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Aus der Medizinischen Klinik I Marienhospital Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. W. Zidek Einflußfaktoren auf das mittlere Plättchen- volumen bei dialysepflichtigen Patienten und seine Bedeutung für vaskuläre Erkrankungen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Bertolt Linder aus Köln-Lindenthal 1999

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Aus der Medizinischen Klinik I Marienhospital

Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum

Direktor: Prof. Dr. med. W. Zidek

Einflußfaktoren auf das mittlere Plättchen-volumen bei dialysepflichtigen Patienten und seine Bedeutung für vaskuläre Erkrankungen

Inaugural-Dissertation zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer

Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von Bertolt Linder

aus Köln-Lindenthal 1999

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Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr Referent: PD Dr. med. M. Tepel Korreferent: Prof. Dr. med. E. Hecking Tag der Mündlichen Prüfung: 12.12.2000

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INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG........................................................1 2. PATIENTEN UND METHODEN ....................................................................3

2.1 Patienten.................................................................................................3 2.2 Voraussetzungen.....................................................................................3 2.3 Untersuchungsablauf und MPV-Bestimmung .........................................4 2.4 Erhobene Daten ......................................................................................5 2.5 Statistik...................................................................................................7 2.6 Grafiken..................................................................................................8

3. ERGEBNISSE ..................................................................................................9 3.1 Deskriptive Statistik und Häufigkeiten der einzelnen Parameter .............9

3.1.1 Patientendaten............................................................................9 3.1.2 Dialyseparameter .......................................................................9 3.1.3 Biochemische Parameter ..........................................................12 3.1.4 Medikamente ...........................................................................14 3.1.5 Klinische Parameter .................................................................14 3.1.6 Begleiterkrankungen ................................................................15

3.2 Bivariate Korrelationsanalysen für das mittlere Plättchenvolumen (MPV), arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit (KHK) und periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK) in Bezug zu den übrigen erhobenen Daten ......................................................................16

3.3 Multivariate lineare Regressionsanalyse für die abhängige Variable MPV zur Bestimmung der Einflußvariablen auf das MPV....................19 3.3.1 Dialyseparameter .....................................................................20 3.3.2 Biochemische Parameter ..........................................................24 3.3.3 Medikamentöse Therapie und klinische Parameter...................27 3.3.4 Begleiterkrankungen ................................................................31

3.4 MPV als Risikofaktor für arterielle Hypertonie, KHK und pAVK ........34 3.4.1 MPV als Risikofaktor für arterielle Hypertonie ........................34 3.4.2 MPV als Risikofaktor für koronare Herzerkrankung (KHK) ....36 3.4.3 MPV als möglicher Risikofaktor für periphere AVK

(pAVK)....................................................................................37 4. DISKUSSION.................................................................................................40

4.1 Dialysebedingte Einflußvariablen auf das mittlere Plättchenvolumen .................................................................................40

4.2 Biochemische Einflußparameter auf das mittlere Plättchenvolumen .....41 4.3 Einfluß von medikamentöser Therapie und klinischen Parametern

auf das mittlere Plättchenvolumen ........................................................42

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4.4 Einfluß vaskulärer Begleiterkrankungen auf das mittlere Plättchenvolumen .................................................................................43

4.5 Mittleres Plättchenvolumen als Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen .......................................................................................43

4.6 Ausgeschlossene mögliche Einflußfaktoren auf das MPV.....................44 5. ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................46 6. LITERATURVERZEICHNIS .........................................................................47

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Einleitung

1

1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG

Im Rahmen der technischen Weiterentwicklung der modernen Coulter counter ist eine immer exaktere und einfachere Bestimmung von Laborparametern möglich geworden, deren klinische Relevanz bis dato vielfach bezweifelt wurde. So ist mittlerweile auch die routinemäßige Bestimmung (Einzelmessung für jede ein-zelne Zelle nach dem Widerstandsmeßprinzip, Abbildung 1) des mittleren Plätt-chenvolumens (MPV) unproblematisch (Karnad et al., 1985). Seit durch die Ar-beiten von Bath (1993) und Bartels et al. (1997) die durch die Messung im EDTA-Blut verursachte Ungenauigkeit bei der MPV-Bestimmung gezeigt wer-den konnte (MPV-Zunahme bei längerer Zeitdauer bis zur Analyse) und die ex-akte MPV-Messung im Citratblut noch bis zu 2 Stunden nach Blutabnahme mög-lich ist (O`Malley et al., 1996; Wehrmeier et al., 1989; Wynn et al., 1995), ist das MPV als diagnostischer Parameter interessant geworden. So wird das mittlere Plättchenvolumen (MPV) zunehmend als prognostischer Parameter für vaskuläre Erkrankungen angesehen (Pizzulli et al., 1998). Es wurde ein erhöhtes MPV für Patientenkollektive mit verschiedenen vaskulären Risikofaktoren, unter anderem Hypercholesterinämie (Bath et al., 1994) und Diabetes mellitus (Brown et al., 1997; Tschope et al., 1989 gefunden. Ebenfalls zeigten Studien der letzten Jahre ein erhöhtes MPV bei akutem Myokardinfarkt (Cameron et al, 1983, Martin et al., 1983; Dalby Kristensen et al., 1988; Kishk et al., 1985), akutem ischämischen Insult (Valkila et al, 1994) und Nierenarterienstenose (Bath et al., 1994) sowie Hyperthyreose (Stiegler et al., 1998; Panzer et al., 1990; Ford et al., 1988) und chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD) (Wedzicha et al., 1988). Dabei wurde Patienten mit erhöhtem MPV ein signifikant schlechteres Outcome attestiert als Patienten mit niedrigem MPV (D`Erasmo et al., 1990, Heptinstall et al., 1980). Welche Faktoren entscheidend für die Regulation des mittleren Plättchenvolu-mens sind, ist bisher nicht eindeutig geklärt (Bath et al., 1994; Threatte 1993). Lediglich eine inverse Korrelation mit der Plättchenzahl gilt als gesichert (Bay-nes, 1988, Hakim et al., 1988 und 1985, Lippi et al, 1984, Levin et al., 1983 Fac-quet-Danis et al., 1982, Giles, 1981, Bessmann et al., 1981). Da es sich bei an terminaler Niereninsuffizienz erkrankten dialysepflichtigen Patienten um ein multimorbides Patientenkollektiv mit überproportional häufigen vaskulären Er-krankungen und vaskulären Risikofaktoren handelt, erscheint die MPV-Bestimmung hier besonders lohnend. Aufgrund der durch Hämodialyse beding-ten massiven Veränderungen des Elektrolyt-, Säurebasen- und Wasserhaushaltes, sowohl im intra- als auch im extrazellulären Milieu, sind neben den vaskulären Einflußfaktoren auch dialysespezifische Einflußvariablen zu erwarten. Kruse (1998) beobachtete bei einem Kollektiv von 30 Hämodialysepatienten signifikant

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Einleitung

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höhere MPV-Werte je höher die Ultrafiltration bezogen auf das Körpergewicht der Patienten lag. Ursächlich vermutet er die starke Alkalisierung des Blutes durch die extrakorporale Blutreinigung und die damit verbundene hohe Mobili-sierung des intrazellulären Volumens, gekennzeichnet durch das mittlere Plätt-chenvolumen. Ferner wurden signifikante Unterschiede für das mittlere Plätt-chenvolumen bezüglich des Dialyseverfahrens gefunden. Aufgrund der niedrigen Patientenzahl (n=30) ließen sich jedoch für Einflußvariablen auf das MPV und umgekehrt zur Beurteilung des Einflusses von MPV auf verschiedene vaskuläre Erkrankungen keine sicheren Aussagen machen. Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war eine Aufklärung der Einflußvari-ablen bezüglich des mittleren Plättchenvolumens bei Hämodialysepatienten mit terminaler Niereninsuffizienz und die Prüfung der Assoziation unterschiedlicher Plättchenvolumina mit diversen vaskulären Erkrankungen und deren Risikofakto-ren.

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Methoden

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2. PATIENTEN UND METHODEN

2.1 Patienten

Die vorliegende Untersuchung wurde von der Ethik-Kommission der Ruhr-Universität Bochum befürwortet. Es handelt sich um eine prospektive Studie zur MPV-Bestimmung bei Dialysepatienten, die an sechs Dialysezentren durchge-führt wurde. Beteiligt waren die Dialysestation der Universitätsklinik Herne, das Kuratorium für Dialyse Bochum-Riemke, das Kuratorium für Dialyse und Nie-rentransplantation (KfH) Münster, das Kuratorium für Dialyse Bochum Augusta-Kranken-Anstalt, das Kuratorium für Dialyse Dortmund sowie die Dialysepraxis König/Barenbrock in Hamm. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit termina-ler Niereninsuffizienz, im Alter von 18 bis 100 Jahren, bei denen am Dialysetag eine MPV-Bestimmung im vor Dialysebeginn abgenommenen Citratblut erfolgen konnte. Weitere Einschlußbedingung war das Einverständnis der Patienten und ein ausgefülltes Dialyseprotokoll vom Abnahmetag, aus dem Körpergewicht, Körpergewichtsabnahme während der Dialyse sowie die Ultrafiltration eindeutig entnehmbar waren. In die Studie aufgenommen wurden damit insgesamt 518 Pa-tienten aus den 6 genannten Dialysezentren. Ausschlußkriterium war die Ableh-nung der Untersuchung durch den Patienten.

2.2 Voraussetzungen

1. Die Blutabnahme erfolgt im Citratvacutainer-System (Fa. Becton/Dickinson; Cit. Na=0.129 M) und wird im zentralen Coulter counter des Labors der Uni-versitätsklinik Herne nach dem Widerstandsmeßprinzip, das in Abbildung 1 dargestellt ist, analysiert. Die Bestimmung im Citratblut ist der Messung im EDTA-Blut überlegen (Bath, 1993; Bartels et al., 1997; Jackson 1993). Das MPV kann im Citratblut bei Raumtemperatur mindestens 2 Stunden nach Ve-nenpunktion konstant gehalten werden (Wynn et al., 1995; Wehmeier et al., 1989; O`Malley et al., 1996).

2. Eine einmalige Bestimmung des MPV-Wertes pro Patient ist ausreichend, da das MPV für den jeweiligen Patienten unter den aktuellen Dialysebedingun-gen als konstant angesehen werden kann (Kruse, 1998; Siebers, 1989).

3. Die Ultrafiltration bzw. die Gewichtsabnahme und das Körpergewicht können für den jeweiligen Patienten erfahrungsgemäß ebenfalls als konstant unter den aktuellen Dialysebedingungen angesehen werden (Schönweiß, 1996).

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Methoden

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Abb. 1: Die Abbildung zeigt die Volumenbestimmung, z.B. des mittleren Plättchenvolumens, für jede einzelne Zelle nach dem Widerstandsmeßprinzip im modernen Coulter counter (aus: Sysmex-Kundenschulung 7/98).

2.3 Untersuchungsablauf und MPV-Bestimmung

Die Untersuchungen fanden in sechs Dialysezentren mit insgesamt 518 Patienten statt. Die vorherige Aufklärung der Patienten und Dokumentation der Einverständnis-erklärung zur Blutentnahme erfolgte durch den jeweils im Dialysezentrum ver-antwortlichen Arzt. Eine fortlaufende Durchnumerierung der Citratvacutainer und Anlage einer Patientencodeliste wurde jeweils am Untersuchungstag erstellt. Die Abnahme von 1,8 ml Venen-Blut im Citratvacutainerröhrchen fand vor Be-ginn der Dialyse zusammen mit der Abnahme der jeweiligen Laborroutine der Dialysezentren statt. Es folgte ein raschest möglicher Transport (jeweils unmit-telbar nach Blutabnahme bei Früh-, Mittags- und Spätschicht) zum zentralen Coulter counter (Cell-DYN 3500, Firma Abbott) im Labor der Universitätsklinik Herne. Ein maschineller Laborausdruck, versehen mit der jeweiligen Code-Nummer des Vacutainerröhrchens, wurde erstellt. Die patientenbezogenen Daten wurden durch Auswertung der Kopien des Dialyseprotokolls vom Abnahmetag, des Laborausdrucks vom Abnahmetag sowie der vorhandenen Arztbriefe, Diag-noselisten und Medikamentenpläne erhoben.

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Methoden

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2.4 Erhobene Daten

Von den eingeschlossenen 518 Patienten aus sechs Dialysezentren ließen sich jeweils bei n Patienten folgende Daten erheben: Patientendaten Lebensalter n=518, Geschlecht n=518, Vitalzeichen Gewicht vor der Dialyse n=518, Gewichtsabnahme während der Dialyse n=518, mittlerer Puls während der Dialyse n=431, systolischer Blutdruck vor Dialysebeginn n=518, systolischer Blutdruck nach Dialyseende n=518, diastolischer Blutdruck vor Dialysebeginn n=518, diastolischer Blutdruck nach Dialyseende n=518, auftretende, symptomatische Hypotonien ja/nein n=518, Labor (Blutbild, Nierenparameter und erweiterte klinische Chemie) Leukozyten n=440 Differentialblutbild (neutrophile Granulocyten absolut/prozentual, Lymphocyten absolut/prozentual, Monocyten absolut/prozentual, basophile und eosinophile Granulocyten absolut/prozentual) n=439, Erythrozyten n=518, Hämoglobin (Hb) n=518, Hämatokrit (Hk) n=518 mean corpuscular volume (MCV) n=518, mean corpuscular haemoglobin (MCH) n=518 mean corpuscular haemoglobin concentration (MCHC) n=518 Thrombocyten n=518, mittleres Plättchenvolumen (MPV) n=518, Kreatinin im Serum n=509, Harnstoff im Serum n=444, Harnsäure n=261,

-Glutamyl-Transferase (ggt) im Serum n=277, Glutamat-Pyruvat-Transaminase (gpt) im Serum n=407, Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (got) im Serum n=284, Cholesterin im Serum n=316, Triglyceride im Serum n=313, Gesamteiweiß im Serum n=360, Serumglukose n=160, Natrium im Serum n=410,

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Methoden

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Kalium im Serum n=413, Calcium im Serum n=512, Phosphat im Serum n=506, Dialysedaten Niereninsuffizienzursache (unterteilt in: 1. Diabetes mellitus, 2. Glomeruloneph-ritis, 3. Interstitielle Nephritis, 4. Zystennieren, 5. Unbekannt bzw. Andere n=518, Dialysedauer in Monaten n=510, Dialyseverfahren (HD, HDF, HF) n=518, Dialysezeit in Minuten am jeweilige Dialysetag n=518, verwendeter Dialysator unterteilt in high- und low flux- Geräte n=505, eingestellte mittlere Leitfähigkeit des Dialysats n=514, Ultrafiltrat n=518, Ultrafiltrationsrate n=518, Shunt-Typ (1.Cimino, Cubital, 2.Sheldon, 3.PTFE Loop, Gore Tex) n=489, Medikamente Thrombocytenaggregationshemmer, unterteilt in: keinen / Acetylsalicylsäure (ASS) / Ticlopidin-HCL (Tiklyd) / o.ä. n= 509, Phenprocoumon (Marcumar) ja/nein n= 509, Furosemid ja/nein n =509, Antihypertonika (Betablocker/ACE-Hemmer) n=509, Begleiterkrankungen arterielle Hypertonie ja/nein n=518, koronare Herzerkrankung (KHK) ja/nein n= 518, periphere arterielle Verschlußkrankheit ja/nein n=385, Diabetes mellitus ja/nein n=518, Herzinsuffizienz ja/nein n=514, Nikotinabusus ja/nein n=355, Apoplex ja/nein n=518, Hepatitis (keine, Hep.B, Hep.C, beide) n=515, chronische Hepatitis (keine, chron. Hep. B, chron Hep. C, beide) n=515, Nach folgenden Definitionen wurden die nachstehenden Daten erhoben: Arterielle Hypertonie: Das Krankheitsbild arterielle Hypertonie wurde ange-nommen bei Dokumentation als gesicherte Erkrankung in der Diagnoseliste oder eindeutig zum Zwecke der Blutdrucksenkung verabreichter Medikamente laut Medikamentenplan bzw. nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten.

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Methoden

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Koronare Herzerkrankung (KHK): Das Krankheitsbild KHK wurde ange-nommen bei Führung als gesicherte Erkrankung in der Diagnoseliste des Patien-ten bei entsprechend pathologischer Koronarangiographie, Bypass-OP, Myokard-infarkt, pathologischem Belastungs-EKG oder aus einer ersichtlichen antianginö-sen Medikamentenkonstellation des Patienten. Periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK): Das Krankheitsbild peri-phere arterielle Verschlußkrankheit wurde angenommen bei klinischer Sympto-matik gekennzeichnet durch Z.n. Amputation, Gangrän oder Z.n. Bypass-OP und nach Rückfrage bei den behandelnden Ärzten. Puls: Der Puls wurde berechnet aus palpatorisch durchgeführten Herzfrequenz-messungen vorder Dialyse durch das Pflegepersonal. Hypotonie: Hypotonie wurde bei Auftreten einer symptomatischen und interven-tionsbedürftigen hypotonen Phase unter Dialyse klassifiziert. Niereninsuffizienzursache: Die Niereninsuffiziensursache wurde zugeordnet nach Ersichtlichkeit aus Arztbriefen und Diagnoselisten. Dialysedauer in Monaten: Die Dialysedauer in Monaten wurde zugeordnet nach Ersichtlichkeit aus Arztbriefen und Diagnoselisten. Leitfähigkeit des Dialysats: Die Leitfähigkeit des Dialysats entspricht der mitt-leren Leitfähigkeit, berechnet aus den eingestellten Leitfähigkeiten während der Dialyse. Raucher: Die Einstufung eines Patienten als Raucher erfolgte bei einem in der Anamnese oder Diagnosebogen erwähntem Nikotinabusus.

2.5 Statistik

Bei der Auswertung der Untersuchungsergebnisse mittels des Statistikprogramms SPSS Version 8.0D kamen folgende statistische Verfahren zur Anwendung (Bühl et al. 1999; Voß 1997; Sachs, 1984): 1. Deskriptive Statistik: arithmetisches Mittel, Standardfehler des Mittelwertes ( SEM)

Ziel: Beschreibung des Ausgangsbestandes 2. Häufigkeiten/Perzentilen, ggf. Einteilung in Quintilen 3. Testverfahren für Mittelwertvergleiche

T-Test nach Student ANOVA=Analysis of Variance

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Methoden

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4. Kreuztabellen Fisher Exakt Test Ziel: Abschätzung des relativen Risikos

5. Korrelation und Regressionsanalyse a) bivariate Korrelation des zu untersuchenden Merkmals mit den erhobenen

Daten b) multivariate lineare Regressionsanalyse der mit dem zu untersuchenden

Merkmal signifikant korrelierenden erhobenen Daten c) eindimensionale Regression bei eindeutiger Abhängigkeit einer Stichprobe von einer anderen.

6. Signifikanzschranken

Mit Unterschreitung der jeweiligen Signifikanzschranke wurde die Nullhypo-these abgelehnt und die jeweiligen Unterschiede als signifikant, hoch signifi-kant und höchst signifikant bewertet. Für alle Testverfahren gelten einheitlich folgende Signifikanzschranken für die Irrtumswahrscheinlichkeit p bei zwei-seitiger Testung:

Irrtumswahrscheinlichkeit Bedeutung Symbol p>0.05 nicht signifikant ns p 0.05 signifikant * p 0.01 hoch signifikant ** p 0.001 höchst signifikant ***

2.6 Grafiken

Die grafische Darstellung der Ergebnisse erfolgte zum einen Teil durch das Gra-fikprogramm SPSS Version 8.0D (Kreisdiagramme) und zum anderen durch das Grafik-Programm PRISM (Balken- und Scattergramme; Graph Pad Prism, 1998). Da dies ein englisches Grafik-Programm ist, wurde die für den englischen Ge-brauch übliche Schreibweise p=0.001 mit einem Punkt auch in den übrigen Text übernommen.

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Ergebnisse

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3. ERGEBNISSE

Bei der Datenanalyse aus einem Pool von insgesamt 518 Patienten wurden fol-gende Ergebnisse ermittelt.

3.1 Deskriptive Statistik und Häufigkeiten der einzelnen Parame-ter

3.1.1 Patientendaten

Von den 518 Probanden waren 254 weiblichen (49%) und 264 (51%) männlichen Geschlechts. Das mittlere Lebensalter der untersuchten Personen war 61 0.66 Jahre, wobei eine Altersspanne von 20 bis 91 Jahren vorhanden war.

3.1.2 Dialyseparameter

Die Ursache der terminalen Niereninsuffizienz (n=518) lag in 113 Fällen (21.8%) begründet in den Spätfolgen eines Diabetes mellitus, Glomerulonephritis (n=128; 24.7%), interstitielle Nephritis (n=62; 12%) und Zystennieren (n=45; 8.7%). Bei 170 Patienten (32.8%) war die Ursache unbekannt oder durch andere seltenere Ursachen bedingt, z.B. Goodpasture Syndrom etc.. Die Häufigkeiten sind in Ab-bildung 2 in Form eines Kreisdiagrammes dargestellt.

DiabetesGlomerulo-

nephritis

andere

interstitielle Nephritis

Zystennieren

Abb. 2: Das Kreisdiagramm zeigt die Ursachen der terminalen Niereninsuffizienz und deren Häufigkeiten bei n=518 Dialysepatienten.

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Ergebnisse

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Das Gewicht (n=518) veränderte sich im Mittel von 69.87 0.64 kg vor der Dia-lyse auf 67.39 0.62 kg nach der Dialyse, was eine durchschnittliche Gewichts-abnahme von 2.48 0.05 kg bedeutete. Die Dialysedauer (n=518) betrug im Mittel 52.35 2.27 Monate. 23% der Patien-ten (n=119) hatten eine Dialysedauer von 12 Monaten oder darunter. 75.5% der Patienten (n=391) wurden bereits länger als 12 Monate dialysiert. Eine Dialyse-dauer von unter 1 Monat lag bei lediglich 1.9% (n=10) und unter 3 Monaten bei 5.3% der Patienten (n=27) vor. In 1.5% der Fälle (n=8) konnte der Dialysebeginn nicht eindeutig datiert werden. Dialysiert wurde zwischen 3 und 6 Stunden. Die mittlere Dialysezeit (n=518) lag bei 262.36 1.28 Min. Eine Aufteilung in Gruppen von Patienten, die 4 Stun-den, zwischen 4 und 5 Stunden und 5 Stunden dialysiert wurden, ergab eine Verteilung von 42.1% (n=218), 35.5% (n=184) und 22.4% (n=116). Zu den technischen Daten der Dialyse können folgende Aussagen gemacht wer-den: Eine high flux-Dialyse mit einer Dialysemembran mit einem Ultrafiltrationskoef-fizienten >10ml/mmHg/h wurde in 33.9 % der Fälle eingesetzt, low flux-Dialysatoren (<10 ml/mmHg/h) in 66.1%. Die Dialyseverfahren (n=518) wurden wie folgt angewendet: Hämodialyse (HD) in 91.5 %, Hämodiafiltration (HDF) in 8.1% und Hämofiltration (HF) in 0.4% der Fälle. Die Leitfähigkeit des Dialysa-tes (n=514) war im Mittel bei 14.28 0.01 cm/s eingestellt, wobei das Minimum bei 13.30 und das Maximum bei 14.90 cm/s lag. Die Gesamtultrafiltration (n=518) betrug im Mittel 3.06 0.05 Liter, wobei ein Minimum von 359 ml und ein Maximum von 6.5 Litern filtriert wurden. Das UF-Gewicht in % (n=518), das der Ultrafiltration bezogen auf das Gewicht vor der Dialyse in Prozent entspricht, ergab einen Mittelwert von 4.41 % 0.06. Die Ult-rafiltrationsrate (n=518) betrug im Mittel 694.87 9.86 ml/h, im Minimum 102 und im Maximum 1250 ml/h. Die Art des Gefäßzuganges (ermittelbar bei n=489) für die Dialysebehandlung unterteilte sich in Cimino- bzw. Cubitalshuntanlagen, die bei patienteneigenen oberflächlichen Venen in 81.4% der Fällen angelegt wurden und als Gefäßer-satzshuntanlagen mit Materialien aus Polytetrafluor-Ethylen (=PTFE) bzw. Gore Tex, die in 16.4% der Fälle eingesetzt wurden. Ein Shaldonkatheter wurde bei 2.2% der Patienten benutzt (Tab.1).

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Ergebnisse

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Tabelle 1: Dialyseparameter der Hämodialysepatienten mit Angabe von Mittelwert, Standard-

fehler des Mittelwertes (SEM), prozentuale Verteilung (%) und Häufigkeit (n).

Parameter Mittel-

wert SEM Prozent

(%) n

Dialyseursache Diabetes mellitus

Glomerulonephritis interstitielle Nephritis

Zystennieren unbekannt/andere seltenere Ursachen

21.8 24.7 12.0 8.7

32.8

518 113 128 62 45 170

Gewicht Gewicht vor Dialyse

Gewicht nach Dialyse Gewichtsabnahme

69.87 67.39 2.47

0.64 0.62 0.05

518

Dialysedauer >12 Monate

12 Monate (davon <1Monat,

<3Monate) Dialysebeginn nicht eindeutig

75.5 23

(1.9 5.3) 1.5

518 391 119 10 27 8

Dialysezeit 4 Stunden

4-5 Stunden 5 Stunden

262.36

1.28 42.1 35.5 22.4

518 218 184 116

Dialysator high flux low flux

33.9 66.1

505 171 334

Dialyseverfahren Hämodialyse (HD)

Hämodiafiltration(HDF) Hämofiltration (HF)

91.5 8.1 0.4

518 474 42 2

Leitfähigkeit des Dialysats (cm/s) 14.28 0.01 514 Gesamtultrafiltration 3.06 0.05 518 UF-Gewicht (%) 4.41 0.06 518 Ultrafiltrationsrate 694.87 9.86 518 Gefäßzugang

Cimino-/Cubitalshunt Gefäßersatzshunt (PTFE, Gore Tex)

Shaldon-Katheter

81.4 16.4 2.2

489 398 80 11

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Ergebnisse

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3.1.3 Biochemische Parameter

Blutbild

Das rote Blutbild (n=518) zeigte eine Erythrocytenanzahl von 3.21 0.02 x106/µl, einen Hämoglobingehalt von 9.9 0.05 g/dl und einen Hämatokritwert von 29.9 0.16%. Die weiteren hämatologischen Parameter ergaben ein MCV von 93.9 0.25 fl, ein MCH von 31.1 0.10 pg und einen MCHC-Wert von 33.1 0.04 g/dl. Im weißen Blutbild (n=440) wurde die Anzahl der Leukocyten mit 6.34 0.10 x 103/µl bestimmt. Im Differentialblutbild zeigten sich 64.29 0.50% neutrophile Granulozyten (Absolutwert: 4.16 0.08 x 103/µl), 24.35 0.43% Lymphocyten (Absolutwert: 1.48 0.03 x 103/µl), 6.64 0.11% Monocyten (Absolutwert: 0.42 0.01 x 103/µl), 3.89 0.13% eosinophile (Absolutwert: 0.25 0.01 x 103/µl) und 0.70 0.02% basophile Granulozyten (Absolutwert: 0.04 0.00 x 103/µl). Die Plättchenzahl (PLT; n=518) betrug 183.2 2.91 x109/L (untere Quintile 129; obere Quintile bei 235 x109/L). Das mittlere Plättchenvolumen (MPV; n=518) ergab einen Wert von 8.22 0.06 fl. Hier lag die untere Quintile bei 7.17 fl und die obere Quintile bei 9.17 fl. Nierenparameter und erweiterte klinische Chemie im Serum

Bei der Analyse der Nierenretentionsparameter, der Elektrolyte und der erweiter-ten klinischen Chemie im Serum, durchgeführt in dem jeweiligen Dialysezent-rum angeschlossenen Labor, ergab sich für das Kreatinin (n=509) einen Wert von 8.7 0.11 mg/dl. Harnstoff (n=444) hatte einen Wert von 148 1.84 mg/dl. Hier lag die untere Quintile bei 115 und die obere Quintile bei 180 mg/dl. Harnsäure (n=261) lag bei 7 0.08 mg/dl. Das Gesamteiweiß (n=360) betrug 6.8 0.03 mg/dl. Die Elektrolytparameter zeigten folgende Werte: Natrium (n=410) 138

0.17 mmol/l (mit einer unteren Quintile bei 135 und einer oberen Quintile bei 140,3 mmol/l) und Kalium (n=413) 5.6 0.05 mmol/l (mit einer unteren Quintile bei 4.8 und einer oberen Quintile bei 6.3 mmol/l). Calcium (n=512) betrug 2.31

0.01 mmol/l, Phosphat (n=506) 1.94 0.03 mmol/l und das Produkt aus Calci-um und Phosphat ergab einen Wert von 4.48 1.48 mmol2/l2. Das Parathormon (n=258) lag bei 164 15.26 pg/ml (Normbereich 20-65 pg/ml). Als weitere Parameter wurden bestimmt: ggt (n=277) 24 2.16 U/l, gpt (n=407) 9 0.33 U/l, got (n=284) 8 0.29 U/l, Cholesterin (n=316) 207 2.98 mg/dl. Der Blutzucker lag bei 160 untersuchten Patienten im Mittel bei 123 4.27 mg/dl. Die biochemischen Parameter der Hämodialysepatienten sind in Tabelle 2 zu-sammengefaßt.

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Ergebnisse

13

Tabelle 2: Biochemische Parameter der Hämodialysepatienten mit Angaben von Mittelwert und

Standardfehler des Mittelwertes ( SEM) und Häufigkeit (n).

Parameter Mittelwert SEM n

Erythrocyten (106/µl) 3.21 0.01 518

Hämoglobin (g/dl) 9.9 0.05 518

Hämatokrit (%) 29.9 0.16 518

mittl. Erythrocyteneinzelvolumen (MCV) (fl) 93.9 0.25 518

mittl. absoluter Hämoglobingehalt eines Erythrocyten

(MCH) (pg)

31.1 0.10 518

mittl. Hämoglobinkonzentration d. Einzelerythrocyten

(MCHC) (g/dl)

33.1 0.04 518

Leukocyten (103/µl) 6.34 0.10 440

Neutrophile absolut

Neutrophile (%)

4.12

64.29

0.08

0.50

440

440

Lymphocyten absolut

Lymphocyten (%)

Monocyten absolut

Monocyten (%)

1.48

24.83

0.42

6.64

0.03

0.64

0.01

0.12

440

440

440

440

Eosinophile absolut

Eosinophile (%)

0.25

3.89

0.01

0.13

440

440

Basophile absolut

Basophile (%)

0.05

0.70

0.00

0.02

440

440

Plättchenzahl (PLT) (106/µl) 183.2 2.91 518

mittleres Plättchenvolumen (MPV) (fl) 8.22 0.06 518

Kreatinin (mg/dl) 8.7 0.11 509

Harnstoff (mg/dl) 148.0 1.84 444

Harnsäure (mg/dl) 7.0 0.08 261

Gesamteiweiß (mg/dl) 6.8 0.03 360

Natrium (mmol/l) 138.0 0.17 410

Kalium (mmol/l) 5.6 0.05 413

Calcium (mmol/l) 2.31 0.01 512

Phosphat (mmol/l) 1.94 0.03 506

Calcium x Phosphat (mmol2/l2) 4.48 0.07 506

Parathormon (pg/ml) 164.0 15.26 258 -Glutamyl-Transferase (ggt) (U/l) 24 2.16 277

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (gpt) (U/l) 9 0.33 407

Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (got) (U/l) 8 0.29 284

Cholesterin (mg/dl) 207 2.98 316

Serumglukose (mg/dl) 123 4.27 160

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Ergebnisse

14

3.1.4 Medikamente

Von den zahlreichen Medikamenten der Dialysepatienten wurden die das Gerin-nungssystem beeinflussenden Pharmaka (bei n=509 Patienten ermittelbar) sowie die Antihypertonika (aus n=511) und Furosemid (aus n=511) erfaßt ( siehe auch Tab. 3). Tabelle 3: Medikamentöse Therapie der Hämodialysepatienten (n=509 bzw.* n=511), prozentuale Verteilung und Häufigkeitsangabe.

Medikament Anzahl % Häufigkeit (n) Acetylsalicylsäure 45.4 231

Tiklopidin 4.3 22 Phenprocoumon 3.9 20

Heparin 0.8 4 Furosemid 31 158*

Betablocker Monotherapie 11.9 61* Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer (ACE-Hemmer) Monotherapie

18.2

93* antihypertensive Mehrfachkom-

binationstherapie 25.4 130*

3.1.5 Klinische Parameter

Der Puls (n=431) lag während der Dialyse bei einer Frequenz von 78 0.37 Schlägen pro Minute, wobei die minimale Herzfrequenz bei 54 und die maximale Herzfrequenz bei 120 Schlägen pro Minute lag. Bei einer Einteilung nach Per-zentilen lag die untere Quintile bei einer Herzfrequenz von 72 und die obere Quintile bei 84 Schlägen pro Minute. Der systolische Blutdruck (syst. RR) vor der Dialyse betrug im Mittel 140 1 mmHg, wobei ein Minimum von 60 mmHg und ein Maximum von 240 mmHg erreicht wurden (untere Quintile 120 mmHg, obere Quintile 160 mmHg). Der systolische Blutdruck nach der Dialyse (n=518) betrug im Mittel 126 0.98 mmHg mit einem Minimum bei 40 und einem Ma-ximum bei 200 mmHg. Der diastolische Blutdruck (diast. RR) vor der Dialyse (n=518) wurde bei 77 0.45 mmHg gemessen mit einem Minimum bei 40 und einem Maximum bei 120 mmHg. Der diastolische Blutdruck nach der Dialyse (n=518) lag bei 71 0.50 mmHg mit einem Minimum bei 20 und einem Maxi-mum bei 110 mmHg. Für den mittleren Blutdruck (mittlerer RR) vor der Dialyse (n=518) ergab sich ein Wert von 98 0.57 mmHg und für den mittleren Blut-druck nach Dialyse ein Wert von 89 0.61 mmHg. Die Differenz des systoli-schen Druckes `vor minus nach Dialyse` zeigte ein Mittel von 15 0.93 mmHg und die Differenz des diastolischen Druckes `vor minus nach Dialyse` (n=518) einen Wert von 5 0.48 mmHg. Daraus ergab sich eine mittlere Blutdruckdiffe-

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Ergebnisse

15

renz von 8 0.56 mmHg mit einem Minimum von -27 und einem Maximum von 53 mmHg (Tabelle 4). Bei 495 Patienten (= 95.6%) trat keine manifeste Hypotonie auf. Immerhin bei 4.4% (n = 23) zeigte sich während der Dialyse eine interventionspflichtige Hypo-tonie. Tabelle 4: Klinische Parameter der Hämodialysepatienten

Parameter Mittelwert SEM n

Lebensalter 61 0.66 518

Puls während der Dialyse 78 0.37 431

syst. RR vor Dialyse 140 1.00 518

diast. RR vor Dialyse 77 0.45 518

syst. RR nach Dialyse 126 0.98 518

diast. RR nach Dialyse 71 0.50 518

mittlerer RR vor Dialyse 98 0.57 518

mittlerer RR nach Dialyse 89 0.61 518

RR syst. vor - nach Dialyse 15 0.93 518

RR diast. vor - nach Dialyse 5 0.48 518

mittlere RR-Differenz 8 0.56 518

3.1.6 Begleiterkrankungen

Wichtige Begleiterkrankungen, die bei den dialysepflichtigen Patienten (n=518) vorkamen, waren die arterielle Hypertonie, die bei 54.8% (n=284) der Patienten vorhanden war und die koronare Herzkrankheit (KHK), die bei 41.9% (n=217) der Behandelten nachgewiesen werden konnte. Einen Diabetes mellitus hatten insgesamt 26.3% (n=136) der 518 Patienten. Von 514 Patienten hatten 31.3% (n=161) eine Herzinsuffizienz. Von einer symptomatischen peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK) mit Amputation, Gangrän oder Bypassoperation waren 18.2% (entspricht 70 von 385) der Dialysierten betroffen. Einen apoplekti-schen Insult hatten 6.2% (entspricht 24 von 385) der Patienten erlitten. Seltener trat eine Infektion mit Hepatitis B und/oder Hepatitis C auf (siehe auch Tabelle 5). Raucher waren 24.2% (86 von 355) der Untersuchten.

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Tabelle 5: Begleiterkrankungen der Hämodialysepatienten mit prozentualer Verteilung und Häufigkeitsangabe (n=518; ° n=514, * n=385).

Erkrankung Anzahl % Häufigkeit arterielle Hypertonie 54.8 284 KHK 41.9 217 Diabetes 26.3 136 Herzinsuffizienz 31.3 161° pAVK 18.2 70* apoplektischer Insult 6.2 24* Hepatitis

Hepatitis B 2.9 15 Hepatitis C 4.2 22

beide 0.8 4 chron. Hepatitis B 1 5 chron. Hepatitis C 4 21

beide 0.2 1

3.2 Bivariate Korrelationsanalysen für das mittlere Plättchenvo-lumen (MPV), arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit (KHK) und periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK) in Bezug zu den übrigen erhobenen Daten

Mit Hilfe der bivariaten Korrelationsanalyse und Bestimmung des Korrelations-koeffizienten nach Pearson sowie dem Test auf zweiseitige Signifikanz wurden Assoziationen zwischen MPV, art. Hypertonie, KHK und pAVK und den weite-ren erfaßten (n=76) Parametern ermittelt, die soweit signifikant korrelierend (n=41) der Tabelle 6 zu entnehmen sind. Tabelle 6: Ermittelte Assoziationen zwischen MPV, arterieller Hypertonie, KHK, pAVK und weiteren Parametern (dargestellt sind nur Parameter mit signifikanter Korrelation mit mindes-tens einem der 4 genannten Parameter n=41).Angabe des Korrelationskoeffizienten nach Pear-son, der zweiseitigen Signifikanz und der Häufigkeit. MPV arterielle

Hypertonie KHK pAVK

MPV Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

arterielle Hyperto-nie

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.152** 0.001 518

KHK Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.102* 0.020 518

0.219** <0.0001 518

PAVK Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.121* 0.017 385

ns 0.176** 0.001 385

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Ergebnisse

17

MPV arterielle Hypertonie

KHK pAVK

Thrombocyten-zahl

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

-0.380** <0.0001 518

ns

ns

0.105* 0.039 385

UF-Gewicht (%) Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.297** <0.0001 518

ns ns ns

Ultrafiltrat Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.282** <0.0001 518

ns ns ns

Ultrafiltrations-rate

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.282** <0.0001 518

ns ns ns

Kalium i. S. Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.210** <0.0001 413

0.117* 0.017 413

ns ns

Betablocker-therapie

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.198** <0.0001 511

0.391** <0.0001 511

0.128** 0.004 511

ns

Gewichtsabnahme während Dialyse

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.197** <0.0001 518

ns ns ns

antihypertensive Therapie

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.182** <0.0001 511

0.861** <0.0001 511

0.208** <0.0001 511

ns

Dialysedauer Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.180** <0.0001 510

ns ns ns

mittlerer Puls wäh-rend Dialyse

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

-0.158** 0.001 431

ns ns ns

Antihypertonika-therapie

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.146** 0.001 511

0.762** <0.0001 511

0.187** <0.0001 511

ns

Dialyseverfahren Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.142** 0.001 518

ns ns ns

Dialysezeit 4h, >4h - <5h, 5h

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.140** 0.001 518

ns -0.087* 0.048 518

0.120* 0.018 385

Harnstoff i. S. Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.133** 0.005 444

0.095* 0.045 444

ns ns

Monocyten absolut Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.131** 0.006 439

ns ns -0.107* 0.048 340

Natrium i.S. Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.121* 0.014 410

ns ns ns

Monocyten Prozentual

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.098* 0.04 439

ns ns ns

mittlerer RR vor Dialyse

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.090* 0.041 518

0.395** <0.0001 518

0.112* 0.010 518

ns

systolischer RR vor Dialyse

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

0.087* 0.049 518

0.417** <0.0001 518

0.154** <0.0001 518

0.120* 0.019 385

diastolischer RR vor Dialyse

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns 0.294** <0.0001 518

ns ns

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Ergebnisse

18

MPV arterielle Hypertonie

KHK pAVK

Herzinsuffizienz Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns 0.194** <0.0001 514

0.368** <0.0001 514

0.144** 0.005 381

Acetylsalicylsäure Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns 0.162** <0.0001 509

0.299** <0.0001 509

0.159** 0.002 377

Furosemid Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns 0.129** 0.004 509

ns 0.103* 0.047 377

Erythrocyten Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns -0.115** 0.009 518

ns ns

Hämatokrit Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns -0.112* 0.011 518

ns ns

Hämoglobin Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns -0.105* 0.017 518

ns ns

Calcium i.S. Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns 0.098* 0.027 512

ns ns

Lebensalter Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.358** <0.0001 518

0.154** 0.002 385

Raucher Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.297** <0.0001 355

ns

Serumglukose Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.159* 0.045 160

ns

Lymphocyten pro-zentual

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns -0.136* 0.004 439

0.213** 0.0001 340

Kreatinin i.S. Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns -0.135** 0.002 509

-0.125* 0.015 377

Diabetes mellitus Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.134** 0.002 518

0.392** <0.0001 385

Geschlecht Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.128** 0.003 518

0.122* 0.017 385

Harnsäure Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns -0.122* 0.049 261

ns

Phenprocoumon (Marcumar)

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.112* 0.011 509

0.148** 0.004 377

Neutrophile pro-zentual

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.105* 0.027 439

0.229** <0.0001 340

Neutrophile abso-lut

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns 0.102* 0.033 439

0.262** <0.0001 340

apoplekt. Insult Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns ns 0.296** <0.0001 385

Leucocyten Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns ns 0.213** <0.0001 341

Gewicht vor Dialy-se

Korrelation nach Pearson Signifikanz (zweiseitig) N

ns ns ns 0.102* 0.045 385

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Ergebnisse

19

3.3 Multivariate lineare Regressionsanalyse für die abhängige Variable MPV zur Bestimmung der Einflußvariablen auf das MPV

Bei der multivariaten linearen Regressionsanalyse für MPV bezüglich der in der bivariaten Korrelationsanalyse signifikant mit MPV korrelierenden Parameter ergaben sich folgende MPV-bestimmende Variablen. Die stärkste Abhängigkeit des MPV ergab sich für die Plättchenzahl bei einer Signifikanz p<0.0001 (T=-9.242). Zweitwichtigster Einflußfaktor auf das MPV war das UF-Gewicht in % ebenfalls mit einer Signifikanz p<0.0001 (T=6.907). An dritter Stelle stand die Beeinflussung des MPV durch eine Betablocker-Therapie wieder mit einem p<0.0001 (T=3.916). Danach folgte die absolute Mo-nocytenzahl, auch noch mit einem p<0.0001 (T=3.855). Ebenfalls eine höchst-signifikante Abhängigkeit des MPV ergab sich, vom Vorhandensein einer hoch-gradigen peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK) (p<0.0001; T=3.747). Deutlich signifikante Abhängigkeiten zeigten sich für das Dialysever-fahren (p=0.008; T=2.671), Natrium i. S. (p=0.011; T=2.540), Dialysedauer (p=0.012; T=2.522) und den mittleren Puls während der Dialyse (p=0.029; T=-2.184). Die übrigen, in der bivariaten Korrelation mit MPV, noch signifikan-ten Parameter hatten nach der multivariaten linearen Regressionsanalyse aller signifikanten Korrelationsparameter keinen signifikanten Einfluß auf das MPV. Die signifikanten Einflußvariablen auf die abhängige Variable MPV können der Modellzusammenfassung in Tabelle 7 entnommen werden, die Signifikanzen und Rangordnung der Einflußvariablen der Tabelle 8. Tabelle 7: Multivariate lineare Regressionsanalyse. Die Einflußvariablen für das mittlere Plätt-chenvolumen (MPV) waren Thrombocytenanzahl, UF-Gewicht (%), Betablocker, Monocyten absolut, periphere AVK, Dialyseverfahren, Natrium i.S., Dialysedauer bis bzw mehr als 12 Mo-nate.

R R2 Standardfehler des

Schätzers

Einflußvariablen 0.570 0.325 1.0529

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Ergebnisse

20

Tabelle 8: Rangordnung der das MPV (abhängige Variable) beeinflussenden Variablen

Standardisierte Koeffizienten

Beta T Signifikanz

Konstante Plättchenzahl

UF-Gewicht(%) Betablocker

Monocyten absolut Periphere AVK

Dialyseverfahren Natrium im Serum

Dialysedauer Puls bei Dialyse

-.348 .264 .145 .143 .138 .098 .096 .095 -.081

1.105 -9.242 6.907 3.916 3.855 3.747 2.671 2.540 2.522 -2.184

0.270 <0.0001 <0.0001 <0.0001 <0.0001 <0.0001

0.008 0.011 0.012 0.029

3.3.1 Dialyseparameter

Ultrafiltration pro Gewicht vor Dialyse in Prozent (UF-Gewicht (%))

Durch die Bestimmung der Ultrafiltrationsrate bezogen auf das Gewicht vor Dia-lyse in Prozent (UF-Gewicht (%)) kann, gegenüber den Parametern Gewichtsab-nahme während der Dialyse und der reinen Ultrafiltration durch Ausschaltung der Störgröße des unterschiedlichen Körpergewichts der Patienten, ein höheres Maß an Genauigkeit erreicht werden (Kruse, 1998). Je größer die Ultrafiltration bezogen auf das Gewicht der Patienten vor Dialysebeginn war, desto größer war das mittlere Plättchenvolumen. Bei einer Einteilung des UF-Gewicht (%) in Quintilen zeigte sich in der Patientengruppe der unteren Quintile (<3.28%; n=103) ein MPV-Mittelwert von 7.67 0.10 fl. Patienten in der oberen Quintile zeigten einen MPV-Mittelwert von 8.80 0.15 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben fand sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit p<0.0001. In der linearen Regressionsanalyse ergab sich ebenfalls eine statis-tische Signifikanz von p<0.0001 bei einem r2 von 0.088. Die höchst signifikante Zunahme des Plättchenvolumens bei höherem UF-Gewicht (%) ist auch in Ab-bildung 3 veranschaulicht. Interessanterweise bestanden dagegen weder in der Korrelations- noch in der Regressionsanalyse, noch im T-Test bei unabhängigen Stichproben nach Eintei-lung der Plättchen in Quintilen, Abhängigkeiten zwischen Plättchenzahl und UF-Gewicht (%).

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Ergebnisse

21

Abb. 3: Das Scattergramm zeigt die Korrelation des mittleren Plättchenvolumen (MPV) mit dem Ultrafiltrationsgewicht (UF-Gewicht (%)) vor Dialyse bei 518 Patienten mit dialysepflich-tiger Niereninsuffizienz. Die Regressionsgerade läßt sich durch die Funktion y=0.26x + 7.08 r2

beschreiben (p<0.0001; r2=0.0884)

Dialyseverfahren

Patienten, die mit dem Verfahren der Hämodiafiltration (HDF) behandelt wur-den, wiesen ein signifikant höheres MPV auf als Patienten, die konventionell hämodialysiert (HD) wurden. Bei n=516 Patienten wiesen 474 Patienten mit Hämodialyse (HD) einen MPV-Mittelwert von 8.16 0.06 fl auf. Die 42 Patien-ten, die mittels Hämodiafiltration (HDF) behandelt wurden, zeigten einen MPV-Mittelwert von 8.96 0.24 fl. Im T-Test für unabhängige Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine Signifikanz von p<0.0001, siehe Abbildung 4. Zu beachten ist, daß das Ultrafiltrat bei den nach HD dialysierten Patienten hoch-signifikant geringer war, als bei Dialyse nach HDF. Es ergab sich ein mittleres Ultrafiltrat von 3.03 Litern bei n=474 HD-Patienten und 3.52 Liter bei HDF-Patienten. Im T-Test für unabhängige Stichproben ergab sich eine zweiseitige Signifikanz für die Mittelwertgleichheit von p=0.005.

Dialysedauer

Patienten, deren Dialysebeginn bereits länger als 12 Monate zurücklag, wiesen ein höheres MPV auf, als Patienten, die erst 12 Monate oder kürzer dialysiert wurden. Von 510 Patienten zeigte sich in der Gruppe unter 12 Monaten Dialyse-

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dauer (n=119) ein mittleres MPV von 7.81 0.11 fl. Bei Patienten, die länger als 12 Monate dialysiert worden waren (n=391), fand sich ein MPV-Mittelwert von 8.35 0.06 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben zeigte sich für die Mit-telwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit p<0.0001, siehe Abbildung 4.

Dialysezeit

Je länger eine Dialyse dauerte, desto höher lag das MPV. Unterteilt man bei n=518 Patienten die Dialysezeit in drei Gruppen, so ergab sich bei n=218, die bis einschließlich vier Stunden dialysiert wurden, ein MPV-Mittelwert von 8.04

0.09 fl. Patienten, die zwischen vier und fünf Stunden dialysiert wurden (n=184), wiesen einen Mittelwert für das MPV von 8.28 0.10 fl auf. Patienten, die fünf Stunden oder länger dialysiert wurden (n=116), zeigten einen MPV-Mittelwert von 8.49 0.11 fl. Im T-Test für unabhängige Stichproben ergab sich ein hoch signifikanter Unterschied für diejenigen Patienten, die vier Stunden oder kürzer dialysiert wurden (n=218), gegenüber den fünf Stunden oder länger dialy-sierten Patienten (n=116) mit einem p von 0.002. In der einfaktoriellen ANOVA-Analyse zeigte sich ebenfalls ein hoch signifikanter Unterschied für die einzelnen Gruppen mit einem p=0.006, siehe Abbildung 4. Zu berücksichtigen ist, daß län-ger dialysierte Patienten ein höchst signifikant höheres Ultrafiltrat aufwiesen als Patienten, die kürzer dialysiert wurden. Bei n=218 Patienten mit einer Dialy-sezeit 4 Stunden fand sich ein mittleres Ultrafiltrat von 2.57 Litern , bei Patien-ten mit einer Dialysezeit 5 Stunden betrug das mittlere Ultrafiltrat 3.82 Liter. Im T-Test bei unabhäbgigen Stichproben ergab sich eine zweiseitige Signifikanz von p<0.0001.

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Abb. 4: Die Balkendiagramme stellen das mittlere Plättchenvolumen (MPV) dar in Abhängig-keit: - vom Dialyseverfahren (obere Abbildung): HD=Hämodialyse (n=474), HDF=Hämodiafiltra-tion (n=42) mit p<0.0001 (***), - von der Dialyse-Dauer (mittlere Abbildung), die eingeteilt wurde in: 1. Gruppe 12 Monate (n=119) und 2. Gruppe >12 Monate (n=391) mit p<0.0001 (***), - von der Dialysezeit (untere Abbildung), die eingeteilt wurde in kürzer oder genau 4 Stunden (n=218), zwischen 4 und 5 Stunden (n=184) und länger als 5 Stunden (n=116) bei einem p=0.006 (**).

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3.3.2 Biochemische Parameter

Plättchenzahl

Je höher die Blutplättchenanzahl war, desto niedriger lag das mittlere Plättchen-volumen. Bei einer Einteilung der Plättchen in Quintilen wiesen die 101 Patien-ten der unteren Quintile (<129 x 109/L) einen MPV-Mittelwert von 9.08 0.15 fl auf. Patienten der oberen Quintile (>235 x 109/L; n=102) zeigten einen MPV-Mittelwert von 7.59 0.83 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz p<0.0001. Wie in Abbildung 5 dargestellt, lag in der linearen Regressionsanalyse ebenfalls ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen Blutplättchenzahl und mittlerem Pättchenvolumen vor (p<0.0001; r2=0.145).

Abb. 5: Das Scattergramm zeigt die Korrelation des mittleren Plättchenvolumens (MPV) mit der Plättchenzahl. Die lineare Regressionsgerade kann durch die Funktion y=0.007x + 9.56r2 beschrieben werden. Mit einem p<0.0001 liegt höchste Signifikanz für den Zusammenhang zwischen beiden Faktoren vor.

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Monocyten

Patienten mit einer höheren absoluten Monocytenzahl im Differentialblutbild zeigten ein signifikant größeres MPV als Patienten mit einer niedrigeren absolu-ten Monocytenzahl, siehe auch Abbildung 6. Bei einer Einteilung in Quintilen aus n= 439 Patienten lag der MPV-Mittelwert für Patienten in der unteren Quinti-le (<240 Monocyten/µl; n=87) bei 8.02 0.13 fl. Patienten in der oberen Mono-cytenquintile (>555 Monocyten/µl, n=87) wiesen einen MPV-Mittelwert von 8.58 0.14 fl auf. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben ergab sich eine zwei-seitige Signifikanz für die Mittelwertgleichheit mit einem p=0.003 .

Natrium im Serum (Natrium i.S.)

Patienten mit einem pathologisch erniedrigten Natrium i.S. wiesen ein signifikant kleineres MPV auf als Patienten mit normalem oder erhöhtem Natrium i.S., siehe auch Abbildung 6. Bei einer Einteilung in Quintilen aus n=410 Patienten lag der MPV-Mittelwert für Patienten in der unteren Natrium-Quintile (<135 mmol/l; n= 79) bei 7.85 0.13 fl. Bei Patienten in der oberen Natrium-Quintile (>140.3 mmol/l; n=81) lag der MPV-Mittelwert bei 8.32 0.16 fl. Im T-Test bei unab-hängigen Stichproben ergab sich eine zweiseitige Signifikanz für die Mittelwert-gleichheit mit einem p=0.025.

Kalium im Serum (Kalium i.S.)

Patienten mit einem erhöhten Kalium i.S. wiesen ein signifikant erhöhtes MPV auf gegenüber Patienten mit einem normalen Kalium i.S., siehe auch Abbildung 6. Bei einer Einteilung in Quintilen aus n=413 Patienten wiesen die Patienten in der unteren Kaliumquintile (K+<4.8 mmol/l ; n=67) einen MPV-Mittelwert von 7.66 0.12 fl. Patienten in der oberen Kaliumquintile (K+>6.3 mmol/l; n=79) wiesen einen MPV-Mittelwert auf von 8.34 0.14 fl. Im T-Test bei unabhängi-gen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit im Test auf zweiseitige Signifikanz ein p=0.001.

Harnstoff im Serum (Harnstoff i.S.)

Je höher der Harnstoff i.S. lag, desto größer war das mittlere Plättchenvolumen, siehe auch Abbildung 6. Bei einer Einteilung der Harnstoffkonzentration in Quintilen ergab sich bei n=444 für die Patientengruppe, die in der unteren Quinti-le (Harnstoff<115 mg/dl; n=84) lag, ein MPV-Mittelwert von 7.91 0.11 fl.

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In der oberen Quintile (Harnstoff>180 mg/dl; n=87) fand sich ein MPV-Mittelwert von 8.30 0.15 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben zeigte sich für die Mittelwertgleichheit ein p von 0.042.

Abb. 6: Die Balkendiagramme zeigen vergleichend den Mittelwert des mittleren Plättchenvo-lumens (MPV) bei Einteilung der Monocytenzahl (bei n=439 Patienten) in eine obere (>555 Monocyten/yl; n=87) und eine untere Quintile (<240 Monocyten/µl; n=87); p=0.003 (**) (linke obere Abbildung), Einteilung des Natrium i.S. (n=410) in eine obere (<135 mmol/l; n=79) und untere Quintile (>140.3 mmol/l; n=81); p=0.025 (*) (rechte obere Abbildung), Einteilung des Kalium i.S. (n=413) in eine untere (<4.8 mmol/l; n=67) und obere Quintile (>6.3 mmol /l; n=79); p=0.001 (***) (linke untere Abbildung), Einteilung des Harnstoff i.S. (n=444) in eine untere (<115mg/dl; n=84) und obere Quintile (>180 mg/dl; n=87); p=0.0425 (*) (rechte untere Abbildung).

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3.3.3 Medikamentöse Therapie und klinische Parameter

Betablocker-Therapie

Mit einem Betablocker behandelte Patienten hatten einen signifikant höheres MPV als Patienten, die keinen Betablocker erhielten. Bei n=511 erhielten 406 Patienten keinen Betablocker, 105 Patienten wurden mit Betablocker behandelt. Wie aus Abbildung 7 ersichtlich, hatte die Gruppe der unbehandelten Patienten im Schnitt einen mittleren MPV-Wert von 8.10 0.06 fl. Die Betablockerbehan-delten (n=105) wiesen einen mittleren MPV-Wert von 8.72 0.14 fl auf. Im T-Test bei unhabhängigen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit einem p<0.0001. Für antihypertensive Therapie allgemein (n=284) ergab sich gegenüber den nicht antihypertensiv behandelten Patienten (n=227) ebenfalls ein signifikant erhöhtes MPV (p<0.0001).

Abb. 7: Das Balkendiagramm zeigt vergleichend die Mittelwerte des mittleren Plättchenvolu-men (MPV) bei Patienten ohne (n=406) und mit (n=105) Betablockerbehandlung (p<0.0001).

Nach Unterteilung der Gruppe der antihypertensiv Therapierten in Behandlung mit Betablocker-Monotherapie (Gruppe 1), ACE-Hemmer-Monotherapie (Grup-pe 2) und antihypertensive Mehrfachkombinationstherapie (Gruppe 3), ergab sich in der einfaktoriellen ANOVA-Analyse ein höchst signifikant erhöhtes MPV für die mit Betablocker Behandelten gegenüber den Unbehandelten. Die in Kombi-nationstherapie behandelten Patienten lagen bezüglich der Höhe ihres MPV-Wertes zwischen ACE-Hemmmer- und Betablockermonotherapie. Im Einzelnen ergaben sich folgende, in Abbildung 8 dargestellte, MPV-Mittelwerte: Unbe-

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handelte (n=227) zeigten eine MPV-Mittelwert von 7.97 0.08 fl; Betablocker-behandelte (n=61) hatten einen MPV-Mittelwert von 8.77 0.18 fl, mit ACE-Hemmer behandelte (n=93) wiesen einen MPV-Mittelwert von 8.12 0.12 fl auf. Die in Kombinationstherapie behandelten (n=130) zeigten einen MPV-Mittelwert von 8.50 0.11 fl. Die einfaktorielle ANOVA-Analyse zeigte für die Unter-schiedlichkeit der einzelnen Gruppen höchste Signifikanz mit p<0.0001.

Abb. 8: Das Balkendiagramm stellt das mittleren Plättchenvolumen (MPV) nach Gruppenunter-teilung der antihypertensiv therapierten Patienten in: 1. Behandlung mit Betablocker-Monotherapie, 2. ACE-Hemmer-Monotherapie und 3. antihypertensive Mehrfachkombinations-therapie sowie 4. die Gruppe der Patienten ohne Antihypertonika dar. Für die Gr. 1 und 3 liegt für die Unterschiedlichkeit gegenüber den Gr. 2 u. 4 höchste Signifikanz mit einem p<0.0001 vor.

Herzfrequenz während der Dialyse

Patienten mit einem niedrigen Puls während der Dialyse wiesen ein signifikant erhöhtes MPV auf gegenüber Patienten mit einem höheren Puls. Bei einer Eintei-lung in Quintilen aus n=431 Patienten ergab sich einen MPV-Mittelwert für die Patienten in der unteren Pulsquintile (Hf<72 Schläge pro Minute; n=57) von 8.79

0.19fl. Patienten in der oberen Pulsquintile (Hf>84 Schläge pro Minute; n=47) zeigten einen MPV-Mittelwert von 8.23 0.18 fl. Im T-Test für unabhängige Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz von p=0.038, siehe auch Abbildung 9. Berücksichtigt werden muß, daß aus den 431 bezüglich der Herzfrequenz dokumentierten Patienten 83 einen Betablocker erhielten und diese gegenüber den 341 Patienten, die keinen Betablocker erhiel-ten, eine signifikant niedrigere Herzfrequenz hatten. Bei den 341 Patienten ohne Betablockertherapie lag der Mittelwert für die Herzfrequenz bei 78, wohingegen die mit einem Betablocker behandelten Patienten im Mittel eine Herzfrequenz

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von 76 aufwiesen, wie aus Abbildung 10 ersichtlich. Im T-Test bei unabhängi-gen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifi-kanz p=0.009.

Abb. 9: Das Balkendiagramm stellt das mittlere Plättchenvolumen (MPV) der Patienten aus der unteren Pulsquintile (<72 Schläge/Min; n=57) und der oberen Pulsquintile (>84 Schläge/Min; n=47) vergleichend dar (p=0.038).

Abb. 10: Das Balkendiagramm zeigt vergleichend die Pulsmittelwerte während der Dialyse bei Patienten mit (n=83, bezogen auf die Gesamtzahl der Patienten, bei denen während der Dialyse die Herzfrequenz ermittelt wurde) und ohne (n=341, bezogen auf die Gesamtzahl der Patienten, bei denen während der Dialyse die Herzfrequenz ermittelt wurde) Betablockerbehandlung (p=0.009).

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Systolischer Blutdruck

Je höher der systolische Blutdruck vor Dialyse war, desto höher war das mittlere Plättchenvolumen. Wie in Abbildung 11 dargestellt, lagen bei der Einteilung in Quintilen (aus n=518 Patienten) in der unteren Quintile unterhalb von 120 mmHg n=57 Patienten mit einem mittleren Plättchenvolumen von 8.01 0.14 fl. Patien-ten in der oberen Quintile (>160 mmHg; n=58) hatten einen Mittelwert bezüglich des MPV von 8.50 0.72 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben ergab sich für Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz p=0.029.

Abb. 11: Das Balkendiagramm stellt vergleichend das mittlere Plättchenvolumen (MPV) zwi-schen 57 Patienten mit einem systolischen Blutdruck <120 mmHg und 58 Patienten mit einem systolischen Blutdruck von >160 mmHg dar (p=0.029).

Zu berücksichtigen ist, daß antihypertensiv behandelte Patienten im untersuchten Patientengut einen signifikant höheren Blutdruck aufwiesen als unbehandelte Patienten. Bei differenzierter Betrachtung, siehe Abbildung 12, der antihyper-tensiven Therapie hatten aus n=511 Patienten 227 unbehandelte Patienten einen mittleren systolischen Blutdruck vor der Dialyse von 134 mmHg, mit Betablo-ckermonotherapie behandelte Patienten (n=61) einen mittleren systolischen Blut-druck von 137 2.54 mmHg, mit ACE-Hemmer-Monotherapie behandelte Pati-enten (n=93) einen mittleren systolischen Blutdruck vor der Dialyse von 146

1.87 mmHg und in Kombinationstherapie behandelte Patienten einen mittleren systolischen Blutdruck vor Dialyse von 149 2.13 mmHg. In der einfaktoriellen ANOVA-Analyse ergab sich ein höchst signifikanter Unterschied bezüglich der Untergruppen mit p<0.0001.

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Abb. 12: Im Balkendiagramm sind die Mittelwerte des systolischen Blutdrucks bei 227 Patien-ten ohne antihypertensive Therapie, 61 mit Betablocker-Therapie, 93 ACE-Hemmer-Therapie und 130 Patienten, die mit einer Medikamentenkombination therapiert wurden, vergleichend dargestellt. Für die letzten beiden Gruppen ergab sich höchste Signifikanz bezüglich des Unter-schiedes zu den ersten beiden Gruppen mit einem p<0.0001.

3.3.4 Begleiterkrankungen

Arterielle Hypertonie

Patienten mit erhöhtem MPV hatten signifikant häufiger eine arterielle Hyperto-nie als Patienten mit niedrigem MPV, wie in Abbildung 13 gezeigt wird. Aus n=518 Patienten zeigte sich bei 322 Patienten mit vorhandener arterieller Hyper-tonie ein MPV-Mittelwert von 8.37 0.07 fl. Patienten ohne arterielle Hypertonie (n=196) wiesen einen MPV-Mittelwert von 7.98 0.09 fl auf. Im T-Test bei un-abhängigen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit einem p=0.001.

Koronare Herzerkrankung (KHK)

Patienten mit erhöhtem MPV hatten signifikant häufiger eine KHK als Patienten mit niedrigerem MPV, wie in Abbildung 13 gezeigt wird. Aus n=518 Patienten zeigte sich bei den 301 Patienten, die keine koronare Herzerkrankung hatten, ein MPV-Mittelwert von 8.11 0.07 fl. Patienten mit einer koronaren Herzerkran-kung (n=217) wiesen einen Mittelwert für das MPV von 8.38 0.09 fl auf.

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Im T-Test bei unabhängigen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit einem p=0.020.

Periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK)

Patienten mit hochgradiger peripherer AVK (Zustand nach Amputation, Bypass, Gangrän) wiesen ein signifikant höheres MPV auf als Patienten ohne pAVK, wie in Abbildung 13 gezeigt wird. Bei 315 Patienten ohne höhergradige arterielle Verschlußkrankheit lag der MPV-Mittelwert bei 8.17 0.07 fl. Bei den 70 Pati-enten mit höhergradiger pAVK lag der MPV-Mittelwert bei 8.57 0.17 fl. Im T-Test bei unabhängigen Stichproben ergab sich für die Mittelwertgleichheit eine zweiseitige Signifikanz mit einem p=0.017.

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Abb. 13: In den Balkendiagrammen wird die Abhängigkeit des mittleren Plättchenvolumens bei Nichtvorhandensein bzw. Vorhandensein der folgenden Begleiterkrankungen dargestellt. Hypertonie: Keine Hypertonie (n=196) / Hypertonie (n=322; p=0.001 (**), obere Abbildung). Coronarstatus: Keine koronare Herzerkrankung (n=301) / KHK (n=217; p=0.020 (*), mittlere Abbildung). Gefäßstatus: Keine periphere art. Verschlußkrankheit (n=315) / pAVK (n=70; p=0.017 (*), un-tere Abbildung).

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3.4 MPV als Risikofaktor für arterielle Hypertonie, KHK und pAVK

3.4.1 MPV als Risikofaktor für arterielle Hypertonie

Bei Patienten mit hohem MPV ergab sich für das Vorliegen einer arteriellen Hy-pertonie ein höheres relatives Risiko gegenüber Patienten mit niedrigem MPV. Bei der linearen multivariaten Regressionsanalyse für die abhängige Variable arterielle Hypertonie bezüglich der in der bivariaten Korrelation mit arterieller Hypertonie signifikant korrelierenden potentiellen Risikofaktoren für das Vorlie-gen einer Hypertonie ergaben sich folgende, in Abbildung 14 dargestellte, Ein-flußvariablen: An erster Stelle stand das Vorhandensein einer KHK mit p<0.0001 (T=3.543). Es folgte die Erythrocytenzahl mit p=0.002 (T=-3.059) und das mittlere Plättchenvolumen mit einem p=0.003 (T=2.961). Ferner hatte signi-fikanten Einfluß das Vorhandensein einer Herzinsuffizienz mit p=0.012 (T=2.521). Ebenfalls noch signifikant, mit der arteriellen Hypertonie assoziiert, war die Calciumkonzentration im Serum (p=0.029; T=2.184) und die Harnstoff-konzentration im Serum (p=0.044; T=2.015). Abbildung 15 zeigt eine Einteilung des MPV in Quintilen, wobei von den 103 Patienten der unteren Quintile (MPV<7.168 fl) 47 keine Hypertonie und 56 eine Hypertonie hatten. Patienten mit einem MPV >9.172 fl (obere Quintile) wiesen in 23 Fällen keine Hypertonie auf, hingegen bestand in 80 Fällen eine Hypertonie. Im exakten Test nach Fisher ergab sich eine exakte zweiseitige Signifikanz bezüglich der Unterschiedlichkeit der Gruppen von p<0.001. Bei der Risikoabschätzung, siehe Abbildung 20, zeig-te sich für Patienten mit hohem MPV (>9.172) ein relatives Risiko für eine Hy-pertonie von 2.043 (95%iges Konfidenzintervall zwischen 1.346 und 3.102).

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Harnstoff KHK

HI

Calcium

Ery

MPV

Abb. 14: Das Kreisdiagramm zeigt den prozentualen Einfluß der signifikant mit arterieller Hy-pertonie assoziierten Parameter: Koronare Herzkrankheit (KHK; p<0.0001; T=21.76%), E-rythrocyten (p=0.002; T=18.79%), mittleres Plättchenvolumen (MPV; p=0.003; T=18.19%), Herzinsuffizienz (HI; p=0.012; T=15.48%), Calciumkonzentration im Serum (Calcium; p=0.029; T=13.41%) und Harnstoffkonzentration im Serum (Harnstoff; p=0.044; T=12.37%).

Abb. 15: Das Säulendiagramm zeigt die Häufigkeit des Auftretens einer Hypertonie bei den untersuchten dialysepflichtigen Patienten (n=518) in Abhängigkeit vom mittleren Plättchenvo-lumen (MPV) nach Einteilung in Quintilen (untere Quintile: MPV<7.168fl; obere Quintile: MPV >9.172fl).

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3.4.2 MPV als Risikofaktor für koronare Herzerkrankung (KHK)

Für Patienten mit hohem MPV ergab sich für das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung ein relatives Risiko gegenüber den Patienten mit niedrigem MPV. Bei der multivariaten Regressionsanalyse für die abhängige Variable KHK be-züglich der in der partiellen Korrelation mit KHK signifikant korrelierenden po-tentiellen Risikofaktoren für das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung er-gaben sich folgende, in Abbildung 16 dargestellte, Einflußvariablen. Stärkste Abhängigkeit bestand von der Einflußvariablen “Lebensalter“ mit einem p<0.0001 und einem T=9.048. An nächster Stelle lag die Einflußvariable “Niko-tinabusus“ mit einem p<0.0001 und einem T=5.067. Es folgte die “arterielle Hy-pertonie“ mit einem p<0.0001 und einem T=4.643. Dahinter lag die Einflußvari-able “Geschlecht“ mit einem p<0.0001 und einem T=3.794. An fünfter Stelle der Einflußvariablen lag “Diabetes mellitus“ mit einem p=0.021 und einem T=2.322. Ebenfalls einen signifikanten Einflußfaktor stellte das mittlere Plättchenvolumen mit einem p=0.029 und einem T von 2.196 dar. Die übrigen, in der bivariaten Korrelation mit MPV noch signifikanten, Parameter hatten laut linearer multiva-riater Regressionsanalyse bezüglich der abhängigen Variablen KHK keinen sig-nifikanten Einfluß.

Alter

Rauchen

Diabetes

MPV

Hypertonie

Geschlecht

Abb. 16: Das Kreisdiagramm zeigt den prozentualen Einfluß der signifikant mit einer koronaren Herzerkrankung assoziierten Parameter: Lebensalter: (p<0.0001 und T=33.42%), Nikotinabusus (p<0.0001; T=18.72%), arterielle Hypertonie (p<0.0001 und T=17.15%), Geschlecht (p<0.0001; T=14.02%), Diabetes mellitus (p=0.021; T=8.58%) und mittleres Plättchenvolumen (MPV; p=0.029; T=8.11%).

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Bei Einteilung des MPV in Quintilen, siehe Abbildung 17, wiesen von den 103 Patienten der unteren Quintile (MPV<7.168 fl) 67 Patienten keine KHK auf. 36 Patienten hatten eine koronare Herzerkrankung. Bei den 103 Patienten der oberen Quintile (MPV >9.172 fl) lag bei 52 Patienten keine KHK vor, bei 51 Patienten bestand eine KHK. Im exakten Test nach Fisher ergab sich eine zweiseitige Sig-nifikanz von p=0.048. Bei der Risikoabschätzung zeigte sich für Patienten mit hohem MPV (>9.172 fl) ein relatives Risiko für eine koronare Herzerkrankung von 1.288 im Vergleich zu Patienten mit einem niedrigen MPV (<7.168 fl), siehe Abbildung 20.

Abb. 17: Das Säulendiagramm zeigt die Häufigkeit des Auftretens einer koronaren Herzerkran-kung (KHK) bei den untersuchten dialysepflichtigen Patienten (n=518) in Abhängigkeit vom mittleren Plättchenvolumen (MPV) nach Einteilung in Quintilen (untere Quintile: MPV<7.168fl; obere Quintile: MPV>9.172fl).

3.4.3 MPV als möglicher Risikofaktor für periphere AVK (pAVK)

Für das Vorliegen einer pAVK ergab sich weder für hohe noch für niedrige MPV-Werte ein relatives Risiko. Bei der multivariaten linearen Regressionsana-lyse für die abhängige Variable periphere AVK bezüglich der in der bivariaten Korrelation mit peripherer AVK signifikant korrelierenden potentiellen Risiko-faktoren für das Vorliegen einer symptomatischen pAVK ergaben sich folgende, in Abbildung 18 dargestellte, Einflußvariablen. Die stärkste Abhängigkeit be-stand von der Einflußvariablen “Diabetes mellitus“ mit p<0.0001 und einem T=7.838. An nächster Stelle lag die Einflußvariable “apoplektischer Insult“ mit einem p<0.0001 und einem T=6.471. Dahinter lag die Einflußvariable “Neu-

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“Neutrophile in %“ mit einem p<0.0001 und einem T=3.546. Die Einflußvariable “Geschlecht“ folgte mit einem p=0.011 und einem T=2.548. An fünfter Stelle der Einflußvariablen lag die “Herzinsuffizienz“ mit einem p=0.023 und einem T=2.279. Ebenfalls noch einen signifikanten Einflußfaktor stellte das MPV dar mit einem p=0.039 und einem T=2.069. Die übrigen, in der bivariaten Korrelation mit peripherer AVK noch signifikan-ten, Parameter hatten laut multivariater linearer Regressionsanalyse bezüglich der abhängigen Variablen PAVK keinen signifikanten Einfluß mehr.

Diabetes

Apoplex

HI

MPV

Neutrophile

Geschlecht

Abb. 18: Das Kreisdiagramm zeigt den prozentualen Einfluß der signifikant mit pAVK assozi-ierten Parameter: Diabetes mellitus (p<0.0001 und T=31.67%; apoplektischer Insult (p<0.0001; T=26.14%), Neutrophile in % (p<0.0001 und T=14.33%), Geschlecht (p=0.011, T=10.29%), Herzinsuffizienz (HI; p=0.023; T=9.21%) und mittleres Plättchenvolumen (MPV; p=0.039; T=8.36%).

Bei Einteilung des MPV in Quintilen, siehe Abbildung 19, wiesen von den 78 Patienten der unteren Quintile (MPV<7.168 fl) 66 Patienten keine pAVK auf. 12 Patienten hatten eine periphere arterielle Verschlußkrankheit. Bei den 80 Patien-ten der oberen Quintile (MPV>9.172 fl) lag bei 61 Patienten keine pAVK vor, bei 19 Patienten bestand dagegen eine pAVK.

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Ergebnisse

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Abb. 19: Das Säulendiagramm zeigt die Häufigkeit des Auftretens einer peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK) bei den untersuchten dialysepflichtigen Patienten (n=518) in Ab-hängigkeit vom mittleren Plättchenvolumen (MPV) nach Einteilung in Quintilen (untere Quinti-le: MPV<7.168fl; obere Quintile: MPV>9.172fl).

Im exakten Test nach Fisher betrug die exakte zweiseitige Signifikanz jedoch nur 0.230. Es ergab sich demzufolge auch kein erhöhtes relatives Risiko für das Auf-treten einer peripheren AVK bei erhöhtem MPV, wie aus Abbildung 20 ersicht-lich.

Abb. 20: In der Abbildung ist das relative Risiko für Patienten mit hohem mittleren Plättchenvo-lumen (MPV) für: arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit (KHK) und peripherer arteriel-ler Verschlußkrankheit (pAVK) dargestellt. Es zeigt sich ein höchstes relatives Risiko für Hy-pertonie (p<0.001) mit einem 95%igen Konfidenzintervall zwischen 1.346 und 3.102 sowie ein relatives Risiko für eine koronare Herzkrankheit (p=0.048) mit einem 95%igen Konfidenzinter-vall zwischen 1.016 und 1.635, dagegen kein relatives Risiko für eine periphere arterielle Ver-schlußkrankheit (p=0.230) mit einem 95%igen Konfidenzintervall zwischen 0.951 und 1.295.

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Diskussion

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4. DISKUSSION

Die Einflußvariablen auf das mittlere Plättchenvolumen sind trotz ernst zu-nehmender Hinweise auf das MPV als potentiellen Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen, insbesondere den Myokardinfarkt (Martin et al., 1992 und 1991, Dalby Kristensen et al., 1988, D`Erasmo et al., 1988, Erne et al., 1988, Glud et al., 1986, Fagher et al., 1985, Kishk et al., 1985, Sewell et al., 1984, Cameron et al., 1983) und die koronare Herzerkrankung (Pizulli et al., 1998, Bath et al., 1996), bisher weitgehend unbekannt. Gesichert erscheint, daß große Plättchen erheblich aktiver sind bezüglich ihres Aggregationsverhaltens (Funiack et al., 1994). Auch ein Zusammenhang zwischen Dialysebehandlung und erhöhter Plättchenaggregationsneigung wurde beschrieben (Zdrojewski et al., 1996, Saga et al., 1995, Sharpe et al., 1993). Dabei scheint es zu einer dialyseinduzierten Ak-tivierung von Plättchen mit konsekutiver Verminderung der Plättchenzahl und Erhöhung des mittleren Plättchenvolumens zu kommen (Kawabata et al., 1998, Matsuno et al., 1995, Krawczyk et al., 1994, Cases et al., 1993). Hierbei wurden auch Abhängigkeiten von der verwendeten Dialysemembran (De Sanctis et al., 1996, Cases et al., 1993) respektive dem benutzten Dialyseverfahren (Kruse, 1998) beschrieben. Als gesichert gilt ferner die inverse Korrelation von Plätt-chenvolumen und Plättchenzahl. Dies konnte an der vorliegenden Arbeit auch für Hämodialysepatienten bestätigt werden (p<0.0001). Darüber hinaus fand Kruse (1998) bei n=30 Patienten Hinweise auf eine Assoziation von Ultrafiltrat bezo-gen auf das Körpergewicht der Patienten vor Dialyse in Prozent und dem mittle-ren Plättchenvolumen. An n=518 Patienten der vorliegenden Studie zeigte sich höchst signifikant (p<0.0001), daß eine hohe Ultrafiltration pro Gewicht in Pro-zent ein hohes mittleres Plättchenvolumen bedingt. Hingegen zeigte sich keine Korrelation zwischen dem UF-Gewicht (%) und der Plättchenzahl. Daraus muß geschlossen werden, daß der durch Hämodialyse oder durch Hämodiafiltration hervorgerufene Ausgleich der Störungen im Volumen, Säure-Basenhaushalt und Elektrolythaushalt doch maßgeblich an der Regulation des Thrombocytenvolu-mens beteiligt ist.

4.1 Dialysebedingte Einflußvariablen auf das mittlere Plättchen-volumen

Aufgrund der höchst signifikanten Korrelation einer hohen Ultrafiltration pro Körpergewicht in Prozent mit hohen mittleren Plättchenvolumina (p<0.0001) kann das mittlere Plättchenvolumen in gewissem Maße als Volumenmarker ge-

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sehen werden. Hier spiegeln sich die durch Hämodialyse bzw. durch Hämodia-filtration bedingten Volumenänderungen wieder. Interessanterweise ergibt sich im Vergleich der Dialyseverfahren ebenfalls ein höchst signifikanter Unterschied zwischen Hämodiafiltration und Hämodialyse. So wiesen die Patienten, die nach Hämodiafiltration behandelt wurden, ein deutlich höheres mittleres Plättchenvo-lumen auf, als die nach Hämodialyse behandelten Patienten (p<0.0001). Der Un-terschied mag zum einen in der verwendeten Dialysemembran (De Sanctis et al. 1996, Cases et al., 1993) und der besseren Clearance von kleineren Molekülen bei Hämodiafiltration (Kerr 1992) liegen, beim untersuchten Patientenkollektiv lag die Ultrafiltration bei Dialyse nach HDF gleichzeitig jedoch deutlich höher, als bei Dialyse nach HD (p=0.005), was hinweisend auf MPV als Volumenmar-ker ist. Siebers et al. (1989) zeigten, daß das mittlere Plättchenvolumen intraindi-viduell über Monate als konstant anzusehen ist. Demgegenüber zeigte sich bei den Patienten, die länger als 12 Monate dialysiert wurden, ein signifikant höheres MPV als bei Patienten, die erst zwölf Monate oder kürzer dialysiert wurden (p<0.0001). Langfristig andauernde Eingriffe in den Volumen-, Elektrolyt- und Säurebasenhaushalt scheinen somit zu einer regulativen Anpassung des mittleren Plättchenvolumens zu führen. Aufgrund der relativ konstanten Dialyseeinstellung der jeweiligen Patienten ist nach der regulativen Anpassung wieder von einem relativ konstantem mittleren Plättchenvolumen auszugehen. Bei der Untersu-chung des Einflusses der Dialysezeit auf das mittlere Plättchenvolumen zeigte sich, daß länger dialysierte Patienten ( 5 Stunden) gegenüber den kurz dialysier-ten Patienten ( 4 Stunden) ein signifikant höheres MPV aufwiesen (p=0.002). Hierbei muß wiederum berücksichtigt werden, daß länger dialysierte Patienten ein erheblich höheres Ultrafiltrat hatten als kurz dialysierte Patienten (p<0.0001). So sehr die Ergebnisse auch auf das mittlere Plättchenvolumen als Volumenmar-ker weisen, müssen auch die erheblichen Elektrolytveränderungen im Intra- und Extrazellularraum berücksichtigt werden (Kruse 1998).

4.2 Biochemische Einflußparameter auf das mittlere Plättchenvo-lumen

Neben der beschriebenen inversen Korrelation des mittleren Plättchenvolumens zur Plättchenzahl fand sich bei Patienten mit einem pathologisch erniedrigten Natrium im Serum ein signifikant kleineres MPV als bei Patienten mit normalem oder erhöhtem Natrium im Serum (p=0.025). Dagegen zeigten Patienten mit ei-nem erhöhten Kalium im Serum ein signifikant erhöhtes MPV (p=0.001) und bei erhöhter Harnstoffkonzentration fand sich ebenfalls ein erhöhtes mittleres Plätt-chenvolumen (p=0.042). Es ist somit davon auszugehen, daß die bei dialyse-

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pflichtigen, terminal niereninsuffizienten Patienten vorliegenden Elektrolytstö-rungen und deren Ausgleich die Regulation des mittleren Plättchenvolumens be-einflussen. Wie demgegenüber die signifikante MPV-Erhöhung bei Patienten mit erhöhter absoluter Monocytenzahl (p=0.003) zu werten ist, ist unsicher. Möglich erscheint eine gleichsinnige Beeinflussung von MPV (Aktivierung des Aggrega-tionsverhaltens der Thrombocyten) und Monocyten durch Streß, medikamentöse Therapie und Entzündungsvorgänge im Körper.

4.3 Einfluß von medikamentöser Therapie und klinischen Para-metern auf das mittlere Plättchenvolumen

Von hohem Einfluß zeigte sich hierbei eine Therapie mit Betablockern. So hatten mit Betablocker behandelte Patienten ein signifikant höheres MPV als Patienten, die keinen Betablocker erhielten (p<0.0001). Dies gilt zwar auch für die allge-mein antihypertensiv Behandelten (n=284; p<0.0001), jedoch zeigten sich bei differenzierter Betrachtung der antihypertensiven Therapie höchst signifikant höhere MPV-Werte für die mit Betablocker behandelten gegenüber den mit ACE-Hemmer behandelten und den unbehandelten Patienten. Gill et al. (1989) konnten in ihrer Arbeit zeigen, daß Captopril die Calciumaufnahme in die Blut-plättchen hemmt, womit ein vermindertes Plättchenvolumen erklärt werden könnte (Tepel et al., 1994, Zhu et al., 1993). Warum gerade mit Betablocker be-handelte Patienten ein höchst signifikant erhöhtes MPV aufweisen, ist dagegen unklar. Hierbei muß jedoch die zusätzliche Assoziation der Betablockertherapie mit dem Blutdruck und der Herzfrequenz beachtet werden. Dabei zeigten die Pa-tienten mit einer niedrigen Herzfrequenz signifikant höhere MPV-Werte als Pati-enten mit höherer Herzfrequenz (<84/Min). Auch wiesen die Patienten, die einen systolischen Blutdruck von über 160 mmHg vor Dialyse hatten, ein signifikant höheres MPV auf, als die Patienten mit einem systolischen Blutdruck unter 120 mmHg vor Dialyse. Insgesamt zeigten dabei, die antihypertensiv behandelten Patienten einen signifikant höheren Blutdruck als die unbehandelten Patienten. Überraschenderweise lag dabei der Blutdruck der mit einem Betablocker-Monotherapie behandelten Patienten in einer homogenen Untergruppe mit den Unbehandelten. Mit ACE-Hemmer behandelte Patienten und in Kombinations-therapie behandelte Patienten hatten einen signifikant höheren Blutdruck. Eine Erklärung des erhöhten MPV bei Betablockertherapie über die Assoziation zum Blutdruck erscheint somit nicht gerechtfertigt. Nicht außer Acht gelassen werden darf jedoch die Assoziation der Betablockertherapie zur koronaren Herzerkran-kung und der Einfluß vaskulärer Begleiterkrankungen auf das MPV.

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4.4 Einfluß vaskulärer Begleiterkrankungen auf das mittlere Plättchenvolumen

In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben, was die Assoziation von arterieller Hypertonie zum mittleren Plättchenvolumen betrifft. So fand Giles (1981) in seiner Arbeit an einem Patientenkollektiv von 5000 Patienten ein ten-denziell erhöhtes mittleres Plättchenvolumen bei Patienten mit bestehender arte-rieller Hypertonie. Andere Autoren (Bath et al., 1994) fanden dagegen (allerdings an nur kleinen Patientenkollektiven) keine signifikante Korrelation zwischen er-höhtem MPV und Vorliegen einer arteriellen Hypertonie. Bei den 518 Patienten der vorliegenden Studie zeigte sich ein höchst signifikant erhöhtes mittleres Plättchenvolumen bei Patienten mit arterieller Hypertonie (p=0.001). Die in der Literatur (Pizzulli et al., 1998, Bath et al., 1996) bereits gut dokumentierte Asso-ziation zwischen dem Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung und erhöhtem MPV konnte auch in der vorliegenden Arbeit bestätigt werden (p=0.020). Entge-gen den Untersuchungen von Fagher et al. (1985) fand sich auch für Patienten mit peripherer arterieller Verschlußkrankheit ein signifikant erhöhtes mittleres Plättchenvolumen (p=0.017). Das es sich bei den beobachteten Assoziationen lediglich um einen Einfluß der vaskulären Erkrankungen auf das mittlere Plätt-chenvolumen handelt ist aufgrund der vorliegenden Ergebnisse unwahrschein-lich, vielmehr lassen die beobachteten Verbindungen zwischen MPV und vasku-lären Erkrankungen lassen auch darauf schließen, daß das MPV einen eigenstän-digen Risikofaktor darstellt.

4.5 Mittleres Plättchenvolumen als Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen

Basierend auf der Arbeit von Thompson et al. (1982), wonach große Plättchen funktionell bedeutender sind als kleine Plättchen, vor allem bezüglich ihres Ag-gregationsverhaltens, der LDH-Aktivität und des Serotonin-Uptakes, wird ein erhöhtes MPV zumindest für kardiovaskuläre Erkrankungen mittlerweile als ein-deutiger Risikofaktor gesehen (Toplak et al. 1994; Martin et al.,1991; Throw-bridge et al. 1987). Am vorliegenden Patientengut konnte ein erhöhtes MPV vorwiegend als Risikofaktor für eine arterielle Hypertonie gezeigt werden. Bei den Einflußvariablen auf das Vorhandensein für eine arterielle Hypertonie lag das MPV mit einer Signifikanz von p=0.003 bereits an dritter Stelle. Im exakten Test nach Fisher ergab sich bei einer Signifikanz von p=0.001 ein relatives Risi-ko für eine arterielle Hypertonie für Patienten mit erhöhtem MPV (>9.172fl) von 2.043 gegenüber Patienten mit einem niedrigem MPV (<7.168fl). Auch für die

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koronare Herzerkrankung stellt das mittlere Plättchenvolumen nach der multiva-riaten Regressionsanalyse für die Variable KHK einen signifikanten Einflußfak-tor dar (p=0.029). Im exakten Test nach Fisher ergab sich bei einer Signifikanz von p=0.048 ein relatives Risiko für eine koronare Herzerkrankung für Patienten mit hohem MPV (>9.172fl) von 1.288 gegenüber Patienten mit niedrigem MPV (7.168fl). Ein Zusammenhang mit der Plättchenzahl bestand jeweils nicht. Inso-weit können die Aussagen von Pizzulli et al. (1998) gestützt werden. Auch für die periphere AVK fand sich noch ein signifikanter Einfluß des MPV mit p=0.039, im exakten Test nach Fisher bestand jedoch keine Signifikanz mehr und es ergab sich demzufolge auch kein relatives Risiko für das Auftreten einer peri-pheren AVK bei erhöhtem MPV. Aufgrund der gezeigten wechselseitigen Beein-flussung von vaskulären Erkrankungen und mittlerem Plättchenvolumen sowie der Bestätigung des mittleren Plättchenvolumens als Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen, erscheint eine weitere Aufklärung der Einflußvariablen auf das mittlere Plättchenvolumen vordringlich. Insbesondere müssen zukünftige Arbei-ten zeigen, inwieweit eine Betablockertherapie gegebenenfalls durch signifikante Erhöhung des mittleren Plättchenvolumens bei vaskulären Erkrankungen prob-lematisch ist oder ob die gesehene MPV-Erhöhung bei Betablockertherapie doch ursächlich auf die vaskuläre Grunderkrankung zurückzuführen ist. Für Hämodia-lysepatienten im Speziellen stellt sich die Frage, inwieweit der Einsatz einer Hä-modiafiltration gegenüber einer reinen Hämodialyse noch sinnvoll zu begründen ist. Schon Kerr (1992) sieht nur in punkto verbesserte Clearence von kleineren Molekülen und ß2-Mikroglobulin ein Vorteil für Hämodiafiltration. Ob ange-sichts der erhärteten Hinweise auf MPV als Risikofaktor für vaskuläre Erkran-kungen und des überproportional häufigen Auftretens dieser Erkrankungen bei Hämodialysepatienten jedoch der Einsatz der Hämodiafiltration weiterhin Sinn macht, muß bezweifelt werden (Kruse, 1998).

4.6 Ausgeschlossene mögliche Einflußfaktoren auf das MPV

Keine MPV-spezifischen Einflüsse fanden sich bezüglich Alter und Geschlecht der Patienten übereinstimmend mit den Beobachtungen von Shiga et al. (1999) und Lozano et al. (1998), sowie Graham (1987). Die von Brown (1997), Sharpe (1993) und Saigo (1992) gefundene Assoziation zwischen einem erhöhtem MPV und Diabetes mellitus konnte am vorliegenden Patientengut nicht bestätigt wer-den. Allerdings beschrieb Saigo (1992) eine eindeutige Korrelation zur Diabetes-einstellung (nur unzureichend eingestellte Diabetiker wiesen ein hohes MPV auf) und Brown (1997) fand nur ein hohes MPV bei jenen Diabetikern, die gleichzie-tig erhebliche vaskuläre Erkrankungen aufwiesen.

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Diskussion

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Im Gegensatz zu der Arbeit von D`Erasmo et al. (1990) fand sich keine Assozia-tion des MPV zum apoplektischen Insult, wobei aber am vorliegenden Patienten-gut die niedrige Patientenanzahl mit apoplektischem Insult zu berücksichtigen ist. Keine Assoziationen fanden sich ebenso zwischen MPV und diversen vasku-lären Risikofaktoren wie Hypercholesterinämie und Nikotinabusus, überein-stimmend mit den Arbeiten von Funiak et al. (1994) und Martin et al. (1991).

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Zusammenfassung

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5. ZUSAMMENFASSUNG

Bekanntermaßen besteht bei dialysepflichtigen Patienten mit multiplen Risiko-faktoren eine erheblich gesteigerte Arterioskleroseentwicklung. Bei n=518 dialy-sepflichtigen Patienten wurde das mittlere Plättchenvolumen (MPV) im Citrat-blut gemessen und mittels bivariater Korrelationsanalyse und multivariater linea-rer Regressionsanalyse auf signifikante Assoziationen zu den weiteren, klini-schen und biochemischen Parametern untersucht. Es zeigte sich für das MPV eine signifikante inverse Korrelation zur Plättchenzahl, sowie eine signifikante Beeinflussung durch Dialyseparameter. So ergaben sich signifikante Abhängig-keiten des MPV von der Ultrafiltration bezogen auf das Körpergewicht der Pati-enten vor Dialyse in Prozent, dem gewählten Dialyseverfahren (Hämofiltration oder Hämodiafiltration), sowie der Dialysezeit. Auch die Gesamtdialysedauer der Patienten hatte signifikanten Einfluß auf das MPV. Ebenso beeinflußten weitere biochemische Parameter das mittlere Plättchenvolumen deutlich. So bestanden signifikante Abhängigkeiten von der Monocytenzahl, dem Kalium im Serum, dem Natrium im Serum sowie dem Harnstoff im Serum. Bei medikamentöser Therapie und klinischen Parametern zeigte sich neben signifikantem Einfluß des Blutdrucks und einem inversen Einfluß der Herzfrequenz während der Dialyse eine signifikante Beeinflussung des MPV durch eine vorhandene Betablockerthe-rapie. Diese kann nicht allein durch eine Assoziation zum Blutdruck oder zur Herzfrequenz begründet werden. Bezüglich bestehender vaskulärer Begleiter-krankungen beeinflußte hauptsächlich die arterielle Hypertonie das MPV, in ge-ringerem Maße jedoch auch noch das Bestehen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) sowie einer peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK). Umge-kehrt wurde ein hohes mittleres Plättchenvolumen als ein Risiokofaktor für das Vorliegen einer arteriellen Hypertonie und einer KHK, nicht jedoch für das Vor-liegen einer pAVK identifiziert. Übereinstimmend mit bereits vorliegenden Stu-dien wurde keine Beeinflussung des MPV durch Lebensalter oder Geschlecht gefunden, ebenso bestand keine Assoziation zu den Risikofaktoren vaskulärer Erkrankungen (Nikotinabusus, Hypercholesterinämie). Somit stellt das MPV bei dialysepflichtigen Patienten nicht nur einen Marker für verschiedene Dialysepa-rameter dar, sondern erscheint auch als eigenständiger Risikofaktor für vaskuläre Erkrankungen.

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DANKSAGUNG

An dieser Stelle möchte ich Herrn PD Dr. med. M. Tepel ganz herzlich für die Stellung des Themas, für die jederzeit gewährte Unterstützung und für die kriti-sche Durchsicht meiner Arbeit danken. Mein Dank gilt ferner dem Laborpersonal der Universitätsklinik Herne, sowie den Ärzten und dem Pflegepersonal an den beteiligten Dialysezentren für die ho-he Kooperationsbereitschaft. Weiterhin möchte ich mich bei meiner Frau für ihre konstruktive Unterstützung ganz herzlich bedanken.

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LEBENSLAUF Persönliche Daten Name: Bertolt Linder Anschrift: Dorotheenstr. 18 58089 Hagen Telefon: 02331/336177 Geburtstag: 15.07.65 Geburtsort: Köln-Lindenthal Familienstand: verheiratet, eine Tochter Schul- und Berufsausbildung 1977 Umzug nach Regensburg und dort Besuch des Werner von

Siemens Gymnasium 1984 Erhalt der Allgemeinen Hochschulreife am Werner von Siemens

Gymnasium in Regensburg 1985 - 92 Medizinstudium in Freiburg Beruflicher Werdegang 01.93 - 06.94 AiP in der Inneren Abteilung des Lorettokrankenhauses Freiburg

bei Prof. Fröhlich 07.94 - 08.94 Weiterbeschäftigung als Assistenzarzt in der Inneren Abteilung 09.94 - 08.96 Assistenzarzt bei Prof. Herz in der Mittelrhein-Klinik Boppard,

Fachklinik für Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen 09.96 - 12.98 Assistenzarzt bei Chefarzt Dr. Lüsebrink in der Internen Abteilung

des Hospital zum Heiligen Geist in Hagen-Haspe Seit 01.01.99 Assistenzarzt in der Medizinischen Klinik des en-süd-Klinikums

in Schwelm