triebspartner Group Laurier übernommen. Mit 30 Mitarbeitern am Sitz in Montreal und einer zusätzlichen Niederlassung in Toronto bedient Group Laurier 70 Kunden.

www.infor.de

Der amerikanische Druckerhersteller Xerox will das britische Unternehmen WDS über-nehmen, einen mehr als 2.000 Mitarbeiter starken Anbieter von technischem Support, Knowledge Management sowie Beratung für die Mobilfunkindustrie.

www.xerox.de

Unicom Systems hat von der Berliner Beta Systems Software AG alle Geschäftsanteile der Tochter Detec Software GmbH erwor-ben. Unicom will die Document-Composi-tion-Technologie von Detec nutzen. Sie soll in Form der Produkte Doxite und Lasersoft die Produktion, Distribution und Digitalisierung von Dokumenten-Workflows in Geschäfts-umgebungen automatisieren. Die Detec-Technologien sollen die IT-Lösungen von Unicom ergänzen, neben Power7-Lösungen z.B. auch Anwendungsmodernisierung, Big Data, Cloud Services und Digital Imaging.

www.unicomglobal.com

Akquisition vollendet: Am 23. Mai meldete IBM den Abschluss der Übernahme von Varicent und damit den Ausbau des Port-folios an Analysesoftware. Mit dem gleichen Ziel hatte IBM zuvor bereits Unternehmen wie Algorithmics, Clarity, Cognos, Open Pages und SPSS erworben. Die im Jahr 2003 gegründete, knapp 200 Mitarbeiter starke und im kanadischen Toronto ansässige Firma Varicent hat sich auf die Analyse der Ver-gütung und Leistungsbeurteilung von Ver-triebsmitarbeitern spezialisiert. Zu den rund 180 Kunden zählen Starwood Hotels, Hertz, Manpower und Office Depot.

www.ibm.de

Mit der Akquisition von SCCM Expert baut Flexera Software ihr Angebot an Tools für die Lizenzverwaltung und -optimierung im Unternehmen aus. SCCM Expert, Microsoft-Partner und Gründungsmitglied der Microsoft System Center Alliance, versetzt IT-Abtei-lungen in die Lage, ihren Benutzern ein App-Store-Portal einzurichten – für benutz-erzentrische Computing-Modelle und „IT as a Service“ mit lokalen, Cloud-basierten oder virtualisierten Anwendungen.

www.flexerasoftware.com

Nach der Übernahme des USV-Herstellers APC durch Schneider Electric im Jahr 2007 wurden jetzt auch die beiden deutschen Töchter endgültig zusammengelegt. Seit dem 1. August ist die APC Deutschland GmbH in die Schneider Electric GmbH integriert; ihre Geschäftsaktivitäten und -beziehungen werden seither von deren Geschäftsbereich „Schneider Electric IT Business“ fortgeführt. Für Kunden, Partner und Distributoren von APC soll es keine Änderungen geben, da die Ansprechpartner erhalten bleiben.

www.schneider­electric.de Kurz nach Bekanntgabe des Erwerbs des britischen SAP­Partners Blue­

print Management Systems stieg die Bielefelder Itelligence AG Mitte Juli mit dem Kauf von Elsys auch in den türkischen SAP­Markt ein.

„Mit Elsys haben wir einen der bes­ten SAP­Partner in der Türkei gefun­den, um unsere Internationalisierung weiter voranzutreiben“, sagt Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der Itelli­gence AG. „Damit schließen wir einen strategischen White Spot, der nicht nur den Markt der Türkei, sondern auch den Schwarzmeer­Raum und den Mittleren Osten umfasst. Leistungsan­gebot und Unternehmenskultur pas­sen optimal zu uns und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“Dazu erwirbt die Bielefelder NTT­Toch­ter zunächst 60 Prozent des im Jahr 2000 gegründeten SAP­Beratungshau­ses Elsys, das zuletzt mit rund 180 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 11,5 Mio. Euro erwirtschaftete. Elsys hat durch eigene Industrie lösungen auf Basis von SAP Business All in One Know­how vor allem in den Bran­chen Automobilzulieferer, Textil, Han­del, Consumer sowie in der Pharma­industrie. Das Angebotsspektrum umfasst den kompletten Lebenszyklus einer SAP­Lösung mit Lizenzvertrieb, Beratung, Wartung und Application Management Services.

„Itelligence betritt mit der Investition in der Türkei wirtschaftliches und kulturelles Neuland an der Brücke zwischen Europa, Asien und Afrika“, erklärt Finanzvorstand Norbert Rotter. „Bereits seit Jahren pflegen wir mit Elsys gute Geschäftsbeziehungen und erwarten positive Effekte für unsere internationalen Kunden, insbeson­dere auch in Deutschland.“ Hier sei von Vorteil, dass Deutschland der mit Abstand größte türkische Han­delspartner ist.„Die Unternehmenskulturen passen sehr gut zusammen“, glaubt auch Elsys­Geschäftsführer Savas Komban. Er sieht neue Chancen, um gemeinsam neue Märkte und Dienstleistungen zu entwickeln, „von denen unsere türki­schen und internationalen Kunden sowie unsere Mitarbeiter gleicherma­ßen profitieren“. Itelligence will Elsys in ihre Region Osteuropa integrieren.

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Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und der Bundesverband IT­

Mittelstand e.V. (Bitmi) wollen den Austausch zwischen Forschung und IT­Mittelstand erleichtern und dem derzeitigen Fachkräftemangel mit knapp 40.000 fehlenden IT­Fachleuten gemeinsam entgegentreten. Denn die

IT­Branche besteht in Deutschland zu 90 Prozent aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Der Zugang zur Forschung und eigene Forschungsak­tivitäten sind für sie allerdings weit­aus schwieriger zu bewerkstelligen als für die Global Player der IT­Industrie. Um die Innovationsfähigkeit der klei­neren IT­Häuser zu steigern, will ihnen GI­Präsident Prof. Oliver Günther die anwendungsorientierte Forschung zugänglicher machen. „Der Wissens­transfer aus der Forschung in die Praxis ist ein sehr wichtiger Aspekt. Daher ist eine strukturelle Verbesserung des Technologietransfers zwischen Hoch­schulen und der mittelständischen IT­Wirtschaft durch ein übergreifendes Wissensmanagement anzustreben“, betont Dr. Oliver Grün, als Präsident des Verbands Bitmi. Er repräsentiert mehr als 600 mittelständische IT­Unternehmen in Deutschland mit

einem Umsatzvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro.Für den Wissenstransfer richten GI und Bitmi eine Anlaufstelle ein, die zunächst Kontakte zwischen Mittel­ständlern und Hochschulen anbahnen und mittelfristig Forschungskoope­rationen initiieren soll. Um ihn zu erleichtern, wollen beide Verbände auf lokaler Ebene Hochschulen und Mittelständler zusammenbringen und über die GI­Weiterbildungstochter Deutsche Informatik Akademie (DIA) auch praxisrelevante Seminare entwi­ckeln. Ebenfalls geplant sind gemein­same Aktionen und Kampagnen für die schulischen Nachwuchsförderung, die Weiterbildung und die politische Willensbildung.Bereits heute arbeiten 85 Prozent aller Auszubildenden der deutschen IT­Branche laut Grün in mittelständi­schen Unternehmen. „Ich freue mich, dass wir mit dem Bitmi einen direk­ten Draht zum Mittelstand gefunden haben“, betont GI­Präsident Günther. „Nur durch den steten Austausch zwi­schen Forschung und Industrie kön­nen die Unternehmen in Deutschland auf dem neuesten Stand der Entwick­lung und damit wettbewerbsfähig blei­ben.“ Gegründet im Jahr 1969 ist die GI heute mit rund 20.00 Mitgliedern die größte Vertretung von Informa­tikern im deutschsprachigen Raum.

Cornelia Winter

Nach der Übernahme von Lawson Software durch Infor im vergange­

nen Sommer will der M3­Partner Ciber künftig auch andere Infor­ Produkte einführen. Aktuell bezieht sich die erneuerte Partnerschaft aber lediglich auf Infor 10 ERP Enterprise M3, das frühere Movex. Die Beziehung der Unternehmen geht auf das Jahr 1995 zurück, als Ciber erstmals mit Lawson kooperierte.

Infor und das amerikanische IT­Bera­tungsunternehmen Ciber sind eine strategische Partnerschaft eingegan­gen. Ziel dieser Kooperation ist es, mit Hilfe der weltweit 7.000 Ciber­Berater die Infor­Lösungen schneller einzu­führen und die Zahl an spezialisier­ten Beratern für Infor­Anwendungen weltweit zu erhöhen. Dabei geht es vor allem um die schnelle Anpassung des ERP­Standards an die kundenspezifi­schen Anforderungen.Beide Unternehmen sind in verschie­denen Industrien aktiv und wollen gemeinsam Services und Implementie­rungsmethoden anbieten. „Zusammen mit Infor werden wir vorkonfigurierte Lösungen anbieten, die Implementie­rungszeiten verkürzen und messbare Ergebnisse liefern“, so Dave Peter­schmidt, CEO von Ciber. „Ciber ist ein idealer Partner für uns“, glaubt Infor­Präsident Stephan Scholl. „Das Unternehmen verfügt über fundiertes Know­how in unseren Zielbranchen, inklusive Anlagenbau, Fertigung, Gesundheitswesen, Distribution und dem öffentlichen Sektor. Das wird uns dabei helfen, unseren Kunden schnel­ler Mehrwert zu liefern.“Als einer der größten Systeminteg­ratoren von Infor implementiert Ciber ERP­Projekte inklusive Anpas­sung der Geschäftsprozesse, Change Management sowie funktionalen und technischen Services zur Unterstüt­zung der Infor­Anwendungen und ­Technologie. Das 1974 gegründete Beratungshaus liefert Lösungen zur Unterstützung bei Budgetierung, Finanzprozessen und ­analysen, bei Human Capital Management sowie bei Produktions­ und Vertriebs systemen. Die deutsche Tochter ist in Heidelberg ansässig.

Jutta Deuschl/Diana zahn

Strategische ERP-Partnerschaft

Bisheriger Lawson-Partner Ciber kooperiert auch mit Infor

Infor-Präsident Stephan Scholl: „Ciber verfügt über Know-how in unseren Ziel branchen“

Austausch zwischen Forschung & IT-Mittelstand

Gesellschaft für Informatik und Branchenverband Bitmi besiegeln Partnerschaft

Itelligence weiter in Kauflaune

Itelligence-CEO Herbert Vogel: „Wir schließen einen White Spot, der nicht nur den Markt der Türkei, sondern auch den Schwarzmeer-Raum und den Mittleren Osten umfasst.“

Türkischen SAP-Partner Elsys übernommen

Intelligence an der Brücke zu Asien und Afrika

Stefanini arbeitet jetzt mit Keneos zusammen, einem europäischen

Beratungsunternehmen mit SAP­Fokus. Stefanini ist ein weltweiter Anbieter von IT­Services mit 16.000 Mitarbeitern, Hauptsitz in Brasilien und Niederlassung in Köln.Stefanini erweitert so sein Angebot rund um regionsspezifische SAP­Expertise für Business Intelligence in Europa, während Keneos nun weltweit IT­Services, IT­Sourcing, Anwendungs­entwicklung und IT­Lösungen liefern kann. „So können wir unseren EMEA­Kunden neben unserer großen Palette an Dienstleistungen noch zusätzlichen Mehrwert liefern“, sagt Ernst Vögtle, Vice President Business Development bei Stefanini EMEA. Keneos ist ein Ser­viceprovider für SAP mit mehr als 500 Beratern, Präsenz in elf Ländern und über 300 Kunden.

www.stefanini.com

Bei der Serverentwicklung wollen Lenovo und EMC künftig im Rah­

men einer weitreichenden Partner­schaft intensiv zusammenarbeiten. Der chinesische PC­Hersteller will so seine Position im Markt für Intel­Ser­ver und vernetzte Speichersysteme ausbauen, der Speicherpionier seine Präsenz in China verstärken. Lenovo wird die Server auf den Markt bringen und nach und nach mit EMC­Speichern integrieren. Im Rahmen der OEM­ und Reseller­Beziehung wird Lenovo Speicher von EMC zunächst in China anbieten; eine Expansion in andere Märkte ist geplant.Geplant ist ebenfalls, Teile der EMC­Tochter Iomega in ein neues Joint Ven­ture zu überführen, das NAS­Systeme für mittelständische Unternehmen bieten soll – auch für die Standort­vernetzung über die Storage­Systeme.

www.lenovo.com

Regionsspezifische SAP-Expertise

lenovo und EMC neue Serverpartner

Anlaufstelle schafft Kontakte zwischen Unis und Mittelstand

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DV­Dialog 9/2012 | 27. August 2012 STRATEGIEN | MIDRANGE­MARKT 7

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Der Aschaffenburger IT­Dienstleister Pass gründet eine eigene Business Unit „Operations“. Als Head of

Business Unit Operations zeichnet seit Jahresbeginn Artur Lepold verantwort­lich. Sein vertrieblicher Konterpart ist

Rainer Klümper als Head of Business Development Operations.Hatte man bisher Application Service Providing (ASP) und Business Process

Outsourcing (BPO) für Banken­ und Versicherungen angeboten, sollen nun auch abgestufte Outsourcing­ und Cloud­Services sowie Managed Ser­vices (Betrieb von IT­Infrastrukturen beim Kunden) hinzukommen. Dazu gehören auch Services zu den Themen Netzwerk, Security, Virtuali­sierung, Mobile Device Management und ITSM sowie ein Servicedesk. Pass betreibt seit mehr als zehn Jahren in zwei eigenen, vollständig Backup­fähigen Rechenzentren Lösungen für aktuell mehr als 50 Unternehmen, davon die Hälfte aus dem Finanzbe­reich (Banken, Versicherungen).

Im Rahmen der Outsourcing­Modelle übernimmt Pass für Kunden Aufgaben im Bereich der Software­Entwicklung und ­wartung sowie Funktionen im IT­Infrastrukturumfeld bis hin zum vollständigen Betrieb der IT. Managed Services bietet Pass für definierte Betriebsaufgaben (Server, Netzwerk, Storage, Client Service, Security) in der IT der Kunden – und übernimmt das Systemmanagement und ­reporting, die Überwachung und Anpassung von Serviceprozessen sowie leistet eine vor­

ausschauende Beratung während der Vertragslaufzeit. Die Pass­Experten unterstützen bei der Planung und Umsetzung von IT­Vorhaben, analysieren und optimie­ren IT­Plattformen, ­Prozesse, ­Kosten und ­Risiken. Außerdem unterstützen sie bei der Erstellung von Betriebs­dokumenten und der Konzeption von Wiederanlaufstrategien. Zielgruppe für diese Dienstleistungen sind in erster Linie kleine und mittelständi­sche Unternehmen mit einem hohen Bedürfnis an Sicherheit und Verläss­lichkeit.

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Pass forciert Outsourcing Der Aschaffenburger IT-Dienstleister Pass gründet eine eigene Business Unit „Operations“

Rainer Klümper leitet bei Pass als „Head of Business Development Operations“ den Outsourcing-Vertrieb

Artur Lepold hat beim IT-Dienstleister Pass zu Jahresbeginn die Leitung der neu gegründeten Business Unit „Operations“ übernommen

Abgestufte Outsourcing- und Cloud-Services

Konzeption von Wiederanlaufstrategien

Der Münchener Messaging­Spezialist Retarus GmbH hat nach den Ver­

triebsbüros in Fulda und Hannover eine Niederlassung in Frankfurt eröff­net, um von dort aus Retarus­Kun­den in den Ballungsräumen Rhein/Main und Rhein/Ruhr zu betreuen. Im nächsten Schritt ist die Grün­dung einer Niederlassung in Ham­burg geplant.

Mit der Restrukturierung des Ver­triebs baut Retarus im Rahmen einer neuen Vertriebsstrategie eine dezent­rale Sales­ und Presales­Organisation auf. Die neue Niederlassung in der Main­Metropole befindet sich an der Hanauer Landstraße 291b. Im boo­menden Frankfurter Ostend sucht Retarus bewusst die Nähe zu den dort ansässigen internationalen Rechen­zentren.

„Derzeit geht bei den meisten Unter­nehmen der Trend zur Zentralisierung – wohl nicht zuletzt aus Kostengrün­den“, will Martin Hager, Gründer und Geschäftsführer von Retarus, auch hier wieder seinen eigenen Weg gehen. „Wir bringen unsere Expertise direkt vor Ort ein und investieren so in die Beziehung zu unseren Kunden.“ Die Leitung in Frankfurt übernimmt ab sofort Stephan Brauckmann (38), der zunächst ein schlagkräftiges Team aufbauen soll. Brauckmann, der über langjährige Verkaufserfahrung (Soft­ware und Telekommunikation) ver­fügt, war fünf Jahre lang im Bereich Messaging­Services tätig. Zuletzt war er Country Manager Deutschland bei Easylink Services International, die seit Juli zur Opentext Corporation gehört.

www.retarus.de

Die CHG­Meridian Deutsche Com­puter Leasing AG mit Sitz in Wein­

garten erweitert ihr Topmanagement und legt damit den Grundstein für den weiteren Ausbau der Technologie­ und Servicebereiche. Ab 2013 nimmt Peter Horne (57), bereits seit 1997 Mitglied des Vor­stands, als Chief Operating Officer (COO) auch weitere Aufgaben wahr. Als Neuzugang im Unternehmen wird dann Frank Kottmann (45) im Vorstand Chief Sales Officer Cen­tral Europe (CSO); der Wirtschafts­wissenschaftler kommt vom System­haus Computacenter, wo er seit 2008 im deutschen Vorstand das Ressort Vertrieb verantwortete.

Die weiteren Vorstandsressorts bleiben von der Erweiterung unberührt: Jürgen Mossakowski (52) bleibt Vorstandsvor­sitzender und verantwortlich für den internationalen Vertrieb außerhalb von Central Europe. Joachim Schulz (46), seit 2007 Mitglied des Vorstands, ist weiterhin Finanzvorstand.

Bereits Ende 2011 war mit der Grün­dung einer Tochter im Bereich mobiler Investitionsgüter, der CHG­Meridian Mobilien GmbH, der Ausbau ihrer Technologie­ und Servicebereiche ein­geleitet worden. Im Fokus steht auch dabei – wie seit mehr als 30 Jahren – der Informations­ und Telekommu­nikationsbereich. Zu einem deutlich kleineren Anteil ist CHG mit industri­ell genutzten Investitionsgütern sowie Healthcare­Technologien tätig. Das in 19 Ländern präsente Unter­nehmen mit weltweit mehr als 700 Beschäftigten konnte im letzten Geschäftsjahr ein Rekordergebnis ver­buchen: Die Summe aller Neuverträge war 2011 um 30 Prozent auf 858 Mio. Euro (2010: 661 Mio. Euro) gestiegen. Aufgrund dieser positiven Entwick­lung will CHG­Meridian innerhalb der nächsten drei Jahre beim Neugeschäft die Milliardengrenze überschreiten.

www.chg-meridian.com

CHG-Meridian erweitert Vorstand

Frank Kottmann neuer Vertriebsvorstand

Retarus dezentralisiert den Vertrieb

Messaging-Dienstleister nun auch in Frankfurt präsent

Stephan Brauckmann, bei Retarus Leiter der neuen Regional niederlassung in Frankfurt/Main

CEO Jürgen Mossakowski hat im Vorstand Verstärkung bekommen

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BILANzEN

MIDRANGE­MARKT | TRENDS DV­Dialog 9/2012 | 27. August 20128

Der weltweite ITK-Markt bleibt trotz der Finanz- und Bankenkrise auf Wachstumskurs, prognostiziert das European Information Technology Observatory (EITO). Der glo-bale Umsatz soll 2012 um 5,1 Prozent auf 2,57 Bio. Euro steigen. Die beiden großen Segmente Informations- und Kommunikati-onstechnik wachsen mit jeweils fünf Prozent beide gleich. Regional hingegen entwickeln sich die Märkte sehr unterschiedlich. In den Schwellenländern boomt die Branche, wäh-rend sie in Westeuropa weitgehend stagniert oder gar schrumpft. Die Schwellenländer stehen in diesem Jahr bereits für mehr als ein Viertel (27 Prozent) der weltweiten ITK-Nachfrage. Bis 2020 wird ihr Anteil auf fast die Hälfte steigen.

www.eito.com

Auch im ersten Halbjahr konnte Magic Software den Aufschwung fortsetzen. Der Umsatz des auch auf der AS/400 aktiven Anwendungsmodernisierers wuchs um zehn Prozent auf 58,1 Mio. Dollar, der Gewinn sogar um 17 Prozent auf 7,8 Mio. Dollar. Zu den Produktneuerungen in diesem Zeitraum zählt die Erweiterung der mobilen Lösun-gen auf Smartphones und Tablets mit den Betriebssystemen Apple iOS und Google Android. Außerdem hat Magic neue Ver-triebspartner in Spanien und Polen gewon-nen, beides wie Magic selbst Töchter der Asseco Group.

www.magicsoftware.de

Weniger kann mehr sein: Im Geschäftsjahr 2011/2012 (Ende 30. April) hat der SAP-Partner Cormeta 15,5 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Durch die Ausgründung des ehemaligen Geschäftsbereiches IS-U in ein Schwesterunternehmen im September 2011 fiel er niedriger aus als im Vorjahr (18,3 Mio. Euro). „Auch im zurückliegenden Geschäfts-jahr haben wir wieder ordentlich zugelegt. Nimmt man den durch den Wegfall des Geschäftsbereichs bereinigten Umsatz, liegt der Zuwachs bei fast 2 Mio. Euro“, freut sich Cormeta-Vorstand Holger Behrens. Zurzeit sind bei dem Ettlinger IT-Dienstleister mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf und Hamburg rund 90 Mitarbeiter beschäftigt.

www.cormeta.de

Zunehmend optimistisch: Manhattan Asso-ciates, Hersteller von Lager- und Logis-tiksoftware, meldete für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum um 5,8 Prozent auf 93,6 Mio. Dollar. Um mehr als das Doppelte wuchs der Gewinn um 14,9 Prozent auf 14,2 Mio. Dollar; die Prognose für das Jahr 2012 wurde angehoben. Außerdem gab der im AS/400-Markt verwurzelte Softwareherstel-ler bekannt, dass Eddie Capel am Jahresende Pete Sinisgalli als CEO ablöst, der sich dann wie geplant in den Ruhestand verabschie-det. Capel, derzeit Chief Operating Officer, ist bereits seit Juni 2000 für Manhattan tätig.

www.manh.com

Das Betriebssystem IBM i ist bei mehr als 150.000 Unternehmen im Einsatz. Mit dieser klaren Aussage

lüftete Colin Parris, General Mana­ger für die IBM Power Systems, nach einer mehr als zehn Jahre währenden Phase des Schweigens am 11. Juli den Schleier des Geheimnisses um die AS/400­Installationszahlen. Und das gleich im ersten Satz der aktualisier­ten Roadmap.

Schon lange publiziert IBM gar keine Umsatz­ und Absatzzahlen mehr für die i­Plattform, sondern addiert diese seit 2008 zu denen des „Converged

System p“ – wohl auch, um dessen Zahlen im umkämpften Unixserver­Markt aufzupeppen. Bis kurz nach der Jahrtausendwende herrschte noch absolute Transparenz. IBM veröffentlichte mit jeder Quartals­bilanz auch Details zu allen Serverver­käufen, u.a. auch für die AS/400 (die im Jahr 2000 in iSeries umbenannt worden war). Die Zahl der Kunden, die mit einer AS/400 arbeiteten, war ebenso bekannt wie die Zahl der Rech­ner, die bei ihnen im Einsatz waren (siehe Grafik).

Dann wurden nur noch relative Zah­len veröffentlicht, so dass man rech­nen musste. 2003 beispielsweise wuchs der iSeries­Umsatz um sieben Prozent – und es wurden rund 2.500 Neukunden dafür gewonnen. Das war kaum mehr als die Hälfte der 4.000 Neukunden von 2002; es könnte gut sein, das hier die seit 1988 stetig steigende Zahl der AS/400­Kunden erstmals schrumpfte, weil mehr Kunden von der AS/400 abwanderten, als zur Community hin­

zukamen. Vielleicht war das aber auch schon 2002 der Fall, so dass die uns vorliegende letzte Grafik aus dem IBM­Fundus die maximale Ausdehnung des AS/400­Universums markieren würde.Spätestens seit 2003 ist die AS/400­Welt definitiv geschrumpft. Das war schon vor dem 11. Juli klar, denn Fir­menpleiten, Fusionen, Migrationen und Outsourcing nagen am Bestand der AS/400­Kunden – und von Neu­kunden war selten die Rede. Doch die gute Nachricht ist: Offenbar ist der Abwärtstrend so gebremst, dass IBM wieder Klartext redet. Und: Par­ris erwähnt in der Roadmap beispiels­weise erstmals nicht nur den Nachfol­ger des aktuellen Betriebssystems IBM i 7.1, sondern auch iNext + 1 – um die von der lieben Konkurrenz immer wie­der angezweifelte Zukunftssicherheit der Plattform zu unterstreichen.

Denn die Zahl der 150.000 Kunden belegt, dass das AS/400­Universum nicht kollabiert, wie je nach Stand­punkt vielfach befürchtet oder erhofft. Sie liegt damit in etwa auf dem Niveau kurz nach dem Urknall der AS/400­Ankündigung im Jahr 1988, ein Niveau, von dem aus seinerzeit die einmalige Erfolgsgeschichte gelang. Auch deshalb betont Parris schon in

seinem Vorwort zur Roadmap: „You will find that our commitment to our IBM i clients, ISVs and business part­ners is solid and unchanged. We con­tinue to make substantial investments in the future of IBM i as an important, strategic element in our IBM systems portfolio.“Jetzt steht mit dem Pure System der legitime Nachfolger der AS/400 am Start, der das pulsierende AS/400­Uni­versum wieder zum Expandieren brin­gen kann. „IBM i continues to be in the forefront of Power Systems tech­nologies“, schreibt Parris in der Road­map. „Clients choosing an IBM Pure­flex Server may select IBM i as their operating system of choice.“ Es ist wohl auch kein Zufall, dass die Road­map zeitgleich mit der Verfügbarkeit der Power7­Prozessoren für Pureflex aktualisiert worden ist.Die Voraussetzungen für eine Wieder­holung der Erfolgsstory sind da: die Alleinstellungsmerkmale der Platt­form in Form niedriger Betriebskosten, hoher Zuverlässigkeit, Ease of Use und Sicherheit. Dazu kommen zufriedene Kunden, 850 Softwarepartner und rund um den Globus viele treue Sys­temhaus­Vasallen.

Wie in der Roadmap ausgeführt, sind aktuell über 2.300 Applikationen bereits für das aktuelle Betriebssys­tem IBM i 7.1 zertifiziert. Als Anbie­ter exemplarisch genannt werden Global Player wie Infor, SAP und Oracle/JD Edwards, aber auch regio­nal starke Softwarehäuser wie Misys, Fiserv oder Silverlake. Auch etliche Anbieter von Softwaretools werden namentlich gewürdigt, für Hochver­fügbarkeit Vision Solutions, Maxava, Traders und Rocket Software, im Bereich Systemmanagement Help/Systems, Halcyon, Centerfield Tech­nology und die Midrange Performance

Group sowie bei der Anwendungs­modernisierung Arcad, BCD, Databo­rough, Lansa, Looksoftware und Zend.Am Rande geht Parris in der 16 Seiten starken Roadmap auf die Marktsitua­tion ein. Demnach verteilen sich die mehr als 150.000 Kunden auf 115 Länder in aller Welt. Die installierte Basis befindet sich überwiegend in Nordamerika, Westeuropa und Japan; aus diesen Regionen stammten 2011 rund 80 Prozent des IBM­i­Umsatzes. IBM i sei aber auch in Lateinamerika, Osteuropa und Südostasien erfolg­reich, insbesondere bei Banken und Speditionen. Speziell in China spiele IBM i bei Banken und Versicherungen eine große Rolle.Der Markt für IBM i ist demnach zwei­geteilt: 70 Prozent der IBM­i­User arbeiten bei Mittelständlern, 30 Pro­zent bei Großunternehmen mit über 1.000 Beschäftigten. Das spiegelt sich auch in der Hardwarenachfrage: 85 Prozent der Lieferungen von IBM i waren 2011 für die Einstiegsmodelle Power 720 und 740 gedacht, während Großfirmen die Enterprise­Systeme Power 770, 780 und 795 nutzen.

Mittelständler nutzen seit jeher IBM i als zuverlässige, sichere und kosteneffizi­ente Alternative zu Windows und Unix/Linux. Dagegen hat sich das Einsatz­feld bei Großunternehmen in der letz­ten Dekade laut Parris sehr gewandelt. Waren früher viele AS/400­Systeme als Abteilungs­ oder Niederlassungsserver außerhalb des eigentlichen Konzern­rechenzentrums wichtige Bausteine der sogenannten „Verteilten Daten­verarbeitung“, sind sie heute nach den Fortschritten in Netzwerk­ und Virtu­alisierungstechnik längst auf wenige, sehr große Maschinen in der Firmen­zentrale konsolidiert worden.

Berthold Wesseler

Bei mehr als 150.000 Unternehmen ist IBM i im Einsatz

IBM beendet Geheimniskrämerei

zukunftssicherheit der Plattform IBM i unterstrichen

Wohl bis 2001 ist die Zahl von AS/400-Kunden und -installationen kontinuierlich gewachsen – hier die letzte uns vorliegende IBM-Grafik

Kein Rätselraten mehr nach dem Start der Pure Systems

Das AS/400-Universum vor einem neuen Urknall?

Colin Parris, General Manager für die IBM Power Systems

85 Prozent der Lieferungen von IBM i mit Power 720 und 740

Schweigen gebrochen: IBM redet wieder über die Verbreitung von IBM i

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.de Jeden sechsten Euro ihres Umsatzes

erwirtschaften deutsche Unterneh­men im Internet. Das berichtet der Branchenverband Bitkom auf Basis von Eurostat­Daten.

Laut Eurostat erzielten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr im Schnitt 17 Prozent ihres gesam­ten Umsatzes über das Internet. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es erst elf Prozent. Im Ranking der EU­Län­der liegt Deutschland damit auf dem sechsten Platz. Spitzenreiter ist Tsche­chien mit einem Anteil von 25 Pro­zent vor Finnland mit 20 Prozent und Schweden mit 19 Prozent. Ein Fünftel aller hiesigen Firmen nutzt das Internet für den Verkauf. Hier liegt Deutschland im EU­Vergleich auf Rang acht, aber über dem Durchschnitt der Europäischen Union von 13 Prozent.Deutlich stärker als für den Verkauf wird das Internet für den Einkauf von Waren oder Dienstleistungen genutzt. So erledigen 54 Prozent aller deut­schen Firmen mit mehr als zehn Mit­arbeitern ihren Einkauf ganz oder teil­weise online. Damit liegt Deutschland im Vergleich der EU­Länder auf dem vierten Platz.

Maurice Shahd

E-Commerce fest etabliert

54 Prozent der deutschen Unternehmen kaufen im Internet

Nachdem in Deutschland 71 Prozent der mittelständischen Anbieter von

Informations­ und Kommunikations­technik (ITK) im zweiten Quartal ein Umsatzplus erzielen konnten, bleibt der Ausblick auf das gesamte Geschäfts­jahr 2012 unverändert positiv, kons­tatiert der Branchenverband Bitkom.

„Das Mittelstandsbarometer sank zwar von den früheren Spitzenwerten um sieben Zähler auf 57 Punkte, es bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau“, sagte Heinz­Paul Bonn, der Mittel­standsmann im Bitkom. „In einem unsicheren konjunkturellen Umfeld laufen die Geschäfte der mittelstän­dischen ITK­Unternehmen gut.“ Ins­besondere bei den professionellen Anwendern sei die Nachfrage nach neuen IT­Lösungen hoch.Nach den Ergebnissen der Quartalsum­frage liefen die Geschäfte bei den mit­telständischen Anbietern von Software und IT­Services am besten: 74 Prozent der Befragten erzielten im zweiten Quar­tal ein Umsatzplus; bei den Herstellern von IT­Hardware waren es 58 Prozent. Sehr gut schätzen die ITK­Unterneh­men die Aussichten für das Gesamt­jahr ein. Mit 74 Prozent rechnen fast drei Viertel im laufenden Geschäfts­jahr mit einem Umsatzplus. Dies wirkt sich positiv auf die Personalplanung aus. 63 Prozent der befragten Unter­nehmen planen, im laufenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

Markus Altvater/we

Gutes Geschäftsklima

Bitkom-Mittelstandsbarometer zeigt unverändert auf hoch

Für negative Apple-Schlagzeilen sorgten enttäuschte Erwartungen der Wall Street, konnte der Konzern seinen Umsatz im zwei-ten Quartal doch nur um „magere“ 23 Pro-zent auf 35 Mrd. Dollar steigern, den Gewinn gar „nur“ um 21 Prozent auf 8,8 Mrd. Dollar. Verkauft wurden 26 Millionen iPhones und 17 Millionen iPads. Bei iPads steht dahinter ein Wachstum von 84 Prozent, bei iPhones waren es immerhin 28 Prozent. Und dann kommen da noch vier Millionen Macs hinzu – allerdings ist dies wirklich „nur“ ein Anstieg um zwei Prozent.

www.apple.de