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Einweihung des Bocksprungbrunnens und des oberen Hofs am Zeppelin-Gymnasiums am 19.Juli 2011 durch Frau Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann Der Bocksprungbrunnen des Zeppelin-Gymnasiums "Am Brunnen hat sich unser magerer, kleiner und spitzbärtiger Rektor das Bierglas mit Wasser gefüllt." Diesen Satz schreibt der Schriftsteller und ehemalige Schüler des Zeppelin-Gymnasiums Hermann Lenz über den ersten Schulleiter des Reform-Realgymnasiums, Dr. Julius Miller (1912-1932). Er trinkt am Bocksprungbrunnen. Anlässlich der Einweihung des Reform- Realgymnasiums schreibt das Stuttgarter Neue Tagblatt am 15.9.1912 über den Brunnen von Daniel Stocker, dessen Motiv ‚Böckleinsprünge’ heiße: „Frohsinn, Jugendlust soll sein neues Werk zum Ausdruck bringen, eine plastische Verherrlichung des lärmenden Lebens gleichsam, das sich in Zukunft zu Füßen seines Sockels abspielen wird. In der Mitte des Hofes erhebt sich der Brunnen. Auf einem achteckigen Stufenaufbau steht ein niederer, runder, leicht ornamentierter Sockel, der die wohl gerundete 3,20 Meter im Durchmesser betragende Schale in Muschelkalkimitation trägt. In der Mitte der Schale wächst der quadratische Brunnenstock empor mit seinen vier [es sind drei!] bronzenen, in der Verzierung an die Ornamentik des Baus anklingenden Wasserausläufen. Die Art nun, wie Stocker durch seinen ornamentierten niederen Sockel in Bronze die figürliche Gruppe mit dem Stein zusammenstimmt, ist überaus fein. Und eine ganz prächtige Komposition, dieser lebensgroße, etwa 15jährige Knabe, der, den Kopf und Oberkörper leicht

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Einweihung des Bocksprungbrunnens und des oberen Hofs

am Zeppelin-Gymnasiums am 19.Juli 2011 durch

Frau Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann Der Bocksprungbrunnen des Zeppelin-Gymnasiums "Am Brunnen hat sich unser magerer, kleiner und spitzbärtiger Rektor das Bierglas mit Wasser gefüllt." Diesen Satz schreibt der Schriftsteller und ehemalige Schüler des Zeppelin-Gymnasiums Hermann Lenz über den ersten Schulleiter des Reform-Realgymnasiums, Dr. Julius Miller (1912-1932). Er trinkt am Bocksprungbrunnen. Anlässlich der Einweihung des Reform-Realgymnasiums schreibt das Stuttgarter Neue Tagblatt am 15.9.1912 über den Brunnen von Daniel Stocker, dessen Motiv ‚Böckleinsprünge’ heiße: „Frohsinn, Jugendlust soll sein neues Werk zum Ausdruck bringen, eine plastische Verherrlichung des lärmenden Lebens gleichsam, das sich in Zukunft zu Füßen seines Sockels abspielen wird. In der Mitte des Hofes erhebt sich der Brunnen. Auf einem achteckigen Stufenaufbau steht ein niederer, runder, leicht ornamentierter Sockel, der die wohl gerundete 3,20 Meter im Durchmesser betragende Schale in Muschelkalkimitation trägt. In der Mitte der Schale wächst der quadratische Brunnenstock empor mit seinen vier [es sind drei!] bronzenen, in der Verzierung an die Ornamentik des Baus anklingenden Wasserausläufen. Die Art nun, wie Stocker durch seinen ornamentierten niederen Sockel in Bronze die figürliche Gruppe mit dem Stein zusammenstimmt, ist überaus fein. Und eine ganz prächtige Komposition, dieser lebensgroße, etwa 15jährige Knabe, der, den Kopf und Oberkörper leicht

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vorgebeugt, nach dem ausschlagenden Böcklein zu haschen scheint. Wie aber Stocker die natürliche, lebendige Bewegung dieses huschenden, haschenden Spiels in einen einheitlichen Rhythmus der Linie zu fassen verstand, das ist plastisch gedacht und empfunden. Und ebenso die feine wohlberechnete Profilwirkung für die seitlichen Zugänge. Auch der leicht patinierte Bronzeguß wirkt sehr angenehm.“ Der Wasserspeier an der Vorderseite ist „ein langes Rohr zur zeitweisen Entnahme von gutem Trinkwasser“. Mit einem Becher, der mit einer Kette an einer heute noch vorhandenen Öse befestigt war, konnte das Wasser geschöpft werden, wenn der „Schuldiener“ mit „einem Griff“ den Hahn geöffnet hatte. Die kürzeren Rohre versorgten den Brunnen mit „den Tag über in dünnem Strahl fließendem Nutzwasser“ (Dollinger) Gegossen wurde die Skulptur von der Gießerei Stotz und Schlee in Stuttgart. Der Brunnen wurde „Gestiftet vom Bürgerverein der unteren Stadt und Vorstadt Berg“, wie es auf der Plakette heißt. Der 1872 oder 1874 gegründete Bürgerverein (aufgelöst 1934) stiftete 3000 Mark für den Brunnen und die Bronzeskulptur, die Installationen kosteten der Stadt zusätzlich 2000 Mark. Durch die Stiftung war es „ermöglicht, statt des kleinen Pferdes eine hübsche künstlerisch ausgeführte Bronzefigur auf den Brunnen zu setzen.“ (Dollinger)

Bürgersinn und das Engagement der Landeshauptstadt sind auch heute notwendig gewesen, um diesen Brunnen zu retten und ihn nach fast 100 Jahren als Monument zu erhalten. Dies ist durch viele großzügige Spenden gelungen, und die erforderlichen 15.000 Euro sind gestiftet worden. Der Wunsch der Schulgemeinde des Zeppelin-Gymnasiums, dass der Brunnen zum 100. Jubiläum im Jahre 2012 wieder Wasser

spendet, geht nun am 19. Juli 2011 in Erfüllung. Der Rektor und alle Schülerinnen und Schüler können wieder Wasser trinken. Aus der 1. Jahresschrift 1912/1913 des Zeppelin-Gym nasiums Früher mussten alle Schulen jährlich einen Jahresbericht vorlegen, in dem die Lehraufträge, die Veränderungen im Lehrerkollegium, die Ausmärsche (Wandertage), die Feiern an den Geburtstagen von König und Kaiser und vieles andere mehr aufgeführt wurden. Diese Berichte wurden gedruckt und sind heute noch in der Landesbibliothek vorhanden. Das Zeppelin-Gymnasium, vormals Reformrealgymnasium, wurde am 14. September 1912 eingeweiht. Dem ersten Jahresbericht von 1912/1913 ist ein Anhang angefügt, in dem der Architekt Regierungsbaumeister Richard Dollinger eine Beschreibung des

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Bauwerks vorlegte. Er war aus dem Wettbewerb mit 70 eingereichten Entwürfen als Sieger hervorgegangen. In diesem Bericht ging er auch auf den bildnerischen Schmuck des Gebäudes ein: „Der bildnerische Schmuck ist nur sparsam dort verwendet worden, wo er durch die Bedeutung der gewählten Stelle und durch den Gegensatz zu den benachbarten ruhigen Flächen stark wirken kann. Solche Stellen sind besonders die großen Giebelfelder der beiden Flügelbauten, die durch die streng aufgefassten großen Figuren einer Pallas Athene und eines kraftvollen Jünglings, der eine kränzetragende Nike in der Hand hält, ausgezeichnet sind. In beabsichtigtem Gegensatz zu diesen in ernster Schönheit dargestellten Skulpturen ist die kleine Bronzefigur gebildet, die auf einer breiten runden Brunnenschale in der Mitte des Schulhofs steht. Dieses von allen Seiten reizvolle Kunstwerk zeigt mit feinem Humor einen nackten, mit einem Böcklein spielenden Knaben und weist darauf hin, dass im Schulhof der Frohsinn der Jugend sein Recht behalten darf, wenn auch im Schulbau selbst der Ernst der Arbeit zu walten hat. Die Giebelfiguren sind von Bildhauer Karl Gimmi, die Brunnenfigur ist von Bildhauer Daniel Stocker.“ (S. 2 u. 4) Über die Einweihungsfeier heißt es in „Zur Geschichte der Anstalt“, Jahresbericht 1912/13, S. 16: „Nach einem Rundgang durch das Haus übergab im Vorhof namens des Bürgerv ereins der unteren Stadt und Vorstadt Berg Architekt Förstner den von dem Verein gestifteten Brunnen. Er führte aus, dass durch die Gründung der Anstalt ein lange gehegter Wunsch der unteren Stadt erfüllt worden sei und dass daher der Bürgerverein seiner Freude und seinem Dank in einem äusseren Zeichen Ausdruck geben wolle; die Brunnenfigur, ein Sinnbild des Frohsinns und Spiels, möge das Verständnis wach halten für frohes Jugendspiel. Der Oberbürgermeister (Lautenschlager) nahm die Stiftung für die Stadt mit herzlichem Danke in Empfang.“ „Frohsinn, Spiel, frohes Jugendspiel“ sind die Wörter, mit denen der Brunnen beschrieben wird als Gegensatz zum Schulbau, wo „der Ernst der Arbeit zu walten hat“. Welcher Architekt würde heute einen Brunnen für das Spiel der Jugend planen, Klettergerüste, Schaukeln, Slacklines sind die gängige Möblierung von Schulen. Heute ist der Brunnen ein Denkmal und zeugt von der Idee der höheren Bildung zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Königreich Württemberg.

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Daniel Stocker (1865-1957) Anlässlich seines 90. Geburtstages am 9. Juli 1955 veröffentlichte die Schwäbische Heimat (6/1955, S. 218-219 mit Bild) eine Würdigung von Daniel Stocker. Der „in seiner Vaterstadt Stuttgart und im ganzen Lande hochgeachtete Plastiker“ war in Vergessenheit geraten, obwohl der 1908 von ihm geschaffene Weißenburgbrunnen erst im Jahre 1954 vom Sohn des damaligen Bildhauers Richard Schönfeld wiederhergestellt wurde. Stocker hat von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik und das Dritte Reich bis hin zur Bundesrepublik die Geschichte Deutschlands miterlebt und künstlerisch gestaltet. Der Weißenburgbrunnen (1910) und der Bocksprungbrunnen (1912) stammen aus der Zeit des Königreichs Württemberg und sind dem Neoklassizismus verpflichtet. Nach dem 1. Weltkrieg schuf Stocker Gefallenendenkmale, z.B. 1929 in Feuerbach, und kirchliche Werke. In den Neuzehnhundertdreißigerjahren näherte er sich dem Kunstideal der Nazidiktatur an und wurde im Haus der Kunst ausgestellt. Die Zeit bis zum ersten Weltkrieg war der Höhepunkt seines Schaffens. Er gehörte nicht zur Avantgarde der Bildhauerei, sondern bewegte sich im Mainstream der öffentlichen und privaten Kunstszene, gestaltete Brunnen, Grabmale und zum Beispiel die Allegorie der Musik auf der Attika des Staatstheaters (1911). Sein Lehrer war Adolf von Donndorf (1835-1916), der „an die großen Traditionen des Rauchschen Klassizismus anknüpfte.“ Stocker fühlte sich dieser Tradition verpflichtet. „Dank seiner geistigen Herkunft aus der klassizistischen Schule hat er als Idealist, als Künstler, stets dem Bleibenden und dem Zeitlosen Ausdruck verliehen.“ Natürlich wandte er sich „einer freieren Stilrichtung“ zu, wie es besonders beim Weißenburgbrunnen zu erkennen ist, der zweifellos vom Jugendstil beeinflusst ist. Die „lebendig bewegte Brunnenfigur im Hofe der Zeppelin-Oberschule zu Stuttgart vom Jahre 1915 (sic, 1912), der Knabe, der mit einem springenden Ziegenbock scherzt“ ist im Geiste des Klassizismus gestaltet, wenngleich das Portrait des Knaben realistische Züge hat. Für den Autor Walter Weber gehört dieses Denkmal „zu den anziehendsten ihrer Art.“ Walter Weber endet seine Würdigung: „Er gestaltet den menschlichen Körper in reiner ursprünglicher Nacktheit; sein künstlerischer Wille verleiht seinen Gestalten inneren Adel und hebt sie in eine eigene Welt reinen und kräftigen Lebensgefühls.“ Dieses kräftige Lebensgefühl eignet sich einem Gymnasium, und darum ist die Renovierung des Bocksprungbrunnens mehr als nur eine denkmalpflegerische, sondern vielmehr eine pädagogische Verpflichtung gewesen.

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Die abgesägten Schwänze … „Dem Böcklein haben Abiturienten das Schwänzchen, dem Knaben das Gemächt abgeflext“ zu diesem Satz aus dem Brunnenflyer (2010) hat sich von den rund 1000 angeschriebenen Ehemaligen nur einer in einer Mail aus dem „fernen Irland“ geäußert: „Sehr geehrte Herren, obgleich ich mir sicher bin, dass mehr als dreißig Jahre nach dem Attentat selbiger Akt längst verjährt ist, muss ich leider gestehen, dass ich zu jener dunklen Stunde lediglich in Kenntnis gesetzt wurde, "die Dreizehner würden sich den Burschen im Brunnen vornehmen" - was dann ja auch geschah. Die tatsächliche Gestaltung des schandbaren Überfalls und die daraus resultierende Verstümmelung wurden von uns dann erst am Morgen nach der Tat entdeckt. Nur dunkel kann ich mich der Form und Lage des entfernten Körperteils entsinnen. Klein und unscheinbar, ganz dem wilhelminischen Geist der Epoche entsprechend, scheint es mir in der Erinnerung gewesen zu sein. Ob das Corpus Delicti noch in der Schublade irgendeines Pennälerschreibtisches ein Schattendasein führt, das weiß ich leider nicht zu

sagen. Augenzeugen des eigentlichen Tathergangs müssten unter den Abiturienten des Jahrgangs '79 zu finden sein. Die Frühjahrsausgabe 1977 des berühmt-berüchtigten "Wüste(n)kuriers" zierte als Titelbild ein Foto des bronzenen Knaben, allerdings mit übermaltem Gemächt ("Zensur am ZG" oder so ähnlich lautete die Bildunterschrift). Mit einem bisschen Glück hat der Fotograf die Originalfotografie noch in seiner Asservatenkammer. Wer der Fotograf war, dessen kann ich mich nicht erinnern. (…).“ Der üble Scherz ist entweder 1979 oder schon 1978 passiert. Bis jetzt hat sich noch keiner gemeldet … Bild aus der Schülerzeitschrift „Zeppelin“ 1966

Obwohl die Stiftung Stuttgarter Brünnele das Geld dazu gegeben hätte, wollte das Landesdenkmalamt die Teile nicht ersetzen. Es ist der Ansicht, dass jedes Denkmal eine eigene Geschichte hat, dazu zählen auch Verletzungen, wie die destruktive Aneignung der Brunnenskulptur durch die Abiturienten. Solche Beschädigungen können über die Rezeption von Kunstwerken viel aussagen. Im Fasching haben sich die Schüler auf originelle und lustige Weise den Knaben und das Böcklein anverwandelt, sie sollten mit ihnen Fasching feiern.

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Die Gestaltung des oberen Hofs – die Renovierung des Bocksprungbrunnens

Im Auftrag der Landeshauptstadt vertreten durch Albrecht Knapp und Sibylle Rose vom Schulverwaltungsamt und Andreas Hellmann vom Garten-, und Friedhofs- und Forstamt hat Landschaftsarchitekt Ralph Wölffing-Seelig einen Entwurf für die Gestaltung des oberen Hofs erarbeitet: Der Hof soll mit seiner symmetrischen Anlage und im Bezug zum neoklassizistischen Gebäude und zu seinem in der Mittelachse stehenden Bocksprungbrunnen gestaltet werden und trotzdem für die Schülerinnen und Schüler einen attraktiven Aufenthaltsort darstellen. Der Hof erhält neuen Plattenbelag aus melierten, sandsteinfarbenen Betonplatten, die die Farbigkeit des Maulbronner Steins der Fassade aufnehmen und die im wilden Verband verlegt werden. Um die vier Linden und um den Brunnen mit den fünf Platanen werden quadratische bzw. rechteckige Splittflächen angelegt. Dieser Belag ist wasserdurchlässig, sodass das abfließende Oberflächenwasser die Linden und Platanen bewässern kann. An jeweils einer Seite der Quadrate in der Mitte des Hofes befindet sich eine Blocksitzbank aus Beton. Dort können sich die Schülerinnen und Schüler aufhalten, sich unterhalten und das Geschehen am Stöckach verfolgen. Der Brunnen und die Figur sollen sorgfältig gereinigt werden, dabei aber ihren Charakter und ihre Patina behalten. Bei den Bauarbeiten wird die historische Brunnenstube mit einer Druckwasser- und einer Steuerungsleitung verbunden und wie ursprünglich an das Abwassersystem angeschlossen werden. Die vorhandenen Rohre in der Brunnenstube sollen reaktiviert oder erneuert werden. Die Rohre werden wieder angeschlossen, sodass Wasser aus den drei Speiern fließen kann.

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Die Renovierung des Bocksprungbrunnens wurde auf Initiative von Oberstudiendirektor Reinhold Weh von der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Voraussetzung war, dass die Schulgemeinde etwa 15.000 Euro

sammelt. In enger Zusammenarbeit mit Peter H. Haller von der Stiftung Stuttgarter Brünnele, die den angesammelten Betrag auf glatte 15.000 Euro auffüllte, gelang es in einem halben Jahr den Betrag zusammen zu bringen. Ehemalige Schülerinnen und Schüler und Freunde des Zeppelin-Gymnasiums, Gönner der Stiftung Stuttgarter Brünnele, Bürgerinnen und Bürger von Stuttgart, der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost, Banken und Geschäftsleute, der

Handels- und Gewerbeverein haben gespendet. Jeweils 1000 Euro haben der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost und der Bildungspartner des Zeppelin-Gymnasiums, die Volksbank Stuttgart eG gespendet. Allen Spendern sei herzlich gedankt für dieses bürge rliche Engagement! Diese Broschüre stellt einige wichtige Aspekte des Bocksprungbrunnens dar. Es wurden die erwähnten Quellen und die Akte „Brunnen für das Reformrealgymnasium“ im Stadtarchiv ausgewertet und Zeitzeugen befragt. Einige Fragen sind noch nicht geklärt und könnten z. B. in Schülerprojekten beantwortet werden: • Wurde der Brunnen wirklich mit Mineralwasser (Architekt R. Dollinger redet „von gutem

Trinkwasser“) gespeist und wann ist die Leitung vermutlich bei einem Bombenangriff unterbrochen worden?

• Wann wurden der Brunnen endgültig stillgelegt und die zuführenden Leitungen gekappt und als Bohrloch zur Befestigung von Blindflanschen benutzt? (Der verwendete Fischerdübel S 12 ist seit 1958 im Handel. Dabei wurde auch die Reparatur am Stein – das gräuliche Rechteck aus Beton - bei jedem der drei Speier vorgenommen.)

• Wer hat den Schwanz des Böckleins und das Gemächt des Knaben abgesägt? Sind die Teile noch vorhanden?

Stuttgart, im Juli 2011, verantwortlich für Texte und Bilder: Zeppelin-Gymnasium Stuttgart, Reinhold Weh, Schulleiter

Zeppelin-Gymnasium