e brief 25 04 2012 fuer doris - Emmauskirchewir schlafen gehen.Frau Kinyamagoha bittet mich, für...

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Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-Harlaching E mmaus INHALT SOMMER 2012 GEMEINSAM UNTERWEGS 50 JAHRE KIRCHENPARTNERSCHAFT MIT TANSANIA Sieben geistliche 4 Erfahrungen... Partnerschaft als 6 Weggemeinschaft Sie sollten uns 8 missionieren... Als tansanischer 12 Missionar im Allgäu Nicht nur Serengeti 14 darf nicht sterben Gottesdienste 16 Alle Gottesdienste im Überblick Buchauszug 18 G. Helbig: Aufbruch Maasai Jubiläum: 60 Jahre 20 Münchner Konzertchor Emmaus aktiv 24 Menschen 26 Termine 28 Gottesdienst im Grünen Ökumenischer Ausflug Gesprächsabend für Jugendliche Familiennachrichten 30

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Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-HarlachingEmmaus

I N H A L TSOMMER 2012

GEMEINSAM UNTERWEGS50 JAHRE KIRCHENPARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

Sieben geistliche 4Erfahrungen...

Partnerschaft als 6Weggemeinschaft

Sie sollten uns 8missionieren...

Als tansanischer 12Missionar im Allgäu

Nicht nur Serengeti 14darf nicht sterben

Gottesdienste 16Alle Gottesdienste

im Überblick

Buchauszug 18 G. Helbig: Aufbruch

Maasai

Jubiläum: 60 Jahre 20Münchner Konzertchor

Emmaus aktiv 24

Menschen 26

Termine 28Gottesdienst im Grünen Ökumenischer Ausflug

Gesprächsabendfür Jugendliche

Familiennachrichten 30

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Liebe Leserinnen und Leser,

2012 feiern wir das Bestehen der 50-jährigen Partnerschaft zwi-schen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Evan-gelisch-Lutherischen Kirche in Tansania. Dieses Jubiläum war An-lass für uns von der Redaktion, endlich das lang gewünschte „Afri-kathema“ in Angriff zu nehmen. Wir haben uns dann schnell dar-auf geeinigt, Grundsätzliches zum Thema Entwicklungspolitik, Mis-

sionierung, Kolonialisierung, interkulturelle Begegnung,Umweltverschmutzung, Ausbeutung... als bekannt vor-auszusetzen und lieber mit Menschen gesprochen, dieaktiv an Entwicklungsprojekten beteiligt sind oder ausTansania kommen. Dabei sind wir immer wieder auf das Thema „Partner-schaft“ gestoßen, ohne das jedes Projekt zum Scheiternverurteilt ist. Denn: „Partnerschaft beginnt nicht bei In-stitutionen oder bei Kirchenführern, sondern bei den

Menschen an der Basis“, so der Afrikareferent von Mission Eine-Welt, Pfarrer Reinhard Hansen. „Deshalb ist wichtig, dass sich die-jenigen austauschen, die die Arbeit tragen.“ Wenn Eigeninitiative und Eigenverantwortung gefördert werden,dann ist Erfolg möglich. Wenn sich Menschen verschiedener Kul-turen auf Augenhöhe begegnen, wenn beide bereit sind, vonein-ander zu lernen, dann ist Entwicklung möglich. „Das gegenseitige Kennenlernen kann uns näher bringen, aber Part-ner sind wir noch lange nicht. Dazu sind die Lebensumstände viel zuunterschiedlich...“, hat Frau Kaboth in ihrer über 20-jährigen Tätigkeitals Missionsbeauftragte für Emmaus erfahren. Ab Seite 8 erzählt sieüber die Maasai am Ruvu und die zahlreichen Projekte des Tansania-Arbeitskreises von Emmaus.

� Am Sommerfest haben wir tansanische Gäste.

� Der Münchner Konzertchor feiert 60-jähriges Jubiläum.

Der Gemeindebrief ist diesmal dicker. Hätten Sie es gemerkt? Einen schönen Sommer. Es grüßt Sie herzlichst

EDITORIALGGrruppuppeen n UND KREISE

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DorotheaArenz-Drescher

EINE-WELT-VERKAUFWaren aus fairem Handel

immer nach dem Gottesdienst:

27. Mai, 24. Juni, 22. Juli,

26. August, 30. September

Änderungen vorbehalten,

Auskunft über Tel 64 65 90

PARTNERSCHAFTSKREISETANSANIA

Informationen über das Pfarramt

www.emmauskirche.de/Gemeinde-

leben/Partnerschaftskreis Tansania

PARIS

Auskunft: Ursel Vogt, Tel 64 54 33

EMMAUS KANTOREIOffenes Singen zur Gestaltung der

Gottesdienste in der Emmauskirche

und im Altenheim,

Montag 19.30 – 21 Uhr,

Termine nach Absprache, Auskunft

Adelheid Olbrich, Tel 64 07 67

MÜNCHNER KONZERTCHOROratorienchor für Jugendliche und

Erwachsene; donnerstags von 19.30

bis 22.00 Uhr im Gemeindesaal.

Leitung Robert Blank, Tel 0179/522 209

EMMAUS-KINDERCHORAuskünfte und Anmeldung bei

Ruth Kornder, Tel 79 43 01

Fortsetzung Seite 31

MUTTER-KIND-GRUPPENAuskunft über das Pfarramt

Tel 64 52 64

JUGENDGRUPPENMitarbeiterkreis

Auskunft Pfarrer DegkwitzPfadfindergruppen

Sara von Festenberg, Tel 0179/9970938

Daniela Meinert, Tel 0160/97389008

EMMÄUSCHENEine Mitmachspielgruppe vormittags im

Gemeindesaal für 12 Kinder zwischen

zwei und drei Jahren und für Eltern, die

dreimal im Monat mitarbeiten wollen.

Auskunft Herta Schoof-Simon,

Tel 0151/20 43 45 72

„KREATIVER KINDERTANZ“ +„MODERNER TANZ UNDIMPROVISATION“Ab September 2011 finden das ganze Schul-jahr über der „Kreative Kindertanz“ und „Mo-derner Tanz und Improvisation“ im Ge-meindesaal der Emmauskirche statt.Mittwoch: zwei Kurse für 4- und 5-jährigeKinder zwischen 15 und 17 UhrDonnerstag: 2 Kurse für Kinder mit 6 Jahrenund „Moderner Tanz und Improvisation“ fürKinder von 8 - 10 Jahren zwischen 15 - 17 Uhr.Die Kurse leitet Veronique Fessler, lang-jährige Kindertanz-Pädagogin im Hasting-Tanzstudio München. Info: Veronique Fessler, Tel 760 54 05

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die Auskunft, wie es jetzt weitergehtund was sie tun soll. Im Gebet be-kommt sie neue Kraft für ihre Arbeit.Oft erlebt sie, wie wirksam der Glaubeim Alltag ist. So wird sie etwa vonFrauen, die ein Problem haben, um Ratgefragt. Sie gibt ihnen einen. DieFrauen kommen später zurück und sa-gen: Was du sagst, ist gut! Woher hastdu das? Sie antwortet: Aus dem WortGottes, aus der Bibel. Einmal, so er-

zählt sie, sagt eine Frau in ihrem Bi-belkreis: Ich habe Streit mit meinemMann. Betet für mich. Alle beten fürsie. Dann liest Rehema ihr aus der Bi-bel vor: „Lasst die Sonne nicht unter-gehen über eurem Zorn“ (Eph 4,26).Sie sagt: Geh nach Hause und verzeihedeinem Mann. Kurze Zeit späterkommt die Frau und erzählt ihr: Ichhabe ihm verziehen und er hat mir ver-ziehen. Jetzt haben wir Frieden in un-serem Haus und in unserem Herzen.

Segen und Frieden sind greifbare Ga-ben Gottes und sie sind erfahrbar mehrwert als Geld und Gut.Geistliche Gemeinschaft. Am letztenAbend beten wir gemeinsam, bevorwir schlafen gehen. Frau Kinyamagohabittet mich, für sie zu beten. Sie wirdfür mich beten, für meine Familie, fürmeine Gemeinde. Meinem Gebet trautsie besondere Kraft zu. Ergreifend, wiedann jede der drei Frauen betet mit ge-schlossenen Augen, mit bewegterStimme und dramatischer Satzmelodie.Hier wird wirklich das Herz vor Gottgeöffnet, hier wird Gott alles mitselbstverständlichem Vertrauen mitge-teilt. Geradezu stolz bin ich, dass dieFrauen mich so einbeziehen, dass sieihre Herzensbewegung mit mir teilen.„Mit Ihnen kann man reden wie mit ei-nem Afrikaner!“, hatte Frau Kinyam-agoha am Frühstück zu mir gesagt.Und ich merke, wie auch mir das Herzaufgeht und wie ich meinen Glaubenmit diesen tansanischen Frauen teilenkann. Das ist ein unfassbares Glück,das Band zu spüren, das uns verbindetüber die Kulturen hinweg.Afrikanisches Christentum. Haben dieTansanier von den Missionaren ausDeutschland das Christentum über-nommen? Sie haben es bei den Mis-sionaren gelernt und afrikanisch ge-macht. Es ist durch afrikanische Köpfeund Herzen, Münder und Hände, Fa-milien und Dörfer gegangen. Welchebesondere Kraft der christliche Glaubeunter den Tansaniern entwickelt! Undwie es dennoch „unser“ christlicherGlaube ist, den wir bei ihnen antreffenund mit ihnen teilen können!

Sebastian Degkwitz

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Glaube ist öffentlich. Ich hatte michgerade angeschnallt und plauderte miteiner Mitfahrerin, als sie mir plötzlichauf die Schulter tippte. DekaninKahwili wartete darauf, das Gebetsprechen zu können. Alle senkten dieKöpfe, der Fahrer neben mir schlossdie Augen, und dann bat Frau Kahwiliunseren Herrn Jesus Christus um denSegen für die Reise. Erst dann ließ derFahrer den Motor an. TansanischeChristen beten zu vielen Gelegenhei-ten. Beim Mittagessen bekommt eineraus der großen Runde den Auftrag. Esist nicht unbedingt eine „Nummer 1“,die betet. Viele sind bereit und ge-wohnt, für die große Gruppe zu beten.Egal, wer betet: Er oder sie tut es mitHingabe, mit geschlossenen Augen, infrei gewählten Worten. Und wenn eslänger dauert, kommt bei niemandemUngeduld auf. Es wird allseits ge-schätzt und respektiert. Der Gast ausDeutschland empfindet dieses Betenals sehr persönlich und würde sichnicht trauen, es öffentlich so zu tun.Glaube ist aber für tansanische Chris-ten etwas, was sie selbstverständlich inder Öffentlichkeit pflegen. Ein Perso-nalmanager, der uns durch eine Blu-menfarm geführt hat, wünscht uns amEnde Gottes Segen für die besondereMission, in der wir in Tansania unter-wegs seien. Ein Hotelangestellter hat

zu wenig Geld von uns verlangt, wirdvon mir darauf hingewiesen, bekommtden noch fehlenden Betrag und sagtdann erleichtert: „Gott segne dich.“Gott ist spürbar. Drei Nächte bin ichzu Gast bei Frau Kinyamagoha. Zu-sammen mit ihrem Hausmädchen, ei-ner Kirchenvorsteherin und einerEvangelistin versorgt sie mich. IhreGastfreundschaft, die Gespräche anihrem Tisch und das gemeinsame Ge-bet vor dem Schlafengehen werde ichnie vergessen. Ich trage diese Erfah-rungen wie einen Schatz bei mir. Sie er-zählt etwa, dass sie als Sekretärin beider Kommune arbeitete und mehr ver-diente als ihr Mann, der Pfarrer war.Aber zum Ende des Monats sei es oftso gewesen, dass sie alles Geld ausge-geben hatte. Ihr Mann aber hatte nochetwas übrig – und obendrein „den Se-gen“. Mit Respekt spricht sie von derkirchlichen Arbeit, weil deren Segenspürbar wurde: darin, dass ihr Mann„genug“ hatte, obwohl er weniger ver-diente, während sie dieses Empfindenbei ihrem Verdienst nicht hatte. Ähn-lich spricht die Evangelistin RehemaRwaitama von ihrer Arbeit. MancheFreunde fragen sie:Warum arbeitest dubei der Kirche? Woanders könntest dumehr verdienen! Aber sie ist überzeugtvon der „Arbeit für Gott“, denn auf ihrliegt Segen. In der Bibel findet sie stets

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GEMEINSAM UNTERWEGS

SIEBEN GEISTLICHE ERFAHRUNGEN AUF EINER REISE UND EIN RESÜMEE

TANSANISCHES CHRISTENTUM

50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

Tansanische Gastfreundschaft: FrauKinyamagoha (r.) und Frau Ngulo (m.)schenken mir zum Abschied einen Kanga.

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50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

vestiert wird, gut angelegt. Nur wennwir uns begegnen, uns kennenlernen,wenn wir miteinander reden und Zeitmiteinander verbringen, lernen wir un-sere Glaubensgeschwister besser ken-nen. Die entscheidenden Gesprächs-themen sind dabei die über unseren ge-meinsamen Glauben und über dieDinge, die uns zentral wichtig sind.Bei unserer Weggemeinschaft geht esnicht darum, unsere Genossinnen undGenossen zu belehren oder sie etwa zueinem tieferen Verständnis zu führen.Das würde nur dazu führen, dass wirnicht richtig hinhören.Wir würden ver-suchen, unsere Vorstellungen und un-sere Werte absolut zu setzen und un-sere Geschwister nach unseren Maß-stäben zu bewerten.In unseren christlichen Weggemein-schaften kommt es vielmehr darauf an,dass wir eine neue gemeinsame Kulturentwickeln, eine Ebene, auf der wir unsbegegnen, einen Weg, auf dem wir,Seite an Seite, gemeinsam gehen kön-nen. Dabei ist es nicht wichtig, dass wirin allem einer Meinung sind, dass wiretwa das gleiche Verständnis davon ha-

ben, was Sünde ist – zum Beispiel imHinblick auf homosexuelle Lebensge-meinschaften. Wichtig ist, dass wir dieGemeinsamkeiten erweitern und dasVerständnis füreinander vertiefen. Beiden Unterschieden tun wir gut daran,uns zu erinnern, dass Gott uns alle soannimmt, wie wir sind, und wie wirglauben.Wo bleiben bei alledem die gemeinsa-men Projekte? Sind Hilfsprojekte etwaunwichtig oder gar schädlich? EineWeggemeinschaft mit bayerischen undtansanischen Genossen wird es sichernicht ohne den Transfer von Geld ge-ben können. Dazu sind die wirtschaft-lichen Voraussetzungen einfach zu un-terschiedlich. Entscheidend ist, welcheRolle es spielt. Fließt das Geld, weil wirmiteinander unterwegs sind, oder fließtes, weil es als Grundlage für unser Mit-einander gesehen wird? Das Wesentli-che an Projekten ist doch, dass wir alsWeggenossen dabei an einem Strangziehen. Misslingt das Projekt, habenwir trotzdem etwas gemeinsam ge-macht, und darauf kommt es dochletztlich an. Manfred Kurth

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GEMEINSAM UNTERWEGS

GEMEINSAM AUF DEM WEG HIN ZU GOTTES REICH...

PARTNERSCHAFT ALS WEGGEMEINSCHAFTPartnerschaften zwischen Gemeindenin Tansania und Bayern haben ausdeutscher Sicht häufig das Ziel, dassdie Partner sich kulturell austauschenund es zu einer Art entwicklungspoli-tischer Zusammenarbeit kommt. Da-bei ist, ebenfalls aus deutscher Sicht,unter der Hand schon genau festgelegt,wie der Austausch kultureller und ent-wicklungsbezogener „Güter“ erfolgensoll. Wir Deutschen erfreuen uns ander Exotik, der Ursprünglichkeit, demfesten und lebendigen Glauben unse-rer tansanischen Partner und an ihrerDankbarkeit. Im Gegenzug bieten wirihnen Entwicklung, Bildung und un-

sere materielle Hilfe. So gesehen hatPartnerschaft etwas sehr Geschäfts-mäßiges. Es ist wie ein Abkommen, ausdem beide Seiten ihren je eigenen Nut-zen ziehen.Mark Hanson, der frühere Präsidentdes Lutherischen Weltbundes, sieht diePartnerschaft (oder genauer die Ge-meinschaft) zwischen den Kirchen et-was anders. Nach seinen Worten sindwir alle der Leib Christi. Das ist keinZiel, das wir noch erreichen müssten,sondern eine Wirklichkeit. Als Kircheist es unser Auftrag, als eine solche Ein-heit zu handeln, die wir in Christus be-reits sind (vgl. Außenbeziehungen derELKB – ein Beitrag zur weltweitenCommunio, 2007; S. 17f).Betrachten wir unsere Partnerschaftenunter diesem Licht, ergibt sich für dieBeziehungen zwischen den Dekanatenund Gemeinden eine ganz andere Aus-gangslage. Wir sind keine Partner aufder Grundlage irgendeines wie auchimmer gearteten Abkommens, egal obformell oder informell.Wir sind als Teilder christlichen Gemeinschaft zualler-erst Weggenossen.Wir sind gemeinsamauf dem Weg hin zu Gottes Reich.Das hat Auswirkungen auf die Gestal-tung, nicht der Partnerschaft, sondernunserer Weggemeinschaft. Das Wich-tigste dabei sind die Menschen, diedaran beteiligt sind. Deswegen ist je-der Euro, der für eine Begegnung in-

Manfred Kurth ist als Pfarrer bei MissionEine Welt tätig. Er berät und begleitet Über-seepartnerschaften im südlichen Bayern. Gemeinsamer Gottesdienst in Tansania: Der Gast aus Deutschland

segnet mit Pfarrerin Mtedzi vor der Kirche die Gemeinde

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GEMEINSAM UNTERWEGS 50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

Der Tansania-Arbeitskreis in Emmauswurde 20 Jahre lang von Jutta Kaboth alsMissionsbeautragte geleitet. Die medizi-nisch-technische Assistentin ist mit einemArzt verheiratet und hat drei erwachseneKinder. Wir wollten von ihr wissen, wie eszu diesem unermüdlichen Einsatz der bei-den für die Menschen in der Gemeindeder Parediözese Bonde la Ruvu kam, wassie angetrieben hat.

Emmaus Wie kamen Sie an den Ruvu?Kaboth Afrika wurde uns vor die Türgelegt. 1974 wurde mein Mann von der“Gesellschaft für Technische Zusam-menarbeit“ gefragt, ob er eine Blut-bank mit Außenstationen in ganz Tan-sania aufbauen wolle. Wir haben unsauf einer Reise vor Ort ein Bild ge-

macht und uns dann wegen unsererdrei kleinen Kinder gegen ein Lebenin Tansania entschieden. Mein Mannhat das Projekt dann als Pate vonDeutschland aus betreut. 1978 sind wirim Rahmen dieses Projekts quer durchTansania gereist und haben das Landund die Menschen lieben gelernt.Emmaus Was hat Sie zu Ihrem Engagementbewogen?Kaboth Unser Engagement am Ruvubegann 1989, als wir einen Hilferuf vonunserem Freund Pfarrer Helbig beka-men, der seit einem Jahr die Maasai amRuvu, im Norden Tansanias, als Pfarrerund Missionar betreute. Er hat uns ge-beten, die katastrophalen Zustände inder medizinischen Betreuung zu ver-bessern. Ich erinnere mich noch wieheute an unseren ersten Besuch amRuvu. Ich sehe die „Krankenstation“,eine kleine Wellblechhütte mit einemStuhl, einem Tisch; den jungen Hilfsarzt,der eine Schlange erschlägt. Es war zumWeinen.Emmaus Wie sind Sie aktiv geworden?Kaboth Unsere erste Unterstützungbestand aus einer damals noch übli-chen Kleidersammlung, die PfarrerSöllner in Emmaus organisiert hatte.Wir brachten zusätzlich 5.000 D-Markaus dem Erlös des Emmaus-Jahr-markts mit an den Ruvu. Dieses Geldwurde für den Bau des ersten Brun-nens mit einer Pumpe verwendet, dieübrigens noch heute in Betrieb ist.Zeitgleich hatte Pfarrer Söllner einenPartnerschaftsantrag ans Missionswerk

gestellt. Ich wurde offiziell Missions-beauftragte unserer Gemeinde, einHalbtagsjob! Ich begann Suaheli, dieoffizielle Amtssprache Tansanias, zulernen. Anfangs liefen alle Kontakteüber Briefe und die Post, jetzt kom-muniziere ich auch über Mails. MeinMann und ich sind insgesamt sieben-mal selbst an den Ruvu gereist, um vorOrt die Partnerschaft zu vertiefen. Un-terstützt werde ich vom Tansania-Ar-beitskreis. Krankenstation, Schule, derBau einer Steinkirche oder Medika-mentenhilfe und als Höhepunkt im Jahr2005 der Bau der windradbetriebenenWasserpumpe sind einige unserer vie-len Projekte, die wir gemeinsam in überzwanzig Jahren durchgeführt haben.Und für die wir unendliche Dankbar-keit erfahren haben.Emmaus Was hat sich in den letzten 20Jahren verändert?Kaboth Vieles. Am Ruvu lebenhauptsächlich Maasai, ein Nomaden-volk, das dort sesshaft gemacht wurde.Sie haben es schwer im modernen Tan-sania. Das Weideland verringert sichständig, die immer häufigeren Dürre-perioden bedrohen ihre Existenz, eskommt zu Konflikten mit den dort be-heimateten Bauern.Die Gemeinde ist größer geworden.Anfangs standen die Männer als miss-trauische Zaungäste noch jenseits derEinfriedung um die Kirche, heuteschließen sie sich an. Dennoch wird dieGemeinde von den Frauen getragen.Sie sind für das Funktionieren des All-tags verantwortlich, während die Män-ner mit ihren Herden unterwegs sindoder endlos palavern.Aus der von FrauHelbig begonnenen Alphabetisie-rungsgruppe für Erwachsene sindlängst viele Gruppen entstanden, weil

ehemalige Schülerinnen heute als Leh-rerinnen den Unterricht weiterführen.Die Frauen haben zudem Vorschulenins Leben gerufen, um ihre Kinder aufdie Grundschule vorzubereiten. DieMaasai bekommen inzwischen weni-ger Kinder.Auch die Väter schicken in-zwischen ihre Töchter in eine der siebenSchulen im Ruvugebiet. Ja, die Men-schen haben sich geändert. Radio undHandy – an einer Schnur um den Halsgetragen – sind Statussymbol, auchwenn sie nicht funktionieren. Aber lei-der sind auch Korruption und Krimina-lität angewachsen, die Türen der Hüt-ten haben jetzt ein Schloss, es wird mehrgebettelt.Emmaus Wie helfen Sie vor Ort?Kaboth Oftmals sind es die kleinenDinge, die ins Rollen gebracht werdenmüssen. Wenn sich in einem Büro dieUnterlagen am Boden stapeln, müssenLocher und Ordner besorgt werden.Die Maasai haben als Nomadenvolkkeine Vorstellung davon, Dinge aufDauer zu pflegen. Als ich bei meinemletzten Besuch sah, dass die Schul-bänke, die teilweise auch Emmaus fi-nanziert hatte, kaputt waren, hätte icham liebsten selbst sofort Hammer undNägel geholt und mit dem Reparierenbegonnen.Aber die Männer hätten nieakzeptiert, dass ihnen eine Frau zeigt,was sie zu tun haben. Diese Arbeit hatdann die Jugendgruppe aus Weilheim,die alle zwei Jahre zum Austauschkommt, übernommen und mit dengleichaltrigen Maasai durchgeführt.Nur der Austausch schafft Entwick-lung. Ich darf meine westlichen Vor-stellungen den Maasai nicht überstül-pen. Durch die Besuche wurde meinVerständnis für die Menschen amRuvu beständig größer und die Be-

JUTTA KABOTH: DIE MAASAI HABEN MEIN LEBEN VERÄNDERT.

SIE SOLLTEN UNS MISSIONIEREN...

Mama Kaboth wird die mittlerweile 77-Jährige am Ruvu liebevoll genannt. Im Jahr2009 war sie das vorerst letzte Mal für vierWochen in Bonde.

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KURZ DAZWISCHENGESAGT 50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

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Kulturen und Lebensweisen im Urlaub zu entdecken undzu erfahren, kann dabei genauso helfen, wie die Be-trachtung des Sonnenuntergangs am Meer oder der Fern-blick von einem Berggipfel. Somit ist die Urlaubszeit einegute Zeit, die eigene innere Mitte wieder zu finden, Un-wichtiges abzuladen und Wichtiges wieder wahrzuneh-men. Wenn so der Urlaub gelingt, dann stellt sich auchdie innere Zufriedenheit ein, mit der die Alltagsprobleme,die nach dem Urlaub häufig dieselben sind wie vorher,mit neuer Kraft und mit der richtigen Relation wieder an-gegangen werden können. „Alles hat seine Zeit“ heißt esim Buch des Predigers im dritten Kapitel.Ich wünsche Ihnen, dass Sie im Urlaub die Zeit finden,um Körper, Geist und Seele zu ihrem Recht kommen zu lassen und das Ihnen eigeneGleichgewicht wieder zu finden. Behüt’ Sie Gott und kommen Sie heil wieder.Ihr Pfarrer Christoph Reichenbacher

Liebe Leserinnen und Leser,Sommerzeit ist Urlaubszeit. Viele in unserer Gemeinde freuen sich auf die schönstenWochen des Jahres. Als Gemeindepfarrer wünsche ich Ihnen allen, dass Sie sich in die-sen Wochen gut erholen und wieder zu Kräften kommen können. Genauso wichtig istaber, dass nicht nur der Körper zu seinem Recht kommt, sondern auch Geist und Seele.Viele wollen im Urlaub – wie es so schön heißt – die Seele baumeln lassen. Gemeintist wohl, sich einmal so richtig zu entspannen, ohne Termindruck und Verpflichtungenzu leben und sich seines Lebens zu freuen. Gerade die, die im Alltag häufig angespanntsind und unter Stress leiden, tun gut daran, ganz bewusst alle psychischen Anspannun-gen im Urlaub abzubauen. Das gilt besonders für diejenigen, die regelmäßig ein viel zukurzes oder gar kein Wochenende haben, um solche Ruhepausen einzulegen. Die andere Seite aber ist, dass viele im Urlaub nicht nur die Entspannung brauchen, son-dern auch die bewusste Anspannung, die Bewegung, die Erfahrung, dass man mit Füßenmehr machen kann, als nur im Auto Gas zu geben und zu bremsen. Deshalb gilt nebender „baumelnden Seele“ vor allem auch, das seelische Gleichgewicht wieder zu finden,das richtige Maß zwischen Nichtstun und bewusster Aktivität. Andere Länder, andere

� K U R Z D A Z W I S C H E N G E S A G T

wunderung wächst. Je öfter ich dortwar, desto leiser werde ich. Meine ei-gene Rolle hat sich geändert, ich werdeimmer mehr zum Beobachter. Manmuss hinschauen, hinhören, spüren.Ein kleines Beispiel: Mein Verständnisfür die (frühere) Vielehe ist im Laufder Jahre gewachsen. Sie war notwen-dig zum Überleben in dieser Land-schaft. Mein persönliches Leben ist an-ders, reicher geworden durch Tansania,denn es ist alles möglich in Afrika.Emmaus Es ist also alles in (finanzieller)Ordnung? Es läuft alles ‘rund’?Kaboth Nein. Man muss schon ver-stärkt kontrollieren. Dies geschiehtdurch die „reports“, die nach Deutsch-land gehen. Und man muss fordern,dass Weg und Ziel bei jedem Projektgenau festgelegt werden, bevor Gelderfließen. Diese Gelder müssen immerganz offiziell an alle Beteiligten in al-ler Öffentlichkeit abgegeben werden.

Alle müssen sehen, wer wann wievielbekommen hat. Entwicklung brauchteinen langen Atem.Emmaus Wie steht es mit der Missionie-rung?Kaboth Wir brauchen in Tansania Men-schen, die helfen – keine Pfarrer mehr,die missionieren. Im Gegenteil, dieMenschen dort sollten uns missionieren.Als im Jahr 1999 eine schwere Dürredie Maasai bedrohte, gab es kein Weh-klagen. Nur einen intensiven Glauben.Mit Erstaunen habe ich den Umgangmit dem Tod erlebt. Die Trauerndenwerden nie alleingelassen, eigene Nach-teile wie Verdienstausfall haben keineBedeutung. Jeder gibt ganz selbstver-ständlich seinen letzten Schilling um einLeichentuch zu besorgen. Die Massaileben ihre Trauer, der Glaube an dieAuferstehung gibt ihnen Kraft.Emmaus Was empfinden Sie als großenUnterschied zu unserem Leben hier?

Kaboth Die Zeit. Zeit hat in Afrikaeine andere Bedeutung. Man lässt sichviel Zeit. Bei Begegnungen wird aus-führlich nach dem Wohlbefinden desGegenübers, von Freunden und An-gehörigen gefragt. Fast nebenbei wer-den die eigentlichen Anliegen vorge-bracht. Ein Tansanier, der in Deutsch-land gelebt hatte, äußerte mir gegenü-ber einmal: „Die Deutschen sind nett,aber so brutal direkt.“ Die Maasai le-ben in einer anderen Dimension: die-ses Gemeinschaftsgefüge, das Ge-meinschaftliche, das ist faszinierend.Emmaus Sind wir Partner?Kaboth Das gegenseitige Kennenler-nen kann uns näher bringen, aberPartner sind wir noch lange nicht.Dazu sind die Lebensumstände viel zuunterschiedlich. Am Ruvu geht es umdas Allernotwendigste, da die Regionimmer wieder von Dürre und Hungergeplagt ist. Kinder werden mit nichts

als einer Wasserflasche in ihren Schul-tag geschickt, allein Hin-und Rückwegkönnen drei Stunden dauern.Emmaus Gibt es einen Herzenswunsch?Kaboth Dass es eine gute Ernte gibtund keine neue Dürre. Dass kein Hun-ger herrscht. Dass sich zum BeispielMaasai-Mädchen zur Krankenschwes-ter und zur Lehrerin ausbilden lassenund sogar studieren. Und der Dauer-wunsch meines Mannes ist, dass sichmehr Partnergemeinden und Klein-gruppen finden, die auf Gemeinde-ebene ein Netz von Partnerschaftenentstehen lassen. Dass sich jüngereMenschen im Tansania-Kreis engagie-ren. Dass hier junge Menschen anfan-gen, Suaheli zu lernen. Dass der Aus-tausch intensiver wird.Vielen Dank für dieses Gespräch.

Dorothea Schmidt,Dorothea Arenz-Drescher

Infos zu Tansania: www.emmauskirche.de

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GEMEINSAM UNTERWEGS 50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

In einem fremden Land mit einer an-deren Kultur und Mentalität als Pfar-rer zu arbeiten, war für mich ein star-ker Anreiz, nach Deutschland zu kom-men und in der Kirche hier mitzuwir-ken. Ich hatte auch Angst, dass es keinZuckerschlecken sein würde, im All-gäu als afrikanischer Pfarrer zu leben.Das Wort „Missionar“ ist fast tabui-siert. Auch die Allgäuer Mentalität –„It gschimpft isch globt gnue“ („nichtgeschimpft ist genug gelobt“) – oderder Ostallgäuer Dialekt – „z’ Nächtisch no Wintr gwesa, heit isch schoFrüaling“ („Gestern war noch Winter,heute ist schon Frühling“) – war schoneine Bedrohung. Gott sei Dank sinddie Kaufbeurer aber sehr freundlich.Mein Motto war:“Ich lasse mich über-raschen“. Es war für mich klar, dass einmehrjähriger Aufenthalt in einemfremden Land drei Dinge mit sichbringt: Gewinn,Verlust und Bereiche-rung. Ich war dann bereit, alle dieseHerausforderungen anzunehmen. Fürmich war es auch eine Gelegenheit zuerfahren, wie Menschen außerhalb vonAfrika ihren Glauben ausüben. Ich warsehr auf die neue Tätigkeit gespannt,da ich schon viele Deutsche in Tansa-nia kennengelernt hatte, die anders inBezug auf unser Bibelverständnis ge-lebt haben – Alkoholkonsum, Schei-dung, Rauchen etc.Nach einer bestimmen Zeit erlebt manFreiheit und Sicherheit als grundsätzliche

Elemente, die man hier besonders ge-nießen kann.Wir vermissen aber auch un-sere begrenzte Freiheit in Tansania: dassman,wenn nötig,sehr ernst sein kann.Wirfühlen uns zum Beispiel unsicher, wennmanche statt „Vater unser im Himmel“einfach „Hey, Papa im Himmel“ sagen.Als Fremde fragen wir uns,ob es so nichtzu weit weg geht, auch wenn wir ja den-ken, dass Gott uns nah ist.Viele fragen: „Wie kommst du denn ei-gentlich nach Deutschland?“ Undwieso dann in den Freistaat Bayern?Da muss ich dann wieder erzählen,

dass unsere Evangelisch-lutherischeKirche in Tansania (ELCT) und dieEvangelisch-lutherische Landeskirchehier in Bayern (ELKB) einelangjährige Partnerschaft haben. Unddadurch besteht auch die Aus-tauschmöglichkeit von Personal. Sokommt es zu Begegnungen,Austausch,Stärkung, Begeisterung und Engage-ment. Dann ist für viele manchmalschon die Hemmung weg. Sie merken,es geht nicht um Mangel an evangeli-schen Pfarrern in Bayern. „Gut, dassSie da sind“, sagen viele nach dieserErklärung. Und es ist dann für die All-gäuer auch verständlich, dass es nichtum Käse, Berge und Ferien geht.Bei einem längeren Aufenthalt wirddeutlich, dass Partnerschaft mehr ist,als sich gegenseitig zu besuchen. Sie istauch das Zusammenleben: dass wirmiteinander und füreinander unsereGemeinschaft gestalten. Hier in derDreifaltigkeitskirche in Kaufbeuren le-ben ich und meine Familie gemütlichmit den Kaufbeurern zusammen. Wirlernen uns kennen. Als Pfarrer prägtdas für mich ein ganz anderes Ver-ständnis von Mission. Mission ist nichtnur herkömmlich zu verstehen nachdem Motto: „zu erreichen, die nicht er-

reicht sind“ („to reach the un-rea-ched“), sondern auch als „Wieder-Er-reichen derer, die schon erreicht wa-ren“ („to re-reach the reached“). Die-ses „Wieder-Erreichen“ entspricht deralten Weisheit, dass es im Leben desMenschen Worte gibt, die sich derMensch nicht selber sagen kann. Sol-che Worte müssen ihm (von jemandanderem) gesagt werden. Gottes Wortist ein solches Wort, das uns andere zu-sprechen müssen. In diesem Sinn kannman sagen, dass wir uns gegenseitigbrauchen. Wir sollen uns gegenseitigmit dem Wort Gottes ansprechen.Mission Gottes ist also ein gemeinsamerAuftrag und ein gegenseitiger. Jeder hatdoch diesen Auftrag bei der Taufe be-kommen. Jeder Getaufte ist ein Missio-nar! Diese Mission Gottes wird dann imweltweiten Sinn in Partnerschaft erfüllt.Partnerschaft selber ist zwar nicht Mis-sion.Aber dadurch ergibt sich die Mis-sion, dass die Menschen Gottes ihre Er-fahrungen im Glauben austauschenkönnen. Es ist doch kein Tabu, über denGlauben zu reden. Deshalb wünsche ichunserer Partnerschaft viel Erfolg, dasswir uns durch sie im Glauben gegensei-tig stärken und begeistern.

Emmanuel Kileo

PARTNERSCHAFT IST MEHR ALS SICH GEGENSEITIG ZU BESUCHEN...

ALS TANSANISCHER MISSIONAR IMALLGÄU

„Pfarrer Emmanuel Kileo lebt und arbeitetmit seiner Frau Linda und seinen SöhnenJan und Iwan zur Zeit in Kaufbeuren“. DieFamilie Kileo kommt uns wieder am Part-nerschaftssonntag, 22. Juli, besuchen.“

Vor dem Gottesdienst bei den Maasai

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GEMEINSAM UNTERWEGS 50 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT TANSANIA

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Tansania ist mehr als Serengeti undKilimanjaro. Tansania ist auch nichtAfrika. Tansania ist einer von 54 Staa-ten Afrikas an der Ostküste des Kon-tinents mit 45 Millionen Einwohnern,120 Volksstämmen, ebenso vielenSprachen und einer Fläche vom zwei-einhalbfachen Ausmaß der Bundesre-publik. Unser Interviewpartner ist Re-ginald Temu, gebürtiger Tansanier, derseit langem mit seiner Familie in Mün-chen lebt. Er ist Gründer des hiesigendeutsch-tansanischen Freundeskreisessowie des Afrikavereins und bestensvertraut mit der Arbeit unserer Part-nergemeinde in Tansania. Das Ge-spräch führte Petra Vogels-Brandt.

Emmaus Lieber Herr Temu, Sie sind amFuße des Kilimanjaro in Tansania auf-gewachsen und leben nun schon langein Deutschland. Der Kontakt zu IhrerHeimat besteht freilich fort, insbeson-dere auch, indem Sie den hiesigendeutsch-tansanischen Freundeskreispflegen, der Partnerprojekte koordi-niert, den Erfahrungsaustausch fördertund unsere Arbeit mit unserer Part-nergemeinde in Tansania begleitet.Welches sind Ihres Erachtens nach dieaussichtsreichsten Projekte in derdeutsch-tansanischen Zusammenar-beit? Welche Unterstützung könnenwir leisten, die wirklich sinnvoll ist?Temu An erster Stelle sollten wir ver-

meiden, jegliche Form von Neo-Kolo-nialismus zu betreiben, auch nicht mitder Bibel! Das heißt, Maßnahmen ver-meiden, die rein partikularen Interes-sen dienen, die das Land nicht vor-wärtsbringen und die Korruption för-dern. Wobei, wohl bemerkt, zur Kor-ruption immer zwei gehören...Emmaus Sie meinen: Eine Hand wäschtdie andere,und beide bleiben schmutzig?Temu So ist es! An erster Stelle mussnatürlich das Schulwesen gefördert wer-den und die medizinische Versorgung!Allerdings würde sich schon ein Groß-teil der medizinischen Versorgung er-übrigen, wenn überall der Zugang zusauberem Wasser gewährleistet wäre.Denn das unreine Wasser macht dieMenschen krank. Dann müssen Pro-jekte gefördert werden, die den Ge-meinsinn fördern, ohne die kulturelleIdentität der Bevölkerung zu verletzten.Tansania ist ein traditionell bäuerliches,landwirtschaftlich geprägtes Land.Wennes den Bauern wieder gelänge, für ihreunmittelbare Versorgung mit Lebens-mitteln selbst zu sorgen – weg von denkolonialistisch geprägten Monokultu-ren, die nur den internationalen Han-delsgruppen dienen – , wären wir schoneinen Schritt weiter. Dazu sollten ge-nossenschaftliche Strukturen entwickeltund gefördert werden, bei denen jedereinzelne liefern muss, aber die gemein-schaftliche Aktion sichtbar Sinn macht,

DIE KULTURELLE IDENTITÄT DER BEVÖLKERUNG DARF NICHT VERLETZT WERDEN...

NICHT NUR SERENGETI DARF NICHTSTERBEN!

zum Beispiel auch die gemeinschaftlicheInanspruchnahme von Energie.Emmaus Da gerade das Stichwort En-ergie fiel:Was halten Sie in diesem Zu-sammenhang von dem Desertec-Pro-jekt, das auf die Nutzbarmachung derin Afrika vor allem in der Saharazoneso reichlich vorhandenen Sonnenen-ergie abzielt?Temu Wenn es denn den Afrikanern zu-gute käme, wäre das ja eine feine Sa-che.Aber schon jetzt ist das Projekt inden Händen arabischer Konzerne. Umden Rest wird sich China kümmern,das bereits überall in Afrika in man-nigfaltiger Weise überaus präsent ist!Afrika hat viel Sonne, kann sie abernicht nutzen, zumindest nicht preiswertnutzen! Besser wären kleine, den Dör-fern direkt zugängliche Solarzellen.Besser wäre es, wie überall, den erstenSchritt vor dem zweiten zu tun. ImÜbrigen hat nicht nur Afrika, sonderndie ganze Welt die Nutzbarmachungder Sonnenenergie verschlafen!Emmaus Wie sollten wir also vorgehen?Temu Sondieren, was die Menschen vonsich aus brauchen. Sondieren, wie dasProjekt praktisch durchführbar wird.Sondieren,welche Folgekosten entstehenund wie sie bewältigt werden können,also wie Nachhaltigkeit bewerkstelligtwerden kann. Sondieren, was die Men-

schen vor Ort dazu beitragen können.Emmaus In meiner Jugend gab es in un-serem Sportclub einen großzügigenSpender,der grundsätzlich 50 Prozent deserforderlichen Betrages spendete, wennzunächst die ersten 50 Prozent vom Clubselbst aufgebracht wurden. Was haltenSie von solch einem Verfahren?Temu:Eine großartige Sache!Emmaus Welche Vorurteile sollten ab-gebaut werden?Temu Wir sollten uns bewusst werden,dass unsere Werte und unser Lebens-stil in Europa nicht das allein Seligma-chende sind! Wir sollten uns von denGedanken lösen, dass die Menschenarm sind, weil sie zu wenig arbeiten.Ebenso wie übrigens manche Afrika-ner sich von der Vorstellung trennensollten, dass die Europäer im Überflussleben, ohne dafür arbeiten zu müssen!Wir sollten uns hüten, möglicherweisearchaisch anmutende, aber lang ge-wachsene Traditionen mit der Brech-stange ändern oder gar abschaffen zuwollen. Alles muss wachsen und sichentwickeln.Alles beansprucht viel Zeit,und die Zeit muss man sich nehmen!Emmaus Lieber Herr Temu,vielen Dank,dass Sie sich die Zeit für uns genommenhaben! Vielen Dank für Ihr Kommenund das offene Gespräch! Und für IhreProjekte Glück und gutes Gelingen!

Reginald Temu verkauft auf dem Sommerfest der Emmauskirche Makondeschnitzereien.

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G O T T E S D I E N S T E

CHRISTI HIMMELFAHRTDo 17.5. 10.30 Ökumen. Gottesdienst mit der Reichenbacher/Smith

anglikanischen Gemeinde Church of the AscensionSa 19.5. 18.00 Konfirmandenabendmahl Degkwitz/Reichenbacher

mit dem Chor „Munich goes Gospel“19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

EXAUDISo 20.5. 10.00 Konfirmation mit dem Reichenbacher/Degkwitz

Münchner KonzertchorSa 26.5. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

PFINGSTSONNTAGSo 27.5. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl Reichenbacher

anschl.: Eine-Welt-Verkauf

PFINGSTMONTAGMo 28.5. 10.00 gemeinsamer Gottesdienst in der Philippuskirche Trimborn

11.15 Minigottesdienst Degkwitz20.00 Taizégebet Degkwitz

Sa 2.6. 16.30 Gottesdienst im Altenheim Degkwitz19.00 Gottesdienst im Krankenhaus für Naturheilweisen Roth

TRINITATISSo 3.6. 9.45 Beichte in der Sakristei

10.00 Gottesdienst mit Abendmahl DegkwitzSa 9.6. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

1. SONNTAG NACH TRINITATISSo 10.6. 10.00 Gottesdienst ReichenbacherSa 16.6. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

2. SONNTAG NACH TRINITATISSo 17.6. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl (Traubensaft) Degkwitz

gleichzeitig KindergottesdienstSa 23.6. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

3. SONNTAG NACH TRINITATISSo 24.6. 10.00 Gottesdienst Reichenbacher

anschl.: Eine-Welt-VerkaufSa 30.6. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

4. SONNTAG NACH TRINITATISSo 1.7. 9.45 Beichte in der Sakristei

10.00 Gottesdienst mit Abendmahl PelikanSa 7.7. 16.30 Gottesdienst im Altenheim Reichenbacher

19.00 Gottesdienst im Krankenhaus für Naturheilweisen Hüfner

5. SONNTAG NACH TRINITATISSo 8.7. 11.00 Kirche im Grünen am Perlacher Mugl Reichenbacher

(bei Regen 10.30 Uhr in der Kirche)Sa 14.7. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Schulz

6. SONNTAG NACH TRINITATISSo 15.7. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl (Traubensaft) DekgwitzSa 21.7. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

7. SONNTAG NACH TRINITATISSo 22.7. 10.00 Tansania-Partnerschaftsgottesdienst Reichenbacher

anschl.: Sommerfest und Eine-Welt-Verkauf11.15 Minigottesdienst Degkwitz

Sa 28.7. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

8. SONNTAG NACH TRINITATISSo 29.7. 10.00 Gottesdienst - gleichzeitig Kindergottesdienst Degkwitz

20.00 Taizégebet DegkwitzSa 4.8. 16.30 Gottesdienst im Altenheim Reichenbacher

19.00 Gottesdienst im Krankenhaus für Naturheilweisen Hüfner

9. SONNTAG NACH TRINITATISSo 5.8. 9.45 Beichte in der Sakristei

10.00 Gottesdienst mit Abendmahl ReichenbacherSa 11.8. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

10. SONNTAG NACH TRINITATISSo 12.8. 10.00 Gottesdienst ReichenbacherSa 18.8. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

11. SONNTAG NACH TRINITATISSo 19.8. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl (Traubensaft) ReichenbacherSa 25.8. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

12. SONNTAG NACH TRINITATIS So 26.8. 10.00 Gottesdienst DegkwitzSa 1.9. 16.30 Gottesdienst im Altenheim Degkwitz

19.00 Gottesdienst im Krankenhaus für Naturheilweisen Roth

13. SONNTAG NACH TRINITATISSo 2.9. 9.45 Beichte in der Sakristei

10.00 Gottesdienst mit Abendmahl DegkwitzSa 8.9. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

14. SONNTAG NACH TRINITATISSo 9.9. 10.00 Gottesdienst DegkwitzSa 15.9. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Roth

15. SONNTAG NACH TRINITATISSo 16.9. 10.00 Gottesdienst mit Abendmahl (Traubensaft) Reichenbacher

gleichzeitig KindergottesdienstSa 22.9. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Schulz

16. SONNTAG NACH TRINITATISSo 23.9. 10.00 Gottesdienst Reichenbacher/Degkwitz

mit Vorstellung der KonfirmandenSa 29.9. 19.00 Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner

17. SONNTAG NACH TRINITATISSo 30.9. 10.00 Gottesdienst Reichenbacher

20.00 Taizégebet Degkwitz

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S P E N D E NB U C H T I P P

An der Seite ihres Mannes, der als Pfarrerzuerst in Emmaus und dann am Ruvu tätigwar, hat Frau Gisela Helbig einige Jahre inAfrika verbracht. 2011 sind ihre Erinne-rungen erschienen: „Aufbruch Maasai“.

Buchtipp

(Die Helbigs wollen gerade zu einerReise nach Westtansania aufbrechen)

Wir waren fast fertig zum Aufbruch, alsdas „Hodi!“ (Ausruf, der die Klingel er-setzt, Anm. d.R.) draußen ertönte. Wirtauschten einen ungeduldigen Blick. Wirmussten doch los! (...) Wenn Besuch vorder Tür steht, hat er in der Regel einen be-schwerlichen Weg hinter sich. WelchesAnliegen er auch mitbringen mag: auf je-den Fall muss er sich ausruhen und stär-ken können. Ich verschwand also schnellin die Küche und setzte schon mal Tee-wasser auf. Zum Glück gab es Strom! (...)

(Raheli, eine Maasaifrau, war in derNacht von einem tollwütigen Hundgebissen worden, der in ihre Hütte ein-gedrungen war.)

Als der Morgen dämmerte, war alles so-weit organisiert, dass Raheli und einer ih-rer Söhne, der gut Swahili (die Amtsspra-che in Tansania, Maasai sprechen ihreeigene Sprache Maa, Anm. d.R.) sprach,abkömmlich waren und sich auf die Reisezum Kreiskrankenhaus machen konnten.Als sie nach vielen Stunden voller Angstund Mühsal dort ankamen, teilte man ih-nen mit, dass gegen einen Tollwut-Biss kein

nicht so ohne weiteres bereit, sich inGottes Willen zu fügen. Und ich? In mirkämpfte es: gegen so ein Schicksal, gegendie Perspektivlosigkeit der Betroffenen,aber auch gegen meine Unfähigkeit,‚Gottes Ratschluss’, oder was wir dafür hal-ten, einfach hinzunehmen. ‚Es muss docheine Lösung geben!’ oder ‚da muss mandoch etwas tun!’ (...) Raheli selbst schiensolche Kämpfe nicht zu kennen. Sie ist einesehr fromme Frau. Leben und Tod liegenim rauen Nomadenleben oft übergangsloseng beieinander. Beides nimmt der Menschaus Gottes Hand entgegen. „Shauri yaMungu!“ heißt es dann.

Immer wieder kursieren Gerüchte, wonaches doch ein Medikament gibt, das gegenviel Geld auf dem Schwarzmarkt bzw.durch ‚gute Beziehungen’ zu haben sei.Samweli (der begleitende Sohn, Anm. d.R.),der Rinderhirte, der viel auf den Märktenherumkommt und so den Anschluss an diemoderne tansanische Gesellschaft hat,mochte davon gehört und all seine Hoff-nungen auf uns gerichtet haben: wir könn-ten doch seine ‚guten Beziehungen’ sein.Aber wir zuckten nur hilflos mit den Schul-tern. (...) Schließlich luden wir die beidenins Auto, um sie mitzunehmen nach Moshiins größte und bestausgestattete Kranken-haus im Norden des Landes, das KCMC. Wirhatten da eine ‚gute Beziehung’. (...) Dr. G.war auch wirklich da und wollte gerne hel-fen. Auch er hatte davon gehört, dass esirgendwo im Land dieses kostbare Medi-kament geben sollte. Er bot an, am nächs-ten Tag mehrere Missionskliniken anzuru-fen, weil er dort noch am ehesten eineChance sah für Leute ohne Zugang zumSchwarzmarkt. (...) Dr. G. bestellte Raheliauf zwei Tage später in sein Krankenhausin der Hoffnung, bis dahin eine Möglich-keit zum Helfen gefunden zu haben, Diebürokratische ‚Aufnahme’ der Patientin, ein

Medikament vorhanden wäre. Sie hieltendiese Auskunft für einen der üblichenTricks, um Schwarzmarktpreise für Medi-zin zu erpressen, die der Staat zu jener Zeitkostenlos zur Verfügung stellte. Maasaiwaren besonders häufig Opfer von Wu-cherpreisen. Sie galten als wohlhabendwegen der großen Rinderherden, die man-che von ihnen besaßen. Bargeld hatten sie– ob reich oder arm – aber nur dann,wenn sie ein Tier auf dem Markt verkaufthatten. Wir mussten sie mit der bitterenTatsache konfrontieren, dass diese Pleiteim Krankenhaus nicht mit Schmiergeldern

und Schwarzmarktpreisen aufzuhebenwäre. Das seltene Spezialmedikament warwirklich nicht vorhanden. (...) Raheli neigteein wenig den Kopf. Ohne erkennbare Be-wegung im Gesicht senkte sie den Blick.Ihr Sohn dagegen fuhr fort, mir ins Gesichtzu schauen, offen und ohnmächtig. (...) An-ders als seine Mutter war er offensichtlich

Veraltungsakt, der in der Regel viele Stun-den Zeit kostete und oft viele Stolper-schwellen beinhaltete, erledigte der Dok-tor noch gleich an seinem Esstisch. (...)Die Zwei brauchten eine Bleibe in derStadt und Geld. Von letzterem konnte ichihnen so viel geben, dass sie eine Wochedamit über die Runden kamen, bis wirzurück waren. Aber eine Lodge, eine Pen-sion, die Maasai beherbergte? (...) Sie wer-den als unzivilisierte Minderheit diskrimi-niert und bekommen nicht überall Nacht-quartier.

(Nach einer abenteuerlichen Suchefinden die beiden Maasai eine Unter-kunft. Tatsächlich aber bleiben alleVersuche der Helbigs und von Dr. G.fruchtlos.)

Als Raheli und ihr Sohn zum ausgemach-ten Termin zu ihm in die Klinik kamen undvor seinem Zimmer warteten, um ja, prak-tisch Rahelis Todesurteil noch einmal ausseinem Mund zu erfahren, war vor ihneneine wohlhabende Geschäftsfrau ausMoshi im Sprechzimmer des Arztes. Diewurde gerade nach schwieriger Krankheitgeheilt entlassen und wollte so gern demDoktor in irgendeiner Weise ihre Dank-barkeit zeigen. Ein Geschenk? Dr.G. sagtetollkühn: „Sie können mir ein sehr großesGeschenk machen, wenn Sie der Maasai-frau, die da draußen wartet, das Leben ret-ten. Sie haben mit Ihren Geschäftsverbin-dungen doch bestimmt so gute Beziehun-gen, dass Sie das Medikament, das wirdringend brauchen, irgendwie beschaffenkönnen.“ (...) Und die Frau versprach, alleszu versuchen. Schon am nächsten Tagbrachte sie das Medikament. Sie wolltekeinen Schilling dafür haben.

(zitiert S. 164 - 170)Gelesen von Dorothea Schmidt

1918

Gisela Helbig: Aufbruch Maasai. Meine Jahre unter dem SteppenvolkMit Fotos und Karte aus Tansania, 2011. Erlanger Verlag für Mission und Ökumene ISBN 978-3-87214-531-4. 16.50 Euro

Gisela Helbig erzählt anschaulich, wie esihr und ihrem Mann ergangen ist, wie siemanches in Frage stellte, aber auch selbstin Frage gestellt wurde, wie sie sich undihren Mann neu erlebte.

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S P E N D E NM U S I K

Seit 60 Jahren existiert unser Chor– bis 2002 unter dem Namen Mün-chner Singkreis – und ist seit 1963fest an der Emmauskirche etabliert.Eines unserer Anliegen ist es, großegeistliche Oratorien mit professio-

nellen Orchestern und Solisten in der Em-mauskirche aufzuführen; dabei liegen unsBachs Passionen zum Karfreitag ganz beson-ders am Herzen. Aber auch Musik der klassi-schen Moderne von Komponisten wie Ar-thur Honegger, Benjamin Britten, Arvo Päertund Michael Nieman, sowie dem AllgäuerZeitgenossen Buchenberg bereichern Sing-und Hörerlebnis. Trotz gestiegener Eintrittspreise liegen beisolchen Aufführungen die Kosten immerüber den Einnahmen. Nur durch großzü-gige Beiträge der Emmausgemeinde, zahl-reiche Privat- und einzelne Firmenspendenlässt sich der hohe Anspruch an die musi-kalische Qualität der professionellen Mit-wirkenden bewerkstelligen. Auch die Ein-nahmen aus bezahlten Engagements in denKonzertsälen von München, Stuttgart und

Nürnberg kommen den anspruchsvollenAufführungen in Emmaus zugute.Aber auch die kleinere Form will bedachtsein: Die Beteiligung an Gottesdiensten wiezur Konfirmation und zum Ewigkeitssonn-tag bietet dem Chor die Möglichkeit, de-zidiert a-capella-Repertoire einzustudie-ren und der Gemeinde zu Gehör zu brin-gen. Von besonderer Bedeutung war 2010unsere Beteilung anlässlich des ökumeni-schen Kirchentags, wo so viele Bischöfewie noch nie in der Emmauskirche zele-briert haben.Die Ökumene ist uns auch in unmittelba-rer Nachbarschaft ein Anliegen: Ich binsehr froh, für unser Jubiläumskonzert am30. Juni erneut Heinz Riedmann, den her-vorragenden Organisten der Pfarrei HeiligeFamilie, gewonnen zu haben. Schon 2009bereicherte er unser Sommerkonzert mitseinem virtuosen Spiel. So lade ich Sie vonHerzen ein, ihm und dem Münchner Kon-zertchor unter der Leitung von RobertBlank zu lauschen! Florian Garnich

Vorsitzender Münchner Konzertchor e.V.

DER MÜNCHNER KONZERTCHOR AN DER EMMAUSKIRCHE WIE HEIMAT ENTSTEHT: 60 JAHRE MÜNCHNER KONZERTCHOR

„Hallo, ich bin die Gabi! Setz’ dich am bestenda gleich neben mich.“ – Eine ungefährgleichaltrige, junge Frau ergreift freundlichlächelnd meine ausgestreckte Hand undrückt den Stuhl neben ihrem in der vorderenReihe des Chor-Alts zurecht. Ich setze michauf den zugedachten Platz und wir beidensind uns nach wenigen Sätzen schon irgend-wie vertraut. Hat das vielleicht mit der ge-meinsamen Liebe zur Musik zu tun? In die-sem Fall J.S.Bach; dessen h-moll-Messe ge-rade (unter der Leitung von Harald Geitner,dem Gründer und damaligen Leiter des Mün-chner Singkreises) einstudiert wird, ein Werk,das ich schon gut kenne – und sehr liebe.Vor nunmehr 30 Jahren war das. Es hattemich der Arbeit und der Liebe wegen nachMünchen verschlagen. Ich kannte kaum je-manden hier und vermisste das Musizierenschmerzlich. Vor meinem Umzug hatte ichim Bachchor Nürnberg gesungen, und somachte ich mich nach einem chorlosen Vier-teljahr in München auf die Suche nach einemgeeigneten Ensemble. Ich wurde bald fündig,und das sogar noch in der Nähe meinerWohnung. Etwas beklommen und zweifelnd,ob ich auch willkommen sei, erschien ich aneinem Freitagabend zur Probe in der Em-mausgemeinde. Im Vorraum des Gemein-desaales saß ein älterer, dynamisch wirken-der Herr mit weißer Künstlermähne lässig aufder Kante eines an die Wand gerückten Ti-

sches. Es war wie vermutet der Chorleiter,mit dem ich vor wenigen Tagen telefonierthatte, und er begrüßte mich mit kräftigem,wohlwollendem Händedruck. Ich solle dochdie Waltraud (v. Lamezan) fragen, wo ichmich hinsetzen könne. Ja, und die platziertemich neben oben genannter Gabi. Das war’s– der Anfang einer Bindung, ohne die ich mirmein Leben heute nicht mehr vorstellenkönnte: Nicht nur Gabi war sehr nett undwurde bald zu meiner ersten Freundin inMünchen, auch alle anderen SängerInnennahmen mich freundlich auf und in der Chor-gemeinschaft walteten Gemeinsinn undFröhlichkeit. Es klingt vielleicht ein bisschenaltmodisch, aber von dem Moment meinesChoreintrittes an hatte ich das Gefühl, Hei-mat gefunden zu haben, weil ich nun in die-ser Stadt zu den Menschen dazugehörte –zu Harlaching, zur Emmausgemeinde, zumChor. Und das ist bis heute so geblieben.Vieles haben wir gemeinsam erlebt: konzen-trierte Probenarbeit und heitere Feste, Kon-zerte in der Emmauskirche, in der Philharmo-nie, im Herkulessaal und in der Münchner Um-gebung, große Oratorien und kleine a-capella-Stücke, Chorreisen (damals v.a. nach Gemonaund Artegna in Friaul, später auch nach Frank-reich, Polen, Ungarn und sogar China), den Todvon Harald Geitner, kommende und gehendeChorleiter und Vereinsvorstände, 50-jährigesJubiläum und den Namenswechsel vom „Sing-kreis“ zum „Konzertchor“, leichte und schwereZeiten – die Chorgemeinschaft vermochte al-les zu tragen und war stets viel mehr als eineInstitution zum Einstudieren von Chormusik.Eher wie eine Familie, zu der man gehört – fürimmer. Und zu jedem neuen Mitglied, das zurProbe erscheint, sage ich deshalb warnend:„Achtung, wenn du einmal gemerkt hast, wieschön es bei uns ist, willst du nicht mehr weg.“

Edith HartmannBenefizkonzert "Israel in Egypt" von Haendel zugunsten der Daniel-Baren-boim-Stiftung anlässlich des Gedenkens an die Reichsprogomnacht. Im

Herkulessaal am 9.11.2011 mit dem Orchester La Banda.Brahms-Requiem in der Emmauskirche November 2010 in der

"Londoner Fassung" mit dem Piano-Duo Paratore.

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Das Programm unseres Jubiläums-konzertes spiegelt in gewisserWeise wider, welche Komponistenuns in den letzten Jahren amstärksten begleitet haben undauch dieses Jahr mit jeweils großen

Werken präsent sind:Johann Sebastian Bach, dessen Matthäus-Pas-sion gerade erst am Karfreitag die Emmaus-kirche erfüllte, und Felix Mendelssohn-Bar-tholdy, dessen großes Oratorienwerk „Pau-lus“ im Oktober aufgeführt werden wird.Im Sommerkonzert nun werden wir die Bach-Motette für zwei Chöre und Continuo singen:„Der Geist hilft unser Schwachheit auf“.

In den ersten Proben dieses achtstimmi-gen kunstvoll verschränkten Werkes habenwir gemerkt, dass wir noch einiger Unter-stützung des Geistes (und einiger Proben-arbeit) bedürfen, um die wunderbareLeichtigkeit hörbar zu machen, mit der derGeist hier der Schwachheit aufzuhelfenverspricht.

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S P E N D E NM U S I K

JUBILÄUMSKONZERT: 60 JAHRE MÜNCHNER KONZERTCHOR

Wir freuen uns darauf, wieder einmal „Dreigeistliche Lieder“ für Alt, Chor und Orgelvon Mendelssohn aufführen zu können:Das eindrucksvolle Eingangslied „Lass, oHerr, mich Hilfe finden“, der innige Choralmit Alt-Solo „Deines Kinds Gebet erhöre“und der bewegende Schlusschor „Herr, wirtrau’n auf deine Güte“. Das dritte Werk in unserem Konzert, „Re-joice in the Lamb“ von Benjamin Britten, istfür uns eine besondere Herausforderung,weil uns zunehmend dessen Chormusikbeschäftigt und fasziniert. Britten schriebdiese Kantate 1943, auf das Gedicht Jubi-late Agno, nachdem er aus den USA nach

England zurückgekehrt war. Als unbeugsa-mer Pazifist, der sich dem Dienst in der Ar-mee und jedweder Instrumentalisierungseiner musikalischen Arbeit verweigerte,hatte Britten es sich zur Aufgabe gemacht,Menschen durch seine Musik zu helfen,dem enormen Druck des Krieges standzu-halten.

Er war nach eigener Aussage tief davonüberzeugt, „dass in jedem Menschen Gottanwesend ist!“ Und diese Haltung war viel-leicht auch Motiv für die Entscheidung,dieses Gedicht zu vertonen. Es ist ein ekstatisches Gedicht aus dem 18.Jahrhundert, verfasst von Christopher Smart,einem gebildeten, sehr produktiven Dichter,der nach einem Nervenzusammenbruch alsgeisteskranker Mann abgeschrieben und inverschiedene Irrenanstalten abgeschobenwurde. Als ein Symptom seiner Geistes-krankheit galt der Zwang, ungeachtet von Zeitund Ort öffentlich zu beten. Das Gedicht von Christopher Smart ist einhöchst eigenwilliger Lobpreis auf Gott, denSchöpfer allen Lebens, der Tiere und der Blu-men. Das chorische Herzstück der Kantateist eine Klage des Dichters, der wegen seinerVerrücktheit oder geistigen Krankheit vonden officers of the peace misshandelt wird,wobei er sich mit Jesus vergleicht und sichvon ihm Erlösung verspricht. Dieses Stück Poesie, das erst im Jahr 1939 ent-deckt wurde, ist durchzogen von einer skurri-len und gleichzeitig auch fröhlichen Ver-rücktheit und einer starken religiösen Zuver-sicht. So bieten wir mit unserem Programm Ver-trautes und oft Gehörtes sowie Neues undUnbekanntes, – ein Anliegen, das unserChor auch in Zukunft pflegen wird.

Carola Horstmann

JubiläumskonzertBenjamin Britten Rejoice in the Lamb J.S. Bach Der Geist hilft unsererSchwachheit aufF. Mendelssohn Bartholdy Drei geistli-che LiederLeitung Robert Blank, Orgel Heinz Riedmann Samstag, 30. Juni um 19.00 UhrEmmauskirche München-HarlachingKartenreservierung unter Tel 642 34 32

Le Roi David von Arthur Honegger in der Philharmonie im Gasteig in Cooperation mit demMünchner Oratorienchor.

Die neue Themenreihe 2012:Die Bergpredigt Jesu nach Matthäus

� Samstag, 12. Mai – 20 Uhr„Selig, die verfolgt werden“Orgel: Michael PfeifferLesungen: Wilfried Knappik� Samstag, 9. Juni – 20 Uhr„Die goldene Regel“Orgel: Eckart Müller-BechtelLesungen: Ursel Vogt� Samstag, 14. Juli – 20 Uhr„Selig, die Frieden stiften“Orgel: Klaus GeitnerLesungen: Waltraut von Lamezan� Samstag, 8. September – 20 Uhr„Sorget nicht!“Orgel: Armin BeckerLesungen: Carola Horstmann

Der Eintritt ist frei – Spenden sind willkommen!

Orgelmeditationen mit Texten beiKerzenlicht in Emmaus

DER EMMAUS-KINDERCHORPRÄSENTIERT:Good Night, Rosie (frei nach Dornröschen)mit Gruppe 3 und 4. Ein Musical, umgedich-tet nach alten Schlagern der 20er Jahre,wurde vor sechs Jahren schon einmal aufge-führt und sowohl von den Kindern, als auchvom Publikum begeistert aufgenommen. Jetztneu aufgelegt. Davor dürfen Sie sich wiederauf ein buntes Liederprogramm unsererJüngsten (Gruppen 1 und 2) freuen.Termin Sa, 21.7. um 16 Uhr und So, 22.7. um 15 UhrMitwirkende Otmar Bayer (Keyboard),Mareike Prehl (Cajon)Leitung Ruth Kornder

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E M M A U S A K T I V M E N S C H E N

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Gelungener Auftakt von „TeenSpirit“, dem Jugendprogramm derEmmauskirche: Wir besuchen das „Dokumentationszentrum

Reichsparteitagsgelände“ in Nürnberg, haben ein Gespräch zumThema „Die Macht der Bilder“ und besichtigen gerade die Haupt-

tribüne des Zeppelinfeldes.

Zu Ostern basteln die Kindervon „10+“ raffinierten Oster-

schmuck, angeleitet von einemengagierten Team

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S P E N D E NM E N S C H E N S P E N D E N

Herzlich bedanke ich mich bei allen, dieuns für die Renovierungsarbeit im laufen-den Jahr mit einer Spende unterstützt ha-ben. Durch die letzte Sammelaktion gin-gen etwas über 2500 Euro ein. Wir sinddankbar, dass wir dadurch in der Lage sind,unsere Emmauskirche mit allen Gemein-deräumen gut für die nachkommendenGenerationen erhalten zu können. In dieser Ausgabe bitten wir wieder umSpenden für unsere Ökumenische Sozial-station Giesing-Harlaching. Seit 1.1.2011 istdie Ökumenische Sozialstation unter demDach der“Inneren Mission München – Hilfeim Alter“. Dies wurde notwendig, um durchEinsparung von Verwaltungskosten dieseSozialstation wirtschaftlich erhalten zukönnen. Uns ging es vor allem darum, dasswir unseren Gemeindegliedern diesenDienst weiterhin anbieten können. Wir sinddankbar, dass hier die „Innere Mission –Hilfe im Alter“ als großer Partner zugesi-chert hat, die Einrichtung mit ihrem Stand-ort und mit ihren Mitarbeitern und unterBeibehaltung des bisherigen Namens fort-zuführen. Umgekehrt haben wir uns als

Ein Gemeindeglied hat uns eine Bank gestiftet. Sie lädt zum Verweilenein und wertet den Baum vor der Kirche zur Dorflinde auf.

ehemalige Gesellschafter verpflichtet,weiterhin diese Sozialstation als unsereSozialstation im Stadtteil zu unterstützen.Die besondere wirtschaftliche Herausfor-derung ist es weiterhin, dass zunehmendsämtliche Handlungsabläufe dokumentiertwerden müssen, dass es nach wie vor vielenicht abrechenbare Leistungen gibt, was un-ter dem Strich eine kleine Station ins Defi-zit treibt. Wir wollen weiterhin den Pflege-kräften ermöglichen, mit den betreuten Per-sonen auch ein Gespräch zu führen undDinge zu erledigen, die eben nicht vergütetwerden. Helfen Sie bitte mit Ihrer Spende,dass wir dies weiterhin in gewohnter Weisetun können.Im letzten Jahr konnten wir mithelfen,dass durch unsere Zuwendungen einneuer Pkw angeschafft werden konnte,mit denen die Pflegerinnen sicher unter-wegs sein können zu den Patienten, un-seren Gemeindegliedern. Im Namen desTeams der Ökumenischen SozialstationGiesing-Harlaching danke ich Ihnen sehrherzlich.Ihr Pfarrer Christoph Reichenbacher

DANK UND BITTE

Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!

Pfarrer Christoph Reichenbacher gratuliert Marianne Freifrau von Proff zu Irnich, die am 8. März 100 Jahre altwurde. Die Jubilarin ist damit unser

zweitältestes Gemeindeglied. In ihremGeburtsjahr 1912 regierte noch Kaiser

Wilhelm II, König von Preußen. Techni-sche Entwicklungen hielten Einzug, esgab erste Nutzung von elektrischem

Strom in privaten Haushalten. Der Unter-gang der „unsinkbaren“ Titanic im

gleichen Jahr wurde zum Fanal der Tech-nologie-Gläubigkeit dieser Zeit und dersich bereits abzeichnenden politischen

Katastrophe, die zum 1. Weltkrieg führte.

WECHSEL AUF DER MESNERSTELLE

WIR GRATULIEREN

Sehr dankbar sind wir, dass Frau KarinProbst, die vielen Gemeindegliedern seit

Jahren bekannt ist, sich spontan bereiterklärt hat, die Mesnertätigkeit bei denGottesdiensten, Taufen und Hochzeitenzu übernehmen – zunächst befristet, bisder Kirchenvorstand entschieden hat, ob

er die kombinierte Stelle wieder alsganze Stelle ausschreiben will.

Überraschend hat Frau Maria Spatar nach 15Jahren aus persönlichen Gründen die kom-binierte Mesner-, Raumpflege- und Haus-meisterstelle an der Emmauskirche gekün-

digt. Wir danken ihr an dieser Stelle für ihrenlangjährigen Dienst und wünschen ihr fürihren weiteren Lebensweg alles Gute undGottes Segen.

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10+ Das Programm für Kinder zwischen Grundschuleund Konfirmation

programm in emmaus

18. Mai (18.30 Uhr) – Tee-Stube15. Juni (19.30 Uhr) – Kino29. Juni (18.30 Uhr) – Tee-Stube22. Juli (nach dem Gottesdienst) – Som-merfest für Groß und KleinWir freuen uns auf euch.Am Samstag, 21. Juli um 17 Uhr und Sonn-tag, 22. Juli um 15 Uhr gibt es wieder diebeliebten Aufführungen unseres Kinder-chors. Näheres findet ihr auf Seite 23.Das neue Herbst/Winter-Programm findetihr nach den Sommerferien im Briefkastenoder im Vorraum der Kirche.Kontakt Monika Klauser, Tel 64 88 57, Ni-cole Foltin Tel 17 83 759, Wolfgang FischerTel 64 20 84 07.

T E R M I N E

Hallo IhrGroßen! Ihr seid herzlicheingeladen zuunseren näch-sten Terminen:

Wie rettet man die Erde? EinGesprächsabend für JugendlicheFrüher setzte er sich vor Kasernen, umWaffentransporte zu blockieren und ließsich von Polizisten wegtragen. Heute be-reitet er Stadtratsbeschlüsse vor, die dieseltene Würfelnatter am Isarufer schützensollen. Joachim Lorenz, Bündnis 90/DieGrünen, leitet das Referat für Umwelt undGesundheit der Stadt München. Er kommtzu uns und lässt sich befragen, wie das soist: als Politiker die Erde zu retten. Ein Kreisvon Jugendlichen wird Fragen stellen.Selbstverständlich können sich alle, diekommen, daran beteiligen.Termin Freitag, 15. JuniOrt JugendbarEinlass 18 Uhr. Das Gespräch beginnt ge-gen 19 Uhr

Familien- und Minigottesdienstzum ErntedankfestAm Sonntag, den 7. 10., feiern wir das Ern-tedankfest um 10 Uhr mit einem Famili-engottesdienst und um 11.15 Uhr mit einemMinigottesdienst. In beiden Gottesdiens-ten wird der Kinderchor unter Leitung vonRuth Kornder singen.

Gottesdienst im Grünen Am Sonntag, den 8. Juli., feiern wir um 11Uhr unseren jährlichen Gottesdienst amPerlacher Mugl. Achten Sie auf die aus-hängenden Schilder, die Sie zum Gottes-dienstort leiten! Wem der Fußweg zu langist, kann sich chauffieren lassen (Abfahrtam Giesinger Waldhaus). Pfarrer Reichen-bacher wird den Gottesdienst leiten. EinPosaunenchor wird uns beim Singen be-gleiten. Gern können Sie hinterher Ihr Pick-nick unter der Linde einnehmen. Sollte esregnen, feiern wir den Gottesdienst bereitsum 10.30 Uhr in der Emmauskirche.

Partnerschaftssonntag und SommerfestAm Sonntag, den 22. 7., feiern wir Partner-schaftsgottesdienste mit tansanischenGästen und unserer Trommelgruppe: um10 Uhr im Haupt- und um 11.15 Uhr im Mi-nigottesdienst. Daran schließt sich das Sommerfest derEmmauskirche auf dem Laurinplatz. Es gibtHerzhaftes vom Grill und nachmittags einKuchenbufett. Außerdem bereitet ein Teamwieder die legendären Spiel- und Bas-telstationen für Kinder vor. Die Pfarrer wer-den als Radlkutscher in die Pedale treten undSie in der Rikscha ums Karree fahren.

Ökumenischer Ausflug am 23. Juni 2012

Der diesjährige ökumenische Ausflug mit un-serer Nachbarpfarrei Maria Immaculata undauch der Gemeinde Hl. Familie führt unsnach Neuburg an der Donau mit seiner his-torischen Altstadt, den prächtigen Renais-sance-Bauten und der ältesten evangelischenKirche Bayerns. Das dominierende Schlossüber der Stadt mit seinem schönen Innen-hof, dem Schlossgarten und der Muschel-grotte bietet ebenfalls Interessantes.Abfahrt ist um 8 Uhr vor Maria Immacu-lata und wenige Minuten später vor derEmmauskirche, an der Langobardenstraße.Gegen 19 Uhr wollen wir zurückkehren.Die Kosten für Bus und Führungen betra-gen pro Person 20 Euro, die Sie bitte imVoraus bei der Anmeldung in den Pfarr-büros der Emmauskirche oder bei MariaImmaculata bezahlen. Anmeldeschluss istder 12. Juni. Mittags werden wir in einemGasthof rasten und anschließend steht Ih-nen freie Zeit zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung undwünschen Ihnen einen angenehmen Tagmit verschiedenen geschichtlich-kulturel-len Überraschungen.

Offener Frauentreff: ZeitgenössischeBetrachtung von Frauen in der BibelThema des nächsten Frauentreffs wird diealttestamentliche Frauengestalt Deborasein. Wir werden den Abend mit Liederneinleiten und uns meditativ dem biblischenText zuwenden, dabei aber auch unser Hierund Jetzt in Bezug zu dieser Frauengestaltsetzen. Eingebettet ist dies in ein gemütli-ches Zusammensein mit gemeinsamem Es-sen. Silvia Beer und Maria Bertele führendurch den Abend und freuen sich, wennjede eine Kleinigkeit zum Essen mitbringt.Herzliche Einladung an alle!Termin 22. Juni, 20 - 22 UhrKontakt Silvia Beer, Tel 62 24 19 47

Offene TanzabendeWir spielen die Musik und laden alle tanz-freudigen Paare dazu ein, mit uns zusam-men zu tanzen. Der Abend ist offen füralle, die ihr Können in Standardtänzen wie-der einmal auffrischen wollen.Termine 15. Mai, 26. Juni und 17. Juli, jeweilsvon 20.15 bis 22.15 Uhr im Gemeindesaal.

Vom heiligen Geist jenseits desÄquators. Eindrücke von einer Reisenach SüdtansaniaWie begegnen tansanische Christen Gott?Wie verdienen sie Geld? Was tun Kirchen-gemeinden? Das sind nur einige der Fragen,die sich Pfarrer Degkwitz gestellt hat, alser im Sommer 2011 Südtansania bereist hat.Was er dort erlebt hat, davon berichtet eranhand von Bildern am Mittwoch, 23. Mai,20 Uhr im Gemeindesaal.

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WANDERGRUPPE 60+geführte Wanderungen mit Pkw

oder MVV, siehe Aushang im

Kirchenvorraum

SENIORENNACHMITTAGbei Kaffee und Kuchen

montags 15 Uhr

Gestaltung Frau Karin Probst

21. Mai – „Wo ist meine Heimat?“

18. Juni – „Das Märchen vom glück-

lichen Prinzen“ mit stimmungsvol-

len Musikeinlagen von Fr. Adelheid

Olbrich

16. Juli – „Geh’ aus mein Herz und

suche Freud’“

17. September – Gedächtnistrai-

ning – Oktoberfest mit Fr. Ingrid

Birmann BVGT

SPIELENACHMITTAG FÜR INTERESSIERTE SENIORENJeden ersten Montag im Monat,

jeweils um 15 Uhr im Sitzungs-

zimmer. Auskunft Frau Behnsen,

Tel 64 68 81

UND KREISE

onatslosung JuniMDurch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.1.Kor 15,10

LITERATURKREISMiteinander lesen und diskutieren

montags von 19 - 21 Uhr im

Clubraum

Bekanntgabe der Themen über

aktuellen Plakataushang

14. Mai

11. Juni

9. Juli

13. August

10. September

OFFENE SKATRUNDE um 19 Uhr im Sitzungszimmer

Donnerstag, 24. Mai

Mittwoch, 20. Juni

Dienstag, 10. Juli

Mittwoch, 1. August

Donnerstag, 23. August

Montag, 10. September

Dienstag, 2. Oktober

OFFENER GESPRÄCHS-KREIS FÜR MENSCHEN IN TRAUERmontags 16 Uhr;

Begleitung Frau Elke Schmitter,

Tel 43 46 70

14. Mai

Juni und Juli keine Trauergruppe

13. August

10. September

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TaufenJuli Grolewski

Emilia Kaboth

Noah Milaster

Irmie Eble

Leopold Auer

Tiziano Logi

Elias Suppes

FAMILIENNACHRICHTEN GGrruppuppeen n TrauungenRudolf Schlicht-Grolewski undClaudia Grolewski

Matthias und Patricia Hermann

Sören und Tanja Ott

Antonie Zenk 89

Erich Gruber 84

Dr. Elisabeth Zimmermann-Schmidt 87

Gertraud Schmid 75

Kurt Schönleben 79

Andreas Tecklenburg 47

Helmut Laier 77

Rütger Siebel 74

Bestattungen

Stand 28.04.2012

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EVANGELISCH-LUTHERISCHE EMMAUSKIRCHE MÜNCHEN-HARLACHING

PfarramtsbüroEvangelisch-Lutherisches

Pfarramt EmmauskircheLangobardenstr. 16

81545 MünchenTel 64 52 64, Fax 64 65 31

[email protected]: www.emmauskirche.de

SekretariatDoris Roos und Heidi Kowitz

Bürozeiten: Montag - Freitag 10 bis 12 Uhr

Donnerstag 16 bis 18 UhrKirchenvorstandVertrauensmann

Helmut SchmidtSäbener Str. 46, 81547 München

Tel 692 74 13Pfarramtskonto

Münchner Bank eGBLZ 701 900 00, Konto 284 99 92

SozialstationÖkumenische Sozialstation

Giesing-HarlachingMartin-Luther-Str. 6, 81539 München

Tel 692 72 84Seelsorge im Altenheim

Pfarrer Christoph ReichenbacherMünchner Konzertchor

Robert Blank, Bozzarisstr. 39d81545 München, Tel 0179/522 72 09

OrganistinRuth Kornder, Herterichstr. 38

81479 München, Tel 79 43 01Mesnerin

Karin Probst, 81545 München Tel 64 52 64

Gemeindebrief der EmmauskircheHerausgeber: Evang.-Luth. Kirchen-gemeinde München-HarlachingRedaktion dieser Ausgabe: Sebastian Degkwitz, Dorothea Schmidt,Petra Vogels-Brandt, Dorothea Arenz-Drescher Titelfoto und Fotos: Jutta Kaboth und Redaktion Gestaltung: Dorothea Arenz-DrescherDruck: Offprint DruckereiRedaktionsschluss für die Herbst-ausgabe: 15. Juli 2012Artikel bitte per e-mail an:[email protected]

IMP

RE

SS

UM

PfarrerChristoph ReichenbacherSprechstunde: Donnerstag 17 bis 19 Uhrund nach Vereinbarung,e-mail: [email protected]. Sebastian DegkwitzSprechstunde: Dienstag 17 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung,e-mail: [email protected]. Seelsorge im Städt. Klinikum München GmbHPfarrer Reinhard RothPfarrerin Anna-Leena SchulzKlinikum Harlaching, Sanatoriumsplatz 2, Zimmer E101 81545 München Tel 62 10-22 39Fax 62 10-20 23e-mail: [email protected]