Einführung in die BWL (Wings und Winfos) WS 2005/2006 Prof. Dr. Jürgen Schwark 1 Gliederung der...

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Einführung in die BWL (Wings und Winfos) WS 2005/2006 Prof. Dr. Jürgen Schwark

1 Gliederung der Einzelwirtschaften

2 Typologie von Unternehmen

3 Standortwahl

4 Wahl der Rechtsform/ Unternehmensverfassung

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1 Gliederung der Einzelwirtschaften (Unternehmen + Haushalte)

.Einzelwirtschaften

Unternehmen Haushalte

Private:Urerzeu

ger

Weiter-verarbeiter

Dienst-leister Private Öffentliche

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Gliederung der Einzelwirtschaften

Private Unternehmen:

Urerzeuger

Landwirtschaft

Bergbau

Energie

Weiterverarbeiter

Industrie

Handwerk

Dienstleister

Handel

Banken, Versicherungen

Öffentliche Unternehmen:

Ohne Rechtspersönlichkeit:

Theater

Klärwerke

Mit eigener Rechtspersönlichkeit:

Ortskrankenkassen

Sparkassen

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Gliederung der Einzelwirtschaften

Private Haushalte:

Familien

Vereine

Anstalten

Öffentliche Haushalte:

Bund

Länder

Gemeinden

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2 Typologie von Unternehmungennach:

Wirtschaftszweigen

Leistungsart

Dominanten Elementarfaktor

Grössenklasse

Standortcharakteristika

Rechtsform

Unternehmensverbindungen

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Unternehmen nach Größenklassen (nach Wöhe)

. Unternehmen mit Zahl der Unter- Anteil Beschäftigte Anteil... Beschäftigten nehmen in Tsd. in % in Tsd. in %

1 650 25,2 6502,4

2 - 4 1.038 40,2 2.81210,4

5 - 9 495 19,2 3.19111,8

10 - 19 212 8,2 2.80810,4

20 - 49 114 4,4 3.42512,7

50 - 99 38 1,5 2.6289,8

100 - 199 19 0,7 2.5529,5

200 - 499 11 0,4 3.29612,2

500 - 999 2 0,1 2.0397,6

> 1.000 2 0,1 3.57113,2

Insgesamt 2.581 100,0 26.973100,0

Unternehmen und Beschäftigte nach Größenklassen aufgrund derBeschäftigtenzahl

Klein-B.

Mittel-B.

Groß-B.

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Hauptwirtschaftszweige1 Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 1,34 %

2 Energie- und Wasserversorgung, Bergbau 0,14%

3 Verarbeitendes Gewerbe 16,04 %

4 Baugewerbe 8,66 %

5 Handel 27,89 %

6 Verkehr- u. Nachrichtenübermittlung 3,86 %

7 Kreditinstitute u. Versicherungsgewerbe 3,82 %

8 Sonstige Dienstleistungen u. freie Berufe 38,25 %

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LeistungsartSachleistungssektor (1-4)

Beschäftigte 50,5 %

Anzahl der Unternehmen 26,2 %

vs.

Dienstleistungssektor (5-8)

Beschäftigte 49,5 %

Anzahl der Unternehmen 73,8 %

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Dominanter ElementarfaktorUnterteilung der einzelnen Wirtschaftszweige möglich nach den Kriterien:

Lohnintensität

Anlagenintensität

Materialintensität

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GrössenklasseGrössenklasse

Merkmale

Kleine

Unternehmen

mittelgroße

Unternehmen

Große Unternehmen

Bilanzsumme unter

6,7 Mio DM

mindestens

zwei

Merkmale

über

26,9 Mio. DM

Umsatzerlöse unter

13,4 Mio DM

der kleinen und grossen

Grössenklasse

über 53,8 Mio DM

Arbeit-

nehmerzahl

50 im Jahres-

Durchschnitt

müssen über oder unter-

schritten sein

250 im Jahresdurch-schnitt

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Aus den Angaben der befragten Personen über die Anzahl der Beschäftigten in ihrem Unternehmen wurden für die vorliegende Analyse folgende Betriebsgrößenklassen gebildet:

- Unternehmen mit bis unter 20 Arbeitnehmern (KU = Kleine Unternehmen),- Unternehmen mit 20 bis unter 200 Arbeitnehmern (KbMU = Kleine bis Mittlere Unternehmen),- Unternehmen mit 200 bis unter 2000 Arbeitnehmern (MbGU

= Mittlere bis Große Unternehmen)- Unternehmen mit 2000 und mehr Arbeitnehmern (GU = Große Unternehmen).

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GrössenklasseNeuordnung der Größenklassen zum 1.1.2001

Mit Wirkung vom 1.1.2001 an gelten neue Kriterien zur Einteilung der Betriebe in Größenklassen für die steuerliche Betriebsprüfung.

Dabei sind die Grenzwerte in allen Bereichen erhöht worden.

Die Einstufung in die maßgebende Größenklasse (Groß-, Mittel-, Klein- und Kleinstbetrieb) ist wichtig für die Dauer und Häufigkeit der Betriebsprüfung.

Bei Großbetrieben knüpft der Prüfungszeitraum i.d.R. an den vorherigen Zeitraum an (so genannte "Abschlußprüfung").

Demgegenüber ist bei den übrigen Betrieben die Prüfungshäufigkeit wesentlich geringer und umfaßt meistens die letzten drei Jahre.

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Grössenklasse

Betriebsart Betriebsmerkmal Großbetriebe (Beträge in DM)

Mittelbetriebe (Beträge in DM)

Kleinbetriebe (Beträge in DM)

Umsatzerlöse oder über 11,9 Mio. (bisher 11,8

Mio.)

über 1,45 Mio. (bisher 1,4 Mio.)

über 256.000 (bisher 250.000)

Handelsbetriebe

steuerlicher Gewinn über 465.000 (bisher 460.000)

über 91.000 (bisher 90.000)

über 50.000 (bisher 48.000)

Umsatzerlöse oder über 6,8 Mio. (bisher 6,7 Mio.)

über 835.000 (bisher 825.000)

über 265.000 (bisher 250.000)

Fertigungsbetriebe

steuerlicher Gewinn über 415.000 (bisher 410.000)

über 91.000 (bisher 90.000)

über 50.000 (bisher 48.000)

Umsatzerlöse oder über 6,9 Mio. (bisher 6,7 Mio.)

über 1,29 Mio. (bisher 1,25

Mio.)

über 265.000 (bisher 250.000)

Freie Berufe

steuerlicher Gewinn über 900.000 (bisher 875.000)

über 260.000 (bisher 200.000)

über 50.000 (bisher 48.000)

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Grössenklasse

Umsatzerlöse oder über 8,65 Mio. (bisher 8,25

Mio.)

über 1,16 Mio. (bisher 1,1 Mio.)

über 265.000 (bisher 250.000)

andere Leistungsbetriebe

steuerlicher Gewinn über 480.000 (bisher 460.000)

über 94.000 (bisher 90.000)

über 50.000 (bisher 48.000)

Aktivvermögen oder über 202 Mio. (bisher 200 Mio.)

über 51 Mio. (bisher 50 Mio.)

über 16 Mio. (bisher 15 Mio.)

Kreditinstitute

steuerlicher Gewinn über 810.000 (bisher 800.000)

über 280.000 (bisher 275.000)

über 64.000 (bisher 60.000)

Versicherungs-unternehmen

Jahresprämien-einnahmen

über 44 Mio. (bisher 40 Mio.)

über 7,2 Mio. (bisher 6,5 Mio.)

über 2,75 Mio. (bisher 2,5 Mio.)

Wirtschaftswert der selbstbewirtschafteten Fläche oder

über 283.000 (bisher 275.000)

über 139.000 (bisher 135.000)

über 62.000 (bisher 60.000)

land- und forstwitschaftliche Betriebe

steuerlicher Gewinn über 164.000 (bisher 160.000)

über 87.000 (bisher 85.000)

über 50.000 (bisher 48.000)

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Neue Mittelstandsdefinition des IfM Bonn in €

Unternehmensgröße Zahl der Beschäftigten Umsatz € / Jahr

klein bis 9 bis unter 1 Million

mittel 10 bis 499 1 bis 50 Millionen

groß 500 und mehr 50 Millionen und mehr

© IfM Bonn

http://www.ifm-bonn.org/

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Übersicht 1: Vorteile in den Arbeitsbedingungen nach Unternehmensgrößenklassen

Modell Arbeitsbedingung Vorteile für ...

1. Abwechslungsreiche Tätigkeit KU

2. Selbständige Gestaltung des Arbeitsablaufs KU

3. Strenge Leistungsbeurteilung KU, KbMU

4. Wechselschicht KU, KbMU

5. Einbindung in wichtige Unternehmensentscheidungen

KU

6. Befristeter Arbeitsvertrag KU

7. Arbeitsplatz am Wohnort KU, KbMU, MbGU

8. Belastende Umwelteinflüsse GU

9. Nervliche Anspannung --

10. Erhöhtes Risiko von Arbeitsunfällen GU

11. Sorgen um den Arbeitsplatz (GU)*

12. Abweichung tatsächlicher von gewünschter Arbeitszeit

GU

13. Weiterbildungs- und -entwicklungsmöglichkeiten (GU)**

14. Betriebsklima (Vorgesetzte) --

15. Betriebsklima (Kollegen) --

© IfM Bonn

KU: Unternehmen mit unter 20 AN, KbMU: Unternehmen mit 20 bis unter 200 AN; MbGU: Unternehmen mit 200 bis unter 2000 AN, GU: Große Unternehmen mit über 2000 AN. * Im Vergleich zu Mitarbeitern in KbMU. ** Im Vergleich zu Mitarbeitern in KbMU und MbGU. Quelle: Eigene Erstellung nach Auswertung des SOEP 2001

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Aus den Angaben der befragten Personen über die Anzahl der Beschäftigten in ihrem Unternehmen wurden für die vorliegende Analyse folgende Betriebsgrößenklassen gebildet:

- Unternehmen mit bis unter 20 Arbeitnehmern (KU = Kleine Unternehmen),- Unternehmen mit 20 bis unter 200 Arbeitnehmern (KbMU = Kleine bis Mittlere Unternehmen),- Unternehmen mit 200 bis unter 2000 Arbeitnehmern (MbGU

= Mittlere bis Große Unternehmen)- Unternehmen mit 2000 und mehr Arbeitnehmern (GU = Große Unternehmen).

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GrössenklasseNeuordnung der Größenklassen zum 1.1.2001

Mit Wirkung vom 1.1.2001 an gelten neue Kriterien zur Einteilung der Betriebe in Größenklassen für die steuerliche Betriebsprüfung.

Dabei sind die Grenzwerte in allen Bereichen erhöht worden.

Die Einstufung in die maßgebende Größenklasse (Groß-, Mittel-, Klein- und Kleinstbetrieb) ist wichtig für die Dauer und Häufigkeit der Betriebsprüfung.

Bei Großbetrieben knüpft der Prüfungszeitraum i.d.R. an den vorherigen Zeitraum an (so genannte "Abschlußprüfung").

Demgegenüber ist bei den übrigen Betrieben die Prüfungshäufigkeit wesentlich geringer und umfaßt meistens die letzten drei Jahre.

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3 StandortwahlStandortentscheidungen haben zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Vor allem durch politische Veränderungen werden die Grenzen zwischen Staaten durchlässiger.

Verbesserte Transport- und Informationssysteme (z.B. Internet) erleichtern die Kontakte zwischen verschiedenen Standorten. Somit stehen den heutigen Unternehmungen weltweite Standortalternativen zur Verfügung.

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StandortwahlStandort - geografischer Ort, an dem Produktionsleistungen eingesetzt werden, um Leistungen zu erbringen.

Erste Entscheidungen:

Regional – National – International

Ein Standort – Mehrere Standorte

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StandortwahlJeder Standort verursacht standortspezifische Aufwendungen (z.B. Grundstücksaufwendungen) und erbringt standortspezifische Erträge (z.B. Absatzvorteile).

Das Oberziel der Standortwahl ist die Maximierung der Differenz zwischen den standortspezifischen Erträgen und Aufwendungen.

Dieses Oberziel ist in Unterziele zu zerlegen, so dass operationale Kriterien gefunden werden, an denen Vor- und Nachteile von Standorten messbar sind.

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Standortfaktorenkatalog      Beschaffungsorientierte Standortfaktoren·        Beschaffungskontakte, z.B. Wirtschaftsbehörden, Arbeitsvermittlung, Ausstellungen,-         Grundstücke (Beschaffenheit, Anschaffungspreis bzw. Miethöhe)-         Arbeitskräfte (Arbeitskräftepotential in

Abhängigkeit u.a. von der Zahl der Bevölkerung und der Lebensqualität eines Standortes, Lohnniveau, Qualifikation, Erfahrung und Teamgeist der Arbeitskräfte)

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Standortfaktorenkatalog      Beschaffungsorientierte Standortfaktoren·       Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

(Preise, Transportkosten)-         Energie (Verfügbarkeit, Energiekosten)-         Verkehr (Verkehrsinfrastruktur, z.B. Autobahnanschluss, Nähe zum Flughafen, Transportkosten)

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Standortfaktorenkatalog      Fertigungsorientierte Standortfaktoren·       

Natürliche Gegebenheiten-         Geologische Bedingungen, z.B. Erdbebengefährdung

-         Klimatische Bedingungen, z.B. Belastungen durch extreme Luftfeuchtigkeit oder Temperaturen

·        Technische Gegebenheiten (räumliche Nähe und technische Kompetenz

kooperationswilliger Betriebe, z.B. Zulieferer bei einer just-in-time- Logistik)

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Standortfaktorenkatalog      Absatzorientierte Standortfaktoren

·        Absatzkontakte zu Abnehmern, z.B. Unternehmen, die dort produzieren, wo der Kunde wohnt, um näher an den Kundenwünschen zu sein-        

Kontakte zu Absatzhilfen, z.B. Makler, Messen, Werbeagenturen, kooperationswillige

Handelshäuser bei abgeschotteten Vertriebswegen, z.B. Japan, Ausstellungen·        Absatzpotentiale

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Standortfaktorenkatalog      Absatzorientierte Standortfaktoren

·-         Bevölkerungsstruktur (Anzahl und Schichtung potentieller Konsumenten)

-         Bedürfnisstruktur (aktuelle/latente Bedürfnisse)-         Kaufkraft-         Konkurrenz-         Herkunftsgoodwill, z.B. Solinger Stahlprodukte,

Dresdner Stollen-         Verkehr (Verkehrsinfrastruktur, z.B. Autobahnanschluss, Nähe zum Flughafen, Transportkosten)

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StandortfaktorenkatalogStaatliche festgelegte Standortfaktoren

·        Staatliche Hilfen (Subventionen, z.B. Förderungsprogramme, Existenzgründungshilfen, Förderungen von Forschungsvorhaben·        Staatliche Belastungen-         Steuern (unterschiedliche Hebesätze bei der Gewerbesteuer, Steuerbegünstigungen Standorte, internationales Steuergefälle)-         Grenzüberschreitende Regelungen

(Zölle, Außenhandelskontingente, Kapitalverkehrsbeschränkungen) mit der Folge einer Benachteiligung des Exports und damit einer Begünstigung des ausländischen Standorts-        

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StandortfaktorenkatalogStaatliche festgelegte Standortfaktoren

·        -  Staatliche Regulierungen (Genehmigungsverfahren, z.B. im Bereich der Gentechnologie)

-         Umweltschutzmaßnahmen (Auflagen zur Reduktion von Umweltbelastungen, Aktivitäten von Bürgerinitiativen)

·        Wirtschaftsordnung (wirtschaftrechtliche Bestimmungen wie Wettbewerbsgesetze, Gewerbeordnungen,

Mitbestimmung) sowie Risiken einer Änderung der Wirtschaftsordnung aufgrund politischer Instabilität, z.B. Privatisierungschancen oder Enteignungsrisiken

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Standortplanung aus Sicht der öffentlichen Hand

Bundes-Raumordnung

Landes(entwicklungs)plan

Regionalplan

Flächennutzungsplan

Bauplanung

Fach-planung

Gegenstromprinzip

Öffentlich-keit

(VerbändeBürger)

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Existenzgründung und Standortauswahlprozess

Verfahrensschritte1) Festlegung der Kriterien für die Bewertung der

einzelnen Alternativen2) Gewichtung der Kriterien3) Bewertung möglicher Merkmalsausprägungen der

Kriterien4) Feststellung und Bewertung der

Merkmalsausprägungen bei den einzelnen Alternativen

5) Modellüberprüfung (Sensitivitätsanalyse)6)  Beurteilung der Ergebnisse

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Ein Unternehmen plant die Errichtung einer weiteren Produktionsstätte. Es kommen vier Standorte in Frage, welche nach sechs verschiedenen Kriterien mit jeweils unterschiedlichem Gewicht  bewertet werden. Jeder Standort wird bezüglich der einzelnen Kriterien auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 9 (sehr gut) bewertet. In der folgenden Tabelle sind die Bewertungen zusammengefasst.

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Bewertung für Standort

Kriterium Gewicht A B C D

Arbeitsmarkt 0,25 9 5 6 8

Transportwege 0,20 6 6 5 4

Nähe zu Lieferanten 0,20 3 4 4 6

Nähe zum Absatzmarkt 0,15 7 4 6 5

Lebensqualität 0,10 3 4 6 1

Steuerliche Belastung 0,10 3 7 7 5

Nutzwerte 5,70 4,95 5,50 5,35

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Maschinebaustudent Jürgen T. hat im Rahmen seiner DA einen neuartigen Edelstahlfilter zur Regenwasseraufbereitung für Brauchwasser in Privathäusern entwickelt. Der Filter reinigt sich selbst, ist wartungsfrei und extrem langlebig. Seine Erfindung hat er sich patentieren lassen. Er will seine Erfindung selber vermarkten – den Filter lässt er von einem nahe gelegenen Maschinenbau- und Werkzeugbetrieb fertigen.

In einem Scoring-Modell bzw. nutzwertanalytischen Verfahren sollen nun die relevanten Faktoren für drei zur Entscheidung stehende Standorte bewertet werden:

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Standort A: Elternhaus von Jürgen T. in einer baden-württembergischen Kleinstadt am Rande der Schwäbischen Alb.

Auf dem dachboden könnte ein großzügiges Büro ausgebaut werden. Telekommunikationsanschlüsse sind bereits verlegt.

Standort B: In 50 km Entfernung zum Betrieb, der für Jürgen T. die Filter herstellt, könnte er dort ein Büro mieten, das von einer in Konkurs gegangenen Versicherungsagentur aufgegeben wird.

Standort C: Im Zentrum von München könnte er – allerdings gegen relativ hohe Miete – ein Büro in einem neu errichteten Geschäftszentrum anmieten.

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siehe Word-Datei Standortfaktor

Bsp. siehe auch: Ott, H. J.: Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure und Informatiker, München 1995, S. 275-284