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Milchmengenmanagement Internetgestützte Planung und Steuerung – Lösungen zum Quotenausstieg 2015 Karl Zelger / Markus Heindl

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Milchmengenmanagement

Internetgestützte Planung und Steuerung –Lösungen zum Quotenausstieg 2015

Karl Zelger / Markus Heindl

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Milchmengenregelung nach 2015 ?

Ein Ausblick auf Lösungen nach dem Quotenausstieg 2015:

- Planungsmengenvergleiche und Prognosen (Hochrechnungen)

- Kontraktverwaltung

- A-B-C-Preis Modelle über Vertragsmengen (Schweizer Modell)

- zentrale online-Datenbank (private Anbieter) mit Milchmengenkapazitäten, die von Molkereien und Erzeugern angefragt bzw. bereitgestellt werden können

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Planungsmengenvergleiche und Prognosen

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Eingabe von Planungsmengen durch den Landwirt

Der Landwirt gibt seine geplante monatliche Liefermenge für einen bestimmten Zeitraum vor (i.d.R. Jahreszeitraum)

Die Erstplanung des Landwirts wird gespeichert und ist verbindlich, kann aber durch den Landwirt monatlich geändert werden (Planungsänderung).Planungsänderungen müssen begründet werden und sind historisch erfasst!

Bei der Erfassung der Mengen werden verschiedene Hilfsmittel zur Planung angeboten:- Ermittlung der monatlichen Milchmenge durch Leistung pro Kuh/Anzahl Kühe- Ermittlung durch Angabe der prozentualen Steigerung von vorliegender Milchmenge- Ermittlung der Fett- und Eiweißwerte aus einem Vergleichszeitraum

Erfassung von Zusatzinformationen möglichz.B. Haltungsform, Rasse, Melksystem, Futtermittel

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Erhebung der EIS-PlanungsinformationenFür die Erfassung der Planungsinformationen werden Erzeuger mit EIS Nutzung

verwendet. Mit der Vergabe des EIS-Kennzeichens kann die Teilnahme gesteuert werden.

Im EIS werden nur Planungsinformationen eingegeben und verwaltet. Berechnungen und die Datenverwaltung wird in EVS abgewickelt.

Diese Erzeugergruppe (EIS-Erzeuger) dient als repräsentative Basis (Stichprobe) für die gesamte Molkerei. Der Anteil dieser Erzeuger kann als %-Satz anteilig zum gesamten Erzeugerstamm ermittelt werden.

Als Anreiz zur Planungsgenauigkeit können verschiedene Instrumente verwendet werden:- Auswertung der Planungsgenauigkeit im Vergleich zu anderen Landwirten

(z.B. Rangliste)- Preise oder besondere Zuschläge für die genauesten Planer

Der Datenaustausch zwischen EVS und EIS erfolgt entweder manuell durch einen Benutzer oder zeitgesteuert (Aktualisierungsintervall).

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EIS Planungsdaten in EVS auf Erzeugerebene

• In der Erzeugerübersicht werden die Planungsinformationen mit den Ist-Daten verglichen und dem Sachbearbeiter angezeigt. Die Darstellung erfolgt tagesaktuell aufgrund der vorliegenden Anlieferungsdaten.

• Die Erzeuger können monatlich per Email aus EVS über den Stand ihrer Planung informiert werden.

Informationsmöglichkeiten:

- Darstellung der Abweichung zwischen Plan und Ist auf Monatsebene (in % und kg)- Zusatzinformationen wie z.B. Milchmengen oder Preisverlauf kann mitgeteilt werden

• Auf Erzeugerebene ist eine Auswertung der Daten auf Monats- und Mehrmonatszeitraum möglich.

• Das internetgestützte Milchmengenmanagement wird als neues Modul in EVS integriert werden (z.B. als neuer Menüpunkt „Milchmengenmanagement“)

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Monat Planmenge in

kg

Abgerechnete

Anlieferung (kg)

Abweichung von

Planmenge

Januar 2013 34.000 33.230 - 2,31 %

Februar 2013 35.000 35.114 + 0,32 %

März 2013 35.000

April 2013 38.000

Mai 2013 40.000

Juni 2013 42.000

Juli 2013 43.000

August 2013 44.000

September 2013 40.000

Oktober 2013 35.000

November 2013 35.000

Dezember 2013 33.000

489.000 68.344 - 0,995 % 7

EIS Planungsdaten und EVS Echtdaten als Information für den Erzeuger

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EIS Planungsdaten in EVS auf Betriebsebene

- Direkter Vergleich von Planmengen und IST-Mengen möglich

- Hochrechnung aufgrund der vorliegenden repräsentativen Vergleichsdaten über EIS-Erzeuger für gesamte Molkerei möglich

- Ermittlung eines Abweichungsprozentsatzes (mit Abweichungsmenge) und eines Abweichungsquotienten auf Basis der EIS Erzeuger

- aufgrund des ermittelten Abweichungsquotentien kann eine Hochrechnung auf alle Erzeuger der Molkerei erfolgen. Je höher der Anteil der Erzeuger die an der Planung teilnehmen, desto genauer die Hochrechnung.

Der durchschnittliche Anteil von EIS Teilnehmern liegt zwischen 30% und 60% der aktiven Lieferanten

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Hochrechnung der EIS Planungsdaten in EVS auf Betriebsebene mit einem AbweichungsquotientJahr Menge aller

Lieferanten

ermittelte

Steigerung aller

Lieferanten

(zum Vorjahr)

Ermittelter

Abweichungsquotient

Stichprobe

(repräsentative Anzahl von

Lieferanten mit Planmengen)

Ermittelte

Steigerung der

Stichprobe

(Zum Vorjahr)

2012

IST

1000

Lieferanten

3,00 % = 0,06 / 0,03 = 2 100 Lieferanten 6,00 %

2013

PLAN

1000

Lieferanten

5,00 % Kann nach Ende des Jahres

2013 ermittelt werden!

100 Lieferanten (oder mehr) 10,00 %

2014

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•Der Abweichungsquotient ermittelt sich aus dem Verhältnis der Steigerung der Erzeuger mit

Planungsdaten zur Steigerung aller Lieferanten

•Die aufgrund der vorliegenden Plandaten ermittelte Steigerung der repräsentativen Auswahl wird mit

dem Abweichungsquotienten für alle Erzeuger hochgerechnet

10% entspricht der

Überlieferung der

geplanten Menge

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Zusammenfassung Planungsmengenvorgabe via EIS

+ aktuelle Informationen unterstützen den Landwirt bei der Planung (Rückfluss von EVS Informationen in das EIS)

+ Nachvollziehbarkeit und Transparenz für den Landwirt (Vergleich Plan-Ist)

+ Statusinformation für die Beratung des Landwirts sind in EVS erkennbar

+ Sammeln von Planungs- und Hochrechnungsdaten im Hinblick auf Quotenausstieg 2015 (Planungsmengen von zwei Jahren)

+ erfasste Planungsdaten für zukünftige Molkereiinterne Planung und Controlling verwendbar

- Genauigkeit der Angaben und Planungsgenauigkeit abhängig vom Landwirt

- Hochrechnungen können aufgrund einer Teilmenge für die gesamte Molkerei vom realen Gesamtergebnis abweichen

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Milchmengenmanagement mittels

Kontraktverwaltung

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Erklärung/Definition „Kontrakt“

„ Ein Kontrakt ist eine Vereinbarung mit einem Lieferanten über die Lieferung von bestimmten Waren oder Dienstleistungen. Im Gegensatz zu einem Lieferplan enthält ein Lieferantenkontrakt keine exakten Liefermengen und Liefertermine, sondern lediglich Festlegungen über den Gesamtumfang und die preislichen Konditionen.

Man unterscheidet:

Mengenkontrakte, in denen die zu liefernde Gesamtmenge im Vereinbarungszeitraum festgelegt wird und

Wertkontrakte, in denen der Gesamtwert der Lieferungen und Leistungen vereinbart ist.“

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lieferantenkontrakt am 25.02.2013 )

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Milchmengenregulierung mittels Kontraktverwaltung

• Kontrakte sind mit bereits bestehenden Verträgen bzw. Preissystemen kombinierbar

• Es wird ein Kontraktpreis durch die Molkerei angeboten der innerhalb festgelegter Rahmenvereinbarungen gilt. Mögliche Rahmenbedingungen:- Zeitraum: z.B. von 1.4 bis 1.8, für einen Zeitraum von 180 Tagen- Mengenobergrenze für die Anlieferung wird vereinbart

• Die Zusicherung des Kontraktpreises kann auch für mehrere Landwirte in einer Ausschreibung mitgeteilt werden, bei der der Landwirt sich anmelden kann.

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Zusammenfassung Kontraktverwaltung

• finanzielle Sicherheit und Planbarkeit für den Landwirt

• finanzielle Sicherheit und Planbarkeit für die Molkerei

• nachvollziehbares Preismodell mit zusätzlicher Steuerung von Zuschlägen

• beschränkte Teilnahmemöglichkeit an Kontrakten(Kontrakt gilt nur bis zu einer Mengenobergrenze)

• Vorteile für Großlieferanten möglich(Landwirte mit höherer Anlieferungsmenge werden evtl. bevorzugt)

• Evtl. niedrigerer Auszahlungspreis, wenn kein Kontrakt belieferbar ist

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A-B-C Preismodell (Schweizer Modell)

Es werden A-B-C Preise für bestimmte Mengen vorgegeben

Kategorisierung der Lieferanten in jährliche Vertragsmenge und monatliche Vertragsmengen

Die Aufteilung erfolgt prozentual. Für einen bestimmbaren Prozentsatz der Anlieferungsmenge wird der A-Preis bezahlt. Für den Rest der Anlieferungsmenge kann ebenfalls prozentual auf B- und C-Preise aufgeteilt werden.

Bei der überlieferten Menge wird ebenfalls ein %-Satz vorgegeben mit dem die überlieferte Menge verrechnet wird. Dieser kann auch negativ sein!

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Handling und Berechnung von A-B-C Vertragsmengen in EVS

Berechnungsbeispiel:

Monatsvertragsmenge (MVM): 10.000 kgangelieferte Milchmenge: 12.000 kgdaraus ergibt sich Überlieferung: 2.000 kg

Annahme zur Preisgestaltung A-B-C Preise:75 % zu A-Preis25 % zu B-PreisÜberlieferung wird mit 15,00 Ct. vergütet

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Preisermittlung in der Milchgeldabrechnung:

MVM A-Preis 7.500 kg * A-Preis

MVM B-Preis 2.500 kg * B-Preis

MVM ÜL 2.000 kg * 0,1500

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Ausblick auf Quotenausstieg 2015

Eine Regelung des Milchpreises über Kontingentierungsmechanismen wird auch nach 2015 benötigt werden.

Steuerungsmechanismen und Anreize zur Einhaltung von stabilen Anlieferungsmengen sind für die Planungssicherheit der Molkereien notwendig.

Ohne eine Kontingentierung und Mengenregulierung besteht das Risiko der Störung des allgemeinen Preisgefüges durch Milchmengenüberschuss am Markt (Butterberge oder Milchschwemme)