Ein Leitfaden für die Praxis - WKO.at...Die Entwicklungen im Gesundheitsmarkt geben Hinweise...

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Schriftenreihe des Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 343 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt Ein Leitfaden für die Praxis

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Schriftenreihe des Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 343

Erfolg auf demGesundheitsmarkt

Ein Leitfaden für die Praxis

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Impressum

Diese Broschüre wurde in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend imRahmen des KMU-Aktionsprogramms 2009/10 erstellt.

Herausgeber und Medieninhaber:Wirtschaftskammer ÖsterreichStabsabteilung Wirtschaftspolitik und WIFI UnternehmerserviceWiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien, Österreich

Projektleitung:Dirk Matthias Kauffmann

Redaktionsteam in der WKÖ:Thomas Rubik, Dietmar Schuster, Gertrude Steinkellner-Reisinger

Redaktionsteam Roland Berger Strategy Consultants:Roland Falb, Karsten Neumann, Martina Friedl

Layout: Christine Ziegelböck (Roland Berger Strategy Consultants)

Bildnachweise:© Fotolia

Auflage:Juni 2010, 6.000 Stück, Verlags- und Herstellungsort: Wien

Druck:Holzhausen Druck GmbH, 1140 Wien

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Das WIFI Unternehmerserviceist ein Team des WIFI der Wirtschaftskammer Österreich. Es bereitet neue Themen auf, die für Unternehmenin Zukunft wichtig werden. Zu aktuellen Themen werden Veranstaltungen und Publikationen angeboten. Im Mittelpunkt steht das Entwickeln und Koordinieren von geförderten Beratungsprogrammen mitFinanzierungspartnern.

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Vielfältiger Gesundheitsmarkt eröffnet neueChancen für Unternehmen und Menschen

Dr. Reinhold MitterlehnerBundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend

Dr. Christoph Leitl Präsident der Wirtschaftskammer Österreich

Das Thema Gesundheit betrifft uns alle in einem immer stärkeren Ausmaß.Trends wie die demografische Entwicklung oder der medizinisch-technischeFortschritt sowie die Diskussionen um die Finanzierbarkeit des staatlichenGesundheitssystems haben das Interesse und die Eigenverantwortung derMenschen enorm ansteigen lassen. Mehr und mehr Firmen reagieren auf dieseVeränderungen und entwickeln spezielle Angebote für diesen dynamischenBereich. Patientinnen und Patienten werden zu Kundinnen und Kunden, ausdem fast ausschließlich solidarisch finanzierten Gesundheitswesen hat sich einreichhaltiger Gesundheitsmarkt entwickelt. Dessen Attraktivität liegt unteranderem darin, dass er über mehrere Jahre stabil gewachsen ist und dies auchlangfristig tun wird.

Der Markt rund um das Thema Gesundheit eröffnet Unternehmerinnen undUnternehmern eine Vielzahl an Möglichkeiten, in neue Geschäftsfelder einzu-steigen. Dass dies zu großem wirtschaftlichen Erfolg führen kann, habenbereits zahlreiche Firmen unter Beweis gestellt. Damit sich Investitionen lohnen, müssen Unternehmerinnen und Unternehmer die Besonderheiten die-ses Marktes sowie die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden im Detail verste-hen. Ebenso muss bei der Planung und Umsetzung der eigenen Geschäftszielestrukturiert und professionell vorgegangen werden.

Die vorliegende Broschüre will dazu eine inspirierende Hilfestellung geben.

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Der Gesundheitsmarkt umfasst eine ganze Reihe unterschiedlicher Bereicheund Branchen. Im Allgemeinen wird mit diesem Begriff das Gesundheitswesenin Verbindung gebracht, das solidarisch durch die Sozialversicherungen, durchBund, Länder und die ArbeitgeberInnen finanziert wird und aufgrund der steigenden Kosten und deren Finanzierbarkeit immer wieder in den Medienerscheint. Diesen Bereich haben wir in einer vorangegangenen Publikation der-selben Schriftenreihe den "Ersten Gesundheitsmarkt" genannt (siehe Zukunfts-markt Gesundheit, Schriftenreihe des Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 338).

Darüber hinaus existiert ein sich sehr dynamisch entwickelnder privat finanzierter Gesundheitsmarkt, der sogenannte Zweite Gesundheitsmarkt. Er umfasst zum einen Gesundheitsdienstleistungen im klassischen Sinne (z.B.privatärztliche Leistungen, Alternativmedizin), zum anderen Produkte undDienstleistungen mit Gesundheitsbezug aus weiteren Branchen. Hier hat sichin den letzten Jahren die Produktvielfalt erhöht beziehungsweise wurden neueAngebote geschaffen. Zum Beispiel in den Bereichen:

WW Bio-Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Functional Food and Drinks

WW Gesundheitstourismus, Medical Wellness, Healthy Sports und Fitness

WW Naturkosmetik

WW Möbel aus möglichst naturbelassenen Materialien

WW Kleidung aus Bio-Fasern, Functional Clothes

WW Gesundheitsberatung, Betriebliche Gesundheitsvorsorge und Prävention

WW Bücher, Zeitschriften, andere Medien

Drei Wachstumstreiber beeinflussen die Entwicklung des Gesundheitsmarktes.Zum einen verändert der demografische Wandel die Bedürfnisse einer altern-den Bevölkerung und erhöht den Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen. Zumanderen ermöglicht der medizinisch-technische Fortschritt, dass neue, kom-plexere Behandlungsarten zum Einsatz kommen bzw. Behandlungen einemweiteren Bevölkerungskreis zur Verfügung gestellt werden können. Zusätzlich,und auch durch die demografische Entwicklung beeinflusst, hat das Interesseund die Eigenverantwortung der Bevölkerung im Bereich Gesundheit in denletzten Jahren deutlich zugenommen. Dieser Wertewandel beflügelt vor allemden privat finanzierten Teil des Gesundheitsmarktes.

Gesundheit ist ein Megatrend –– Die Besonder-heiten zu verstehen ist essenziell

4 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

Wachstumstreiber:

1 Längere Lebens-erwartung

2 Medizinisch-technischer Fortschritt

3 Wertewandel

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Die Vielfalt und das Wachstum des Gesundheitsmarktes in den letzten Jahrenbieten neue und attraktive Geschäftschancen. Auf der einen Seite ergibt sichdie Möglichkeit für UnternehmerInnen, die bereits auf diesem Markt aktiv sind,das Potenzial ihrer KundInnen besser auszuschöpfen oder durch neue Angeboteweitere Bedürfnisse der KundInnen zu bedienen. Auf der anderen Seite erlaubtdie dynamische Entwicklung des Gesundheitsmarktes bislang branchenfrem-den Unternehmen den Einstieg in das privat finanzierte Segment ("ZweiterGesundheitsmarkt").

Dabei erscheint es oft schwierig, das Vorgehen so zu wählen, dass man mög-lichst effizient zum Ziel kommt. Die folgenden Seiten wollen Ihnen daher invier Schritten eine Anleitung zur Strukturierung von Ideen und zu derenVerwirklichung geben. Gleichzeitig sollen sie auf die Besonderheiten desMarktes aufmerksam machen.

5Ein Leitfaden für die Praxis

Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt –– In vierSchritten zum Ziel

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Schritt 1: Strategische Zielsetzung "Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg", sagt ein altes Sprichwort.Ausgangspunkt für die Nutzung der Potenziale auf dem Gesundheitsmarkt solldaher die strategische Zielsetzung sein. Für einen idealen Strategieprozesssollten Sie sich als UnternehmerIn genügend Zeit außerhalb des Tagesgeschäftsnehmen. Gleichzeitig empfiehlt es sich aber, innerhalb eines überschaubarenZeitrahmens (3-6 Monate) zu Entscheidungen zu kommen und die erstenSchritte in Richtung Umsetzung einzuleiten. Nur so können Sie Chancen, diesich am Gesundheitsmarkt bieten, optimal nutzen.

Trends berücksichtigen

Die Entwicklungen im Gesundheitsmarkt geben Hinweise darauf, welcheGesundheitsprodukte zukünftig hohe Absatzchancen haben werden, d.h. obsich eine Investition in etablierte oder neue Märkte lohnt. Wir haben dazu fünfTrends identifiziert, die auf zusätzliches Absatzpotenzial für kleine und mitt-lere Unternehmen schließen lassen:

Trend 1: Steigender Gesundheitsbedarf

Aufgrund der Alterung der Gesellschaft sowie der steigenden Zahl von Überge-wichtigen und von Menschen mit hoher Stressbelastung werden Diabetes, koro-nare Herzkrankheiten und psychische Erkrankungen zunehmen. Sowohl im soli-darisch finanzierten Gesundheitswesen als auch im privat finanziertenSegment ("Zweiter Gesundheitsmarkt") werden für diese KrankheitsbilderDienstleistungen und Produkte in der Prävention und Behandlung benötigt.Dies umfasst neben den klassischen Bereichen wie Ernährung, Bewegung undEntspannung beispielsweise auch innovative Therapiemethoden und spezielleKrankenhausinfrastruktur für stark fettleibige PatientInnen.

Trend 2: Wertewandel

Wie eingangs kurz beschrieben, erleben wir derzeit einen Wertewandel in derBevölkerung. Gesundheit ist "chic" und wird zu einem Lifestyle-Element.

6 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

Strategieprozessebenötigen Zeit außer-halb des Tagesgeschäfts

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Die PatientInnen werden zu anspruchsvollen GesundheitskundInnen, die eigen-verantwortlich über ihre Therapie entscheiden. Sie verlangen Qualitätsinfor-mationen zu Gesundheitsangeboten und attraktive Services von den Leistungs-erbringerInnen. Damit öffnet sich ein Markt für GesundheitsberaterInnen,Gesundheitsmedien und Qualitätssicherungsinstitute im Gesundheitsmarkt.Auch viele Konsumprodukte werden einen zusätzlichen Marketingwert gewin-nen, wenn sie einen gesundheitsbezogenen Zusatznutzen aufweisen können.

Trend 3: Mobile Behandlung

Diagnose und Therapie sind längst nicht mehr auf Krankenhäuser undArztpraxen beschränkt. Durch Vernetzung und mobile Diagnoseinstrumente fürKörperwerte lässt sich der Gesundheitszustand in der Wohnung oder unterwegsüberwachen, sodass Warnsignale frühzeitig erkannt werden und eine selbst-ständige Behandlung möglich ist. Auch in der Pflege zeigt sich ein Rückgangder stationären Dienstleistung zugunsten mobiler Pflegedienste. Dieser Trendwird Angebote zur flexiblen Behandlung begünstigen, etwa Versandapotheken,TeleärztInnen oder den barrierefreien Um- und Neubau von Wohnungen. Zuden begünstigten Produkten zählen Anwendungen aus dem Bereich vonE-Health und Telemedizin wie Körpersensorik-Systeme oder auch der mobileMassagesessel.

Trend 4: Wandlung der Gesundheitssysteme

Die etablierten Gesundheitssysteme stehen unter hohem Kostendruck.Aufgrund der Alterung der Gesellschaft und des medizinisch-technischenFortschritts muss jede/r BeitragszahlerIn höhere Gesundheitsausgaben bewäl-tigen, was zu einem Anstieg der Beitragssätze und dem Ruf nach einem effi-zienteren Gesundheitssystem führt. Der Bedarf an Dienstleistungen zurEffizienzsteigerung (wie Outsourcing der peripheren Klinikbereiche) und zurprivaten Finanzierung von Gesundheitsinvestitionen (durch Private PublicPartnerships) ist ungebrochen.

Trend 5: Gesundheit im Business-to-Business-Markt

Auch Unternehmen sind Kunden am Gesundheitsmarkt. Im Rahmen betriebli-cher Gesundheitsförderung und von Programmen zur betrieblichenGesundheitsvorsorge werden Produkte und Dienstleistungen mit Gesundheits-nutzen verstärkt nachgefragt. Ein Beispiel hierfür sind die in Europa immerpopulärer werdenden Programme, mit denen für ArbeitnehmerInnen imRahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein/e AnsprechpartnerInbei psychosozialen Problemen zur Verfügung gestellt und von Arbeit-geberInnenseite finanziert wird.

Die beschriebenen Trends beschränken sich nicht auf Österreich. Vielmehrzeichnet sich in Westeuropa, aber auch in den Schwellenländern eine ähnlicheEntwicklung ab. Österreich hat basierend auf seinem weltweit anerkanntenGesundheitssystem und den Erfolgen beim Wellness-Tourismus einen sehrguten Ruf, der einen großen Vorteil bei der Vermarktung von Gesundheits-produkten im Ausland bietet.

Eine detaillierte Beschreibung der Trends in den einzelnen Branchen mitBeispielen aus der Praxis finden Sie in unserer ersten Publikation zum Gesund-heitsmarkt1.

7Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 1: Strategische Zielsetzung

Die Trends amGesundheitsmarkt sind international

1 Siehe Zukunftsmarkt Gesundheit, Schriftenreihe des WirtschaftsförderungsinstitutsNr. 338

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Die Einstellungen der KundInnen verstehen

Der Stellenwert von Gesundheit ist in unserer Gesellschaft also deutlich nachoben gerückt. Interessanterweise ist dabei der Konsum von Gesundheits-produkten und -dienstleistungen stark demokratisiert. So finden sich auf demprivat finanzierten Gesundheitsmarkt ("Zweiter Gesundheitsmarkt") Angebotenicht nur für Besserverdienende, sondern für alle Einkommensklassen – vonden Bio-Produkten bei Lebensmitteldiscountern bis zu Discount-Fitness-Studios.

Obwohl die BezieherInnen höherer Einkommen erheblich mehr für privatenGesundheitskonsum ausgeben können, hängt das Ausgabenverhalten beiGesundheit jedoch mehr vom Bedürfnisprofil eines Menschen ab als von sei-nem finanziellen Hintergrund. Dies belegt eine von Roland Berger StrategyConsultants in Auftrag gegebene Untersuchung, in der im Jahr 2007 eine reprä-sentative Gruppe von 1.000 Personen in Deutschland befragt wurde. Danachbelaufen sich selbst bei einem Bruttoeinkommen von unter 1.000 Euro imMonat die privaten Gesundheitsausgaben noch auf rund 60 Prozent dessen, wasdurchschnittlich dafür ausgegeben wird. Bei allen übrigen Befragten mit höhe-rem Verdienst gibt es keinen relevanten Zusammenhang zwischen Einkommenund privaten Gesundheitsausgaben.

Die persönliche Einstellung zur Gesundheit und das Bedürfnisprofil äußert sichjedoch im Einzelfall sehr unterschiedlich. Im Rahmen der oben erwähntenMarktforschung hat Roland Berger Strategy Consultants durch spezifischeFragestellungen fünf Grundtypen von KonsumentInnen mit jeweils ähnlichemVerhalten im Gesundheitsmarkt ausgemacht. Diese Typen decken mit etwagleichen Anteilen die gesamte Bevölkerung ab: Ihre Verhaltensmuster sind,wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung, in allen Alters-, Einkommens- undBildungsschichten vertreten. Überdies halten sich die Anteile von Männern undFrauen bei den meisten Gruppen die Waage, sodass die Charakterisierungender Gruppen geschlechtsneutral zu verstehen sind, sofern nicht explizit andersangegeben. Auf der folgenden Doppelseite werden wir diese Typen ausführlichvorstellen und beschreiben.

Neben PrivatkundInnen können im Gesundheitsmarkt zusätzlich auchLeistungserbringerInnen wie Krankenhäuser oder ÄrztInnen, ArbeitgeberInnenoder Kostenträger, die Dienstleistungen für ihre Versicherten einkaufen,potenzielle Kundensegmente darstellen.

8 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

Die Ausgabenbereit-schaft am Gesundheits-markt hängt stark vonder persönlichenEinstellung ab

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Eigene Kernkompetenzen analysieren

Eine weitere wichtige Säule zur Entwicklung einer Strategie für den Gesund-heitsmarkt ist ein umfassendes Verständnis der eigenen Kernkompetenzen undihrer Nutzung für den Gesundheitsmarkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sichum ein Ein-Personen-Unternehmen oder eine Unternehmensorganisation han-delt. Für einen raschen Überblick empfiehlt es sich hier, anhand strukturierterFragen vorzugehen. Bei größeren Organisationen kann es für Sie auch vonVorteil sein, ausgewählte MitarbeiterInnen in diesen Prozess mit einzubezie-hen, um eine zusätzliche Perspektive zu gewinnen.

9Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 1: Strategische Zielsetzung

?Mein Unternehmen

1 Was zeichnet meineProdukte und Services bzw.mein(e) Unternehmenbesonders aus?

2 Wie passt mein Angebots-portfolio zu den Anforde-rungen des Gesundheits-marktes bzw. in welcherForm lässt es sich umProdukte mit Gesund-heitsnutzen erweitern?

3 Durch welche meinerKernkompetenzen undErfahrungen kann ich zusätz-lichen Wert für meine Kun-dInnen im Bereich Gesund-heit schaffen und mich alskompetente/r AnbieterIn in diesem Bereich etablieren?

4 Worin unterscheide ich michals UnternehmerIn odergesamtes Unternehmen vonanderen AkteurInnen aufdem Gesundheitsmarkt?

10 Fragen zur Eigenreflexion

Meine Kundschaft

5 Welche KundInnen undKundensegmente bedieneich heute und welche möch-te ich in Zukunft zusätzlichfür mich gewinnen?

6 Wie sehen die Bedürfnisse/persönlichen Einstellungenmeiner aktuellen bzw.potenziellen KundInnen inpuncto Gesundheit aus(Konsumententypus,Gesundheitsaffinität)?

7 Können meine bestehendenProdukte und Services vonden Erweiterungen profitie-ren (z.B. Image-Gewinn beiden KundInnen) bzw. lassensich Effizienzpotenziale ent-lang der Wertschöpfungs-kette realisieren?

Meine Voraussetzungen

8 Inwieweit bringt meine der-zeitige Organisationsstrukturdie Voraussetzungen fürInnovation und den Eintritt in neue Geschäftsfelder mit(Kompetenzträger, freieKapazitäten, Flexibilität inden Abläufen)?

9 Erlaubt meine aktuellegeschäftliche Lage Investi-tionen in neue Produkte und Märkte (Margenent-wicklung)?

10 Auf welche Ressourcen kann ich bei der Umsetzung meiner Pläne zurückgreifen(bestehendes Vertriebsnetz,Internet-Plattform, existieren-de Netzwerke etc.) und inwelchem Bereich brauche ich Unterstützung?

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10 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

WW Möchten mehr für die Gesund-heit tun

WW Informieren sich aktivWW Interessieren sich für alterna-

tive Heilmethoden, Gesund-heitsberatung, gesunde Er-nährung, Angebote von Arbeit-geberIn und Krankenkasse

Gesundheits-verhalten

WW Fördern Gesundheit selbst-ständig und unverkrampft

WW Nutzen Wellness-Angebote imUrlaub und im Alltag

WW Bewegen sich gerneWW Achten auf gesunde ErnährungWW Sind aufgeschlossen gegenüber

alternativen Heilmethoden

Die fünf Konsumentengruppen im privat finanzierten Gesundheitsmarkt

Kategorie

»Ich suche ständig nach der bestmöglichen Behandlung und nach gesunden Produkten!«

Leitsatz

WW Erhöhter Frauenanteil (57%)WW Stark vertreten bei unter

35-Jährigen

2.600

WW Alternative HeilmethodenWW Bio-Produkte (Lebensmittel,

Kleidung, Kosmetik)WW NahrungsergänzungsmittelWW Zeitschriften, andere MedienWW Gesundheitsberatung

WW Umfassende Information überden Gesundheitsnutzen zurVerfügung stellen

WW Healthy Sports (Yoga, Pilates etc.)WW Wellness-Angebote in Fitness-

Studios, HotelsWW ErnährungsberatungWW Naturbelassene LebensmittelWW Entspannungsangebote alternativer

Heilmethoden (z.B. Shiatsu)WW Wellness für zu Hause

(z.B. Infrarot-Kabine)

WW Wohlfühlcharakter desProdukts/der Dienstleistung inden Vordergrund stellen

WW Erhöhter Frauenanteil (57%)WW Stark vertreten in der mittle-

ren Altersstufe (30-50 Jahre)

1.850

Einschätzung des persönlichenGesundheitszustands

Soziodemografische Daten

Ø jährliche Gesundheitsausgaben

Produkte/Dienstleistungen

Tipp!

»Ich versuche mich zu entspannen und mich in meinem Körper wohl zu fühlen!«

Die selbstkritischInteressierten

Die rundum aktivenWellness-Fans

€ €

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WW Verbinden Gesundheit mitSportlichkeit und Leistungs-fähigkeit

WW Üben Sport regelmäßig aus,gerne auch in Gesellschaft

WW Gehen selten zum ArztWW Interessieren sich wenig für

Gesundheitsthemen

WW Wollen mehr tun, können sichnicht zu einem gesundenLebensstil aufraffen

WW Betreiben kaum Sport, nutzenkeine Wellness-Angebote

WW Interessieren sich nicht fürGesundheitsthemen

WW Erachten Arztbesuche als aus-reichend

WW Interessieren sich nicht fürWellness, gesunde Ernährung,Sport oder Gesundheits-themen

WW Würden für medizinische Zu-satzleistungen Geld ausgeben

WW SportartikelWW Funktionelle SportbekleidungWW Sportangebote von Fitness-

StudiosWW Sport- und Erlebnisreisen

WW Angebote für die beidenSubgruppen (Jüngere/Ältere)differenziert erstellen

WW Vorteile für die Leistungs-fähigkeit hervorheben

WW Geschlechterverhältnis ausge-glichen

WW Stark vertreten in zwei Sub-gruppen (unter 30 Jahre/über 65 Jahre)

WW NahrungsergänzungsmittelWW Elektrischer MuskeltrainerWW Klassische Massage

WW Produkte/Dienstleistungen anbieten, die keine Eigen-aktivität verlangen

WW Erhöhter Männeranteil WW In allen Altersstufen ähnlich

vertreten

WW Freiwillige ärztliche Leistun-gen in der Praxis/im Hotel

WW Tees/Heilkräuter von Arzt/Ärztin oder Apotheke

WW Klassische Heilbehelfe(Gesundheitsschuhe etc.)

WW Traditionelle Produkte/Dienst-leistungen anbieten, dieengen medizinischen Kontexthaben

WW Erhöhter MänneranteilWW Stark vertreten in der

Altersgruppe ab 40 Jahre

1.850 1.000 500

»Um mich gesund zu fühlen, betreibe ich Sport!«

»Für meine Gesundheit sollte ich eigentlich mehr tun!«

»Für mich reicht es, von Zeit zu Zeit zum Arzt zu gehen!«

Die sorglosenSportlerInnen

Die passivenZauderInnen

Die traditionellenMinimalistInnen

€ € €

Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 1: Strategische Zielsetzung

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Nächste Teilschritte setzen

Nach einer eingehenden Analyse der Markttrends sowie der eigenenVoraussetzungen lassen sich mögliche Zukunftsszenarien ableiten. ZurStrukturierung der Gedanken können Sie als Hilfestellung den dargestelltenEntscheidungsbaum heranziehen. Ausgehend von der gegenwärtigen Situationkönnen Sie sich dafür entscheiden, mit neuen oder bestehenden Produkten amGesundheitsmarkt zu agieren. Zusätzlich können Sie in bestehenden oderneuen Märkten KundInnen (hinzu-)gewinnen.

Für jede dieser möglichen Strategien gibt es bereits erfolgreiche Beispiele:

Wachstum durch Marktdurchdringung: Schon seit einiger Zeit produzierenUnternehmen ihre bestehenden Produkte in einer Bio-Version für gesund-heitsbewusste KundInnen. So erzeugen mittlerweile viele österreichischeBäckerInnen Brot aus biologischen Rohstoffen. Manche von ihnen gehennoch weiter und stimmen die Rezeptur mit Ernährungswissenschaftler-Innen ab, z.B. das eigens für den Mann bzw. die Frau konzipierte Brot desWiener Bäckerbetriebs Ströck ("Adam-Brot", "Eva-Brot"). Im Bereich derKosmetik fahren unterschiedliche AnbieterInnen zusätzlich zu den existie-renden Produkten eine Naturkosmetik-Linie, z.B. Spar Österreich ("BeautyKiss Natural") oder Procter & Gamble ("Pantene Pro-V Naturefusion")(www.ströck.at, www.spar.at, www.pantene.de).

Wachstum durch Markterweiterung: Diesen Weg hat der innovativeSchweizer Hörgeräte-Hersteller Phonak für sich gewählt. Durch dieEntwicklung von speziellem Zubehör, welches das Hörgerät mit demFernseher, dem MP3-Player oder dem Mobiltelefon vernetzt und so einoptimales Hörerlebnis bietet, soll auch eine jüngere Klientel angesprochenwerden, welche bisher noch hinsichtlich des Tragens eines Hörgerätesabwarten wollte (www.phonak.ch).

Wachstum durch Produktentwicklung: Ein prominentes Beispiel für dieseStrategie ist die Linie Becel Pro-Activ des niederländisch-englischenLebensmittelkonzerns Unilever. Die mit Pflanzensterinen angereicherteMargarine soll den Cholesterinspiegel nachhaltig senken und so vor korona-ren Herzkrankheiten schützen. Die positive Auswirkung auf den Choleste-rinspiegel wurde soeben von der Behörde für Lebensmittelsicherheit derEuropäischen Union bestätigt, und darf nun auch offiziell in Werbeslogansverwendet werden. Eine andere interessante Entwicklung stellt die neue

12 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

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Im eigenen Unter-nehmen Gesundheit zu fördern ist ein Mussfür Unternehmen amGesundheitsmarkt

Lebensmittellinie der Weight Watchers dar. Die Fertiggerichte sollen gesund, aber sehr einfach in der Zubereitung sein und überdies helfen, das Gewicht zu reduzieren bzw. zu halten (www.becel.de,http://shop.weightwatchers.at).

Wachstum durch Sortimentserweiterung: Ein Beispiel dafür im Gesund-heitssektor findet sich in Wien. Die österreichische Fitness-Studio-KetteJohn Harris eröffnete 2006 ein eigenes Medical Spa. In Kooperation mitÄrztInnen werden dort neben klassischen Gesundenuntersuchungen aufKrankenschein und sportmedizinischen Untersuchungen auch Ernährungs-beratung, Behandlungen nach den Methoden der TraditionellenChinesischen Medizin (TCM) und eine große Vielfalt an Massagen angebo-ten (www.medspa.at).

Unabhängig von den gewählten nächsten Schritten kann die Glaubwürdigkeitals AnbieterIn von Produkten und Dienstleistungen auf dem Gesundheitsmarktdurch einen starken Fokus auf Produkte aus der Region sowie durch die aktiveFörderung der Gesundheit der MitarbeiterInnen im eigenen Unternehmenerhöht werden. Ein Beispiel dafür ist der steirische Erzeuger von Fleisch- undWurstwaren Schirnhofer. Das Familienunternehmen ist Teil der Interessens-gemeinschaft für gesunde Lebensmittel und verarbeitet ausschließlich Fleischaus gentechnikfreier Fütterung und artgerechter Haltung. Zusätzlich enthältdas Sortiment einen großen Anteil an Produkten aus biologischer Landwirt-schaft sowie aus der Region, z.B. den ALMO Almochsen oder das SulmtalerHuhn. Die betriebliche Gesundheitsvorsorge wird sehr ernst genommen. DenMitarbeiterInnen steht ein kostenloses Gesundheits- und Fitnessprogrammsowie Mental Coaching zur Verfügung (www.feinkost-schirnhofer.at).

13Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 1: Strategische Zielsetzung

Als erstes Beispiel sei ein Unternehmenaus der Elektronikbranche genannt.Eine Herstellerin von Sensorik ver-sucht, zusätzliche AbnehmerInnen fürihre Produkte zu finden und denkt überWachstumsmöglichkeiten am Gesund-heitsmarkt nach. Ihre Kernkompetenzsind hochsensible Temperatursensoren,die im Lebensmittelbereich eingesetztwerden, um eine durchgängige Kühl-kette zu garantieren. Bei ihren Überle-gungen findet sie Parallelen zumTransport und zur Lagerung von Blutund Blutplasma. Wie im Lebensmittel-bereich wären ihre KundInn keinePrivatpersonen, sondern die Hersteller-firmen und deren AbnehmerInnen(strategisches Ziel: Markterweiterung).

Als zweites Beispiel stellen wir einen Frisör vor, der den Wachs-tumsmarkt Gesundheit für sich nutzen möchte. Zwei Trends hater für seinen Markt erkannt: Zum einen wird immer öfter speziellbei Haarfarben nach Produkten ohne Chemie gefragt. Zum ande-ren kommen die KundInnen oft gestresst in den Salon und suchenEntspannung. Dabei erkennt er zwei der oben genanntenKonsumententypen, die "selbstkritisch Interessierten" sowie die"rundum aktiven Wellness-Fans" wieder. Für diese beidenGruppen möchte er nun neue und für das Unternehmen gewinn-bringende Angebote schaffen. Im Gespräch mit seinenAngestellten werden folgende Stärken festgehalten: Der Salonbietet jetzt schon eine ruhige und helle Atmosphäre. Zusätzlichbesitzt der Frisör Fachwissen und lange Erfahrung im Beruf, dieihm helfen werden, die geeigneten Produkte auszuwählen undanzuwenden. Strategisches Ziel ist es, den KundInnen in Zukunftnatürliche Haarfarben zur Verfügung zu stellen und den Salon ineine Wellness-Oase zu verwandeln (strategisches Ziel: Produkt-entwicklung).

Fallbeispiel 1 Fallbeispiel 2

Um die beschriebene Empfehlung für Sie noch anschaulicher werden zu lassen,möchten wir jeden Schritt anhand von zwei fiktiven Beispielen verdeutlichen:

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Schritt 2: Innovation und ProduktionIdeen generieren

Produktentwicklung im Gesundheitsmarkt muss nicht zwangsläufig teuer undmit langwierigen Testphasen verbunden sein. Ein gesunder Zusatznutzen kannauch durch biologisch hergestellte Rohstoffe in den existierenden Produktions-prozessen oder durch ein zusätzliches Service (z.B. Beratung zum ThemaGesundheit) erzielt werden. Innovation und neue Produktideen sind daherauch für Klein- und Mittelbetriebe ein gangbarer Weg.

Wie beim Strategiefindungsprozess kann es auch bei der konkretenAusformulierung von Produktideen für Sie hilfreich sein, auf das Wissen unddas Potenzial der eigenen MitarbeiterInnen zurückzugreifen. Dabei ist es not-wendig, dass Sie in Ihrem Unternehmen dafür einen geeigneten Rahmen schaf-fen (zeitliche Ressourcen, offener Diskussionsprozess, Moderation des gesam-ten Prozesses etc.). Damit kann sich die Kreativität Ihrer MitarbeiterInnen vollentfalten. Oft erzeugen Ideenwettbewerbe und Prämien für die Umsetzungder Ideen die richtige Motivation innerhalb der Belegschaft. Eine einfacheMöglichkeit, die Erfolgschancen der zukünftigen Angebote zu testen, bestehtdarin, ausgewählte KundInnen in den Prozess mit einzubeziehen und nach ihrerMeinung zu fragen.

Neben der Nutzung der Ressourcen innerhalb der eigenen Belegschaft kannauch die Vernetzung und der Austausch mit anderen Unternehmen zu Ideenführen. Dies zeigen folgende Beispiele: Die gesundheitsorientierteFrauenzeitschrift Brigitte hat gemeinsam mit dem TiefkühlkostherstellerFrosta eine Tiefkühldiät entwickelt, die auf den Prinzipien der Brigitte-Diätberuht. Aus der Zusammenarbeit des Mineralwasserproduzenten Gerolsteinermit der Sporthochschule Köln entstand ein isotonisches Gesundheitswasser,das die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert. Ein erfolgreiches Beispiel füreine österreichische Kooperation in der Produktentwicklung stammt aus Wien.Hier haben das Massageinstitut Wadiasch, die Schlosserei Meyer und dieTischlerei Köck einen Aufsatz für Massagetische entwickelt, der dieAuflagefläche verbreitert und damit einen höheren Liegekomfort derKundInnen und besseres Arbeiten für die MasseurInnen ermöglicht. Keiner derBeteiligten hätte dieses Produkt allein entwickeln können – durch die Ko-operation war dies jedoch ohne hohen Investitionsaufwand möglich (www.frosta.de/produkte/brigitte-diaet-mit-frosta,www.gerolsteiner.de,www.wadiasch-massage.at).

In Österreich sind bereits vor geraumer Zeit im Rahmen der Wirtschafts-förderprogramme der Länder verschiedene Cluster-Initiativen im BereichGesundheit ins Leben gerufen worden. Sie sollen eine Kommunikations-plattform bilden und so Wissenstransfer und Innovation erleichtern. Zusätzlichbieten die unterschiedlichen Cluster-Initiativen Veranstaltungen an, organisie-ren gemeinsame Messeauftritte im In- und Ausland und beraten zu Themen wieFörderungen und Projektmanagement.

14 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

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In Oberösterreich wurde der "Gesundheits-Cluster" ins Leben gerufen, dessenSpezialität Projekte aus dem Bereich Medizintechnik sind. So wird beispiels-weise aktuell eine Kooperation zwischen dem Faserhersteller Lenzing, derWeberei Framsohn, dem Textilhersteller Reindl und der TextilreinigungsfirmaWozabal gefördert. Ziel ist die Herstellung innovativer Fasertypen für denGesundheitsmarkt. Gemeinsam möchten diese Unternehmen neueErkenntnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewinnen und umsetzen (www.gesundheits-cluster.at, www.lenzing.com, www.reindl.at,www.framsohn.at, www.wozabal.com).

Als weitere Cluster-Initiativen im Bereich Gesundheit sind der Tiroler Well-ness-Cluster, der Wiener Life-Science-Cluster sowie der Cluster "human.tech-nology.styria" in der Steiermark zu nennen. Trotz der Gründung der Initiativenin einzelnen Bundesländern können Unternehmen aus ganz Österreich bei-treten (http://2big.at/6gc, www.lisavr.at, www.humantechnology.at).

Die Österreichische Wirtschaftskammer unterstützt die Unternehmen auf demGesundheitsmarkt und hat zu diesem Zweck die "Plattform Gesundheitswirt-schaft Österreich" ins Leben gerufen. Hier werden im Rahmen von gemeinsa-men Projekten, Studien und Veranstaltungen Erfahrungen diskutiert undTrends vorangetrieben. Gleichzeitig wird damit auch die Möglichkeit zumVernetzen gegeben. Ziel der Plattform ist es, Österreich zum GesundheitslandNr.1 in Europa zu machen (www.wirmachengesundheit.at).

Kooperationen und Vernetzungen mehrerer Betriebe mit ähnlicher Interessens-lage können aber auch unabhängig von Initiativen und Wirtschaftsförder-programmen der Länder entstehen. So könnte sich z.B. der/die ortsansässigeBäckerIn mit einigen BäuerInnen aus der Region vernetzen, die in Zukunft ihreProduktion auf biologischen Anbau umstellen wollen und AbnehmerInnen fürihre Ware suchen.

Neues bzw. auf neue Weise produzieren

Geht man als UnternehmerIn zur Herstellung gesundheitsrelevanter Produkteüber, ist es grundsätzlich möglich, dies selbst zu tun oder die Produktion aus-zulagern. Eine Fremdvergabe der Produktion ist vor allem dann von Vorteil,wenn keine oder nur geringfügige Synergieeffekte mit den bestehendenProduktionslinien entstehen oder keine ausreichend großen Mengen produziertwerden, um Skaleneffekte zu nutzen. So ließ z.B. die Firma Grüne Erde, diezusätzlich zu Möbeln aus naturbelassenen Materialien eine eigene Natur-kosmetiklinie anbieten wollte, ihre Produkte anfangs von der seit 40 Jahren inder Produktion von Naturkosmetik erfahrenen Firma Styx herstellen. Erst nach-dem der Erfolg dieser Linie sichergestellt war, begann man mit der eigenenProduktion (www.grueneerde.com, www.styx.at).

15Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 2: Innovation & Produktion

In mehrerenBundesländernwurden Cluster imBereich Gesundheit ins Leben gerufen

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Egal, ob man sich für Eigen- oder Lohnfertigung entscheidet – wichtig ist dievollkommene Transparenz für die KundInnen. UnternehmerInnen sollten jeder-zeit über alle Schritte der Wertschöpfungskette auskunftsfähig sein undHerkunftsnachweise veröffentlichen. Bei gesundheitsrelevanten Produktenspielt für die KonsumentInnen auch oft zusätzlich das Thema Nachhaltigkeit inden Produktionsprozessen eine Rolle, z.B. die Transportwege oder die Art derRohstoffgewinnung. Unternehmen, die diesen Themen keine große Bedeutungbeigemessen haben, mussten in der Vergangenheit oftmals Umsatzeinbrüchehinnehmen.

Schritt 3: Marketing und Vertrieb Die eigene Gesundheit ist für den Großteil der Bevölkerung ein sensibles undemotional belegtes Thema. Sie ist für jede/n von uns von existenziellerBedeutung und die meisten Menschen sind der Meinung, sie müssten eigentlichmehr für ihre Gesundheit tun. Damit spielen Qualitätsaspekte bei derEntscheidung zum Kauf von Gesundheitsprodukten und bei der Nutzung vonGesundheitsdienstleistungen eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund hatRoland Berger Strategy Consultants in Deutschland untersucht, wem dieKonsumentInnen in Gesundheitsfragen vertrauen. Insgesamt wurde eine reprä-sentative Gruppe von 1.000 Personen für die Untersuchung befragt. Wie erwar-tet besteht das größte Vertrauen gegenüber ÄrztInnen, Apotheken, unabhän-gigen Instituten für Qualitätssicherung (z.B. für Österreich: Agentur fürGesundheit und Ernährungssicherheit, AGES) und Krankenkassen, wenn es umEmpfehlungen für Gesundheitsprodukte geht.

16 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

NachhaltigeProduktion und Logistikrunden ein Produkt mitGesundheitsnutzen ab

Die oben genannte Herstellerin vonTemperatursensoren prüft zunächst imDetail die Anforderungen, die derGesundheitsmarkt an ihre Sensorenstellt, und passt in Pilotversuchen ihreProdukte dementsprechend an. Umleichteren Zugang zu den neuenKundensegmenten zu erhalten sowiemehr über den Gesundheitsmarkt zuerfahren, schließt sie sich zudem einerbestehenden Cluster-Initiative an.

Für den beschriebenen Frisör ist aufgrund der geringen Größeseines Betriebs und der nicht vorhandenen Erfahrung die Her-stellung natürlicher Haarfarben zu aufwändig. Daher prüft derBesitzer bestehende Produkte am Markt, informiert sich imInternet und bei Messen und spricht mit BerufskollegInnen überderen Erfahrungen. Die ausgewählten Produkte werden im Salonzunächst an freiwilligen Testpersonen angewendet und erst alsdas Ergebnis seinen Qualitätsansprüchen entspricht, entscheidetsich der Frisör für seine neue Produktlinie. In der Zwischenzeitwird das Konzept für den Betrieb des Salons erarbeitet. In Zu-kunft soll ruhige Musik im Hintergrund zu hören sein, Düfte sol-len das Raumklima verbessern und die Neonröhren gegen sanfte-res Licht ausgetauscht werden. Eine länger dauernde Nacken-und Kopfmassage wird ins Programm aufgenommen. Für warten-de KundInnen werden Massagesessel zur Verfügung stehen.

Fallbeispiel 1 Fallbeispiel 2

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Mit PartnerInnen innerhalb und außerhalb des Gesundheits-wesens zusammenarbeiten

Dieser Vertrauensvorschuss bietet große Chancen für die Vermarktung vonGesundheitsprodukten. Apotheken können Unternehmen auf dem Gesund-heitsmarkt als zusätzliche Vertriebskanäle dienen, ÄrztInnen können einewichtige Rolle in Werbekampagnen spielen. Anhand der folgenden Beispielesoll dies verdeutlicht werden:

HerstellerInnen von Nahrungsergänzungsmitteln nutzen schon lange dieKompetenz der Apotheken für Marketing und Vertrieb. Dass in ÖsterreichApotheken als zusätzlicher Vertriebskanal für eine ganze Reihe von gesun-den Produkten genutzt werden, zeigt die Kooperation der AlpenlachsSoravia GmbH mit 15 österreichischen Apotheken. Seit einigen Monatenwird dort der durch spezielle Fütterungs- und Zuchtmethoden ernährungs-physiologisch besonders wertvolle Alpenlachs in kalt geräucherter Formvertrieben (www.alpenlachs.at).

In unserem Nachbarland Deutschland vertreiben AnbieterInnen vonGesundheitsreisen ihre Produkte direkt über die Apotheken. In rund 1.500deutschen Apotheken kann man bereits Gesundheitsreisen buchen.Denkbar wären auch Kooperationen und Angebote im Bereich Ernährungs-und Gesundheitsberatung.

ÄrztInnen stellen für Unternehmen auf dem Gesundheitsmarkt wichtigeWerbe- und SympathieträgerInnen dar. Aktuell wirbt zum Beispiel derHersteller von Produkten zur Raucherentwöhnung "Nicorette" mit einemanerkannten österreichischen Arzt als Testimonial (www.nicorette.at).

Auch Krankenversicherungen setzen ihren Vertrauensvorschuss zuVertriebszwecken ein. So hat die größte private Krankenversicherung inÖsterreich Uniqa mit der Vertriebsplattform VitalClub eine Möglichkeitgeschaffen, Angebote wie Gesundheitsreisen direkt an ihre Versicherten zu vermarkten und diesen damit einen Mehrwert zu bieten (www.meduniqa.at/VitalClub).

Neben der Zusammenarbeit mit etablierten PartnerInnen im Gesundheits-wesen bietet auch hier die Kooperation unterschiedlicher Unternehmen vieleMöglichkeiten. So kooperiert zum Beispiel der Hersteller von Bio-Kräutern undBio-Tees Sonnentor mit den Naturidyll Hotels. Diese 26 Klein- undMittelbetriebe wollen ihren Gästen ein möglichst naturnahes Urlaubserlebnisbieten und dabei mit Ressourcen schonend umgehen. Die Hotels bieten dieProdukte der Marke Sonnentor im Rahmen der Verpflegung und auch zumMitnehmen an. Im Gegenzug empfiehlt die Firma Sonnentor auf der eigenenWebsite die Naturidyll Hotels. Das in Deutschland sehr erfolgreiche BiogetränkBionade ging eine Kooperation mit McDonalds ein, wodurch die Fast-Food-Kette ihr Streben nach einem gesunden Image unterstützen konnte undBionade einen weiteren Vertriebskanal erhielt (www.naturidyll.com, www.sonnentor.com, www.bionade.de).

17Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 3: Marketing & Vertrieb

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Produktempfehlungenvon KundInnen werdenzunehmend wichtiger

Chancen für den Export ergreifen

Nicht nur im deutschsprachigen Raum können solche Kooperationen eine wich-tige Rolle spielen, sondern auch auf globaler Ebene. Insbesondere in denSchwellenländern in Osteuropa, Asien und auf der arabischen Halbinsel wirddie Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen in den nächsten Jahren starkansteigen. Für Osteuropa erwartet die OECD ein Wachstum im Ersten Gesund-heitsmarkt von 5 bis 7 Prozent jährlich. Grund ist der erhebliche Nachhol-bedarf: Der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP liegt heute mit noch rund7,5 Prozent um 2 Prozentpunkte unter den Vergleichswerten in Westeuropa.Schon seit Jahren ist die VAMED-Gruppe in den Schwellenländern aktiv und hatfür sich Osteuropa und Asien als die Hauptwachstumsmärkte identifiziert(www.vamed.com).

Wichtige Kontaktpunkte für Marketing und Vertrieb in Schwellenländern sindAuslandsmessen. Zu den wichtigsten zählen die Arab Health, die jährlich mitrund 40.000 BesucherInnen stattfindet, die China Med mit etwa 30.000 Besu-cherInnen, die KIHE in Kasachstan (10.000 BesucherInnen) und die Hospimedi-ca in Mumbai (3.600 BesucherInnen). Unterstützung und Services bei der Suchenach Exportchancen bietet die Außenwirtschaft Österreich (AWO), ein auf denAußenhandel spezialisierter Bereich der österreichischen Wirtschaftskammer.Zur Förderung des Exports werden Messeauftritte, Marktsondierungsreisen undVeranstaltungen im In- und Ausland organisiert. Zusätzlich wird Beratung, z.B.zum Thema Exportförderungen, angeboten (www.wko.at/awo).

Moderne Vertriebswege nutzen

Zusätzlich spielt auch im Bereich Gesundheit das Internet als Informations-und Vertriebskanal eine wichtige Rolle. Ein professioneller Internetauftritt,der hinreichend über den Nutzen des Produkts sowie dessen Herkunft infor-miert, ist daher unerlässlich. Immer wichtiger bei Kaufentscheidungen werdenauch Produktbewertungen bestehender KundInnen. Sollten Unternehmen überReferenzen und positive Reaktionen solcher KundInnen verfügen, ist es vorteil-haft, diese auch zu veröffentlichen.

18 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

Durch den Beitritt zur Cluster-Initiativehat die Herstellerin der Temperatur-sensoren bereits erste Kontakte imGesundheitsmarkt geknüpft. Ziel ihrerBemühungen ist es, Möglichkeiten zufinden, den Prototyp ihres neuen Pro-duktes potenziellen AbnehmerInnenvorzustellen und so zu einem erstenAuftrag zu kommen. Auf Basis diesesAuftrags würde die Produktion derneuen Sensoren in ihrer Fertigungbeginnen.

Zur Vermarktung der neuen Produkte und Dienstleistungen infor-mieren alle MitarbeiterInnen des Frisörs die KundInnen bei ihremnächsten Besuch. StammkundInnen werden zu einer abendlichenProduktvorstellung im Salon eingeladen. Zusätzlich kooperiertder Frisör mit der Apotheke in der unmittelbaren Nachbarschaft,die seinen neuen Folder auflegt, sowie mit einem Fitness-Studio,das ebenfalls auf sein Angebot aufmerksam macht. Auf seinerWebsite widmet er einen eigenen Bereich der Herkunft undZusammensetzung der neuen natürlichen Haarfarben. Im Salonliegen dazu ebenfalls Informationsmaterialien auf.

Fallbeispiel 1 Fallbeispiel 2

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Schritt 4: Finanzierung und FörderungInvestorInnen finden

Die entscheidende Frage zur Umsetzung jeder Strategie ist die nach derFinanzierung. Obwohl in unserem Leitfaden an die letzte Stelle gesetzt, soll-te dieser Punkt während des gesamten Strategie- und Ideenfindungsprozessesim Hinterkopf behalten bzw. es sollte frühzeitig mit der Ausarbeitung einesFinanzierungskonzeptes begonnen werden. Eine angespannte wirtschaftlicheLage macht die Suche nach InvestitionspartnerInnen nicht einfacher. AlsUnternehmerIn müssen Sie daher darauf gefasst sein, sehr genau zu denDetails betreffend Marktentwicklung, Absatzchancen und Herstellungskostenbefragt zu werden. Zusätzlich werden Sicherheiten eine größere Rolle spielenals während eines Wirtschaftsbooms.

Obwohl es grundsätzlich keine Erfolgsgarantie bei der Suche nachInvestorInnen gibt, ist die richtige Vorbereitung solcher Gespräche und dieErstellung eines professionellen Businessplans ein wichtiger Erfolgsfaktor. Inden letzten Monaten sind zu diesen Themen eine Reihe von ausführlichenRatgebern des WIFI Unternehmerservice sowie des Gründerservice veröffent-licht worden, die im Detail auf diese wichtigen Punkte eingehen. Zusätzlichgibt es ausführliche Information auf der Website des Gründerservice sowie per-sönliche Beratung (www.gruenderservice.at, www.unternehmerservice.at).

WW Leitfaden für Gründerinnen und Gründer, GründerserviceWW Vorbereitung aufs Bankgespräch, Schriftenreihe des

Wirtschaftsförderungsinstituts Nr. 339WW Keine Angst vor dem Businessplan, Gründerservice

Neben einer Finanzierung durch eine Bank oder durch Risikokapital wird einein den USA sehr oft vorkommende Form der Finanzierung auch in Österreichhäufiger. Sogenannte Business Angels investieren als Privatpersonen in innova-tive Ideen und stellen UnternehmerInnen zusätzlich ihre Management-erfahrung sowie ihr Netzwerk zur Verfügung. Die durchschnittlichenInvestitionssummen pro Projekt liegen zur Zeit bei etwa 150.000 Euro und wer-den meist schon in einer sehr frühen Phase des Projektes zur Verfügunggestellt. Das Austria Wirtschaftsservice (aws) bietet ein eigenes Vermittlungs-service für UnternehmerInnen und InvestorInnen in diesem Bereich an. Ebensowie bei anderen Finanzierungsquellen gelten auch hier eine gut durchdachteProduktidee sowie ein professionelles Gesamtkonzept als wichtige Voraus-setzungen für den Erfolg (www.awsg.at/portal).

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Die Förderland-schaft in Österreich istsehr vielfältig

Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 4: Finanzierung & Förderung

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Fördermöglichkeiten suchen

Eine wichtige Starthilfe bei der Verwirklichung Ihrer erarbeiteten Konzeptekönnen Förderungen der Europäischen Union, des Bundes, der Länder oderGemeinden sowie einer Wirtschaftskammer sein. Die Förderlandschaft inÖsterreich ist sehr vielfältig, die jeweiligen Stellen erheben unterschiedlicheAnforderungen beim Einreichen des Förderantrags. Gefördert werden bei-spielsweise Investitionen in Anlagen, Haftungsübernahmen, Weiterbildung vonMitarbeiterInnen oder Beratungskosten in Form von Zuschüssen. Der folgendeÜberblick umfasst Ihre Ansprechpartner in Ihrer Wirtschaftskammer sowie dieneun Landesförderstellen, die Gelder zur Wirtschaftsförderung ausschütten:

20 Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt

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Die Herstellerin der Temperatursen-soren muss zur Produktion der neuenTemperatursensoren eine größere An-passung in ihrer Produktionsstraße vor-nehmen. Zur Realisierung des Projektesfindet sie eine Privatperson mit einemweitreichenden Netzwerk in derBranche, einen sogenannten BusinessAngel. Mit dessen Hilfe kann sie dieProduktion starten und zusätzlich neueKundInnen gewinnen.

Für den beschriebenen Besitzer des Frisörsalons sind dieInvestitionen für die Umbauten im Salon sowie für das Testen derneuen Haarfärbeprodukte überschaubar. Sollten sie sich nichtmit eigenem Kapital realisieren lassen, käme ein klassischerBankkredit in Frage.

Fallbeispiel 1 Fallbeispiel 2

21Ein Leitfaden für die Praxis – Schritt 4: Finanzierung & Förderung

Des Weiteren sind die AWS Förderbank, die ffg Forschungsförderung, der Jubiläumsfonds der österreichischen Nationalbank sowie die AMA im BereichLandwirtschaft und die ÖHT im Bereich Tourismus als wichtige Institutionen, die Förderungen vergeben, zu nennen (www.awsg.at, www.ffg.at,http://2big.at/6gh, www.ama.at, www.oeht.at).

Alternative Fördermöglichkeiten bieten Privatstiftungen und Privatunterneh-men, die entweder Innovationspreise ausschreiben oder Projektförderungenvergeben. Die Fördergebiete werden jedes Jahr neu definiert. Im BereichGesundheit förderte zuletzt beispielsweise die deutsche Alfred-Krupp-Stiftungauch internationale Projekte. Microsoft Österreich vergibt jährlich einenInnovationspreis für moderne IT-Anwendungen. Den Sieg errang 2009 einmobiles Datensystem für Rettungswägen (www.krupp-stiftung.de, www.microsoft.com/Austria).

Resümee und AusblickErfolg auf dem Gesundheitsmarkt beruht einerseits auf einer professionellenHerangehensweise an das hochsensible Thema sowie andererseits auf einerintensiven Auseinandersetzung mit den Besonderheiten dieses Marktes.UnternehmerInnen, die sich mit der Entwicklung und dem Angebot innovativerProdukte und Dienstleistungen in diesem Bereich beschäftigen, leisten einenwertvollen Beitrag zur zukünftigen Lebensqualität vieler Menschen. In eineralternden Gesellschaft wird eine adäquate und moderne Versorgung allerBürgerInnen nicht ohne die UnternehmerInnen dieses Landes möglich sein. Wiefür andere Zukunftsbranchen gilt auch für den Gesundheitsmarkt, dass es sichlohnt, frühzeitig auf Trends zu reagieren und Marktpositionen zu besetzen. Beidiesem Vorhaben möchten wir Sie bestmöglich unterstützen und wir wünschenIhnen gutes Gelingen!

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Ihre AnsprechpartnerInnen in Ihrem Bundesland:

BurgenlandMag. (FH) Sonja KaiserT 05 90 907-2220E [email protected]

KärntenMag. Alfred PuffT 05 90 904-741E [email protected]

NiederösterreichDI Dr. Raimund MitterbauerT 02742 851-16500E [email protected]

OberösterreichIng. Anton FragnerT 05 90 909-3540E [email protected]

SalzburgMag. Ferdinand StegerT 0662 88 88-441E [email protected]

SteiermarkDr. Leopold StroblT 0316 601-357E [email protected]

TirolMag. Wolfgang TeuchnerT 05 90 905-1380E [email protected]

VorarlbergFrau Uta Illenberger, BA MAT 05522 305-312E [email protected]

WienMag. Alois FrankT 01 476 77-5355E [email protected]

Erfolg braucht kompetente PartnerInnen

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Ihre AnsprechpartnerInnen in der Wirtschaftskammer Österreich:

Dipl.-Volksw. Dirk M. KauffmannDemografie und Wirtschaft, Gesundheitsmarkt T 05 90 900-4262 E [email protected] wko.at/wp

Mag. Gertrude Steinkellner-Reisinger, Mag. Thomas Rubik Zukunftsmärkte: Geförderte Beratungen, Veranstaltungen und Publikationen T 05 90 900-3077, -3710 E [email protected], [email protected] I www.unternehmerservice.at

Bestellservice: 05 90 900-4522, Download: www.unternehmerservice.at/publikationen

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