DIALOG 11-12 2011

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November/Dezember 2011 Gemeinsam glauben, leben, handeln – die Hochschule im Gespräch Neukonzipierung der pflegerischen Bildung in Deutschland Seite 6 Archäologie Seite 8 Evangelisation – Tansania und Burg Seite 12 Neue Professoren Neue Mitarbeiter Neue Studenten Seite 14 ... und vieles mehr Was machen Adventisten aus den adventistischen Gesundheitsstudien? Seite 2 Koch mit Leib und Seele: Alexander Helmeke Seite 5 © IAKOV KALININ - FOTOLIA.COM

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Das Hochschulmagazin der Theologischen Hochschule Friedensau.

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November/Dezember

2011

Gemeinsam glauben,

leben, handeln –

die Hochschule

im Gespräch

Neukonzipierung der

pflegerischen Bildung

in Deutschland

Seite 6

Archäologie

Seite 8

Evangelisation –

Tansania und Burg

Seite 12

Neue Professoren

Neue Mitarbeiter

Neue Studenten

Seite 14

... und vieles mehr

Was machen Adventisten aus den adventistischen Gesundheitsstudien? Seite 2

Koch mit

Leib und Seele:

Alexander

Helmeke

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Was machen Adventisten aus denadventistischen Gesundheitsstudien?

In den 70er Jahren startete die Loma-Linda-Universität (LLU) in den USA eineLängsschnittstudie (AHS) an über dreißig-tausend Mitgliedern der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kalifornien.Untersucht wurden über Jahrzehnte dieAuswirkungen der adventistischen Ge-sundheitsgrundsätze und der daraus resul-tierenden adventistischen Lebensweise aufdie Gesundheit und die Entwicklung vonErkrankungen. Adventisten eignen sichbesonders gut für eine solche Untersu-chung. Zum einen gibt es in kaum eineranderen christlichen oder nicht-christli-chen Glaubensgemeinschaft so dezidiertausformulierte Empfehlungen für einegesundheitsbewusste Lebensführung, zumanderen gibt es in der Ausführung nebengroßen Gemeinsamkeiten auch deutlicheUnterschiede zwischen einzelnen Mitglie-dergruppen.

So verzichten tatsächlich der ganz über-wiegende Teil der Adventisten auf das Rau-chen und ein wohl immer noch großer Teilauf den Genuss von Alkohol. Entgegenmancher europäischer Wahrnehmung sindaber auch in den USA nur etwa 40% derGemeindeglieder Vegetarier und nur etwaein Drittel bewegt sich regelmäßig ineinem gesundheitsrelevanten Umfang.Gemeinsamkeiten und Unterschiede sindgut dafür geeignet, den Effekt einzelnerFaktoren für die Gesundheit unabhänigvoneinander abzuschätzen. Die aus derLängsschnittstudie erwachsenen Ergebnis-se zeigten ein deutliches Plus der adventis-tischen Lebensweise für die Gesundheit,gemessen an Lebenserwartung und Ver-meidung von Erkrankungen. Die Ergebnis-

se wurden in hunderten von Arbeiten inwissenschaftlichen Fachjournalen veröf-fentlicht. Andere, nichtadventistische For-schungsgruppen zitierten sie und bestä-tigten in eigenen Untersuchungen auch ananderen Kollektiven gleichlautende Effek-te.

Anfang des 21. Jahrhunderts startete dieLoma-Linda-Universität eine zweite Unter-suchungsreihe in noch größerem Umfang.Fast einhunderttausend Adventisten ausallen US-Bundesstaaten und Kanada wur-den einbezogen. Zusätzlich zu den mehrsomatisch orientierten Themenbereichender ersten Studie werden auch vermehrtpsychosoziale Aspekte und die Bedeutungder Spiritualität untersucht. Anlässlich deradventistischen Ärztetagung, die der Deut-sche Verein für Gesundheitspflege (DVG)in Kooperation mit der schweizerischenLiga Leben und Gesundheit, dem Institutfür kulturrelevante Kommunikation undWeiterbildung, Ostfildern, und der Theo-logischen Hochschule Friedensau im Juni2011 durchführte, berichtete der langjäh-rige Projektleiter, Gary Fraser (LLU), Pro-jekthistorie und den aktuellen Stand derErkenntnisse. Die bisher durchgeführtenAuswertungen bestätigen und vertiefendie Ergebnisse der ersten Studie.

Umso nachdenklicher machte dahereine kleine Gesprächsrunde am Rande desProgramms, in der Gary Fraser die in derÜberschrift genannte Frage zur Diskussionstellte. Dies scheint ihn nachhaltig zubeschäftigen, denn in einem größerenRahmen hatte er diese Frage auch schonauf der Gesundheitskonferenz der Weltkir-chenleitung (Generalkonferenz) in Koope-ration mit der WHO in Genf diskutiert. Den

Liebe Leserin,lieber Leser,

inzwischen sind alle zurück aufdem Campus. Friedensau hat sichnach der vorlesungsfreien Zeit wiedergefüllt. Die neuen Studierenden wur-den von der Campusgemeinde be-grüßt und diejenigen, die ihrenAbschluss in diesem Jahr gemachthaben, festlich verabschiedet. JedesJahr dieselbe Routine und doch sindes immer andere Menschen, andereErwartungen und Wünsche, die Stu-dierende und Dozenten mit nachFriedensau bringen und so das Cam-pusleben wieder einzigartig machen.

70 neue Studierende dürfen wir inFriedensau willkommen heißen, 70junge Menschen, die die Campusge-meinde wieder bereichern werden.Und sie kommen wieder aus denunterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen: aus Deutschland,Myanmar, der Ukraine, El Salvador,Litauen, Uganda, China, den USA,Rumänien, Russland und Bolivien.Diese Vielfalt ist es auch, die viele inFriedensau sehr schätzen – kannman doch viel voneinander lernen. Esentstehen Freundschaften, die weitüber das Studium hinaus gepflegtwerden.

13 der „Neuen“ haben sich imBereich Theologie eingeschrieben, 43im Bereich Christliches Sozialwesenund 14 sind nach Friedensau gekom-men, um die deutsche Sprache zuerlernen. Wir wünschen allen, dasssie ihre Ziele erreichen und sich ihreErwartungen erfüllen.

Auch unseren Absolventen gilt die-ser Wunsch. Nach einer langen Zeitdes Studiums brennen sie darauf, dasErlernte in der Praxis umzusetzen.Am 16. Oktober wurden sie feierlichverabschiedet und erhielten ihreUrkunden. Wir wünschen allen allesGute und Gottes Segen

Im Namen der DIALOG-Redaktion

Martin Glaser

von Edgar Voltmer

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Hintergrund seiner Frage kann man dabeivermutlich wie folgt charakterisieren:

Da führen Adventisten weltweit beach-tete und verbreitete Studien mit einer rie-sigen Anzahl von Teilnehmern durch, diebelegen, dass die durchschnittlicheLebenserwartung der Adventisten 7 Jahrehöher liegt als die der Allgemeinbevölke-rung und dass sie sogar noch weitere 4 Jah-re höher liegen könnte, wenn sich alleAdventisten nach allen Empfehlungenrichten würden. Mit Bezug darauf werdenin der Ausgabe des National Geographicvom November 2005 die Adventistenöffentlichkeitswirksam als eine der langle-bigsten Bevölkerungsgruppen der Weltvorgestellt. Da belegen die Ergebnisse,dass die Sterblichkeit an den großen Killernder modernen Zivilisationgesellschaft wiekoronare Herzkrankheit (inklusive Herzin-farkt) oder bestimmte Krebserkrankungenbei Adventisten z.T. weniger als die Hälftebeträgt. Da wird der Effekt und gesund-

heitliche Wert einzelner Aspekte derLebensweise (Bewegung, Entspannung,fleischarme oder -freie Ernährung) eindeu-tig nachgewiesen. Blickt man aber auf dieAuswirkungen in den Gemeinden und fürdas einzelne Mitglied, so stellt sich die Fra-ge: Who cares, wen interessiert’s, d.h. fürwen sind diese Ergebnisse wirklich Anlasseiner Neubesinnung und Umstellung sei-ner persönlichen Lebensweise? Und manhat fast den Eindruck, als ginge es demGesundheitsforscher nicht viel anders alsdem hoffnungsvoll motivierten, vielleichtsogar DVG-geschulten Gesundheitsbera-ter. Im günstigeren Fall werden Aktivitäten,mit denen die Wiederentdeckung einergesundheitsfördernden Lebensweiseunterstützt werden soll, müde belächelt.Im ungünstigeren und wohl häufigerenFall führen sie zu erbitterten Auseinander-setzungen und schnellen Abwertungender Gesundheitsbewegten als lästige Fana-tiker.

Über kaum ein Thema wird so unent-spannt und unergiebig diskutiert wie überFragen einer gesunden Lebensweise. Zuschnell findet man sich in gegenseitigenRechtfertigungen der eigenen Praxis undAbwertung von abweichenden Positionendes Gegenübers.

Wo liegen Ursachen, was könnte helfen? Ohne Anspruch auf Vollständig-keit sollen im Folgenden vierPunkte angesprochen werden

1. Aus nachvollziehbaren Gründen wirdin den Ergebnissen der AHS häufig die Stei-gerung der Lebenserwartung als harteroutcome-Parameter präsentiert. Auchwenn diese, wie oben gezeigt, tatsächlicheindrucksvoll ist, so wird gerade imUmgang mit jungen Menschen wie denStudierenden in Friedensau deutlich, wiewenig zugkräftig und motivationsförderndein solches Argument für einen Menschenam Anfang seines Lebens ist. Das Lebenliegt ohnehin unüberschaubar weit mitJahrzehnten natürlicher Lebenserwartungvor einem, was sollen einem da noch einpaar weitere Jahre bedeuten. Noch dazu,wenn dabei – vielleicht bei den schonetwas Älteren – sofort die Frage auftaucht,ob das denn auch lebenswerte Jahre seinwerden oder im Gegenteil nur Demenzund Pflegebedürftigkeit zu erwarten sind.

Oder ob es nicht, wie es der PsychiaterManfred Lütz etwas lax aus einemGespräch mit einem Freund zum Ausdruckbrachte, genau die Zeit der Lebensverlän-gerung ist, die man sich vorher z.B. mitsportlichen Aktivitäten gequält hat.

Wichtiger also, als auf die unbestimmteZukunft zu verweisen, scheint zu sein,kurz- und mittelfristig erlebbare Vorteile inden Vordergrund zu rücken, z.B. das Nach-lassen von Rückenschmerzen aufgrundregelmäßiger Gymnastik oder die Verbes-serung von Blutdruck oder Zuckerwertenaufgrund regelmäßiger Bewegung. Leidersind es in der Tat oft erst diese erstenSymptome, die wirklich nachhaltig für einMehr an Gesundheitsförderung motivie-ren. Schöner wäre es, nicht erst sekundär-präventiv (also wenn schon Beschwerdenaufgetreten sind), sondern bereits primär-präventiv (d.h. ohne Beschwerden) unddamit eigentlich gesundheitsförderlichaktiv zu werden. Auch hier gibt es ja durch-aus auch kurzfristig wirksame Motivatoren;z.B. wenn etwas weniger Übergewicht dieChancen deutlich erhöht, für eine Sport-mannschaft gewählt, in der Tanzschule frü-her aufgefordert oder nach zwei Stock-werken weniger kurzatmig zu werden.Oder welche Freude ein bewusster Spa-ziergang im Sonnenschein an der frischenLuft nach einem langen Bürotag bedeutenkann, wie schön eine mit Freunden erleb-te Zeit empfunden wird – und gleichzeitigim Sinne der sozialen Unterstützung einganz wesentlicher Bestandteil einergesundheitsfördernden Lebensweise ist.Gerade in einer von Beck als Risikogesell-schaft charakterisierten Umgebung in der„no risk“ oft mit „no fun“ gleichgesetztwird, muss immer wieder bewusstgemacht werden, dass ein engagiertes Völ-kerballturnier, erst recht ein ambitionierterDownhill-Parcours für das Mountainbikekeineswegs den Spaß ausschließen müs-sen, den oft das Langweilerimage derGesundheitsapostel zu killen scheint.

2. Wo immer es zu Auseinandersetzun-gen über Grundsätze der adventistischenLebensweise kommt, geht es selten umeine Gesamtschau, sondern meistens umKonflikte über selektiv überhöhte Teilas-pekte: vegetarische oder gar veganeLebensweise, Tee- oder Kaffeekonsum(wobei die Cola häufig gar nicht themati-siert wird). Gerade mit Blick auf die AHSdroht z.B. auch der Konsum von Nüssenals wertvoller Bestandteil der Lebensweisezu so einem skurrilen Vereinzelungsthemazu werden. Zur Überwindung dieserSchwierigkeiten scheint es wenig hilfreich,die Themen der Gesundheit in einen fürden Glauben nicht so relevanten Randbe-reich zu schieben oder sie gar als irrelevantfür den Glauben anzusehen. Wenn Paulusin 1 Kor 10,31 formuliert: „Ob ihr eßt odertrinkt oder sonst etwas tut, so tut alles zurEhre Gottes“, macht er deutlich, dass esunser ganzes Leben (einschließlich Essenund Trinken) ist, das in Verantwortung vorGott gelebt werden soll. Adventistenhaben deshalb seit ihrer Gründung undnicht zuletzt in den Bildungsidealen, dieauch der Theologischen Hochschulezugrunde liegen, ein ganzheitliches Men-

Dr. med. Edgar Voltmerlehrt an der Theologischen Hochschule FriedensauGesundheitswissen-schaften

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schenbild mit einer Einheit von Körper,Seele und Geist zugrundegelegt. Entspre-chend gehören zu einer adventistischenLebensweise natürlich eine gesunde Ernäh-rung und regelmäßige Bewegung. Dazugehören aber auch die Pflege sozialerBeziehungen und ein Achten auf dieUmwelt. Dazu gehört genauso die Förde-rung eines lebendigen Glaubens und einerinnigen Spiritualität, die sich bewusst undausreichend Zeit nimmt für die Beziehungund das Gespräch mit dem Schöpfer. Lei-tend sollte dabei weniger die Frage sein,was schadet mir (vielleicht gerade noch)nicht, sondern vielmehr, was dient wirklichmeiner Gesundheit. In diesem ganzheitli-chen Ansatz steckt dabei für jeden Men-schen noch so viel Entwicklungspotential,dass es eigentlich nur töricht erscheint,sich über Einzelheiten Vorhaltungen zumachen, statt sich zu gemeinsamen Fort-schritten zu ermutigen.

3. Ein nichtadventistischer Teilnehmerdes bereits erwähnten DVG-Ärztekongres-ses fühlte sich sehr angesprochen davon,dass ein wiederum nichtadventistischerReferent als Mittelpunkt seines Therapie-ansatzes die versöhnende Liebe benannteund explizit darauf hinwies, dass dies jaganz der Tradition Jesu Christi folge. DerTeilnehmer äußerte, er könne das ja nichtso wirklich beurteilen, aber dieses Elementfehle ihm doch ein bisschen in der Außen-wirkung des Umgangs miteinander und inden Veröffentlichungen der Adventge-meinde. Das scheint einen wunden Punktanzusprechen: Wenn bei allem Stolz aufdie adventistische Identität, aller Überzeu-gung der reformatorischen Rechtgläubig-keit, allem Eifer für die Prinzipien einergesundheitsbewussten Lebensweise dieanteilnehmende Liebe unter die Räderkommt, gehen wir am Wesentlichen vor-bei. Gerade auch im Bereich der Lebens-weise bedarf es oft dieser empathischenAnteilnahme, wenn es manchmal sounendlich schwerfällt, eingefahrene Wegezu verlassen und schädliche Gewohnhei-ten hinter sich zu lassen. Engagierte Argu-mentationen – vermeintlich gegen die Ver-nunft – entpuppen sich bei genauererBetrachtung eher als verzweifelte Vor-wärtsverteidigung, weil es einfach nichtgelingt, die Zigarette zu lassen, die Pfundezu reduzieren, die Empfindlichkeiten ande-ren gegenüber abzulegen oder sich in Gottwirklich geborgen zu fühlen. Jesus selbstlässt dabei keinerlei Zweifel, dass es in derTat die Liebe ist, die den einzigen undwesentlichen Kern des Evangeliums dar-stellt, und ist gleichzeitig entschieden jederAbsenkung des Niveaus auf den kleinstengemeinsamen Nenner entgegengetreten.

4. Die Problematik des angemessenenUmgangs mit den adventistischenGesundheitsgrundsätzen ist nicht wirklichneu oder spezifisch adventistisch. Jürgenvon Troschke beklagt z.B. angesichts derebenfalls bahnbrechenden Erkenntnisseaus der Deutschen Herz-Kreislauf-Präventi-onsstudie (DHP) eine nur geringe Berück-sichtigung der Ergebnisse in Wissenschaftund politischer Diskussion. Und auch EllenWhite wurde schon 1865 in einer weiteren

Vision aufgefordert, eine stärkere Beach-tung und Verbreitung der Gesundheits-grundsätze, die ihr 1863 gezeigt wordenwaren, durch Prediger und Gemeindemit-glieder anzumahnen. Ganz wesentlichscheint mir dabei zu sein, dass von Beginnan Gesundheit und die Beachtung derGesundheitsgrundsätze nicht (nur) zumSelbstzweck erfolgen sollte. Der bereitszitierte Manfred Lütz setzt sich sehr kritischmit der Ersatzreligion Gesundheit in derheutigen Zeit auseinander und kritisiert alsgläubiger Katholik die vollkommen säkula-re Diesseitsorientierung, die aus Mangel analternativen Perspektiven zur bedingungs-losen Lebensverlängerung hier ange-strengten Gesundheitsexerzitien huldigen(oder sich versklaven) muss. Im Gegensatzdazu wird von den Gründervätern und -müttern der Freikirche neben dem Gelin-gen eines glücklichen und gesundenLebens für den einzelnen Gläubigen selbstauch immer die Beachtung der Grundsät-ze als Voraussetzung für einenvollmächtigen Dienst an-gesehen. Es ist meineVerantwortung, soweit

es an mir liegt, mit Gottes Hilfe dafür Sor-ge zu tragen, dass mein Körper und meineGesundheit nicht vermeidbaren Schadennimmt und ich dadurch das Potential, dasGott mir mit meinen Gaben und Fähigkei-ten für den Dienst am Nächsten und damitfür ihn gegeben hat, nicht voll ausschöp-fen kann. Wie so oft gelingt es Gott auchin dieser Frage wieder einmal, die indivi-duelle Perspektive (persönliche Gesund-heit) mit der globalen (meine Aufgabe inseinem Werk) zu verknüpfen.

Reichlich Gelegenheit also, Ergebnisseder adventistischen Gesundheitsstudienvor dem Hintergrund der adventistischenGesundheitsgrundsätze aufmerksam undmit offenem Herzen zur Kenntnis zu neh-men und sich neu inspirieren und motivie-ren zu lassen, sie im eigenen Leben umzu-setzen. n

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Seit Dezember 2010 hat die Mensa der Theologischen Hochschule Friedensau einen Leiter: Alexander Helmeke

Er ist, wie er sagt, glücklich verheiratet,hat eine vierjährige Tochter und einen ein-jährigen Sohn. Er ist gebürtiger Magde-burger und hat nach seiner Ausbildungzum Koch in Lingen/Ems, in London,Auchterader (Schottland), Dubai, in derSchweiz und in Portugal gearbeitet, bevorer wieder zurück nach Magdeburg gekom-men ist.

Holger Koch sprach mit dem Chefder Mensa in Friedensau.

Was verschlägt einen gebürtigenMagdeburger mit Auslandserfahrun-gen wieder zurück nach Sachsen-Anhalt und gerade nach Möckern-Friedensau?

Die Familie. Nachdem ich wieder hierwar (2006), haben meine Frau und ichgeheiratet und später sind wir dann Elterngeworden. Ich hatte in Magdeburg in einigen Restaurants gearbeitet, als ich dieStellenausschreibung der TheologischenHochschule Friedensau entdeckt habe,und ich wollte etwas Neues ausprobieren.

In deinem Berufsleben hast duschon einiges gesehen und erlebt.Was waren deine Highlights?

Die Auslandserfahrungen waren interes-sant und abwechslungsreich, gerade vonden Landschaften her. London als bunte,schrille und pulsierende Stadt, das ist nichtfür jedermann geeignet. Dubai war damalsnoch im Aufbau und trotzdem sehr beein-druckend. In der Schweiz war ich in derMittagspause Skifahren oder in Portugalkonnte man sich zur Pause in den Poollegen.

In Schottland habe ich in der Nacht-schicht das Essen für den Secret Serviceund anderes Sicherheitspersonal des G8-Gipfels 2005 zubereitet. Das Fotoshootingmit den deutschen Regierungschefs habeich dann am Tag darauf verpasst, weil ichda geschlafen habe. Auch die Begegnun-gen mit Bono und Herbert Grönemeyerwaren schön.

Du wurdest als Chefkoch ausge-zeichnet. Wofür gab es diese Aus-zeichnung und was bedeutet sie?

Das war die Auszeichnung von demGourmet-Restaurantführer GAULT MILLAUletztes Jahr. Das ist schon eine außerge-wöhnliche Ehrung, die nicht jeder Koch inseinem Leben erhält.

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine internationaleHochschule. Hier studieren jungeMenschen aus vielen Nationen undjeder hat einen anderen Geschmack.Wie schaffst du es, dass den Studie-

renden aus den unterschiedlichstenKulturen dein Essen schmeckt?

Indem man sich schon im Vorfeld infor-miert. In den Gesprächen bei der Essens-ausgabe bekomme ich persönlich Kritikund Anregungen zu unseren Gerichten.Oder ich lese die Kommentare unter denFotos der Tagesgerichte, die die Studen-tenschaft Friedensau im Internet auf ihrerFanseite bei Facebook veröffentlicht.

So ist für dieses Studienjahr ein kulinari-scher Kalender entstanden, der im Internetauf www.thh-friedensau.de/de/einrich-tungen/040_mensa/012_kalender/index.html, wie auch der wöchentliche Speise-plan, einsehbar ist.

Laut dem VegetarierbundDeutschlands (www.vebu.de) ist dieMensa der Hochschule eins der zwei Veggie-Restaurants in der RegionMagdeburg. Wie wurdest du aufdiese Besonderheit in Friedensauvorbereitet?

In den Gesprächen mit dem KanzlerRoland Nickel habe ich die ausgearbeite-ten Speiserichtlinien der Loma-Linda-Uni-versität (USA) bekommen, an der sich auchalle anderen adventistischen Einrichtun-gen orientieren. Ein Freund von mir, derAdventisten kennt, meinte scherzhaft zumir: 3. Mose 11.

Du kochst täglich vegetarisches Essen, obwohl du selbst kein Vegetarier bist. Was inspiriert dichbeim Kreieren neuer Gerichte?

Ich würde sagen, die vegetarischeKüche ist größer und vielseitiger als die„normale Küche“. Das Angebot an Rezep-ten ist heute viel umfangreicher als nochvor 5 Jahren. Ich schaue im Internet, inBüchern, auf Messen und in der Bibliothekhier vor Ort gibt es eine große Auswahl anKochbüchern. Durch die Gespräche beider Essensausgabe mit den Studierenden,Angestellten und Bewohnern von Frie-densau bekomme ich auch immer wiederIdeen und Hinweise, die ich gerne auf-nehme.

Die Mensa ist kein Ein-Mann-Betrieb, sondern es steht ein Teamdahinter, das auch von Studieren-den aus aller Welt unterstützt wird.Wie gut klappt die Zusammenarbeitund die Kommunikation unterein-ander?

Ohne das Team von Kathrin Fürsten-berg, Hiltrud Nyabuya, Siggi Schröter unddie Studierenden, die überwiegend in derSpülküche und an der Kasse aushelfen,wäre das Ganze nicht möglich. Die auslän-dischen Studierenden halten uns in Eng-lisch fit. Im Gegenzug dazu helfen wirihnen beim Deutschlernen.

Was würdest du dir aus kulinari-scher Sicht für euer Mensa-Team inFriedensau wünschen?

Den Ausbau des Kräutergartens undeine Cateringküche in der sanierten undfertig ausgebauten Kulturscheune in Frie-densau. n

Koch mitLeib undSeele

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Pflegebildung in Deutschland – Ebenen und Reformbestrebungenvon Margarete Reinhart

Die Veränderungen im Gesundheitsver-sorgungssystem in Deutschland gesche-hen rasch und mit weit reichenden Folgenfür die beteiligten Akteure und die betrof-fenen Bürgerinnen und Bürger. Der grund-legende Strukturwandel im Gesundheits-system macht es erforderlich, dass dieBerufe in der Gesundheitsversorgung,auch die Pflegeberufe, ihren Arbeitszu-schnitt und ihre Arbeitsaufgaben neu posi-tionieren, um den Systemwandel adäquatgestalten zu können. Defizite in der bishe-rigen Pflegeausbildung und verändertegesellschaftliche Rahmenbedingungensind die wichtigsten Ausgangspunkte fürdie Reformbemühungen in der Pflegebil-dung.

Die berufliche Erstausbildung zurAltenpflegerin, Gesundheits- und Kranken-oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfle-gerin erfolgt in Deutschland an Berufs-fachschulen besonderer Art und Schulendes Gesundheitswesens. Reformbestre-bungen bei der Neuformatierung der pfle-gerischen Bildung sind die Aufhebung derformalen Trennung der unterschiedlichenPflegeausbildungen und deren Zusam-menführung in einer generalistischen Pfle-geausbildung mit nachfolgender Speziali-sierung. Hierzu ist im Koalitionsvertrag deramtierenden Bundesregierung auf der Sei-te 92 zu lesen: „… wollen wir die Pflege-berufe in der Ausbildung durch ein neuesBerufsgesetz grundlegend modernisierenund zusammenführen“. Die Umsetzungdieses Vorhabens steht jedoch noch aus. Inder noch immer disparaten Diskussion um

die Neukonzeption der Pflegeausbildunggeht es im Kern um Fragen der Generali-sierung, Modularisierung, qualifikations-bezogenen Stufung und der vertikalen undhorizontalen Durchlässigkeit der Ausbil-dung. Damit eng verbunden sind dieinhaltlichen Fragen nach der stärkerenBetonung des ambulanten Versorgungs-bereichs, der vermehrten Einbeziehungpflegewissenschaftlicher Inhalte undErkenntnisse und der Reduzierung derMedizinorientierung in der Ausbildung(Landenberger 2005).

Die Überwindung der Sonderstellungpflegerischer Bildung im Bundesbil-dungssystem verlangt eine Einordnungpflegerischer Berufsausbildung in das fach-schulische oder in das duale Berufsbil-dungssystem. Für beide Varianten lassensich Vor- und Nachteile benennen. Zentra-ler Vorteil ist die Beendigung der Sonder-rolle der Pflegeausbildung im Kanon derBerufsausbildungen und die daraus resul-tierende berufliche „Normalisierung“. Diebisherige Finanzierung der Ausbildungs-kosten erweist sich daei als das zentraleReformhemmnis.

Jede Veränderung würde es erforderlichmachen, dass die Ausbildungskosten ganzoder teilweise aus Steuern aufgebrachtwürden. Dafür sind derzeit keine politi-schen Mehrheiten in Sicht.

Berufliche Weiterbildung für Pflegen-de im Sinne eines lebenslänglich erforder-lichen Lernens wird von innerhalb desBerufsfelds angesiedelten Weiterbildungs-institutionen übernommen. Diese über-nehmen die Aufgaben der Anpassungs-und Aufstiegsqualifizierungen, die im Lau-fe eines Berufslebens erforderlich sind. SeitMitte der 1990er Jahre werden an deut-schen Hochschulen, mehrheitlich an Fach-

hochschulen, pflegebezogene Studien-gänge angeboten, die in der Regel auf einepflegerische Berufsausbildung aufsetzenund in Richtung Pflegewissenschaft, Pfle-gepädagogik oder Pflegemanagementqualifizieren. Seit ca. 2005 werden inDeutschland Studiengänge angeboten,die primärqualifizierend pflege- undgesundheitswissenschaftlich ausgerichtetsind und als dual integriertes oder dual ver-zahntes Studium auch zu einer Berufszu-lassung in einem Pflegeberuf führen. Die-ses Profil bietet auch der Studiengang Pfle-ge- und Gesundheitswissenschaften derTheologischen Hochschule Friedensau imVerbund mit dem Krankenhaus Waldfriedein Berlin erfolgreich an.

Die wissenschaftliche Anbindung der Pflegebildung in

DeutschlandErst Anfang der 1990er Jahre wurden

pflegebezogene Regelstudiengänge andeutschen Hochschulen eingerichtet. DieKonturen der jungen Pflegewissenschaftsind inzwischen zwar im Umriss erkennbar,aber ihre Ausdifferenzierung wird nochetliche Jahre in Anspruch nehmen. Die For-schungsinfrastruktur der Pflegewissen-schaft befindet sich ebenfalls noch im Auf-bau.

Im Jahr 2001 empfiehlt dazu der Sach-verständigenrat für die Begutachtung derEntwicklung im Gesundheitswesen (SVR S.51) der Bundesregierung die Überwin-dung der Trennung zwischen Gesund-heits- und Sozialberufen, d.h. zwischen derKranken- und der Altenpflege, weitervoranzutreiben. Außerdem wird empfoh-len, die Ausbildungsinhalte zu modernisie-ren und in der Ausbildungsreform denÜbergang von handwerklich-technischerOrientierung zur individualisierenden, wis-senschaftlich begründeten Bezugspflegezu realisieren. Ebenso sei die Integrationder Grundausbildung in den Pflegeberufenin das tertiäre Bildungssystem zu prüfen.

Die erhebliche Steigerung der Komple-xität der Arbeitsanforderungen in der Pfle-ge, die Beschleunigung und Verdichtungder Arbeitsabläufe, die Diversifizierung derArbeitstätigkeiten auf eine Vielzahl unter-schiedlicher Berufsgruppen machen eineOptimierung der pflegerischen Berufsaus-bildung dringend erforderlich. Es handeltsich dabei um einen beruflichen Differen-zierungsprozess im Gefolge der gesell-schaftlichen Differenzierung.

Die Akademisierung der pflegerischenBerufsausbildung eröffnet den Interessen-ten eine zusätzliche Bildungsoption unddamit neue Wege zur Gestaltung der eige-nen Berufsbiografie. Das wird dazu beitra-gen, dass eine Ausbildung in einem Pfle-geberuf für potentielle Bewerber attrakti-ver wird. Die im Rahmen eines europawei-ten Reformprozesses [Bologna-Prozess]erfolgende Umstellung der Studienstruk-turen in Deutschland auf ein System, indem mit dem ersten akademischen Bil-dungsabschluss, dem Bachelor-Abschluss,explizit eine Berufsbefähigung erreichtwerden soll, erfordert auch eine Neuorien-tierung in der Hochschulbildung. Die

Zur Neukonzipierung der pflegerischen

Bildung in Deutschland

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Studium Bachelor of Nursing

1985, 1989). Die Weiterentwicklung desBerufsbilds Pflege soll daher durch ent-sprechende Entwicklungen der Theorie,Forschung und Praxis in der Pflege erfol-gen (WHO 1989, 1999b). Die Empfehlun-gen zur Weiterentwicklung des Pflege- undHebammenwesens der WHO-Gesund-heits ministerkonferenz von 2000 knüpfenin vielen Aspekten an die Programme desEuroparats und die Strategien der Europäi-schen Union an (WHO 2000).

Konturen des zukünftigen Pflegebildungssystems in

DeutschlandPerspektivisch kann das Pflegebildungs-

system Deutschland sich so gestalten, dassfür Schulabgänger mit mittlerer Schulbil-dung die Pflegeausbildung als generalisti-sche Berufsausbildung [Nurse responsiblefor General Care] im fachschulischen oderdualen Berufsausbildungssystem stattfin-det. Nach dem Berufsabschluss erfolgtBerufstätigkeit und ggf. Spezialisierungdurch modularisierte Fachweiterbildung.Inhalte der Berufsausbildung könnengemäß geltendem Recht auf ein pflegeri-sches Hochschulstudium angerechnetwerden und dort zu entsprechenden Ver-kürzungen führen. Interessenten mitHochschulzugangsberechtigung habendie Möglichkeit, die Pflegeberufszulassungdurch ein an Fachhochschulen oder Uni-versitäten angesiedeltes Bachelorstudiumzu erwerben. Danach kann folgen: pflege-rische Berufstätigkeit, fachliche Spezialisie-rung durch Weiterbildung oder Masterstu-dium oder wissenschaftliche Spezialisie-rung durch eine pflegebezogene Promoti-on.

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Modularisierung von Bildungsangebotenund -abschlüssen, die Betonung deslebenslangen Lernens und die auf derGrundlage des Kopenhagen-Prozesses[Reform der beruflichen Bildung] möglicheQueranerkennung allgemeiner Lernergeb-nisse auf berufliche und akademische Bil-dungsgänge wird mittelfristig erheblicheVeränderungen im Berufsbildungssystemin Deutschland nach sich ziehen.

Die europäische Perspektive in der Pflegebildung

Die Förderung von Transparenz, Flexibi-lität, Mobilität und lebenslangem Lernenhat sich die Europäische Union [EU] auf dieAgenda geschrieben. Auch für die Pflege-bildung stellt sich daher die Frage nach derGleichwertigkeit und Kompatibilität ihrerBerufsabschlüsse in Europa. Hier lässt sichaufzeigen, dass Deutschland mit seinenBerufszugangsforderungen und seinenerreichbaren Berufsabschlüssen derzeit amunteren Rand europäischer Standardsliegt. Die Pflegeausbildung wird in 24 von27 Ländern der Europäischen Union auchoder ausschließlich als wissenschaftlicherBildungsgang angeboten. Die schulischeZugangsvoraussetzung zu einer Pflegeaus-bildung ist in der Mehrzahl der EU-Länderdie 12-jährige Schulbildung.

In Deutschland werden die Pflegeausbil-dungen traditionell in den jeweils geson-derten Ausbildungen in der Gesundheits-und Krankenpflege, der Gesundheits- undKinderkrankenpflege und der Altenpflegedurchgeführt. Deshalb erfahren die jewei-ligen Berufsangehörigen eine Ungleichbe-handlung bei der Anerkennung nach denRichtlinien der Europäischen Union. DerBerufsabschluss in der Gesundheits- undKrankenpflege wird durch die sektoraleRichtlinie der EU erfasst (General Nursing)und führt damit zur Berufs- und Niederlas-sungsfreiheit in der EU. Der Berufsab-schluss in der Gesundheits- und Kinder-krankenpflege wird außer in Deutschlandnur noch in Irland und Österreich angebo-ten, er wird jedoch ebenfalls über die sek-toralen Richtlinien der EU erfasst und führtzur Berufs- und Niederlassungsfreiheit inder EU. Der Berufsabschluss in der Alten-pflege wird nur in Deutschland als eigenerAusbildungsgang angeboten. Damit ist diedeutsche Altenpflegeausbildung als natio-naler Sonderweg zu betrachten. Durch dasBundes-Altenpflegegesetz von 2003 ist dieAltenpflegeausbildung in Deutschlandbundeseinheitlich geregelt worden unddie Bundesregierung hat die Eintragungdes Altenpflegeabschlusses in die horizon-tale Richtlinie der EU beantragt.

Die Formulierung europäischer Stan-dards zur Pflegeausbildung seit den1970er Jahren hat in allen Staaten der EUzu Ausbildungsverbesserungen in den Pfle-geberufen geführt – es entstand eine fastals homogen zu betrachtende Kranken-pflegeausbildung in Europa (Stöcker2005). Über diese durch EU-Richtlinienveranlasste Mindestharmonisierung hinaushaben viele EU-Mitgliedsstaaten allerdingsin den 1990er Jahren weitere umfassendeAusbildungsreformen verwirklicht. Daher

unterscheiden sich heute Zugangsvoraus-setzungen, Ausbildungsdauer und Ausbil-dungsniveau der Pflegeausbildung in derEuropäischen Union wieder erheblich (Stö-cker 2005). In fast allen Staaten der EU,außer in Deutschland, Österreich undLuxemburg, wird als Zugang zur Pflege-ausbildung die Hochschulzugangsberech-tigung verlangt (Stöcker 2005).

Perspektivisch ist in der Zukunft auf-grund weiterer europäischer Beschlüssemit deutlichen Veränderungen in der Bil-dungslandschaft zu rechnen, die dannauch die pflegeberufliche Bildung betref-fen werden. Die Transparenz der Berufs-qualifikationen, die grenz über schreiten deMobilität und der Übergang von derBerufsbildung in die Hoch schul bildungstehen dabei im Mittelpunkt.

Die Empfehlungen der WHO zu Pflegebildung

Die Veröffentlichungen der WorldHealth Organization [WHO] zu den Fragender Pflege und der Entwicklung desGesundheitswesens flankieren die europäi-sche Entwicklung. Als zentralen Bezugs-punkt der Pflege sieht die WHO den Men-schen in seiner Gesamtheit und formuliertGesundheitsziele, die der Förderung undErhaltung der Gesundheit dienen sollen(WHO 1985). Die Gesundheitsziele derWHO verpflichten zu einer Gesundheits-politik, die zur Verwirklichung des vollengesundheitlichen Potentials der Menschenführen soll. Dabei richtet die WHO an diePflegenden die Erwartung, dass sie die Ver-wirklichung der Ziele durch spezielle Bei-träge in der kurativen, rehabilitativen undpalliativen Pflege unterstützen (WHO

Master-Studium [konsekutiv oder weiterbildend]

Promotion

modularisierte Anpassungs- und/oder Aufstiegsweiterbildung

pflegerische Berufstätigkeit

generalistischePflegeausbildung

Hochschul-zugangsberechtigung

10-jähriger Schulabschluss

Vertikale und horizontale Durchlässigkeit kennzeichnen das zukünftige pflegerische Bildungssystem. Im Hinblick auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel durch dendemografischen Wandel entstehen interessante berufliche Optionen, die für die Nach-wuchsgewinnung in den Pflegeberufen vermutlich entscheidend sein werden.

Prof. Dr. Margarete Reinhart, Diplom-pädagogin, Gesundheits- und Krankenpflegerin,Ratsmitglied im Deutschen Bildungsrat für Pflegeberufe, lehrt an der TheologischenHochschule FriedensauGesundheits- und Pflegewissenschaften

Das Pflegebildungssystem in Deutschland

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ieWadi Rum, eine pittoreske Wüstenland-

schaft im Süden von Jordanien, ist im Som-mer dieses Jahres in die „UNESCO WorldHeritage List“ aufgenommen worden. Die-se malerische Landschaft mit Sanddünen,Ebenen und bizarren Felsformationenbedeckt eine Fläche von über 400 Qua-dratkilometern. Im Laufe der letzten Jahrewar diese Perle der Wüste zu einem vielbe-suchten Touristenziel geworden. Da derAnsturm in den letzten Jahren so groß war,wandelte die jordanische Regierung dasWadi Rum in ein Naturschutzgebiet um,das nicht ohne weiteres betreten werdenkann. Einzelreisende bzw. Touristengrup-pen können nur unter Führung lokalerBeduinen und Führer in dieses Gebiet vor-stoßen.

Wadi Rum zählt sicherlich zu den Höhe-punkten einer Jordanien-Reise.

„Der Tag war noch jung, als wir, zwi-schen zwei ragenden Sandsteinnadeln, anden Fuß eines weiten flachen Hangeskamen, der von den hochgewölbten Ber-gen vor uns sanft hinablief. Er war mitTamariskenbüschen bestanden und – wieman mir sagte – der Anfang des Tales vonRumm ... Die Böschung verflachte allmäh-lich, bis das Tal zu einer engumgrenzten,leicht geneigten Fläche wurde. Die Bergezur Rechten wuchsen höher und schroffer,ein würdiges Gegenstück zur Umgrenzunglinks, die sich zu einem massiven Wall rotenGesteins aufsteilte. Beide Seiten rückten bisauf nur zwei Meilen Zwischenraum zusam-men; und dann, allmählich sich auftür-mend bis zu tausend Fuß über uns, liefendiese beiden parallelen Felsmauern in mei-lenweiter Avenue dahin ... Tiefe, fünfzig

Fuß breite Querschlünde trennten dieseeinzelnen Massive, in deren Wände dieVerwitterung gewaltige Buchten und Apsi-den ausgerundet hatte, überdeckt von fei-nen Rissen und Furchen wie mit Orna-menten ... Die einzelnen Massive warengekrönt von hochgewölbten Gipfeln,gleich Gruppen von Domkuppeln, nicht sobrennend rot wie das übrige Gestein, son-dern nur leicht getönt und mehr ins Grauespielend. Damit vollendete sich der Ein-druck einer byzantinischen Architektur umdiesen unvergleichlichen Ort, diesen Pro-zessionsweg, gewaltiger, als ihn Phantasiesich vorzustellen vermochte.“ So erlebt T.E.Lawrence („Lawrence von Arabien“) daserste Mal das Wadi Rum in seinen Auf-zeichnungen Die Sieben Säulen der Weisheit(S. 342f.).

Ein besonderes Erlebnis ist es, die Nachtin der Einsamkeit der Wüste im Wadi Rumzu verbringen, da dieser Ort weit vonbewohnten Gebieten entfernt liegt und sonicht von Luft- und Lichtverschmutzungbetroffen ist. Der Sternenhimmel scheintauf den Betrachter wie eine dicke Decke zufallen. Man ist überwältigt von der Größeund der Schönheit nächtlicher Gestirne.Unwillkürlich kommt einem Gen 15,5 inden Sinn: „Und er [Gott] führte ihn hinausund sprach: Blicke doch gen Himmel undzähle die Sterne, wenn du sie zählenkannst!“

Neben der landschaftlichen Schönheitbirgt das Wadi Rum auch archäologischeSchätze, die die unterschiedlichstenBesiedlungsphasen Jordaniens repräsentie-ren. Von besonderer Bedeutung sind dieInschriften und Felszeichnungen aus dernabatäischen Epoche (ca. 300 v. Chr – 100n. Chr.).

Adäquate Pflegebildungsstrukturen mitreizvollen Berufsperspektiven tragen mitdazu bei, auch in Zukunft die pflegerischeVersorgung der Bürgerinnen und Bürgersicherzustellen. Gute Pflegeversorgung istin alternden Gesellschaften als ein Zentral-wert zu betrachten. dem hohe Aufmerk-samkeit gebührt. Mit Dahrendorf (2003)ist dazu festzustellen: „Was wir heute inunserer Gesellschaft brauchen, sind min-destens so sehr die High-touch-Berufe wiedie High-tech-Berufe. Wir brauchen mehrMenschen, die soziale Dienste verrichten,zum Beispiel Ältere pflegen, und wir brau-chen sie mindestens so sehr wie Compu-terexperten. Die Computer-Spezialistensteigern das Wachstum. Die High-touch-Berufe machen das Leben lebenswerter.“ n

Dahrendorf, R. (2003). Mehr Hightouch, Bandeins 03/03, S. 56-59

Landenberger, M.; Stöcker, G.; Filkins, J.; deJong, A.; Them, Ch. et al. (2005). Ausbildungder Pflegeberufe in Europa. Vergleichende Ana-lysen und Vorbilder für eine Weiterentwicklungin Deutschland. Hallesche Schriften. Martin-Lu-ther-Universität Halle-Wittenberg. MedizinischeFakultät. Institut für Gesundheits- und Pflege-wissenschaft. Hannover

Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktionim Gesundheitswesen (2001). Unterrichtungdurch die Bundesregierung. Gutachten2000/2001 des Sachverständigenrats für dieKonzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Be-darfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. BandII. Qualitätsentwicklung in Medizin und Pflege.Deutscher Bundestag. 14. Wahlperiode. Druck-sache 14/5661 vom 21.03.2001

Stöcker, G. (2005). Europäisierung der Ge-sundheits- und Pflegeausbildung. In: M. Lan-denberger et al. (Hrsg.). Ausbildung der Pfle-geberufe in Europa. Vergleichende Analyse undVorbilder für eine Weiterentwicklung inDeutschland. Hallesche Schriften. Martin-Lu-ther-Universität Halle-Wittenberg. MedizinischeFakultät. Institut für Gesundheits- und Pflege-wissenschaft. Hannover, S. 17-23

World Health Organization, RegionalbüroEuropa (WHO) (2000). Bericht über die 2.WHO-Gesundheitsministerkonferenz, Mün-chen, Pflege- und Hebammenwesen in Europa.EUR/1/5019309. c/o Regionalbüro für Europa.Scherfigsvej 2100, Kopenhagen, Dänemark

World Health Organization, RegionalbüroEuropa (WHO) (1999a): GESUNDHEIT 21 - dasRahmenkonzept „Gesundheit für alle“ für dieEuropäische Region der WHO. Regionale Veröf-fentlichungen der WHO, Europäische Schrif-tenreihe, Nr. 6. c/o Regionalbüro für Europa.Scherfigsvej 2100, Kopenhagen, Dänemark

World Health Organization, RegionalbüroEuropa (WHO) (1999b). Pflegende und Heb-ammen für Gesundheit. Eine WHO-Strategiefür die Ausbildung in der Pflege und im Heb-ammenwesen in Europa. Übersetzt und veröf-fentlicht vom DBfK. Eschborn

World Health Organization, RegionalbüroEuropa (WHO) (1985) Gesundheit für alle – 38Gesundheitsziele bis zum Jahr 2000. c/o Regio-nalbüro für Europa, Scherfigsvej 2100, Kopen-hagen, Dänemark

Wadi Rum – eine Perle in der Wüste

von Friedbert Ninow

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Nachdem ich 1980 in Berlin geborenworden war, verbrachte ich die ersten Jah-re meines Lebens in Frankfurt an der Oder.Religion gab es in meiner Welt nicht. DieVorstellung von einem Gott oder die Wor-te Kirche, Jesus, Heiligkeit etc. waren mirvöllig fremd. 1989 kam ich zum ersten Malmit Religion in Kontakt, als ich, inzwischenmit meiner Familie nach Baden-Württem-berg ausgereist, dort in die dritte Klassekam. Die Unterrichtsfächer waren alle ähn-lich dem, was ich kannte, bis sich plötzlichdie Klasse in zwei Gruppen aufteilte. Nach-dem ich orientierungslos herumstand,wurde ich gefragt: „Was bist du, evange-lisch oder katholisch?“ Mhm, diese Wortehatte ich noch nie gehört. „Keine Ahnung.Ich bin nichts.“ Die prompte Antwort einesKlassenkameraden war: „Gut, dann bist duevangelisch. Komm mit.“ Später durfte ichdem Unterricht fernbleiben, während dieanderen „Reli“ hatten.

Ich bin nicht sicher, wann es anfing, aberirgendwann in meiner Jugendzeit begannich, mir Gedanken zu machen und Fragenzu stellen: Wer bin ich eigentlich? Wozubin ich da? Hat das Leben einen Sinn? Hatmein Leben irgendeinen Sinn? Ehrlich ge-sagt habe ich keine Antworten gefunden.In Gesprächen mit anderen stellte sichheraus, dass „man“ solche Fragen nichtstellt. Das führe zu nichts. Außerdem sindwir viel zu jung, um uns mit so etwas zubefassen: „Jetzt lass uns erst mal das Lebenauskosten, solange wir jung sind.“ Ich kammir vor, als wäre ich der Einzige auf derWelt, der solche Fragen stellt. Ist das sounnormal? Bin ich denn so anders als dieanderen?

Die quälendste aller Fragen war die Fra-ge nach dem „Warum“. Warum fühle ichmich oft so mies? Warum fühle ich mich sounverstanden und allein? Warum lebe icheigentlich? Was macht man, wenn mankeine Antworten bekommt, ja wenn mannoch nicht mal Gesprächspartner hat?

Der Gedanke an das „Warum“ ver-selbstständigte sich: Es gibt offensichtlich

keinen wirklichen Sinn im Leben. Wir kon-struieren ihn nur selbst. Das sind gefährli-che Gedanken, denn man kann schließlichzu dem Schluss kommen, dass die Art undWeise, dieses Leben zu leben, überhauptkeine Rolle spielt. Mir schien nicht nur dieQualität keine Rolle zu spielen, auch dieLänge des Lebens eines Menschen schienmir folglich irrelevant zu sein. 20 Jahre, 50oder 80. Was macht das für einen Unter-schied? Es wird vorbei sein, egal wie, egalwann. So fing ich an, darüber nachzuden-ken, wie es wäre, wenn ich gar nicht mehrda wäre. Ich würde nach meinem Tod janicht mehr existieren, hätte also keine Erin-nerungen und somit auch kein schlechtesGewissen oder Schuldgefühl. Klar, dieAngehörigen wären die Leidtragenden. Siewürden darüber hinwegkommen. Sind sieüberhaupt noch da, wenn ich nicht mehrda bin? Ich kann sie ja als Angehörige nichtmehr denken oder fühlen. Diese Gedan-kengänge, die ich selbst kaum nochbegreifen konnte, wurden immer destruk-tiver und dunkler.

Eines Abends schaute ich nach obenund sprach zum Sternenhimmel: „Wenn esda draußen irgendetwas gibt, das sich fürmich interessiert und mich versteht, dasmir helfen kann, dann zeig dich mir undhalte mich auf. Das nimmt sonst kein gutesEnde.“ Einige Tage später – in der Nachtzum Sonntag, dem 10. Januar 1999 – kamich auf dem Heimweg von einer Party amKloster unserer Stadt vorbei. Das Baugerüstan dem sanierten Gebäude zog mich wiemagisch an. Ich kletterte am Kirchturm auf15-20 Meter hoch, stieg über das Gelän-der, beugte mich vor und hielt mich mitden Händen am Geländer hinter mir fest.Nach einer Zeit des Verharrens öffnetensich meine Hände … Ich stürzte kopfüberin die Tiefe!

… Irgendwie muss ich vom Boden auf-gestanden und die 2 km nach Hausegelaufen sein. Mir war kalt und ich warmüde und erschöpft. Ich wollte nur nochin mein Bett. Am Sonntag gegen 10.30

Uhr kam meine Schwester in mein Zim-mer, die mich um diese Zeit für gewöhn-lich nicht wecken darf, das gibt Ärger;sonntags schlafe ich schon mal bis 12 oder13 Uhr. Nach einem inneren Kampf alar-mierte sie meine Eltern, weil ich im Gesichtso dreckig war. Als meine Mutter den Arm-bruch gesehen hatte, fuhren wir sofort insKrankenhaus. Ich erwähnte da ganz bei-läufig, ich hätte Schmerzen oberhalb mei-ner rechten Hüfte. Nachdem der Arzt dieBilder auf dem Ultraschall-Monitor gese-hen hatte, brach Panik aus. Da waren über2 Liter Blut offen im Bauchraum: sofortigeNot-Operation!!

Diagnose: linker Arm gebrochen, Lun-genflügel gequetscht, Milz angerissen,Probleme an der Bauchspeicheldrüse,Leber völlig zerfetzt. Der leitende Chirurgerklärte mir später, was für ein unfassbaresGlück ich gehabt habe: „Egal welchesOrgan in deinem Körper kaputt gegangenwäre, und deine Leber war völlig zerstört,wir hätten nichts wieder hinbekommen.Die Leber allerdings hat als einziges Organdie Fähigkeit, sich wieder vollkommen her-zustellen, wenn das Gewebe, wenn auchkaputt, vorhanden ist. Außerdem hat dieLeber keine Nervenzellen. Das heißt, duspürst hier keinen Schmerz.“ Tatsächlichwar der einzige Schmerz, den ich in diesem4-wöchigen Krankenhausaufenthalt hatte:Hunger! Wegen der Bauchspeicheldrüsebekam ich wochenlang nichts zu essen.Wer mich kennt, weiß, dass heute nur einTag ohne Essen für mich die Hölle aufErden bedeutet.

Ich weiß bis heute nicht so richtig,warum mir das passiert ist. Aber bei einerFrage habe ich Gewissheit: Soll ich wirklichleben? Offensichtlich! Das waren viel zuviele Zufälle. Übrigens, laut den Ärztengeht ein Mensch mit so einer Diagnosenicht mal eben 2 km spazieren, das istmedizinisch unmöglich.

Im Jahr 2005, sechs Jahre später, habeich die Adventgemeinde kennengelernt,2008 wurde ich getauft. Heute weiß ich, esgibt Antworten auf viele Fragen. Vor allemaber weiß ich, wem ich mein Leben zu ver-danken habe. Und dieses Leben ist einGeschenk und reine Gnade! n

In der Bibel wird das Wadi Rum nichtnamentlich erwähnt; wir befinden unsjedoch im „Land der Midianiter“. Die ers-ten Kapitel im Buch Exodus schildern uns,dass Mose nach Midian floh, nachdem ereinen Ägypter getötet hatte. Dort heirate-te er Zippora, die Tochter eines midianiti-schen Priesters. Als Mose eines Tages dieHerden weidet, begegnet ihm der GottYahwe und beruft ihn zum Führer des Vol-kes Israel. Dieses Ereignis wird im Alten Tes-tament „tief in der Wüste“ lokalisiert, in derNähe des „Gottesberges Horeb“ oder auchSinai. Seit byzantinischer Zeit wird dieserOrt mit einem Bergmassiv im südlichenBereich der Sinai-Halbinsel identifiziert.

Eine andere mögliche Lokalisation des bib-lischen Berges Horeb/Sinai könnte auchauf der arabischen Halbinsel gesucht wer-den. Midianitische Keramik wird vor-nehmlich östlich der Arava-Senke (im heu-tigen Jordanien) und östlich des RotenMeeres (Saudi-Arabien) gefunden.

Wo auch immer der Gottesberg zu loka-lisieren ist – das Wadi Rum ist mit seinemlandschaftlichen Reiz und seiner Einzigar-tigkeit auch heute noch einer Gottesbe-gegnung würdig. n

Marco Knorr, StudentB.A. Social Work, ThH Friedensau

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Die Predigtwerkstatteine Predigtidee von Johann Gerhardt (Nr. 55)

55Predigtthema:

Ewiges Evangelium und Gegenwärtige WahrheitPredigttext: Apg 10

Einleitung: Gegenwärtige Wahrheit – ein typisch adventistischer Begriff.

Synonym für aktuelle Auslegung der prophetischen BücherDaniel und Offenbarung.

Gab der frühen Adventgemeinde neben der allgemeinchristlichen eine besondere eigenständige Identität als„remnant church“, Gemeinde der Übrigen, mit einer be-sonderen Botschaft für die Endzeit – siehe Dreiengelsbot-schaften.

Gegenwärtige Wahrheit hat nach ihrem Sprachgebrauchimmer einen aktuellen Bezug, steht jedoch in einer Bezie-hung zum „ewigen Evangelium“. Das geht nicht ohneSpannung ab. Unser Predigttext zeugt davon beispielhaft.

Hauptgedanke I:

Gegenwärtige Wahrheit kann verwirrenApg 10,1-17

Petrus kennt die schriftliche Offenbarung des Willens Gottes.

Israel ist Gottes Bundesvolk.

Die Thora gibt Weisung und Orientierung.

Es gibt eine klare Unterscheidung zwischen „rein“ und „unrein“.

Petrus gerät in Verwirrung, als er den Auftrag erhält, das Unreine zu essen.

Dies geht gegen die schriftliche Offenbarung, gegen dieDogmatik der Kirche, gegen das eigene Gewissen.

Die Adventgemeinde hat schriftliche Offenbarungen, Dogmatik und ein klares Verständnis von dem, was zu glau-ben und wie zu handeln sei. Allerdings können neue Zeitund neue Umstände Fragen aufwerfen, wo alte Antwortennicht genügen. Ergebnis: Verwirrung, in Fragen der Ethik,der Ökonomie, der Ökologie, des eigenen Lebensentwurfs.

Hauptgedanke II:

Gegenwärtige Wahrheit braucht BestätigungDie Verwirrung wird durch Gott beendet, indem er selbstfür die Bestätigung des Neuen sorgt.

Es stehen Abgesandte von Kornelius vor dem Haus, dieschon Tage unterwegs sind. Gott bestätigt die Gegenwärti-ge Wahrheit durch die Gabe des Heiligen Geistes an dieHeiden. Petrus versteht nun, dass auch Heiden von Gott errettet werden und zu seinen Kindern zählen.

Diese Gegenwärtige Wahrheit gibt der jungen Christenge-meinde eine neue, universale Identität und bricht die bishe-rige Tradition wie auch das Verständnis von Gottes Han-deln. Die junge Gemeinde ist nicht länger eine jüdischeSekte, sondern eine Sammlungsbewegung für alle Völkerund Sprachen.

Die historische Adventgemeinde hat die Erfahrung der Be-stätigung ebenfalls gemacht, vor allem durch Ellen White.

Wir sehen die Bestätigung für Gegenwärtige Wahrheit z.B.in Bezug auf Moslems oder den Zugang zu neuen Schich-ten in der pluralen Gesellschaft durch den Segen Gottes indieser Mission.

Hauptgedanke III:

Gegenwärtige Wahrheit will gelebt werdenDie Erfahrung des Petrus im Haus des Simon ist nicht nureine theoretische Erkenntnis.

Petrus folgt dem Ruf der Männer in eine für ihn bisher unbekannte Situation.

Auf dem Apostelkonzil (Apg 15) wird die Erfahrung derGeistbegabung der Heiden als Gottes errettendes Handelnbestätigt und die Mission an den Völkern beschlossen. Paulus wird als Apostel der Völker bestätigt. Die Glaubens-normen werden angepasst, indem den Heidenchristennicht der jüdische Lebensstil aufgezwungen wird.

Wenn wir heute als Adventgemeinde neue Schichten erreichen in ihren Lebenssituationen, erfragen wir, wieGlaubensleben für sie nach dem Evangelium aussieht. Im Kleinen tun wir das, indem wir Gottesdienste anpassen,Liedgut für bestimmte Gruppen anbieten, relevante Klein-gruppen organisieren usw.

Dabei erfahren wir, dass es nicht ohne Spannungen bleibtzwischen dem Bewährten und dem Neuen (siehe auch Apg11,1ff). Gegenwärtige Wahrheit aber ist in Wahrheit keinneues Evangelium, sondern die Aktualisierung des ewigenEvangeliums für eine bestimmte Zeit oder Situation (sieheEGW dazu).

Schlussgedanke:Gott hat ein ewiges Evangelium allen Völkern und Sprachenzu verkünden (siehe Offb 14). Damit Evangelium eine guteNachricht bleibt, muss es in neuen Situationen neu gehörtwerden. Dabei mutet uns Gott Verwirrung zu, er sorgt fürBestätigung, damit wir dem Evangelium gemäß handelnkönnen.

Johann Gerhardt n

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Glaube und Marktwirtschaft

Stichwort: Finanzmarkt-Gott

Gott“ erschaffen hat: „Der einzige Gegos-sene, der einzige Götze, der einzige Gott,den die Menschen je leibhaftig zustandegebracht haben, ist das Geld. Das Geld istkünstlich und lebendig, das Geld zeugtGeld und Geld und Geld, das Geld hat alleKräfte der Welt.“5 Das Geld ist der Gott derFinanzmärkte. Ihre Macht resultiert aus derBedeutung, die wir dem Geld in unsererGesellschaft zugedacht haben. Die Finanz-makler handeln im Auftrag ihres Gottes.Und das ist kein „lieber“ Gott, sonderneiner, der Profitgier und Gewinnmaximie-rung als seine Werte ausgegeben hat. Werda nicht mitspielen kann, hat verloren. Wirhaben die Macht abgegeben an das Geld-system, an den Gott der Finanzmärkte.Und die, die mit dem Geld handeln, die,die das Geld haben, die herrschen über dieanderen, über die Armen, den kleinenMann und sogar über die Politik.

Das Motiv, sich seine Götter selbst zuschaffen, ist schon sehr alt. Der Tanz umdas Goldene Kalb ist das Symbol dafür:„‚Nehmt euren Frauen, Söhnen und Töch-tern ihre goldenen Ohrringe ab’ … Aaronnahm das Gold von ihnen, schmolz es einund verwendete es dazu, um ein Götzen-bild in Form eines Kalbes anzufertigen. Dariefen die Leute: ‚Das ist dein Gott, Israel,der dich aus Ägypten geführt hat!’“ (2 Mo32,2ff). Der Gott, der die Israeliten ausÄgypten geführt hatte, war in ihren Augennicht mehr gegenwärtig. Mose war aufden Berg gegangen und nicht wiederge-kommen. Und so nahmen die Leute ihrSchicksal selbst in die Hand. Sie schufensich einen Gold-Gott. Und sie opfertenihm, Brand- und Dankopfer.

Die Erschaffung des Goldenen Kalbeswar die Initialzündung, die bis heute nichtsan Kraft verloren hat. Das Leben in denwestlichen Gesellschaften ist vom Geld-Gott bestimmt: Geld verdienen, Wohl-stand haben, mehr Zinsen bekommen,effizienter sein, Leistung bringen, sichetwas leisten können, Vermögen bilden,sich finanziell absichern, privat für das Altervorsorgen, Geld anlegen. All das sind nor-male Begriffe, die in unseren Alltag gehö-

„Die Finanzmärkte müssen beschwich-tigt, sie dürfen nicht verunsichert werden“.Solche und ähnliche Worte höre ich in denZeiten der aktuellen Finanzmarktkriseimmer wieder. Finanzmärkte müssten„gnädig“ gestimmt werden. Und wennsich Politik danach nicht richtet, würdensie „zornig“ werden, ihr Geld abziehenund damit Staaten und Banken existenziellgefährden. Derzeit müssen Griechenlandund andere EU-Länder Opfer bringen, umden Zorn der Finanzmärkte irgendwienoch abzuwenden. All das erinnert michan die Götterverehrung alter Zeiten, indenen die Götter durch die verschiedens-ten Opferrituale milde gestimmt werdensollten, um die Menschen vor Unwetter,Dürren oder sonstigem Ungemach zu ver-schonen.

Die Akteure der Finanzwelt wurden vomManager-Magazin bereits 2006 als die„Masters of the Universe – die Herrscherder Finanzwelt“ bezeichnet1, ebenso wiedie neue Generation der CEOs, der Chefsder großen börsennotierten Konzerne:„‚Herrscher über Reiche, in denen die Son-ne nie untergeht und die keine Grenzenmehr kennen‘. Viele von ihnen wurden wieStars verehrt, als Halbgötter gefeiert ...‚Amerika betete diese Leute als Götter an,indem es ihnen Gaben von unvorstellba-rem Wert zu Füßen legte‘“2. Die Machtliegt nicht mehr bei den Regierungen, son-dern bei den Märkten und ihren Mitspie-lern. Dirk Müller, bekannter Börsenmakleraus Frankfurt, macht das deutlich: Politikerseien „Getriebene des Marktes“, dieFinanzakteure in den USA würden bestim-men, was in Deutschland und Europa pas-siert, nicht die Politik3. Diese wirkt ohn-mächtig, den Finanzmärkten und ihrenAkteuren ausgeliefert. Bezogen auf dieHerabstufung der USA durch die Rating-agentur Standard & Poor’s spitzt der Wis-senschaftler Joseph Vogl zu: „Die USA soll-ten schnell die überflüssigen Sozialpro-gramme abbauen. So spricht das Orakel,die perfide Unschuld des Marktes.“4

Und das alles ist nur möglich, weil derMensch selbst das Geld als „irdischen

ren, die aber gleichzeitig unsere Huldigungfür das Geldsystem, den Geld-Gott aus-drücken. Was opfern wir auf dem Altar desGeld-Gottes: unsere Freiheit, unsere Wer-te, unsere Gesundheit, unser Familienle-ben, unser ewiges Leben?

Wir leben in dieser Welt, wir können unskaum der Macht und Faszination des Geld-systems entziehen. Aber die Gläubigen, diedem Schöpfer- und Erlösergott der Bibelvertrauen, sind gefordert, sich dem Einflussdes Finanzmarkt-Gottes entgegenzustel-len. In Mt 6,24 sagt Jesus Christus deutlich:„Niemand kann zwei Herren dienen ... Ihrkönnt nicht Gott dienen und dem Mam-mon.“ Welche Macht gestehen wir demGeld zu und allem, was damit zusammen-hängt? Wie sehr binden wir uns ein in dasDenken und die Philosophie unsererGesellschaft? Die Finanzmarktkrise ist aucheine Krise unseres menschlichen Wertesys-tems, in dem Profit wichtiger ist als dasWohlergehen von Menschen. Christensind aufgefordert, durch den Umgang mitihrem Geld Zeichen zu setzen für denGlauben und ihre christlichen Werte. Indiesem Glauben steht die Liebe zum Men-schen im Mittelpunkt und nicht das Geld,das Vermögen oder der Besitz. Christendienen dem Gott der Bibel, nicht demGeld, dem Gott der Finanzmärkte.

1 http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,401224-2,00.html, heruntergeladen: 25.09.20112 Erich Kitzmüller, Herwig Büchele, Das Geld als Zauberstab und die Macht der internationalen Finanzmärkte, Seite 137,Münster 2004; http://books.google.de/3 Dirk Müller in der Talkshow „Günther Jauch“,18.09.20114 Was wir jetzt lernen müssen, Interview mitJoseph Vogl, Professor für Literatur und Kulturwissenschaft, in: DIE ZEIT, Nr. 33 vom 11. August 2011, Seite 385 Gustav Landauer, zitiert in: Dirk Baecker(Hrsg.), Kapitalismus als Religion, ²2004 (Kadmos, Berlin), Seite 98

von Roland Nickel

Friedensau erhält die maximale Akkreditierungsdauerdurch AAA

Die Theologische Hochschule Friedensau ist für fünf weite-re Jahre von der Accrediting Association of Seventh-dayAdventist Schools, Colleges and Universities (AAA) akkredi-tiert worden. Damit wurde die Hochschule wiederholt für denmaximalen Zeitraum durch die Agentur des Trägers, der welt-weiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, akkredi-tiert.

Mit der Akkreditierung folgt AAA dem Vorschlag der Kom-mission, die im Mai 2011 die Hochschule begutachtet hatte.Die Theologische Hochschule Friedensau ist somit staatlichund kirchlich akkreditiert. n

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Straßenevangelisation in Burg –(k)ein gewöhnlicher Sabbatnachmittag

Es ist Sabbat. Die Sonne scheint. Kinderlaufen spielend über den GummersbacherPlatz. Neben einer Gruppe von Jugendli-chen liegen einige Bierflaschen. Am ande-ren Ende des Platzes sitzt ein älteres Ehe-paar auf einer Bank. Das sind die Men-schen, die wir erreichen wollen, denke ichund betrete mit anderen Friedensauer Stu-denten, Anwohnern und Jugendlichen ausder Burger Gemeinde den Platz. Die Flip-chart wird aufgestellt. Währenddessenmacht sich die Lobpreisband bereit. Wiranderen verteilen uns mit verschiedenenAktionsangeboten. Jetzt kann es losgehen!Doch womit eigentlich?

Wir sind Teil einer größeren Mission,erinnere ich mich: „Geht hin in alle Weltund macht zu Jüngern alle Nationen!“

Für drei Wochen waren 13 Studentin-nen und Studenten und zwei Mitarbeiterder Theologischen Hochschule Friedensauim September nach Tansania gereist. Fürdie „Massai-Mission“ wirkten sie dort beider Entwicklungshilfe mit und leisteteninfrastrukturelle sowie pädagogischeUnterstützung. Am Tag der Rückkehr wur-den die meisten von ihnen wieder herzlichin Friedensau empfangen. Mit Vuvuzelasund großer Deutschland-Flagge wurdendie Projektteilnehmerinnen und -teilneh-mer begrüßt. „Wir kamen in Berlin-Tegelan und haben in Friedensau noch einwenig gefeiert, getrunken und Kuchengegessen“, berichtete László Szabó,

Dozent für Missionswissenschaften an derHochschule und Betreuer des Projekts aufdem schwarzen Kontinent.

Die Gruppe besuchte innerhalb des Zeit-raums mehrere Dörfer des Massai-Volks.„Von einer Siedlung müssen die Menschenzehn Kilometer Fußweg absolvieren, umzur nächsten Wasserquelle zu kommen.Dort haben wir dann nach Alternativengesucht, aber leider nur trockene Brunnengefunden“, schilderte Szabó. Das Teamkümmerte sich infolgedessen auch darum,in einigen Dörfern Behälter aufzubauen,die bis zu mehr als vier Kubikmeter Trink-wasser für die Leute im Dorf lagern.

Mit sehr vielen neuen Eindrücken aus Tansaniazurückgekehrt

Finanziert wurde die Mission mit Unter-stützung von Privatleuten, Spendenein-nahmen und dem Etat der Hochschule.Das Projekt lief über das Arthur DaniellsInstitute of Mission Studies Friedensau.„Während des Aufenthalts versuchten wiraußerdem, den Kindern in den DörfernLesen und Schreiben beizubringen. Da esjedoch morgens sehr kalt war, hatten wirzudem beschlossen, ein zwölf mal sechsMeter großes Haus zu bauen, das alsKapelle und Schule genutzt werden kann“,erzählte László Szabó. Das Team unter-stützte die armen Dorfbewohnerinnen und-bewohner jedoch nicht nur mit Wasserund Bildung. Es leistete zudem Aufklä-rungsarbeit, brachte Kinder über weiteStrecken in Krankenhäuser und konntesogar eine Operation finanzieren. Freizeit,Spiel und Spaß kamen dabei auch nie zukurz. „Rückblickend kann ich sagen, dasswir viel mehr geschafft haben, als wir unsvorgenommen hatten.

Ich hoffe, wir konnten die Lebensquali-tät in den neun Dörfern, in denen wirwaren, ein wenig verbessern“, resümiertSzabó und fügt an: „Doch dort gibt esnoch so viel Arbeit, die wir in den dreiWochen und mit den uns zur Verfügungstehenden Mitteln einfach noch nicht leis-ten konnten, sodass es ein wirklich schwe-rer Abschied von den Massai war.“ Aufeines war László Szabó aber besondersstolz: „Die Hochschule bezahlt momentaneinen Lehrer, der in dem besagten Schul-gebäude die Kinder unterrichtet. Künftigwerden dort sogar zwei Lehrer für die Bil-dung der Kleinen verantwortlich sein.” Dasist eine sehr gute Sache für ein afrikani-sches Land, in dem größtenteils Armut dasLeben der Menschen bestimmt.

Mehr zu der Tansania-Mission gibt es inder Januar/Februar-Ausgabe des DIALOG n

Wieder auf europäischem Boden: die Studentinnen, Studenten und Mitarbeiter der Theologischen Hochschule nach ihrer Rückkehr aus Tansania

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Gewissheit treibt mich: Jetzt ist Burg dran!

Mit vielen Aktionen gehen wir auf dieMenschen zu und wollen sie kennenler-nen. Verschenkte Liebesbriefe vom Him-mel, Schokolade für den Gaumen und einWort für das Herz: „Schön, dass Sie dasind“, erfreuen die Gesichter der Burger.Kinder tummeln sich um die spielerischenund sportlichen Angebote und auch zumWohlfühlen ist etwas dabei. Die kostenloseMassage und Gratis-Umarmung wirdbesonders gerne angenommen. Wir ver-teilen Bücher, bieten offene Ohren an undsuchen Kontakt zu den Menschen, die ineiner so anderen Welt leben als wir. Werbringt ihnen Hoffnung, wenn nicht Jesus?Wer soll gehen, wenn nicht wir?

Unser Ziel dabei ist nicht, knallhart eineMissionsmethode durchzuziehen. Vielfalttut gut, auch uns. Es macht Spaß mit vie-len Angeboten und wir wollen eine fröhli-che Gemeinschaft sein. Ein lachender Jün-ger ist ein anziehender Jünger. Gleichzeitigsuchen wir Beziehung zu anderen Men-schen. Wo sich die Chance ergibt, beken-nen wir kühn und freudig unseren Glaubenan Jesus Christus!

Nach drei Stunden missionarischer Akti-vität verlasse ich erschöpft und zufriedenden Platz. Die Straßenkreidebilder bleibenzurück, auch die ermutigenden Worte, diewir weitergeben konnten. In 14 Tagenkommen wir wieder, dann geht das Projektweiter: Hoffnung teilen, Freude schenken,Worte des Lebens reden, das Selbsterleb-te weitergeben. Jesus lebt! Das sollen dieKinder, die Jugendlichen und die älterenMenschen in Burg spüren und erfahren.

Eric Metzner n

Seit Anfang August 2011 gibt es eineneue Bibelstudienreihe zu sechs grundle-genden christlichen Themen. „Basics derBibel – Dem Text auf der Spur“ ist die ers-te Video-Reihe, die ein textzentriertes Stu-dium der Bibel auf den Bildschirm bringtund verschiedene Perspektiven der The-matik zur Diskussion stellt. Ziel ist es, wich-tige Inhalte der Bibel relevant, verständlichund theologisch fundiert zu kommunizie-ren. Gleichzeitig soll der Zuschauer heraus-gefordert werden, das Gelernte im eige-nen Leben umzusetzen. Anhand von sechsneutestamentlichen Bibeltexten werdendie Themen Mensch, Wort Gottes, JesusChristus, Zukunft, Sabbat und HeiligerGeist in jeweils 25 Minuten behandelt.

Die Theologische Hochschule Friedens-au hat auf vielerlei Weise zur Umsetzungdes Filmprojekts beigetragen: Prof. Dr. RolfPöhler, Dr. Bernhard Oestreich und Ste-phan Sigg kommen als Experten zu Wort,die Räume der Hochschulbibliothek wur-den an zwei Tagen im Mai 2011 für dieDreharbeiten bereitgestellt, die Theologie-

studenten Daniel Franz (B.A.) und MarcusJelinek (M.A.) waren involviert und dieAlumni Alberto Mambranca, AlexanderKampmann und Christian Badorrek warenvor und hinter der Kamera maßgeblich amProjekt beteiligt. Darüber hinaus gebenProf. Dr. Peter Wick (Ruhr-UniversitätBochum), Steffi Wießner, Lothar Kosse,Ljudmila Badorrek und Birgit Brackmannpersönliche Statements zu den genanntenThemen ab.

Die sechs Folgen „Basics der Bibel – DemText auf der Spur“ sind als DVD zu erwer-ben und im Internet frei verfügbar. Weite-re Informationen finden sich auf der Pro-jekt-Website www.basics-bibelkurs.de.

Als Grundlage für das DVD-Projekt dien-te „Basics – Der sechsmonatige Bibelkurs“,der als Printmaterial mit 25 Einheiten seitNovember 2010 verfügbar ist. Herausge-ber des Bibelkurses und der DVD-Reihe istdie Freikirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten in Nordrhein-Westfalen.

Marcus Jelinek n

Neue DVD-Reihe: Basics der Bibel – Dem Text auf der Spur

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Die Theologische Hochschule Friedens-au startet mit drei neuen Professuren fürdie Bereiche Musiktherapie, Gesundheits-und Pflegewissenschaften und Kinder- undJugendseelsorge in das Wintersemester2011/12.

Zur Professorin für Musiktherapie wurdeDr. sc. mus. Petra Jürgens, zur Professorinfür Gesundheits- und Pflegewissenschaftenwurde Dr. phil. Margarete Reinhart undzum Professor für Kinder- und Jugendseel-sorge/Psychotherapie wurde Dr. phil. Tho-mas Steininger von der Ministerin für Wis-senschaft und Wirtschaft des Landes Sach-sen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolf, ernannt.

Prof. Dr. Jürgenslehrt seit 1998 ander TheologischenHochschule Frie-densau. Sie ist Leite-rin des lnstituts fürMusiktherapie Berlinund des lnstituts fürMusiktherapie ander Hochschule in

Möckern-Friedensau. Seit diesem Semesterist sie die Leiterin des neu eingeführtenMasterstudiengangs Musiktherapie.

Prof. Dr. Reinhartlehrt seit 2009 Ge-sundheits- und Pfle-gewissenschaften ander TheologischenHochschule Frieden-sau. Neben einerweiteren Lehrtätig-keit an der Hoch-schule für angewan-

dte Wissenschaft und Kunst Hildesheim istsie Vorstandsvorsitzende des DeutschenBerufsverbands für Pflegeberufe Nordoste.V. und Mitglied im Deutschen Bildungs-rat für Pflegeberufe.

Prof. Dr. Steinin-ger lehrt seit 2000an der Theologi-schen HochschuleFriedensau und lei-tet dort das lnstitutfür seelische Ge-sundheit im Kindes-und Jugendalter. Erist außerdem als nie-

dergelassener Kinder- und Jugendpsycho-therapeut in Darmstadt tätig.

Drei neue Professorenin Friedensau

... und wir begrüßen ganz herzlich weitere Mitarbeiter im Bereich Lehre und Verwaltung

ChristianeBromberger

Vor Friedensauhabe ich in Kra-kau/Polen gelebtund dort Deutschunterrichtet. MeinVerantwortungsbe-reich ist folglich der

Deutschkurs, mir gefällt die internationaleAtmosphäre hier und die Natur. Eine sonsteher seltene Kombination.

Roland FischerSeit 28 Jahren bin

ich Pastor und inverschiedenen Ge-meinden Süd-deutschlands tätig,zuletzt Leiter des„Instituts für Weiter-bildung“. An der

Hochschule bin ich Dozent für „PraktischeTheologie“ (vor allem Homiletik und Kate-chetik). In Friedensau mag ich die ruhigeLage, die guten Möglichkeiten zum Jog-gen und Fahrradfahrern und die netteAtmosphäre.

Michelle Koch Ich war vor mei-

ner Elternzeit von2002 bis 2008 alsAssistentin des Ge-schäftsführers beiADRA Deutschlandbeschäftigt. In Frie-densau bin ich seit

dem 15. August 2011 als Sekretärin desRektors tätig. Ich genieße das naturnaheCampusleben in Friedensau und freuemich, sowohl in der akademischen Admi-nistration als auch beim Freizeitleben aufdem Campus aktiv mitwirken zu können.

Tobias H. Koch Ich wurde vom

Kuratorium zum 1.September 2011zum Dozenten fürdas Recht der Sozia-len Arbeit berufen.Zuvor war ich Ge-schäftsführer des

Süddeutschen Bauvereins und Justiziar desSüddeutschen Verbandes der Freikircheder Siebenten-Tags-Adventisten, K.d.ö.R.,und bereits seit 2005 Gastdozent am Fach-bereich CSW. Ich bin als Rechtsanwaltzugelassen und als solcher weiterhin juris-tischer Berater verschiedener adventisti-scher Institutionen. Ich freue mich, dass ichnach meiner Tätigkeit als wissenschaftli-cher Mitarbeiter an der Universität Mainznach 6 Jahren wieder in die Forschung undLehre zurückkehren und mit meiner Fami-lie das Campusleben in Friedensau genie-ßen kann.

Jessica TerhorstIch war in Müns-

ter-Hiltrup an derDeutschen Hoch-schule der Polizeitätig und habe dortvorrangig Fortbil-dungsveranstaltun-gen der Einsatzlehre

für Polizeibeamte des Höheren Dienstesorganisiert und mit ausgeführt. Von Hausaus bin ich Industriekauffrau und ange-hende Politikwissenschaftlerin, Schwer-punkt Innere Sicherheit und Polizeiwissen-schaft. In Friedensau arbeite ich im Fach-bereich CSW: als Sekretärin des DekansHorst Rolly, als Leiterin des Prüfungsamtessowie als Registrarin. In meiner Freizeitspiele ich gerne Badminton. Das kann ichhier viel öfter tun als vorher.

Ein herzliches Willkommen unseren Mitarbeitern und den neuen Studierenden der Hochschule. Wir wünschen euch viel Freude bei der Arbeit und beim Studieren!

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Hochschule auf Bildungsmessen zu finden

Im Herbst 2011 präsentierte sich dieTheologische Hochschule Friedensaugemeinsam mit den Universitäten undHochschulen aus Sachsen-Anhalt auf Bil-dungsmessen für Schüler und Abiturientenin Berlin, Dortmund und Magdeburg.

Der Bachelorstudiengang Soziale Arbeithat eine hohe Nachfrage. Interessiertekommen deutschlandweit in der Regelnicht mehr um eine Zulassungsbeschrän-kung durch den Numerus clausus herum.Friedensau hat dies noch nicht und istsomit auch außerhalb der Freikirche, wenndie Theologische Hochschule Friedensaubekannt ist, interessant.

Durch die Präsenz mit Schwerpunkt aufSoziale Arbeit auf den Bildungsmessen

wächst die Bekanntheit Friedensaus beiInteressenten und in der Hochschul-,Berufs- und Studienberatungslandschaftsowohl in Sachsen-Anhalt als auch darüberhinaus in ganz Deutschland. n

Es war wieder einmal soweit: Der Stu-dentenrat und das STUZ-Team luden alleNeu- und Altstudenten zur diesjährigenComeback-Party ein, um das bevorstehen-de Wintersemester zu begrüßen. Mit einervielfältigen Auswahl von leckerer Pizza, kal-ten Getränken und anderen Köstlichkeitenlockte es die Friedensauer in die gemütli-che Räumlichkeit, in der jeder Alltagsstressvergessen wird: das STUZ. Gewöhnlichnehmen sich Studenten hier eine Auszeitvom Lernen, um ihre Fähigkeiten beim Bil-lard oder Tischkicker unter Beweis zu stel-len oder bei ruhiger Musik die Seele bau-meln zu lassen. Doch an diesem Abend

Comeback-Party der(Neu-)Studenten

wurde erzählt, gelacht und mancher sogarbeim Tanzen gesichtet. Dieses Jahr gab eseine große Zahl an Einschreibungen indem Bereich CSW (Christliches Sozialwe-sen). Über 20 Studenten entschieden sichfür diesen Studiengang an der Theologi-schen Hochschule Friedensau. Auch in denBereichen Theologie und Deutsch alsFremdsprache gab es eine Vielzahl vonAnmeldungen. Nach so einem lustigenund vergnügten Abend kann sich nun einjeder auf das vor uns liegendes Semesterfreuen. n

DiamanteneHochzeit inFriedensau

Am 28. August feierten Vita und Man-fred Böttcher mit ihren Kindern, Enkelnund Urenkeln Diamantene Hochzeit. Ineiner Feierstunde beglückwünschte derehemalige Rektor der Hochschule Prof.Johann Gerhardt die Eheleute und Orts-bürgermeister Christoph Maaß überbrach-te dem Jubelpaar eine Urkunde mit demschriftlichen Glückwunsch des Minister-präsidenten des Landes Sachsen-Anhalt,Dr. Reiner Haseloff.

Manfred Böttcher war von 1982 bis1991 Rektor des Theologischen SeminarsFriedensau, aus dem 1990 die Theologi-sche Hochschule mit staatlicher Anerken-nung hervorging. Anschließend war ernoch ein Jahr als Geschäftsführer (heuteKanzler) tätig, bis er 1993 in den Ruhe-stand ging. Vita Böttcher arbeitete von1984 bis zu ihrem Renteneintritt 1987 amSeminar als Lehrbeauftragte

Die Angehörigen der TheologischenHochschule Friedensau und die Redaktionwünschen dem Paar Gottes Segen undnoch viele schöne Tage miteinander. n

Die Theologische Hochschule Friedens-au verhandelt mit dem MagdeburgerRegional-Verkehrsverbund marego überdie Einführung eines Semestertickets fürdie Studierenden an der Hochschule.

In naher Zukunft sollen Studierende einSemesterticket erhalten, mit dem sie Busund Bahnen im Tarifgebiet JerichowerLand und der Stadt Magdeburg nutzenkönnen. Zusätzliche Gebühren werdennicht erhoben, denn das Ticket wird überdie Einschreibegebühren finanziert.

Durch die Gründung des Verkehrsver-bundes Ende vorigen Jahres waren die Ver-handlungen angestoßen worden; ein

erfolgreicher Abschluss rückt nun immernäher. n

Theologische Hochschule Friedensau auf dem Weg zum Semesterticket

Raimund Baum (Studentensprecher), Roland Nickel(Kanzler), Bernd Adelmeyer (Geschäftsführer von marego) Wolfgang Stammler (Studierenden-Dekan)

Page 16: DIALOG 11-12 2011

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

DIALOG wird herausgegeben von der Theologischen Hochschule FriedensauMarketing und ÖffentlichkeitsarbeitAn der Ihle 19, 39291 Möckern-FriedensauFon: 03921-916-127, Fax: 03921-916-120 [email protected]

Spendenkonto: Friedensauer Hochschul-StiftungBank für SozialwirtschaftBLZ 810 205 00, Konto 1899

Gesamtverantwortung: Prof. Friedbert Ninow

Redaktionsleitung: Martin Glaser

Redaktion: Udo Brünner, Andrea Cramer, Renate Dost, Prof. Johann Gerhardt, HolgerKoch, Roland Nickel, Prof. Friedbert Ninow,Prof. Dr. Rolf Pöhler, Szilvia Szabó, Karola Vierus

Gestaltung und Produktion: advision Design + Communication, Ockenheim

Druck: Grindeldruck GmbH, Hamburg

DIALOG erscheint alle zwei MonateAusgabe: November/Dezember

www.thh-friedensau.de

23.10.2011, 17:00 UhrHochschulbibliothekLesung mit Renate Sattler

Die Magdeburger Autorin, seit 2011Vorsitzende des Verbandes deutscherSchriftsteller – Landesverband Sachsen-Anhalt, wird Geschichten aus ihrem Erzäh-lungsband „Das Sandgemälde“ und Ge-dichte aus dem Lyrikband „Zwischen ent-wurzelten Steinen“ vorstellen.

Weit spannt sie den Regenbogen inihren Texten, in denen sie Fragen nachdem Umgang der Menschen miteinander,mit der Natur und anderen Kulturen eben-so aufwirft wie Fragen nach dem Sinn desSeins in einer globalisierten Welt.

Sie erzählt von Schätzen, die vor derHaustür liegen wie die Elbe im „Flußlied imHerbst“, und solchen, die man andernortssuchen muss wie das „Theater in Korinth“.Sie nimmt uns mit zu den Irokesen in Kana-da, die sich 1990 gegen die Vereinnah-mung eines Teils ihres Landes erfolgreichwehrten, zeichnet das Porträt eines Künst-lers der Mohawk und lässt uns Straßenkin-der in Bolivien erleben, die mit ihremmobilen Theater verlorengehende Mythenund ein neues Bewusstsein in die Dörfertragen.

06.11.2011 - 06.01.2012HochschulbibliothekAusstellung „Bereits Gras überder deutsch-deutschen Grenze?Spurensuche entlang des ehemaligen Grenzstreifens“

Seit dem Abbau der Grenzanlagen ent-lang der deutsch-deutschen Grenze ist vielZeit ins Land gegangen. Die Frage lautet:Ist eigentlich bereits Gras über derdeutsch-deutschen Grenze gewachsen?Was erinnert auf dem „Grünen Band“ vomDreiländereck bei Hof bis hinauf zur Ostseenoch an die deutsche Teilung?

Anhand von 25 Tafeln zeigt diese Aus-stellung die Spuren der Grenze, die sich biszum Herbst 1989 als kaum überwindbareseisernes, steinernes Band durch unser Landzog. Sie basiert auf der Grundlage einerFoto-Dokumentation, die im Sommer2003 zu Fuß erfolgte (1378 Kilometer von

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Die Zeitschrift DIALOG berichtet über dieTheologische Hochschule Friedensau und willzur Reflexion über Themen gegenwärtigerRelevanz anregen. Die Meinungen, die vonden Autoren vertreten werden, entsprechennicht automatisch der Position der Hoch-schulleitung, sondern sind als Beiträge zurDebatte zu verstehen.

Leserzuschriften sind an die Abteilung fürMarketing und Öffentlichkeitsarbeit zu rich-ten. Zur Veröffentlichung sollten die Beiträgeeine Länge von 2.000 Anschlägen nicht über-schreiten. Die Redaktion behält sich vor, Bei-träge zu kürzen. Die Autoren erklären sichdurch die Manuskripteinreichung mit der Ver-öffentlichung auch im Internet einverstanden.

Prex nach Priwall), kombiniert mit histori-schen Aufnahmen aus dem Archiv der Stif-tung Aufarbeitung. Durch ausführlicheTexte erhalten Besucher umfassende Hin-tergrundinformationen zu Struktur, Histo-rie und dem Ist-Zustand des ehemaligenGrenzstreifens, ergänzt durch dreisprachi-ge Untertitel.

06.11.2011, 17:00 Uhr HochschulbibliothekLesung „Dag Hammarskjöld“

anlässlich dessen 50. Todestages, mit Dr.Johannes Hartlapp. Dag HammarskjöldsTod am 17. September 1961 erschüttertedie Welt. Bis heute ist nicht klar, warum dasFlugzeug der Vereinten Nationen mit demUN-Generalsekretär an Bord über demKongo abstürzte. Hammarskjöld hinterließein Tagebuch, das den Diplomaten voneiner sehr persönlichen Seite zeigt, von derzu seinen Lebzeiten wohl niemand etwaswusste: lebenslang auf der Suche nachGott. Vor dem Leser entfaltet sich das Bildeiner außergewöhnlichen, wertorientier-ten Persönlichkeit, eines jener seltenenPolitiker, die Kompetenz und Augenmaß,Mut und Demut, Bildung und Spiritualitätin sich vereinen.

11.11.2011, 22:00 UhrHochschulbibliothekFilmabend anlässlich der Nachtder Bibliotheken

18.11.2011, HochschulbibliothekLesung „Grenzwege: Lebensgeschichten aus einem geteilten Land“

mit Grit Hübener. Das Buch über den Pil-gerweg der Begegnung an der ehemaligeninnerdeutschen Grenze: Sieben Menschenaus Ost und West erzählen ihre Geschich-te und stellen die Frage danach, wie Ver-söhnung mit sich und anderen aussehenkann.

09.12.2011, 19:00 UhrKapelle (Otto-Lüpke-Haus)Adventsvesper

Im Rahmen der Vesper wird es eineAndacht zum Advent geben. Diese wirdumrahmt durch Musik von verschiedenenChören und Gruppen aus Friedensau,unter anderem vom Hochschulchor unterder Leitung von Sebastian Kuhle.

14.12.2011, 10:00 UhrKinderbibliothekWir warten auf das Weihnachtsfest

Den Kindern der KITA Friedensau ver-kürzt sich das Warten auf Weihnachtendurch das Vorlesen von alten und neuenGeschichten

Zusätzlich dazu wird auch 2011 einAdventskalender in der Kibü aufgehängt.In diesem Jahr verbergen sich in denTaschen des Weihnachtsmannes „Rätsel-nüsse“.

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g Zu „Wir brauchen Friedensau! Wir brauchen euch!“ von Friedbert Ninow(Sep/Okt 2011)

Den Artikel über den Besuch von TedWilson und der Delegation der Weltkir-chenleitung in Friedensau habe ich mitInteresse gelesen.

Speziell der letzte Abschnitt „Was bleibtals Fazit“ ist schon interessant, wenn manin Erinnerung hat, was im „deutschen STA-Blätterwald“ nach dem letzten Weltkon-gress so alles zu lesen war, speziell zu TedWilson.

Was mich etwas befremdet hat in demArtikel, ist die zweimalige Wochentagsbe-

zeichung „Samstag“ anstatt „Sabbat“. Dasist sicher eine Nebensache, ich stellejedoch fest, dass, gerade in adventistischenKreisen zunehmend öfter die „normale“Wochentagsbezeichnung verwendet wird.

Wenn es dabei bei Zuhörern oder Lesernvornehmlich um Nichtadventisten geht, istdas teilweise nachvollziehbar. Für mich alsAdventist von Jugend an ist jedoch dieBezeichnung „Sabbat“ für den 7. Wochen-tag die gebräuchliche. Da mutet es (fürmich zumindest) schon seltsam an, in eineradventistischen Publikation von Samstagstatt von Sabbat zu lesen.

Ludwig Pütz, Gemeinde Bad Honnef