EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

32
Magazin der EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Nr. 30 – Sommer 2011 Grundeinkommen: Gesicherte Existenz für alle? Nora Dürig: Den Lauf der Dinge tanzen

description

Grundeinkommen: Gesicherte Existenz für alle?

Transcript of EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

Page 1: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

Magazin der EB ZürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungNr. 30 – Sommer 2011

Grundeinkommen:Gesicherte Existenz für alle?

Nora Dürig:Den Lauf der Dinge tanzen

Page 2: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

2 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

EDITORIAL

EB KURS

Nr. 30 – Sommer 2011

Magazin der EB Zürich,

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Zürich,

Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich

TELEFON

0842 843 844

FAX

044 385 83 29

INTERNET

www.eb-zuerich.ch

E-MAIL

[email protected]

HERAUSGEBER

Serge Schwarzenbach (für die Geschäftsleitung)

REDAKTION

Christian Kaiser, Fritz Keller (silbensilber, Zürich)

GESTALTUNG

Giorgio Chiappa

MITARBEIT

Jürg Fischer, Eva Gattiker, Lea Gottheil, Anouk Holthuizen,

Guido Stalder, Fritz Franz Vogel, René Worni

FOTOS

Miriam Künzli, Reto Schlatter, Fritz Franz Vogel, René Worni

ILLUSTRATIONEN

Cornelia Gann, Sämi Jordi

DRUCK

Ringier Adligenswil AG

TITELBILD

Eva Koenig

GRUNDEINKOMMEN: UTOpIE ODER NOTwENDIGKEIT?

Thomas Morus’ schlägt in seinem Roman «Utopia» von 1516 vor, allen Menschen eine Art Lebensunterhalt zu zahlen, um Diebstahl vorzubeugen, statt die Diebe zu be-strafen. Morus war ein Querdenker der ersten Stunde.

Im 20. Jahrhundert verweist der deutsche Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm dann auf das Recht, aus persönlichen Gründen eine Arbeit auszuschlagen, ohne Hunger oder soziale Ächtung erleiden zu müssen – und begründet so ein arbeitsunabhängiges Grundein-kommen für alle Menschen. Der französische Sozial-philosoph André Gorz argumentiert damit, dass die Vor-stellung von Vollbeschäftigung zunehmend zur Illusion werde. Deshalb befürworte er ein Grundeinkommen, welches es ermöglicht, zu leben ohne zu arbeiten. Jeder Mensch erhalte so eine monetäre Grundlage, sich selbst zu verwirklichen.

Die US-Regierung führte gar Pilotprojekte durch, um die praktischen Folgen eines garantierten Mindestein-kommens zu testen. Zu ihrer Überraschung stellte sich heraus, dass der Antrieb, sich eine Arbeit zu suchen, bei den Empfängern und Empfängerinnen nicht nennenswert zurückging. Ist die Idee des Grundeinkommens beste-chend oder eher ärgerlich? Könnte sie funktionieren? Was wären die Auswirkungen auf Kultur, Wirtschaft und Gesamtgesellschaft? Lassen Sie sich anregen (ab Seite 8).

Dies ist die 30. Nummer von EB Kurs. Die früheren Aus-gaben seit Herbst 2005 finden Sie auch im Internet archi-viert unter www.eb-zuerich.ch > aktuell.

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und wünsche Ihnen einen angeregten Sommer

Serge SchwarzenbachHerausgeber

Page 3: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 3

INHALT

5 pORTRäT Ursula Schoch arbeitet im Einkauf einer grossen Papeterie. Im Atelier «Texte schreiben für Weiterbildung und Beruf» frischt sie ihre Schreibkompe-tenzen auf.

6 EvENT Wieso die grüne Wende hin zur Nachhaltigkeit uns allen mehr Glück und Wohlbefinden beschert – das erklärte Bastien Girod an einem Vortrag an der EB Zürich.

8 GRUNDEINKOMMEN Die Debatte über ein Grund-einkommen für alle ist lanciert; prominente Befürworter machen sich stark für die Idee. Ein Überblick über die Argumente.

18 pERSöNLICH Eva Bühler gibt neu Pilates-Kurse an der EB Zürich. Doch das gehört zum eher geruhsameren Teil im bewegten Leben der Extremsportlerin.

22 KURSFENSTER Was ist ein NSXMLParser? Wozu taugt Xcode? Wie man Apps fürs iPhone schreibt, kann man in sieben Abenden erfahren.

24 IM GESpRäCH Nora Dürig tanzt Hauptrollen in Spoerlis Truppe. Im Interview zeigt sich die 23-jährige Profi- Ballerina ganz schön altklug: «Ich vertraue dem Lauf der Dinge».

KURzSTOFFE

4 Gesehen, gehört 15 WeiterBILDung 16 Rätsel «Wortquadrat» 17 Kolumne 21 Auskunft 27 Vogelschau 28 Tipps und Tricks 29 Kultur 30 Agenda 31 So finden Sie uns

818

22

5

6

18

24

8

Page 4: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

4 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

GESEHEN, GEHöRT

LERNEN MIT GEHöRLOSENErfolgreich. Am 15. April 2011 schlossen 12 gehörlose Absolventinnen und Absolventen den Bildungsgang «Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis» ab, den die EB Zürich im Auftrag des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS durchgeführt hat. «Der Bildungsgang ist trotz ausser-ordentlicher Komplexität unglaublich gut gelungen», meint Lilly Kahler, die gebärdensprechende Modulleiterin. Neben dem Team der EB Zürich begleiteten Gebärden-sprachdolmetscher, Deaf Interpreters und Tutoren die Teilnehmenden bei ihrem verdienten Erfolg. Der SGB-FSS ist glücklich, dass die 12 Kursleiterinnen und Kursleiter nun einen kompetenten Beitrag zur Qualität der Weiter-bildung von Gehörlosen leisten werden.

LEHREN MIT FREIER SOFTwARESpielerisch. Eigentlich ist alles da, was es braucht, um guten Schulunterricht mit freier Software zu gestalten: von Unterrichtsvorbereitung und Prüfungen am Computer über aktive Geometrie bis hin zu Kunst und Musik. Die 5. Tagung «Open Source Software an Schulen» an der EB Zürich vom 21. Mai 2011 gab einen Überblick über die neusten Anwendungen im Schul- und Hochschulbereich und bot die Möglichkeit in Workshops praktische Erfahrungen zu sammeln. Daneben kam auch der persönliche Wissensaustausch und das Networking während des gemeinsamen Essens und in den Pausen nicht zu kurz. Infos zu Fachreferaten und Kurzpräsentati-onen unter www.ossanschulen.ch

zEICHNEN MIT KOCHvERSTANDGluschtig. In den letzten neun Nummern von EB Kurs erfreute uns der Zeich-ner Andy Fischli in der Rubrik WeiterBILDung mit seinen Comics. Ab dieser Nummer gibt der Winterthurer Sämi Jordi seine Kommentare in Bildern ab. Wer Andy Fischli vermisst, dem sei sein neustes Buch empfohlen. «Ein Ein-geklemmtes» heisst es und verspricht im Untertitel noch «andere leckere Sachen zum Selbermachen». Wir haben noch keines der darin enthaltenen Rezepte nachgekocht, uns aber an manchem zeichnerischen Detail ergötzt. Wie die «Glocken der Heimat» schmecken, das allerdings nimmt uns schon wunder. Wir warten auf Rückmeldungen. (Andy Fischli, Ein Eingeklemmtes, Pica Verlag, 38 Franken)

LESEN MIT HINGABEvielfältig. Im letzten November fand im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE ein grosses Lesefest statt. An die 40 Absolventinnen und Absolventen von zehn Durchführungen des Bildungsgangs «Literarisches Schreiben» gaben Einblick in ältere und neue Texte. Da waren Gedichte zu hören, Roman-anfänge, Kurzgeschichten, szenische Skizzen, Briefe. Da die Lesungen zum Teil parallel stattfanden, konnte man nicht überall dabei sein. Der Leiter des Bildungsgangs, Peter Morf, sorgte dafür, dass alle Lesungen aufgenommen wurden. Nun liegt die CD vor, und man kann sich in aller Ruhe die verschiedenen Stimmen und Texte anhören. (Die CD kann bestellt werden mit einem Mail an marketing@eb-zuerich)

Page 5: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 5

pORTRäT

Festhalten, planen, vorausschauen. Ursula Schoch, 39, findet es spannend, was man mit Geschriebenem alles bewirken kann. Im Atelier «Schreiben für weiterbildung und Beruf» an der EB zürich holt sie sich neue Anregungen.

AUFGEzEICHNET Fritz Keller BILD Reto Schlatter

«Ursprünglich habe ich eine Lehre im Detailhandel gemacht. Ich verkaufte Gartenwerkzeuge und Do-it-yourself-Artikel. Doch es zog mich dann schnell vom direkten Verkauf hin ins Marketing. Da konnte ich meine Kreativität einsetzen und Ideen entwickeln, wie man etwas noch besser verkaufen kann. Das fas-zinierte mich. Um zu mehr Hintergrundwissen zu kommen, absolvierte ich dann eine Ausbildung zur Marketingplanerin.

Heute arbeite ich im Einkauf einer grossen Papeterie und bin zuständig für eine bestimmte Produktesorte. Vor einiger Zeit entwickelte ich ein Konzept, wie sich meine Arbeit beziehungsweise der Bereich in Zu-kunft entwickeln könnte. Da merkte ich einmal mehr, wie wichtig die Sprache ist. Wie schwierig es aber auch sein kann, seine Gedanken präzise zu for-mulieren. Das braucht seine Zeit.

Ich bilde mich gerne weiter. Auf die neue Lernform dieses Ateliers an der EB Zürich wies mich eine Kurs-leiterin hin. Ich probierte es aus und kann sagen: Die-se Form des Lernens behagt mir sehr, weil sie mir Freiheiten gibt. Ich kann eigene Texte mitbringen, die dann besprochen werden; oder ich arbeite gezielt an einem Thema aus der Grammatik. Spannend ist aber auch der Austausch mit den anderen Teilneh-menden, wenn wir uns gegenseitig Rückmeldungen zu unseren Texten geben. So erfahre ich viel darüber, wie meine Texte wirken.

Gerne wäre ich noch schreibgewandter. Für mein Ge-fühl brauche ich immer viel Zeit dabei, bis ein Text steht. Da verliere ich manchmal die Geduld. Viel-leicht schreibe ich deshalb kaum mehr Briefe. Aber das machen andere ja auch kaum noch. Mails mag ich mehr, da fühle ich mich nicht so eingeschränkt. Und manchmal greife ich zum Telefon, wenn ich glaube, dass sich eine Sache besser mündlich klären lässt.

Trotzdem: Ich bleibe dran am Schreiben. Gerne wür-de ich noch die Ausbildung als PR-Redaktorin ma-chen. Im Moment allerdings konzentriere ich mich voll auf meine Arbeit. Aber irgendwann einmal  … Wie heisst es doch so schön: ‹Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.› Mal sehen, wo mich mein (Schreib-)Weg noch hinführt.»

Schreiben als Do-it-yourself

Page 6: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

6 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

Bastien Girod, Zürcher National-rat der Grünen und Umweltwis-senschafter mit ETH-Doktortitel: Ist er jetzt ein grüner Kämpfer mit Greenpeace-Vergangenheit oder ein Glücksapostel? Beides, würde er sagen, wenn auch zurückhalten-der formuliert. Letztes Jahr wurde sein Buch «Green Change – Strate-gien zur Glücksmaximierung» veröffentlicht. Im Rahmen der Reihe «Chance Weiterbildung»* sprach Bastien Girod vor kurzem an der EB Zürich.

Glücksrechnungen. Girod definiert Glück als «Synonym für Wohlbe-finden, positive Emotionen und Abwesenheit von menschlichem Leid». Aus dem Publikum kommt der Einwand, Glück beschränke sich doch auf kurze Momente – es gehe eher um Zufriedenheit oder sogar bloss Angenehmheit. Man einigt sich auf den englischen Be-

griff «happiness» und nicht etwa «luck».

Glück ist messbar. Geld schadet dabei nicht, hilft aber nur bis zu einem gewissen Grad: In den USA bezeichneten sich im Jahr 1930 nur gerade rund zehn Prozent der Leute als sehr glücklich. Mit dem wachsenden Wohlstand stieg die Zahl der sehr Glücklichen auf rund dreissig Prozent (1960). Seit-her, seit fünfzig Jahren also, stag-niert diese Zahl, trotz grosser wirtschaftlicher Fortschritte.

Glücks-Hitliste. Am glücklichsten macht das Ausleben einer intimen Beziehung (Glücksindex 4,7), ge-folgt von Freundschaftspflege und Relaxen (4,0 und 3,9). Essen, Fern-sehen, Kochen, Shoppen und Tele-fonieren schneiden auch gut ab. Aber noch besser rangieren Beten und Meditieren (3,8). Der Glaube an Gott und regelmässiger Kirchen-besuch verdoppeln das Glücks-empfinden. Das unterstreicht die Wichtigkeit von gefestigten Wert-vorstellungen und Idealen.

Am unteren Ende der Skala finden sich ausgerechnet die Arbeit und das Pendeln (2,6 und 2,7) – was wir im Durchschnitt täglich während achteinhalb Stunden machen. Dem-gegenüber pflegen wir die intime Beziehung mit dem höchsten Glücksindex statistisch nur mit zwölf Minuten pro Tag …

EvENT

Nachhaltiges Gefühl. wem es dauerhaft gut gehen

soll, der pflege Freundschaften und eine intime Be-

ziehung – und meide das pendeln und langweiliges

Arbeiten. Dies und noch einiges mehr erläuterte der

grüne Nationalrat Bastien Girod in einem vortrag

an der EB zürich.

TEXT Guido Stalder BILD Miriam Künzli

Glück kommt nicht vom Geld allein

Page 7: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 7

EvENT

Arbeit macht nicht sonderlich glücklich, Arbeitslosigkeit oder eine unsichere Stelle aber definitiv un-glücklich. Bastien Girod dazu: «Wenn Arbeit als sinnvoll erlebt wird und eine positive Herausfor-derung bedeutet, ist sie durchaus ein positiver Glücksfaktor.»

Kooperativ und grün. Freundschaf-ten pflegen, dazugehören, Werte pflegen – das alles macht glück-lich. Umgekehrt: Geschieden zu sein, halbiert das Glück (–2,5), und frisch getrennt sein, ruiniert es vorübergehend gänzlich (–4,5).

Kooperatives Verhalten erhöht grundsätzlich das Glück, wie die Forschung zeigt. Dazu die sponta-ne Äusserung vom Rektor der EB Zürich, Hans-Peter Hauser: «Das wäre ja revolutionär, wenn man beweisen könnte, dass kooperie-ren glücklicher macht als Konkur-renz.» Es sei tatsächlich so, versi-cherte Girod, und erfreulich: «Nicht nur egoistisches, sondern auch po-sitives Verhalten steckt an.»

Natürlich gehören zum Glücks-konzept auch nachhaltiges Wirt-

schaften und eine intakte Um-welt. Wenn die subjektive Gesund-heit wegen Lärm und Gestank um zwanzig Prozent sinkt, fällt der Glücksindex um satte 3,0 Punkte. Dazu kommt der psychische Stress, der krankmachend ist. Und als veritabler Glückskiller wirkt die Angst um die eigene Gesund-heit oder sogar sein Leben – Fuku-shima lässt grüssen.

Im Ländervergleich ist die Schweiz in der Spitzengruppe, zusammen mit einigen skandinavischen Län-dern. Das habe auch mit unserer direkten Demokratie zu tun, sagt Nationalrat Girod: Mitbestimmen zu können, sei ein zentraler Punkt fürs Glücklichsein. Daran ändere auch die tiefe Stimmbeteiligung nichts – die Möglichkeit reiche schon.

Aktiv werden. Gerne mitbestim-men würde auch er, sagt Zuhörer Achim Schneider beim anschlies-senden Apéro. Er ist Informatiker bei einer Bank und Deutscher: «Ich lebe jetzt seit fünf Jahren hier. Wenn ich das Stimmrecht hätte, wäre ich sicher glücklicher.»

Seinen Einfluss im Betrieb geltend machen will Jeison Prieto, der im Management eines Fachverlags mit eigener Druckerei arbeitet. Hier sei der Zusammenhang zwi-schen Glück und Nachhaltigkeit noch zu wenig erkannt.

Auch Claudia Koch, angestellt in ei-nem Gastronomie-Unternehmen, hat durch den Vortrag Mut be-kommen. Sie wollte eigentlich in der Firma nicht politisch aktiv wer-den, erzählt sie, aber jetzt werde sie doch dort für eine Petition ge-gen gentechnisch veränderte Pflan-zen werben. Sagts, schnappt sich einen Bissen vom Buffet und geht mit strahlendem Gesicht zur Tür.

* Die nächste Veranstaltung in der Reihe

«Chance Weiterbildung» findet statt am

27. September 2011: Hans-Peter Hauser

spricht zum Thema «Öffentliche Weiter-

bildung: umstritten und notwendig». Nä-

here Angaben unter: www.eb-zuerich.ch

Page 8: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

8 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

GRUNDEINKOMMEN

Die Revolution im KopfHeisse Debatte. Geld ohne Gegenleistung – das widerspricht unserem

Gerechtigkeitsempfinden und unserer durchökonomisierten Gesellschaft.

Dennoch spricht vieles für ein garantiertes Grundeinkommen, auch

wirtschaftlich. Die erste soziale vision des 21. Jahrhunderts bedingt allerdings

ein radikales Umdenken, was unsere vorstellung von Arbeit, Gerechtigkeit,

Einkommen – und Menschenbild – betrifft.

TEXT Nikolaus Stähelin BILDER Eva Koenig

«Das GE ist eine der urliberalsten Ideen, die man sich vorstellen kann.» Thomas Straubhaar, Schweizer ökonomieprofessor.

Page 9: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 9

GRUNDEINKOMMEN

Der Vorschlag ist so einfach wie radikal. Das Grundeinkommen (GE) wird von der Wiege bis zur Bahre periodisch an jedes Individuum ei-ner Gemeinschaft ausbezahlt. Steuerfrei, ohne Gegenleistung und in für alle gleicher Höhe – un-abhängig davon, ob noch andere Einkünfte oder Vermögensstände vorhanden sind. Es besteht keine Pflicht zur Aufnahme einer Er-werbsarbeit oder zum Nachweis einer Bedürftigkeit respektive Ar-beitsunfähigkeit.

AHv für alle? Ein solches Konzept führt natürlich zu hitzigen Debat-ten. Während die einen von «aus dem Fenster geworfenem Geld» oder einem «Gratis-Einkommen fürs Nichtstun» sprechen, weisen andere darauf hin, dass das GE an die Stelle existierender Ausgaben treten könne; das GE könnte die bisherigen Sozialversicherungen

und -hilfen gegen die grossen Le-bensrisiken wie Arbeitslosigkeit, Invalidität, Alter, Krankheit, Pfle-gebedürftigkeit und Tod ersetzen und den für unser kompliziertes Sozialversicherungssystem zustän-digen administrativen Apparat überflüssig machen. Wer ein Schlagwort sucht, darf es  – wie unlängst die NZZ – kurzerhand «AHV für alle» nennen.

Geld ohne Gegenleistung? Die Vor-stellung von Geld ohne Gegenleis-tung ist nicht neu. Mit Sozialismus oder gar Kommunismus hat das GE wenig gemein, vielmehr handelt es sich dabei um eine urliberale Idee, deren geistesgeschichtliche Wurzeln bis in die Antike zurück-reichen (siehe Kasten S. 10). Die Einführung eines GE würde aber eine Revolution im Kopf bedingen, da sie auf den ersten Blick tiefen Überzeugungen unseres auf Leis-

tung ausgerichteten Systems zu widersprechen scheint. Schon im 20. Jahrhundert haben sich jedoch nicht weniger als fünf Nobelpreis-träger für ein GE ausgesprochen: Bertrand Russell, James Tobin, Jan Timbergen (1969 erster Nobelpreis für Wirtschaft), James Meade (Ox-forder Ökonom), Milton Friedman (Nobelpreis 1976).

Diagnose und Therapie. Seit der Mitte des letzten Jahrzehnts ge-winnt die Diskussion an Schwung, weil die Diagnose übereinstim-mend lautet: Unsere Sozialwerke sind überfordert und führen nicht zur erwünschten sozialen Gerech-tigkeit und Chancengleichheit. Die Ursachen hierfür sind im Grunde genommen erfreuliche Entwick-lungen: Wir werden immer älter, und wir benötigen immer weniger menschliche Arbeit, um die nöti-gen Güter und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Nebenwirkun-gen zeigen sich jedoch bei einem Blick auf den Zustand unserer So-zialsysteme: Die Einsicht wächst, dass unser System nicht nachhal-tig sein kann, wenn dessen Finan-zierung über Lohn-Abgaben auf die immer weniger benötigte menschliche Arbeit erfolgt. Und

DIE BILDER: DIE ALLMEND GEHöRT ALLEN

Eine Allmend ist Gemeinschaftsgut. Die Allmend Brunau zum Beispiel gehört allen Zür-

cherinnen und Zürchern. Die Allmend ist seit dem Mittelalter ein Zeichen für ein Denken,

welches die Gesellschaft und die gleichberechtigte Teilhabe an gemeinsamen Gütern ins

Zentrum stellt. Ähnlich wie das bedingungslose Grundeinkommen: Alle haben ein Recht

auf die gleichen Leistungen des Staates zur Sicherung der Lebensbasis. Die Fotografin

Eva Koenig ist hingegangen und hat dem Grund der Allmend nachgespürt.

«Die Bürger würden glauben, sie könnten ihr Auskommen an der Urne anstatt mit Anstrengung erreichen.»Beat Kappeler, ökonom und publizist.

Page 10: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

10 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

GRUNDEINKOMMEN

DAS GRUNDEINKOMMEN – EINE ANTIKE, BüRGERLICHE, LIBERALE IDEE

Die Idee eines Grundeinkommens (GE) für alle ist keineswegs bloss ein Hirngespinst von Idealisten und Utopisten. Zu ihren Schweizer Befür-

wortern gehören heute rennommierte bürgerliche Persönlichkeiten wie die Ökonomen Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen

Weltwirtschaftsinstituts, Klaus Wellershoff, der ehemalige Chefökonom der UBS, oder der ehemalige Bundesratssprecher Oswald Sigg.

Sie alle stehen in einer langen Tradition von liberalen Denkerinnen und Denkern, welche für ein Grundeinkommen eintraten.

Die Idee eines Grundrechts auf existenzielle Sicherheit ist alt. Die Verfassung im antiken Sparta im 6. Jahrhundert vor Christus garantierte

der herrschenden Minderheit der Vollbürger, den sogenannten Spartiaten, die lebensnotwendigen Güter unabhängig von Arbeitsleistung

und Bedürftigkeit. Im 16. Jahrhundert forderte der Sozialphilosoph Thomas Morus, alle Menschen in einem Staat müssten eine materielle

Existenzgrundlage haben, schon allein um Diebstählen vorzubeugen. Eine solche Forderung war damals nicht ungefährlich: Morus landete

auf dem Schafott. Der französische Staatstheoretiker Montesquieu leitete 1748 aus der Existenz eines Staates dessen Pflicht ab, all seinen

Bürgern ein Existenzminimum zu garantieren, inklusive Nahrung, Kleidung und einem «Lebensstil, der ihre Gesundheit nicht beeinträchtigt».

Thomas Paine schliesslich, einer der geistigen Väter der USA und ein erster Menschenrechtler, meinte kurz darauf, die Erde gehöre

eigentlich allen Menschen. Wenn jeder selbst seines Glückes Schmied sein solle, müsse er auch sein eigenes Land besitzen, um diesen

Anspruch zu verwirklichen. Wenn alles Land bereits vergeben sei, müssten die Grund besitzer einen Fonds einrichten, aus dem allen land-

losen Erwachsenen, ob arm oder reich, eine Summe auszubezahlen sei – als Entschädigung dafür, dass sie nicht mehr über ihre

natürliche Erbschaft verfügen könnten.

In den USA ist eher die Variante «Grundkapital» beliebt: Bruce Ackermann, Rechtsprofessor in Yale, zum Beispiel plädiert zusammen

mit der Finanzspezialistin Anne Alcott für Folgendes: Jeder Amerikaner, jede Amerikanerin solle mit Volljährigkeit 80 000 Dollar erhalten,

um die verloren gegangene Chancengleichheit für den uramerikanischen «pursuit of happiness» (Streben nach Glück) wieder herzustel-

len. Unabhängig von den Lebensumständen, in welche man hineingeboren wird, und die man sich ja nicht selbst aussucht, soll man gleich

an der freiheitlichen Gesellschaft teilhaben können – wenigstens bis zu einem gewissen Grad.

gleichzeitig die Sozialversicherun-gen für einen immer grösseren Anteil der Bevölkerung aufkom-men müssen.

Der Traum unserer vorfahren. Denn nach Jahrtausenden des Mangels sind wir heute in der Lage, mehr als genügend Güter und Dienst-leistungen für alle zu produzieren (zumindest in der industrialisier-

ten Welt), und benötigen dafür immer weniger menschliche Ar-beit. Einige Zahlen verdeutlichen die fast paradiesischen Zustände unserer Effizienz und Produktivi-tät, von der unsere Vorfahren nur träumen konnten: Die Schweiz zählt heute 4,6 Millionen Erwerbs-tätige, die all die Waren und Dienstleistungen, die zur sichtba-ren (Über-)Fülle führen, produzie-

«Für viele seiner Verfechter ist das Grundeinkommen eine Art Befreiungstheologie. Wenn man es aber konkret durchrechnet, funktioniert das Modell einfach nicht.»Reiner Eichenberger, wirtschaftsprofessor und Finanzwissenschafter in Freiburg.

Page 11: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 11

GRUNDEINKOMMEN

ren. Unser Land hat aber 7,8 Milli-onen Einwohner. Über 3 Millionen Menschen in der Schweiz leben demnach ganz oder teilweise von irgendwelchen Transfers, sei es als Kleinkind, als Pensionärin und AHV-Rentnerin, als Schüler oder Studentin, als Stellenloser, als Haus-frau, als Sozialhilfebezüger – oder stehen aus anderen Gründen ohne eigenes Erwerbseinkommen da. Auch wenn wir Minderjährige un-ter 20 Jahre herausrechnen, sind es noch 1,5 Millionen «Stellenlose».

produktivität frisst Arbeitsplätze. Die Transferbezüger haben zwar einen «Einkommensplatz», aber keinen «Arbeitsplatz», sie werden einfach «mitversorgt». Das Produk-tionsproblem ist ja auch ohne sie gelöst. Nicht aber das Verteilungs-problem. Der frühere Regelfall  – nämlich dass alle als vollzeitig Er-werbstätige mit ihrem Einkom-men eine ganze Familie ernähren, Miete zahlen, die Altersvorsorge sowie eine gute Ausbildung für die Kinder finanzieren könnten – wer-de zum Auslaufmodell, so die Be-fürchtung. Vollbeschäftigung im herkömmlichen Sinn sei nicht mehr zu erreichen. Produktivität frisst Arbeit auf, lautet der Be-

fund. An die Erwerbslosenquoten im zweistelligen Bereich, die in vielen EU-Ländern bereits Realität sind, werden wir uns gewöhnen müssen.

Gegenargument Fachkräftemangel? Nun wird an dieser Stelle oft ein-gewendet, dass die Schweizer Wirtschaft gegenwärtig zahlreiche Stellen nicht besetzen kann, weil Fachkräfte fehlen. Das mag stim-men: Auch der Zukunftsforscher Jeremy Rifkin geht davon aus, dass hochqualifizierte und spezialisier-te, gut ausgebildete Arbeitskräfte immer gebraucht werden. Eine an-dere Frage ist aber, wer eine Chan-ce auf diese Stellen hat. Wohl nicht die 150 000 gemeldeten Arbeitslo-sen, die 230 000 Sozialhilfeemp-fänger/innen, die 460 000 IV-Bezü-ger/innen in der Schweiz  – und auch kaum die Hunderttausende Illetristinnen und Illetristen, die trotz Schweizer Schulbildung kaum lesen und schreiben kön-nen. Wie schaffen wir es, dass auch all diese Menschen, die «von einer sozialen Schublade in die nächste geschoben werden» (NZZ am Sonntag), einerseits ausrei-chend Geld für ein anständiges Le-ben haben, ohne andererseits die

«Die Würde des Menschen ist unantastbar. Einkommen ist ein Bürgerrecht.»Götz werner, deutscher Unternehmer und Milliardär.

Page 12: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

12 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

GRUNDEINKOMMEN

Allgemeinheit mit allzu hohen Abgaben zu belasten?

Kultur- statt produktionsarbeit. Für den deutschen Unternehmer und Autor Götz Werner liegt die Lö-sung in der Kombination von Grund-einkommen und «Kulturarbeit», finanziert durch eine gestaffelte Mehrwertsteuer. Was nicht endlos optimiert und mit Maschinen pro-duktiver ausgeführt werden kann, sei «die sinnvolle geistige, emotio-nale und soziale Tätigkeit mit dem und am Menschen». Ein Symphonie-orchester sei nicht «produktiver», wenn es Beethovens 9. Symphonie in der halben Zeit herunterspiele, ein Lehrer unterrichte nicht bes-ser, wenn die Zahl seiner Schüler sich verdopple. Die Liste könnte verlängert werden. Der Effizienz-gedanke stosse da an Grenzen, wo es um Bildung, Forschung, Kunst, Pflege, Erziehung und dergleichen gehe, wo genuin menschliche Ei-genschaften gefragt seien, welche Maschinen nicht besitzen.

Sinnstiftende Beschäftigung. Da hier aber oft nicht einmal der Lebens-unterhalt zu verdienen ist, darben diese Bereiche: Weil sie nicht «pro-duktiv» im herkömmlichen Sinne

sind, fehlt hier das Geld. Wer aber dank GE genug zum Wohnen und Essen hat, muss sich nicht mehr für einen Billiglohn in einer unange-nehmen und oft sinnleeren Arbeit abmühen, die ihn persönlich nicht erfüllt und körperlich, geistig und seelisch abnützt. Stattdessen könn-ten sich die Stellenlosen laut Wer-ner mit Kulturarbeit, von der es mehr als genug gebe, etwas dazu-verdienen, und so ebenfalls auf ei-nen anständigen Lebensstandard kommen. Die Bürgerinnen und Bürger hätten dann, so die Argu-mentation, Zeit und Lust, auch für wenig zusätzliches Geld (das eben nicht mehr existenzsichernd sein muss) «kulturelle Arbeit» zu ver-

KLEINE BEGRIFFSKLäRUNG: BEDINGUNGSLOS, GARANTIERT, SOLIDARISCH?

Ein Grundeinkommen wird individuell, bedarfsunabhängig und kontinuierlich an alle aus-

bezahlt. Je nach Gewichtung eines der verschiedenen Aspekte versehen die verschiede-

nen Vertreter der Idee das Grundeinkommen jeweils mit einem zusätzlichen Attribut:

– Wer betont, dass keine Notlage (wie etwa für Sozialhilfe- oder IV-Bezüger/innen) nach-

gewiesen werden muss, spricht von bedarfsunabhängigem GE.

– Wem wichtig ist, dass auch sonst keine Bedingungen erfüllt werden müssen, wie zum

Beispiel der Nachweis einer Beschäftigungssuche (wie beim Arbeitslosengeld), spricht

von bedingungslosem GE.

– Wer die Gemeinschaft aller Mitglieder eines Gemeinwesens betont, spricht von (solida-

rischem) Bürgergeld.

– Wer ganz einfach ausdrücken will, dass es einem niemals vorenthalten werden kann,

spricht von garantiertem GE.

«Die Defizite unseres jetzigen Sozialsystems, würden durch ein Grundeinkommen auf einen Schlag beseitigt.» Klaus wellershoff, ehem. Chefökonom der UBS, Unternehmensberater.

Page 13: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 13

GRUNDEINKOMMEN

richten, die sie persönlich befrie-digt, etwas zusätzliches Geld ein-bringt, und die zudem gesell-schaftlich nützlich ist.

wege aus dem «prekariat». Armuts-bekämpfung ist der wesentlichste Treiber der Debatte, auch wenn dem GE noch zahlreiche weitere Vorteile zugeschrieben werden. Die Frage, wovon all jene leben sol-len, die im enger werdenden Er-werbsarbeitsmarkt der Zukunft keinen Platz mehr finden, steht im Zentrum. Die gegenwärtige «Lö-sung» lautet für immer mehr der nicht so hoch Qualifizierten: «Wor-king Poor». Oder dann entwürdi-gende Bedarfsprüfung bei einem Spiessrutenlauf von Amt zu Amt, um einen eher unwillig gewährten «Zustupf» zu bekommen, der vor dem Verhungern rettet. Das, fin-den die GE-Befürworter und -Befür-worterinnen, sei für eine hoch-produktive und auf der Gleichheit aller Menschen beruhende Gesell-schaft unwürdig, unnötig und so-gar verfassungswidrig.

Gretchenfrage Finanzen. Auch wer der Idee grundsätzlich etwas abge-winnen kann, stellt bald einmal die Frage nach der Finanzierung

eines GE: Wer soll das bezahlen? Die Befürworterinnen und Befür-worter weisen darauf hin, dass die Schweiz bereits heute gut ein Vier-tel ihres Bruttosozialprodukts in ihre Systeme zur sozialen Siche-rung stecke. Würden diese voll-ständig durch ein GE ersetzt, wä-ren in der Schweiz weit über 100 Milliarden Franken bereits jetzt «finanziert». Damit fehlten «nur» noch rund 30 Milliarden Franken, um ein existenzsicherndes GE für alle zu bezahlen, so der GE-Befür-worter Daniel Häni, Initiant einer geplanten Volksinitiative.

Alle Zahlenspiele rund ums GE sind aber mit Vorsicht zu genies-sen. Es kommt auf die Art der Finanzierung an: Falls die Schwei-zer GE-Version über Lohnabzüge finanziert würde, ist damit zu rech-nen, dass nach Einführung eines GE weniger Sozialversicherungs-beiträge eingenommen würden. Denn das GE würde das Lohnni-veau wohl senken – zumindest bei den mittleren und höheren Löhnen. Der Grund: Die Löhne würden neu ausgehandelt und die Arbeitneh-menden wären bereit, für weniger Erwerbslohn zu arbeiten, da sie ja bereits sicher über ein GE verfü-

gen. Umgekehrt wiederum könn-ten diverse umstrittene Subventio-nen reduziert oder gestrichen werden und in die Finanzierung des GE einfliessen.

Höhere Steuern? Welche Steuern erhöht werden sollen, um den Rest – wie gross er auch sein mag – zu finanzieren, hängt von der po-litischen Ausrichtung ab. Wer eher links denkt, möchte die Vermö-genssteuer anheben, den Maxi-malsatz der Einkommenssteuern erhöhen und eine Kapitalgewinn-steuer einführen, es «von den Rei-chen» nehmen. Grüne denken eher an erhöhte Lenkungssteuern auf Energie und für Umweltverbrauch. Fast alle würden die Mehrwert-steuer anheben. Götz Werner möchte mit einem radikalen Schnitt das ganze intransparente Steuersystem vereinfachen und alle Steuern ausser der Mehrwert-steuer abschaffen, diese dafür für alle Güter, die nicht lebensnot-wendig sind, massiv erhöhen.

Bottom-up oder Top-down? Die nöti-gen Steuersätze hängen vom Betrag des GE und dem Kreis der Berech-tigten ab. Die Höhe eines GE, lässt sich auf zweierlei Arten bestim-

«Grundeinkommen ist eine Art Kommunismus soft.» Roger Köppel, Chef der weltwoche.

Page 14: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

14 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

GRUNDEINKOMMEN

«Ein Grundeinkommen gleicht der Mondlandung, die Volksinitiative ist die Rakete dazu.»Oswald Sigg, politologe und Journalist, ehemaliger Sprecher des Bundesrats.

men. Der Bottom-up-Ansatz be-rechnet das Existenzminimum für Wohnen, Essen und Krankenversi-cherung. In der Schweiz liegt das Existenzminimum bei 900 bis 2500 Franken pro Monat – je nach-dem, ob man Krankenkassenprä-mien und Wohngeld hinzuzählt oder nicht. Der Top-down-Ansatz eruiert hingegen die Sozialquote eines Landes und teilt dieses Geld auf die bezugsberechtigte Bevöl-kerung auf; in der Schweiz wären das gegenwärtig rund 18 700 Fran-ken pro Kopf und Jahr.

Gelten nur Schweizer Staatsbür-ger und Staatsbürgerinnen als be-zugsberechtigt, geht die Rechnung ungefähr wie folgt: Teilt man die bestehenden Leistungen für die soziale Sicherheit von insgesamt rund 142 Milliarden Franken durch die 4,8 Millionen Erwachsenen plus die 1,3 Millionen Minderjähri-gen, so ergibt sich ein individuelles GE von gut 2000 Franken monat-lich (Kinder die Hälfte). Wenn damit das Existenzminimum (gegenwär-tig in der AHV: 2300 Franken, Sozial-hilfe gemäss SKOS: 2500 Franken) nicht erreicht wird, verfehlt dieser Ansatz allerdings ein Kernkriteri-um eines echten GE: die Existenz-

sicherung. Und: Alle Ausländer und Ausländerinnen, auch die nie-dergelassenen, wären dabei noch nicht berücksichtigt.

Einführung in 60 Jahren? Sollte die geplante Initiative zustandekom-men, wird es spannend sein, welche Interessengruppen mit welchen Argumenten für und gegen ein GE kämpfen. Die tatsächliche Einfüh-rung in der Schweiz ist nicht un-denkbar, denn welche valablen und menschenwürdigen Alternativen bieten sich angesichts des zuneh-menden Ungleichgewichts zwi-schen Arbeit und Kapital langfris-tig an? Doch es dürfte ein langer Weg werden: Deshalb sprechen Häni und viele andere lieber von einem grundsätzlichen «Kulturim-puls», der ein Umdenken bewir-ken soll, als schon von konkreten Massnahmen und Zahlen. Der Ge-sinnungswandel könnte einige Zeit in Anspruch nehmen: Forderun-gen nach einer Alterssicherung kamen in der Schweiz in den 1880er Jahren auf, eingeführt wur-de die AHV schliesslich 1948.

Weitere Informationen über das Grund-

einkommen: www.eb-zuerich.ch > EB Kurs

Page 15: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 15

wEITERBILDUNG

Page 16: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

16 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

wORTqUADRAT von Jürg Fischer

wAAGRECHT (I = J = y)

6 Was plötzlich alle sein wollen, um auch in Zukunft noch

bestehen zu können

9 Auf der Wiener Schokoladenseite zu entdecken

12 Verursacht selbst beim Froschmann Schluckweh

13 Hilfsmittel, um den Gürtel enger schnallen zu können

14 Trägt musikalisch viel zur Band-Breite bei

15 Was hier tönt wie eine Zahl, ist wenig weiter westlich stolz

16 Tonkunstausdruck

17 Ein bisschen gefühlvoller Engadiner Ort

18 Vergessen Sie Französisch (nicht)

22 Reagiert auch, wenn man ihm statt Sforza dies aufmunternd

zuruft

25 Ist in China traditionell die halbe Welt

26 Hat eindeutig karnevaleske Züge in Teilen Deutschlands

27 Gibt der Lingerie-Abteilung stets genug zu tun

28 Politisch unkorrekte Personenbezeichnung . . . und wird an-

dersherum oft in demselben stehen gelassen

29 Wirkt als Ball ganz schön schlagfertig

30 Kann bestenfalls charmant wirken, andernfalls oft provokativ

SENKRECHT

1 Die gibt’s in der Konditorei so wenig wie Ohrfeigen beim

Obsthändler

2 Wo zum Beispiel Ikonen wohnen

3 Ist praktisch meist nicht dasselbe

4 Regiert gemäss Glauser

5 Ist in Schwyz gross oder klein, sind für den Glauben überall

wichtig

6 Wird vor dem Spiegel abgezogen

7 Noch etwas lauter als Klimbim

8 Kann diebische Freude verursachen

10 Bedeutet vornedran Rückwärtsgewandtes

11 Ist in Frankreich zum Sehen da

16 Jeder kämpft um sein grösstes Stück

19 Lautmalerischer Knall erinnert stark an grosses Flugzeug

20 Gehört am englischen Pendant zu 11 senkrecht in jede

Schminkbox

21 Dreht man ihn um, tönt er fast wie Musik aus Jamaica, doch er

steht schon ewig fürs Rocken

23 Kann schnell ersetzen

24 Vielleicht der Hinterteil von einem, der Jo gerufen wird

Schicken Sie das Lösungswort, das sich aus den grauen Feldern ergibt, an [email protected]. Einsendeschluss: 6. Juli 2011.

Die Lösung findet sich ab dem 11. Juli 2011 auf www.eb-zuerich.ch/blog. Unter den richtigen Einsendungen werden 5 Preise verlost.

Erster Preis ist ein Bildungsgutschein der EB Zürich im Wert von 100 Franken. Zweiter bis fünfter Preis ist eine EB-Zürich-Tasche.

1 2 3 4 5

6 7 8

9 10 11

12 13

14

15 16

17 18 19 20 21

22 23 24 25

26

27 28

29 30

Page 17: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 17

KOLUMNE

«Man muss weggehen könnenund doch sein wie ein Baum»Hilde Domin

«Sag leise Servus …» Das habe ich auch getan. Kein Drama. Ich habe meinem Sohn einen guten Krip-pentag gewünscht, weinend den Reissverschluss um meinen Koffer gezogen und mich in den richti-gen Zug zum Flughafen gesetzt. Wochen vorher schon habe ich mich verabschiedet – geniessend; ich habe den Alltag mit meinem Kind genossen, habe jede Verände-rung scharf wahrgenommen, Ge-spräche sorgfältiger geführt. Al-len habe ich erzählt, ich würde mich ja nie freiwillig von meinem Kind trennen, diese Reise habe ich gewonnen, mit meinem ersten Ro-man und also werde ich hinfah-ren. Zehn Tage. In eine Kultur-hauptstadt 2011: Tallinn. Nach diesem Abschied ist etwas Wun-derbares passiert: Die Tage und Nächte gehen vorbei! Hätte ich das geahnt, wäre mein Trennungs-schmerz kleiner gewesen. Man mag sagen, gut, zehn Tage. Nicht gerade eine Weltreise. Die Stun-den verflaniere, verschreibe, ver-lese, vergucke ich und dabei ist es, als ob mir meine Arme und Beine wieder anwachsen, mein Herz ver-schiebt sich an den rechten Platz, meine Augen werden weiter. Wie ich bei meinem Kind die Entwick-

lung täglich verfolgen kann, bin ich nun in der Lage, sie an mir selbst zu verfolgen. Und dies alles, weil ich mich mal verabschieden durfte: vom täglichen Einkauf in der Migros. Vom Kinderwagen schieben. Vom Gurken in Streifen schneiden. Weil ich meine Stun-den auf den Fingerspitzen meiner Sehnsucht jongliere und es fühlt sich leicht an, ich habe es in Ge-danken jahrelang geübt. Verbudd-le mich in meinem Zimmer und streue Bücher aufs Bett. Bestelle im Restaurant «Sparkling Water» und frage mich, weshalb jemand ein Gewehr aufhängt – in einem Restaurant und überhaupt. Dieser Gedanke wäre mir in der Migros ganz bestimmt nicht gekommen. Ich esse den Glückskeks im chine-sischen Restaurant und bewahre den Zettel auf, der wegweisend sein wird, weil er eben in einem estnischen Glückskeks gesteckt hat, und Estland gehört ja mittler-weile mir. Vielleicht sind das alles Dummheiten, aber ich kann Ih-nen versichern: Sie führen mich ein Stück zum Glück, zurück, wo ich einmal war. Als ich meine Leh-re in der kleinen Buchhandlung begann und endlich richtig ange-fangen habe, Buchstaben zu fres-sen. Als ich in die neue Wohnung gezogen bin und nach Jahren wie-der Schwalben gesehen habe. Mein Glück liegt also unter ande-rem in fremden Häusern, im Ab-schied. In der Möglichkeit, mich in eine andere Umgebung zu pflanzen und zu wachsen.

Mit dieser Kolumne verabschiede ich mich von Ihnen. Mit meinem Händedruck bedanke ich mich herzlich, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben. Ich geh jonglieren – vielleicht treffen wir uns ja eines Tages dabei. Das wür-de mich aufrichtig freuen.

Abschied

LEA GOTTHEIL, 36, ist Autorin in Zürich.

Für ihre Kurzgeschichten und Gedichte hat

sie im In- und Ausland Auszeichnungen er-

halten. Ihr im Arche-Verlag erschienener

Roman «Sommervogel» ist zuletzt mit dem

Kulturpreis des Rotary Clubs Meilen ausge-

zeichnet worden. Von Mai 2002 bis Juli

2003 hat sie an der EB Zürich den Bildungs-

gang «Literarisches Schreiben» besucht.

Mit dieser Kolumne verabschiedet sie sich

als Kolumnistin von EB Kurs.

Page 18: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

18 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

pERSöNLICH

Einmal ist sie an einem Tag mit dem Bike auf einen Pass im indischen Ladakh pedalt, 5600 Meter über Meer. Eva Bühler reist gern viel, lang und weit. Und dennoch ist sie die Ruhe selbst. Die 43-Jährige sitzt entspannt da, im Hinterhof eines Gartenrestaurants in Zürcher Kreis 5, wägt jede Antwort sorgfältig ab, ist äusserst fokussiert und humorvoll. Schlank, blon-de Haare, blaue Augen.

Angefangen hat alles, als sie ein kleines Mädchen war. Sie wollte nur gehen, wenn sie irgendeinen Ge-genstand in den Händen halten konnte. Nahm man ihr diesen weg, setzte sie sich hin. Als sie vierjährig war, schien Ballett die Lösung, und tatsächlich, diese Eigenart verschwand. Sie betrieb den Tanz leiden-schaftlich und gut, wechselte aber mit zwölf Jahren zu Kunstturnen und Jazztanz.

Der Job als Ausgleich. Neben der Lehre hat sie sich zur Aerobiclehrerin ausgebildet. Ihre Berufswahl über-rascht: Hoch- und Tiefbauzeichnerin. Sie habe ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen, könne vernetzt denken, da sei sie irgendwann auf diesen Be-ruf gekommen. «Ausserdem waren mir die Leute in dem Büro sehr sympathisch, das war wohl ausschlag-gebend.»

Neben ihrem Hobby «Bewegung» – wie sie es nennt und natürlich untertreibt – hat sie sich auch beruf-lich immer weiterentwickelt, hat sich zur Bibliothe-karin ausgebildet. Auch das ein eher ruhiger Beruf. «Ich weiss nicht, ob der Sport der Ausgleich ist zum Beruf oder umgekehrt.» Heute arbeitet Eva Bühler als Bibliothekarin an der Technischen Berufsschule.

An der EB Zürich leitet sie die Lernmittelsammlung EB-Thek und macht Lernbegleitung, dazu kommt neu ein Pilateskurs.

Hauptsache Sport. Das Berufsleben ist vergleichswei-se schnell abgehakt in diesem Gespräch. Der Sport hat die Hauptrolle. Zum Aerobic kam das Biken, ihre wohl grösste Leidenschaft, dann Joggen und Schwim-men und – die Wettkämpfe. «Das war für mich im-mer eine lustvolle Sache.» Verbissen kann man sich Eva Bühler nicht vorstellen. Sie weiss auch, wann Schluss sein muss und hat einen Stopp eingelegt.

So hat sie sich ab dem Jahr 2000 auf Yoga konzent-riert, auch da eine Ausbildung gemacht zur Lehrerin. Ab jetzt ging es ihr verstärkt ums Mentale. Sie wähl-te das sogenannte Ashtanga-Yoga, eine dynamische Form der indischen Philosophie. Das Biken und das Yoga führten sie nach Indien, wo sie vier Wochen in einem Kloster wohnte. «Das war eine besondere Grenz-erfahrung», sagt Eva Bühler, und wohl – nach der Ge-burt ihres Sohnes – auch ihr zweitintensivstes Inne-halten.

Höhen und Tiefen. Dasitzen, sich nur auf seinen Atem konzentrieren, die Askese. «Emotional ging das in die Tiefe.» Man sei nach so intensivem Training nicht mehr «von dieser Welt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich stets zehn Zentimeter über dem Boden schweben.» Das hat ihr die Rückkehr in die Schweiz nicht erleichtert: «Der Wiedereinstieg war sehr hart.»

Letztlich aber hat sie diese Erfahrung nicht nur näher zu sich, sondern auch weg vom Yoga gebracht. «So

Schräger vogel mit platten am Kinderwagen

Bewegtes Leben. Ballett, Kunstturnen, Leichtathletik, Aerobic, Biken, Joggen,

Töfffahren, Schwimmen, pilates, Snowboarden, einige Marathons (Bestzeit

3:17 Stunden), Duathlons, Triathlons, noch ein paar Gigathlons dazu – alles auf

Niveau. Bei Eva Bühler dreht sich alles um Bewegung. Und Ruhe.

TEXT Eva Gattiker BILD zVg

Page 19: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 19

pERSöNLICH

wie es hier praktiziert wird, hat es etwas Künstli-ches, es ist nicht echt.» Yoga sei hier zum Lifestyle verkommen, das habe sie nach dem Aufenthalt in In-dien abgeschreckt. In Indien habe sie Yoga sehr um-fassend, auch als Philosophie erlebt.

Geist und Körper verbinden. Ein weiteres Problem kam dazu: Mit dem Yoga wurde sie zu beweglich, «zu offen», wie sie es beschreibt. Sie war für ihre anderen Sportarten nicht mehr kompakt genug, auf dem Bike machte sich das vor allem im Rücken bemerkbar. So kam Pilates in ihr Leben; Pilates ist für sie die ideale Kombination zwischen körperlicher und geistiger Be-tätigung. Ihre neuen Pilates-Kurse an der EB Zürich liegen ihr am Herzen, denn das Unterrichten macht ihr grosse Freude. Bereits seit 2007 leitet sie als Perso-naltrainerin private Kundinnen und Kunden zu ih-rem individuellen sportlichen Erfolg an.

Auftanken mit Baby. Die grösste Zäsur, die ihr Leben erfuhr, ist die Geburt ihres Sohnes Jonas Jeremias vor sieben Monaten. «Ich glaube, ich habe eine ziemlich hohe Schmerztoleranz», antwortet sie auf die Frage, wie sie, hochtrainiert und fit, die Geburt erlebt habe.

Vier Monate hat sie jetzt pausiert und fühlt sich voll-ständig regeneriert, so «wie noch nie bisher». Die Ge-burt habe ihr gezeigt, dass sie die Ruhe nötig hatte, dass sie auftanken musste. Langsam kehrt der Sport aber wieder in ihr Leben zurück. In Berg im Kanton Thurgau, wo sie mit ihrem Partner ihren idealen Wohnort gefunden hat, umgeben von schönster Na-tur, Sicht auf die Berge und See, sei sie schon etwas der schräge Vogel. «Und sicher bin ich da die einzige Mutter mit einem Platten am Kinderwagen.»

Experimentierfreude. Rückblickend sagt sie über die Freude an der Bewegung, dass immer auch das Ele-ment des Experimentes da gewesen sei. Wie weit kann ich gehen? Wie verhalte ich mich mental in einer be-stimmten Situation? Was geschieht, wenn ich mich nur mit Biken auf einen Marathon vorbereite? Aber auch die Verbindung zur Natur sei immer sehr wich-tig gewesen, und ist es noch heute. Nach dem Ge-spräch turnen die Synapsen, man ist beeindruckt von diesen – fast möchte man sagen – Parallelwelten: Bibliothekarin, Sportlerin, Lehrerin, Mutter. Übri-gens: Die Aufzählung ihrer Sportarten am Anfang ist längst nicht vollständig.

Page 20: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

weiterbildung – wie ich sie willwww.eb-zuerich.ch

Page 21: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 21

AUSKUNFTAUSKUNFT

Mail an den ExpertenGrüezi Herr Paganini

Kürzlich habe ich mit meinem Handy eine lustige Strassen­

theatergruppe gefilmt und wollte den Film nachher in meinem

Facebook­Profil ablegen. Wie geht das?

Wenn es ein Smartphone ist (z.B. iPhone, Android etc.) zuerst

eine Facebook-App installieren, Kontodaten eintragen und dann

das Video hochladen. Es erscheint in Facebook unter «Meine

hochgeladenen Objekte». Bei anderen Handys Bedienungsanleitung

konsultieren. Runterladen auf den Computer und dann hochladen

geht praktisch immer.

Wie gross darf eine Datei sein, damit sie sich problemlos

hochladen lässt?

Handy-Videos sind normalerweise kurz und klein, da dürfte es

keine Probleme geben. Manche Websites wie YouTube, Vimeo etc.

haben eine Begrenzung der Dauer, z.B. 10 Minuten. Vorsicht ist

gegeben bei den Verbindungskosten, falls man nicht in einem

WLAN-Netzwerk eingebucht ist. Besonders im Ausland können hor-

rende Kosten anfallen.

Es gibt ja verschiedene Formate. Was gibt es da für Unterschie­

de? Zu welchem Format raten Sie mir?

Im Allgemeinen wird heute meistens das H.26-Format verwendet

sowie sein enger Verwandter, das Format AVCHD, seltener das

ältere Format MJPEG. Mit H.264 ist man auf der sicheren Seite

und kann praktisch überall im Internet sein Video platzieren.

Moderne Geräte und Programme, z.B. iMovie oder Adobe Premiere

Elements, wandeln die Dateien automatisch ins richtige Format

um und besorgen auch gleich das Hochladen ins Internet.

Gibt es rechtliche Richtlinien, was man alles ins Netz einspie­

len darf und was nicht?

Was man selbst kreiert hat, darf man problemlos ins Internet

stellen oder auch sonst öffentlich zeigen, man ist und bleibt

Urheber des eigenen Werks. Sobald man aber andere bei der Ar-

beit aufnimmt, z.B. eine Strassentheatergruppe, kann es Probleme

geben, da die Gruppe ein Urheberrecht an ihrer Darbietung hat

und eventuell gegen ein Hochladen ist. Daher besser vorher im-

mer fragen.

Dann ist die Integration von Musik, Fotos und Videos anderer

Leute wohl auch problematisch?

Ja, das Urheberrecht gilt immer. Wer andere Werke verwenden

will, muss die Urheber um Einwilligung bitten. Bei kommerziellen

Produkten ist dies praktisch aussichtslos und man muss sich an

die Rechterverwertungsgesellschaften wenden, wie z.B. Suisa

(www.suisa.ch/de) für Musik, suissimage (www.suissimage.ch) für

Video und Pro Litteris für Texte (www.prolitteris.ch). Verstösse

gegen das Urheberrecht sind kein Kavaliersdelikt und können

enormen Ärger und hohe Kosten verursachen.

Ich werde darauf achten. Besten Dank für die präzisen Auskünfte.

NICOLò pAGANINI ist Mitarbeiter Technik der EB Zürich und Kursleiter im Bereich Informatik. Er ist Spezia-list im audiovisuellen Bereich.

iMOvIE

Spielerisch einfach ist in iMovie der Um-

gang mit Ton, Fotos und Effekten und

nicht zuletzt die Distribution, sei es als

DVD, als YouTube-Video oder für das

iPhone.

Samstag, 3. September, 8.30–16.30 Uhr

Weitere Kurse zum Thema unter

www.eb-zuerich.ch

Page 22: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

22 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

KURSFENSTER

Wie setze ich einen Button? Wie funktioniert ein Pop-to-Rootview-Controller? Was macht ein Navi-gation-Controller? Soll ich eine neue IBAction-Methode einfügen? Braucht es auch ein IBOutlet? Und was passiert, wenn ich die XIB-Da-tei verändere? Offensichtlich wis-sen alle im Raum genau, was mit diesen kryptischen Begriffen ge-meint ist. Jedenfalls lässt sich kei-ner der acht Kursteilnehmer etwas anmerken, falls es doch nicht so wäre. Es herrscht konzentrierte, fast andächtige Ruhe. Ruedi Arnold de-monstriert auf seinem Mac in der Programmiersprache Objective-C die erforderlichen Schritte, ein Beamer projiziert seinen Bild-schirm für alle sichtbar an die Wand. Zum Einsatz kommt vor allem Xcode, die von Apple im iPhone-SDK (= Software Develop-ment Kit) zur Verfügung gestellte Entwicklungsumgebung, mit der man die beliebten Anwendungen programmieren kann.

Es geht rund. Am heutigen Kurs-abend geht es darum, wie man ei-nen sogenannten NSXMLParser

einsetzt. Das Ding mit dem komi-schen Namen, das lautmalerisch an die schwarze Parze mit der Na-senwarze in der Schlussszene von Wilhelm-Buschs «Julchen» erin-nert, ist ein Programm, mit dem man Dateien aus dem Internet saugen und für die App zur Verfü-gung stellen kann. Die Daten wer-den dann in einer UIPickerView, einem Drehrad, dargestellt. Wer auf seinem iPhone gelegentlich den Wecker stellt, dem ist ein solches Daten-Drehrad bestens vertraut.

Im Verlauf der sieben Kursabende lernen die Teilnehmer – übrigens alles Männer – die wichtigsten Bau-steine kennen, mit denen man eine benutzerfreundliche App zusam-menbauen kann, etwa wie man Bedienelemente anlegt, Effekte (Rollen, Blättern, Wenden) einsetzt, Inhalte einfügt und eben, wie an diesem Abend, Daten im Internet holt. Apple stellt dafür eine detail-lierte Dokumentation zur Verfü-gung. «Wenn man mit der Doku umzugehen weiss, dann kann man ohne weiteres selbstständig arbeiten», sagt Ruedi Arnold.

Selber eine «App» bastelnTeilnahme am Boom. So genannte Applications, kurz Apps, gibt es für das

iphone etwa 350 000, und täglich kommen neue dazu. warum also nicht gleich

selber eines schreiben? Doch dafür brauchts entsprechende Grundkenntnisse.

Im Kurs «programmieren fürs iphone» zeigt Leiter Ruedi Arnold während

sieben Abenden, wie es geht.

TEXT UND BILD René Worni

Page 23: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 23

KURSFENSTER

verschiedene Antriebe. Die Teil-nehmer bewegen ganz unter-schiedliche Motive. Mit dem Kurs-besuch hat etwa Alexander Reski aus der Not eine Tugend gemacht. «Das iPhone hat für mich nicht Priorität», sagt der 43-jährige SAP-Programmierer, der im Entwick-lerpool einer Bank arbeitet. Ihn interessiere vor allem das Betriebs-system des Mac. Dennoch kommt er hier auf seine Kosten und testet die Möglichkeiten, wie er eine App für die Nutzung von Datenbanken einsetzen kann.

Severin Küpfer ist Ausbilder für angehende Informatiker vom ers-ten bis zum vierten Lehrjahr bei der Post. Der 36-Jährige möchte seinen Lernenden etwas Hippes bieten: «Die App-Programmierung ist nicht einfach, da muss ich mich erst mal updaten», sagt er und hat auch schon konkrete Pläne: Im Sommer will er anlässlich einer

Projektwoche mit seinen jungen Informatikern und Mediamatikern ins Simmental nach Lenk, um dort ein Gesellschaftsspiel für mehrere Teilnehmer als App zu programmieren. «Es wird ein Ra-tespiel mit Bildern für Kinder, die noch nicht lesen können.» Der Lerneffekt ist das Ziel, aber viel-leicht schaffts das Spiel auch in den AppStore von Apple, natürlich gratis. «Uns gehts dabei nicht ums Geld», sagt Küpfer.

Entwicklungspotenzial. Der jüngs-te Teilnehmer ist Sandro Bolliger, 20-jähriger Programmierer eines Kabelnetzbetreibers aus dem Thurgau. Er will fürs Erste ein be-reits existierendes Computerspiel mit einer selbst programmierten App auf sein Smartphone bringen. «Einer meiner Kollegen hat für seine Datingseite auch schon eine App geschrieben», sagt er. Das habe ihn fasziniert. Wenn seine

erste App gelingt, möchte der jun-ge Informatiker eine solche zur Aufzeichnung von Statistiken pro-grammieren, zum Beispiel aus ei-ner Excel-Tabelle. Sein Arbeitskol-lege Patrick Zürcher (36) ist im selben Kurs. Ihm gehts darum, das eigene Handy aufzuwerten. «Dafür will ich mir die Kenntnisse aneignen», sagt er.

Erfolgsgeschichte(n). Für Kursleiter Ruedi Arnold, promovierter ETH-Informatiker mit didaktischem Ausweis, ist es bereits der sechste Kurs, den er in seinem Nebenjob seit Herbst 2009 gibt. Hauptberuf-lich ist er Senior Softwareent-wickler und aktuell Projektleiter bei einem iPhone-Banking-Projekt. Mit dem Kurs-Angebot steht er praktisch konkurrenzlos da. Und einzelne seiner Kursteilnehmer haben bereits mit ihren Apps von sich reden gemacht. Eine davon ist keine Geringere als «usgang.ch».

Page 24: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

24 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

IM GESpRäCH

Nora Dürig, letzten Mittwoch tanzten Sie zum 15. Mal vor publikum die Hauptrolle in «Der Tod und das Mädchen». Hinzu kommen Dutzende proben. Bewegen Sie sich inzwischen instinktiv zur Musik von Franz Schubert? Instinktiv nicht, ich muss mich noch immer sehr konzentrieren. Aber ich fühle mich mit jedem Mal leichter, das schon. Die Bewegungen gehen fliessen-der, und es fällt mir immer einfacher, mich in die Rolle hineinzugeben. Nach der Aufführung brauche ich jeweils eine ganze Weile, bis ich wieder zurück in der realen Welt bin.

Es ist Ihre dritte grosse Rolle. warum hat Heinz Spoerli gerade Sie dafür bestimmt?Das weiss ich nicht. Er dachte wohl einfach, dass sie zu mir passt. Es ist ja nicht so, dass wir alle mal den Part vortanzen und er dann die Auswahl trifft. Be-reits wenn er das Stück schreibt, schwebt ihm vor, wer die Figuren tanzen soll. Das finde ich das Schöne in dieser Compagnie: Wir können uns selbst sein und müssen uns nicht für eine Rolle verbiegen. Sonst würden wir auch nicht überzeugend wirken.

Es ist also nicht wie im Film «Black Swan», wo der Ballett-direktor wie ein Halbgott durch Reihen tanzender Ballerinas schreitet und den Auserwählten auf die Schulter tippt?Ich habe mir «Black Swan» nicht angeschaut, aber nein, so habe ich es bisher nie erlebt. Allerdings ist das Zürcher Ballett auch meine erste Compagnie.

«Ich will jede Minute meines Lebens auskosten»

Auf der Spitze. Mit 18 Jahren brach

Nora Dürig das Gymnasium in zürich

ab, um eine professionelle Ballerina

zu werden. Der Tod ihres Bruders ver-

anlasste sie, den weg der Leiden-

schaft zu gehen. Mit 23 tanzt sie heute

Hauptrollen in Heinz Spoerlis zürcher

Ballett.

INTERvIEw Anouk Holthuizen BILDER Miriam Künzli

Page 25: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 25

IM GESpRäCH

Sie sagen das so, als hätten Sie sich den Film bewusst nicht angeschaut.Ja, das ist so. Erstens mag ich keine Thriller. Zweitens hatte ich einiges darüber gelesen und von Bekannten viel gehört. Offenbar wird die Ballettwelt im Film ziemlich verrückt präsentiert. So etwas will ich mir nicht ansehen, obwohl … vielleicht ist ja was dran.

Dass Balletttänzerinnen ein bisschen verrückt sind?Sagen wir es so: Um eine professionelle Tänzerin zu sein, muss man schon einen eigenen Kopf haben und mit dem durch die Wand wollen. Das gilt aber wohl für alle, die es in der Kunst weit bringen wollen. Es braucht enorm viel Wille und Leidenschaft.

Sie verbringen einen grossen Teil Ihres Lebens in der Compagnie. wie gehen Sie mit der ständigen präsenz anderer Menschen um?Ich suche bewusst den Ausgleich. Jeden Tag mache ich Yoga oder jogge. Morgens laufe ich den Weg von meiner Wohnung ins Opernhaus und höre Musik. Wichtig für mich ist auch der Kontakt zu meinen Freunden, die ein ganz anderes Leben führen als ich und zur Uni gehen oder arbeiten. Die meisten aus der Truppe kommen aber aus dem Ausland. Für sie ist es schwieriger, ausser-halb der Ballettwelt Freunde zu finden. So auf die Grup-pe angewiesen zu sein, kann sehr anstrengend sein.

wie viel trainieren Sie?Pro Woche trainieren wir fünf bis sechs Tage, manch-mal aber auch jeden Tag. An einem normalen Ar-

beitstag haben wir sieben bis acht Stunden Training und Proben. Wenn wir eine Aufführung haben, trai-nieren wir nur morgens. Hinzu kommen die Stunden fürs Aufwärmen, Kleideranproben, Vorbereiten und Schminken.

wie gehen Sie mit Konkurrenz um?Man muss versuchen, nicht immer nur auf die Haupt-rollen aus zu sein, und das gelingt mir ziemlich gut. Im neusten Stück «In the night / Das Lied von der Erde» habe ich zum Beispiel keinen Solopart. Das schätze ich auch, da einerseits auch die Gruppen-parts beim Zürcher Ballett herausfordernd und spek-takulär sind, ich aber nicht die gleiche Verantwor-tung spüre wie beispielsweise in «Der Tod und das Mädchen». Konkurrenz ist für einige in der Compag-nie immer wieder ein Thema. Ich versuche mich rauszuhalten.

Sie sind 23. während eiserne Disziplin Ihren Alltag prägt, besuchen Ihre Freunde die Unis, feiern partys und trinken auch mal einen über den Durst. Kommt da nie Neid auf?Nein. Ich habe keine Sekunde an meinem Weg gezwei-felt. Auch die Skepsis von Verwandten und Bekann-ten, ob denn eine Ballettkarriere nicht ein verklärter Traum sei, hat mich damals nicht verunsichert. Ich bin meinen Freunden aber dankbar, dass sie meinen Lebensstil akzeptieren und sich nicht beklagen, wenn ich nicht an eine Party komme.

Page 26: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

26 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

IM GESpRäCH

Bis 2005 besuchten Sie das Gymnasium. Mit 17 Jahren brachen Sie die dritte Klasse ab und gingen an die Schule des Hamburger Balletts. warum wussten Sie plötzlich, dass dies der richtige weg ist? Ein Jahr zuvor war mein Bruder mit 18 Jahren beim Bergsteigen abgestürzt. Obwohl er immer intensiv ge-lebt hatte, hatte er doch noch so wenig von der Welt ge-sehen. Sein Tod war für mich ein Schock. Mir wurde schlagartig klar, dass ich jede Minute meines Lebens auskosten und meine Leidenschaft voll ausleben wollte, so wie er das machte. Er ist mir bis heute sehr nahe. Auf der Bühne spüre ich manchmal seine Anwesenheit, seine Freude darüber, dass ich diesen Weg gegangen bin. Gleichzeitig half mir die Zeit in Hamburg, mich abzulenken und über seinen Tod hinwegzukommen.

Die Rolle in «Der Tod und das Mädchen» muss für Sie weit über eine Ballettvorführung hinausgehen.Ich habe in der Zeit der Proben viel über den Tod mei-nes Bruders nachgedacht. Die Première war ein sehr intimer Moment. Meine Eltern sassen im Publikum. Danach haben wir uns festgehalten und geweint.

weiss Heinz Spoerli um die Bedeutung dieses Themas für Sie? Ich weiss es nicht, ich habe ihm nie von meinem Bruder erzählt. Wir besprechen in der Compagnie eigentlich nichts Persönliches mit ihm.

Träumen Sie nachts vom Ballett?Selten. Ich träume aber immer wieder, dass ich eine Vorstellung habe und es nicht rechtzeitig schaffe, mich zu schminken. Für das Publikum wäre das ja nicht schlimm, aber im Traum bin ich total im Stress. Manchmal träume ich aber auch, dass mir eine Pi-rouette besonders gut gelingt. Dieses Gefühl kann ich dann in die nächste Probe oder in die nächste Aufführung mitnehmen.

was geht in Ihnen vor, wenn Sie sich nach einer Auffüh-rung unter brausendem Applaus verbeugen? Ich fühle dann oft grosse Dankbarkeit. Erstens dafür, dass die Leute gekommen sind, um uns zu sehen. Zweitens, weil ich das erleben darf und es so weit ge-schafft habe. Wenn ich weiss, dass Bekannte im Pub-likum sind, spüre ich ihre Anwesenheit in diesem Moment ganz besonders. Auch während des Tanzens. Irgendwie tanze ich dann vor allem für sie.

Sie feilen täglich stundenlang an Ihren Bewegungen. Kann man da überhaupt noch in spontanes, unbe-herrschtes Tanzen verfallen?Ja, das geschieht sogar ziemlich oft. Manchmal im-provisiere ich daheim, und dann tanzt es mit mir einfach weiter. Auch wenn ich bei meinen Eltern bin, tanze ich manchmal plötzlich los.

Die Compagnie von Spoerli war die erste, bei der Sie sich nach der Hamburger Schule 2007 beworben ha-ben. Sie wurden sofort aufgenommen. Haben Sie schon erreicht, was Sie sich vorgenommen haben?Ich weiss nicht, wie sich das anfühlt, wenn man etwas erreicht hat. Mein Ziel war immer, dass ich in einer guten Compagnie tanzen kann und zufrieden bin. Das hat geklappt. Auch habe ich mich durch die har-te Arbeit und die ständige Auseinandersetzung mit der Gruppe sehr gut kennengelernt. Doch ich glaube, dass der Weg, den man geht, immer weiterführt.

wohin soll er weiterführen? In eine berühmte Compagnie im Ausland?Das lasse ich offen. Im Moment bin ich sehr glücklich hier. Wir haben jeweils Jahresverträge, und ich weiss, dass ich auch in der nächsten Saison zum Zürcher Ballett gehören werde. Wie es nach dem Rücktritt von Heinz Spoerli 2012 weitergeht, weiss ich aller-dings nicht. Ich vertraue dem Lauf der Dinge.

Die Karriere der meisten Ballerinas ist um die Dreissig zu Ende. was machen Sie dann?Ich denke, ich werde irgendwann eine andere Ausbil-dung machen. Ballett unterrichten will ich nicht un-bedingt, aber ich möchte schon etwas mit Körper-sprache und Kunst machen. Das Uni-Leben würde mich auch interessieren. Ich könnte mir ein Studium in Kulturmanagement vorstellen. Aber ich mache mir keine Gedanken darüber. Die letzten Jahre ha-ben mir gezeigt, dass man es weit bringen kann, wenn man etwas fest will und nicht aufgibt.

Nora Dürig, 1988 geboren, ist in einer sportbegeisterten Familie

in Rüschlikon aufgewachsen. Sie trainierte zuerst Rhythmische

Gymnastik. Mit elf Jahren begann sie ihre Ballettausbildung

zunächst bei Gretchen Bernhard Newburger in Rüschlikon und

besuchte später zusätzlich die Ballettschule für das Opernhaus

Zürich. Das Kunst- und Sport-Gymnasium Rämibühl brach sie mit

17 Jahren ab, um von 2005 bis 2007 die Schule des Hamburger Bal-

letts zu besuchen. Nach einer Saison im Junior Ballett gehört sie

seit 2008 zu Heinz Spoerlis Zürcher Ballett. Sie tanzte und tanzt

Halb- und Soloparts in «Bella Figura», «Wäre heute morgen und

gestern jetzt», «Frank Bridges Variations», «Sacre du printemps»

und «Falling Angels», «Der Tod und das Mädchen».

Page 27: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 27

vOGELSCHAU

Staub(ge)schichtenImmer wird irgendwo geputzt, gefegt, gebürstet und gebohnert. In der Stadt mit all den Lüftungs-filtern und Klimaanlagen merken wir kaum mehr, dass der Mensch permanent reichlich Staub produziert. Staub ist uns allenfalls noch als unsichtbarer, giftiger Abrieb bekannt. Dabei ist die Staubforschung eine höchst spannende, ja lebendige Kultur (Öffnen Sie mal den Staubbeutel Ihres Staubsaugers!). – Auf diesem Bild orten wohl viele ein ungehöriges «Puff», doch handelt es sich hier um einen Nebenraum in einem Museum, in dem eine vorgefundene Lebens- und Arbeits-situation aufgezeigt, konserviert und musealisiert wird. Das Museum als Ort des Vergessens führt sich selber vor: Die Ablagerungen sind die Sedimente der Kultur, sind die Schichten der Geschich-te. Die staubbedeckten und dadurch entfärbten Objekte ihrerseits verweisen auf etwas, was nur noch flüchtige Erinnerung an ohnehin Verblasstes ist. Nicht abstauben, liebes Putzpersonal! Ein Prinz wird kommen und alles wachküssen.

Fritz Franz Vogel

Der Bilderforscher und Bildersammler Fritz Franz Vogel ist Kursleiter an der EB Zürich im Bereich digital gestalte-

ter Drucksachen. Für EB Kurs verfasst er Bildkolumnen über Skulpturen im Alltag, eines seiner Sammelgebiete.

Frit

z Fr

anz

Vog

el, M

useu

m B

alle

nber

g, 2

00

8, D

igit

alis

at.

Page 28: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

28 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

KULTUR

Behüten. Als konventionelle Auto-biografie ist Katharina Fabers Roman nicht angelegt. Es wurde ein Album daraus, in das ihre drei Schutzengel abwechselnd schreiben. Sie scheinen ihrer Auf-gabe zuerst kaum gewachsen, wirken noch unerfahren, doch sind sie hochmotiviert und sor-gen sich rührend um die «wilde» Autorin. Ihre Lebensgeschich-ten – sie sind viel zu früh im Krieg, an Krebs, in Armut verstor-ben – und ihre welthaltigen Re-flexionen werden mir im Verlauf immer wichtiger. Ihr waches Ge-spür für gesellschaftliche Verän-derungen treibt sie um und ihre Sprache wirkt menschlich, ju-gendlich, lyrisch: «In ihre Men-schentaubheit hinein. Schicken wir unsere Signale.»

Streichen. Trotz Internetdown-load durchwühle ich gerne die Auslagen eines guten Musikla-dens. Vor gut zehn Jahren dies: Ich hielt eine CD in der Hand, der Titel «Trough the Looking Glass» weckte in mir Erinnerungen, der Name Viktoria Mullova auf dem Cover sagte mir nichts. Ich legte die Scheibe in den Player, nach knapp einer halben Minute stellte ich wieder ab. Mir lief es (ange-nehm) kalt den Rücken runter. Bezahlte, eilte nach Hause, um die Musik der Violonistin in Ruhe geniessen zu können: Jazzstan-dards von Duke Ellington, Miles Davis, auch Beatles und Bee Gees. Wunderschön. Mit dieser Musik verlängere ich meine schönen Momente und verkürze erfolg-reich düstere Augenblicke.

zwinkern. Der 43-jährige Jean-Do-minique Bauby, Chefredakteur der französischen Zeitschrift «Elle» erleidet einen Schlaganfall und fällt ins Koma. Als er nach zwanzig Tagen erwacht, ist er vollständig gelähmt und stumm, geistig aber noch gesund. Nur noch sein linkes Augenlid kann er bewegen, mit welchem er durch Zwinkern seiner Logopädin ein Buch diktiert. Basierend auf dieser wahren Geschichte zeigt der Film das Schicksal eines Men-schen, der durch ein tragisches Ereignis jäh aus seinem Alltag gerissen wird. Mit bewunderns-wertem Humor hat Bauby in seinem Buch seine Situation ana-lysiert. Regisseur Julian Schnabel hat daraus ein filmisches Meister-werk gemacht.

XAvIER MOLINA-SCHENK

Kursleiter Deutsch als Zweitsprache

HANSUELI SCHwANINGER

Mitarbeiter und Kursleiter Informatik

pATRICK BüNzLI

Praktikant Dienste

Kursleitende und Mitarbeitende der EB zürich geben Tipps zu interessanten Büchern, CDs und Filmen.

Katharina Faber

Fremde Signale

2010

Viktoria Mullova

Through the Looking Glass

2000

Julian Schnabel

Schmetterling und Taucherglocke

2008

Lesen Hören Sehen

Page 29: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 29

TIppS UND TRICKS

Schmerzfrei. Gemäss neueren Schätzungen ge-hen jährlich in der Schweiz 1,6 Mio. Tage durch Arbeitsabsenzen verloren. Rückenschmerzen sind in einem viertel der Fälle der Grund. Das sollte nicht sein.

TEXT Fritz Keller ILLUSTRATION Cornelia Gann

Im vergangenen Herbst startete die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS eine Präventionskampagne mit dem Titel «Wenn Mitarbeitende sitzen, bis sie nicht mehr sit-zen können.» (www.praevention-im-buero.ch). Fakt ist, dass Rückenbeschwerden, Verspannungen, Seh-nen- und Muskelleiden, und Augenprobleme sowie psychische Probleme oftmals dann auftreten, wenn die Arbeit eintönig und langweilig ist.

Arbeitende müssen vor gesundheitlichen Schäden ge-schützt werden. So zumindest steht es im Arbeits- und im Unfallversicherungsgesetz. Sie verlangen vom Ar-beitgeber, die Gefahren für die Gesundheit seiner An-gestellten gering zu halten oder zu beseitigen. Dazu gibt es eine Reihe von verbindlichen Vorschriften, aber auch Spielraum für freiwilliges Engagement.

Das Wissen um gesundheitsschädigende Arbeitssitu-ationen ist das eine, das Handeln dagegen etwas an-deres. Der stellvertretende Geschäftsführer der EKAS, Erich Janutin, weiss um das Problem. «Heute gibt es an den meisten Arbeitsplätzen eine gute In-frastruktur, aber diese wird nicht immer optimal genutzt.» Ein ergonomischer Stuhl allein bewahre keine Mitarbeitenden vor Rückenschmerzen. Da seien immer auch die Einzelnen gefordert, aktiv etwas ge-gen krankmachende Situationen zu leisten.

Tipp 1: Richtig sitzen – Oberarme hängen locker herunter, Unterarme bil-

den eine waagrechte Linie zur Tastatur (90-Grad-Winkel oder grösser zwischen Ober- und Unterar-men).

– Ober- und Unterschenkel bilden ebenfalls einen Winkel von 90 Grad oder mehr. Dabei muss es möglich sein, die Füsse ganzflächig aufzustellen.

– Dynamisch Sitzen: Häufiges Ändern der Sitzhal-tung.

– Ganze Sitzfläche und Rückenlehne nutzen – so wird der Rücken abgestützt.

– Schwingbare Rückenlehnen nutzen und auf das Körpergewicht einstellen: Je höher das Körperge-wicht, desto härter sollte die Lehne federn.

Tipp 2: pausen machen – Immer mal wieder gut durchatmen. – Pausen für Bewegungsübungen nutzen. – Den «Sitzkreislauf» unterbrechen: Den Drucker

nicht neben dem Arbeitsplatz aufstellen. – Besprechungen mit einem Spaziergang verbinden.

KURSE zUM THEMA

«Körperbewusst in Beruf und Alltag»

Die eigenen körperlichen Ressourcen besser nutzen.

«pilates»

Das Gefühl für den eigenen Körper finden.

«Gesunde Ernährung im Berufsalltag»

An apple a day, keeps the doctor away.

«Augogenes Trainining und Mentale Entspannung»

Sich weder abkrampfen noch verkrampfen.

«Tiefenentspannung mit yoga Nidra»

Lässt sich bestens am Arbeitsplatz praktizieren.

«Erfolgreiches Stress-Management»

Stressresistenter werden.

Weitere Infos und Anmeldung unter www.eb-zuerich.ch

Bevor es im Kreuz zwickt

Page 30: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

30 EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011

AGENDA

vormerken!Informationsveranstaltungen zu Bildungsgängen und Kursen im Bildungszentrum für Erwachsene BizE, Riesbachstrasse 11, 8008 zürich

persönlichkeit und ManagementBildungsgänge: «Kommunikation», «Führungsfachfrau/ -mann (SVF)» mit eidg. FA, «Leadership SFV», «NPO-Management», «Projektmanagement», «Werbung, PR und Marketing», «Texter/in mit eidg. Fachausweis», «Mediation im interkulturellen Umfeld», «Journalismus», PR-Fachmann/-frau mit eidg. Fachausweis – in Zusam-menarbeit mit KV Business School, «Weiterbildung in der Familienphase», «Corporate Justice» Die aufgeführten Bildungsgänge werden alle in einer veranstaltung vorgestellt:Dienstag, 5. Juli 2011, 18.00–19.30 UhrMontag, 5. September 2011, 18.00–19.30 Uhr

Zusätzliches Datum für den Bildungsgang «Weiterbildung in der Familienphase»Dienstag, 28. Juni 2011, 16.30 Uhr

Didaktik und BildungsmanagementSVEB, Eidg. Fachausweis Ausbilder/in und Eidg. Diplom Ausbildungsleiter/inDienstag, 6. September 2011, 18.30–20.00 Uhr

Anwendungen am ArbeitsplatzKurs «ECDL»-StartKurs «Informatik-Anwender/in I SIZ» und «ECDL-Start» Kurs «Informatik-Anwender/in II SIZ»Bildungsgang «ICT Power-User SIZ 2010»publishing und Digitale MedienBildungsgänge «Web-Publisher EB Zürich», «3D-Visualisierung und -Animation», «Video»programmieren und SystemeBildungsgänge «WebProgrammer PHP», «Oracle Certified Professional Java Programmer (OCPJP)», «Microsoft MCTS .NET Framework 4, Web Applications»Kurs «Linux-Systemadministration Basis (LPIC-1)» Kurs «Linux-Systemadministration Aufbau (LPIC-2)» Die aufgeführten Kurse und Bildungsgänge werden alle in einer veranstaltung vorgestellt:Mittwoch, 4. Juli 2011, 18.00–19.30 UhrMittwoch, 25. August 2011, 18.00–19.30 Uhr

Digitale Fotografie, BildbearbeitungKurs «Ich und die Fotografie»Dienstag, 5. Juli 2011, 18.00 Uhr

Deutsch für DeutschsprachigeBildungsgang «Deutschdiplom der Zürcher Handelskammer»Mittwoch, 13. Juli 2011, 18.30 Uhr

wEITERE INFORMATIONEN

www.eb-zuerich.ch/agenda

Fotoausstellung: Thomas KarstenIn Uganda ist jede fünfte Familie von einer Behinde-rung betroffen. Laut Statistik stirbt jedes zweite Kind mit einer Behinderung noch vor dem fünften Lebensjahr. Gründe dafür sind die oft mangelnde Kenntnis und Unwissenheit über die richtige Versor-gung und Pflege eines Kindes mit Behinderung, fi-nanzielle Mittellosigkeit sowie Scham. Die Mukisa Foundation (Mukisa bedeutet «Segen» in Uganda) ist ein Frühförderungszentrum für Familien mit Kindern mit Behinderungen und bietet Betroffenen Unterstützung. Der Schwerpunkt liegt in der Betreu-ung, Beratung, Aufklärung und Schulung von Famili-en und dem Aufbau starker Familieneinheiten.

Der Fotograf Thomas Karsten hat die Stiftung Muki-sa verschiedene Male besucht und immer wieder Bilder gemacht, um den speziellen Geist dieses Ortes festzuhalten. Und die Bilder sprechen eine eigene Sprache. Behinderungen werden in Mukisa nicht einfach als Defizit wahrgenommen, sondern gehö-ren zum Leben, auch wenn sie Einschränkungen mit sich bringen. Aber lachende und interessiert dreinblickende Kindergesichter vermitteln den Ein-druck, dass Lebensfreude genauso möglich ist.

Der 1958 in Eisenach geborene Thomas Karsten ist in Leipzig aufgewachsen, heute lebt und arbeitet er in der Nähe von München. Nach der Arbeit in anderen künst-lerischen Sparten entschied er sich im Alter von 21 Jahren für die Fotografie. Seit 1983 arbeitet er für Zeit-schriften und Magazine wie Stern, Art, Eltern, Nerve (New York), Capital. Seine erste Einzelveröffentlichung erhielt 1988 den Kodak-Fotobuchpreis. International bekannt geworden ist Thomas Karsten vor allem durch viele Arbeiten im Bereich der Aktfotografie. wo: Bildungszentrum für Erwachsene, BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürichwann: 16. Juni bis 14. Juli 2011öffnungszeiten BizE: Montag bis Freitag, 8 bis 21 Uhr, Samstag, 8 bis 17 Uhr

Page 31: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

EB Kurs Nr. 30 – Sommer 2011 31

wEITERBILDUNG – wIE ICH SIE wILL

Mit jährlich 16 000 Kundinnen und Kunden ist die EB zürich die grösste von der öffentlichen Hand getrage-ne weiterbildungsinstitution der Schweiz.

Weiterbildung liegt im Interesse des Wirtschaftsstandortes Zürich und muss darum für alle zugänglich sein – unabhängig vom finanziellen oder sozialen Status. Seit über 35 Jahren unterstützt die kantonale Berufs-schule für Weiterbildung deshalb Berufsleute aus allen Branchen und Bildungsschichten dabei, beruflich am Ball zu bleiben; Lehrabgänger und Akademikerinnen, Handwerker und kaufmännische Angestellte, Kader und Berufseinsteigerinnen lernen neben- und miteinander. In über 400 Kursen und Lehrgängen können sie (fast) alle Fähigkeiten erwerben, die sie brauchen, um ihren Berufs-alltag erfolgreich zu meistern.

Für jedes Kompetenzniveau. Das Programm reicht von attraktiven Ein-steigerkursen bis hin zu professionel-len Lehrgängen auf höchstem Niveau. Ob Informatikanfänger oder -crack, Illettrist oder professionelle Texterin, Englisch-Einsteigerin oder Proficien-cy-Anwärter – an der EB Zürich finden alle ein passendes Angebot.

Die zukunft gestalten. Die über 350 Erwachsenenbildnerinnen und -bildner sind nicht nur fachlich, son-dern auch in Didaktik und Methodik auf dem neusten Stand. Die EB Zürich verfolgt die Trends in Wirtschaft und Gesellschaft genau und entwickelt laufend neue Konzepte und Inhalte, die auf die kommenden Bildungs-bedürfnisse ausgerichtet sind.

partnerin der wirtschaft. Die EB Zürich fungiert als die Weiterbil-dungsstufe für all jene Berufstätigen, welche den «klassischen» Weg der Berufsbildung beschritten haben. Auch zahlreiche KMU und Institutio-nen mit und ohne eigene interne Weiterbildungsabteilung vertrauen auf die jahrzehntelange Erfahrung in der Erwachsenenbildung.

Der persönliche weg zum ziel. Der Weg zum Lernerfolg ist individuell. In Weiterbildungs- und Lernberatun-gen werden die Ziele geklärt und geeignete Lernmethoden und -formen aufgezeigt. In Frage kommen auch verschiedene Formen des eigenver-antwortlichen Lernens, wie sie im Lernfoyer zur Verfügung stehen.

Nicht nur Privatpersonen, sondern auch immer mehr Personalchefs und Weiterbildungsverantwortliche vertrauen darum auf den Slogan der EB Zürich:«weiterbildung – wie ich sie will»

Beruflich weiterkommen mit der EB zürich

Quaibrücke

Bahnhofstrasse

Klosbachstra

sse

Forchstrasse

Asylstrasse

Theaterstrasse

rasse

Steinwiesstr.

Münsterbr.

Rathausbr.

Rämist

rasse

matquai

Zeltweg

Kant

onss

chu

Dolderstr.

Bhf. Stadelhofen

Kunsthaus

Minervastrasse

Höschgasse

Dufourstrasse M

ühlebachstassse.

Zollikerstrasse

Fröhlich

strass

e

Feldeggstr.Riesbachstrasse

Bellerivestrasse

Utoquai

Pfauen KunsthausTram 3, 5, 8, 9,Bus 31

Kreuzplatz Klusplatz

Quaibrücke

Seefeldstrasse

Kreuzstrasse

Paradeplatz

Bellevue

PZürichsee

1511

24

2

4

11

58

915

24

33

Bus 33 bis Höschgasse

Tram 2/4 bis Feldeggstrasse

So erreichen Sie unsTram Nummer 4/2 bis FeldeggstrasseBus 33 bis Höschgasse

So kontaktieren Sie [email protected] 0842 843 844

So finden Sie uns im Netzwww.eb-zuerich.ch

EB zürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 118090 Zürich

Page 32: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Sommer 2011

Weiterbildung – wie ich sie will

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung WBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 11, 8090 ZürichTelefon 0842 843 844 www.eb-zuerich.ch [email protected]

RS