Elektrotechnik 2010/01

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Heft 1 | Januar 2010 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK 10 – 30 Glasfaser-Verbindungen für die Schweiz (FTTH) 40 Energietransportverbindungen in Industriebauten 43 Gebäudeautomation spart Energie 66 NIN-Know-how, Leserfragen Teil 52

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Elektrotechnik, Ausgabe Januar 2010

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Heft 1 | Januar 2010www.elektrotecHnik.cH

elektrotecHnikautomation, telematikgebäudetecHnik

10 – 30 glasfaser-Verbindungen für die Schweiz (FttH)

40 energietransportverbindungen in industriebauten

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66 nin-know-how, leserfragen teil 52

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Edito

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ET-Wettbewerb Januar 2010

Fiber to the HomeLiebe Leserin, lieber Leser

Die Zahl der Breitbandanschlüsse in der Schweiz ist in den vergangenen Jahren jährlich im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Über drei Viertel der Schweizer Haushalte verfü-gen heute über einen Breitbandzugang ins Internet. Im inter-nationalen Vergleich ist die Schweiz bei der Breitband-Penet-ration (per 100 Einwohner) unter den Top-OECD-Ländern. Trotz dieser Entwicklung investieren Telekomanbieter und Versorgungsgesellschaften in der Schweiz Milliarden von Franken, um Privatkunden und Geschäftsbetriebe zunehmend mit Glasfaserkabel zu vernetzen. Die bestehende Bandbreite wird dadurch weiter erhöht und das Leistungsangebot von Te-lekommunikationsdiensten zu Internet, Telefon, Fernsehen und Radio kann entsprechend erweitert werden.

Im Bereich der Glasfaseranschlüsse kann die Schweiz noch aufholen, denn da liegen wir weit hinter den führenden Län-dern in Asien (Japan, Südkorea) und Skandinavien (Schweden, Dänemark, Norwegen) zurück. Um die Vorteile und Dienste der leistungsstarken Glasfaserkabel entsprechend zu nutzen, braucht es vom Übergangspunkt (Building Entry Point) beim Hausanschluss bis zu den einzelnen Abschlussdosen (Optical Tele-communications Outlet) in den Räumlichkeiten entsprechendes Fachwissen und geeignete Komponenten. Da eröffnen sich dem Elektroinstallateur und den Fachfirmen neue interessante Geschäftsmöglichkeiten. ET berichtet auf den Seiten 10 bis 30 über Nutzen- und Kostenaspekte sowie über konkrete Anwen-dungs- und Projektbeispiele rund um «Fiber to the Home» (FTTH), wie die Glasfasertechnik ins Wohnzimmer heute be-zeichnet wird.

Der Klimagipfel von Kopenhagen ging mit mageren Ergeb-nissen zu Ende. Die teilnehmenden Staaten konnten sich nicht auf konkrete und verbindliche Vorgaben zur Emissionsbe-grenzung einigen. Nach Ansicht des Bundesamtes für Umwelt könne die Schweiz die CO2-Emissionen jedoch problemlos um 20 Prozent reduzieren. Zu den vorgeschlagenen Massnah-men gehören unter anderem Gebäudesanierungen. Das sei auch wirtschaftlich attraktiv, denn effiziente Technologien sei-en ein Markt der Zukunft. Auf Seite 43 erfahren Sie, welchen Beitrag intelligente Gebäudeautomation leisten kann.

Wir wünschen einen guten Start ins nächste Jahrzehnt.

Hansjörg Wigger, Chefredaktor

Innovationsschub

Liebe Leserin, lieber Leser

Trotz anhaltender Wirtschaftskrise präsentierten an denTechnologiemessen Ineltec und Go über 500 AusstellerNeuheiten aus den Bereichen Elektro-, Installationstech-nik und Automatisierung. Aufgefallen sind dabei die zahl-reichen «grünen» Produkte und Systeme rund um dieMegathemen Energieeffizienz und erneuerbare Energien.Solche Lösungen helfen unseren Energiebedarf effizien-ter und zukunftssicher zu gestalten. Die Aussteller sindüberzeugt vom nachhaltigen Nutzen ihrer Produkte undsehen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zuver-sichtlich entgegen. Im Messeblog 2009 hat ET onlineeine Reihe von Kommentaren und Berichten von Anbie-tern live aufgezeichnet.

Positive Stimmung verbreitete Andreas Züttel, Leiterdes Empa-Forschungsprogramms Materialien für Ener-gietechnologien, anlässlich seines Vortrags an der Empa-Akademie. Er ist überzeugt, die Abhängigkeit von fossilenEnergieträgern mit Wasserstoff überwinden zu können.Lesen Sie seine Antworten auf Seite 78.

Investitionen in die Weiterbildung und Nachwuchsför-derung ist das viel gehörte Erfolgsrezept der Elektrobran-che. Für viele Unternehmen ist Weiterbildung einSchlüsselfaktor in der Unternehmensstrategie zur Einfüh-rung neuer Technologien sowie zur Sicherung von Quali-tät und Wertschöpfung. Weiterbildung macht sich auchfür die Lernenden bezahlt, denn ein Abschluss einer hö-heren Fachschule wird im Durchschnitt mit bis zu1500 Franken zusätzlich entlöhnt. Absolventen von Be-rufslehren und anschliessender höherer Fachausbildungverdienen somit etwa gleich viel wie Universitätsabgän-ger. ET berichtet darüber in der Rubrik Weiterbildungauf Seite 101 sowie regelmässig in der kürzlich lanciertenSerie Brain Food Seite 104.

Das ET-Team Ihnen eine innovationsreiche Lektüre.

Hansjörg Wigger, Chefredaktor

In welcher Kampagne wird das Bildmotiv verwendet?

• ecofriendly Energieeffizienz• Green Building-Initiative• Biomass Energie

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ET-Wettbewerb September 09

Elektrotechnik 9/09 | 1

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Wo findet die 8. Nationale Photovoltaik-Tagung statt?

– Winterthur•– Urnäsch•– Adelboden•

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Inhaltsverzeichnis

Edito rial 1 Fiber to the Home

Aktuell 4 Produktanzeigen

Automation & Elektronik 6 Siemens: Industrielle Schalt-

technik erneuert

Telematik & Multimedia 10 Pilotprojekt für Glasfasernetz

im Kanton Freiburg 11 Glasfasertechnik erfordert

hohe Investitionen 13 Fiber to the Home ist

Massenmarkt von morgen

14 Alle reden von FTTH – Pfyn hat es umgesetzt

19 Eine gute Planung ist das halbe Projekt

20 Wettbewerb bei FTTH leicht gemacht

21 Zeitgemässer Anschluss in der Wohnung

22 Multimedia-Services à discrétion 24 Antworten auf Fragen von

FTTH-Einsteigern 25 Fachausbildung Fiber to the Home 26 NewLine Fiber to the Home –

Kompetenz von BKS 27 Fachgerechte Verkabelung von

Wohnungen 30 Multiroom-Musikanlage mit

Internetanschluss 31 Drucker für Kleinbetriebe

und Heimbüros Installations- & Gebäudetechnik 35 Green Building Portikon 38 Wago-Lösung für

Airport Hotel Basel 40 Energietransport über Strom-

schiene oder Kabel? 43 Intelligente Gebäudeautomation

spart Energie

Licht & Leuchten 51 Lichtlösungen für Restaurants

Sicherheit 53 Fingerprint Zutrittskontrollsystem

Wirtschaft & Verbände 55 GNI-Fachgruppe Bauherren 58 BuildingSMART Schweiz 58 Mehr Lohn für die Mitarbeiter der

Elektro-Installationsbranche 58 GebäudeEffizient-Award 2009

Forschung & Umwelt 59 Innovation dank F&E-Investitionen 61 Zink-Luft-Akkus 61 Smarte Haushaltgeräte von GE 62 Pionier der Energieversorgung

Aus- und Weiterbildung 64 Brain Food 66 NIN-Know-how 52 70 Abschlussfeier der Fach-

hochschule St. Gallen

Veranstaltungen 71 Lösungen von Electrolux

an der Swissbau 72 Fachmessen für Elektrotechnik 76 Electro-Tec mit Fachkongress

Energieeffizienz 77 Veranstaltungsagenda 78 Stellenanzeiger 80 Vorschau

Die Schweiz wird mit Glasfaserkabel vernetzt: Hier arbeiten prominente Vertreter beim Pilotpro-jekt im Kanton Freiburg. Mehr zum Thema auf den Seiten 10 bis 30.

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Multifunktionale Tastatur ❚

Nutzen Sie eine Vielzahl von Rechnern und Services gemein-sam. Durch ihren modularen Aufbau können alle WEY-Tasta-turen auf individuelle Bedürfnis-se bezüglich Hard- und Soft-ware angepasst werden. Eine Vielzahl von Schnittstellen (PS2, USB, seriell usw.) sowie unter-schiedliche Plattformen (PC, Reuters Dealing, SUN usw.) werden unterstützt. Mit den Modellen MK06 und WEY RAY 06 können bis zu 6 Rechner über nur eine Tastatur und Maus be-dient werden. Nebst den optio-nal erhältlichen Tastenblöcken können die Funktionstasten an

den Farbdisplays beliebig pro-grammiert werden. In Kombi-nation mit dem WEY Deskswitch oder WEY Allocation System lassen sich Rechner gemeinsam nutzen, beispielsweise um Li-zenzkosten einzusparen. Mit ei-nem einzigen Tastendruck lassen sich die gewünschten Rechner bzw. Anwendungen anwählen. Die Tastaturen sind sehr ergo-nomisch und erleichtern die Ar-beit.

WEY Elektronik AG8103 UnterengstringenTel. 044 751 89 89www.weytec.com

Berührungsloser Füllstandsschalter ❚

Die neuen CLW-Sensoren von Sensortechnics erkennen zuver-lässig Füllhöhen von Flüssigkei-ten und Schüttgütern ohne di-rekten Kontakt mit dem Medi-um. Für alle Füllstandsschalter lassen sich schnell und flexibel zwei Schaltpunkte mit einer Hysterese kleiner 25 mm defi-nieren. Die CLW-Grenzwert-schalter nutzen eine völlig neue berührungslose kapazitive Sen-sortechnologie und gewährleis-ten vollständige Medienverträg-lichkeit und Sterilität. Durch ihre kleine Baugrösse eignen sich die Füllstandsschalter her-vorragend zur platzsparenden

Integration in OEM-Endgeräte. Die CLW-Sensoren messen durch die Aussenwand nahezu aller nichtmetallischen Behälter und lassen sich vom Anwender durch eine einfache Zweipunkt-kalibration auf die gewünschten Füllstandspegel, das Medium und die Applikationsbedingun-gen anpassen. Es besteht auch eine Temperatur- und Feuchtig-keitskompensation.

Sensortechnics GmbHD-82178 PuchheimTel. 0049 89 80083-0www.sensortechnics.com

Prüfgeräte PROFITEST MASTER ❚

Ob in privaten, gewerblichen oder industriellen Objekten – Prüfgeräte der PROFITEST Master-Serie geben dem An-wender die Sicherheit, dass sei-ne Installation den geltenden Vorschriften entspricht und zu-verlässig funktioniert.

Die Installationstester wur-den speziell für elektrotechni-sche Messaufgaben mit hohem Präzisions- und Sicherheitsan-spruch konzipiert und erfüllen

dabei auch die Anforderungen der höchsten Messkategorie CAT IV. Nicht nur die Genau-igkeit wurde verbessert, die neu-en Installationsprüfgeräte mes-sen Kurzschlussströme über RCDs dank Vormagnetisierung ohne Auslösung mit dem ech-ten, vollen Messstrom.

Die mitgelieferte Software ETC erlaubt die Erstellung komplexer Gebäudestrukturen am PC und direkt am Gerät.

GMC-Instruments Schweiz AG8052 ZürichTel. 044 308 80 [email protected]

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elektrotecHnikautomation, telematikgebäudetecHnik

10 – 30 glasfaser-Verbindungen für die Schweiz (FttH)

40 energietransportverbindungen in industriebauten

43 gebäudeautomation spart energie

66 nin-know-how, leserfragen teil 52

SM 600-10: Saubere Leistung ❚

Die Anforderungen an die Dy-namik der Stromversorgungen, die beim Test von Wechselrich-tern die Solarpanels simulieren, steigen. Dies hat Delta Elektro-nika veranlasst, seiner Stromver-sorgungsserie SM 6000 ein neu-es Modell hinzuzufügen, das hoch dynamisch ist. Das Gerät bewältigt beispielsweise bei vol-ler Last den Sprung von 60 V auf 540 V in weniger als einer Milli-sekunde! Mehrere Geräte lassen sich ohne Zugeständnisse an die Dynamik wie Bausteine zu grös-seren Einheiten seriell und par-allel verschalten. So werden Aus-gangsspannungen von 1200 V

erreicht, ein Wert, der für den Test moderner Wechselrichter bereits gefordert wird. Auch bei der Zusammenschaltung mehre-rer Stromversorgungen bleibt der Ableitstrom unter 30 mA, damit die Isolationsprüfung im Wechselrichter nicht auslöst. Die SM 6000 Serie umfasst jetzt acht verschiedene Modellvarian-ten. Das neue SM 600-10 liefert eine maximale Ausgangsspan-nung von 600 V bei 10 A.

Schulz-Electronic GmbH4153 ReinachTel. 061 712 2600www.schulz-electronic.ch

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Flexible Druckmessumformer ❚

Mit der PB-Serie stellt Baumer eine neue Familie von Druck-messumformern vor, die auf-grund ihres modularen Systems individuell auf Kundenbedürf-nisse anpassbar sind. Sie zeich-nen sich durch hohe Genauig-keit über einen grossen Tempe-raturbereich aus. Der Druckbereich liegt zwischen 100 mbar und 1600 bar. Vier verschiedene Sensortechnologi-en (Keramik-kapazitiv, Silizium-piezoresistiv, Metall-Dünnfilm und Keramik-Dickfilm) sowie

eine grosse Auswahl an industri-ellen Prozessanschlüssen und elektrischen Anschlüssen stehen zur Verfügung. Die PB-Druck-messumformer eignen sich auch für Ausseneinsatz, wie sie etwa in der Hydraulik und Pneuma-tik, Wasseraufbereitung oder in der chemischen Industrie gefor-dert sind.

Baumer Electric AG8501 FrauenfeldTel. 052 728 13 13www.baumer.com

BICONT Autoinkasso von Elektron ❚

Das Gerät funktioniert vollauto-matisch. Es entlastet Hauseigen-tümer, Liegenschaftenverwal-tungen und Hauswarte von allen Umtrieben beim Kassieren von Gebühren für die Waschküche. Jeder Benutzer der Waschküche besitzt eine persönliche Wasch-karte. Einzahlungen auf das Kon-to des Vermieters sind jederzeit per Post, Bank oder Handy mög-lich. Dieses Guthaben kann am BICONT-Gebührenautomaten oder an einer separaten Ladesta-tion rund um die Uhr auf die Karte geladen werden. Ein Über-brückungsguthaben ermöglicht

Waschvorgänge, auch wenn die Ein-zahlung noch nicht gutgeschrieben ist. Die Installation des BICONT Autoin-kasso erfolgt ein-fach und schnell durch den Elektro-installateur. Die Vorteile für Lie-genschaftenbesit-

zer und Verwaltungen:Entlastung von allen Um-•trieben rund um das Gebüh-reninkassoKein Bargeld-Handling mehr•Keine aufwendigen Abrech-•nungen mehrZufriedene Mieterschaft•Korrekte Verteilung der •Kosten für die WaschkücheSchweizer Qualität vom •Marktleader Elektron

ELEKTRON AG8804 Au ZHTel. 044 781 04 64,www.elektron.ch

Sicherung bereits integriert! ❚

Als neuestes Produkt der erfolg-reichen Überspannungsschutz-Gerätefamilie DEHNguard präsentiert der Blitz- und Über-spannungsschutz-Spezialist

DEHN + SÖHNE den DEHN-guard M .. CI mit integrierter Ableitervorsicherung. Auch die-ser neue, universell einsetzbare Überspannungsableiter Typ 2 besteht aus einem Basiselement und einem gesteckten Schutz-modul. Die sehr kompakte Bau-form des Schutzmoduls beinhal-tet sowohl den eigentlichen Überspannungsableiter als auch eine Ableitervorsicherung. Die oft schwierige Auswahl der Vor-sicherung für den Überspan-nungsschutz entfällt beim Ein-satz des DEHNguard® M .. CI, denn dem Anwender werden alle ableiterspezifischen Di-mensionierungsvorgaben wie Kurzschlussfallbetrachtungen und Impulsstromtragfähigkeit durch die bereits integrierte Vorsicherung abgenommen.

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Überspannungsschutz mit ❚Vorsicherung

Mit dem Ableiter VAL-CP-MCB, einer Kombination aus Ableitervorsicherung und Über-spannungsableiter Typ2, erüb-rigt sich die Wahl der Vorsiche-rung für den Überspannungs-schutz. Die Ableitervorsicherung, ausgeführt als Sicherungsauto-mat, ist auf die Ableiteigenschaf-ten des steckbaren Überspan-nungsableiters angepasst und sorgt so für eine Ausnutzung der Leistungsfähigkeit. Damit ent-fällt jetzt die aufwendige Klä-

rung, ob und welche Vorsicherung vorge-nommen werden sollte. Neben der Steckbarkeit der Überspannungsab-leiter und den stoss-stromtragfähigen Siche-rungsautomaten gehö-ren die Statusanzeige und Fernmeldung zu den Besonderheiten. Die Schaltstellung der Vorsi-cherungen und der Sta-tus des Überspannungs-

schutzes kann vor Ort auf einen Blick erkannt werden. Darüber hinaus steht eine Sammelfern-meldung zur Verfügung, die an beliebigem Ort eine eindeutige Aussage über den Schutz der Anlage liefert.

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Mehr Leistung und Funktionalität auf kleinerem Raum ❚

Siemens: Industrielle Schalttechnik erneuertSiemens hat den Sirius-Systembaukasten bis 40 A im Haupt- und Steuerstromkreis erneuert. Die Geräte sparen durch höhere Leistung bei gleicher Bauform Platz. Mehr Funktionen und einfache Stecktechnik erleichtern den Schaltschrankbau und verringern den Verdrahtungsaufwand.

Der Sirius-Systembaukasten wurde in den Baugrössen S00 und S0 durchgän-gig im Haupt- und Steuerstromkreis er-neuert. Bei gleicher Bauform decken die Komponenten nun eine grössere Leis-tung ab: Baugrösse S00 bis 7,5 kW, in S0 bis 18,5 kW bei 400 Volt. Die Schüt-ze 3RT2 sind in einem Strombereich bis 38 A einsetzbar und die Leistungsschal-ter 3RV2 bis 40 A, beide mit nur 45 mm Baubreite. Die Sanftstarter 3RW30 und 3RW40 sowie der Kompaktabzweig 3RA6 sind bereits seit 2008 verfügbar.

Vereinfachte VerdrahtungÜber AS-Interface und IO-Link werden die Komponenten einfach in die Auto-matisierungsebene eingebunden. Mit den neuen Schaltgeräten überwacht der Anwender nicht nur den Motor, sondern die gesamte Applikation. Um Direkt-, Wende- oder Stern-Dreieck-Starter auf-

zubauen, ist keine aufwendige Verdrah-tung nötig, sondern die Sirius-Funkti-onsmodule 3RA27 und 3RA28 lassen sich auf Sirius-Schütze 3RT2 einfach aufstecken. Das Funktionsmodul für den Stern-Dreieck-Starter enthält die Steu-erlogik und Zeiteinstellung, für Schütz-Baugrössen S0 und S00 und durch die Weitspannungselektronik für unter-schiedlichste Spulenausführungen ge-eignet. Schütze haben erweiterte Funk-tionen, wie bereits eingebaute Hilfs-schalter oder UC-Spulenausführungen.

Geräte einfach einklickenDie Komponenten werden über das Si-rius-Einspeisesystem 3RV29 oder 3RA6 mit Energie versorgt. Dazu werden die einzelnen Leistungsschalter, komplette Verbraucherabzweige oder Kompaktab-zweige einfach in die Einspeisesysteme eingeklickt. Alle Komponenten sind al-

ternativ mit Schraub-, Federzug- oder Ringkabelschuhanschlusstechnik ausge-stattet. Die gasdichte Klemmverbindung der Federzugtechnik ist resistent gegen Rütteln und Vibrationen.

Eingebunden in Simatic S7Da die Sirius-Geräte in das Enginee-ringsystem Step 7 der Simatic-S7-Steu-erungen eingebunden sind, stehen alle Verbraucherabzweigdaten zentral in der Steuerung zur Verfügung und können komfortabel übertragen und ausgewer-tet werden. Das sind zum Beispiel Steu-er- und Statussignale der Verbraucher-abzweige. Fehler werden so umgehend lokalisiert, als Klartextanzeige an zentra-ler Stelle oder über HMI (Human Ma-chine Interface)-Displays vor Ort zur Verfügung gestellt. Durch 2- und 3-pha-sige Überwachungsrelais, die direkt im Verbraucherabzweig integriert sind, lässt sich nicht nur der Motor, sondern auch die Applikation überwachen.

Planung umfassendTechnische Informationen wie Handbü-cher, Datenblätter sowie grafische Da-ten, wie etwa 3D-Modelle und Schalt-pläne stehen im Internet zur Verfügung. Die CAx-Daten können dabei direkt in Engineeringprogramme und Waren-wirtschaftssysteme übernommen wer-den. Mit den neuen Geräten und umfas-sendem Support unterstützt Siemens Planer und Schaltschrankbauer. ❚

Siemens Schweiz AGIndustry SectorIndustry Automation and Drive Technologies8047 ZürichTel. 0848 822 844www.siemens.ch/automation

Vollständig erneuerter Sirius-Systembaukasten bis 40 A.

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Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehensie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitar-beitende angewiesen, wie beispielsweise Tom Frey. Als Key Account Manager findet er flexibeldie richtigen Routen zum Erfolg – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei.Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dassbei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu?Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen.

BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68,[email protected], www.bkw-fmb.ch/jobs

Tom Frey, Key Account Manager«Veränderung bedeutetFlexibilität und die Bereitschaft,neue Routen zu finden»

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Energieversorgung/Elektroinstallation ❚

Folgt man dem Weg des «Stroms», lässt sich die Elektri-zitätsbranche zweiteilen: in die Energieversorgung (Strompro-duktion, Stromübertragung/ -verteilung) und die Elektroins-tallation. Das neu erschienene Heft ist entsprechend in zwei Subbranchen gegliedert. In bei-den Teilen finden sich aufschluss-reiche Laufbahnbeispiele, Über-sichten zu den Aus- und Weiter-bildungen sowie Funktionsbe-schreibungen. Die Energiever-sorgung: Unser Mittel- und Hochspannungsnetz mit seinen

rund 250 000 Kilometern ist weitgehend im Boden verlegt. Dagegen sind die 6000 Kilome-ter Höchstspannungsleitungen, die den Strom vom Kraftwerk zur Verteilstation bringen, vor-wiegend Freileitungen. Die Fein-verteilung muss permanent auf den neuesten Stand gebracht und den Bedürfnissen entsprechend ausgebaut werden. Die Elektro-installation: Ihr Betätigungsfeld umfasst somit Stark- und Schwachstrominstallationen, Te-lekommunikation, Netzwerk-technik, Sicherheitstechnik, Bus-systeme, Elektroplanung und die Installation von neuen Energie-technologien. Neue Technologi-en und Energieeffizienz sind in der Branche zentrale Themen, die auch in den Ausbildungen in-tegriert sind und von den Berufs-leuten verlangen, sich stets à jour zu halten. Bestellung unter:

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Eisemann-Vertretung Schweiz ❚Die Bimex Energy AG übernimmt für die Ei-semann Stromerzeu-ger der Metallwaren-fabrik Gemmingen (D) die Generalvertre-tung für Liechtenstein und die Schweiz. Eise-mann produziert in Deutschland Stromag-gregate mit Benzin- und Dieselmotoren in einer perfekten Quali-tät mit vielen Teilen aus eigener Entwick-lung und Fertigung. Mit der Herstellung von «Highprotec-tion» Synchrongeneratoren und IP54-Asynchrongeneratoren, heben sich die Eisemann Strom-erzeuger von den herkömmli-chen Produkten wesentlich ab. Der hohe Qualitätsstandard zeigt sich auch dadurch, dass das Militär, die Katastrophenhilfe, Feuerwehr und der Zivilschutz Geräte von Eisemann einsetzen. Die «High Protection» Gene-ratoren haben durch ein bürs-

tenloses System praktisch kei-nen Verschleiss. Sie haben auch bei schiefer Last eine ausge-zeichnete Spannungskonstanz, z. B. für die Anwendung von PC-Elektronik, Haushaltgerä-ten, Serverräumen usw. Der IP54-Schutz ermöglicht einen fast uneingeschränkten Einsatz.

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Pilotprojekt Torry für Glasfasernetz im Kanton Freiburg ❚

Swisscom, Groupe E und der Kanton Freiburg lancierten kürzlich das Pilot-projekt für die Bereitstellung von Glas-fasernetzen im Kanton Freiburg. Dieses Projekt ist aus der erstmaligen Zusam-menarbeit zwischen einem Kanton, ei-nem Stromerzeuger und -verteiler und einem Telekommunikationsunterneh-men hervorgegangen und beruht auf ei-ner offenen Infrastruktur mit einem Mehrfaser-Modell (open access). Erwei-sen sich die Ergebnisse dieses Pilotpro-jektes (FR) als positiv, kann das Modell schrittweise auf den gesamten Kanton Freiburg ausgedehnt werden. Mit ihrem Einsatz für ein offenes, diskriminie-rungsfreies Modell, stellen Groupe E und Swisscom die Weichen für einen zu-kunftsgerichteten Infrastrukturausbau.

Das neue Glasfasernetz wird gemein-sam errichtet, um die Arbeiten so schnell und kostengünstig wie möglich durch-führen zu können, wobei die vorhande-ne unterirdische Infrastruktur der Part-ner genutzt werden soll. Die Fasern werden den Partnern und anderen inte-ressierten Kunden diskriminierungsfrei angeboten. Alle Haushalte und Unter-nehmen werden über einen Anschluss mit vier Glasfasern verfügen. Swisscom bietet ihre eigenen Dienste allen Privat-, Geschäfts- und Grosshandelskunden an. Groupe E wird ihrerseits allen interes-sierten Dienstanbietern den Informati-onstransport zur Verfügung stellen. An-bieter können so ihre Services vertrei-ben, ohne Investitionen in die Infra-struktur tätigen zu müssen. Die verbleibenden Fasern sind zukünftigen Bedürfnissen vorbehalten. Darüber hin-aus nutzt Groupe E die Gelegenheit, je-

des Haus an eine Glasfaser anzuschlie-ssen, über die zukünftige Dienste für in-telligentes Energiemanagement ermög-licht werden. Der Kanton will durch seine Investition eine � ächendeckende Netzabdeckung des gesamten Kantons-gebiets sicherstellen.

Im Freiburger Stadtviertel Torry wer-den die ersten Kunden im Februar 2010 neue Glasfaserangebote nutzen können. Bis zum nächsten Sommer sind dann sämtliche 2600 Haushalte und 150 Un-ternehmen an das Glasfasernetz ange-bunden. Für die Verkabelung im Inne-ren der Häuser, vom Keller bis zu den Wohnungen, sind die Hauseigentümer zuständig. Hierfür werden in den meis-ten Fällen die vorhandenen Schächte genutzt. Bei der Verlegung der Glasfaser bis zu den Gebäuden werden Glasfaser-kabel in der vorhandenen unterirdischen Infrastruktur verlegt. An den Stellen, an denen die Kanalisation ihre Richtung ändert, sind Hoch- und Tiefbauarbeiten erforderlich. Als Angebote stehen den Kunden Festnetztelefonie, Digitalfern-sehen und ein sehr schneller Breitband-zugang ins Internet zur Auswahl. VTX und Swisscom sind die beiden ersten Dienstleister. In Neyruz beginnen die Arbeiten im Januar 2010. Die 300 Haus-halte der Viertel Le Marchet und Les Colombettes dürften bis Ende Mai 2010 ans Glasfasernetz angeschlossen sein.

Ursprünglich wurden das Telekom- und das Stromversorgungsnetz getrennt errichtet, um Störungen bei der Sprach-übertragung zu vermeiden. Bei Glasfa-sernetzen können Telekommunikations- und Stromkabel in der gleichen unterir-dischen Kanalinfrastruktur verlegt wer-den, was die betreffenden Arbeiten vereinfacht und bedeutende Kostenein-sparungen ermöglicht.

Nach der Auswertung der Ergebnisse dieses Pilotprojekts werden die drei Partner entscheiden, ob sie Glasfaser im gesamten Kanton Freiburg verlegen werden. Groupe E zieht auch in Erwä-gung, Glasfaser im gesamten Gebiet zu offerieren, das von den Stromnetzen des Unternehmens versorgt (Kanton Neu-enburg, teilweise Kantons Waadt).

www.swisscom.chwww.groupe-e.ch

Vertreter der beteiligten Unternehmen bei den Bauarbeiten für das Glasfasernetz im Kanton Freiburg. (Quelle: Swisscom).

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Helltec Forum 2009 im Casino Luzern ❚

Glasfasertechnik erfor-dert hohe InvestitionenDer Schweizer Telekommunikationsmarkt befindet sich im Umbruch. Weil der Bedarf an Bandbreite nach wie vor ungebrochen zunimmt, setzen die Telecom-Anbieter zunehmend auf die Glasfaser-Technologie, dies als Ersatz für die bestehenden Kupferkabel. Im Zentrum dieser Bestrebungen steht die Verbindungsmethode Fiber-to-the-home (FTTH). Damit werden Glasfaser-Verbindungen direkt zu den Endkunden wie Geschäfts-, und Wohnbauten und zu den einzelnen Haushalten gebaut.

Wie anlässlich des Helltec Forums 2009 im vergangenen September in Luzern bekannt wurde, hat die Swisscom bereits 100 000 Haushalte mit Glasfaser-Ver-bindungen erschlossen. Das Unterneh-men rechnet mit rund einer Million An-

schlüssen ans Swisscom-Glasfasernetz bis ins Jahr 2015. In Konkurrenz zur Swisscom baut das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) derzeit ein City-netz auf der Basis von FTTH auf. Das Netz steht allen Anbietern von Kommu-

nikationsdiensten zur Verfügung. Die Endkunden können somit frei ihre Lie-feranten von Fernseh- und Radiopro-grammen, Internet- und Telefondiens-ten auswählen. Das Citynetz dient dabei als reine Datentransporteinrichtung.

Auch die Cablecom will noch stärker in die Glasfaser-Technologie investie-ren. Das Unternehmen sieht jedoch vor-erst von einer direkten Erschliessung von Häusern und Wohnungen mit Glas-fasern ab. Das bestehende Glasfasernetz wird allerdings näher in die Quartiere verlegt. Damit lassen sich die heutigen Versorgungszellen verkleinern und da-mit die Übertragungskapazitäten erhö-hen.

Nach den Ausführungen von Kom-munikationsexperte Andreas Lindner wird sich der Trend hin zu Endgeräten mit IP-Anschlüssen verstärken. Soge-nannte IP-TV-Anbieter wie etwa Face-book und Youtube unterstützen diesen Trend. Die Produkte solcher Anbieter setzen bloss noch Endgeräte mit IP-An-schlüssen voraus. Aus diesem Grund ste-hen viele Telecom-Anbieter bereits in naher Zeit vor einer Neuorganisation ihres bisherigen Kerngeschäfts.

Aufgrund der technischen Verände-rungen im Telekommunikationsmarkt sind auch die bestehenden regulatori-schen Rahmenbedingungen zum Teil neu zu formulieren. Nach den Worten von Armin Blum vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) sind unter anderem einheitliche Standards festzu-legen. Ein anderer Kernpunkt sei die freie Anbieterwahl für die Kunden. Das BAKOM ist derzeit an der Arbeit, eine generelle Auslegeordnung über den Fernmeldemarkt Schweiz zu erstellen. Durch ein Postulat ist der Bundesrat

Experten präsentierten erste Modelle der universellen Standard-Schnittstelle für die FTTH-Endkunden-Anschlüsse.

Viele Teilnehmer aus der Schweizer Kommunikationsbranche am Helltec Forum 2009 in Luzern.

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BKS Kabel-Service AGFabrikstrasse 8, CH-4552 DerendingenTel: +41 32 681 54 54 oder 0848 22 55 25Fax: +41 32 681 54 [email protected]

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Glasfaser-TechnologieZunehmender Datenverkehr lässt die konventionellen Techniken anihre Grenzen stossen. Leistungsstarke, zukunftsorienterte Lösungensind gefragt sowohl im professionellen FTTD (Fiber to the desk) alsauch im privaten FTTH (Fiber to the home) Umfeld.

LWL-Verkabelungen• unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen• hoheWirtschaftlichkeit (Platz-, Kabel- und Zeitersparnis)• vollständige Potentialtrennung• kein Crosstalk• Link-Längen bis >100 km• bis zu 4 Anschlüsse pro Auslass• mit LC -Duplex- Adapter (gemäss Swisscom-Standard)

verpflichtet, bis Mitte 2010 dem Parlament einen Evaluations-bericht über den Fernmeldemarkt vorzulegen. Über den defi-nitiven Regulationsbedarf befindet abschliessend die Politik.

Kosten- und Migrationsaspekte Die Methode von Fiber-to-the-home ist kostenintensiv. Dies belegen Berechnungen von Thomas Metzger, Netzwerk-In-genieur bei der Helltec Engineering AG. Aus der Praxis ist be-kannt, dass der Anschluss einer Wohneinheit mit FTTH rund 3000 Franken kostet. Der Preis für das Upgrade eines heuti-gen traditionellen Kabelanschlusses (HFC) auf hohe Band-breite beträgt dagegen bloss rund 600 Franken. Wird der Preis auf die mögliche Transportkapazität bezogen (Kosten pro Mb/s), so ergibt sich ein klarer Vorteil für das FTTH-Netz. FTTH-Netze sind dann wirtschaftlich, wenn die hohe Über-tragungskapazität genutzt werden kann.

Die Penetration von FTTH-Netzen ist noch sehr gering. Gründe sind die Bandbreiten auf den heutigen Netzen, die den Kundenbedürfnissen zu genügen scheinen, wie auch die geringe Akzeptanz für die Kostenübernahme für die Neuver-kabelung von Liegenschaften durch deren Besitzer. Auch die hohen Erstellungskosten bei gleichzeitig hohem Investitions-risiko bremsen den Bau von FTTH-Netzen.

Im Gegensatz zu den FTTH-Netzen stossen die traditio-nellen Kabelnetze (HFC) nach wie vor auf grossen Zuspruch. Diese Technik ist die am weitesten verbreitete Breitband-Lö-sung weltweit mit der kostengünstigsten Übertragung von Vi-deodiensten (analoges und digitales Fernsehen) und bietet ein exzellentes Kosten-Ertrags-Verhältnis.

Dennoch wird die Zukunft «gläsern» sein. Auch wenn heu-te noch nicht alles «glasklar» erscheint, die langfristige Zu-kunft für Kommunikationsnetze wird sich auf Glasfasern ab-stützen. Es stellt sich indessen die Frage, ob sich die Kund-schaft derart hohe Bandbreiten überhaupt wünscht und somit bereit ist, die Investition in einen FTTH-Anschluss zu bezah-len. Offen ist auch, welche Investoren bereit und in der Lage sind, derart hohe wirtschaftliche und unternehmerische Risi-ken für die Erstellung eines FTTH-Netzes einzugehen.

Der mögliche Umbau auf FTTH bedarf einer langfristigen Planung. Die Formulierung einer klaren Strategie ist unum-gänglich. Dabei sind zunächst Fragen über das Umfeld, die Konzeption und den Geschäftsplan zu beantworten. z

www.helltec.ch

Laut Thomas Metzger, Netzwerk-Ingenieur Helltec Engineering AG, kostet der Glasfaseranschluss eines Haushalts rund 3000 Franken.

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FTTH: Schweiz im Glasfaser-Zeitalter, R & M sieht Investitionswelle ❚

«Fiber To The Home» ist Massenmarkt von morgenDie Schweiz steht an der Schwelle zum Glasfaser-Zeitalter. «Das Jahr 2009 markiert den Beginn einer neuen Ära», stellt die Schweizer Verkabelungsspezialistin Reichle & De-Massari fest. Zahlreiche Netzbetreiber, Stadtwerke und Kommunen haben in den vergangenen Monaten eine Investitionswelle ins Rollen gebracht.

Der wachsende Internetverkehr, neue Onlinedienste und multimediale Ange-bote lassen die Bandbreite explodieren. Nach heutigem Kenntnisstand benötigt man im Festnetz eine durchgängige Glasfaserverkabelung, um Übertra-gungsraten oberhalb von 50 MBit/s rea-lisieren zu können. Die Lösung dafür ist FTTH von der Zentrale bis zur Woh-nung.

Pluspunkte: Lebensqualität, Arbeits- plätze, Standortvorteil«FTTH ist kein Wunschdenken, son-dern eine logische Konsequenz des Wachstums der Internetanwendungen», sagt R & M-CEO Martin Reichle. «FTTH bedeutet Lebensqualität – in-dem zum Beispiel ein 4 GB grosser Ur-laubsfilm fast genauso schnell ins Inter-net hinaufgeladen wie ein Spielfilm her-untergeladen wird – in weniger als 10 Minuten». Will man mehrere Multime-dia-Computer, Spielkonsolen, hochauf-lösende HDTV-Fernseher mit Internet-

anschluss und weitere vernetzte Systeme im Haus nutzen, bietet letztlich nur FTTH die nötige Bandbreite, Sicher-heit und Übertragungsqualität.

Modularität: Die Antwort auf die Vielfalt der NetzkonzepteJedes Land, jede Stadt und Region hat andere Standortbedingungen und eige-ne Ausbaupläne. Da ist Know-how, In-novation und flexible Verkabelungstech-nik gefordert – wie R & M sie bietet. Das Schweizer Familienunternehmen sieht sich als führender Anbieter, der alle ak-tuellen Konzepte bzw. Protokollsysteme für Breitband- und Ultrabreitband-Übertragung unterstützt. R & M bietet Lösungen sowohl für den kompletten Neuaufbau von Glasfasernetzen als auch für hybride Netze und für die schritt-weise Migration von Kupfer und Koax zu Glasfaser. Ermöglicht wird dies durch ein modulares Sortiment für Kupfer- und Glasfaserverkabelung. Es deckt den Kommunikationspfad von den Vermitt-

lungszentralen und Rechenzentren über die Netzknoten und Kabelverzweiger im Aussenbereich bis zum Gebäude- und Teilnehmeranschluss ab und bezieht da-rüber hinaus die hausinterne Vernetzung mit ein. Das modulare Prinzip erlaubt den Netzbetreibern, ihre FTTH-Pro-jekte nach ihren Strategien, Investitions-möglichkeiten und Standortbedingun-gen zu planen.

Letzte Hürde: HeimverkabelungBei aller FTTH-Euphorie darf nicht vergessen werden, dass die hausinterne Verkabelung sehr häufig noch gar nicht den Breitband-Anforderungen ent-spricht. Das Breitband-Angebot muss den Verbrauchern innerhalb der Häuser – wie Wasser, Wärme und Strom – un-eingeschränkt zur Verfügung stehen. Damit der Abschnitt zwischen Haus-übergabepunkt und den Anwendungen in der Wohnung nicht zum Flaschenhals wird, rät R&M auch hier zu durchgängi-gen Lösungen. Innovative Glasfaserka-bel für Altbauten stehen bereits auf dem Markt zur Verfügung. Sie sind besonders dünn, lassen sich leicht biegen und da-mit auch bei engen Platzverhältnissen risikolos verlegen.

Für Neubauten und Umbauten emp-fiehlt R & M das Homewiring-System mit strukturierter Verkabelung nach EN 50173-4. Es ermöglicht professionelle Breitband- und Multimediaversorgung bzw. Hochleistungs-Datenübertragung für alle Anwendungen im Haus. Die am FTTH-Wohnungsanschluss bereitge-stellte Leistung ist damit in jedem Raum flexibel nutzbar. ❚

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Fiber To The Home in nur vier Monaten realisiert ❚

Alle reden von FTTH – Pfyn hat es umgesetztFTTH, die Glasfaser bis in jedes Gebäude, verspricht ein neues Kommunikationszeitalter mit bis jetzt unerreichten Bandbreiten. Und Schweden macht es vor, denn sobald hohe Bandbreiten in jedem Haus zur Verfügung stehen, schiessen neue Anwendungen wie Pilze aus dem Boden. Dieser Beitrag zeichnet die Erfolgsstory von Pfyn nach und zeigt beispielhaft für andere Projekte, auf was es zu achten gilt.

Raymond Kleger

Bei alten Kupferkabeln von Swisscom lassen sich Bandbreiten von mehr als 20 MBit/s nur bei kurzen Distanzen zur Zentrale oder zum Quartierverteiler re-alisieren. Beim Glasfasernetz von Pfyn sind momentan 3 HDTV-Kanäle, Tele-fon und Internet mit 50 MBit/s Down-load und 10 MBit/s Upload alles gleich-zeitig realisierbar. Ein Film von 200 MByte/s ist im Nu aus dem Internet auf die Harddisk geladen. Wie kam es zu diesem FTTH-Projekt? Zur politischen Gemeinde Pfyn gehört der Ortsteil Det-tighofen, der zirka fünf Kilometer von der nächsten Telefonzentrale entfernt ist. Private und vor allem Geschäftsleute mit Homeoffice waren am verzweifeln, mit der gebotenen Geschwindigkeit sehr unzufrieden, denn Swisscom konnte im besten Fall 600 kBit/s liefern. Für ein Unternehmen der IT-Branche ist das der Todesstoss. Private und Firmen ha-ben alle Möglichkeiten (Kabel, Funk, Satellit) geprüft, doch auf keine Weise liess sich mehr Bandbreite beschaffen. So kam die Werkkommission Pfyn im Jahre 2007 zum Schluss, dass ein FTTH-Netz realisiert wird. Ein Partner bot an, das FTTH-Netz zu bauen und dem Endkunden sehr gute Dienste zu einem lukrativen Preis zu liefern. Wegen unsi-cherer Rechtslage musste das Projekt Anfang 2009 abgeblasen werden. Im Fe-bruar 2009 führte Swisscom in Zürich eine Pressekonferenz durch. Swisscom-Chef Carsten Schloter verkündete da-mals stolz: Swisscom steigt mit grossem Engagement in die FTTH-Verkabelung ein. Allerdings wurde klar festgehalten, dass zuerst die Städte verkabelt werden, weil die Kosten in ländlichen Gebieten zu hoch ausfallen.

FTTH-Erfolgsgeschichte PfynAm 25. März 2009 fand ein ungezwun-genes Treffen des Autors dieses Beitrags mit einem Swisscom-Mitarbeiter im Kafi Bürgi von Pfyn statt. Nach zwei Stunden Diskussion gab der Swisscom-Mitarbeiter die Zusage, die Gesprächs-ergebnisse weiterzureichen. Am 24. Ap-ril gab es eine Sitzung bei Swisscom in Zürich, bei der das Anliegen gemeinsam präsentiert wurde. Am 5. Mai folgte nochmals eine Sit-zung zusammen mit der Werkkom-mission in Zürich. Am 7. Mai be-schloss die Swiss-com, dass das FTTH-Netz Pfyn gebaut wird. Das EW Pfyn und die Swisscom berechneten un-abhängig voneinander die Verkabelungs-kosten, wobei das EW Pfyn ihre eigenen Rohre der Starkstromverkabelung nut-zen wollte. Ergebnis: Das EW Pfyn konnte die FTTH-Verkabelung bis in jedes Haus der Gemeinde zu deutlich

tieferen Kosten realisieren als Swisscom. Am 17. Juni gab die Gemeinde Pfyn ein-stimmig den Kredit zur Realisierung des FTTH-Netzes frei. Am 18. Juni vergab die Werkkommission den Einzug aller Kabel und die Spleissung an ein Konsor-tium mit Federführung von Isler Elektro AG Pfyn und Huber Monsch SG, spezi-alisiert auf Spleissungen von Glasfaser-kabeln, weil sie zusammen das günstigs-te Angebot unterbreiten konnten.

Am 3. Juli er-folgten Detailbe-sprechungen mit Swisscom-Spezia-listen. Am 31. Au-gust begann der Einzug der Glasfa-

serkabel, am 30. Oktober, nur zwei Mo-nate später, war das gesamte Netz ge-baut. Eingezogen wurden: 12F/14,4 km (F = Fasern); 24F/1,6 km; 48F/1 km; 192F/0,3 km und 432F/1,4 km. Der Hauptteil der Anschlüsse erfolgte in Einfamilienhäuser. Am 4. November war der grosse Präsentationstag in der

1 Einzug der Glasfaserkabel in Etappen, vor jeder Etappe sind notwendige Schächte bereits ausgehoben.

«Einfach umwerfend

die Fernsehqualität und das schnelle

Internet seit wir FTTH haben».

Greutmann, André und Jeannine

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1 Einzug der Glasfaserkabel in Etappen, vor jeder Etappe sind notwendige Schächte bereits ausgehoben.

Gemeinde, Swisscom konnte erstmals in der Schweiz über einen Glasfaseran-schluss live Sportsendungen in HDTV-Qualität zeigen. Dieser unglaublich enge Zeitrahmen war nur möglich, weil so-wohl Swisscom als auch alle involvierten Firmen Höchstleistungen erbrachten. Insgesamt sind in rund 160 Wohnungen Glasfaseranschlüsse installiert worden. Der Benchmark, der hier vorgelegt wur-de, dürfte nicht so schnell unterboten werden.

Man entschied sich für ein 4-Faser-Modell, so wie dies das Bakom im Okto-ber 2009 als Empfehlung verabschiede-te. In jedes Einfamilienhaus führt ein 12-faseriges Glasfaserkabel, in ein Mehr-familienhaus kommen pro Wohnung weitere vier Fasern dazu. Die Glasfaser-kabel wurden von Swisscom bezogen, kleinere Glasfaserkabel als 12-faserige gibt es gar nicht. Die Kosten pro An-schluss betragen rund Fr. 2900.–. Das ist ein recht guter Preis, vor allem wenn man berücksichtigt, dass fast nur Einfa-milienhäuser angeschlossen werden mussten.

Dorfelektriker meistert Layer 1Ein solches Projekt lässt sich nur dann erfolgreich in kurzer Zeit abwickeln, wenn sehr seriös geplant und die Bevöl-kerung gut informiert wird. Der Planer des EW Pfyn, Richard Ziegler, kennt die Verkabelung im Dorf sehr gut, zumal er neuere Anlagen selbst geplant hat. Er hat minuziös den Einzug aller Glasfaserka-bel in Etappen (Bild 1) geplant. Der Tief-bauer musste immer eine Etappe an Gra-barbeiten im Voraus erledigen bzw. dabei auch gleich die Schächte setzen. Bei neu-eren Starkstromverkablungen führt vom Verteiler in jedes Haus ein Rohr. Bei älteren Starkstromverkabelungen hin-gegen sind die Kabel leider gespleisst (Bild 2). Bei jeder dieser Spleissungen wurde neu ein Schacht gesetzt, damit ist die Kabelmuffe zugänglich, aber auch der Nachzug eines Glasfaserkabels ist in Zukunft möglich. Es führt immer ein Glasfaserkabel bis zum nächsten Vertei-ler in jedes Haus. Lange Kabel wurden Spleissungen vorgezogen.

Überblickbare Dörfer sind für eine Umsetzung eines FTTH-Projekts viel einfacher als Städte. Der Dorfelektriker kennt die örtlichen Verhältnisse deutlich besser als ein auswärtiges Unternehmen. Der Dorfelektriker kennt auch viele Be-wohner persönlich, was Vorbereitungen deutlich vereinfacht. Natürlich waren auch bei diesem Projekt unschöne Grab-arbeiten zu bewältigen. In so einem Fall führte der Dorfelektriker ein persönli-

ches Gespräch mit den Betroffenen und schon war das Problem aus der Welt ge-schafft. In einer Stadt kann es Monate dauern, bis nur einmal alle Besitzer von Häusern und Bewohner in einem be-stimmten Gebiet erreicht sind und dann noch alle juristischen Hürden überwun-den werden. Der Dorfelektriker Isler hat sich mit dem Unternehmen Huber Monsch SG zusammengetan und so ide-ale Voraussetzungen für ein gutes Gelin-gen geschaffen. Das Einziehen aller Ka-bel hat der Dorfelektriker besorgt, eben-falls das Spleissen der FTTH-Fasern beim Hausanschluss (Bild 3). Hingegen das Spleissen der vieladrigen Stammka-bel hat der Spezialist übernommen (Bild 4).

Es war dem Planer und der Werkkom-mission klar, dass trotz sehr seriöser Pla-nung böse Überraschungen auftreten können. Allerdings mit mehreren, früher verübten Pfuschen, rechnete niemand. So fehlte eine Reserverohrinstallation in einer Strasse vollständig, die man extra vor nicht allzu langer Zeit für eine Kom-munikationsverkabelung vorsah. Der Tiefbauer hat das Rohr vergessen, der zuständige Planer für Wasser und Ab-wasser hat es nicht kontrolliert. Es kam auch vor, dass sich Glasfaserkabel mit al-len Tricks nicht einziehen liessen. Es stellte sich heraus, dass dem Tiefbauer ein Stück Rohr fehlte, und anstatt dieses zu besorgen, hat er einfach das Kies ein-gebracht. Leider wurden auch bei meh-reren Häusern zum Aussenzählerkasten

Rohre mit zu geringem Durchmesser verbaut und dies trotz klarer Werkvor-gaben. Dies verhinderte den Nachzug des Glasfaserkabels. Solche Störquellen können das FTTH-Projekt empfindlich verzögern und verlangen viel Improvisa-tionstalent. Für die Werkkommission Pfyn ist klar, dass in Zukunft die Tief-bauer wesentlich schärfer kontrolliert werden müssen, damit bei zukünftigen Anlagen derart böse Überraschungen nicht mehr auftreten. Eine FTTH-Ver-kabelung in den Rohren des EW zu rea-lisieren, funktioniert dann bestens, wenn das EW schon vor 20 Jahren begonnen hat, langfristig zu denken. Will heissen, dass die Anschlüsse sternförmig von der Verteilkabine in die Häuser führen und dass Kabinen und Trafostationen bereits mit einem Kommunikationsteil ausge-rüstet sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Realisierung einer FTTH-Verkabelung in einem Dorf viel einfacher und schnel-ler geschehen kann als bei städtischen Verhältnissen. Bei der Verkabelung im

2 Direkter Kabeleinzug unmöglich, wenn T-Stücke bei Starkstromkabeln. Lösung: Schacht setzen.

3 Spleissen vor Ort, der Jungmonteur des Dorf-elektrikers kann das problemlos.

4 Spleissung im Fiberspot. Die feinen Glasfaser-kabel befinden sich in Kassetten zu je 12 Stück.

5 Aufbau eines offenen FTTH-Netzes (Open Access). Quelle Cisco/Litecom.

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Dorf von Dettighofen war nur in einem Fall ein Bewohner erbost. Ansonsten konnte der Dorfelektriker mit allen Leu-ten ein klärendes Gespräch führen und das Problem war gelöst. Vor allem bei äl-teren Liegenschaften ist das Starkstrom-kabel zum Haus nur durch einen Ze-mentstein überdeckt. In diesem Fall ist ein Nachzug eines Glasfaserkabels un-möglich. Liegen die Starkstromkabel in Zementrohren, muss öfters mit einge-brochenen Rohren gerechnet werden.

Pfyn hat dieses Pilotprojekt erfolg-reich mit Swisscom durchgezogen. Die totalen Kosten betrugen rund 302 000 Franken. Eine genauere Aufteilung zeigt Tabelle 1. Dabei ist interessant, dass der Hauptteil der Arbeiten im Dorf selbst vergeben werden konnte.

Vermarktung des FTTH-NetzesWenn eine kleinere Gemeinde sich für FTTH entscheidet, stehen verschiedene Finanzierungsmodelle bereit. Liegt ein Schulterschluss der Gemeinde bzw. des EW mit Swisscom vor, halbieren sich die Erstellungskosten für das FTTH-Netz. Ob nun ein EW allein oder im Zusammengang mit Swisscom oder ei-nem anderen Provider ein Glasfasernetz erstellt, die Kosten sollten in spätestens 15 Jahren amortisiert werden. Die Frage ist, wie dies geschehen kann?

Nebst dem Bau des eigentlichen Glas-fasernetzes (Layer 1) ist auch Layer 2 (Bild 5) zu realisieren. Layer 2 setzt sich aus aktiven Komponenten wie Switches, Router usw. zusammen. Die Anschaffung dieser Geräte ist kostspielig und der Be-trieb bzw. Service verlangt viel Know-how. Und weil Swisscom einen optima-len Service bieten möchte, will sie Layer 1 und 2 in eigenen Händen haben.

Es gibt in der Schweiz nebst Swisscom verschiedene weitere Provider, die alle Kommunikationsdienste aus einer Hand bieten: TV, Radio, Telefon und Internet. Weil diese anderen Provider teilweise

über günstigere Angebote als Swisscom verfügen, werden sich gewisse Endkun-den für diese Provider entscheiden. Für ein EWZ mit mehr als 500 000 An-schlüssen lohnt es sich natürlich, eine vollständige Infrastruktur für Layer 1 und 2 zu betreiben. Für FTTH-Netze unterhalb 10 000 Kunden lohnt sich dies hingegen nicht. Selbst wenn ein EW Layer 2 selbst unterhält, besteht die Fra-ge, wie die verschiedenen anderen Pro-vider nebst Swisscom den Endkunden erreichen?

Klar wird, dass Layer 2 in doppelter Ausführung vorhanden sein muss, denn Swisscom beansprucht ihre Geräte ex-klusiv für sich. Selbst wenn Layer 2 in doppelter Ausführung vorhanden ist, be-steht nach wie vor das Problem, wie alle anderen Provider nebst Swisscom zu den Endkunden gelangen? Hinzu kommt das Problem, dass jeder Endkun-de seine individuellen Ansprüche bezüg-lich Fernsehen, Radio, Telefon und vor allem Internetbandbreite mitbringt. Am besten lässt sich dies an einem Beispiel erklären.

Wir nehmen einmal an, ein Dorf hat ein FTTH-Netz von 700 Anschlüssen realisiert. Nun gilt es, diese 700 An-schlüsse zu vermarkten. In eigener Regie ist das nicht zu bewältigen, geschweige denn die anspruchsvolle Elektronik von Layer 2 und der notwendigen Verbin-dungen zu den Providern zu realisieren. Wenn aber die FTTH-Infrastruktur ge-winnbringend vermarktet werden soll,

müssen Provider wie Orange, GGA, Cablecom, Translumina, VTX usw. bis zum Endkunden gelangen. Jemand muss als Vermarkter zwischen den Endkun-den und Providern auftreten und auch die Technik von Layer 2 unterhalten. Diese Problematik haben natürlich in der Schweiz mehrere Firmen erkannt und bieten nun ihre Dienste an. Zu die-sen Firmen zählen Litecom, Broadband Networks AG und z.B. auch das EKT. In Bild 5 sieht man diese Schicht zwischen Layer 2 und den Providern als oberste Schicht.

Nehmen wir als Beispiel Litecom. Sie hat Verträge mit verschiedenen Provi-dern und bietet deren Angebot Endkun-den auf ihrer Homepage an. Das Ange-bot umfasst: Internet Upload und Down-load, Telefon, Radio und Fernsehen. Der Endkunde stellt sich das für ihn passen-de Angebot zusammen und löst die Frei-schaltung aus. Im Hintergrund laufen nun komplexe Abläufe ab. Einerseits wird innerhalb von zwei Minuten der Endkunde mit seinem gewählten Provi-der verbunden, anderseits wird natürlich der Provider über die vom Endkunden verlangten Leistungen informiert. Bei Litecom werden die Abrechnungsmoda-litäten zusammengestellt. Der Endkun-de zahlt dem Provider eine einzige Rech-nung. Der Provider liefert vom Kunden-geld einen Teil an Litecom und diese wiederum bezahlt den oder die Besitzer von Layer 1 und 2.

Dieses Modell funktioniert in Schwe-den seit rund 10 Jahren. Die anspruchs-volle Software hat Litecom für den Schweizer Markt adaptiert. Auf gleiche Weise agiert auch Broadband Networks AG mit ihrem neuen Angebot in der Schweiz. Beim Schweizer Modell gibt es allerdings zwei Haken. Weil Swisscom ihre eigenen Fasern, eigene Hardware beim Kunden und Layer 2 selbst be-treibt, ist ein Wechsel von Swisscom auf andere Provider nur über einen Hard-ware-Wechsel beim Kunden und mit Patchen von Glasfaserkabeln verbun-den. Das ist der Preis des 4-Faser-Mo-dells der Schweiz. Ein Wechsel zwischen allen anderen Providern ist über einen Softwareklick möglich. Es gibt noch ei-nen weiteren Haken. Beim 4-Faser-Mo-dell ist ja Layer 2 in doppelter Ausfüh-rung nötig. Weil die Kosten von Layer 2 bei Glasfaser-Komponenten noch sehr hoch sind, lohnt sich deren Anschaffung erst ab zirka 300 Kunden. Im Falle von Pfyn (Dettighofen) mit insgesamt 160 möglichen Kunden ist das überhaupt nicht gegeben. Im Falle des FTTH-Pro-jekts von Pfyn (Dettighofen) war von

Arbeiten Kosten Fr. ArbeitenTiefbau 49 000 16 %Fiberspot 22 000 7 %Lieferung Kabel 42 000 14 %Einzug Kabel 92 000 31 %Spleissungen 72 000 24 %Planung 25 000 8 %Total 302 000Vergabe in der Gemeinde 84 % Tab 1

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Anfang an klar, dass eine Amortisation der Investition des EW Pfyn vorläufig nicht möglich ist. Die Realisierung des FTTH-Netzes war ein politischer Ent-scheid. Die politische Gemeinde Pfyn wollte dem informationstechnisch ver-nachlässigten Nachbardorf Dettighofen den Anschluss ans Informationszeitalter verschaffen.

FazitWas könnten andere EW besser oder mindestens anders als Pfyn machen? Wenn ein EW das Glasfasernetz voll-ständig selbst baut und ihre Fasern nur vermietet, kann sie zeitlich deutlich kür-zere Verträge von z. B. fünf Jahren ab-schliessen und hätte so alle Optionen für die Zukunft offen. Dies würde dann der Abschreibungszeit der aktiven Kompo-nenten (Layer 2) entsprechen. Denn wer weiss schon, was in 5 oder gar 30 Jahren State of the Art ist? FTTH steckt noch in den Kinderschuhen, da geschehen noch gewaltige Umwälzungen. Vor al-lem ist anzunehmen, dass sich die Kos-ten für Layer 2 nach unten bewegen. Die Vermietung der FTTH-Installation entschärft sich, wenn eine Gemeinde über mehr als 2000 Einwohner verfügt. Hier ist mit rund 700 Glasfaseranschlüs-sen zu rechnen. Und in diesem Fall loh-nen sich auch zwei Layer 2, eine von Swisscom und ein weiterer für alle ande-ren am Markt auftretenden Provider.

Der Bandbreitenbedarf in der Kom-munikation setzt sich rasant fort – ob je-mand dies für nötig hält oder nicht. Wenn einmal Bewohner vom «sagen-haften HDTV» und dem rasend schnel-len Internet schwärmen, löst dies bei den «Zurückgebliebenen» Neid aus. Neid ist bekanntlich der Motor von In-novation. Lokale EW müssen sich ernst-haft überlegen, ob sie die Installation eines FTTH-Netzes der Konkurrenz überlassen wollen. Ein FTTH-Netz kann für ein lokales EW längerfristig zum Geschäft werden. Kooperationen mit der Swisscom oder bereits bestehen-den lokal aktiven Providern sind zu prü-fen. Pfyn hat vorgemacht, dass der loka-le Elektroinstallateur Layer 1 problem-los beherrscht. Für den Elektroinstalla- teur fallen nebst dem Einzug der Glasfasern weitere Installationsanpas-sungen in den Häusern an. Insgesamt verschafft der Bau der FTTH-Technik dem lokalen Gewerbe viel Arbeit. Es ist eine Befriedigung, allseits zufriedene Gesichter zu sehen, wenn der Fussball-match in HDTV-Qualität bewundert und wenn www nicht mehr bedeutet: welt-weites-warten. z

INTERVIEW MIT RUEDI BRÜLLHARDTRuedi Brüllhardt von Isler Elektro AG Pfyn war zuständig für den Einzug und das Spleissen aller Kabel. Isler hat dabei mit einem Spleissspezialisten, Huber Monsch SG, zusammengespannt. Ray-mond Kleger stellte ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Für Isler AG war dieses Projekt eine Herausforderung. Sie haben noch nie Glasfaserkabel eingezogen, ge-schweige denn gespleisst. Was hat Sie veranlasst, in dieses doch ziemlich ris-kante Geschäft einzusteigen?

Ruedi Brüllhardt: Wer nichts wagt, ge-winnt nichts. Ganz so riskant war dieses Projekt nicht. Erstens sind uns die Ins-tallationsverhältnisse von Dettighofen bestens vertraut und ich kenne auch vie-le Dorfbewohner persönlich. Klar war für uns: an die Spleissung der grossen Stammkabel wagen wir uns nicht. Hin-gegen ist das Spleissen der kleineren Glasfaserkabel unkritisch. Wir haben ei-nen Kurs besucht und dann beherrschte das bei uns auch der Monteur, der vor ein paar Monaten die Lehre absolvierte. Die Schlussmessungen zeigen gnaden-los, ob korrekt gearbeitet wurde.

Das Einziehen der fast 20 km Kabel in zwei Monaten war ja eine ungeheure Leistung für ein kleines Dorfgeschäft. Ver-mutlich wird diese Höchstleistung nicht so schnell übertroffen. Wo waren bei Ih-nen die grössten Herausforderungen?

Ruedi Brüllhardt: Bei bösen Überra-schungen in Form von fehlenden oder defekten Rohren und Pfuscharbeiten. Hier musste blitzschnell reagiert wer-den, sonst standen sofort mehrere Leute herum. Der Tiefbauer musste sich schriftlich verpflichten, dass ein Team von ihm ununterbrochen auf der Bau-stelle war und geplante Grabarbeiten schon Tage im Voraus streng nach Plan geleistet wurden. Bei Überraschungen konnte das Team abgezogen und sofort an einer kritischen Stelle Grabarbeiten leisten. Ohne ganz strenge Organisation und teilweise auch Härte, wären die Kosten aus dem Ruder gelaufen.

Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit mit Swisscom?Ruedi Brüllhardt: Sehr gut. Ein Beispiel dazu. Es gab einmal Probleme mit drei Zuleitungen zu Häusern. Die Elektro-rohre liessen sich nicht nutzen, man hätte graben müssen. Die einfachste Lösung bestand darin, die Glasfaserkabel in die Rohre von Swisscom einzuziehen. Swiss-com war einverstanden unter der Bedin-gung, dass dies klar dokumentiert wird.

Ein mit Kompetenzen ausgerüsteter Mann von Swisscom war häufig auf den verschiedenen Baustellen. Nur so konnte der strenge Zeitplan eingehalten werden.

INTERVIEW MIT RICHARD ZIEGLERRichard Ziegler ist zuständig für alle EW-Planungen in der Gemeinde Pfyn. Er hat das FTTH-Projekt von Pfyn im Detail geplant und alle Arbeiten beglei-tet. Raymond Kleger stellt ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Sie haben alle «Leiden» der EW-Kommission miterlebt und die Ratlosigkeit, nachdem wir mit unserem ersten FTTH-Partner auf Grund gelaufen waren. Die Zusammenarbeit mit Swiss-com war für alle Beteiligten überra-schend gut und äusserst effizient. Haben Sie das so erwartet?

Richard Ziegler: Wenn man Swisscom von früheren Zeiten her kennt, war dies natürlich schon ein ausserordentlich po-sitives Erlebnis. Die Swisscom begleite-te das Projekt mit drei Personen, die alle über hohe Kompetenzen verfügten.

Für Sie als Planer gab es hier diverse Überraschungen. Was waren die gröss-ten Herausforderungen? Richard Ziegler: Zuerst einmal sind na-türlich Überraschungen beim Kabelein-zug nicht planbar. Man kann einen Pfusch des Tiefbauers, der nach Jahren bei einem Kabelnachzug plötzlich relevant wird, nicht planen. Oder wenn bei einem Wohnhaus in den Aussenzählerkasten ein zu kleines Rohr trotz klarer Vorgaben führt, ist das bei einem FTTH-Projekt nicht planbar. In einer neueren Strasse fehlt ein Rohr, das im Plan zwar einge-zeichnet ist und vom EW Pfyn auch be-zahlt wurde. Umgekehrt gab es Reserve-rohre in Strassen, die in keinem Plan ver-merkt sind, die sind wertlos, denn damit rechnet man bei der Vorplanung nicht. Bei älteren Zementrohren muss bei zu-künftigen Projekten mit mehr Grabarbei-ten gerechnet werden, weil diese ziemlich häufig defekt sind. Es ist mir und der EW-Kommission klar geworden, dass bei zu-künftigen Tiefbauarbeiten explizit ver-langt wird, dass der Kieseintrag erst erfol-gen darf, wenn alle Rohre im Plan erfasst sind. Grundsätzlich stellt die vorhandene Rohranlage die grosse Unbekannte dar. Alles andere lässt sich mit entsprechen-dem Aufwand genau planen.

Was nehmen Sie an Erkenntnissen mit für die Zukunft, wenn es um Planungen von Verkabelungen geht?

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Richard Ziegler: Rohre in Strassen müssen scharf kontrolliert werden, nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bei langen Leitungen unbe-dingt Schächte setzen, ein Nachzug wird sonst sehr schwierig bis unmöglich.

Die Vermietung der Fasern stellt sich als schwierig heraus, oder anders gesagt, die zwei Fasern im Besitz des EW Pfyn lassen sich kaum vermieten. Warum ist das so?

Richard Ziegler: Im Falle des Projekts von Pfyn musste ein Gebäude mit akti-ven Komponenten (Fiberspot) neben ei-ner bestehenden Trafostation gesetzt werden. Grund: Swisscom hat im Stamm-kabel bis in die Zentrale von Felben-Wellhausen zu wenig Fasern. Insgesamt wurden in Dettighofen 160 Anschlüsse installiert. Der Preis für die aktiven Komponenten bewegt sich um die 30 000 Franken. Diese aktiven Komponenten müssen in fünf Jahren abgeschrieben werden. Wenn man alles einberechnet, muss man etwa 100 Kunden haben, da-mit sich die Installation der aktiven Kom-ponenten rentiert. Das EW Pfyn hat zwar Platz für ein Rack im Fiberspot, doch lohnt sich das im Moment für das EW Pfyn nicht, selbst teure aktive Kom-ponenten anzuschaffen, weil wir keine 100 Kunden gewinnen können. Man darf nicht vergessen, dass Swisscom ein aus-gereiftes TV-Angebot (150 Sender) mit zusätzlichem Video on Demand, Hun-derte von Radiokanälen, Telefon und schnelles Internet bieten. Im Moment ist ein Konkurrenzangebot in Dettighofen zu bieten, sehr schwierig. Das wussten wir im Voraus und haben das dem Stimm-bürger auch so kommuniziert. Der Ent-scheid für FTTH war klar politisch.

Wenn andere Gemeinden ebenfalls FTTH realisieren wollen, sind Sie als Planer dabei?Richard Ziegler: Natürlich, denn mit dem Projekt von Pfyn habe ich ja erst die Sporen abverdient. Finanziell lohnen tut sich das erst, wenn man mehrere Projek-te durchziehen und Erfahrungen aus-spielen kann.

Sie haben trotz Überraschungen fast eine finanzielle Punktlandung erreicht. Haben Sie einfach viel versteckte Reserven vor-gesehen?Richard Ziegler: Es war eine kleine, klar ausgewiesene Reserve dabei, die aber nicht ganz ausgereicht hat. Grund waren die bösen Pfuscharbeiten. Es wurden aber auch noch ein paar zusätzliche Schächte gesetzt, um bei späteren, allenfalls not-

wendigen Kabelnachzügen keine Proble-me zu provozieren. Die Planungen mei-nerseits waren sehr aufwendig und minu-ziös, denn ich wollte auf keinen Fall bei diesem Pilotprojekt ein finanzielles Fias-ko riskieren. Es hat sich gelohnt: meines Wissens sind alle zufrieden.

INTERVIEW MIT GERHARD SAHLIGerhard Sahli ist Senior Partner Mana-ger bei Swisscom und hat das Projekt von Pfyn in oberster Verantwortung be-gleitet. Raymond Kleger stellt ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Noch im Februar 2009 hatte Swisscom an einer Pressekonferenz in Zürich erklärt, dass beim FTTH-Ausbau zuerst die Städte in der Schweiz erschlos-sen würden. Nur kurze Zeit später kam Swisscom dem Anliegen der Werkkom-mission Pfyn entgegen, im Gemeindeteil Dettighofen FTTH flächendeckend bis ins letzte Haus zu installieren. Wie kam es zum Umdenken bei Swisscom?

Gerhard Sahli: Dies ist kein Umdenken bei Swisscom, im Gegenteil: Beim Glas-faserausbau bis in die Wohnung stehen wir am Anfang eines Generationenpro-jektes. Es ist für uns deshalb wichtig, möglichst viele Erfahrungen sammeln zu können – nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten. Beim Projekt in Pfyn, respektive in Det-tighofen, war die Werkkommission Pfyn mit ihrem Planer Richard Ziegler auf Swisscom zugekommen. Damals gab es im Dorfteil Dettighofen nur ungenü-gende Kabelverbindungen für Fernse-hen oder Internet. Die Projektvorarbei-ten waren schon weit fortgeschritten; deshalb war dieses Projekt in Pfyn für Swisscom ein geeignetes Pilotprojekt, das wertvolle Erkenntnisse bringt.

Das Projekt konnte in nur gerade sieben Monaten abgeschlossen werden, wobei die Verkabelung des gesamten Projekt-gebietes zwei Monate beanspruchte. Da musste auch Swisscom eine unglaubli-che Performance hinlegen und auf schnellstem Wege Entscheidungen tref-fen. Das ist sehr ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass in Städten in Zeithori-zonten von 10 Jahren gesprochen wird.

Gerhard Sahli: Das war in erster Linie das Ergebnis der sehr guten Zusammen-arbeit zwischen der Werkkommission Pfyn, Richard Ziegler und dem Projekt-team von Swisscom. Allerdings kann man den Ausbau in Pfyn nicht unbe-dingt mit Glasfaser-Projekten in städti-schen Gebieten vergleichen. In den

Städten haben wir es mit viel mehr Haushalten zu tun. Auch sind die Vor-aussetzungen für FTTH anders. Wenn man bedenkt, dass Swisscom bis Ende 2009 voraussichtlich gegen 100 000 Haushalte bis in die Keller mit Glasfaser erschlossen haben wird, dann sieht man, dass auch in den Städten sehr schnell umgesetzt wird.

Rückblickend ist das FTTH-Projekt Pfyn eine ausserordentliche Erfolgsstory: Be-wohner in Dettighofen, die bald über Swisscom-TV und superschnelles Inter-net verfügen werden, sind begeistert. Dies wird natürlich nicht ohne Auswir-kungen bleiben. Ist Swisscom jetzt vor-bereitet, wenn viele kleine Gemeinden mit dem gleichen Anliegen bei Swiss-com anklopfen?

Gerhard Sahli: Natürlich wird der Glasfaserausbau in Pfyn Signale setzen. Wir rechnen allerdings nicht damit, dass wir deswegen mehr Anfragen von länd-lichen Gemeinden erhalten werden. Wichtig ist für uns, dass wir mit dem Pi-lotprojekt in Pfyn wichtige Erfahrungen für kleinere FTTH-Projekte sammeln konnten. Diese werden uns in Zukunft zugute kommen. Auch was das Aufschal-ten von Endkunden anbelangt, werden wir in Pfyn noch einiges lernen können, da die Entwicklung der Endkunden-Ser-vices auf Glasfaser erst am Anfang steht. Da wird nicht gleich alles von Anfang an reibungslos laufen.

Obwohl bei diesem Projekt fast nur Ein-familienhäuser verkabelt werden muss-ten, fielen die Kosten pro Anschluss relativ gering aus im Vergleich zu städtischen Bereichen. Auch gab es kaum Misstöne von Anwohnern, wenn im Garten einmal gegraben werden musste. Hat Swisscom mit solchen Ver-hältnissen gerechnet?

Gerhard Sahli: Es war auf jeden Fall eine spannende Erkenntnis. Bislang ha-ben wir mehrheitlich Erfahrungen in Städten gemacht. Aber selbst dort ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, zuverlässige Aussagen zu durchschnittli-chen Anschlusskosten pro Haushalt zu machen. Swisscom baut dort in sehr dicht bebauten Gebieten, in denen teilweise sehr unterschiedliche Ausgangssituatio-nen, Auflagen und Anforderungen herr-schen. Auch war es sicherlich so, dass der Einsatz des Dorfelektrikers für den Teil, welcher von der Werkkommission Pfyn erbracht wurde, sehr wertvoll war. Der kennt viele Einwohner persönlich und trifft so eventuell auf etwas kleinere Hür-den und Widerstände. z

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Neue Techniken wie FTTH fordern auch erfahrene Planer ❚

Eine gute Planung ist das halbe ProjektDie Planung von Nieder- und Hochspannungsanlagen ist nach 30 Jahren erfolgreicher Tätigkeit zur Routine geworden. Bei einem flächendeckenden FTTH-Projekt zeigen sich aber ganz andere Herausforderungen. Völlig neue Aspekte und viele spezielle nicht planbare Überraschungen müssen gelöst werden, wenn ein FTTH-Projekt für ein Dorf in zwei Monaten abgewickelt und innerhalb des Kostenrahmens bleiben soll.

Raymond Kleger

Das Planungsbüro r. ziegler partner ag mit Sitz in Islikon beschäftigt 5 Mitar-beiter. Die langjährige Tätigkeit in der Ostschweiz konzentriert sich auf die Beratung kleiner und mittlerer EVU. Mit dem grossen Wissen werden neu-erdings auch Industriekunden bedient. Die Planungspalette reicht von der be-triebswirtschaftlichen Unterstützung über professionelle Aufarbeitung von Werkunterlagen auf einem GIS-Sys-tem bis hin zur Konzeptplanung gan-zer Anlagen. Neu kommt nun die Bera-tung und Planung von FTTH-Projek-ten für Quartiere, ja ganze Dörfer hinzu. Hier hat sich Richard Ziegler mit der Umsetzung des FTTH-Pro-jektes von Pfyn ein grosses Know-how angeeignet. Bei einem FTTH-Projekt kommen ganz neue Aspekte hinzu, die bei der Planung von Nieder- und Hochspannungsanlagen kaum eine Rolle spielen.

Kostspieliges Fiasko verhindernOhne sorgfältige Planung eines FTTH-Projektes laufen die zeitliche Abwicklung und die Kosten mit Ga-rantie aus dem Ruder. Planer, die sich bestens mit Nieder- und Hochspan-nungsanlagen auskennen, müssen ihr Wissen erheblich erweitern, soll eine Planung und FTTH-Projektabwick-lung erfolgreich verlaufen. Mit sehr viel Aufwand hat sich Richard Ziegler in diese Materie eingearbeitet und da-bei auch die ganze Technik von FTTH und was da alles dazugehört, sorgfältig studiert. Dieses Wissen konnte in der erstmaligen Umsetzung eines FTTH-Projektes in Pfyn genutzt werden. Hier

haben sich auch das Verhandlungsge-schick mit den verschiedenen Partnern und der versierte Umgang mit Netz-fachleuten ausbezahlt. Natürlich ist man besonders stolz darauf, dass die Einhaltung der kurzen Bauzeit und der vorgegebene Kostenrahmen eingehal-ten wurden. Bei Folgeprojekten lassen sich natürlich alle Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Pfyner Projekt nutzbringend einsetzen.

FazitDas Planungsbüro r. ziegler partner ag hat sich das nötige Rüstzeug erarbeitet und empfiehlt sich für die Planung und Bauleitung weiterer FTTH-Projekte. Der Rucksack ist prall gefüllt mit Wis-sen und Erfahrungen, die bei der Um-setzung eines FTTH-Projektes ganz wichtig sind. ❚

r. ziegler partner ag8546 Islikon052 366 51 80www.zieglerpartner.ch

Sorgfältige Planung bei der Realisierung eines FTTH-Projekts ist das A und O.

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Auch kleine EW können problemlos ins FTTH-Geschäft einsteigen ❚

Wettbewerb bei FTTH leicht gemachtEin Glasfasernetz bauen kann jedes EW ohne Probleme. Wer aber bringt die unterschiedlichsten Provider wie Sunrise, Transluminia, GGA usw. zu den Endkunden? Broadband Business Exchange hilft EWs und ermöglicht einen diskriminierungsfreien Wettbewerb, insbesondere auf den zukünftigen Glasfasernetzen.

Schweizweit werden zurzeit Glasfaser-netze geplant und gebaut und kupferba-sierte Netze ausgebaut. Broadband Net-works AG, ein Schweizer Unternehmen mit langjähriger Erfahrung in Technolo-gien für Glasfasernetze, hat eine Markt-neuheit entwickelt. Mit Broadband Busi-ness Exchange können Besitzer von Glasfaser- und anderen Breitbandinfra-strukturen ihr Netz einfach verwalten lassen und verschiedenen Providern zur Verfügung stellen. Dank der offenen Ar-chitektur unterstützt die Plattform so-wohl FTTH als auch kupferbasierte Netze. Sie dient als Hub oder Knoten-punkt für alle Dienstangebote im Breit-bandnetz.

Diskriminierungsfreier MarktÜber jedem Glasfaser- oder Koaxial- kabelnetz sind aktive Komponenten wie Swichtes und Routers. Damit nun alle Provider mit ihrem Telefon-, TV-, Ra-

dio- und Internetangebot diskriminie-rungsfrei zu den Endkunden gelangen können, braucht es eine Dienstleistung, wie sie Broadband Networks AG anbie-tet. Ivo Scheiwiller, Präsident und CEO von Broadband Networks, ist überzeugt, dass die neue Dienstleistung die Lösung für viele offene Fragen bei künftigen Glasfasernetzen ist. Denn offene Netz-infrastrukturen, genannt Open-Access-Netze, sind nur möglich, wenn alle Marktteilnehmer die gleichen Bedin-gungen und Endkunden eine echte Wahlfreiheit haben. Die Lösung von Broadband Networks ist neutral, wird also weder von einem Provider noch von einem Netzbesitzer gebaut und betrie-ben. Deshalb ermöglicht sie einen funk-tionierenden Wettbewerb auf Dienst-ebene.

Die Plattform ermöglicht auch neue Dienstleistungen: Informationen zur In-frastruktur, Anschlussverfügbarkeit und

Qualität sind online ebenso abrufbar wie Verrechnungsdaten. Bestehende Infor-mations- und Kontrollsysteme der Netz-betreiber sind ebenfalls integrierbar. Die Plattform verbindet den gewünschten Dienst mit dem Haushalt. Sie garantiert so allen Beteiligten eine hohe Transpa-renz.

Broadband Business ExchangeAnschluss des Netzwerkes an bedeu-•tende Netzwerkknoten in der SchweizOffene Plattform zum Verkauf respek-•tive zum Erwerb von Layer-1 und Layer-2-TransportkapazitätAufbereitung von Online-Informatio-•nen zur Verfügbarkeit und Qualität von BreitbandanschlüssenVerrechnungsinformationen•Integration in bestehende OSS/BSS-•Lösung inklusive Prozessmanagement

Über Broadband NetworksBroadband Networks als Ausrüster und Betreiber von Zugangsnetzen in der Schweiz plant und realisiert Zugangs-netzinfrastrukturen für Daten-, Sprach- und Videodienste. Ihre Kunden sind Be-sitzer und Betreiber von Zugangsnetzen in der deutschen und französischen Schweiz. Dazu zählen Unternehmen der öffentlichen Hand (EW, Kabelnetzun-ternehmen usw.) sowie private Telekom-Gesellschaften. ❚

Broadband Networks AG8902 UrdorfTel. 043 455 60 [email protected]

Aufbau eines offenen FTTH-Netzes (Open Access)

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Die FTTH-Anschlussdose von Feller ❚

Zeitgemässer Anschluss in der WohnungDer Elektriker gestaltet den Anschluss an die Zukunft mit. Feller bietet mit der neuen FTTH-Anschlussdose im EDIZIOdue Design das perfekte, modulare und hochwertige Produkt.

Der Bedarf an Bandbreite zur Übertra-gung von Highspeed Internet, hochauf-lösendem Fernsehen (HDTV) oder Te-leworking ist ausgewiesen. Der Woh-nungsanschluss ist definiert. Die FTTH-Anschlussdose (FTTH = Fibre-to-the-Home) von Feller ist der opti-sche Übergangspunkt in der Wohnung und erfüllt die festgelegten Standards. Die Erschliessung einer Wohnung er-folgt durchgängig über Glas von der Zentrale bis zur Anschlussdose. Für den optischen Übergabepunkt in der Woh-nung ist die neue FTTH-Unterputzdo-se von Feller geschaffen. Denn sie bildet den Netzabschluss der FTTH-Installa-tion in jeder Wohneinheit und ist die wichtigste Schnittstelle in der Kommu-nikation.

Hochwertiges ProduktDamit diese steckbare Verbindung in der Wohnung den hohen optischen und qualitativen Anforderungen genügen kann, setzt Feller in enger Kooperation mit Diamond auf deren hochwertige und flexible F-3000™ Technologie. Die in der Dose eingesetzten F-3000™ LC APC-Mittelstücke (1 oder 2) sind mit Laser- und Staubschutzklappen ausge-

rüstet und garantieren eine hochwertige und dauerhafte Verbindung zwischen der Installation und dem angeschlosse-nen Gerät. Dank vorhandener Führun-gen können sie bei Bedarf zu einem spä-teren Zeitpunkt einfach nachgerüstet werden. Die F-3000™ Familie ist zu den internationalen Normen vollständig kompatibel.

InstallationsfreundlichkeitDie FTTH-Dose lässt sich in jeder Ein-lassdose Grösse 1 unterbringen. Um die vorhandenen Platzverhältnisse effizient auszunutzen, stellt die Feller FTTH-Anschlussdose ein separates, sehr durch-dachtes Fasermanagement für die Pig-tails und die Kabelfasern der Installation zur Verfügung. Sie bietet genügend Platz und Schutz für die vier Fasern inklusive den nötigen Spleissungen auf engstem

In der neuen EDIZIOdue FTTH-Unterputzdose en-det die Glasfaser-Haus-verkabelung und macht den Highspeed-An-schluss Wirklichkeit.

«Bei der Entwicklung der Dose stand für Feller die Qualität des optischen Anschlusses, das Handling für den Ins-tallateur sowie die Langlebigkeit im Vordergrund. Die Dose entspricht An-forderungen der Swisscom und den Richtlinien des BAKOM und lässt sich, wie für Feller selbstverständlich, in das bestehende EDIZIOdue-Sortiment in-tegrieren. Unsere FTTH-Anschluss-dose ist damit die perfekte Lösung für den Installateur und dank der Modula-rität der perfekte Netzabschluss für jede Wohneinheit.»Sandro Basso, Produktverantwortlicher bei Feller.

Raum und ermöglicht den vorgeschrie-benen Biegeradius der Glasfasern.

Hybrid und modularSpeziell an der FTTH-Anschlussdose ist der optional geschaltete DSL-Einsatz mit zwei RJ45-Buchsen für den An-schluss einer bestehenden Kupferinstal-lation. Diese Möglichkeit ist dann inter-essant, wenn in einer Installation ein vor-handener DSL-Anschluss integriert werden soll. Ohne Einsatz bietet die Dose Platz für einen Keystone-Verbin-der, z. B. UKV, Coax usw. ❚

Feller AG8810 [email protected]

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Triple-Play – Leistungsfähige TV-, Telefon- und Internetservices aus einer Hand ❚

Multimedia-Services à discrétionDie gesamte Media- und Kommunikationswelt befindet sich in einem riesigen Umbruch. Dank moderner Internet-Technologie entstehen ständig neue Informations- und Kommunikationsangebote. Wie kann der Bewohner diese nutzen? Die neue Überbauung Square in Kloten bietet einen umfassenden Service für Mieter und Betreiber.

Richard Staub

In aller Munde ist dieses Jahr die Krise der Tageszeitungen, ausgelöst durch neue Konsumentengewohnheiten und neue Contentanbieter, die vor wenigen Jahren noch belächelt wurden. Moderne Kommunikationsmöglichkeiten über In-ternet – zusammengefasst als «Web 2.0» bezeichnet – breiten sich rasant aus. Google, Facebook oder Youtube sind Beispiele für ein verändertes Kommuni-kationsverhalten und folglich ist der Hunger nach entsprechender Bandbreite nach wie vor gross. Hinzu kommt eine weitgehende Digitalisierung der gesam-ten Kommunikation, zurzeit stellen TV und Radio von analog zu digital um. Wachsend ist auch das Angebot an HDTV (bessere Auflösung von Fernse-hen), aber auch Video on Demand (Film-nutzung via Kommunikationsnetz).

Die Zukunft gehört eindeutig der di-gitalen Kommunikation und dem Inter-net-Protokoll. Alle Contents, ob Daten, Sprache, Musik, Bilder oder Video kön-nen als IP-Pakete übertragen werden, vorausgesetzt, der verfügbare Transport-weg ist mit den entsprechenden Kapazi-

täten ausgestattet. Die früheren Mono-polwelten von TV oder Radio zum Bei-spiel sind schon längst aufgebrochen, und eine Reihe von Unternehmen bieten neue Dienstleistungspakete für Telefon, Internet und TV über eine Glasfaserver-bindung (Triple-Play).

Ist mit Fiber to the Home alles gelöst?Spätestens seit der Zustimmung der Stadtzürcher, ein umfassendes Glasfaser-netz in der Metropole durch das Stadt-werk errichten zu lassen, ist das Zauber-wort FTTH (Glasfaser hin zur Woh-nung) zu einem Modewort geworden. Inzwischen ist unter den Stadtwerken, der Swisscom und Cablecom und ande-ren Kabelanbietern ein Wettbewerb über Triple-Play-Angebote im Gang. Paralle-le Glasfasernetze sind volkswirtschaftlich sicher ein Unsinn, denn diese Leitungen können genügend Daten übertragen, auch bei einem Einfaseranschluss. Ande-rerseits wird der Feinverteilung in der Wohnung noch zu wenig Beachtung ge-schenkt. Wie kann beispielsweise der Wohnungsinhaber oder Mieter die digi-talen und in Paketen übertragenen Sig-nale im Wohn-, Schlafzimmer oder Büro

flexibel nutzen? Für die Nutzung der modernen Medienwelt fordern Verbän-de wie die Gebäude Netzwerk Initiative (GNI) seit Jahren, bei der Wohnbauwirt-schaft alle Räumlichkeiten mit einem sternförmigen, leistungsfähigen Multi-media-Netzwerk auszurüsten (d. h. ein zentraler Verteiler, welcher die Platzie-rung entsprechender Netzgeräte und die flexible Bewirtschaftung der Rauman-schlüsse ermöglicht). Leider wird diese Forderung bis heute nur in wenigen Fäl-len umgesetzt. Die grossen Bauträger verlegen ein solches Netzwerk nur opti-onal und dem zukünftigen Wohnungsbe-nutzer fehlt für solche Entscheidungen meist das notwendige Fachwissen auf diesem Gebiet. Erst nach dem Woh-nungsbezug wird erkannt, wo fälschli-cherweise gespart wurde. Während im Neubau ein solches Multimedia-Netz-werk mit mittlerweile absolut vertretba-ren Kosten realisiert werden kann, ist die Situation im Bestandesbau, insbesondere bei Mietwohnungen, noch schwieriger. Eine nachträgliche Verkabelung ist sehr teuer, Funkkommunikation (WLAN) hat Nachteile bezüglich Übertragungssi-cherheit und elektromagnetischer Un-verträglichkeit. Für beschränkte Vernet-zung kommt allenfalls noch Powerline-Communication (Übertragung von Daten über die vorhandenen 230-V-Lei-tungen) in Frage. Auch bei tatsächlich vorhandenen Anschlüssen, würden bei gewöhnlichen Konsumenten (oder den Digital Immigrants), die sich mit Infor-mations- und Kommunikationstechni-ken wenig auskennen, noch viel Fragen offen stehen.

Mehrwert durch ServicesDer Triple-Play-Provider MYGATE (vormals Translumina) stattet private Haushalte, Projektteams, Unternehmen, Hotels, Institutionen und Gemeinwesen

Eine einfache Bedienoberfläche für alle Angebote, auf dem TV wie auf dem PC. (Quelle: MYGATE).

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mit wegweisenden Kommunikations-plattformen und modernstem Content aus. Das attraktive Multimedia-Angebot besteht neben einem leistungsfähigen Breitbandnetz und einer innovativen Heimnetzwerklösung aus modernsten Multimedia-Diensten:

Fernsehen / Radio:• Hohe Anzahl an TV-und Radio-Sendern (inkl. HDTV-Sender), die individuell zusammenge-stellt werden; Video on DemandTelefonie:• Qualitativ hochwertige Tele-fonie in ISDN-Qualität, günstige VoIP-PreiseInternet:• Ultraschnelles Internet, Online-Portal für persönlichen Online-Speicherplatz

Für den Nutzer entfällt durch den kompletten Service und den eingesetzten Komponenten jeglicher Aufwand. In je-dem Wohnraum stehen mindestens drei genormte Ethernet-Anschlüsse zur Ver-fügung, die für Internet, Telefon oder TV/Radio genutzt werden können. Die Settopbox, welche jeweils das Signal für das Anzeigegerät (es genügt ein guter Flatscreen ohne jegliche Empfangskom-ponente) über den modernen HDMI-Anschluss liefert, wird mit einer einheit-lichen Fernbedienung gesteuert. Ob auf dem TV oder einem PC: Alle Dienste stehen als einfache Icons zur Verfügung. Dazu gehören bald auch Onlineshops, die eine Bestellung gleich über die Fern-

bedienung ermöglichen (ein Service, der in den nächsten Jahren weiter wachsen und für den entsprechenden Wohnungs-anbieter zu einem wichtigen Angebots-merkmal wird). So entstehen zum Bei-spiel weltweit Filmarchive, welche dank IP-TV wiederum einfach genutzt wer-den können. Viele Feriengäste legen Wert auf einen Internet-Service im Ho-tel und wollen auch in der eigenen Woh-nung uneingeschränkten und ständig verfügbaren Internetzugang.

Bei den Überbauungsprojekten von MYGATE übernimmt die Finanzierung der Verkabelung für gewöhnlich der Bauherr. Die Kosten der entsprechenden Vernetzung sind gegenüber einer her-kömmlichen Swisscom/Cablecom-Lö-sung kostenneutral, diese bietet aber ei-nen wesentlich höheren Nutzen. Der Bauherr erhält über einen sogenannten «Kickback» den gezahlten Betrag schritt-weise zurückerstattet. Durch dieses Mo-dell kann der Bauherr die Verkabelung innert mindestens acht Jahren amortisie-ren – eine Finanzierungsform, die in die-ser Form nur mit diesem Komplettange-bot möglich ist. Eine besonders innovati-ve und kostengünstige Lösung bietet der Ausrüster mit der Verwendung von POF (Polymer Optical Fiber, eine sehr kos-tengünstig und einfach zu installierende Variante von Lichtwellenleiter). Über zwei dünne Fasern, welche zusammen mit 48-V-Speisung für die Elektronik in den Dosen zu einem Kabel zusammen-gefasst sind, werden alle Signale ab den zentralen Geräten zu einer Anschlussdo-se geführt, welche wiederum die drei ge-normten RJ-45-Buchsen zur Verfügung stellen. Diese neuartige Dose wurde spe-ziell für die Schweiz zusammen mit Fel-ler entwickelt, um diese im gleichen De-sign wie die übrige Elektroinstallation anzubieten. Sie können auch per Kupfer-kabel erschlossen werden, dort wo be-reits ein entsprechendes Multimedia-Netzwerk vorhanden ist. Der Vertrieb dieser Eigenentwicklung über den Han-del ist in Planung. POF eignet sich her-vorragend auch zur Nachrüstung, denn das Kabel kann in bestehenden 230-V-Leitungen nachgezogen werden, was die

digital vernetzte Infrastruktur auch in äl-teren Wohnungen ermöglicht. Der End-kunde bezahlt schlussendlich für das Triple-Play-Grundangebot die Monats-gebühr an MYGATE, welche diesen Be-trag an die verschiedenen Beteiligten umlagert.

Überbauung Square KlotenSquare ist eine 2009 fertiggestellte Wohn-überbauung der Firma Specogna in Klo-ten mit 76 modernen 2,5-, 3,5- und 4,5-Zimmer-Wohnungen. Square integ-riert private und kommerzielle Nutzung in sorgfältiger Architektur. Angepriesen wird die Überbauung als Wohnerlebnis mit Plus. Wohnen und Einkaufen, Well-ness und Arbeiten – alles unter einem Dach. Zentralste Lage, Minergie-Stan-dard, Congierge-Service und integrierte Multimediadienste bieten ein modernes, urbanes Wohnerlebnis.

Alle Square-Wohnungen sind mit den innovativen Multimediadiensten von MYGATE ausgestattet. Die Übertra-gung der Dienste bis zu den Wohnun-gen erfolgt vollständig über Glasfaser-leitungen. Mit dem Triple-Play-Ange-bot erhält jede Wohnung fünf Telefonanschlüsse mit der entsprechen-den Anzahl Telefonnummern. In Square wurden zusätzlich auch die Kommuni-kation aller technischen Anlagen wie Garagetor, Videoüberwachung usw. in das IP-Netz integriert, welche zentral oder extern überwacht werden müssen. Damit wird gleich noch eine weitere Nutzung eines umfassenden IP-Netzes als Grundausrüstung einer Immobilie aufgezeigt. IP-Netze werden in Zukunft zu den Immobilien gehören wie bisher Strom, Wasser, Abwasser oder Gas. z

www.mygate.netwww.feller.ch www.square-kloten.ch

Der Triple-Play-Provider Translumina nennt sich seit letztem November MYGATE. Das Unternehmen unter-streicht damit die Neuausrichtung vom umfassenden Glasfasertechnologiege-schäft auf die Rolle des Anbieters von In-ternetprotokoll-basierten TV-, Telefon- und Internetservices für Privat- und Ge-schäftskunden. Der Zeitpunkt für die

Umbenennung ist bewusst gewählt, denn sie findet gleichzeitig mit der Lancierung des MYGATE Triple-Play-Angebots auf einer neuen technischen Infrastruktur statt. Diese ermöglicht MYGATE, Zehn-tausende von Privatkunden und Firmen in Glasfasernetzen in der Schweiz, Deutschland und Österreich mit Triple-Play-Services zu bedienen.

MYGATE – für Multmedia-Dienste

Pro Raum eine Dose mit drei Buchsen, je eine für Telefon, Internet und TV/Radio. (Quelle: MYGA-TE/Feller).

Square Kloten: umfassendes Angebot mit flexib-len Anschlüssen in allen Wohnräumen.

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Installations- und Messgeräte für FTTH-Einsteiger von Computer Controls AG ❚

Antworten auf Fragen von FTTH-EinsteigernTraditionelle Elektro- und Telefoninstallateure möchten auch vom neuen FTTH-Boom profitieren und fragen sich, wie man sich am besten in dieses neue Business «einklinkt». Wir beantworten hier typische Fragen, die dabei auftreten.

FTTH ist neu, wo gibts «Erste Hilfe»? Im Internet findet sich gutes Informati-onsmaterial, aber der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen. Einfacher gehts, wenn man sich mit einem Geräteliefe-ranten für eine Stunde zusammensetzt und dabei gezielt und speditiv notwendi-ge Erklärung erhält.

Was ist anders in Fiberoptiknetzen?Der Hauptunterschied zu Kupfernetzen besteht darin, dass für Kontrollmessun-gen wesentlich teurere Messinstrumente benötigt werden. Neu dazu kommen ex-trem hohe Anforderungen an die Sau-berkeit der Steckverbindungen, die ty-pisch unterschätzt werden.

Wieso ist Sauberkeit so wichtig? Der Durchmesser der eigentlichen Glas-faser beträgt bei SM-Fibern nur 9 µm, das ist zehnmal weniger als ein Haar-durchmesser. Bereits kleinste Staubteil-chen decken einen wesentlichen Teil des

Leiterquerschnitts ab und dämpfen da-mit das Signal unzulässig.

Bedienung Messgeräte schwierig?Moderne Messgeräte sind einfach zu be-dienen und bieten meistens fehlerfreie Messergebnisse auf Knopfdruck. Der Lieferant des Messgeräts hilft auch bei ersten Manipulationen und Messungen; die Hürden sind wirklich klein. Zusätz-lich besteht die Möglichkeit, Workshops und Seminare zu besuchen.

Welche Geräte sind zu beschaffen?Power Meter, Quellen, Optische Reflek-tometer (OTDR), optische Fehlersu-cher, Spleisser und eben auch Fiberins-pektionskameras samt Reinigungsset. Je nach Aufgabenstellung fallen Kosten im Bereich von 15 000 bis 30 000 Franken an. Lieferanten dieser Geräte nehmen sich gerne Zeit, ihre Geräte vorzustel-len, schliesslich sind Sie ein potenzieller Kunde!

Lohnen sich diese hohen Investitionen?Wer jetzt einsteigt, hat grössere Erfolgs-chancen, weil sich noch nicht so viele Players im Markt bewegen. Es gibt Pro-jekte (z. B. Pfyn), da hat der Dorfelektri-ker ein ganzes Netz gebaut, da lohnt sich eine Anschaffung. Ausserdem besteht die Möglichkeit, komplexere Geräte zu mieten oder spezielle Messaufgaben Fremdfirmen zu vergeben. ❚

Computer Controls AG8050 ZürichTel. 044 308 66 [email protected]

In der Schweiz sind alle namhaften Lieferanten von Fiberoptik-Messgeräten vertreten, meistens durch lokale Distributoren. Diese stehen für Auskünfte und Beratungen zur Verfügung und führen auf Verlangen die Geräte im praktischen Einsatz vor. Exfo und Sumitomo gehören zu den weltweit führenden Geräteproduzenten und werden lokal durch Computer Controls AG vertreten.

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Elektroinstallateure führen FTTH bis in die Wohnung ❚

Fachausbildung Fiber to the Home Der rasch wachsende Bandbreitenbedarf bringt die altgedienten Kupfer-adern an ihre Kapazitätsgrenzen. Damit ist das Zeitalter der Datenüber- tragung über Glasfasern definitiv angebrochen. Die Netzbetreiber haben reagiert und bauen das Hochgeschwindigkeitsnetz von morgen. Fiber to the Home, Lichtwellenleiter bis in die Wohnungen, wird Tatsache.

Erich Schwaninger

Fiber to the Home (FTTH) beschreibt die Wegstrecke von der Netzzentrale bis zur Abschlussdose in der Wohnung. Der Netzbetreiber bringt das Glasfaserkabel bis zum Hausanschlusskasten (HAK) im Gebäude. Dieser heisst jetzt aber nicht mehr HAK, sondern BEP: Building Ent-

ry Point. Beim BEP beginnt gleichzeitig die Arbeit des Elektroinstallateurs. Er be-sorgt die Spleissung am BEP und verlegt die Lichtwellenleiter entlang der Steig-zone bis zur Abschlussdose in der Woh-nung. Dieser Punkt wird neu OTO ge-nannt: Optical Telecommunications Out-let. Dort endet die FTTH-Wegstrecke.

Arbeiten mit den haarfeinen Glasfa-

sern ist heikel. Die praktischen Fertig-keiten und das theoretische Wissen zur Erstellung der FTTH-Strecke vom BEP bis zum OTO erhalten die ausführenden Elektrofachleute in einer eigens dafür geschaffenen Schulung. In einem dreitä-gigen Kurs lernen sie, was es alles braucht, Glasfaserverbindungen ein-wandfrei bauen zu können. Dieser Kurs des VSEI ist in enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern und Netzbe-treibern entstanden.

Dreitägiger Kurs führt zum ZertifikatDie gesamte Schulung basiert auf dem Bakom-Standard FTTH für Inhouse-Installationen Layer 1. Damit ist eine schweizweit eiheitliche Ausbildung ge-währleistet. Der Bakom-Standard legt u. a. fest, dass jede Wohnung mit vier Fa-sern erschlossen wird (4-Faser-Modell). Auch die Farben der Glasfasern und der Steckertyp sind einheitlich definiert. Wer die drei Kurstage erfolgreich absol-viert hat, erhält ein Zertifikat. Dieses be-fähigt den Kursteilnehmer bzw. die Kursteilnehmerin zur Ausführung von FTTH-Inhouse-Installationen vom BEP bis zum OTO.

Der Bau des schweizweiten Glasfaser-netzes hat in einzelnen Städten und Ag-glomerationen bereits begonnen. Bis alle Liegenschaften erschlossen sind, wird es Jahre dauern. Das sind interes-sante Perspektiven für die Elektroinstal-lationsbranche. Fiber to the Home ist der erste Schritt im Lichtwellenzeitalter. Fiber to the Desk der nächste. ❚

www.vsei.ch/Seminare/Technik

Am BEP (Building Entry Point) übernimmt der Elektroinstallateur die Glasfasern und führt sie bis in die Wohnungen. (Quelle: Erich Schwaninger)

Fiber to the Home: Der Inhouse-Bereich ist Sache des Elektroinstallateurs. (Quelle: H+S).

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Unter-nehmen an der FTTH-Fachausbil-dung. (Quelle: Erich Schwaninger).

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NewLine Fiber to the Home (FTTH) ❚

BKS-Kompetenz – bis zum letzten Millimeter!Lange Zeit wurde nur von der «letzten Meile» geredet, jetzt wird sie Tatsache. Der wachsende Bedarf nach immer höheren Bandbreiten entfacht aufs Neue. Hochauflösendes Fernsehen, schnelle Internetverbindungen, Telefon, Video on Demand usw. verlangen höchste Bandbreiten. Die Schweiz kommt aus dem Dornröschenschlaf und rüstet auf.

Swisscom hat beschlossen, in den nächs-ten Jahren die Hausanschlüsse von Kup-fer auf Glasfasern zu wechseln. Dafür wurden fachkundige Schweizer Firmen eingeladen, beim Design und Entwerfen möglicher Anschlussvarianten mitzuwir-ken. Entwicklungen dieser Grössenord-nung setzen neben Forschung und Pla-nung auch Weitsicht sowie im Konsens erarbeitete Richtlinien voraus. Ein ein-heitlicher technischer Standard zu ei-nem in Europa führenden FTTH-Aus-bau wird nun dank der Zusammenarbeit führender Firmen Tatsache.

Entwicklung Anschlussdose Unter der Leitung des VSEI sind die Anforderungen und Möglichkeiten dis-kutiert und sukzessive realisiert worden. Die BKS beteiligte sich an der Dosen-entwicklung und auch an einem Ausbil-dungsprogramm für Installateure. Letz-teres wird nun vom VSEI angeboten. Dieser rasante Entwicklungsprozess be-stätigt die Strategie der BKS Kabel-Ser-vice AG, führend bei der Entwicklung von Netzwerk- und Komponenten-Sys-temen zu sein.

FTTH-Auslassdose von BKSWird nun FTTH in der Schweiz in den nächsten Jahren flächendeckend reali-siert, stellt sich die Frage, wie die Glas-verbindung ins bestehende HomeNet integriert werden kann. Die Glasfaser-zuleitung wird am Hausanschlusspunkt BEP (Building Entry Point) an eine ei-gens dafür konstruierte Dose ange-schlossen. Mit einem normierten Sing-lemode-Kabel wird die Verbindung zur FTTH-Dose der BKS realisiert. Der Standort kann im Einfamilienhaus der Keller beim HomeNet-Schrank oder bei Mehrfamilienhäusern direkt in der Wohnung im Verteiler sein. Alle Daten,

TV, Radio, Telefon und Internet werden via Glasfaser ins Haus geliefert. Die Auf-teilung der einzelnen Signale erfolgt über einen vom Provider zur Verfügung gestellten Receiver. Mit entsprechenden Verbindungskabeln können die Dienste wie gewohnt im Multimediasystem HomeNet/MMC3000pro verteilt wer-den.

FazitWas heisst das für Installateure von Glas-faseranschlüssen, also für Partner von BKS? Von der Beratung bis zur Ausbil-dung profitieren Kunden von der BKS. Eine strukturierte Verkabelung bedeutet eine zukunftssichere Infrastruktur und wird zu einem Schlüsselelement eines Wirtschaftsstandortes. Ob dabei ein Glasfasernetz bis zu den Endgeräten

führt oder herkömmliche Kupferkabel den Datentransport ab Hausanschluss übernehmen – bei BKS sind Kunden bestens aufgehoben. Die speziell entwi-ckelte «FTTH-Wandauslassdose» löste an der ineltec 2009 nur positive Reaktio-nen aus. Die BKS-Kompetenz für Ver-netzungen in Kupfer, LWL sowie ge-mischten Netzen bietet Sicherheit und ist Garant für die Werterhaltung einer Immobilie. Ganz nach dem Motto: In-novation, Service, Support und Schulung bis zum «letzten Millimeter». ❚

BKS Kabel-Service AG4552 DerendingenTel. 032 681 54 54www.bks.ch

BKS-Eigenentwicklung FTTH-Auslassdose. Eine kompakte elegante Unterputzlösung, die sich nahtlos ins Dosenprogramm verschiedenster Anbieter einfügt.

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Gemeinsame Broschüre für die Standard-Heimvernetzung ❚

Fachgerechte Verkabelung von WohnungenBeim Neu- und Umbau sind Heimverkabelung und Vernetzung die entscheidenden Stichworte für Zukunftsfähigkeit bei der Elektroinstallation. Die Fachgruppe Intelligentes Wohnen der Gebäude Netzwerk Initiative GNI erarbeitet dazu herstellerneutrale Informationen.

In einem Neubau ist eine strukturierte, sternförmige Verkabelung heute ein Muss. Das bedeutet, dass statt Kabelsalat unter dem Bürotisch im Keller (EFH) oder pro Wohneinheit ein zentraler Ver-teiler montiert ist, der sowohl DSL-Router, Splitter, CATV-Breitband- oder Satelliten-Verteiler als auch Telefon-Hausanschluss und möglicherweise Netzwerkserver enthält. Einfaches Um-stecken im Verteilerkasten bewirkt, dass die Steckdosen in den einzelnen Räu-men je nach Bedarf für Fernseher, Inter-net oder Telefon genutzt werden kön-nen. Einer flexiblen Nutzung aller Räu-me – vom Büro zum Kinderzimmer zum Büro – steht somit nichts mehr im Weg.

Immer wichtiger wird die Kommuni-kation innerhalb der Wohnung. Auf dem Netzwerkserver können Musik, Filme,

Fotos und Textdateien gespeichert wer-den, die sich wahlweise auf dem PC, dem Fernseher oder über ein Touch Panel abrufen lassen.

Alle diese Dienste erfordern hohe Da-tenraten und konstant gute Übertra-gungsbedingungen. Sichergestellt wer-

den kann dies mit einer hochwertigen Gigabit-Ethernet- und CATV-fähigen Verkabelung in der ganzen Wohnung.

Keine Zukunftsmusik mehrDie Fachgruppe Intelligentes Wohnen der GNI setzt sich dafür ein, dass sich die Botschaft «sternförmige Verkabe-lung obligatorisch» in den Köpfen aller an einem Hausbau Beteiligten festsetzt und nicht mehr als Technik-Spielerei abgetan wird: Bauherren, Architekten, Ingenieure, Generalunternehmer, Pla-ner und Elektriker. Angesichts der im-mensen Bedeutung des Themas für die Zukunft des Wohn- und Zweckbaus brachte die Gruppe Fachleute der Ver-bände VSEI (Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen), VSRT (Verband Schweizerischer Radio- und Televisionsfachgeschäfte) sowie von Swisscable, Swisscom, ewz und Herstel-ler wie Feller, R &M, BKS und Zidatech usw. an einen Tisch, um eine gemeinsa-me und einheitliche Empfehlung abzu-geben.

Herstellerneutrale BroschüreDie Fachleute haben sich zum Ziel ge-setzt, im Verlauf des nächsten Jahres eine Broschüre herauszugeben, die neutral über die Bedeutung der Heimverkabe-

Der Begriff «Intelligentes Wohnen» wurde durch den ZVEI (deutscher Zentral-verband Elektrotechnik-

und Elektronikindustrie) eingeführt. Dieser gründete eine Initiative «Intelli-gentes Wohnen», die mit ihrer Website (www.intelligenteswohnen.com) und an-deren Aktionen für vernetzte Lösungen wirbt. In der Schweiz ist die Initiative Intelli-

gentes Wohnen durch eine Fachgruppe innerhalb des Vereines «Gebäude Netz-werk Initiative» GNI vertreten, in Öster-reich durch den Verein «Intelligentes Wohnen Austria».«Intelligentes Wohnen» wird zuneh-mend auch von der Wohnbauwirtschaft und der Politik als Begriff verwendet. Das Logo, welches die Initiative Intelli-gentes Wohnen nutzt, ist europaweit ge-schützt.

Initiative Intelligentes Wohnen in der Schweiz

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Audioconferencing

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Telefon-Konferenz„So etwas haben Sie noch nie gehört!“

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lung informiert, Lösungen und Wege zur Realisation aufzeigt und nach Be-rufsgruppen getrennt schildert, was zu beachten ist. So soll der Architekt wis-sen, wie und wo er überall Platz für Ka-belkanäle vorsehen muss, und der Elekt-riker erfährt, bei welchem Hersteller welche Produkte zur Verfügung stehen und dass Leerrohre das A und O einer Installation sind.

LeerrohreDie Entwicklung in der Kommunika-tions-Technologie ist noch längst nicht abgeschlossen, es stehen je länger je mehr Dienste zur Verfügung (z. B. Internet-Telefonie VoIP, HDTV usw.). Daher ist es äusserst wichtig, beim Neubau genü-gend grosse Leerrohre zu verlegen, denn diese ersparen nachträgliche, aufwendige

und teure Umbauarbeiten, garantieren die flexible Nutzung des Wohn- oder Ar-beitsraums während der gesamten Le-bensdauer des Gebäudes und erhalten den Wert der Liegenschaft.

GlasfasernetzDie heute in jedem Haus vorhandenen 2-Draht-Kupferkabel werden die benö-tigten höheren Bandbreiten schon bald nicht mehr bereitstellen können. Ein Glasfaserkabel kann die bisherige Instal-lation ergänzen und langfristig ersetzen. Das Glasfasernetz besteht aus drei Sek-toren: Als Gebäudeerschliessung wird die Glasfaser bis zum Hausanschluss be-zeichnet. Zuständig dafür ist der Netz-betreiber. Die Steigzone befindet sich im Haus, sie reicht vom optischen Über-gangspunkt im Keller bis zur optischen

Steckdose in jeder Wohnung. Für ihre Realisierung ist der Hauseigentümer zu-ständig. Dasselbe gilt für den letzten Sektor, die Heimverkabelung, mit der erwähnten universellen sternförmigen Verkabelung.

Glasfasernetze und FTTH (Fiber to the Home) sind die Technologie der Zu-kunft und noch nicht überall Realität. Soll man da mit der ganzen Vernet-zungs-Geschichte nicht besser noch zu-warten? Sie wissen nun die Antwort: Auf keinen Fall! Denn eine strukturierte uni-verselle Wohnungsverkabelung bildet die Grundlage zur Nutzung sämtlicher Dienste mit heutigen und zukünftigen Zugangstechnologien. Die Broschüre soll ab Februar 2010 verfügbar sein. z

www.intelligenteswohnen.com

3M Telekommunications ist Business-Partner von Hewlett-Packard z

3M Telekommunications schliesst sich dem HP Developer & Solution Partner Programm (DSSP) an. Das DSPP wur-de entwickelt, um Hardwareanbieter, unabhängige Softwareanbieter, System-integratoren, Entwickler und Berater optimal zu unterstützen.

Mit diesem Programm verpflichten

sich HP und seine Partner, ihren Kun-den Tools und die notwendige Unter-stützung zur Verfügung zu stellen. Das HP Technology-Portfolio gepaart mit dem 3M Lösungs-Know-how soll ge-meinsamen Kunden zu besseren Ge-schäftsergebnissen verhelfen.

3M Volition Network Solutions bieten ein strukturiertes Verkabelungssystem in Kupfer- oder Glasfasertechnologie für die Anwendung in Unternehmen oder Rechenzentren, bestehend aus innovati-ven Glasfaser- und Kupferverbindun-gen, Steckverbindern, Patchkabeln, Patchpanelen und anderen Infrastruk-turprodukten. 3M Verkabelungssysteme verschaffen wesentliche Leistungsreser-ven gegenüber bestehenden Standardlö-sungen und helfen Kunden so bei der Migration auf hohe Bandbreiten. Das 3M Fibre To The Desk (FTTD) Verka-belungssystem reduziert zudem die

Komplexität von lokalen Netzwerken (LAN).

3M Volition Intelligent Management System (VIMS) ist ein physisches Netz-werk-Management-System, das Echt-zeit-Informationen über den Verbin-dungsstatus zwischen den Benutzern und der Ausrüstung am Verkabelungs-rack anzeigt. Das System meldet alle Verbindungsänderungen an das Netz-werk-Managementsystem und die Da-tenbank, die auf einem Server installiert sind, und leitet den Systemadministra-tor bei der Planung und Implementie-rung von Verkabelungsänderungen an. Mit einer Reihe von Verbindungen, die dynamisch oder statisch sein können, schafft das System eine vollumfängliche Verknüpfung zwischen Station oder Server und Switch.

www.3MTelecommunications.ch

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Systemline Modular – modulares Multiroom-System mit hohem Komfort ❚

Multiroom-Musikanlage mit InternetanschlussDas neue digitale Zeitalter bringt neue Musikquellen: iPod, Musikserver, Musikanlage, Tuner, Internetradio usw. Das Systemline Modular positioniert sich als interessantes preisgünstiges Einsteige-Multiroom-System, das sich hervorragend für Eigenheime der Mittelklasse eignet.

Audiosignale verschiedenster Quellen werden am Gerät Systemline Modular angeschlossen. Insgesamt sind sechs Musikquellen und bis zu 16 Musikzonen möglich. Innerhalb der Zone wird ein Aktiv- und Passivlautsprecher installiert. Die Stromversorgung sowie die Über-tragung der Audio- und der Steuersigna-le führen vom Audio-Hub zu den Laut-sprechern über eine Kat-5-Verkabelung. Passiv-Lautsprecher werden mittels Kat-5-Kabeln am Aktivlautsprecher an-geschlossen. Die Steuerung innerhalb der Zonen basiert auf einfachen Fernbe-dienungen, Wandeinbaugeräten oder ei-nem Wireless-Touchscreen. Der Touch-screen erlaubt besonders einfach Radio-

stationen, Alben und Artisten auszuwäh-len. Die Anlage erlaubt auch das Absetzen von Befehlen an ein EIB/KNX-System, um Licht und Storen zu bedienen.

Planung + Installation einfachNatürlich müssen zuerst einmal die Zo-nen, Lautsprecher, Standortzentrale so-wie die Art der Bedienung festgelegt wer-den. Daraus resultiert die Kabelführung für die Lautsprecher und fest montierte Bedienstellen. Die Installation des Sys-tems ist sehr einfach und lässt sich mit einem Kat-5-Netzwerk vergleichen. Alle Anschlüsse sind gut bezeichnet und basie-ren auf RJ45- oder LSA-Plus-Anschluss-klemmen. Der Programmieraufwand richtet sich nach Komfortansprüchen.

Musikserver als AudioquelleSystemline Modular hat auch einen komfortablen Musikserver im Pro-gramm. Einzigartig an diesem sind die drei separaten Audioausgänge. Somit können drei Personen in unterschiedli-chen Zonen auf denselben Musikserver zugreifen und unterschiedliche Musik ab Internet, Harddisk oder CD hören. Beim Einsatz des Systemline Modular Musikserver empfiehlt sich zur Bedie-nung in der Zone ein Systemline Modu-

lar Touchpanel oder ein Wireless Touch-screen anzuschaffen. Dies bedeutet für den Endkunden viel Komfort, weil er seine Musik einfach findet und weltweit mehrere Hundert Internet-Radiostatio-nen anwählen kann.

Kosten und VermarktungCeconet ist Importeur der Systemline Modular-Produkte und offizieller Dis-tributor und arbeitet mit Bauherren, Ar-chitekten sowie Elektroplanern zusam-men. Die Kosten für eine komfortable Anlage beginnen ab Fr. 3500.– und lie-gen damit deutlich tiefer als bei speziel-len Highend-Marken. Weiter werden aber für die Planung, Installation sowie Programmierung kompetente Partner aus der Elektro- und Radio-TV-Bran-che gesucht. In Kürze finden die ersten Kurse «Installation und Programmie-rung» statt. Sollte ihr Interesse geweckt sein, besorgen sie sich die Kursdaten ([email protected]) oder be-suchen sie die Swissbau. ❚

CECONET AG5506 MägenwilTel. 062 887 27 37www.ceconet.chSwissbau Halle 2.0/A56

Komfortbedienung mit Systemline Modular Touchpanel.

Internetradio, CD und Musik ab HDD, vereint im Musikserver SMS 3160.

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Drucklösungen für Kleinbetriebe und Heimbüros ❚

Sechs praktische FarblaserdruckerNeue Farblaserdrucker produzieren schnell Texte und arbeiten sogar bei Farbdrucken erschwinglich. Dank kompakter Aussenmasse passen sie auf fast jeden Schreibtisch. Ausserdem sollen die Anschaffungs- und Verbrauchskosten akzeptabel sein. Wir prüften sechs ausgewählte Modelle für das Klein- oder Heimbüro.

Rüdiger Sellin

Vor ein paar Jahren hätte man noch mit gut 1500 Franken rechnen müssen, um einen Farblaserdrucker zu finden, der die Wunschliste in der Einleitung erfüllt. Doch hat der technische Fortschritt auch vor den Druckern nicht halt gemacht, sodass Einstiegsmodelle bereits bei gut 300 Franken beginnen. Das Testfeld reicht vom Oki C110 für rund 200 Fran-ken bis hin zum Oki C5900n für rund 1000 Franken. Das Topmodell erfüllt selbst Anforderungen von Arbeitsgrup-pen, u. a. mit einer Druckgeschwindig-keit von bis zu 32 Seiten pro Minute.

Die wichtigsten AuswahlkriterienSchnelligkeit: Schnelle Drucker werden gerne bevorzugt, wobei im Büroeinsatz das Gros der Dokumente immer noch schwarz/weiss (monochrom) ausgedruckt wird. Dabei spielt auch die grundsätz- liche Drucktechnik von Farblasern eine

Rolle. So genannte Single-Pass-Geräte übertragen alle Druckfarben in einem Vorgang auf das Papier. Bei Multi-Pass-Varianten hingegen rotiert jede Druck-farbe an der Bildtrommel. Erst nachdem alle Farben abgearbeitet wurden, findet die Übertragung statt. Ein derartiges Procedere kostet Zeit und erzeugt in der Regel zudem unnötig Lärm.

Hohe Druckqualität: Für echte Foto-qualität sollte man sich zwar eher einen Tintenstrahldrucker zulegen, da beim Farblaser stets ein Raster sichtbar bleibt. Gleichwohl eignet sich ein Farblaser problemlos für den Ausdruck von Grafi-ken, PDFs oder Präsentationen. Bei mo-nochromen Dokumenten sind hingegen Unterschiede mit blossem Auge kaum auszumachen. Hier hilft eventuell ein Probeausdruck eines bevorzugten Do-kumentes auf Normalpapier im Ver-kaufsgeschäft. Neben der Vermeidung von Tonerspritzern sollte der Drucker die Abstände zwischen den Zeichen gleichmässig einhalten.

Ausstattung: Gerade hier existieren enorme Unterschiede – etwa bei einge-bauten Prozessoren, Speicherkapazitä-ten, Bedienfeldern, unterstützten Be-triebssystemen, Anschlüssen oder dem Papiermanagement. So lohnt es sich, die technischen Daten vor dem Kauf genau zu studieren. Einerseits braucht nicht je-der Benutzer alle Merkmale, anderer-seits kann ein Feature wie die Ausbau- oder Netzwerkfähigkeit des Druckers kaufentscheidend sein.

Aufstellung und Bedienung: Zwar wer-den Farblaserdrucker auf den ersten Blick immer kompakter. Trotzdem sollte man den maximal zur Verfügung stehen-den Platz vor dem Kauf ausmessen. Da-bei sollte auch nicht die Höhe vergessen werden. Unbedingt sollte man am Wunschgerät alle vorhandenen Deckel

und Abdeckungen öffnen und nachmes-sen, ob der vorhandene Platz auch ge-nügt. Zudem sollten auch die Bedie-nungselemente und Displays geprüft werden. Oft sind es nur scheinbar unbe-deutende Details, die den Alltag er-schweren oder auch vereinfachen.

Toner- und Stromverbrauch: Manche Hersteller befüllen die Tonerkartuschen im Lieferumfang eines Neugeräts nicht voll (etwa wie beim Samsung CLP-300n). Andere setzen nur kleinere Kar-tuschen ein wie oft bei HP. Der hier er-rechnete Seitenpreis basiert aus den Kartuschen mit der höchsten Füllmenge und berücksichtigt weitere Verbrauchs-materialien wie Trommel oder Fixier-einheit. Auch der Stromverbrauch ist differenziert anzusehen, denn der Dru-cker läuft ja nicht ständig und zieht dann mehrere hundert Watt, sondern läuft überwiegend im Ruhemodus. Wichtiger sind daher die Werte im Stromspar- und Ruhemodus.

Garantie und Service: Die Garantiezei-ten bei Farblasern reichen von einem bis zu drei Jahren, je nach Hersteller. Für den Fehlerfall offerieren einige Anbieter einen komfortablen Reparaturservice Dell 3110cn

Dell 1320c

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vor Ort oder bei tiefer gehenden Repa-raturen einen Hol-/Bringservice mit Austauschgerät. Dass man derartige Dienstleistungen aber nicht beim Kauf eines Billigdruckers erwarten darf, sollte klar sein. Für professionelle Anwender empfiehlt sich ausserdem eine Garantie-verlängerung auf drei bis fünf Jahre, je nach Abschreibungsdauer des Geräts.

Die Drucker im Detail

Dell 1320cDer 1320c für rund 350 Franken kommt mit 64 MB Arbeitsspeicher aus, eine Er-weiterung ist nicht vorgesehen. Bei Trei-bern beschränkt sich Dell auf Windows XP, Vista, 2000 und Server 2003. Apple-Freunde kommen also hier nicht zum Zuge. Auch die recht hohen Seitenkos-ten im Farbbereich stören ein wenig (rund 16 Rp. pro Farbblatt). Hingegen kommt die S/W-Seite auf nur 4 Rp., was recht günstig ist. Dies liegt sicherlich auch am ökonomischen Tonerauftrag, weshalb Farbdokumente zwar etwas hell ausgedruckt werden. In Farbgebung, Buchstabenschärfe und anderen Details sind die Ausdrucke aber in Ordnung. Selbst grössere Farbflächen bleiben ho-mogen, und Tonerspritzer sind nur ver-einzelt auszumachen. Etwas amüsant ist die Tatsache, dass laut Leistungsbeschrei-bung keine Ethernetschnittstelle vor-handen sein sollte, diese aber an der Ge-räterückseite gleichwohl physikalisch präsent ist. Sie muss jedoch via Schlüssel freigeschaltet werden, was rund 80.– Franken extra kostet. Immerhin lässt sich der 1320c auf diese Weise nachträglich netzwerkfähig machen. Unüblich ist das Wechseln der Tonerkassetten über die rechte Gehäuseseite, was bei der Aufstel-lung berücksichtigt werden muss. Der Stromverbrauch: 11,2 W im Ruhezu-stand und 4,8 W im Stromsparmodus. Insgesamt überzeugt der Testkandidat

von Dell – er ist kompakt gebaut und ar-beitete im Test leise und zuverlässig ohne grosse Einbussen in der Druckqualität und im Arbeitstempo. Für den Preis bie-tet er ausgesprochen viel Leistung.

Dell 3110cnDer 3110cn für unter 800 Franken prä-sentiert sich als rechter Brocken (Masse, Gewicht) und wurde von Dell sowohl vom stabilen Aufbau als auch von der Druckleistung her als Arbeitsgruppen-drucker ausgelegt. Konsequenterweise kommt er mit Parallel-Port, USB 2.0 Hi-Speed und Ethernet sowie mit üppi-gem 128 MB Speicher daher. S/W-Texte und -Grafiken druckt der Dell sehr schnell (30 Seiten pro Minute, in Farbe immer noch bis zu 17 Seiten pro Minu-te). Bei normalen Grafiken fällt die Farb-gebung zwar harmonisch aus. Fotos hin-gegen neigen zu einem Blaustich. Die gebotene Auflösung ist durchschnittlich (600 × 600 dpi).Texte kommen zwar mit einer befriedigenden Buchstabenschär-fe. Bei kleinen bis sehr kleinen Schrift-grössen hingegen lässt die Schwarzde-ckung sichtlich nach. Die positive Kehr-seite: Die Verbrauchskosten fallen für Farb- und S/W-Drucke sehr günstig aus, da die Tonerkartuschen wesentlich länger halten als in der Geräteklasse üb-lich. Auch weitere Kosten fallen im ers-ten Jahr nicht an, da alle Verschleissteile (Heizeinheit, Transportband und ande-res) durch den Vor-Ort-Service abge-deckt sind. So errechnen sich Seiten-preise von 10,5 Rp. für die Farb- und 2,1 Rp. für die S/W-Seite. Die Seitenkosten nach Ablauf der Service-Frist verteuern sich lediglich um je einen Rappen und bleiben damit auch nach dem ersten Jahr günstig. Die Stromkosten sind dagegen leicht erhöht: 18,5 W im Ruhezustand und 9,1 W im Stromsparmodus.

Oki C5900nDer C5900n wird werksseitig mit zahl-reichen Zusatztools versehen, wie man es sonst eher vom Tintenstrahlbereich kennt. So liegt dem Drucker beispiels-weise Software zur Farbkorrektur oder auch zum Anpassen von Internetseiten auf das A4-Format bei. Dazu bedruckt der C5600n nicht nur das gewöhnliche A4-, sondern auch Banner-Papier bis zu einer maximalen Länge von 1,20 m. Zum Entwerfen geeigneter Vorlagen liefert der Hersteller praktischerweise ein Hilfsprogramm mit. Für den Test-druck benötigte der Farblaser etwas mehr als 2 s pro S/W-Seite und rund 4 s für eine Farbseite, was etwa doppelt so lange ist wie vom Hersteller angegeben. Anwender, die häufig feine Linien dru-cken müssen (Pläne etc.), werden mit diesem Drucker glücklich werden. Auch die Schärfe der Buchstaben überzeugte, da Tonerspritzer nur selten auftraten. Warnen muss man vor der Funktion «Fotomodus» im Treiber. Ist diese akti-viert, überzeichnet das Gerät den Kont-rast, was ausgedruckte Bilder unnatür-lich wirken lässt. Dass der Drucker im Ruhezustand 20,6 W und im Stromspar-modus immer noch 13,2 W frisst, darf heute als unnötig angesehen werden. Die Druckkosten hingegen (ca. 2,2 Rp. Pro S/W- und 14 Rp. Pro Farbseite) be-wegen sich im Rahmen. Da der Oki 5900n recht stabil gebaut ist und zudem eine Ethernet-Schnittstelle bietet, er-scheint er ideal als Arbeitsgruppendru-cker. Die Nutzer werden sich jedenfalls am schnellen und hochwertigen S/W-Druck sowie an den guten Ergebnissen in Farbe bei vertretbaren Kosten pro Seite freuen. Eine nette Dreingabe ist auch die 3-Jahres-Vor-Ort-Garantie (siehe C110). Somit geht der erhöhte Preis (unter 1000.– sFr) in Ordnung.

Oki C5600n

Oki C110

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Oki C110Dieser Drucker ist das Einstiegsmodell unter den Farblasern von Oki und auf dem Markt unter den offiziellen Angebo-ten aller Hersteller wohl einmalig. Der C110 für 199 Franken überzeugt mit kleiner Stellfläche und ist sehr kompakt (28 × 40 × 38 cm). Er ist daher ideal bei beengten Platzverhältnissen und eignet sich zudem für Windows- und Mac-Sys-teme gleichermassen. Der C110 bietet ei-nen Speicher von 16 MB und eine Druck-auflösung von maximal 1200 × 600 dpi. Er druckt bis zu 19 S/W-Seiten bzw. bis zu 4 Farbseiten pro Minute. Der Papier-schacht fasst magere 200 Blatt, und der mitgelieferte Toner reicht für nur 500 Seiten – ein Gerät für Gelegenheitsdru-cke also. Auch dass er ohne Ethernet und nur mit USB daherkommt, ist in Anbe-tracht des Preises klar. Alles in allem bie-tet der C110 ein gutes Preis-/Leistungs-verhältnis – nicht zuletzt auch wegen der 3-Jahres-Vor-Ort-Garantie, bei der ein defektes Gerät innert 24 Stunden vor Ort repariert oder ausgetauscht wird.

Samsung CLP300NDieser Farblaserdrucker von Samsung ist erstaunlich kompakt, findet daher auf dem Schreibtisch Platz und ist dazu mit 13,7 kg auch nicht besonders schwer. Der Preis von rund 500 Franken er-scheint angemessen. Da der CLP-300N mit Multi-Pass-Druckwerk arbeitet (sie-he Auswahlkriterien), erstaunt das aus-gesprochen leise Druckgeräusch umso mehr. Ausserdem schaltet er schnell in den Ruhemodus, was das Betriebsge-räusch weiter mindert und zudem Strom spart. Das Gerät zieht sowie im Ruhe- als auch im Sparmodus rund 8 W, was sehr wenig ist. Es unterstützt neben den gängigen Windows-Varianten auch die Betriebssysteme Linux und Mac-OS –

das ist eher die Ausnahme. Verbindung zum PC nimmt der CLP-300N über USB 2.0 High-Speed auf, zum LAN geht es via Ethernet-Anschluss. Die Speicherausstattung ist mit 64 MB aus-reichend, wobei sich der Speicher nicht erweitern lässt. Das Drucktempo ist mit 16 Seiten pro Minute (S/W) bzw. 4 Sei-ten (Farbe) nicht berauschend, ent-spricht aber dem eingesetzten Druck-werk. Die Druckqualität ist eher durch-schnittlich. Farbdrucke fielen eher hell aus und hatten eine gute Detaildarstel-lung. Gedruckte Farbflächen zeigten je-doch Streifen. Im S/W-Modus druckte der CLP300N zwar mit sattem Auftrag, worunter aber die Abbildung feiner Li-nien und die Buchstabenschärfe (beson-ders bei kleinen Schriftgrössen) litten. Wohl verursacht durch den satten Farb-auftrag liegen die Druckkosten mit 5 Rp. pro S/W- und 20 Rp. pro Farbseite hoch. Und weil auch die Leistungswerte eher mittelmässig sind, bleibt noch Verbesse-rungspotential.

Canon LBP5200Der Canon für zirka 350 Franken be-schränkt sich auf das Wesentliche und kommt ohne Anzeigendisplay. Extras lässt sich Canon extra bezahlen, etwa eine Netzwerkkarte für rund 360 Fran-ken oder eine Papierkassette für etwa 200 Franken. Der LBP5200 legt sofort nach dem Einschalten und dazu ge-räuschvoll los. Zeit zum Hochfahren be-nötigt er kaum. Beim reinen Textaus-druck bringt der Canon ganz akzeptable Werte, beim Farbdruck sank der Durch-satz technikbedingt spürbar. Die Farben erscheinen teilweise etwas dunkel, und Fotos kamen mit einem leichten Gelb-stich. Die Buchstaben hatten stets scharf gezeichnete Ränder. Auch beim Canon lagen die Druckkosten mit 20 Rp. pro Farbseite zu hoch. Auch eine S/W-Seite liegt mit etwa 4 Rp. immer noch leicht erhöht. Zudem zeigen die Leistungsauf-nahmen im Ruhe- (14,1 W) und im Stromsparmodus (13,7 W) erhöhte Wer-te. In der Anschaffung im Grunde ein günstiger Drucker, wird der Canon durch den Ausbau kostspielig. Er ist da-her eher auf Nutzer zugeschnitten, die nur gelegentlich farbig drucken – auch wegen der hohen Druckkosten.

FazitWer häufig Texte und Pläne drucken muss, kommt um einen Farblaserdru-cker nicht herum. Nutzen mehrere Per-sonen das Gerät, muss es zwingend netz-werkfähig sein. Dabei sollte man bei häufigem Drucken die Betriebskosten im Auge behalten, denn sonst droht am Ende eine böse Überraschung. Im Vor-dergrund sollte jedoch die Druckquali-tät stehen, denn was nützt ein billiger Drucker, wenn man sich täglich über das Druckbild ärgert? zCanon LBP5200

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100 WAGO-Verbindungsklemmen3x0,08-4mm2 „f“2,5mm2„e“222-413E-No 157 812 384

40 WAGO-Verbindungsklemmen5x0,08-4mm2 „f“2,5mm2„e“222-415E-No 157 812 484

100 WAGO-Verbindungsklemmen2x0,08-4mm2 „f“2,5mm2„e“222-412E-No 156 070 004

200 WAGO-Leuchtenklemmen2x1,0-2,5mm2 „e“1x0,5-2,5mm2 „e“ + „f“224-112E-No 157 817 104

100 WAGO-Dosenklemmen8x0,75-1,5mm2 „e“273-158E-No 157 803 894

222-413

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273-158

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exkl. 7,6% Mwst.nettoCHF

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Nachhaltig gebautes Bürogebäude – Vorzeigemodell für Green Buildings ❚

Neubau PortikonNach nur 16 Monaten Bauzeit wurde im Glattpark bei Zürich das Gebäude Portikon der Hochtief Development Schweiz AG im Sommer 2009 fertiggestellt. Der Neubau im Minergie-P-Standard entspricht der Maxime des Hoch-tief-Konzerns, nachhaltiges Bauen zu entwickeln und zu fördern. Im Rahmen der Tage der Technik 2009 führten dort die schweizerischen Verbände für Gebäudetechnik und Facility Management die Veranstaltung «Gebäudeeffizienz – Green Buildings 2009» durch.

Richard Staub

Glattpark ist ein Areal mit wechselvoller Planungsgeschichte. Konzeptplanungen zur Nutzung des Areals als Binnen-frachthafen und später als Lufthafen für Zeppeline kamen nie zur Realisierung. Dennoch knüpft Glattpark an diese Pla-nungshistorie an, die Strassen sind nach Pionieren der Luftfahrt benannt, und auch Portikon trägt in seinem Namen nicht nur das Element des Hafens, son-dern auch das Suffix des Stadtnamens Opfikon. «Glattpark wird sich dank sei-ner hervorragenden städtebaulichen Konzeption und seiner Nutzungsvielfalt in den nächsten Jahren zu einem sehr at-traktiven und dynamischen Standort entwickeln», so Dr. Ralf Bellm, Präsi-dent des Verwaltungsrates der Hochtief Development Schweiz AG.

Hohe und nachhaltige GebäudequalitätBeim Neubau Portikon steht die Gebäu-dequalität an erster Stelle: Unter dem Leitsatz «Convenience at Work» wer-

den im Portikon bezugsfertig ausgebau-te Flächen bereitgestellt, die höchste Anforderungen an Ausleuchtung, Pro-portion, Flexibilität, Raumklima und Akustik erfüllen und über drei Meter Raumhöhe verfügen. Bewusst durch-

bricht der seit zwei Jahren in der Schweiz tätige Projektentwickler die sonst übli-che Aufteilung in Grundausbau und Mieterausbau und vermietet die Mietflä-chen bezugsfertig ausgebaut. Dies ga-rantiert ein einwandfreies Ineinander-

2008 war für die Hochtief AG, einer der grössten Baudienstleister der Welt, mit Hauptsitz in Essen, ein Rekordjahr. Mit mehr als 64 000 Mitarbeitern erwirt-schaftete der Konzern einen Umsatz von 19,1 Milliarden Euro. Hochtief ist Grün-dungsmitglied der Deutschen Gesell-schaft für Nachhaltiges Bauen DGNB und ist überzeugt, dass «Grünes Bauen» das Vermietungspotenzial sowie die Ren-dite erhöht und die Betriebskosten senkt. Die Nutzer profitieren von einem positi-ven Lebens- und Arbeitsumfeld.Die Hochtief Projektentwicklung GmbH entwickelt seit 1991 Immobilienprojekte in einzigartigen stadtnahen oder städti-schen Lagen. Das Leistungsspektrum umfasst alle Phasen eines Bauvorhabens – von der Standortsuche über Finanzie-

rung und Realisierung bis hin zur Ver-marktung. In Deutschland gilt die Toch-ter der Hochtief AG als führender Innenstadtentwickler bei Büro-, Hotel- und Spezialimmobilien. Als «Trader Developer», also als Investor auf Zeit, werden die Projekte mit solider Vorver-mietung frühstmöglich an einen End- investor verkauft. Die Hochtief Develop-ment Schweiz ist seit August 2007 als hundertprozentige Tochter der deut-schen Hochtief Projektentwicklung in der Schweiz aktiv. Das Unternehmen verfügt über entsprechendes Eigenkapi-tal und Fachwissen, um in der Schweiz langfristig qualitativ überzeugende und komplexe Projekte zu entwickeln und zu vermarkten.

Hochtief – ein weltweit tätiger Konzern

Portikon, das neue Bürohaus in Glattpark bei Zürich setzt mit Minergie-P-Standard auf Nachhaltigkeit und hohe Flexibilität. (Quelle: BUS-House).

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greifen von Funktionen des Mieteraus-baus und des Gebäudetechnik-Konzepts und damit einen erhöhten Komfort auf Mieterseite. Hochtief verfüge dafür über genug Know-how, denn 70 Prozent der Hochtief-Projekte in Europa spielen sich in diesem Bereich ab, so Ralf Bellm. Knapp 40 Prozent der Mietfläche sind von Baxter Healthcare, ein weltweit ope-rierendes Unternehmen im Gesund-heitswesen, gemietet. Inzwischen wur-den weitere 40 Prozent an ein internati-onales Pharmaunternehmen vermietet.

Portikon ist mit einer Gesamtmietflä-che von 16 790 Quadratmetern, unter-teilbar in Einheiten von 500 bis 10 500 m2, das grösste Minergie-P-Bürogebäu-de im Kanton Zürich. Es wurde im Herbst 2009 an Acron Helvetia VII Im-mobilien verkauft. «Nicht nur die At-traktivität des Standortes von ‹Porti-kon›, sondern auch die Umweltetikette der Immobilie waren Hauptargumente für die Acron AG, dieses Investment zu tätigen», erklärt Klaus W. Bender, Dele-gierter des Verwaltungsrates und Grün-der der Acron Gruppe, «für uns sind Immobilien, die über eine gute Nach-haltigkeitsstrategie verfügen, insbeson-ders langfristig interessant.»

Das siebengeschossige Atriumgebäude verfügt über ein Themenrestaurant und zwei Tiefgaragenebenen mit 144 Stell-plätzen. Die mit Aluminiumelementen gestaltete Fassade verleiht dem Gebäude eine elegante und klar strukturierte Ge-stalt. Portikon öffnet sich zur Thurgau-erstrasse mit einer grosszügigen Lobby. Der Empfangsbereich mündet in ein zentrales, lichtdurchflutetes Atrium, das alle Stockwerke mit Licht versorgt sowie Offenheit, Transparenz und Verbindung schafft. Im Erdgeschoss befinden sich die Besprechungs- und Konferenzräume des Hauptmieters. Ein Blickfang ist das Zep-pelinmodell im Atrium.

Nachhaltiges Energiekonzept für Minergie-PDas nachhaltige Energiekonzept des Projektes stützt sich auf folgende Eck-punkte: Eine 1100 m2 grosse Photovol-taikanlage auf dem Gebäudedach er-

Unter diesem Titel und im Rahmen der Tage der Technik 2009 veranstalteten die Gebäude Netzwerk Initiative GNI, KNX Swiss und LonMark Schweiz zum zwei-ten Mal gemeinsam einen Event, um die Bedeutung der Gebäudetechnik und der Gebäudeautomation auf dem Weg zum Green Building aufzuzeigen. Zahlreiche Partnerverbände unterstützten die Ver-anstaltung am 8. November 2009 und namhafte Hersteller zeigten im Atrium von Portikon ihre Produkte wie bei einer Fachmesse. Die 170 Teilnehmer kamen – moderiert von GNI-Präsident Hans Rudolf Ris – in den Genuss von hochstehenden Vorträ-gen, welche die komplexen Zusammen-hänge auf dem Weg zum Green Building aufzeigten. Harry Hirsch, Diederichs Projektmanagement, informierte über die Geschichte und Umsetzung des seit 2009 existierenden Labels der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Die Vereinigung zählt über 750 Mitglieder, darunter namhafte Kon-zerne wie die Hochtief AG sowie viele Architekten und Ingenieure. Die DGNB-Zertifizierung umfasst rund 60 Kriterien in sechs Themenfeldern und bewertet auch soziokulturelle und funktionale Kri-terien sowie die Standortqualität. Die Zertifizierung wird zurzeit für Verwal-tungs-, Retail- und Industriebauten durchgeführt, eine weitere für Umbauten ist in Vorbereitung. Ralf Bellm, Hochtief Development Schweiz, stellte den Neu-bau Portikon vor, wobei klar wurde, dass der Projektentwickler den grundlegen-den Visionen des Konzerns folgte und den Neubau in Minergie-P weitsichtig plante, beispielsweise mit der grossen Photovoltaikanlage.Unter dem Titel «Energieeffizienz –

mehr als dicke Dämmplatten» zeigte Urs-Peter Menti, Leiter für Integrale Gebäudetechnik der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, dass auf dem Weg zum Green Building das «Gebäude als System» der Schlüssel zur hohen Ge-samtenergieeffizienz sei. Hohe Energie-effizienz setzt also intelligente Konzepte voraus und dynamische Simulationen sind als Optimierungsinstrument für komplexe Systeme eine Notwendigkeit. Die Optimierung des Gesamtsystems müsse bereits im Entwurf und in der Konzeptphase beginnen. An den beiden Projekten Bettenhaus Stadtspital Triemli (in Planung) und der im September er-öffneten Neuen Monte Rosa-Hütte zeig-te er die Komplexität solcher Planungen auf. Ivo Lenherr, Professor für Baupro-zessmanagement an der Berner Fach-hochschule Architektur, Holz und Bau, behandelte das Thema «Ressourceneffi-zienz». In einem Vergleich mit dem um-fassenden Nachhaltigkeitskonzept von Toyota («Ein sauberes Auto soll aus einer sauberen Fabrik kommen») zeigte er das grosse Potenzial an Ressourceneffizienz beim Bauen und wie dieses durch konse-quentes prozessoptimiertes Bauen ge-nutzt werden kann. Auf dem Weg zum Green Building ist die dafür eingesetzte graue Energie ebenso wichtig wie die Be-triebskosten. Die umfassenden Themen und Thesen sorgten beim anschliessenden Apéro für angeregte Diskussionen. Und Zeit, sich bei den Ausstellern über neue Produkte in der Gebäudeautomation zu informie-ren. Die Organisatoren planen im 2010 wei-tere gemeinsame Veranstaltungen rund um das Thema nachhaltiges Bauen.

Gebäudeeffizienz – Green Building 2009

zeugt rund 140 MWh Solarstrom pro Jahr und stellt damit die Energie für die Gebäudekühlung bereit. Gekühlt wird über eine Turbo-Kältemaschine Quan-tum II mit einem COP > 5. Die Wärme wird aus dem Fernwärmenetz der Keh-

Die 1100 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach er-zeugt rund 140 MWh Solarstrom pro Jahr. (Quelle: BUS-House).

Blick in eine Gebäudeautomations-Unterstation mit dem Produkt Priva. (Quelle: BUS-House).

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richtverbrennungsanlage Hagenholz zu-geführt, die Temperierung der Büro-räumlichkeiten erfolgt sanft über eine Betonkernaktivierung in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit Wärme-rückgewinnung. Selbstverständlich kön-nen die Nutzer die Fenster (3-fach-Ver-glasung, U-Wert 0,78 W/qmK) für na-türliche Frischluft trotzdem öffnen. Beim Bau von Portikon kamen einhei-mische Materialien zum Einsatz: So be-stehen zum Beispiel die Bodenbeläge im Eingangsbereich und im Atrium aus Tes-siner Gneis. Ein weiterer nachhaltiger Aspekt: Die Fassade besteht aus rezyk-lierten Aluminiumelementen. Ein Ex-pertenteam begleitete überdies den Bau des Portikons aus elektrobiologischer Sicht. Dadurch werden unerwünschte Ströme durch gezielte Erdung abgelei-tet und Magnetfelder abgeschirmt.

Als Gebäudeautomationssystem wur-de das Produkt Priva eingesetzt, deren Komponenten untereinander und mit der Managementstation über Ethernet kommunizieren. Über entsprechende Schnittstellen werden Subsysteme inte-griert: Die Sonnenschutzsteuerung, die Durchgangsbeleuchtung sowie die Zo-nenventile der thermoaktiven Decke kommunizieren über KNX, wodurch eine vereinfachte Busverkabelung der Aktorik und Sensorik in den Korridor-bereichen erreicht wurde. Messpunkte für das Energiecontrolling werden per M-Bus erfasst und den Priva-Unterstati-onen übergeben.

Die Ausschreibung für das Facility Management des Neubaus gewann die Hochtief Facility Management Schweiz AG, die ebenfalls seit kürzerer Zeit als Teil des Hochtief-Konzerns in der Schweiz tätig ist, wobei beide Unterneh-mungen grundsätzlich unabhängig von-einander operieren. «Die Entwicklungs- und Bauphase dauert zwei bis drei Jahre, die Betriebsphase jedoch dreissig bis vierzig Jahre. Deshalb ist ein früher Ein-bezug des Facility Managements in der Projektphase ein grosser Vorteil», er-klärt Ralf Bellm.

www.portikon.chwww.hochtief.dewww.g-n-i.ch (Referate unter Veranstaltungen, Archiv) Diskussionen und Produktausstellung für nachhaltiges Bauen. (Quelle: GNI)..

Tage der Technik zu «Energieeffizienz – Green Building 2009» im Atrium von Portikon. (Quelle: GNI).

Für die Zonenventile der thermoaktiven Decken, die Sonnenschutzsteuerung sowie die Durchgangsbe-leuchtung wurde KNX eingesetzt, welches über entsprechende Schnittstellen mit dem Gesamtsystem kommuniziert. (Quelle: BUS-House).

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Wago-Applikationsbericht «Airport Hotel Basel» ❚

Störungen gezielt meldenJe umfangreicher die technische Ausstattung eines Gebäudes oder Industrieobjekts, desto aufwendiger gestaltet sich die Überwachung. Gewerkeübergreifende Störmeldesysteme helfen den Nutzern, die Übersicht zu behalten und informieren Servicemitarbeiter auf allen Kanälen mit Displays, Pagerruf und SMS. Modulare Ethernet- und Feldbuskomponenten fungieren als universelle Schnittstelle.

Theorie und Praxis der Störmeldung lässt sich in jedem Büro beobachten. Wenn der Kopierer meldet: «Stau im Sorter» oder «Toner fehlt» meldet, fragt sich, wer kann den Schaden inter-pretieren und beheben? Auch bei kom-plexer Technik in Gebäuden ist ein Ex-perte nicht immer greifbar, der z. B. die Störungsmeldung an der Heizung ein-schätzen und die Ursache beheben kann. Problematisch ist, wenn nur ein Display am Schaltschrank Betriebszu-

stände im Klartext anzeigt. Ohne einen Leser bleibt dies «die teuerste Keller-beleuchtung der Welt», so der Stoss-seufzer eines Anwenders.

Vollautomatischer WächterDafür zu sorgen, dass Störungen tat-sächlich gemeldet werden, hat sich die APS Systems AG aus Niederbuchsiten im Kanton Solothurn auf die Fahnen ge-schrieben. Sie entwickelt und produziert die Störmeldesysteme nicht nur, son-

dern vertreibt sie auch weltweit; rund zwei Drittel der Produkte und Systeme werden exportiert. Das Flaggschiff der APS-Produktlinie ist das Störmeldesys-tem TS 400. Es besteht aus einer zentra-len Steuereinheit, dem Anzeige- und Be-dienmodul «Bias 400» und aus mehre-ren Wago-Feldbusknoten mit Ethernet Controllern.

Am Bias 400 informiert eine Textan-zeige über alle aktuellen Betriebs- und Störmeldungen. Ausserdem können dort Alarme quittiert und ältere Meldungen abgerufen werden, die in der CPU als Logfiles abgespeichert sind. Alle Mel-dungen können per Protokolldrucker oder Pop Up-Meldung auf PCs ange-zeigt und als E-Mail, Fax, SMS, Sprach- oder Pager-Meldung an vordefinierte Gruppen versandt werden. Für Pager nutzt das TS 400 das ESPA 444 Proto-koll. Dieses Protokoll wurde von der ESPA, der European Selective Paging Manufacturers’ Association spezifiziert, um Text-Nachrichten zu einem Pager-System über eine RS232-Schnittstelle zu senden. Neben der Bedienung über Bias 400 und lokale PCs besteht natür-lich auch der Fernzugriff via Internet.

Augen und Ohren für AufpasserDas Potenzial des Systems lässt sich nur mit einer umfassenden Anbindung an die technischen Anlagen eines Objekts voll ausschöpfen. Hier entschied sich die APS Systems AG für das Wago-I/O-System. Mit seinen vielfältigen Ein- und Ausgängen für die unterschiedlichsten Standards und Spannungen, die in ei-nem Feldbusknoten beliebig kombiniert werden können, bietet es für jede An-wendung die richtige Schnittstelle. Zur Kommunikation mit der zentralen Steu-ereinheit ist jeder Knoten mit einem Ethernet-Controller ausgestattet. Die Verbindung per Switch kann über die vorhandene IT-Infrastruktur erfolgen. Die Steuereinheit kann 128 Knoten ver-

Airport Hotel in Basel

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Störungen gezielt melden

Viele Datenpunkte auf engstem Raum mit Wago-I/O-System, mittlere Schiene rechts.

Das Anzeige- und Be-dienmodul lässt sich dank seiner flachen Bauweise unauffällig und trotzdem gut er-reichbar installieren.

walten, die wiederum über bis zu 2040 digitale oder 1020 analoge Ein- und Ausgänge verfügen können. Das Vor-gängermodell TS 200 war deutlich grös-ser und erforderte höheren Verdrah-tungsaufwand. Konfiguriert wird die An-lage mittels Browser entweder direkt an der CPU oder Rechner im Netzwerk. Der Bekanntheitsgrad und damit die Ak-zeptanz von Wago ist in der Schweiz sehr hoch. Vor zwei Jahren wurden die ersten Testanlagen installiert, inzwi-schen ist das Konzept so ausgereift, dass APS Systems AG auch ins Ausland ex-portiert.

Das Airport HotelEines der Schweizer Referenzobjekte von APS ist das Airport Hotel in Basel, ein Haus der gehobenen Klasse, das un-mittelbar neben dem bereits vorhande-nen Grand Casino Basel errichtet wur-de. Entsprechend wandlungsfähig hat die bekannte französische Innenarchi-tektin Sybille de Margerie das Design des Hauses gestaltet, das sowohl Ge-schäftscharakter als auch Casinoglamour widerspiegeln muss. Eine weitere Be-

sonderheit sind mehrere behindertenge-rechte Zimmer, die unter anderem über Notruffunktionen im Zimmer selbst und im Bad verfügen.

APS hat hier ihr Störmeldsystem TS 400 integriert. Es erfasst die gesamte Gebäudetechnik: Heizung, Klima, Lüf-tung, Unterverteilungen, Kühlgeräte im Küchenbereich sowie die speziellen Alarme aus den Behindertenzimmern.

Die Überwachung der Technik ist lü-ckenlos, selbst ausgelöste Sicherungen werden erfasst. Ausserdem verfügen vie-le Geräte über einen potenzialfreien Kontakt, der bei einem vorwählbaren Grenzwert auslöst. Die Alarme werden sowohl als Textmeldung an der Rezep-tion ausgegeben als auch als Sprachmel-dung per Modem versandt. Speziell für die Behindertenzimmer ist so sicherge-stellt, dass stets ein kompetenter Helfer im Hotel oder im Casino informiert wird.

Zwei Knoten mit jeweils etwa 60 Ein- und Ausgängen decken den gesamten Meldebedarf des Airport Hotels ab. Mit der Zentrale und dem Bedienfeld kom-munizieren sie über das hausinterne Ethernet-Netzwerk, da der Betreiber keine Einwände gegen eine Mitbenut-zung der IT-Infrastruktur hatte. Die Freiheit bei der Standortwahl erleich-terte auch die Realisierung. Die Pla-nungsphase war naturgemäss lang, er-forderte aber nur zwei Sitzungen mit dem Architekten und dem Elektriker. Angeschlossen war die Anlage in weni-ger als drei Wochen, die Inbetriebnah-me erforderte nur zwei Tage. Nachträg-lich wurde sogar noch eine Fernwartung integriert. Damit sind kleine Änderun-gen per Fernwartung möglich. Wenn sich z. B. die Handynummer für eine Alarmierung ändert, ist dies vom Büro aus in einer Minute aktualisiert. Dank seiner Vielzahl an Ein- und Ausgängen und seinem modularem Aufbau konnte mit dem Wago-I/O-System die Wand-lungsfähigkeit des TS 400 voll ausge-nutzt werden und der Betreiber erhielt eine kostengünstige Lösung. z

WAGO CONTACT SA1564 Domdidier Tel. 026 676 75 86 www.wago.com

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Wahl der geeigneten Energietransportverbindungen beim Bau von Industrieanlagen ❚

Power über Strom-schiene oder Kabel?Die Problemstellung ist dabei immer die Gleiche. Grosse Leistungen und die damit verbundenen grossen Strom-stärken müssen von einer Niederspannungs-Hauptverteilung in einer Trafostation zu einer Unterverteilung «trans-portiert» werden.

Marcel Schöb

Der Energiebedarf in Industrieanlagen steigt ständig an. Gleichzeitig müssen die verschiedenen Anlagenteile in im-mer kürzerer Zeit erschlossen werden. Durch die gültigen Normen (NIN usw.) sind dabei klare Richtlinien gegeben. Für Verteilnetze und Energietransport steht zudem immer weniger Platz zur Verfügung. Leitungskanäle und Steig-trasse werden ständig kleiner, bezie-hungsweise werden für mehrere Medien benutzt. Welches also ist das ideale Ener-gietransportsystem?

Stromschiene oder Kabel?Grundsätzlich kann der Energietrans-port mit Kabelverbindungen erfolgen, welche in entsprechende Kabeltrassen verlegt werden. Je nach Querschnitt und Netzanforderungen kommen dabei Ka-bel mit vier oder fünf Leitern (3LNPE oder 3LPEN) zum Einsatz. Bei grösse-ren Querschnitten werden sogenannte Einzelleiter eingesetzt, bei grossen Quer-schnitten sogar pro Leiter mehrere Ein-

zelleiter. Dabei ist die Festlegung des Querschnittes von vielen Faktoren ab-hängig. Diese bilden die Berechnungs-grundlagen für die Querschnittsbestim-mung nach den gültigen Normen (NIN usw.). Weiter sind die Verlegevorschrif-ten der Kabel- bzw. Einzelleiterlieferan-ten zu beachten (Biegeradien, Verarbei-tungstemperaturen usw.). Alle diese Rah-menbedingungen führen schnell dazu, dass Energietransportleitungen in min-destens ein bis zwei Kanaltrassen von 500 bis 600 mm Breite verlegt werden müssen.

Als Alternative zu diesen Kabelverbin-dungen stehen seit Jahren Stromschie-nensysteme von verschiedenen Herstel-lern (z. B. Lanz Oensingen AG) zur Verfügung. Bei der Auslegung von Stromschienenverbindungen als Ener-gietransportsystem gelten dieselben Normen und Bedingungen, wie beim Erstellen von Verbindungsleitungen. Dabei liegen Vorteile wie die Abmessun-gen sowie die verschiedenen Möglich-keiten der Verlegung auf der Hand. Die Wahl des richtigen Energietransportsys-

tems ist im Wesentlichen von folgenden Punkten abhängig:

Anforderung der angeschlossenen •Verbraucher Verfügbarkeit, Sicherheit• Örtliche Gegebenheiten• Grösse der Nennströme• Montagemöglichkeiten und •-bedingungenKosten•

Ein Energietransportsystem erfordert grundsätzlich eine sehr hohe Verfügbar-keit. Kein Betrieb kann sich Unterbrü-che und die damit verbundenen Be-triebs- und/oder Produktionsausfälle leisten. Diese Anforderung kann mit den heutigen Systemen, sowohl mit einer Kabel- als auch mit einer Stromschie-nenverbindung erfüllt werden.

Die örtlichen Gegebenheiten spielen bei der Wahl des Transportsystems eine wichtige Rolle. Die Variante Kabel be-ansprucht wesentlich mehr Platz als die Stromschiene. Eine 5-Leiter-Strom-schiene (Kupfer) für einen Nennstrom von 1510 A hat dabei Abmessungen von

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ca. 88 ×120 mm (b × h). Eine Verbin-dungsleitung für den gleichen Nennstrom mit Kabeln ausgeführt, be-nötigt wesentlich mehr Platz. So können mit der oben beschriebenen Stromschie-ne bei allen Richtungsänderungen 90°-Winkel/-Bögen ausgeführt werden. Kabelverbindungen erfordern grosse Bögen oder entsprechend grosszügige T-Stücke.

Stromschienen für den Energietrans-port kommen dabei ab Stromstärken von ca. 430 A (Alu) bzw. 600 A (Kupfer) zum Einsatz. Bei diesen Stromstärken beginnt das Lieferprogramm der meis-ten Lieferanten. Durch Parallelführung von mehreren Schienen kann Strom über mehrere Tausend(!) Ampere über-tragen werden. Bei diesen Grössen wer-den kaum mehr Kabel für den Energie-transport eingesetzt. Dem gegenüber wird bei Stromstärken unter 350 A kaum jemand eine Stromschiene als Energie-transportmittel einsetzen, denn sie wä-ren in diesem Bereich massiv überdi-mensioniert.

In vielen Industrieanlagen sind Um- und Erweiterungsbauten bei laufendem Betrieb oder nur mit wenigen Unter-brüchen durchzuführen. Dies bedeutet eine Erschwernis bei der Erstellung/Montage der Leitungen. Je nach Situati-on sind die Leitungen etappenweise (je nach Bauablauf und Fortschritt) zu er-stellen. Hier liegt ein weiterer grosser Vorteil der Stromschiene. Sie kann an Orten montiert werden, an denen nach der Montage keine Zugänglichkeit mehr gewährleistet sein muss. So können die-se in Leitungstrassen oder Steigzonen ganz hinten bzw. ganz oben montiert werden. Eine Montage in einzelnen Etappen ist ebenfalls problemlos mög-lich, sind doch die einzelnen Schienen-stücke max. 3000 mm lang. Eine Kabel-verbindung, die in Etappen erstellt wer-

den muss, ist problematischer. Jeder Elektroinstallateur kennt die Situation, wo schwere und unflexible Leiter in Ka-naltrassen verlegt werden, die schlecht zugänglich sind oder sich auf grosser Höhe befinden. Sollten diese Kabel noch über, unter oder durch andere Medien-leitungen eingeschlauft werden, steigt der Zeit- und Personalaufwand massiv an und die Kosten für diese Verbin-dungsleitung schnellen in die Höhe.

Kabel wie auch Stromschienen sind sowohl mit Kupfer- wie auch mit Alumi-

niumleiter erhältlich. Diesem Umstand ist vor allem bei unterschiedlich steigen-den Rohstoffpreisen Beachtung zu schenken. Die Kupferpreise sind in rund zwei Jahren stark angestiegen, die Alu-miniumpreise dagegen haben sich bei Weitem nicht so stark und vor allem nicht so schnell erhöht.

Am Anfang und Ende jeder Leitung ist diese an den dafür vorgesehenen An-schluss-/Abgangsstellen anzuschliessen. Beim Kabel kommen dabei die bekann-ten Kabelschuhe zum Einsatz, die je

1 Stromschienen auf engstem Raum.

2 Linienführung auf engem Raum.3 Direktanschluss auf einem

Notstromgenerator.4 Direktanschluss auf einem

Leistungsschalter.5 Kabelendkopf. 3 4

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nach Stromstärke gepresst bzw. aufge-schossen werden. Bei den Stromschienen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Anschlusspunkt gibt es Anschluss-elemente, welche auf die genauen Ab-messungen hergestellt werden. Die Ver-bindung zwischen Anschlusselement und Anschlusspunkt (z. B. Klemmen auf ei-nem Leistungsschalter) erfolgt dabei mit hochflexiblen Anschlussbändern. Breite und Querschnitt der Bänder werden da-bei entsprechend der Bemessungsstrom-stärke festgelegt. Je nach Situation kön-nen aber auch sogenannte Kabelköpfe hergestellt werden. Das heisst, am Ende der Stromschiene werden Kabelschwän-ze an die Schiene vergossen und diese mit derselben Anschlusstechnik wie bei Kabeln an die Anschlussklemmen ange-schlossen.

KostenvergleichEin allgemein verbindlicher Kostenver-gleich aufzustellen, ist nicht möglich. Konkrete Vergleiche der Kosten in ver-schiedenen Objekten haben aber ge-zeigt, dass die Kabelverbindung mit den dazu gehörenden Kabeltrassen immer teurer abschneidet als die Stromschiene. In nur einem Berechnungsfall waren die Kosten für die Kabelverbindung gleich wie diejenigen für die Stromschienen,

Schienentyp HE5-Cu HE6-AlBemessungsstrom In [A] 1510 1600Bemessungfrequenz* F [Hz] 50 50Bemessungsbetriebs- spannung

Ue [V] 1000 1000

Bemessungsisolations- spannung

Ui [V] 1000 1000

Mittlere WiderstandsbelägeWirkwiderstand bei 20 °C R20 [µΩ/m] 35.5 30.7Wirkwiderstand bei In R1 [µΩ/m] 45.9 38.4Blindwiderstand bei 50 Hz X1 [µΩ/m] 34.6 27.4Impedanz bei In Z1 [µΩ/m] 57.5 47.2KurzschlussfestigkeitBemessungsstossstrom Ipk [kA] 130 105Bemessungskurzzeitstrom ICW [kA] 62 50Max. 3-phasige VerlustleistungBei symmetrischem Strom In [W/m] 314 295LeiterquerschnitteAussenleiter L1, L2, L3 [mm2] 584 944Neutralleiter [mm2] 584 944Schutzleiter [mm2] 584 944SchienenabmessungenSchienenbreite [mm] 87.6 87.6Schienenhöhe [mm] 120 180Kupplungsbreite [mm] 140 140Kupplungshöhe [mm] 130 190Kupplungslänge [mm] 360 360Gewicht 5-Leiterschiene [kg/m] 37.39 31.78

* Bemessungsströme für DC-Betrieb, 60 Hz und andere Frequenzen sind mit dem Hersteller abzuklären).

wobei nur die Erstellungskosten für das Kabeltrasse mit den dazugehörenden Kabeln und die Stromschiene verglichen wurden. Die Ausschreibung erfolgte da-bei getrennt nach beiden Arten und wur-de entsprechend von verschiedenen Wettbewerbsteilnehmern angeboten. So war sichergestellt, dass diese Preisver-gleiche auf aktuellen Marktpreisen und zu aktuell gültigen Metallpreisen basie-ren. So kann dem Bauunternehmen ein Preisvergleich vorgelegt werden, der für sein Objekt und die dort herrschenden Bedingungen absolut verbindlich ist. Der Aufwand zur Ausschreibung von beiden Varianten ist gering, denn heute stehen Ausschreibungsinstrumente zur Verfügung, mit denen sich die beiden Arten schnell und ohne grossen Mehr-aufwand in einem Leistungsverzeichnis erstellen lassen.

Technische DatenJeder Lieferant und Hersteller von Stromschienen hat verschiedene Grös-sen/Typen und die dazugehörenden technischen Daten. Die Tabelle 6 bietet einen Überblick der technischen Daten von Stromschienen (Kupfer und Alu), die mit ca. 1600 A belastet werden kön-nen. Beide Typen sind in der Schutzart IP 68 ausgeführt.

EMV und StromschienenBei den meisten Anbietern sind Strom-schienen aus Aluminium oder Kupfer auch mit hochwirksamer magnetischer Abschirmung lieferbar (Einhaltung/Er-füllung der NISV). Der äusserst kom-pakte Schienenaufbau mit kleinstmögli-chen Leiterabständen ist nach EMV-Kriterien ideal und garantiert eine minimale Magnetfeldabstrahlung. Der hohe Schutzgrad von IP54 bzw. IP68 bleibt auch bei der geschirmten Version erhalten.

Untersuchungen und Messungen von Lanz Oensingen AG haben ergeben, dass bei 3-phasigen Stromschienen, mit einem Bemessungsstrom von 3175 A, der Grenzwert von 1 µT in einem Ab-stand von 1 m zur Schienenmitte nicht überschritten wird. Dies sowohl bei den Schienenelementen wie auch bei den Kupplungsstücken. Lanz Oensingen AG garantiert die Einhaltung dieser Werte. Fehler durch ungünstige oder falsche Anordnung der Kabeleinzelleiter bei der Installation von Kabelanlagen können so ausgeschlossen werden. Führen doch bei Kabelanlagen kleinste Unregelmäs-sigkeiten bei der Verlegung zu örtlich erhöhten Magnetfeldabstrahlungen.

Bei den meisten Lieferanten weisen die

geschirmten und ungeschirmten Strom-schienen die gleichen Abmessungen auf, was eine Kombination der beiden Typen zulässt. So muss unter Umständen nicht die gesamte Leitung in abgeschirmter Ausführung erstellt werden, was entspre-chende Investitionskosten einspart.

Niederfrequente Magnetfelder kön-nen nicht nur gesundheitsschädliche Einflüsse auf den Menschen haben, son-dern sie können auch technische Ein-richtungen stören, beispielsweise in Krankenhäusern, Rechenzentren usw., wo sich hochempfindliche Geräte in un-mittelbarer Umgebung von Energiever-teilanlagen befinden. Während Messsys-teme mit empfindlichen Sensoren be-reits durch magnetische Felder im Nano-Tesla-Bereich (nT) gestört wer-den können, liegt der Schwellenwert bei konventionellen PC-Bildschirmen im Bereich von wenigen µT. Kann die Stör-festigkeit der betroffenen elektronischen Geräte und Apparate nicht durch einfa-che Massnahmen am Gerät selber ver-bessert werden, sind geeignete Mass-nahmen an der Störquelle, das heisst an der Stromschiene umzusetzen (ge-schirmte Version der Stromschienen).

FazitAufgrund dieser Ausführungen liegen die Vorteile bei der Stromschiene. Für die richtige Wahl sollte jedoch jede Pro-jektsituation genau geprüft und entspre-chend geklärt werden. Die Tabelle 8 auf www.elektrotechnik.ch zeigt die Vor- und Nachteile der jeweiligen Transport-art und hilft bei der Beurteilung der je-weiligen Projektsituation. Stromschie-nenprogramme und -typen für den gesamten Spannungsbereich (0.25 kV bis 250 kV) sind im Markt erhältlich, meistens von einem Lieferanten aus ei-ner Hand. z

7 Formstück einer abgeschirmten Stromschiene.

7

6 Technische Daten einer Stromschiene für 1600 A von Lanz Oensingen AG.

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Nicht nur dämmen – auch automatisieren ❚

Gebäudeautomation spart EnergieDer Energieverbrauch in Gebäuden ist weltweit im Steigen begriffen, beeinflusst in grossen Agglomerationen sogar das lokale natürliche Klima und prägt auch die Luftqualität. Dies müsste nicht zwingend so sein, denn durch kluge architektonische und bauphysikalische Lösungen, ergänzt durch eine intelligente Gebäudeautomation kann der Energieverbrauch in Gebäuden massiv reduziert werden.

Hans R. Ris

In der SIA 386/110 Energieeffizienz von Gebäuden (entspricht SN EN 15232) wer-den Konventionen und Verfahren zur Ab-schätzung der Auswirkungen von Gebäu-deautomationssystemen und Massnahmen von technischen Gebäudemanagements auf die Energieeffizienz und den Energie-verbrauch von Gebäuden beschrieben.

Die Tatsache, dass der weltweite Ener-gieverbrauch zu einem zunehmenden Ein-trag von Treibhausgasen in die Atmosphä-re führt und dies mit einer Klimaänderung korreliert, wie an der Welt-Klimakonfe-renz in Kopenhagen kürzlich protokol-liert wurde. Gerade die gegenwärtige Wirtschaftsflaute könnte dazu führen, dass die Klimavereinbarungen Papiertiger blei-ben.

Energetischer IST-ZustandBetrachtet man den Primärenergiever-brauch in Europa, so erkennt man, dass der grösste Anteil in den Gebäuden um-gesetzt wird:

Gebäude 41%• Industrie 31%• Transport 28%•

1 Energie sparen im Gebäude. Nicht nur das Dämmen der Wände spart Energie. Auch der intelligente Betrieb der HLKSE-Systeme durch ein integriertes Gebäudeautomationssystem kann den Energieverbrauch in Wohn- und Geschäftsbauten beträchtlich senken, wie zum Beispiel im Berner Einkaufszentrum Westside. (Quelle: Architekturfotografie Gempeler, Bern).

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Es überrascht nicht, dass in der Schweiz die Verhältnisse ähnlich sind, wie Bild 1 zeigt. Im Jahr 2008 betrug der Schweizerische Gesamtenergiever-brauch 250 Mia. kWh. Die gebäuderele-vanten Anteile wie Raumwärme, Warm-wasser, Beleuchtung HLK, I&K betra-gen zusammen 48%, also praktisch die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs. Auffallend sind die Wärmeanwendun-gen, die zusammen über 40% betragen. Dass in diesem Umfeld Energiesparge-danken zwingend sind, ist einleuchtend.

Wärme generieren wir in der Schweiz mehrheitlich mit flüssigen und gasför-migen Brennstoffen, wie Bild 2 zeigt. Für Raumwärme und Warmwasser be-nötigten wir 2008 genau die Hälfte der gesamten Treib- und Brennstoffe. In der Gebäudetechnik liegt daher ein enormes Sparpotenzial brach.

Betrachtet man den Elektrizitätsver-brauch in Bild 3 für sich allein, so betra-gen die gebäuderelevanten Anteile (Raumwärme, Warmwasser, Beleuch-tung, HLK und I&K) gut 42%. Inner-halb dieser Gruppe fällt vor allem die Beleuchtung mit 13,3% auf. Blickt man nur auf Dienstleistungsgebäude, so sind es sogar gut 24%.

Haustechnikplaner und -installateure haben es in der Hand, durch intelligente Planung und Vernetzung der Systeme den Energieverbrauch in Gebäuden massiv zu senken.

Vorschriften, Normen, LabelsNicht alles läuft freiwillig. Gewichtige Stossrichtungen werden häufig mit Ge-setzen, Vorschriften, Normen und La-bels unterstützt. So sind zum Beispiel gemäss Bundesverfassung die Kantone zuständig, MuKEN Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich aufzu-stellen, die in den Jahren 2009 und 2010 umgesetzt werden. So unter anderem die Zielvorgabe «Minergie ohne Kom-fortlüftung», aber auch Angaben über den U-Wert von Einzelbauteilen, den g-Wert von Fenstern, den maximalen Heizwärmebedarf oder den Höchstan-teil nicht erneuerbarer Energien für Raumheizung und Warmwasser.

Normen gelten als Regeln der Tech-nik und sind Teil des Privatrechts. Sie müssen explizit oder stillschweigend vereinbart werden und sicherstellen, dass der Bauherr ein Bauwerk erhält, das die allgemeinen Anforderungen erfüllt. Neben Anforderungen können Normen Berechnungsverfahren enthalten, die dann für behördliche Auflagen verbind-lich sind. Normen können aber auch über behördliche Vorschriften hinausge-

3 Brenn- und Treib-stoffverbrauch 2008 prozentuale Anteile. Gut die Hälfte wird für gebäudetechni-sche Anwendungen verwendet. (Quelle: BFE).

4 Elektrizitätsver-brauch 2008 58,7 Mia. kWh, prozentu-aler Anteil der Ver-wendungszwecke. Gut 42% wird für ge-bäudetechnische An-wendungen einge-setzt. (Quelle: BFE).

5 GEAK Gebäude- energieausweis der Kantone. (Quelle: GEAK).

2 Endenergieverbrauch 2008 250 Mia. kWh. Relativer Anteil aus-gewählter Verwen-dungszwecke. Für gebäudetechnische Anwendungen werden rund 48% verbraucht. (Quelle: BFE).2

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hen. In Gerichtsfällen werden sie häufig zu Rate gezogen. Bekannte Normen sind zum Beispiel

SIA 380/1 Thermische Energie im •Hochbau SIA 380/4 Elektrische Energie im •Hochbau SIA 382/1 Lüftungs- und Klimaanla-•gen SIA 386/110 Energieeffizienz von Ge-•bäuden (entspricht SN EN 15232)

Labels können höhere oder umfas-sendere Anforderungen als Vorschriften definieren. Dies können eingetragene Marken, Zertifizierungsverfahren oder Reglemente sein. Sie erheben keinen Rechtsanspruch auf Beurteilung und müssen nicht generell anwendbar sein. Ein bekanntes Label ist Minergie, wo zum Beispiel die maximal zulässige Energiekennzahl für Raumwärme, Warmwasser und Lüftung/Klimatisie-rung oder politische Gewichtungsfakto-ren für Energieträger definiert werden.Der eingeführte GEAK (Gebäude-Energieausweis der Kantone (Bild 4) soll Transparenz im Immobilienmarkt schaffen, indem er den Energiever-brauch einer Liegenschaft sicht- und begreifbar macht, sodass dieser zu ei-nem Kauf- bzw. Mietkriterium werden kann. Aus energiepolitischer Sicht öff-net sich bei der Einführung von Ener-gieausweisen für Gebäude die Chance zur Auslösung von dringend nötigen, energietechnischen Sanierungen beste-hender Gebäude.

Als Gebäudeautomation bzw. Gebäu-deautomatisierung wird die Gesamt-heit von Überwachungs-, Steuer-, Re-gel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden bezeichnet.•GA Gebäudeautomation (Building Auto-mation and Control, BAC): Bezeichnung der Produkte, Software und techni-schen Dienstleistungen für die automa-tische Steuerung und Regelung, Über-wachung und Optimierung, für das menschliche Eingreifen und das Ma-nagement, mit deren Hilfe die Gebäu-deausrüstung energieeffizient, wirt-schaftlich und sicher bedient werden kann.•GA-System Gebäudeautomationssystem (Building Automation and Control System, BACS): System, das alle Produkte und technischen Dienstleistungen für die automatische Steuerung und Regelung (einschliesslich Verriegelung), Überwa-chung, Optimierung, Bedienung, für das menschliche Eingreifen und das Management umfasst, mit deren Hilfe die Gebäudeausrüstung energieeffizi-ent, wirtschaftlich und sicher bedient werden kann.•Integriertes Gebäudeautomationssystem: Dies ist kompatibel zu einem oder meh-reren festgelegten Gebäudeautoma-tions-Geräten/Systemen anderer Her-steller und kann mit diesen über ein of-fenes Datenkommunikationsnetzwerk oder Schnittstellen verbunden werden.•GM Gebäudemanagement oder Gebäu-demanagementsystem GMS (Building Management, BM): Gesamtheit der mit dem Management, dem Betrieb und der Überwachung von Gebäuden (ein-schliesslich Anlagen und Installationen) verbundenen Leistungen. Das Gebäu-demanagement kann Teil des Facility Management sein.•TGM Technisches Gebäudemanagement (Technical Building Management, TBM): Übt die Wechselbeziehungen aus zwi-schen den verschiedenen Disziplinen und Gewerken, mit dem Betrieb und dem Management von Gebäuden und gebäudetechnischen Anlagen mit in Zusammenhang stehenden Prozessen und Dienstleistungen. Sie umfassen zum Zwecke der optimierten Wartung und des optimierten Energieverbrauchs die gesamte technische Gebäudeaus-rüstung, wie zum Beispiel die Heizung, Lüftung und Klimaanlagen (HLK), über Beleuchtung und Nutzung des Ta-geslichts, Sicherheitsmassnahmen, Elektroenergieanlagen, Energieüber-wachung und Energiemessung mit Ver-brauchszählern bis zu den Dienstleis-tungen, einschliesslich Kommunikati-on und Wartung sowie bis hin zum Gebäudemanagement.

SN EN 15232 = SIA 386/110 Energie- effizienz von GebäudenDie Europäische Norm SN EN 15232 (= SIA 386/110) liefert eine Anleitung dazu, wie Gebäudeautomationssysteme (GA-Systeme) und Massnahmen des Techni-schen Gebäudemanagements (TGM) auf die Energieeffizienz und den Energiever-brauch von Gebäuden angewendet wer-den können. Mit der Norm lassen sich auch Energieeinsparfaktoren abschätzen, die im Zusammenhang mit der Energie-bewertung verwendet werden können. Die SN EN 15232 (Bild 5) berücksichtigt die Tatsache, dass mit GA- und TGM-Systemen der Energieverbrauch verrin-gert werden kann. Die Verfahren können für bestehende Gebäude und für die Pla-nung neuer oder renovierter Gebäude angewendet werden.

Einzelanlagen und Systeme der Ge-bäudeautomation (GA) ermöglichen wirksame Regelungsfunktionen von Ge-räten für Heizung, Lüftung, Kühlung, Trinkwassererwärmung und Beleuch-tung usw. mit dem Ergebnis einer er-höhten betrieblichen Effizienz und Energieeffizienz. Komplexe und integ-rierte Energieeinsparfunktionen und -programme können in Abhängigkeit von den Nutzenbedingungen auf der Grundlage der tatsächlichen Nutzung eines Gebäudes erarbeitet werden, wo-durch unnötiger Energieverbrauch und unnötige CO2-Emissionen vermieden werden können.

Die Funktionen des Technischen Gebäudemanagements (TGM) liefern

als Teil des Gebäudemanagements (GM) Informationen zum Betrieb, zur Wartung, zu den Gewerken und zum

6 Europäische Norm EN 15232: Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation durch Gebäudemanagement.

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Management von Gebäuden, speziell im Hinblick auf das Energiemanage-ment.

Das TGM dient zur Messung, Auf-zeichnung und Feststellung/Diagnose. Es stellt tendenzielle Angaben beim Energie-verbrauch zur Verfügung und warnt bei unnötigem Energieverbrauch. Über das Energiemanagement kann via Regelung, Überwachung und Optimierung die Energieeffizienz verbessert werden.

Damit die verschiedenen Gebäude be-züglich der installierten GA-Systeme unterschieden werden können, sind in der Norm GA-Energieeffizienzklassen definiert. Dies ermöglicht dem Planer und dem Bauherr, sich qualifiziert über das Ausbauniveau der Gebäudeautoma-tion und des Gebäudemanagementsys-tems zu unterhalten. Die GA-Effizienz-klassen sind gemäss den Tabellen 1 bis 4 in drei Gruppen eingeteilt:

für Funktionen Automatischer Steue-•rungen und Regelungen für Funktionen der Haus- oder Ge-•bäudeautomationssysteme GA für Funktionen des Technischen Ge-•bäudemanagements TGM

In jeder Gruppe werden Wohnhäuser und Nicht-Wohnhäuser unterschieden und sie sind jeweils in vier verschiedene GA-Effizienzklassen A, B, C und D ein-geteilt. Man beachte, dass dies keine Energieeffizienzklassen sind, sondern sich nur auf das Ausstattungsniveau der GA bzw. des TGM beziehen.

Klasse D• : Das GA-System ist nicht ef-fizient oder gar nicht vorhanden. Die-se Gebäude sind zu modernisieren. Neue Gebäude dürfen nicht mit sol-chen GA-Systemen gebaut werden. •Klasse C: Standard-GA-System. •Klasse B: Ein weiterentwickeltes GA-System mit einigen speziellen TGM-Funktionen. Gegenüber Klasse C müssen Raum-Regeleinrichtungen in der Lage sein, mit einem GA-System zu kommunizieren. •Klasse A: Ein hocheffizientes GA-Sys-tem und TGM. Gegenüber Klasse B müssen die Regeleinrichtungen der HLK-Systeme bedarfsgeführt sein und gewerkeübergreifend mit der übrigen Gebäudetechnik (Elektrik, Licht, Verschattung) kommunizieren können.

Aus Tabelle 5 sind mögliche GA-Effi-zienzfaktoren gemäss EN 15232 für ver-schiedene Räume ersichtlich. So fällt zum Beispiel bei den Büros auf, dass zwi-schen der GA-Klasse D (keine Gebäu-deautomation vorhanden) und der GA-

Tabelle 7 GA-Effizienzklassen gemäss SN EN 15232 = SIA 386/110.

Tabelle 8 GA-Effizienzklassen für Automatische Steuerungen und Regelung (Beispiel Beleuchtung).

Tabelle 9 GA-Effizienzklassen für Haus- oder Gebäudeautomationssysteme GA.

Tabelle 10 GA-Effizienzklassen für Technisches Gebäudemanagement TGM.

Tabelle 11 Beispiele für GA-Effizienzfaktoren gemäss EN 15232. (Quelle: Siemens).

GA-Effizienzklassen GA-System-Effizienz

A Hochenergieeffizientes GA-System und TGM

B Höherwertiges GA-System und TGM

C Standard GA-System (Standardwert)

D Nicht energieeffizientes GA-System

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude

Regelung der Beleuchtung

D C B A D C B A Regelung entsprechend der Belegung 0 Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter

1 Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter + zusätzliches automatisches Ausschaltsignal

2 Automatische Feststellung; automatisches Einschalten/Dimmen

3 Automatische Feststellung; automatisches Einschalten/automatisches Ausschalten

4 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/manuelles Dimmen

5 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/automatisches Ausschalten

Regelung des Tageslichteinfalles 0 Manuell 1 Automatisch

Thermische Energie Elektrische Energie GA-Effizienzklasse D C B A D C B A Büro 1,51 1 0,80 0,70 1,10 1 0,93 0,87 Vortragssaal 1,24 1 0,75 0,50 1,06 1 0,94 0,89 Schulen 1,20 1 0,88 0,80 1,07 1 0,93 0,86 Spitäler 1,31 1 0,91 0,86 1,05 1 0,98 0,96 Hotels 1,31 1 0,85 0,68 1,07 1 0,95 0,90 Restaurants 1,23 1 0,77 0,68 1,04 1 0,96 0,92 Handel und Verwaltung 1,56 1 0,73 0,60 1,08 1 0,95 0,91 Wohngebäude 1,10 1 0,88 0,81 1,08 1 0,93 0,92

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude

Technisches Haus- und Gebäudemanagement

D C B A D C B A Feststellung von Fehlern der haus- und gebäudetechnischen Anlagen und Unterstützung der Diagnose dieser Fehler

0 Nein 1 Ja Angabe von Informationen zum Energieverbrauch, zu den Innenraumbedingungen und zu Möglichkeiten der Verbesserung.

0 Nein 1 Ja

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude

Hausautomationssystem Gebäudeautomationssystem

D C B A D C B A 0 Keine Hausautomation

Kein Gebäudeautomationssystem

1 Zentrale Anpassung des Haus- und Gebäudeautomationssystems an die Bedürfnisse der Nutzer: z. B. Zeitplan, Sollwerte

2 Zentrale Optimierung des Haus- und Gebäudeautomationssystems: z. B. Abstimmen der Regeleinrichtungen, Sollwerte …

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Klasse A (hocheffizientes GA-System und TGM) mehr als Faktor 2 liegt. Mit andern Worten: Ein hochwertiges GA-System kann den Energieverbrauch hal-bieren.

Beispiel BüroraumBild 6 zeigt die vier GA-Effizienzklassen für einen Büroraum bezüglich Heizung, Kühlung und Lüftung bei unterschiedli-chem Belegungsgrad. Diese Profile kön-nen für jeden Raum bzw. jedes Gebäude angewendet werden.

RaumautomationsfunktionenBetrachtet man einen einzelnen Raum, so kann man bezüglich des Raumklimas raumbezogene GA-Funktionen unter-scheiden, die

Elektrische Energie für die Beleuch-•tung reduzieren den Energiebedarf zum Heizen und •Kühlen verringern

Tabelle 6 zeigt eine Übersicht über die energetische Relevanz bezüglich der Beleuchtungsenergie bzw. Heiz-/Kühl-energie.

Einsparung von BeleuchtungsenergieDas Ausschalten bzw. Reduzieren, wenn kein oder wenig künstliches Licht benö-tigt wird, ist die effizienteste Methode, elektrische Energie zu sparen. Zusam-men mit dem vorhandenen Tageslicht, dem Sonnenschutz und der Präsenz von Personen, lässt sich dies gemäss Tabelle 17 automatisieren:

•Konstantlichtregelung: In Räumen, wo eine hohe Tageslichtversorgung vor-handen ist, macht es Sinn, die Raum-helligkeit und die Anwesenheit von Personen mit Sensoren zu erfassen und mit dimmbaren Beleuchtungsak-toren die künstliche Beleuchtung an die geforderte Helligkeit anzupassen. Das Energie-Einsparpotenzial ist mit bis 50 % gegenüber einer nichtgere-gelten Anlage sehr hoch. •Automatiklicht helligkeitsabhängig: Dazu benötigt man geschaltete, hel-ligkeits- und präsenzabhängige Senso-ren, kombiniert mit dimmbaren Be-leuchtungsaktoren. Eine Konstant-lichtregelung ist nicht vorgesehen, so dass die Energieeinsparungsmöglich-keiten etwas geringer sind. •Automatiklicht präsenzabhängig: In Flu-ren, Treppenhäusern, Gemeinschafts-räumen usw. macht es Sinn, das Licht automatisch anwesenheitsbezogen zu schalten. Die Energieeinsparung hängt von der Belegungsfrequenz und der Aufenthaltsdauer ab. •Sonnenautomatik des Blendschutzes: Die

6 Nutzerprofile und Betriebszeiten für die GA-Effizienzklasse A, B, C und D eines Büros. (Occ = Belegungsgrad, Tset = Temperatursollwert, H = Heizung, C = Kühlung, VAV = Lüftung).

Klasse ASie verbessert die Energieeffizienz durch Anwendung fortgeschrittener GA- und TGM-Funktionen, wie adap-tive Sollwertverstellung für den Kühlbetrieb oder bedarfsabhängige Luftströme, noch weiter.

Klasse BDiese erlaubt eine bessere Anpas-sung der Betriebszeit durch Optimie-rung der Ein-/Ausschaltzeiten. Die tatsächlichen Temperatursollwerte für das Heizen und Kühlen werden durch ein übergeordnetes Manage-mentsystem überwacht, was zu ei-nem grösseren Null-Energieband als bei der Effizienzklasse C führt.

Klasse CZwischen dem Temperatursollwert für das Heizen und dem für das Küh-len besteht eine geringe Differenz von etwa 1 K. Der Betrieb der HLK-Anlage beginnt zwei Stunden vor der Belegung und endet drei Stun-den nach dem Ende der Belegungs-periode.

Klasse DDiese stellt einen nachteiligeren Fall als Klasse C dar. Aus diesem Grund sind die Temperatursollwerte für das Heizen und Kühlen ver-gleichbar, was wiederum mit einem Nichtvorliegen eines Nullenergie-bands im Zusammenhang steht. Die HLK-Anlage wird ohne Unter-brechung betrieben.

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Jalousien werden automatisch in eine definierte Blendschutzposition in Ab-hängigkeit der Sonneneinstrahlung und -stellung gefahren. •Lamellennachführung: Statt die akti-vierte Sonnenautomatik in einer fes-ten Stellung zu belassen, führt man den Winkel der Lamellenstellung dem aktuellen Sonnenstand nach. Dies führt zu einer Erhöhung des Tages-lichtanteils im Innenraum und damit zu einer weiteren Reduzierung der notwendigen Beleuchtungsenergie.

Die grösste Bedarfsreduzierung ergibt sich vor allen in Räumen mit guter Ta-geslichtversorgung beim Zusammen-spiel Konstantlichtregelung plus Lamel-lennachführung. Allerdings geht der Wärmeeintrag durch die Sonne und Be-leuchtung zurück, so dass im Winter mehr geheizt werden muss. Gleichzeitig geht aber auch der Kühlbedarf im Som-mer in ähnlicher Grössenordnung zu-rück. Dieses scheinbare Nullsummen-spiel geht aber positiv auf, weil die Er-zeugungskosten für eine kWh Kälte höher sind als für eine kWh Wärme.

Einsparung von Heiz- und KühlenergieHeiz- und Kühlenergie kann eingespart werden, wenn der Raum nicht belegt ist oder das Nutzerverhalten eine Regulie-rung unsinnig macht, im Heizbetrieb die Temperatur abgesenkt, bzw. im Kühl-betrieb eine Erhöhung akzeptiert wird. Der Energiebedarf kann gemäss Tabelle 18 durch folgende Funktionen beein-flusst werden:

•Zeitprogramm für unterschiedliche Be-triebsarten: Durch zeitlich definierte Betriebsarten wie Komfort, Bereit-schaft, Nacht usw. mit den zugehöri-gen Solltemperaturen, kann der Ener-gieverbrauch minimiert werden. Das Zeitprogramm sorgt dafür, dass Räu-me nur dann beheizt bzw. gekühlt werden, wenn sie geplant belegt wer-den. In Gebäuden mit leichter Bau-weise und damit geringer Wärmespei-cherfähigkeit der Massen ist der Ef-fekt besonders günstig. Mit dieser Methode kann 5 bis 10 % Energie eingespart werden. •Präsenzumschaltung: Bei nur temporär genutzten Räumen oder bei längeren Abwesenheitsphasen macht es Sinn, das Zeitprogramm für unterschiedli-che Betriebsarten mittels einer Prä-senzerkennung zu überlagern. Die Zeitsteuerung definiert den Bereit-schaftsbetrieb, auf den Komfortmodus wird aber nur bei Erkennung der An-wesenheit umgeschaltet. Je nach Bele-

8 Wirtschaftlichkeit der Gebäudeautomation. Kosten je Büro: ermittelt anhand eines Büroraums von 30 m2 ohne und mit energieeffizientem Raumautomationssystem. (Quelle: LonMark-Studie eines Referenzgebäudes mit energie-optimierter Raumautomation).

9 Lebenszykluskosten eines Gebäudes. Gebäude mit moderner Automation sind trotz höheren Anfangsinvestitionen längerfristig betrachtet kostengünstiger.

7 Jahresenergiebedarf eines Bürogebäudes ohne und mit Raumautomation. (Quelle: LonMark-Studie eines Referenz-gebäudes mit energieoptimierter Raumautomation).

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gungshäufigkeit ist eine Energieein-sparung von 5 bis 10 % möglich. •Fensterüberwachung: Das Öffnen der Fenster führt immer zu einem Ener-gieverlust. Allenfalls vorhandene Thermostatventile verhalten sich da-bei kontraproduktiv, da sie bei abfal-lender Temperatur öffnen, was den Energieverlust erhöht. Es macht da-her Sinn, eine Regelung mit Überwa-chung der Fenster kombiniert mit au-tomatischem Frostschutzbetrieb vor-zusehen. Die Energieeinsparung erreicht Werte von 5 bis 10 % und ist vor allem in Gebäuden mit Leicht-bauweise mit geringer Speicherfähig-keit höher als bei massig gebauten Häusern. •Sonnenschutz-Thermoautomatik: Mit dem Sonnenschutz kann der Eintrag von Sonnenenergie gesteuert werden. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn der Raum nicht genutzt wird und ein Blendschutz nicht notwendig ist – und zwar für den Heiz- wie auch für den Kühlbetrieb. Die Sonnenener-gie kann so den Aufheizvorgang un-terstützen bzw. durch Abschattung kann ein Überhitzen vermieden wer-den. •Sommerkompensation: Bei Aussentem-peraturen zwischen 21 bis 32 °C macht es Sinn, die Innentemperatur gleitend von 21 bis 26 °C anzuheben. Einerseits geht es um das Energiespa-ren, aber auch um die Komfortsituati-on, da man beim Betreten von klima-tisierten Gebäuden eine hohe Tem-peraturdifferenz als unangenehm empfindet. •Freie Nachtauskühlung: Die Nachtluft ist meist «kalt» und kann somit zum Herunterkühlen eines Raums ohne Energieeinsatz verwendet werden. Die einfachste Methode ist das auto-matische Öffnen ausgewählter Fens-ter. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Durchströmung des Gebäudes und damit das Entladen von Speicher-massen möglich sind. •Lastoptimierung: Mit einem integrier-ten Raumautomationssystem kann der Heiz- und Kühlbedarf aller Räume er-fasst werden. Der Energiebedarf lässt sich damit optimal an die lokalen Verhältnisse anpassen. Die Energie-einsparung ist unbestritten.

Offene, integrierte RaumautomationDarunter versteht man gewerkeüber-greifende, offene Automationslösungen. Durch deren Einsatz sind Nutzungsvor-teile und Potenziale zur Kosteneinspa-rung gegenüber herkömmlichen Auto-

Raumbezogene GA-Funktionen EnergiesparenBeleuchtung

EnergiesparenHeizen/Kühlen

Beleuchtung

• Automatiklicht, präsenzabhängig X

• Automatiklicht, helligkeits- und präsenzabhängig

X

• Konstantlichtregelung X

Sonnenschutz

• Thermoautomatik X

• Sonnenautomatik X

• Lamellennachführung X

Heizen/Kühlen

• Zeitprogramm für Betriebsarten X

• Präsenzumschaltung X

• Fensterüberwachung X

• Freie Nachtkühlung X

• Lastoptimierung X

Tabelle 6 Raumautomationsfunktionen Beleuchtung, Heizen/Kühlen. (Quelle: LonTech).

Raumbezogene GA-Funktionen Einsparung Erwünschte Situation

Konstantlichtregelung– präsenzabhängig– gedimmt

30 bis >50% – gute Tageslichtverhältnisse– hohe Beleuchtungsstärke– hohe Effi zienz mit

Lamellennachführung

Automatiklicht– geschaltet– präsenz-/helligkeitsabhängig

20 bis 45% – gute Tageslichtverhältnisse– hohe Beleuchtungsstärke

Sonnenautomatik 5 bis 8% – gute Tageslichtverhältnisse

Lamellennachführung 10 bis 13% – gute Tageslichtverhältnisse– hohe Effi zienz mit

Konstantlichtregelung

Automatiklicht beliebig – geringe Anwesenheit

Tabelle 7 Einsparung von Beleuchtungsenergie bei verschiedenen Raumautomationsfunktionen gegenüber einem Referenzgebäude gemäss EN 15232. (Quelle LonTech).

Raumbezogene GA-Funktionen

Einsparung Erwünschte Situation

Zeitprogramm für Betriebsarten

5 bis 10% – lange Betriebszeit der Heizung– Leichtbauweise

Präsenzumschaltung 5 bis 10% – längere Abwesenheiten

Fensterüberwachung 5 bis 10% – Leichtbauweise

Freie Nachtauskühlung beliebig – Durchströmung des Gebäudes

Sommerkompensation beliebig – immer möglich

Lastoptimierung beliebig – immer möglich

Sonnenschutz- Thermoautomatik

bis 5% – gute Tageslichtverhältnisse– aussenliegender Sonnenschutz

Zeitprogramm für Sonnenschutz

beliebig – geringere Auskühlung in den Nachstunden

Tabelle 8 Einsparung von Heiz- und Kühlenergie bei verschiedenen Raumautomationsfunktionen gegenüber einem Referenzgebäude gemäss EN 15232. (Quelle LonTech).

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Energiespar-Fortschritte sichtbar machen ❚

Mit dem Green Building Monitor der Siemens-Division Building Technolo-gies erhalten Unternehmen ein Medi-um, ihr Umweltengagement sowie die in ihren Gebäuden erreichten Energie-effizienz-Fortschritte zu visualisieren und der Öffentlichkeit sowie den Mit-arbeitern gegenüber unter Beweis zu stellen. Das System zeigt stundenaktu-ell und zuverlässig die verschiedensten Verbrauchs- und Energieperformance-

daten eines Gebäudes, wozu beispiels-weise der Verbrauch von Strom, Wär-me, Kälte und Wasser oder die Ein- sparungen beim Ausstoss von Treibhausgasen zählen. Diese aktuellen Daten können mit den Werten von Re-ferenzgebäuden, aber auch mit histori-schen Werten desselben Gebäudes ver-glichen werden. Sie zeigen so auf einen Blick, wie die Energieeffizienz der Im-mobilie einzustufen ist und welche

Fortschritte in einem bestimmten Zeit-raum gemacht wurden.

Neben dieser Grundfunktion wird der Green Building Monitor (GBM) mit weiteren umweltbezogenen Infor-mationen bespielt, darunter etwa Ener-giespar-Tipps, Statements zum Um-weltengagement der Firma, umweltre-levante Fakten, oder Wettervorhersagen. Wo gewünscht, können auch weitere Daten wie beispielsweise der Aktien-kurs der Firma eingeblendet werden. In die statischen Informationen werden Bilder und Kurzvideos integriert, denn nur ein abwechslungsreicher, attrakti-ver Informationsmix sorgt für ein nach-haltiges Interesse beim Gebäudenutzer. So kann der GBM dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Besucher durch die In-formationen in Sachen Energieeffizi-enz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert und gleichzeitig motiviert werden, die vorgeschlagenen Energiespartipps um-zusetzen.

Der Green Building Monitor ist eine Erweiterung der Energy-Monitoring-Services von Siemens.

www.siemens.ch

Der aktuelle Stromverbrauch wird vom Green Building Monitor nicht nur sichtbar gemacht – zusätz- liche Informationen ermöglichen die sinnvolle Einordnung der abstrakten Daten.

matisierungssystemen möglich. Vorteile und Einsparungen ergeben sich durch:

•Mehrfachnutzung von Signalen wie zum Beispiel nur ein Bewegungs- bzw. Präsenzmelder für Licht, Sicherheit und HLK. •Realisierung von Funktionsmehrwert der Anlage (zum Beispiel integriertes übergreifendes Energiemanagement). Reduzierung• des Verkabelungsaufwan-des. •System «aus einer Hand». Dadurch Mi-nimierung des Aufwandes bei Planung und Instandsetzung; ein Integrations-planer/Systemintegrator als Ansprech-partner, Ausführender und Gewähr-leistungsträger. •Kostensenkung bei der Inbetriebnahme durch einheitliche Installation / Kon-figuration und Diagnose. •Nutzungsvorteile für den Anwender (zum Beispiel durchgängige Nut-zungsphilosophie, nur eine Visualisie-rung für alle Teilsysteme.

Mit den Methoden der integrierten Raumautomation lässt sich auch die Re-gelung der Primärenergiesysteme opti-mieren. Die dazu notwendigen Daten stammen von den detaillierten Be-

darfsanforderungen der Raumautomati-on. Das Verfahren reduziert damit die Verluste bei der Erzeugung, der Vertei-lung und beim Verbrauch von Energie. Ein solch optimiertes Regelsystem kann den Primärenergiebedarf eines Gebäu-des halbieren, wie Bild 7 zeigt.

Die möglichen Energieeinsparungen basieren auf einer LonMark-Studie der Fachhochschule Biberach (D) auf der Basis einer Modellrechnung eines kon-ventionellen Bürogebäudes mit Nied- rigenergiestandard, dessen Energieum-satz lediglich durch ein optimiertes Raumautomationssystem reduziert wird. Die Einsparungen wurden dabei anhand der DIN V 18599 und der EN 15232 er-mittelt und stellen sich wie folgt dar:

60 % Beleuchtungsenergie werden •eingespart durch – Präsenzerfassung – Konstantlichtregelung – Sonnenschutz mit Lamellennach-

führung 45 % Kühlenergie und 25 % Wärme-•energie werde eingespart durch – zeit- und präsenzabhängige Anpas-

sung der Reglersollwerte– Abschalten der Energiezufuhr mit

Hilfe von Fensteröffnungskontakten

– Sonnenschutz in nicht belegten Räumen.

Dass auch die Wirtschaftlichkeit der Gebäudeautomation gegeben ist, zeigt Bild 8. Die jährlichen Gesamtkosten (Investition + Energiekosten) sind beim Gebäude mit Gebäudeautomation 11 % tiefer, obschon die Investitionskosten mit GA rund dreimal höher sind. Die durch die GA erzielten tieferen Gesamt-kosten führen sogar zu einer Rendite von 40 %, der durch sie bedingten höhe-ren Investitionskosten.

Betrachtet man die Lebenszyklus-kosten eines Gebäudes (Bild 9), so er-geben sich trotz höheren Investitions-kosten längerfristig betrachtet günsti-gere Gesamtwerte. Statistiken zeigen, dass die meisten Gebäude während ih-rer Benutzungsphase mehrfach umge-nutzt werden. Die dadurch verursach-ten Umnutzungskosten können durch ein modernes Automationssystem – verglichen mit konventionellen Ge-bäuden – tiefer gehalten werden. Auch sind die Sanierungskosten günstiger, da meist auf die bestehenden Konzepte der Raumautomation zurückgegriffen werden kann. ❚

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Integriertes LED-Beleuchtungskonzept im Coop Restaurant Muripark ❚

Restaurant ins richtige Licht gerücktRegent hat ihre in diversen Branchen bewährte LED-Technologie nun erstmals erfolgreich in die Gastronomie über-tragen. Im Coop Restaurant des neuen Einkaufszentrums Muripark setzt der Beleuchtungsspezialist ein modernes Lichtkonzept um, das Konsumgenuss garantiert und gleichzeitig empfindliche Speisen schont.

Dass das Auge mitisst, wissen alle aus ei-gener Erfahrung. In Delikatessenge-schäften und Restaurants hat denn nicht nur die Zubereitung, sondern auch die Präsentation von Speisen höchste Prio-rität. Dabei spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Sie soll die natürlichen Farben der Speisen möglichst schonend unterstreichen und zudem wirtschaftlich sein.

Besonders kritisch ist die Präsentation von Fleisch, Fisch und empfindlichen Desserts. Hier kann zum einen die Far-be durch konventionelle Beleuchtung unnatürlich wirken, zum andern können Ultraviolett- (mit ihrer chemisch-physi-kalischen Wirkung auf die Ware) und Infrarotstrahlen (Wärmeabstrahlung) die Oberflächen innert kurzer Zeit ver-färben oder gar die Waren verderben.

Echte Farben und volle FrischeDieses Problem stellt sich vor allem bei Selbstbedienungskonzepten mit Speise-vitrinen: Die Beleuchtung soll im Aus-gabebereich nicht nur die natürliche Farbe der Gerichte, sondern auch deren Frische und Geschmack so gut und so lange wie möglich erhalten. Dies kann

durch die innovative LED-Technologie von Regent erreicht werden. Im Essbe-reich soll zudem ein gemütliches, blend-freies Ambiente geschaffen werden, wozu LED-Downlighter eingesetzt wer-den. Ziel dieses Lichtkonzepts ist es, ein umfassendes Wohlfühlerlebnis zu kreie-ren, das treue Stammkunden sowie eine verkaufsfördernde Mund-zu-Mund-Propaganda generiert und zudem noch Energie spart.

Die LED-Leuchten von Regent strah-len keine Wärme aus und bringen zu-dem die echten Farben des beleuchteten Objekts klar zum Ausdruck. Ausserdem sind sie voll dimmbar. Hochdruckleuch-ten bzw. Spots decken wohl einen gros-sen Teil des Farbspektrums ab, sie sind aber nicht dimmbar und geben zudem UV- und IR-Strahlen ab, was in vielen Anwendungsbereichen problematisch ist (zusätzliche Wärmebildung, Gewebe-veränderung bei organischen Gegen-ständen/Produkten). LED-Konzepte eignen sich für Anwendungsbereiche wie Ausstellungen, Museen, Galerien so-wie Verkaufsflächen in den Bereichen Interieur, Accessoires und Nahrungs-mittel. Im Coop Restaurant Muripark,

das vor kurzem eröffnet wurde, hat Re-gent dieses Konzept erstmals erfolgreich in die Gastronomie übertragen. Es han-delt sich um ein Pilotprojekt, das im Gastronomiebereich neue Standards setzen soll.

Supermärkte mit Boutique-FlairKonventionelle Leuchten sind zwar nach wie vor energieeffizienter und ab-solut gesehen günstiger in der Anschaf-fung als LED-Licht. Doch die neue Technologie gewinnt mit fortschreiten-der Entwicklung an Energieeffizienz. Ausserdem werden diese Nachteile durch andere positive Faktoren wettge-macht: die Präsentationseffizienz, die Schadensverminderung sowie die ext-rem lange Lebensdauer von rund 50 000 Stunden, die mit einem geringeren War-tungsaufwand einhergeht. Ferner kann eine LED-Leuchte dank ihrem UV- und IR-freien Licht viel näher am Ausstel-lungsgut platziert werden und dieses schonend und gezielter beleuchten.

Die Umstellung auf LED-Beleuch-tung ist eine der vielen Massnahmen von Coop auf ihrem Weg zur CO2-Neutrali-tät für 2023. So setzt Coop die LED-

Beleuchtung im Coop Restaurant im neuen Einkaufszentrum Muripark vorher… …und nachher; mit LED-Beleuchtung (Quelle: Regent Beleuchtungskörper AG).

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Konzepte von Regent denn auch schon seit zwei Jahren in diversen Supermärk-ten ein. Mit der neuen und stetig weiter-entwickelten Technologie können gross-flächige Verkaufsflächen gepaart mit ei-nem entsprechenden Ladenkonzept näher in Richtung Boutique gerückt

Was unser Auge wahrnimmt, ist «reflek-tiertes» Licht. Was empfindlichen Gütern wie Nahrungsmitteln oder Kunstwerken schadet, ist «absorbiertes» Licht. In der Lichtquelle enthaltene Energie oder die Belastungsdauer (sichtbares Licht, ge-richtete UV- und IR-Strahlen) können – je nach Material und Zustand der Ober-fläche des Objektes – Schaden anrichten.Die «Lichtquelle» mit dem höchsten (Ra) Farbwiedergabewert ist das Tageslicht; durch ihren hohen Anteil an schädlicher Energie (UV- und IR-Strahlen) birgt sie jedoch grosse Risiken für empfindliche Oberflächen. Fluoreszenz- und Entla-dungslampen verfügen über einen relativ hohen UV-Anteil und benötigen daher zusätzliche Schutzfilter. Ihr emittiertes Linienspektrum wird somit weiter redu-ziert, was dann dazu führt, dass einige Farben in den bestrahlten Objekten gar nicht reproduziert bzw. wahrgenommen werden. Glühlampen- und Halogenlicht beinhalten Infrarotstrahlen (IR) und sind mit einer Dominanz im roten Teil des Spektrums unausgewogen. Diese Tempe-raturstrahler (nur 5 bis 7% der zugeführ-

ten Energie wird in Licht umgewandelt, der Rest ist unerwünschte Wärme) pro-duzieren zusätzliche Wärme und beein-trächtigen so wärmeempfindliche Güter wie Nahrungsmittel oder gar den Tempe-ratur-Haushalt des ganzen Gebäudes.Herkömmliche LED-Lichtquellen mit ihrem eher reduzierten Emissionsspekt-rum (z. B. die RGB-Technologie) emittie-ren zwar keine UV- und IR-Strahlen, sind aber nicht in der Lage, «echt» weisses Licht zu erzeugen. Es fehlen Farben im entstandenen Spektrum. Zielfarben wer-den nicht erkannt, präsentierte Güter wir-ken flau, verfälscht und leblos.Die von Regent entwickelte Perception Adaptive LED Lightsource (PAL) des Be-amer PAL ist eine hocheffiziente Präzi- sions-Echt-Weiss-LED-Lichtquelle mit veränderbarer Farbtemperatur (2700 bis 6500 K), die weder UV noch gerichtete IR-Strahlen emittiert. Zudem ist ihr Farb-Spektrum genau abgestimmt auf das Seh-vermögen des Menschen, womit sowohl Schädigungspotenzial wie auch unnötige Wärme-Abfuhrkosten um ein Erhebli-ches reduziert werden können.

Die innovativen Leuchten ermöglichen die adäquate Farbwiedergabe für emp-findliche Artikel wie Lebensmittel und Ölgemälde; dank PAL ist es möglich, die Vorteile der LED-Technologie (frei von UV- und IR-Strahlen) mit einer naturge-treuen Farbwiedergabe (Ra bis zu 94) und einer konstanten Farbtemperatur im ge-samten Dimmbereich zu verknüpfen, und dies während der gesamten Lebensdauer von sensationellen 50 000 Stunden.Der Einsatz der hochwertigen und lang-lebigen LED-Technologie lohnt sich überall dort, wo echte Farben die Be-trachtung optimieren und Schäden wie z. B. an Nahrungsmitteln oder Kunstob-jekten verhindert werden sollen. Ausser-halb von sogenannten Farbechtinseln und Frischhaltezonen rechnen sich konventi-onelle Leuchten noch in vielen Anwen-dungsbereichen besser. Durch die ge-schickte Kombination der beiden Technologien sowie den Einbezug der Architektur und des Tageslichts schafft Regent sowohl aus Sicht des Ausstellers wie auch aus Sicht seiner Kunden neue Standards.

Licht zwischen Wahrnehmung und Realität

Altstadt Winterthur in neuem Licht ❚

Die Winterthurer Altstadt ist mit ihren historischen Bauten, verwinkelten Gas-sen und der autofreien Flaniermeile ein Anziehungspunkt für viele Touristen. Im Rahmen des Beleuchtungskonzeptes «Stadtlicht Winterthur» wurde sie nun auch für die dunklen Stunden aufgewer-tet. Zum Einsatz kommt eine noch effi-

zientere und umweltfreundlichere Be-leuchtung. Die historischen Kandelaber aus Gusseisen schmücken das Bild der Altstadt und des angrenzenden Linden-gutparks schon lange. Stadtwerk Win-terthur rüstete in den letzten zwei Jah-ren die bestehende Bestückung dieser Kandelaber um. Während früher Natri-um-Hochdrucklampen mit einer An-schlussleistung von 70 Watt zum Einsatz kamen, wird nun die neuste Generation der so genannten Cosmopolis-Leuchte eingesetzt. Diese Halogen-Metalldampf-lampen verbrauchen nur noch 45 Watt und weisen ein besseres Verhältnis zwi-schen eingesetzter Energie und Lichtaus-beute auf. Im Vergleich zur alten Leuch-te kann so rund 35 Prozent Energie ein-gespart werden.

Mehr Effizienz und SicherheitDie neuen Leuchten sind jedoch nicht nur energieeffizient, sondern auch um-weltfreundlich. Dank einer gezielten Lenkung des Lichts auf die Verkehrsflä-che, kann eine diffuse Abstrahlung in

den Nachthimmel vermieden werden. Doch auch die Bevölkerung profitiert von der Leuchtenumrüstung. Aufgrund der erhöhten Beleuchtungsstärke ver-bessert sich das Sicherheitsempfinden der Passanten in der Nacht. Aus ästheti-scher Sicht überzeugen die neuen Leuchten, können doch wo gewünscht einzelne Fassaden oder Gebäude licht-technisch inszeniert werden. Ein schö-ner Nebeneffekt der Umrüstung ist der Schattenwurf auf dem Trottoir, der so zum Markenzeichen der neuen Beleuch-tung wird.

Die Umrüstung der Altstadtbeleuch-tung ist ein Pilotprojekt von «Stadtlicht Winterthur». Unter dieser Bezeichnung hat der Winterthurer Stadtrat ein um-fassendes Konzept für die Öffentliche Beleuchtung verabschiedet. Bis heute erhielten bereits der Eulachpark und die Storchenbrücke eine zeitgemässe, ener-giesparende Beleuchtung. Weitere Pro-jekte sind in Planung.

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werden. Boutiquen verwenden generell weniger Grundlicht, um das Verkaufs-objekt in den Vordergrund zu rücken. Coop stellt zudem hinsichtlich Umwelt-verträglichkeit hohe Ansprüche. So er-füllt der Neubau in Muri die Minergie-standards, welche Regent in ihrer Be-

leuchtungsplanung, Entwicklung und Ausführung mitberücksichtigt und un-terstützt hat.

www.regent.ch

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Fingerprint Acess Lösung in der Hypothekarbank Lenzburg ❚

Sicheres Zutritts- kontrollsystem Als unabhängiges Finanzinstitut bietet die Hypothekarbank Lenzburg (HBL) seit 1868 Bankdienstleistungen für Private, Unternehmungen und Gemeinden im Herzen des Kantons Aargau an. Im März 2009 wurde die neue Geschäftsstelle Lenzburg-West eröffnet. Für eine einfache und sichere Zutrittskontrolle sorgt SiPass von Siemens und die Fingerprint Lösung der Firma Glutz.

Seit einigen Jahren boomen biometrische Erkennungsmethoden und geniessen eine grosse Popularität bei Identifika-tions- oder Verifikationsanwendungen. Eine der meistverwendeten Anwendun-gen ist die Fingerbiometrie. Sie eignet sich beispielsweise für Personenschleu-sen oder für die Zugangskontrolle zu Tre-sor- und EDV-Räumen. Bei der Finger-biometrie setzt Siemens auf die sichere, zuverlässige und qualitativ hochwertige Lösung des Partnerunternehmens Glutz. Durch die gemeinsame Weiterentwick-lung lässt sich das System in die SiPass-Zutrittskontrolle von Siemens integrie-ren und wird so jederzeit den wachsen-den Kundenanforderungen gerecht.

Integriertes, schlüsselloses SystemDie Vorteile einer Zutrittslösung mit Fin-gerbiometrie haben die Verantwortlichen der Hypothekarbank Lenzburg über-zeugt. In der neuen Geschäftsstelle in Lenzburg-West wollte man bewusst neue Konzepte und innovative Ideen testen.

Eines der fortschrittlichen Vorhaben war ein komplett schlüsselloses Zutrittssystem im ganzen Gebäude. Die Vorteile lagen für Rolf Wipf, Sicherheitsverantwortli-cher der HBL, von Anfang an auf der Hand. Das herkömmliche Badge-System sei allmählich in die Jahre gekommen und Ersatzteile mittlerweile nur noch schwer zu beschaffen. Ausserdem bestehe bei der alten Lösung immer ein akutes Verlustri-siko. Bei der Evaluation von verschiede-nen biometrischen Optionen wurde vor allem auf zwei Punkte geachtet: der Grad an Sicherheit und die Akzeptanz bei den Mitarbeitern. «Wir haben schnell ge-merkt, dass die Fingerprintlösung bei den Mitarbeitern weit besser ankam als etwa Gesichts- oder Iriserkennung», betont Rolf Wipf. Als Lösungsanbieter wurde Siemens ausgewählt. Gründe waren laut Rolf Wipf einerseits der überzeugende Sevice sowie die breite Erfahrung im Be-reich Sicherheit von Siemens und ande-rerseits die qualitativ hochwertigen Pro-dukte von Glutz.

Durchgehende Lösung mit SiPassWas die biometrische Zutrittslösung von Siemens bei der HBL von anderen wesentlich unterscheidet, ist, dass sie durchgehend ist. So ist nicht nur die Eingangsschleuse per Fingerprint gesi-chert, sondern auch der Lift sowie alle sicherheitsrelevanten Büro- und War-tungsräume. Ein Vorteil von SiPass ist hierbei, dass beliebig viele Zutrittslevels für die verschiedenen Mitarbeitenden erstellt werden können. Mit einem Mausklick kann Mario Koller vom tech-nischen Dienst diese jeweils den Gege-benheiten anpassen. Die Glutz-Finger-printleser lassen sich wie herkömmliche RFID-Leser in SiPass integrieren. So-mit sind alle sicherheitsrelevanten Funk-tionen gewährleistet.

Mario Koller ist für die Erfassung der Fingerabdrücke sowie die Überwachung des Systems verantwortlich. Sein per-sönlicher Eindruck der Lösung ist durchwegs positiv, denn einerseits sei die Sicherheit merklich gestiegen und ande-

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rerseits ist er froh, sich nicht mehr mit Problemen um verlorene Schlüssel her-umschlagen zu müssen. Ob er oft mit kritischen Fragen der Mitarbeitenden konfrontiert werde? «In der Regel sind die Leute neugierig», meint Mario Kol-ler und fügt an: «Wichtig ist vor allem, dass man die Mitarbeitenden bei der Fingererfassung über die wichtigsten Punkte der Benutzung informiert.» Pro Person werden zwei Fingerabdrücke ge-nommen; von jeder Hand einer, damit im Ausnahmefall, also beispielsweise bei Verletzungen, die jeweils andere Hand benutzt werden kann. Bei Erkennungs-problemen können überdies beliebig viele weitere Finger erfasst werden.

Fehlertendenz sinkendBei zwei Zutrittsberechtigten funktio-niert die Erkennung manchmal nicht. «Dies kann vor allem bei bestimmten Hautanomalien der Fall sein», bestätigt Beat Frei von Glutz. Neu soll nun zu je-dem Fingerprintleser eine Codetastatur montiert werden. So ist laut Rolf Wipf sowohl die schlüssellose Lösung, als auch die problemlose Mobilität sämtli-cher Mitarbeiter gewährleistet. Laut

Mario Koller registriert das Zutrittslog-buch rund 800 Bewegungen pro Woche. Dank diesem Log� le kann er das System überprüfen und mit den Eindrücken der Mitarbeiter vergleichen. «Die Fehler-tendenz ist eindeutig sinkend», ist Ma-rio Koller sichtlich erfreut.

Erwartungen erfülltLaut Rolf Wipf haben sich die Erwar-tungen an das System voll und ganz er-füllt: «Es ist klar, dass wir nicht blind auf eine 100-prozentige Leistung vertrau-ten. Auch bei Badges gibt es beispiels-weise Probleme mit Rückweisungen. Aber die Kinderkrankheiten wurden mittlerweile von den Service- und Fach-leuten alle ausgemerzt.»

Die Zutrittslösung in der Geschäfts-stelle West ist quasi als Pilotprojekt ge-dacht. Bereits sind weitere Tests in der Geschäftsstelle Niederlenz geplant. Und läuft alles weiterhin einwandfrei, dann plant man die Einführung im Hauptsitz in Lenzburg und allen restlichen Ge-schäftsstellen. Dies allerdings mit über 300 Personen. ❚

www.siemens.ch

Bei der Fingerabdruck-Erfassung wer-den mehrere Referenzbilder vom glei-chen Finger erstellt. Dafür werden die Distanzen zwischen Minuzien des Fin-gerabdruckes (Endungen und Verzwei-gungen der menschlichen Papillarleis-ten) gemessen. Ein spezieller Algorith-mus setzt die einzeln erfassten Fin-germuster zu einem qualitativ hoch-stehenden Template zusammen und die Erfassungsstation verteilt dieses über das TCP/IP-Kundennetzwerk zur lo-kalen Intelligenz der einzelnen Zu-trittsleser an den Türen. Eine Rekonst-ruktion des Abdrucks aus diesen Daten ist unmöglich.

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GNI-Fachgruppe Bauherren/Betreiber ❚

Erfahrungaustausch optimiert ProzesseAn der GNI GV 2009 wurde neben der Namensänderung zu «Gebäude Netzwerk Initiative» ein Leitbild, neue Statu-ten sowie ein ausführliches Organisationsreglement verabschiedet. Darin wird die Rolle der Fachgruppen aufge-wertet. Sie bearbeiten vertieft besondere Themen. Mit Erfolg tat dies 2009 die FG Bauherren/Betreiber.

Richard Staub

Neben der bereits seit langem aktiven FG Intelligentes Wohnen wurde 2009 die FG Bauherren/Betreiber neu orga-nisiert, ihr gehören Mitglieder von 10 Unternehmungen an. Geleitet wird die FG von Beat Lenherr, UBS, sowie Bern-hard Inniger, Sauter Building Control, als Vertreter des GNI-Vorstandes, Schweiz. Weitere Mitglieder sind: Swiss Re, Avireal, Gemeinde Volketswil, Cho-colat Halba, InfraPost AG, ETH Immo-bilien, Genossenschaft Migros Zürich (Technik Verkaufsstellen) sowie die Zen-tralbibliothek Zürich. Damit ist also ein breites Spektrum bezüglich Grösse der Liegenschaften sowie interner und ex-terner Betreuung der Technik garan-tiert. Die FG traf sich 2009 zu drei Mee-tings, deren Themen nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Energiedaten-ManagementDer Nutzen einer bedürfnisgerechten Erfassung und Bearbeitung von Ener-giedaten ist vielfältig und spielt auf dem Weg zu nachhaltigen Gebäuden eine immer grössere Rolle. Sie dient der Ver-rechnung der Energie an Drittbezüger, als Leckwarnsystem bei Transferleitun-gen im Erdreich, als Grundlagen- und Erfolgsnachweis bei Energieoptimie-rungen. Sie ermöglicht eine einfache Analyse der Dimensionierungen von Bau- und Umbauprojekten, liefert die einheitliche Basis bei Vergleichen (Be-richte, Bilanzen) und sie bewirkt die Nutzersensibilisierung bezüglich des Energieverbrauchs.

Gastgeber Heinz Lieberherr, Liegen-schaftenverwalter der Gemeinde Vol-ketswil, zeigte, wie umfangreich der Im-mobilienpark einer Kommune sein kann. Bis 2010 werden 54 Gebäude mit einem

Versicherungswert von 200 Mio. CHF zu betreuen sein. Seit 1995 werden für alle grösseren Gebäude die Strom-, Was-ser-, Heizöl- und Erdgasverbräuche re-gelmässig, mindestens einmal im Monat, manuell ermittelt. Jährlich wird eine Übersicht der einzelnen Energiever-bräuche pro Gebäude mit dem EDV-Tool E2ESTAT (Accessdatenbank) er-stellt. Die Zahlen werden regelmässig durch einen Fachmann (Energieberater) kontrolliert und verifiziert. Eine auf-wendige Methode, deshalb wird nun ein FM-Tool eingeführt, mit dem auch das Ablesen der Zählerstände optimiert wer-den soll.

Demgegenüber verfügen grosse Lie-genschaften-Bewirtschafter bereits seit Jahren über automatisierte Energieda-ten-Managements. Die Richtlinie in der ETH Zürich dazu heisst «Energie- und Medien-Messkonzept» und regelt alles rund um die Messstelle (www.immobili-en.ethz.ch/bau/richtlinien/index). Be-zweckt werden statistische Auswertung zur Funktions- und Erfolgskontrolle, Zuordnung von Kosten und Aufde-ckung kostenintensiver Gewohnheiten und die Ermittlung von Kosteneinspar-potenzialen und Ressourcen aufgrund plausibler und vollständiger Daten. Auch an der ETH erfolgen teilweise noch manuelle Ablesungen, daneben werden Zählimpulse via Automations-stationen sowie Messwerte über M-Bus erfasst. Die Datenverwaltung erfolgt auf SILO-SQL. Aktuell werden 7200 Ener-gie- und Verbrauchsmessdaten verwal-

Einführung Produktepalette Endphase Support-Kündigung

2 Jahre 5 Jahre 3 Jahre 2 Jahre

Produkte-Lebenszyklus AS (12 Jahre)

IdealerEinstieg

Realer Einstieg

FatalerEinstieg

Investitionsverlust 3-4 Jahre � 30% !

Versus Vergabe-Erfolg … ?!

Lebenszyklus-Phasen-Modell GA-Produkt: Ein GA-System sollte möglichst früh in seinem Lebenszyklus eingekauft werden. (Quelle: Swiss Re).

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tet. Wichtig sind plausibilisierte Zeit-reihen, um möglichst genaue Messun-gen zu erhalten. Auch von anderen FG-Mitgliedern wurde erwähnt, dass vor allem bei Daten, welche über die Gebäudeautoma-tion gewonnen wer-den, teilweise grobe Fehler entstehen.

Erfolgreiche Projektorganisation GADieses Meeting fand bei Swiss Re statt, welche über umfangreiche Gebäude und hochstehende Gebäudeautomations-Anlagen verfügt. Einig waren sich die Betreiber, dass die Nutzer oft nicht ge-nügend in neue Projekte involviert sind, beispielsweise bei GU/TU-Aufträgen. Der Nutzer muss in das Projekteam in-tegriert werden und dort seine Bedürf-nisse einbringen können. Unterstützend kann bei grösseren Projekten der Beizug einer aussenstehenden Bauherren-Be-gleitung sinnvoll sein. Eine laufende Überprüfung der festgelegten Ziele während der gesamten Projekt- und Ausführungsphase – mit periodischen Projekt-Reviews – ist unerlässlich.

Der Übergang von der Projekt- in die Nutzungsphase ist sehr wichtig: Dafür sollen die Kosten für die Begleitung durch Planer und Unternehmer wäh-rend der Nutzungsphase budgetiert wer-den. Falls diese Arbeiten in die Submis-sion integriert werden, sollen Stunden mit Stundenansatz oder fixe Pauschalbe-

träge definiert werden. Nach freiem Er-messen des Unternehmers zu kalkulie-ren, empfiehlt sich nicht, wie die Mit-glieder der FG aus Erfahrung betonten.

Ablöseproblematik von GA-SystemenGastgeber beim 3. Meeting war die Avi-real in ihrem renovierten Business Cen-ter Balsberg (früherer Hauptsitz der Swissair). Avireal «Total Facility Ma-nagement» bietet mit 200 Angestellten in Zürich und Niederlassungen in Genf und Dubai eine breite Palette von Dienstleistungen an. Bekannt sind etwa die eigens entwickelten Tools für Ener-giecontrolling. Als Generalplaner haben sie auch die neue SBB Lounge im HB Zürich realisiert.

Als Ablöseproblematiken wurden dis-kutiert: Diverse Anlagen müssen eine hohe Verfügbarkeit (Rechenzentren/ Helpdesk) haben, Unterbrüche in Ar-chivdatenaufzeichnung und Änderun-gen im Bedienungskonzept sollen ver-mieden werden, eine einfache und ho-mogene Bedienung für die Betreiber ist wichtig. Es sind Standardlösungen anzu-streben, um Abhängigkeit und teures Engineering zu verhindern. Bei einer Ablösung lohnt es sich, Reduktionen zu prüfen, um nur Datenpunkte aufzuschal-ten, die genutzt werden. Systeme sollen zusammengefasst und integriert werden, um Schnittstellen abzubauen.

Es ist unbedingt zu prüfen, wo das neue System im Life Cycle steht, mit Beachtung unterschiedlicher Lebenszy-klen: Automationsstationen 10 bis 15 Jahre, Managementstation mit Hard-ware, Betriebssystem, Applikation (neue Updates) 2 bis 5 Jahre. Der Lieferant soll garantieren, dass ein Systemwechsel erst nach 10 bis 12 Jahren erfolgt. Ein GA-System-Ersatz ist etwa 1,5- bis 2-mal teurer als beim Neubau und stellt höhe-re Anforderungen an Planer und Bau-herr. Oft ist ein etappenweises Vorgehen sinnvoll, um die Investitionen zu vertei-len und mit allenfalls fälligen Sanierun-gen zu verbinden.

Zukünftige GA-Systeme werden an-spruchsvolle Aufgaben zu erledigen ha-ben und basieren daher auf neuartigen Architekturen, die nach heutigen IT-Methoden und -Modellen zu entwickeln sind. Die Basis bilden folgerichtig die Prozesse und nicht die in sich abge-schlossenen GA-Teilsysteme. z

www.g-n-i.ch

Das Übersichtsbild des Leitsystems Balsberg von Avireal zeigt die Vielzahl der vernetzten Anlagen. (Quelle: Avireal).

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Grünes Licht für Erkundungsbohrung Geothermie ❚Das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich ist auf die beiden Beschwerden gegen die Bohrung im Triemli-Quartier nicht eingetreten. Der Bohrung, die Aufschluss über eine mögliche Nutzung der Erdwärme im Zürcher Untergrund geben soll, steht somit nichts mehr im Weg.

Der Regierungsrat hatte im Juli 2009 sein Einverständnis zur Erkundungs-bohrung und zur geothermischen Grundwassernutzung gegeben und da-mit seine Unterstützung der Geother-mie als zukunftsweisende Energiequelle bekräftigt. Der Bohrturm steht schon bereit. Nun kann EWZ mit den letzten

Vorarbeiten beginnen, welche voraus-sichtlich rund zwei bis drei Wochen dau-ern werden.

Im Zürcher Triemli-Quartier wird auf dem Areal der Baugenossenschaft Son-nengarten eine Erkundungsbohrung bis auf eine Tiefe von etwa 3200 Metern ab-gesenkt. Mit dieser Bohrung werden um-fangreiche geologische und hydrologi-sche Untersuchungen des Gesteins bis auf die Tiefe der kristallinen Formatio-nen ermöglicht, die erste Anhaltspunkte über den Untergrund von Zürich geben.

Mit dem Geothermie-Projekt will EWZ herausfinden, ob die Erdwärme als erneuerbare Energie für die künftige

Versorgung der Stadt Zürich eine be-deutende Rolle übernehmen kann. Der Gemeinderat hatte im Dezember 2008 einem Objektkredit von 19,89 Mio. Franken für eine Erkundungsbohrung zugestimmt. Ist die Erkundungsbohrung erfolgreich, soll in einer zweiten Phase eine zweite Bohrung und in einer dritten Phase der Bau einer Energiezentrale er-folgen. Die Erhöhung des Objektkredi-tes um 18,81 Mio. Franken auf 38,7 Mio. Franken für die zweite Bohrung und den Bau einer Energiezentrale gelangt am 29. November 2009 zur Abstimmung.

www.ewz.ch

ABB vergibt Forschungspreise an Doktoranden der ETH und EPFL ❚ABB Schweiz unterstützt innovative Ide-en und kreative Forschungsansätze nicht nur im eigenen Haus, sondern auch aus-serhalb. Die Schweizer Landesgesell-schaft arbeitet regelmässig mit den eid-genössischen Hochschulen, der Fach-hochschule Nordwestschweiz und dem Paul Scherrer Institut zusammen und verleiht jedes Jahr zwei ABB-For-schungspreise an junge Wissenschaftler. Die Preise – je einer im Bereich Ener-gietechnik und Automation – werden an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der École Polytechnique Fédérale Lausanne (EPFL) vergeben. Sie sind jeweils mit 5000 Franken für eine Diplomarbeit und mit 10 000 Franken für eine Dok-torarbeit dotiert.

Mitte November empfing Prof. Tobias Nef im Rahmen des festlich begangenen ETH-Tages den ABB-Forschungspreis 2009 über 10 000 Franken. Er wurde für seine hervorragende Doktorarbeit «AR-Min – Multimodal Robot for the Move-ment Therapy of the Upper Extremi-ties» ausgezeichnet, in der er roboterge-stützte Therapieformen zur neurologi-schen Rehabilitation von Arm- und Handbewegungen untersucht. Ihn inte-ressiert vor allem, wie die Interaktion von Mensch und Roboter bei der Bewe-gungstherapie funktioniert und wie die entsprechenden Steuerprogramme der Roboter aussehen müssen. Der Ansatz verspricht eine schnellere und durch kontinuierliche Messungen nachweis-bare Heilung von Patienten sowie eine Entlastung der betreuenden Physiothe-rapeuten. Die Dissertation überzeugte die Jury aufgrund ihrer gesellschaftli-chen Relevanz und ihres interdisziplinä-

ren Ansatzes. Dieser vereint eine exzel-lente Ingenieurleistung sowie eine erst-klassige wissenschaftliche Forschung und klinische Anwendung. Als sichtbares Produkt dieser Arbeit wird der Rehabili-tationsroboter ARMin III bereits in der klinischen Praxis eingesetzt.

Bereits im Oktober vergab ABB den Forschungspreis im Fachgebiet Ener-gietechnik. Gleich zwei Doktoranden erhielten an der offiziellen EPFL-Dip-lomfeier in Lausanne je eine Check über 4500 Franken. Dr. Toufann Chaudhuri wurde für seine Dissertation «Cross connected multilevel voltage source in-verter topologies for medium voltage applications» ausgezeichnet. Dabei wür-digte die Jury vor allem seinen äusserst innovativen Forschungsansatz für eine wichtige Thematik in der Industrieap-plikation. Dank seiner neuartigen Her-

angehensweise konnte Chaudhuri sogar zwei internationale Patente eingeben.

Dr. Etienne Robert erhielt den ABB-Forschungspreis für seine Doktorarbeit «Experimental investigation of unstrai-ned diffusion flames and their stability». Der Jury gefiel seine Kombination von solider wissenschaftlicher Recherchear-beit und technologisch hochstehenden Experimenten in einer eigens dafür ent-wickelten Versuchsanlage.

Eine spezielle Erwähnung der Jury mit je 500 Franken erhielten Yann Gramegna und Nathanaël Chollet für ihre gemeinsa-me Diplomarbeit «The energy question in megalopolis: another powerhouse for Tokyo», die sich mit der Energieproble-matik bei der städtebaulichen Planung von Megastädten auseinandersetzt.

www.abb.ch

Doktorvater Robert Riener, ETH-Rektorin Heidi Wunderli-Allenspach sowie Preisträger Tobias Nef und Jasmin Staiblin, Landeschefin ABB Schweiz, am offiziellen ETH-Tag (von links nach rechts).

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Informationsveranstaltung buildingSMART Schweiz ❚Die seit dem Mai 2009 in der Schweiz lancierte buildingSMART Initiative hat im vergangenen September die erste umfassende Kick-off-Veranstaltung vor rund 60 Teilnehmenden an der ETH durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, die am modellbasierten und digi-tal unterstützten Ansätze für die Opti-mierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bau-wesen interessierten Fachleute im Sinne

eines professionellen Netzwerkes zu versammeln und einen Einblick in die digitale Baupraxis aus erster Hand zu vermitteln.

Manfred Breit, Professor am Institut 4D-Technologies an der Fachschule Nordwestschweiz, informierte umfas-send über das Potenzial modellbasierter Bauprozesse und den Leistungsdimensi-onen von digitalen Gebäudemodellen.

Verschiedene Referenten präsentier-

ten ihre BIM-Pilotprojekte (Building Information Modeling) aus der Sicht von Eigentümern, Unternehmern und Planern. buildingSMART Schweiz plant weitere Veranstaltungen im Frühsom-mer 2010 sowie die Lancierung eines Studienwettbewerbs mit BIM für Stu-dierende an Schweizer Fachhochschulen und Universitäten.

www.buildingsmart.ch

Automationssystem von Sauter erhält GebäudeEffizienz-Award 2009 ❚

An der diesjährigen Kongressmesse Ge-bäudeEffizienz in Frankfurt wurde erst-mals der GebäudeEffizienz-Award für das beste Automationssystem verliehen. Der Preis soll Ansporn für nachhaltige Lösungen sein. Partner des Kongresses sind der Bund Deutscher Architekten

(BDA) und der Ver-band beratender Inge-nieure (VBI).

«Wir freuen uns sehr über diese Auszeich-nung, die ich stellver-tretend für alle Mitar-beiter entgegenneh-men darf. Ziel der Ver-anstalter und Partner der Messe ist es, Lö-sungen vorzustellen, wie der CO2-Ausstoss bis 2020 um 20 Pro-zent reduziert werden kann. Wir wollen mit Sauter EY-modulo 5 dazu beitragen, dass dieses Klimaschutzziel erreicht werden kann. Mit unseren energie-effizienten Lösungen können wir die durch den Gebäudebereich verursachten Treib-hausgase drastisch re-

duzieren», betont Bertram Schmitz, CEO von Sauter.

Die neue Systemfamilie EY-modulo 5 ist das Flaggschiff der Automationstech-nologie von Sauter und die effiziente Antwort auf alle Anforderungen des mo-dernen Gebäudemanagements. Das mo-

dulare System dient dazu, sämtliche Energieflüsse in einem Gebäude zielge-nau und bedarfsgerecht zu steuern. So kommen Licht, Wärme, Luft und Kli-matisierung zur richtigen Zeit in der richtigen Menge an die richtige Stelle. EY-modulo verfügt über Systemoffen-heit und Kompatibilität. Damit können auch künftige Anpassungen und Moder-nisierungen einfach durchgeführt oder bereits bestehende Systeme integriert werden.

Sauter EY-modulo 5 sorgt bereits in vielen Gebäuden für Verbesserungen der Energieeffizienz. So konnten die Energiekosten in einigen Fällen sogar bis zu 35 Prozent gesenkt und der CO2-Ausstoss bis zu 20 Prozent reduziert werden.

Sauter entwickelt, produziert und ver-treibt als Spezialist energieeffiziente Systeme im Gebäudemanagement und sichert mit umfassenden Dienstleistun-gen den energieoptimierten Betrieb. Das Unternehmen sorgt für hohe Ener-gieeffizienz in Büro- und Verwaltungs-gebäuden, Forschungs- und Bildungs-stätten, Krankenhäusern, Industrie- und Laborgebäuden, Flughäfen, Freizeitan-lagen, Hotels sowie in vielen anderen Bereichen.

www.sauter-controls.com

Bertram Schmitz, CEO von Sauter (links), Prof. Dr. Rainer Hirschberg, Fachhochschule Aachen bei der Preisübergabe.

Mehr Lohn für die Mitarbeiter der Elektro-Installationsbranche ❚Die Sozialpartner in der Elektro- und Telekommunikations-Installationsbran-che haben im Oktober und November 2009 die alljährlichen Lohnverhandlun-gen geführt. Nachdem Ende November die Verhandlungen aufgrund unter-schiedlicher Standpunkte abgebrochen werden mussten, haben die Arbeitgeber-

vertreter ihre soziale Verantwortung wahrgenommen und den VSEI-Mitglie-dern eine freiwillige individuelle Lohn-anpassung von einem Prozent empfoh-len. Werden die Teuerungswerte für 2009 berücksichtigt, entspricht diese Empfehlung einer Kaufkraftsteigerung von 1,9 %. «Unsere Mitglieder sind sehr

sozial eingestellt», bestätigt Hans-Peter In-Albon, Direktor des VSEI. «Bereits zu Beginn dieses Jahres sind alle Min-destlöhne um dreistellige Beträge er-höht worden.»

www.vsei.ch

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Pressetag im ABB Forschungszentrum Ladenburg ❚

Innovation dank F&E-Investitionen«Forschung und Entwicklung sind für ein Technologiekonzern wie ABB essenziell für den Geschäftserfolg des Unternehmens», erklärte Dr. Franz Schmaderer, Leiter des Global Lab Automation des ABB-Konzerns und Leiter der ABB Forschungszentren in Västerås und Ladenburg. Das Unternehmen hat im Rahmen des Pressetages ins ABB Forschungszentrum nach Ladenburg, Deutschland, eingeladen und ermöglichte den Teilnehmern einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte der Energie- und Automationstechnik.

In einer grossen Anzahl von Anwendun-gen, zum Beispiel bei der Regelung von Motoren, die Pumpen antreiben, erlau-ben drehzahlgeregelte leistungselektro-nische Antriebe eine genaue Kontrolle der Pumpleistung und helfen, im Ver-gleich zu direkt netzgekoppelten Moto-ren, kostbare Energie einzusparen. Bei der Hochspannungs-Gleichstromüber-tragung (HGÜ) hilft die Leistungselekt-ronik, grosse Mengen an elektrischer Energie mit minimalen Verlusten über lange Distanzen zu transportieren. Wel-che dieser Lösungen man sich auch an-schaut, zentrale Elemente sind Halblei-terbauteile, die die gesamte Energie bei der Frequenzumrichtung sicher hand-haben müssen.

Seit der Entdeckung des pn-Über-gangs, der Grundlage der Halbleiter-technologie im Jahr 1940, hat im Bereich der Silizium Leistungshalblei-ter eine nachhaltige und tiefgreifende Entwicklung stattgefunden: die ersten Leistungs-Thyristoren wurden 1960 vorgestellt, das erste Leistungs- MOSFET-Bauteil im Jahr 1975 (Me-tall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransis-tor), der erste IGBT (insulated-gate bi-polar transistor) im Jahr 1985 und das

erste «Hyperjunktion-Bauteil» mit ho-rizontalen Kompensationsstrukturen zur weiteren Minimierung des Durch-lasswiderstandes im Jahr 1997. Signifi-kanter Forschungsaufwand wurde in dieser Zeit unternommen, um die Stromtragfähigkeit, die Sperrspan-nungsfestigkeit und das Schaltverhalten in immer höhere Leistungsklassen zu führen. Leistungshalbleiter mit einer Sperrspannung von 8,5 kV und einer maximalen Stromtragfähigkeit von ei-nigen kA sind bereits heute am Markt erhältlich.

Integrated Gate Commutated Thyristor Halbleiter (IGCT)Seit der Markteinführung im Jahr 1996 hat der IGCT-Leistungshalbleiter stetig an Bedeutung gewonnen; als Halbleiter, der sich durch niedrige Durchlassverlus-te und schnelle Schalteigenschaften aus-zeichnet und erlaubt, mit einem einzel-nen Bauteil maximale elektrische Strö-me von mehreren tausend Ampere zu schalten. Der IGCT ist ähnlich einem Thyristor aufgebaut und zeichnet sich ebenso durch einen minimalen elektri-schen Widerstand im durchgeschalteten Zustand aus. Der IGCT verwendet die sogenannte «free-floating» Silizium-Gehäusetechnologie, eine von ABB ent-wickelte und patentierte Struktur: Das Bauteil, das aus einem Silizium-Wafer besteht, ist dabei in einem kompakten und robusten Druckkontakt-Gehäuse verpackt. Diese etablierte und bewährte Gehäuseform wird mit relativ grosser Kraft zwischen zwei Kühlern einge-presst, die Kühlelemente leiten zugleich den Strom zum Bauteil. Die Elektronik zum Ansteuern des Bauteils, die soge-

nannte Gate-Elektronik, ist um das Bau-teil herum aufgebaut. Dieses minimiert Streuinduktivitäten und erlaubt eine schnelle, harte Ansteuerung des Halblei-terelementes, bei der extrem hohe Strö-me in kürzester Zeit abgeschaltet wer-den. Im Abschaltvorgang werden Strom-transienten von mehreren Tausend Ampere pro Mikrosekunde (10–6 Se-kunden) zuverlässig gehandhabt.

Aufgrund all dieser Vorteile ist zusam-menfassend festzustellen, dass der IGCT ein am Markt sehr erfolgreich etablier-tes Bauteil ist und als Halbleiterelement in Mittelspannungs-Frequenzumrich-tern bei verschiedenen Herstellern ein-gesetzt wird. Schwerpunkt dabei sind drehzahlgeregelte Antriebe für Mittel-spannungsmotoren. Aber auch in Fre-quenzumrichtern für Bahnnetzkopplun-gen und Energie-Management-Syste-

Dr. Franz Schmaderer, Leiter ABB Forschungszentrum, Ladenburg. (Quelle: ABB).

Arbeiten im Reinraum bei ABB Semiconductors in Lenzburg.

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men mit Leistungen typischerweise grösser als 2 MW leisten IGCT’s erfolg-reich ihren Dienst. Dabei ist herauszu-stellen, dass das Verhältnis von der soge-nannten aktiven Fläche, durch die der Strom fliesst, zur Fläche des Randab-schlusses, die das elektrische Feld des Halbleiters absteuert, sehr gross ist; die eingesetzte Siliziumfläche wird somit maximal genutzt. Heutzutage sind IG-CT-Bauelemente von ABB mit einer Spannungsfestigkeit und nominalen Stromschaltfähigkeit von 4500 V und ei-nigen Hundert Ampere bis 6500 V und 4000 A erhältlich.

Höhere Leistung, weniger VerlusteIn enger Zusammenarbeit haben nun die Wissenschaftler am schweizerischen ABB Forschungszentrum mit den Kolle-gen aus der Leistungshalbleiter produ-zierenden Geschäftseinheit die kom-mende Generation von IGCT’s entwi-ckelt: Die maximale Blockierspannung des Halbleiters wurde von 6500 V auf beeindruckende 10 000 V gesteigert. Ein Schwerpunkt der Entwicklung in die-sem Technologieprojekt wurde auf die Robustheit gegen kosmische Höhen-strahlung gelegt – ein sehr kritischer Punkt bei Hochleistungshalbleitern. Bei einer einfachen Skalierung der existie-renden IGCT-Bauteiltechnologie auf eine erhöhte Blockierspannung, hätten sich die Schalteigenschaften des Bauteils stark verschlechtert. Insbesondere wäre es dann nur möglich gewesen, geringe Ströme zu schalten. Ein – in der Sprache

der Leistungshalbleiter-Experten ausge-drückt – geringerer sicherer Arbeitsbe-reich (sogenannte «Safe Operating Area» (SOA) wäre die Folge gewesen. Die ABB Wissenschaftler und Ingenieu-re haben dieses Problem erkannt und er-folgreich gelöst: Vom Team wurde eine neue Bauteilstruktur entwickelt und so eine signifikante Erhöhung des «SOA’s» erreicht: Das einzelne Bauteil schaltet elektrische Ströme grösser als 2000 A si-cher ab. Mit diesen Strom- und Span-nungsschalteigenschaften zeigt die IG-CT-Technologie auch das zukünftige Potenzial als idealer Halbleiter in Mit-telspannungsanwendungen auf.

Leistungshalbleiter in Frequenzum-richtern benötigen eine sogenannte Freilaufdiode, die den Strom während des Abschaltvorgangs leitet. Daraus fol-gend war für das 10-kV-Projekt auch eine entsprechende Diodentechnologie zu entwickeln – eine fast noch grössere Herausforderung als die Entwicklung des Schaltelements. Eine Standard-Hochspannungsdiode wird bei hohen Spannungen oft oszillierend («snappy»), was in der Anwendung zu gefährlich ho-hen Überspannungsspitzen und hoch-frequenten Stromschwingungen im Ab-schaltvorgang und während der Sperr-verzögerung führt. Um diese Herausfor-derung zu lösen, führten die ABB-For-scher einige neue innovative Änderungen in der Diodenstruktur ein. Das Resultat liegt vor und erfüllt mit einer Minimie-rung der Oszillationen und sehr gerin-gen elektrischen Verlusten alle Anforde-rungen. Das neue Diodendesign erlaubt, die Diode monolithisch in den Silizium-Wafer des Schalters zu integrieren, das heisst, Schalter und Diode bilden ein Bauteil, eine runde Scheibe. Dieses be-zeichnet man als rückwärtsleitenden RC-IGCT. Der Hauptvorteil dieser mo-nolithischen Integration liegt in der An-

wendung; sie erlaubt eine signifikante Reduktion der Komponentenanzahl im Frequenzumrichter, zum Beispiel wer-den im Vergleich zu einem Aufbau mit separatem IGCT und Diode weniger Kühlkörper und Verbindungselemente benötigt.

Die neue Technologieentwicklung des IGCT-Schalters sowie der Diode haben hohes Potenzial. Heutzutage basiert bereits ein Grossteil der elektrischen Motorantriebe für Mittelspannungsan-wendungen auf dem IGCT als Schaltele-ment. Diese sogenannten spannungsge-führten drehzahlgeregelten Antriebe treiben Motoren für Pumpen, Gebläse, Förderbänder, Pressen und Kompresso-ren in verschiedensten Industrieanwen-dungen an. Diese elektrischen Mittel-spannungsantriebe regeln zuverlässig Drehzahl und Drehmoment von Induk-tionsmotoren mit Leistungen von typi-scherweise 300 kW bis 5 MW und lie-fern Spannungen von 2,3/3,3/4,0 und 4,16 kV. Mit der Entwicklung des neuen 10-kV-IGCT kann man die Leistungs-klasse dieser Antriebe relativ einfach auf 12 MW verdoppeln und Motoren mit 7,2kV-Eingangsspannung antreiben. Der 10-kV-IGCT macht auch die Serien-schaltung von Leistungshalbleitern ge-ringer Spannungsklasse überflüssig. Das Ersetzen von seriell geschalteten Halb-leitern mit dem 10kV-Bauteil führt zu ei-ner Reduktion an benötigen Komponen-ten im Umrichter, resultierend in effizi-enteren und zuverlässigeren Systemen im Vergleich zu heutigen Designs. Nach den Abschätzungen der ABB-Forscher kann die Anzahl der benötigten Kompo-nenten im Umrichter um bis zu 70 Pro-zent reduziert werden, was eine signifi-kante Auswirkung auf Kompaktheit und letztendlich Systemkosten haben wird. z

www.abb.de/forschung

Die nach wie vor starke Marktposition von ABB basiert auf kontinuierlichen Investitionen in F+E: Im Jahr 2008 be-trugen die Investitionen des ABB-Kon-zerns in diesem Bereich etwa 1,2 Milli-arden US-Dollar, eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa 70 Prozent dieser Mittel fliessen in die Produktentwicklung in den operati-ven Einheiten und zehn Prozent gehen in die Konzernforschung, wohingegen die restlichen 20 Prozent für kunden-spezifische Auftragsentwicklungen ver-wendet werden. Weltweit beschäftigt ABB derzeit etwa 6000 Mitarbeiter im Bereich F+E.Der Fokus der Investitionen liegt dabei auf F+E für neue Produkte im Bereich

Energietechnik und Automation. Dabei stehen Themen wie Energieeffizienz, Klimaschutz und industrielle Produkti-vität im Vordergrund. Bei ABB ist die Forschung global organisiert, zehn For-schungsfelder repräsentieren die Kern-technologien, die für ABB von essenziel-ler Bedeutung sind und jeweils verschiedene Geschäftsbereiche inner-halb des Unternehmens adressieren. Die Forschungsprojekte werden in sieben Forschungszentren in Europa, Asien und Nordamerika bearbeitet. Das deut-sche Forschungszentrum hat sich auf acht Kerntechnologiefelder im Bereich der Automation für die Prozessindust-rie, die Fertigungsindustrie und die Ver-sorgungsunternehmen fokussiert.

Leistungselektronischer Standardbaustein (PEBB – Power Electronics Building Block) basierend auf IGCT-Leistungs- halbleitern.

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Vielversprechende Zink-Luft-Akkus ❚Das Schweizer Unternehmen ReVolt hat einen neuartigen Metall-Luft-Akku-mulator entwickelt. Das Spin-Off des norwegischen Forschungsinstituts Sin-tef greift dabei auf die aus der Batterien-fertigung bereits bekannte Zink-Luft-Technik zurück. Nach Angaben der Ent-wickler sollen diese Akkus deutlich höhere Speicherkapazitäten aufweisen als ihre Pendants auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie. Die potenzielle Ka-pazität eines Zink-Luft-Akkus liegt beim Dreifachen von Lithium-Ionen-Akkus, allerdings gilt dies nur, wenn man das Energie-Volumen-Verhältnis anschaut. Beim Energie-Gewicht-Verhältnis liegt die potenzielle Kapazität etwa beim Zweifachen von Lithium-Ionen-Akkus.

Die ersten Zink-Luft-Akkus kommen aber noch nicht voll an diese Grenzen heran.

ReVolt hat bereits einen Prototyp mit verbesserter Zink-Elektrode gebaut, um die Ausbildung von Zinkstrukturen zu unterbinden. Diese hatten bislang Kurz-schlüsse verursacht, wenn sie die andere Elektrode erreichten. Zudem wissen die Forscher mit einer speziellen Technik nunmehr die Austrocknung des Elektro-lyts zu verhindern. Zink-Luft-Akkus werden zukünftig Hunderte von Lade-zyklen heil überstehen können. Schon im Jahr 2010 sollen die ersten Knopfzel-len auf den Markt kommen. Für die Stromversorgung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb werde laut ReVolt jedoch

eine neue Bauart nötig, die allerlei zu-sätzliche Fragen aufwirft. ReVolt arbei-tet aber darauf hin, erste Akkus für E-Fahrzeuge noch im Jahr 2010 präsentie-ren zu können. Unter anderem muss ge-klärt werden, wie die derzeit erreichbare Anzahl von 100 Ladezyklen ohne Kapa-zitätsverlust zu vervielfachen ist.

www.revolttechnology.comwww.sintef.no

Smarte Haushaltsgeräte von GE ❚General Electric (GE) hat im Rahmen eines Smartgrid-Symposiums in Nis-kayuna ein ganzheitliches Konzept mit dem Namen «Net Zero Energy Home» vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein aus mehreren Komponenten bestehen-des Advanced Meter Management-Sys-tem (AMM), das Privathaushalten die Erzeugung und Speicherung von Strom sowie effizientes Energiemanagement gleichermassen ermöglicht. Im Anwen-dungsfall sollen Erwerber von Privat-häusern bei nur 10% Mehrkosten ihren Nettostrombedarf im Schnitt auf Null senken können. Ein Anschluss an das örtliche Stromnetz wird jedoch weiter-hin notwendig sein, um dezentral er-zeugte Überschüsse einspeisen und bei erhöhter Nachfrage Strom in Anspruch nehmen zu können.

Der Ansatz von General Electric ist

neu, da von der Solaranlage für die de-zentrale Erzeugung von Strom, datenfä-higen Haushaltsgeräten und Smartme-tern bis hin zur Steuerungselektronik alle benötigten Komponenten aus einer Hand kommen sollen. In Deutschland verfolgt die Deutsche Telekom mit Smart Home in Zusammenarbeit mit Herstellern von Haushaltsgeräten je-doch einen ähnlichen Ansatz. Ob sich das sehr ambitionierte Ziel, den Netto-energiebedarf von Privathaushalten im Schnitt auf Null zu senken, erreichen lässt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. So spielen die Bedingungen für die dezentrale Stromerzeugung, die klima-tischen Verhältnisse und letztlich natür-lich auch der technische Aufwand eine Rolle.

Das Net Zero Energy Home von GE sieht sowohl die Installation von Solar-

und Windstromgeneratoren als auch eine akkubasierte Speichereinheit vor. Zudem sollen mit datenfähigen Modu-len adaptierte und somit elektronisch ansteuerbare Haushaltsgeräte mit einem Smartmeter kommunizieren. Solche Herde, Kühlschränke oder Wäsche-trockner sollen spätestens bis 2015 er-hältlich sein. Über das «zentrale Ner-vensystem», den sogenannten Home Energy Manager, einem rund 250 Dol-lar teuren Gerät, laufen dann alle Infor-mationen zusammen. Da es sich um ein ganzheitliches Konzept handelt, ist auch die Integration von Wasserboilern, Wär-mepumpen und energiesparenden Be-leuchtungssystemen vorgesehen.

Privathaushalte sind mit öffentlichen Gebäuden nicht vergleichbar, da deren Energiebedarf schon mit effizienzstei-gernden Massnahmen wie einer adäqua-ten Isolierung deutlich verringert wer-den kann. Durch das AMM-System von GE können Haushaltsgeräte jedoch auch auf Signale des Stromversorgers reagieren. So könnten etwa Trockner-leistungen während Lastspitzen auto-matisch reduziert werden. Eine langsa-mere Wäschetrocknung würde so zur Abfederung von Lastspitzen beitragen. Des Weiteren könnte die Temperatur in einem Wasserboiler deutlich gesenkt werden, solange niemand zuhause ist. Allein durch nachfrageseitiges Lasten-management sowie verbrauchsbezogene Abrechnungsmodelle soll der Strombe-darf in Spitzenzeiten um 15 % reduziert werden können.

www.netzeroenergyhome.ca

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Oskar von Miller – zum Gedenken an seinen 75. Todestag ❚

Pionier der Energie- versorgungOskar von Miller hat sich bei der Durchsetzung der Elektrifizierung hohe und bleibende Verdienste erworben und damit auch die Elektrifizierung in Europa beeinflusst. Die Fernversorgung mit Elektroenergie empfindet man heutzu-tage als eine Selbstverständlichkeit, weniger bekannt ist, dass nach 1900 den Weg dafür Oskar von Miller ebnete.

Heinz Bergmann

Oskar von Miller wurde am 7. Mai 1855 in München geboren. Zu Oskar von Millers Geburt war sein Vater, ehemals ein Erzgiesser und im Jahre 1875 ge-adelt, schon seit elf Jahren Direktor der Königlichen Eisengiesserei. Eine gewis-se Wohlhabenheit des Elternhauses er-möglichte dem jungen Oskar eine gründliche Ausbildung. Er besuchte das Max-, bzw. Realgymnasium und studier-te am Polytechnikum in München Inge-nieurwesen sowie Eisenbahn-, Wasser- und Brückenbau. Im Jahre 1878 trat er als Baupraktikant in den bayerischen Staatsdienst und führte dort verschiede-ne Projektierungsarbeiten aus.

Der Besuch der Pariser Elektrizitäts-

ausstellung im Jahre 1881 sollte dem da-mals 26-Jährigen entscheidende Impulse für sein weiteres Leben und seine beruf-liche Laufbahn durch eine Anregung zur Hinwendung auf die Probleme geben, die mit der Elektrifizierung verbunden waren. Oskar von Miller organisierte im Jahre 1882 die erste deutsche elektro-technische Ausstellung in München. An-lässlich dieser Ausstellung wurde erst-mals eine praktisch brauchbare längere Elektroenergieübertragung von Mies-bach nach dem 57 Kilometer entfernten München unter Verwendung von Gleichstrom mit 2000 Volt Übertra-gungsspannung in Zusammenarbeit mit dem französischen Elektrotechniker Marcel Deprez demonstriert. Auf der Ausstellung traf er auch mit Emil Rathe-

nau zusammen, der ihm anbot, in sein Unternehmen zu wechseln. Miller über-siedelte nach Berlin.

Gemeinsam mit dem Industriellen Emil Rathenau, dem Vater des 1922 er-mordeten deutschen Aussenministers Walter Rathenau, gründete Oskar von Miller 1883 die «Deutsche Edisongesell-schaft für angewandte Elektrizität» in Berlin. Diese Firma arrangierte sich mit der Firma Siemens, die elektrotechni-sche Ausrüstungen lieferte, während die Edisongesellschaft für die öffent- liche Stromversorgung sorgte. Am 13. September 1884 gelang es Oskar von Miller, zwei Restaurants in Berlin mit ei-ner elektrischen Beleuchtung zu verse-hen. Dazu diente ein kleines Kraftwerk, das erste in Europa, das sich im Keller ei-

Oskar von Miller war von 1918 bis 1924 Projektleiter beim Bau des Walchenseekraftwerks, das damals grösste Speicherkraftwerk der Welt.

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nes Mietshauses befand. Ein Jahr später wurde in Berlin das erste Wärmekraft-werk Europas in Betrieb genommen. Die Edisongesellschaft-Firma wurde im Jah-re 1887 in die «Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft AEG» umgebildet.

Erstes Wasserkraftwerk Oskar von Miller schied 1890 aus der AEG aus und gründete in München ein eigenes Ingenieurbüro, das auf dem Ge-biet der Elektroenergiewirtschaft bald eine führende Stellung erlangen sollte. In Anerkennung seiner bisherigen Tätigkeit auf dem Gebiet der Elektrifizierung wur-de von Miller zum Leiter der im Jahre 1891 in Frankfurt (Main) stattgefunde-nen Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung berufen. Dort demonstrierte er eine zunächst für undurchführbar ge-haltene Drehstrom-Fernübertragung mit dem von Michail Ossipowitsch Doliwo-Dobrowolski entwickeltem Drehstrom-system. Der Leitungsweg führte von ei-nem Wasserkraftwerk in Lauffen (Ne-ckar) zum 178 Kilometer entfernten Frankfurt (Main). In Lauffen wurde dazu ein 300-PS-Drehstromgenerator instal-liert, der von einer Wasserturbine des dortigen Zementwerks angetrieben wur-de. Der Generator lieferte 40 V mit einer

Frequenz von 50 Hz. Für die Übertra-gung wurden die 40 V mit Hilfe eines Trafos (Dolivo-Dobrowolski) auf eine Spannung von 25 000 Volt herauftrans-formiert. Auf dem Ausstellungsgelände erfolgte eine Transformation auf Be-triebsspannung. Mit dem Strom, der erst-malig aus Wasserkraft gewonnen wurde, wurden 1000 Glühlampen und ein Elekt-romotor gespeist, der die Pumpe für ei-nen Wasserfall antrieb. Diese Fernüber-tragung und ihr Ergebnis wurde von aller Welt bestaunt.

Von Millers Ingenieurbüro wurde in den folgenden Jahren zu einem bekann-ten Planungsbüro und war am Bau ver-schiedener Kraftwerke beteiligt. Von Millers Tätigkeitsschwerpunkt bildete die Erzeugung, Übertragung und Ver-teilung von Elektroenergie, wobei er eine flächendeckenden Stromversor-gung zu verbraucherfreundlichen Prei-sen anstrebte.

Ein weiteres Verdienst von Millers ist die Gründung des Deutschen Museums in München im Jahre 1903 mit seiner umfassenden Sammlung von Origina-len, Nachbildungen und Funktionsmo-dellen sowie Schriften zur Geschichte der Naturwissenschaft und Technik. Mehrere Jahrzehnte arbeitete von Mil-

ler an dem unter «Bayernwerk» bekannt gewordenen Projekt, das unter Ausnut-zung der reichlich vorhandenen Wasser-kräfte Bayerns mit einer installierten Leistung von 1,253 Millionen Kilowatt der Landeselektrizitätsversorgung die-nen sollte. Das Bayernwerk umfasste eine mit 110 kV betriebene Ringleitung mit einer Gesamtlänge von 1000 km, ein erstes Verbundnetz. Technischer Höhe-punkt war im Jahre 1924 der Bau des Walchenseekraftwerkes. In den Jahren 1928/1929 war er an der Ausarbeitung eines Generalplans für die deutsche Elektrizitätsversorgung beteiligt. Von Miller wurde damit zu einem Pionier des Verbundnetzes.

Eine weitere Anerkennung als Pionier der Elektroenergiewirtschaft erfuhr von Miller mit seiner Wahl zum Ehrenpräsi-denten der im Jahre 1930 in Berlin durchgeführten Weltkraftkonferenz. Oskar von Miller erhielt zahlreiche Eh-rungen, so war er Reichsrat der Krone Bayerns, Vorsitzender des Vereins Deut-scher Ingenieure und Mitglied der Frie-densdelegation von Versailles. Seine Bü-cher zur Energieversorgung von Städten werden als Standardwerke der Energie-technik betrachtet. Er starb am 9. April 1934 in München. z

Dünnschicht-Solarmodul vergünstigt Photovoltaik-Anwendungen z

Dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Würt-temberg (ZSW) ist es gelungen, ein voll funktionstüchtiges flexibles Dünn-schicht-Solarmodul auf einer 0,5 Milli-meter dünnen Baustahlfolie herzustel-len. Das knapp 50 Quadratzentimeter grosse Minimodul aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) wurde in ei-nem industrienahen Prozess hergestellt und erreichte bei einem externen Prüf-institut 8,6 Prozent Wirkungsgrad. Die neue Technik eröffnet den Weg zu flexi-blen Anwendungen auf Stahlfolie oder Stahlblech etwa für den mobilen Bereich oder an Gebäuden.

«Baustahl ist um den Faktor zwei bis drei kostengünstiger als Edelstahl oder Polyimidfolien. Damit ist das Kostensen-kungspotenzial für Anwendungen deut-lich grösser als bisher, zum Beispiel für Dachbahnen von der Rolle oder für den Einsatz auf Autos oder Schiffen», be-schreibt Roland Würz, Projektleiter am ZSW, einen Vorteil der neuen Technik gegenüber bereits auf dem Markt sich be-findenden flexiblen Solarmodulen.

Ein grosser Vorteil der CIGS-Dünn-schichttechnik ist die monolithische

Verschaltung der Einzelzellen zum Mo-dul. Dabei wird im Herstellungsprozess die Vorderseite einer Zelle direkt mit der Rückseite der nächsten Zelle in einer Serienschaltung verbunden. Das erspart zusätzliche metallische Verbin-dungen, wie sie bei kristallinen Silizium-solarzellen nötig sind. Damit ist die Technologie kosteneffizienter zu auto-matisieren und variabler in der Produkt-gestaltung. Die monolithische Verschal-tung hat sich bei der Produktion von

CIGS-Modulen auf Glas millionenfach bewährt.

Bei einem direkten Aufbringen der CIGS-Schicht auf eine elektrisch lei-tende Unterlage wie Baustahl würde die monolithische Verschaltung jedoch sofort zum Kurzschluss führen. Eine grosse Herausforderung für die ZSW-Forscher war es deshalb, eine elektrisch isolierende Schicht zwischen Baustahl und CIGS-Zellen zu finden, die den industriellen Fertigungsprozess über-steht. Das Eindringen (Diffusion) von Fremdelementen aus dem Baustahl in die CIGS-Schicht musste verhindert werden, da schon kleinste Mengen fremden Materials in der Halbleiter-schicht den Wirkungsgrad deutlich sen-ken. Weil dieser Effekt bei Baustahl noch ausgeprägter ist als bei Edelstahl, galt es, eine geeignete Diffusionsbarrie-re zu finden. Das Leibniz-Institut für Neue Materialen INM in Saarbrücken entwickelte in Zusammenarbeit mit dem ZSW daher eine neuartige, wenige Mikrometer dünne Isolations- und Dif-fusionsbarriere. z

www.zsw-bw.de

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Gesetz

Verordnungen

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Aufgabe 63 Aufgabe 69

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e AG Kopftraining für Lernende und Fachleute ❚

Brain FoodDie gesetzlichen Vorgaben rund um den Betrieb eines Unternehmens, aber auch die Normen und Regeln sind um-fangreich. Darum kann nicht mehr jede einzelne Position wörtlich bekannt sein. Wichtig ist es, die Übersicht über die wichtigsten Institutionen zu haben.

Rico De Boni, Marcel Schöb

Installationspraxis

Die nachfolgenden Fragen gehören zu den folgenden Leistungszielen im Bil-dungsplan des Elektroinstallateurs EFZ:

Bildungsplan L3 / 4.3.1: Die Lernen-•den erklären die Zusammenhänge zwischen Gesetz, Verordnungen, Nor-men und ergänzenden Weisungen der Netzbetreiber.Bildungsplan L4 / 1.3.2: Die Lernen-•den zeigen Institutionen und Organi-sationen auf und erklären deren Zu-sammenwirken. Die Lernenden treffen Abklärungen bei externen Partnern und Organisationen, zum Beispiel Energielieferanten, Kontroll-instanzen, Planern usw.

Aufgabe 63Füllen Sie die Pyramide mit den Ihnen bekannten Teilen, die die Grundlagen rund um die Elektrizität bilden (Bild 63).

Aufgabe 64In welchen verbindlichen Dokumenten sind die folgenden Teile geregelt:

a) Fachkundigkeitb) Belastung von verlegten Leitungenc) Bezeichnung und Funktion der Tarif-drähte beim Zählerd) Die Regeln zum Ausmessene) Die Materialsicherheitf) Die Kontrolltätigkeitg) Der Sicherheitsnachweish) Die technischen Details der Prüfun-gen an der Installation

Aufgabe 65Welche Aufgaben haben die folgenden Institutionen:a) electrosuisse (früher SEV)b) VSEI (Verband Schweizerischer

Elektroinstallationsfirmen)c) VSE (Verband Schweizerischer

Elektrizitätsunternehmen)d) ESTI (Eidgenössisches Starkstrom-

inspektorat)e) SIA (Schweizerischer Ingenieur-

und Architektenverein)f) VKF (Vereinigung kantonaler

Feuerversicherungen)

Aufgabe 66In einem Kontrollbericht wird folgen-des geschrieben: «Die Konformitätser-klärungen für die richtige Funktion der Anlagen (Lüftung, Badwassertechnik

usw.) sind vorzulegen.» Was ist eine Konformitätserklärung und wer gibt diese ab?

Aufgabe 67Auf dem Mess- und Prüfprotokoll zum Sicherheitsnachweis SiNa können Fel-der für zusätzliche Normen angekreuzt werden. Also sind diese Normen auch relevant für die Installation. Um welche Normen handelt es sich hier und was wird mit diesen Normen geregelt?a) EN 60439b) EN 60204c) EN 50160

Aufgabe 68Über welche Teile der Installation er-lässt der Verteilnetzbetreiber (EW) ei-gene Vorschriften?

Aufgabe 69In der Schweiz sind die folgenden Prüf-zeichen möglich. In welchen Belangen unterscheiden sich die Anforderungen an die geprüften Teile (Bild 69)?

Aufgabe 70Die Installation muss gemäss den gel-tenden Bestimmungen auch die «NISV» einhalten. Was ist damit gemeint?

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Bei der BKW-Gruppe machen sich jeden Tag rund 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den täglichenStrombedarf von über 1 Million Menschen stark. Die BKW fördert Bildung und bietet umfangreiche Möglich-keiten – zur Weiterbildung, zur persönlichen Entwicklung und zum individuellen Fortschritt. Machen Sie sichfit für Strom und bringen Sie Ihre Energie in unser Unternehmen ein.

Informieren Sie sich unter www.bkw-fmb.ch/jobs

BKW FMB Energie AG

Mit Brain Food fit für Strom

Aufgabe 71In der Beilage zum Angebot steht, dass SIA 118 Gültigkeit hat. Was ist grund-sätzlich in diesem für den Bau wichtigen Dokument geregelt?

Aufgabe 72Für die Baustelle gilt die «Bauarbeiten-verordnung» der SUVA. Was ist darin geregelt?

Aufgabe 73Wenn wir Installationsmaterial bestel-len, blättern wir im ELDAS-Katalog. Welche Institution ist der Herausgeber? Was sind der Auftrag und die Aufgaben dieser Institution?

Aufgabe 74Im Angebot steht, dass die Verrechnung gemäss NPK erfolgt. Was bedeutet diese

Abkürzung und was steckt hinter der Bezeichnung?

Elektroplanung

Aufgabe 75Was ist der wesentliche Vorteil einer Objektgliederung innerhalb einer Kos-tenkontrolle eines Projektes?

Aufgabe 76Was versteht man unter dem Begriff «Technische Bearbeitung» im Zusam-menhang mit der Leistungserbringung des Elektrounternehmers?

Aufgabe 77Welche Arten und Teile der Technischen Bearbeitung kennen Sie?

Aufgabe 78Die TB-A und TB-B werden je nach Projekt durch einen Elektroingenieur bzw. ein Planungsbüro ausgeführt (sepa-rater Auftrag). Wieso muss die TB-C immer durch den Elektroinstallateur ausgeführt werden?

Aufgabe 79Wie wird die TB-C durch den Elektro-installateur gegenüber dem Kunden ver-rechnet?

Antworten zu den Aufgaben 63 bis 79 er-scheinen mit der Veröffentlichung von ET 02/10 auf www.elektrotechnik.ch.

Die Antworten zu den Aufgaben 47 bis 62 finden Sie im Dossier Brain Food auf www.elektrotechnik.ch.

Wenn auf der Baustelle die Koordination zwischen den Gewerken fehlt, entstehen mangelhafte Installationen. Fachgerechte Installationsarbeiten erfordern neben spezifischem Fachwissen auch allgemeine Grundkenntnisse der angrenzenden Installationsbereiche. Mehr nützliche Informationen werden regel- mässig in ET und auf www.elektrotechnik.ch veröffentlicht.

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Fragen und Antworten zu NIN ❚

NIN-Know-how 52Mit dem Jahr 2010 tritt auch die NIN 2010 in Kraft. Seit diesem Monat können elektrische Installationen nach die-ser Norm, spätestens ab Juli müssen sie so ausgeführt werden. Da die Norm schon einige Zeit zur Verfügung steht, können einige Neuerungen kommentiert werden. Sicher werden aber mit der Umsetzung noch viele neue, interes-sante Fragen auftauchen, wir freuen uns auf diese Herausforderung! In dieser Ausgabe finden Sie einige Antwor-ten zur neuen NIN und vielleicht zu schon bekannten Problemen.

David Keller, Pius Nauer

1 NIN 2010 Geltungsbeginn und Übergangsbestimmungen

Im Moment läuft bei uns eine Kalkulation einer grösseren Überbauung. Die Vergabe wird voraussichtlich Anfang 2010 erfolgen. Wie steht es nun mit den Übergangsfristen der neuen Norm? Gerade bei Einsatz der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist es we-sentlich, ob diese einkalkuliert wird oder nicht. (V. R. per E-Mail)

Sie finden die Angaben in der NIN 2010 in Artikel 1.0.5. Daraus ist ersichtlich, dass die NIN 2010 ihre Gültigkeit am 1. Januar 2010 erhält. Dieses Datum ist vor allem für kleinere oder mittlere Ar-beiten bindend. Die Übergangsfrist ent-fällt nämlich für Arbeiten, welche nicht mit einer Installationsanzeige gemeldet werden müssen. Gerade hier gehen in

der Regel keine Angebote soweit voraus, dass die neue Norm nicht berücksichtigt werden könnte. Installationen, welche sich bereits in Ausführung befinden, können verständlicherweise nach der al-ten NIN 2005 fertig erstellt werden. Für Arbeiten, bei welchen die Ausführung in nächster Zeit erfolgen soll, ist der Zeit-punkt der Eingabe der Installationsan-zeige an die Netzbetreiberin massge-bend. Hier gilt, alle Installationen, die bis zum 30. Juni 2010 mit einer Installa-tionsanzeige bei der Netzbetreiberin an-gemeldet werden, dürfen nach der alten Norm ausgeführt werden. Übrigens, die neue Norm gilt nicht für bestehende Anlagen, ausser es handelt sich um er-hebliche Sicherheitsmängel einer Instal-lation. So ist zum Beispiel bei einer alten Anlage der Isolationswiderstand mass-gebend, welcher bei der Errichtung der Anlage von Bedeutung war. Siehe auch Abbildung 1. (pn)

2 Prüfen von FI-Schutzschaltern Bei der Schlusskontrolle habe ich mit

dem Installationstester verfrühte Auslösun-gen von mehreren FI-Schutzschaltern fest-gestellt. Diese lösten zum Teil schon bei 10 bis 12 mA aus. Nun habe ich in den neuen NIN nachgelesen und finde den Text nicht mehr, der wie in der NIN 2005 geheissen hat, dass bei 50% des Nennauslösestromes eben keine Auslösung erfolgen dürfe. Der Hersteller meint aber, seine FI hätten die in-terne Prüfung nach Norm bestanden und ist nicht bereit, einen Ersatz zu liefern. Was kann ich tun? (F. S. per E-Mail)

Die NIN 2010 beschreibt sehr ausführ-lich, wie RCDs zu prüfen sind, wenn sie für die automatische Abschaltung ver-wendet werden, also für die Stufe Feh-lerschutz. In früheren Versionen der Norm war die Verwendung der RCD vorwiegend als Zusatzschutz beschrie-ben. Im Gegensatz zum Fehlerschutz im System TN, wo eine Berührungsspan-nung bis zu 115 V zu erwarten ist, steht beim direkten Berühren in unserem Netz die volle Spannung von 230 V an. Deshalb verlangte die NIN 2005 auch eine Abschaltung bereits innert 0.3 Se-kunden. Im Weiteren verlangte die NIN 2005 auch eine Prüfung bei 50 % des Nennauslösestromes, wobei dann keine Auslösung erfolgen durfte. Die NIN 2010 verlangt nun neu in Artikel 6.1.3.10. 2 B+E für die Funktionsprüfung ledig-lich das Betätigen der Prüftaste. Alle weiteren Messungen werden für den Nachweis des Fehlerschutzes durchge-führt (automatische Abschaltung der Stromversorgung).

Im Grunde entspricht diese Handha-bung jener, welche auch für andere Schutzgeräte wie Leitungsschutzschal-ter, Schmelzsicherung. Motorschutz-schalter angewandt wird. Wir müssen

Übergangsfrist

NIN 2010

Für - bereits begonnene Installationen - schon angemeldete, oder bis spätesten 30.06.10

an Netzbetreiberin angemeldete Installationen.

NIN 2005

1. Jan 2010 Ende Juni 2010

Zeitachse

gelten nicht für bestehendeInstallationen

ohne Sicherheitsmängel

Geltungsbeginn der NIN 2010

Abb. 1

Page 69: Elektrotechnik 2010/01

Elektrotechnik 1/10 I 67

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uns nämlich auf den Hersteller verlas-sen, dass dieser seine Produkte normen-konform und funktionstüchtig auf den Markt bringt. Diese, für den Hersteller von RCCBs (RCD ohne eingebauten Überstromschutz, also ein FI-Schutz-schalter) relevante Norm trägt die Num-mer EN 61008-1. Und wenn man darin stöbert, findet man für die Normwerte der Abschaltzeiten bzw. Nichtauslöse-fehlerstromes die altbekannten Werte: Nichtauslösung bei 0.5 I∆n und Auslö-sung bei 1 I∆n in 0.3 Sekunden. Die von Ihnen beschriebenen Probleme rühren wahrscheinlich von einer «Vorbelas-tung» des RCDs. Lange Leitungen füh-ren kapazitive Ableitströme und ange-schlossene Geräte dürfen einen be-stimmten Ableitstrom aufweisen (siehe Tabelle 2). Messen Sie die Ableitströme mit einer «Leckstromzange» (Strom-zange mit hoher Auflösung), oder tren-nen Sie für die Prüfung des RCD die In-stallation ab. Wahrscheinlich drängt sich dann eine bessere Aufteilung der End-stromkreise auf. (dk)

3 Sidos-Steckdose bei Kleinarbeiten, Anpassungen und Erweiterungen

Gemäss NIN müssen ab dem 1. Januar alle freizügigen Steckdosen bis und mit 32 A Be-messungsstrom durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von ≤ 30 mA geschützt werden. Es stellt sich nun bei uns die Frage, wie man dies gerade in alten Installationen,

bei welchen sogar noch die Nullung Schema 3 angewandt wurde, ausführen muss.

(L. M. per E-Mail)

Wie Sie richtig bemerkt haben, gilt die Forderung der Fehlerstrom-Schutzein-richtung auch für Änderungen, Anpas-sungen und Erweiterungen von beste-henden Installationen. Der Fachmann wird alles daran setzen, den Kunden davon zu überzeugen, dass in der Schalt-gerätekombination in diesem Fall eine zusätzliche Fehlerstrom-Schutzeinrich-tung eingebaut wird. Somit wird der Schutz nicht nur bei der erweiterten Steckdose erhöht, sondern auch für den Rest der Installation. Natürlich ist dies nicht immer einfach. Aus diesem Grund hält die NIN auch noch andere Varian-ten bereit. Lässt sich eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung nicht oder nur schwer in die Schaltgerätekombination einbau-en, so schafft eine Sidos-Steckdose Ab-hilfe. Bei alten Anlagen nach Nullung Schema 3 fehlt bekanntlich der Schutz-leiter. Kann dieser nicht auf einfache Art nachgezogen werden, so kann nach NIN 4.1.1.4.5. Anmerkung 1, die Aufteilung in einen Schutz- und Neutralleiter auf der Versorgerseite der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung erfolgen. Das bedeu-tet, dass die neue Installation sauber nach dem System TN-S ausgeführt wird und am Anschlusspunkt der neuen Lei-tung die Aufteilung erfolgt (siehe Abbil-dung 3). (pn)

Erweiterungen in Anlagen mit Nullung Sch III

NIN 4.1.1.4.5 Anmerkung 1

Abb. 3

Tabelle 2

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68 I Elektrotechnik 1/10

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4 Aufgabenunabhängige Abnahme- kontrolle

Nach unseren Arbeiten haben wir wie üblich die Schlusskontrolle mit allen nötigen Mes-sungen und Prüfungen durchgeführt. Nach-dem der Betrieb nun aufgenommen wurde, erschien ein mit der Abnahmekontrolle be-auftragter Kontrolleur. Dieser wollte nun alles für die Isolationsmessung nochmals ab-schalten. Der Kunde war aber dazu nicht bereit und meinte, wir hätten ja alles schon geprüft. Muss jetzt nochmals abgeschaltet werden, oder darf sich der Kontrolleur auf unsere Mess- und Prüfprotokolle abstützen? (J. W. per E-Mail)

Im Grundsatz geht es bei den Kontrol-len darum, durch konkrete Prüfungen allfällige Mängel und daraus resultie-rende Gefahren zu beheben, noch be-vor oder unmittelbar nachdem die An-lage in Betrieb geht. So kann ein für alle Beteiligten sicherer Betrieb gewährleis-tet werden. Dabei ist die baubegleiten-de Erstprüfung die allerwichtigste! Es kann und darf nicht sein, dass Anlagen, oder eben Teile davon, unter Spannung gesetzt werden, bei welchen beispiels-weise die Abdeckungen fehlen und ein Berühren aktiver Teile möglich wird. Genauso wichtig ist ein funktionieren-der Fehlerschutz, sagen wir zum Bei-spiel der beidseitig korrekte Anschluss des Schutzleiters. Und was gibt es Be-ruhigenderes zu wissen, als die Funkti-onstüchtigkeit eines RCDs? Mit den dafür nötigen Prüfungen darf nie und niemals bis zur Bauübergabe gewartet werden. Und weil das so ist, ist eben jede Fachkraft, welche Anlageteile in Betrieb setzen darf, soweit auch für die-se Erstprüfung zuständig. Idealerweise führt man gleich auch noch die Isolati-onsmessung durch. Und wenn nun die-se Prüfungen laufend dokumentiert werden, so hat man jederzeit eine Über-sicht, was wo noch für eine umfassende und abschliessende Schlusskontrolle durch eine dafür berechtigte Person nötig wird.

Was muss nun das unabhängige Kon-trollorgan noch machen? Gerade wenn man selber plant, ausführt und dann noch kontrolliert, ist eben die Wahr-scheinlichkeit gross, dass man densel-ben Überlegungsfehler wiederholt. Da das unabhängige Kontrollorgan weder in die Planung noch in die Ausführung der Anlage involviert war, macht es sich nochmals Gedanken grundsätzlicher Art zu den wichtigen Fragen der Si-cherheit und findet dadurch solche Fehler. Im Weiteren führt es eine Art «Plausibilitätsprüfung» durch. Auf-

grund der vollständigen technischen Dokumentation (inklusive Mess- und Prüfprotokollen) sowie Stichproben kann es darauf schliessen, dass die Ins-tallationen sowohl normenkonform in-stalliert wie auch korrekt geprüft wur-den. Ob dazu eine Isolationsmessung nötig wird, muss das Kontrollorgan sel-ber entscheiden. Möglicherweise hat eine «Leckstrommessung» einen zu hohen Ableitstrom aufgezeigt oder auf dem Messprotokoll steht in jeder Zeile der Wert «Unendlich» (was doch sehr viel ist…), weshalb nun der Kontrollie-rende sicherheitshalber doch noch eine Isolationsmessung durchführen will. Möglicherweise fehlen auf dem Proto-koll die Werte der Auslösezeiten der RCD, weshalb eine (nochmalige) Prü-fung nötig wird.

Im schlimmsten Fall stellt das unab-hängige Kontrollorgan gröbere Mängel fest. Dann bricht es die Kontrolle ab und verlangt eine nochmalige Schluss-kontrolle und die Behebung der Män-gel.

Sinnvoll für alle Beteiligten (auch für den Eigentümer) ist es also, wenn die Anlage einmal, aber eben einmal richtig, geprüft wird. Um dies zu koor-dinieren, sollten sich die Verantwort-lichen für Erstprüfung, Schluss- und Abnahmekontrolle rechtzeitig abspre-chen. (dk)

Bereich 1

Bereich 2

Bereich 0

Falsch: Leitungen, welche Betriebsmittel im Bereich 1

über der Wanne erschliessen, dürfen nicht

schräg durch die Wand oder von unten geführt

werden.

Richtig: senkrechte Montage von oben!

5 Leitungsverlegung in Räumen mit Bade- oder Duscheinrichtungen

Ich habe gehört, dass in Badzimmern die Leitungsverlegung in der NIN 2010 neu definiert wurde. Stimmt es, dass in solchen Räumen die Leitungen nur noch senkrecht eingespitzt werden dürfen? (R. v. A. per E-Mail)

Es ist richtig, dass in der neuen Norm auch ein paar Änderungen im Kapitel 7.01 angebracht wurden. Eine Neuheit ist tatsächlich bei der Verlegung von Leitungen zu finden. Diese Forderun-gen gelten jedoch nur für Leitungen, welche im Bereich 1 montiert sind. Wird ein Verbrauchsmittel, zum Beispiel ein Ventilator über der Badewanne mon-tiert, so ist die Zuleitung senkrecht von oben oder waagrecht durch die Wand anzuordnen. Dies gilt auch bei Duschen mit oder ohne Wannen. Sind Ver-brauchsmittel unter der Bade- oder Duschwanne angeordnet, so hat die Er-schliessung senkrecht von unten oder waagrecht durch die Wand zu erfolgen, NIN 7.01.5.2.2. Diese Forderung ist leicht durchzusetzen, wenn bereits bei der Planung dieser Umstand berück-sichtigt wird. Durch die Einhaltung die-ser Norm hat in Zukunft ein Monteur die Gewissheit, dass er in der Senkrech-ten zum Verbrauchsmittel gefahrlos eine Befestigung setzen kann. Gerade in die-sem Bereich ist der Körperwiderstand einer Person sehr klein. So können be-reits durch die Befestigung unter Span-nung geratene Teile lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Siehe dazu Abbil-dung 5. (pn)

Abb. 5

Page 71: Elektrotechnik 2010/01

Elektrotechnik 1/10 I 69

NIN

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6 Wasserleitungen als Erder Bei einem Wohnungsumbau habe ich

gesehen, dass die Nullungserdleitung an die Wasserleitung beim Eintritt ins Haus ange-schlossen ist. Kann ich das so belassen, oder muss ich einen neuen Erder installieren?

(H. S. per E-Mail)

Sie können davon ausgehen, dass diese Wasserleitung als Erder nicht mehr taugt. Seit 1972 müssen Wasserleitun-gen im öffentlichen Netz nicht mehr erdfühlig verlegt werden, und wahr-scheinlich ist der metallische Anteil der Hauszuleitung nur noch auf wenigen Metern mit der Erde gut verbunden. Lange Jahre galt aber diese Methode als konform, deshalb trifft man das in älteren Liegenschaften oft auch noch so an.

Die NIN lässt einen gewissen Hand-lungsspielraum für die Notwendigkeit eines Ersatzerders. Zum einen wird ein Ersatzerder dann zum Thema, wenn grössere Umbauten an der elektrischen Installation vorgenommen werden und das Erstellen eines solchen Ersatzer-ders auch im (finanziellen) Verhältnis steht. Wenn aber die Bestimmungen für den Personenschutz nicht eingehal-ten werden, so ist ein Ersatzerder zwin-gend. Möglich wäre das Anschliessen der Betoneisen (weitere Angaben zum Fundamenterder findet man in der SEV-Norm 4113), die Verlegung eines Banderders oder die Bohrung eines Tiefenerders. Auf jeden Fall ist der Er-satzerder zu messen (vor Anschluss an die Haupterdungsschiene oder den Netz-PEN-Leiter). Je kleiner die OHM-Zahl, desto besser der Erder, ei-nen Mindestwert in diesem Sinne gibt es nicht. (dk)

7 Neue Begriffe in der NIN 2010 Bei einer ersten Durchsicht der neuen

NIN ist mir aufgefallen, dass einige Begrif-fe geändert wurden. Gib es in der NIN eine Tabelle, welche eine Übersicht über diese Än-derungen schafft. (S. R. per E-Mail)

Der aufmerksame Leser wird tatsäch-lich einige Begriffsänderungen finden. In den Begriffsbestimmungen Kapitel 2 findet man zum Teil hinter den Begrif-

fen in Klammern den alten Ausdruck. Die NIN macht es uns auch insofern leichter, dass in den Titeln der Nor-mentexte zum Teil die alten Begriffe in Klammern stehen. Damit Lehrlinge die verschiedenen Begriffe aus der Berufs-schule zuordnen können, haben wir die wichtigsten Änderungen in der nach-stehenden Tabelle zusammengefasst.

Page 72: Elektrotechnik 2010/01

70 I Elektrotechnik 1/10

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Die Technik soll dem Menschen dienen ❚

Das Weiterbildungszentrum Technik der Fachhochschule St. Gallen hat 49 erfolgreiche Absolventinnen und Absol-venten des Master of Advanced Studies geehrt.

In seiner Diplomrede ging FHS-Rek-tor Sebastian Wörwag drei Thesen nach. Erstens was hat der Gesellschaft der technologische Fortschritt gebracht? Im Gegensatz zur vorindustriellen Zeit ha-ben wir heute auf viele Probleme eine Lösung. Manchmal gebe es sogar tech-nische Entwicklungen, zu denen gar kein Problem bestehe. Da stelle sich die Frage, ob wir nicht Überflüssiges produ-zieren. Deshalb sollten wir uns in Erin-nerung rufen, dass die Technik dem Menschen dienen soll und nicht umge-kehrt.

In seiner zweiten These thematisierte Sebastian Wörwag die vermeintliche Zeiteinsparung. Vieles sei durch die

Technik schneller geworden und die Di-stanzen kürzer. Die erhoffte Zeiteinspa-rung sei jedoch nicht Wirklichkeit ge-worden. Untersuchungen hätten bei-spielsweise gezeigt, dass wir durch die Flut an unnötig verschickten E-Mails viel Zeit vergeuden. Auch durch die ra-schere Überwindung von Distanzen habe keine Zeiteinsparung gebracht. Wir reisten nun einfach weiter als in frü-heren Zeiten.

Durch den technischen Fortschritt habe sich in unserer Arbeitswelt das Mul-titasking etabliert. «Es führt dazu, dass unser Denkvermögen dauernd unterbro-chen wird, weil wir uns ständig wieder neuen Dingen zuwenden», betonte der FHS-Rektor. Dies bringe mit sich, dass die Produktivität nicht wie erhofft steige, sondern im Gegenteil sinke.

Sebastian Wörwag unterstrich, dass die technischen Produkte der Gesell-

schaft dienen sollen und nicht umge-kehrt. In diesem Sinne gebe die Hoch-schule für Angewandte Wissenschaft ih-ren Absolventen Verantwortung mit auf den weiteren Lebensweg.

Ueli Hagger, Leiter des Weiterbil-dungszentrums Technik, übergab den 49 Absolventinnen und Absolventen des Master of Advanced Studies (MAS) die Diplome. 22 erhielten den MAS in Busi-ness Administration and Engineering, 27 den MAS in Real Estate Manage-ment. Vier Studierende wurden für die besten Gesamtnoten geehrt: Lukas Len-denmann, Oberbüren (5,42), Andreas Stofleth, Dornbirn (5,33), Boris Delster, Zürich (5,6) und Stefan Schärer, Konol-fingen (5,48).

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Treffpunkt für Automation und Technologie ❚Das vom Swiss Technology Network – swissT.net ins Leben gerufene «swissT.meeting – fair for automation» am 30. Juni und 1. Juli 2010 in der Halle 9 im Messezentrum Zürich hat alle Vorzei-chen, sich als Fachmesse für ein profes-sionelles Publikum zu etablieren.

Bereits liegen über 80 Reservationen von Ausstellerfirmen vor, welche die gan-ze Bandbreite der Automation und an-grenzender Bereiche abdecken. Damit steht fest: Die fair for automation in Zü-rich wird im 2010 der grösste Anlass für

Automation und Technologie in der Schweiz. Alle namhaften Systemanbieter, wie auch viele hoch spezialisierte Kom-ponentenhersteller und Lösungsanbie-ter, werden ihr Know-how präsentieren.

Das Messekonzept überzeugt durch das all-inclusive Standmodul-System, die effiziente Werbung und generell tiefe Kosten für die Aussteller. Komplette Standmodule sind bereits ab CHF 3500 erhältlich. Der Standort im Messezent-rum Zürich-Oerlikon liegt zentral im bedeutendsten Wirtschaftsgebiet der

Schweiz und bietet viele Vorteile: viel Platz, professionelle Infrastruktur, gut zu erreichen mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln und ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Nähe. Neben vielfältigen Firmenpräsentationen an der Ausstel-lung werden täglich zwei Input-Referate zu den Themen «Effizienz» und «Die neuen Maschinenrichtlinien» angebo-ten. Daneben bleibt genügend Zeit für Begegnung und persönlichen Austausch.

www.swissTmeeting.ch

Automatisierungsbranche trifft sich in Luzern ❚Der Start zur ersten easyFairs AUTOMA-TION vom 3. bis 4. Februar 2010 in der Messe in Luzern rückt näher. 70 Aussteller sind bei der neuen Verkaufsplattform der Automatisierungsbranche in der Messe-halle Allmend in der Halle 2a in Luzern vertreten.

Die Automatisierungsbranche ist be-kannt für ein hohes Innovationspotenzial, das besonders unter wirtschaftlich schwie-rigen Bedingungen als Mittel zur Kosten-senkung gefragt ist. Vor diesem Hinter-grund bietet easyFairs AUTOMATION zeitgemässe Ausstellungsthemen über die gesamte industrielle Automation von der Antriebstechnik über Steuerung, Senso-ren, Vision-Systems, Engineering und In-dustrial Handling. «In Luzern wird eine repräsentative Darstellung des Marktes gezeigt. Somit werden die Bedürfnisse verschiedenster Branchen und Fachbesu-

cher aus der industriellen Automation, aus dem Maschinen- und Anlagebau, aus der Prozessautomation sowie aus Engineering und Elektronik wie auch den Dienstleis-tungen abgedeckt», betont Christian Ru-din, Geschäftsführer der easyFairs Swit-zerland GmbH.

In Zusammenarbeit mit SIGMATEK Schweiz AG finden während den beiden Messe-Nachmittagen das maschinenbau-forum.ch mit interessanten Vorträgen zu «Kosteneinsparung durch integrierte Lö-sungen» und «Trends im modernen Ma-schinenbau» statt. Die Teilnahme am ma-schinenbauforum.ch wie auch an den easyFairs learnShops (Programm als An-

hang) sind für alle Aussteller und Besucher kostenlos.

In Luzern gut vertreten sind die Berei-che Antriebstechnik, Sensorik, Steuerun-gen und Robotics. Klar abzeichnende Branchentrends in der Nanotechnologie, der Miniaturisierung und Embedded Sys-tems sind ebenfalls zu sehen. Darunter sind einige Vorzeigeunternehmen als Aus-steller dabei, beispielsweise Phoenix Con-tact AG, Beckhoff Automation AG, Wago Contact SA, Maxon Motor AG, B & R Au-tomation, Saia-Burgess Controls AG, ABB Schweiz oder Bosch Rexroth Schweiz.

www.easyfairs.com/Schweiz

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ELECTRO-TEC 2010 – Die kompakte Elektro-Fachmesse ❚Für Elektroinstallateure, Telematiker, Gebäudetechniker, Planer, Fachschulen und weitere Fachspezialisten bietet die 4. ELECTRO-TEC auf 4000 m2 Aus-stellungsfläche einen abgerundeten Überblick über die Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstech-nik. Ausgestaltet als Fach- und Messe-tage können sich sowohl Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstal-lationsfirmen wie auch Fachspezialisten, Planer und Architekten in kürzester Zeit einen konzentrierten Überblick über alle für ihre Arbeit relevanten Schlüssel-bereiche verschaffen. Ergänzend zur Ausstellung bieten die täglich parallel stattfindenden «Dreissig-Minuten Fach-seminare» einen Ausblick auf neue Trends, Entwicklungen, Produkte und

Serviceleistungen. Damit bieten die Schweizerische Elektro-Einkaufsverei-nigung eev als Veranstalterin und der Verband Schweizerischer Elektro-Ins-tallationsfirmen VSEI als Patronatspart-ner einen nationalen Branchentreff für die gesamte Planungs- und Elektroins-tallationsbranche. Die Bedeutung, wel-che die Branche dem Anlass beimisst, zeigt sich auch darin, dass mit Feller AG, Hager AG, Philips AG Lighting und Swisscom jeder Fachbereich von füh-renden Marktpartnern als Leadingpart-ner mitgetragen wird. Zudem sind viele

namhafte Branchenvertreter als Ausstel-ler präsent. Wie in den Vorjahren ist der Eintritt und Besuch für die Ausstellung und die Fachseminare kostenlos. Erwar-tet werden pro Tag an die 1000 Fachbe-sucher.

Im ELECTRO-TEC Fachkongress widmen sich Fachexperten der Energie-effizienz in der Haustechnik und be-leuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, zeigen Lösungsansätze und neue Geschäftsmöglichkeiten.

www.electro-tec.ch

Branchentreff für Instandhaltung und Facility Management ❚

Die schweizerische Maintenance- und Facility-Management-Branche trifft sich vom 10. bis 11. Februar 2010 im Messe-zentrum in Zürich. Zurzeit haben sich 87 Aussteller angemeldet.

Zu den Ausstellermagneten der drit-ten Durchführung zählen Siemens Schweiz, Würth AG, Johnson Controls AG, Tianjin Xiangyue Sealing Material Co. Ltd aus China und andere mehr. Die gesamte Branche ist vertreten, davon 10–15 % Facility-Management-Anbie-ter sowie klassische Instandhaltungsan-bieter. Die easyFairs MAINTENANCE zeigt zeitgemässe Themen auf: vom technischen Facility Management, der elektrischen und industriellen Instand-haltung, der Mess- und Prüftechnik so-wie der Hygiene & Filtration. Christian Rudin, Geschäftsführer der easyFairs Switzerland GmbH: «Unsere dritte MAINTENANCE wird erneut eine starke Verkaufsplattform für Geschäfts-

kontakte für die gesamte Supportkette werden. Als Besucher erwarten wir alle Hierarchiestufen aus den verschiedens-ten Branchen und Industriezweigen.» Die Instandhaltung und vor allem die vorbeugende Instandhaltung sind in ei-nem Wandel vom Kostenfaktor zum Er-folgsfaktor. Die Instandhaltungskosten werden planbar und die Anlagenverfüg-barkeit wird stark erhöht. In der gegen-wärtigen wirtschaftlichen Situation sind dies wichtige Erfolgsfaktoren.

Zentrale Anziehungspunkte sind im Rahmen der learnShops die MFS-Wei-terbildungstage. Es wird auf der Veran-staltung dem kontinuierlichen Lernen im Berufsleben ein wesentlicher Aspekt eingeräumt. Die Schwerpunkte des 2-tä-

gigen Programms sind Sicherheit, Nach-haltigkeit und Summit. Das vielseitige Themenprogramm ermöglicht einen Wissensaustausch unter Praktikern und zwischen Praktikern und Experten. Die Referenten sind ausgewiesene Fachleute aus Industrie, Wirtschaft und Wissen-schaft. Zusätzlich bietet die MAINTE-NANCE Ausstellern wie Besuchern weitere attraktive Informationsangebote wie den Instandhaltungspark mit ver-schiedenen Themenshows, praxisorien-tierte Liveszenarien und Fachvorträge.

Die Kombination zwischen easyFairs MAINTENANCE und den MFS-Wei-terbildungstagen trägt der immer be-deutenderen Instandhaltung und dem breit gefächerten Facility Management in allen Belangen voll Rechnung. Besu-cher wie Aussteller können sich über Trends und Systeme auf dem gesamten Instandhaltungs- und FM-Markt infor-mieren. Interessierte Besucher aus den Zielbranchen Maschinen- und Anlagen-bau, Metall, Chemie/Pharma, Elektro-technik und Elektronik, Lebensmittel, Energie- und Wasserversorgung, Haus-technik und Immobilien sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich über den neuesten Stand der Entwick-lungen in der Branche in Zürich zu in-formieren.

www.easyfairs.com/Schweiz

Fach- und Messetage fürKommunikations-, Gebäude-, Licht-und Installationstechnik24. März und 25. März 2010 – www.electro-tec.ch

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8. Nationale Photovoltaik-Tagung ❚

Am 4. und 5. Februar 2010 findet be-reits zum achten Mal die jährliche Pho-tovoltaik-Tagung in Winterthur statt. Diese wird durch das Schweizerische Bundesamt für Energie und dem Fach-verband Swisssolar organisiert und lädt Solarbegeisterte zu spannenden Refera-ten und Themen rund um Photovaltaik ein. Es handelt sich um den wichtigsten Treffpunkt der Schweizer Photovoltaik-

Branche. Wissenschaftliche, technische sowie marktbezogene Fragestellungen werden behandelt. Die Tagung fördert den Informationsaustausch innerhalb und ausserhalb der Photovoltaik in der Schweiz. Fachexperten aus der Photo-voltaikbranche zeigen in interessanten Referaten sowie Podiumsdiskussionen ihr Wissen über folgende Schwerpunkt-themen:

Erste Erfahrungen mit der kostende-•ckenden Einspeisevergütung (KEV)Photovoltaik Markt Schweiz•Forschung•Ergebnisse und Erfolge•Von der Forschung in die Industrie•Globale Entwicklung der Photovoltaik•Visionen, Szenarien und Perspektiven•

Mit einem interessanten Informations-stand sowie einem überzeugenden Mus-terdach wird die Otto Fischer AG vor Ort als Sponsor vertreten sein. Bei die-sem Musterdach kann man Photovoltaik hautnah erleben. Die komplette Installa-tion mit Solaranlage, Gestellsystem, Wechselrichter, Anschlusskasten und Einspeisezähler wird als fertige, fassbare Lösung gezeigt. Damit kommuniziert Otto Fischer AG die Förderung energie-effizienter Installationen auch an Fach-tagen und integriert sich allmählich am Markt. Otto Fischer sieht sich als Bera-ter für Elektroinstallateure und hilft, In-stallationen mitzuplanen und die richti-gen Produkte zu liefern. Detaillierte In-formationen über das Tagesprogramm:

www.ottofischer.ch/photovoltaiktagu

B&R: easyFairs Automation Luzern ❚An der easyFairs Automation in Luzern können sich Besucher davon überzeugen, dass eine integrierte Automatisierungslö-sung grosse Gesamtkostenvor-teile bringt. Entwicklungszeiten lassen sich verkürzen durch den Einsatz von Simulationstools (MATLAB/Simulink) in Kom-bination mit automatischer Codegenerierung, die Hard- und Softwareplattform sind aus einer Hand zu beziehen, da-durch vereinfachen sich Diag-nosen und somit verringert sich auch der Wartungsaufwand. Der Einsatz dieser Techniken zu-sammengefasst erlaubt, bis zu 50 % der Gesamtkosten über

den Lebenszyklus der Maschine einzusparen. Das umfangreiche Produktspektrum von B&R bie-tet immer die passende Lösung für die Maschinen- und Anla-genautomatisierung. An der Ausstellung nehmen sich Exper-ten von B&R gerne Zeit für die Demonstration.

B&R Industrie-Automation AG8500 FrauenfeldTel. 052 728 00 55www.br-automation.chMaintenance Halle 2/B14

Kundenerwartungen übertreffen ❚

Häny AG bietet zukunftswei-sende Lösungen für den Bereich der kommunalen und industri-ellen Wasseraufbereitung. Als Generalvertreter von Netzsch-Pumpen und der Zusammenar-beit mit Caprari Modena hat das Unternehmen in der Schweiz seine Marktstellung ausgebaut. Häny ist zudem ein weltweit führender Hersteller von Injek-tionssystemen.

Häny AG garantiert allen Kunden grösstmöglichen Nut-zen. Einerseits durch sichere und zuverlässige Systeme, die nachhaltig funktionieren. An-derseits können Kunden jeder-zeit auf einen kompetenten

Partner zählen, der sie bei Prob-lemen jederzeit unterstützt. Häny setzt alles daran, dass von der grossen Anlage bis zur kleinsten Komponente alles ein-wandfrei funktioniert. Betriebs-sicherheit hat höchste Priorität. Entsprechend bietet Häny um-fassende, spezifisch abgestimm-te Wartungsabonnemente und kann mit einem dichten Service-stellennetz und 24-Stunden-Service bei Störungen schnell reagieren. Häny führt im Werk Jona Neuwertrevisionen oder Teilrevisionen vor Ort durch. Dafür werden modernste Mess- und Analysetechniken einge-setzt, die den Zustand der An-lage vor Ort beurteilen und so Schäden frühzeitig erkennen können.

Häny AGPumpen, Turbinen & Systeme8645 JonaTel. 044 925 44 11www.haeny.comMaintenance Halle 3/StandD19

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Zeigen Sie was Sie können......auf Ihrem Marktplatz für EMV!

Weitere Informationen unter 0711-61946-26 oder [email protected]

wwwe-emv.com

2010

InternationaleFachmesse undKongress fürElektromagnetischeVerträglichkeit9.-11. März 2010Messe Düsseldorf

Super Technik klein dimensioniert ❚

Bei der Entwicklung wurden die bisherigen Vorteile wie Modula-rität und Erhalt der geläufigsten Zertifikate (ATEX & German Lloyds), beibehalten. Die neue ATM-Generation mit dem ATM.1ST verfügt über eine hö-here Messgenauigkeit als sein Vorgänger, ist kürzer in der Ab-messung und kann in breiteren Temperaturbändern betrieben werden. Der ATM.1ST unter-scheidet sich vor allem durch die Option «aktiv kompensiert»

von den Mitbewerbern. Mit dem ATM.1ST gibt es für Märk-te eine Lösung, die höchste Zu-verlässigkeit verlangen und Sen-soren für hoch genaue Anwen-dungen benötigen. Für mehr Informationen steht der Verkauf Schweiz bereit.

STS Sensor Technik Sirnach AG8370 SirnachTel. 071 969 49 40www.ststsensors.comMaintenance Stand C11

Hoch kommunikative Steuerungen ❚

Phoenix Contact rundet ihr Produktportfolio der Steuerun-gen der 100er-Leistungsklasse ab und bietet damit auch im un-teren Preissegment interessante Steuerungen an. Die hochkom-munikativen Steuerungen ILC 130 ETH und ILC 170 ETH 2TX lassen sich mit der Soft-ware PC Worx Express pro-grammieren. Die passende Ent-wicklungsumgebung steht gratis zur Verfügung. Während die Steuerung ILC 130 ETH den preisgünstigsten Einstieg er-

möglicht, bietet der Controller ILC 170 ETH 2TX zwei Ether-net-Schnittstellen und ist damit die leistungsfähigste Steuerung in der 100er-Klasse. Überzeu-gen Sie sich vom Einsatz dieser Produkte in Applikationen von Phoenix Contact und besuchen Sie doch die Messe easyFairs.

PHOENIX CONTACT AG8317 Tagelswangen Tel. 052 354 55 55www.phoenixcontact.chMaintenance Halle 2/D10

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Electro-Tec 2010 – die kompakte Elektrofachmesse in Bern ❚

Electro-Tec mit Fach- kongress EnergieeffizienzMit rund 70 Ausstellern und einem interessanten und hochkarätigen Fachseminarprogramm bietet die Electro-Tec 2010 am 24./25. März in Bern einen kompakten und raschen Überblick über neue Trends, Produkte und Service- leistungen. Ergänzend zur Fachmesse findet am 24. März erstmals ein eintägiger Fachkongress in Kooperation mit Minergie und Energie Schweiz statt.

Für Elektroinstallateure, Telematiker, Gebäudetechniker, Planer, Fachschulen und weitere Fachspezialisten bietet die vierte Electro-Tec auf 4000 m2 Ausstel-lungsfläche einen abgerundeten Über-blick über die Kommunikations-, Ge-bäude-, Licht- und Installationstechnik. Ausgestaltet als Fach- und Messetage können sich sowohl Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstallati-onsfirmen wie auch Fachspezialisten, Planer und Architekten in kürzester Zeit einen konzentrierten Überblick über alle für ihre Arbeit relevanten Schlüssel-bereiche verschaffen. Ergänzend zur Ausstellung zeigen die täglich 3×3 par-allel stattfindenden «30-Minuten Fach-seminare» einen Ausblick auf neue Trends, Entwicklungen, Produkte und Serviceleistungen.

Damit bieten die Schweizerische Elektro-Einkaufsvereinigung eev als Veranstalterin und der VSEI als Patro-natspartner einen nationalen Branchen-

treff für die gesamte Planungs- und Elektroinstallationsbranche. Die Bedeu-tung, welche die Branche dem Anlass beimisst, zeigt sich auch darin, dass mit Feller AG, Hager AG, Philips AG Ligh-ting und Swisscom jeder Fachbereich von führenden Marktpartnern als Lea-dingpartner mitgetragen wird. Zudem sind viele namhafte Branchenvertreter als Aussteller präsent. Wie in den Vor-jahren ist der Eintritt und Besuch für die Ausstellung und die Fachseminare kos-tenlos. Erwartet werden pro Tag an die 1000 Fachbesucher.

Energieeffizienz ein MussWer heute ans Bauen oder Modernisie-ren denkt, der muss auch über energie-effiziente Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik Bescheid wissen. Denn der Trend nach mehr Energieeffizienz in der Haustechnik wächst stetig und das Interesse an ener-giesparenden Lösungen seitens der Bau-

herrschaft ist gross. Deshalb widmet sich der erste Electro-Tec Fachkongress die-ser Thematik. Fachexperten beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwin-keln, zeigen Lösungsansätze und neue Marktchancen. Mit der Behandlung die-ses hochaktuellen Themenschwerpunkts im Rahmen des Fachkongresses und der erfolgreich eingeschlagenen Positionie-rung als Fach- und Messetage will die Electro-Tec 2010 ihre Stellung als na- tional bedeutungsvoller Informations- und Branchentreff weiter ausbauen. ❚

Infos unter: www.electro-tec.ch

VeranstalterinSchweizerische Elektro-Einkaufs- Vereinigung eev Genossenschaft

PatronatspartnerVSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen

Leadingpartner:Feller AGHager AGPhilips AG LightingSwisscom AG

Partner:Legrand (Schweiz) AGTheben HTS AGWISI-Wihlhelm Sihn AG

Co-Partner:CompetAir GmbHSchneider Electric (Schweiz) AG

Kooperationspartner:electrosuisseFördergemeinschaft Wärmepumpen SchweizGebäude Netzwerk Initiative (GNI)MINERGIEUsic

70 Aussteller aus der Elektro-branche und hochkarätiger Kongress zum Thema Energie-effizienz.

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easyFairs Automation 2010Industrielle Automation, Antriebstechnik, Steuerung, Sensorik,Vision-Systems, Engineering, Industrial Handling3.– 4.2.2010, Messehalle Luzernwww.easyfairs.com

easyFairs Maintenance 2010Industrielle Instandhaltung, technisches Facility Management,Servicetechnik, Anlagenwartung, Gebäudetechnik, Gebäude-automation10.–11.2.2010, Messezentrum Zürichwww.easyfairs.com

ELECTRO-TEC 2010Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik24.–25.3.2010, BEA bern expowww.electro-tec.ch

swissT.meeting – fair for automation30.6.–1.7.2010, Messezentrum Zürichwww.swissTmeeting.ch

easyFairs Gebäudetechnik 2010HLK, Gebäudeautomation, Telematik, Netzwerktechnik27.–28.10.2010, Messehalle Luzernwww.easyfairs.com

Schweizer Minergie-MesseDie Messe für mehr Wohnkomfort und energieeffizientes Bauen10.–13.3.2011, Messehalle Luzernwww.fachmessen.ch

8. Nationale Photovoltaik-TagungKongresszentrum Parkarena Winterthur4.–5.2.2010www.photovoltaik.ch

Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung SIU Informationsabende zum Höheren SIU-Fachkurs(jeweils ab 18.30 Uhr)Chur 13.1.2010, Basel 19.1.2010, Dagmersellen 20.1.2010, St. Gallen 26.1.2010, Zürich 3.2.2010, Bern 8.2.2010 Anmeldung bis spätestens 3 Tage vorher: Tel. 031 388 51 51,[email protected], www.siu.ch

Ausbildungszentrum der CKW Arbeiten an unter Niederspannung stehenden Starkstromanlagen:

Grundkurs für Kabel-/Schaltanlagen u. Freileitungen (3 Tage) •5.–7.1.2010Messtechnik und Störungsbehebung • 20.1.2010 / 21.1.2010

www.ckw.ch/ausbildungszentrum

Schweizerische höhere Berufsbildung BMPMeisterkurs dipl. Elektro-Inst. HE 8.01.2010•Kurs Elektro-Projektleiter BE 3.02.2010•Kurs Sicherheitsberater BS 8.02.2010•Eidg. Praxisprüfung PX 4.05.2010•Telematik Bauleiter BL 5.05.2010•Telematik Projektleiter BT 5.05.2010•Meisterkurs dipl. Telematiker HT 6.05.2010•

www.e-profi.ch, [email protected], Tel. 055 260 36 25

Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) Telematik-Projektleiter (berufsbegleitend) 15.01.2010•Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) 1.02.2010•Prüfungsvorbereitung für die Anschluss- •bewilligung (4 Tage) 3.02.2010

Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) 17.02.2010•Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) 3.03.2010•Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) 4.03.2010•TV-Kabelnetzanlagen (1Tag) 10.03.2010•Telekommunikation für kleine Firmen/Privat- •kunden (2 Tage) 17.03.2010Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) 14.04.2010•Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) 22.04.2010•Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) 28.04.2010•Elektro-Sicherheitsberater (Vollzeit) 17.05.2010•Elektro-Sicherheitsberater (berufsbegleitend) 31.05.2010•Eidg. dipl. Telematiker (berufsbegleitend) 28.05.2010•Elektro-Projektleiter (Vollzeit) 7.06.2010•Prüfungsvorbereitung für die Anschluss- •bewilligung (4 Tage) 9.06.2010Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) 24.06.2010 •Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) 5.07.2010•Eidg. Dipl. Elektroinstallateur (berufsbegleitend) 28.08.2010•Elektro-Projektleiter (berufsbegleitend) 24.09.2010•Eidg. Dipl. Elektroinstallateur (Vollzeit) 27.09.2010•Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) 7.10.2010•TV-Kabelnetzanlagen (1 Tag) 13.10.2010•Prüfungsvorbereitung für die Anschluss- •bewilligung (4 Tage) 20.10.2010Dipl. Techniker HF, Informatik (berufsbegleitend) 22.10.2010•Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) 8.11.2010•Telekommunikation für kleine Firmen/Privat- •kunden (2 Tage) 17.11.2010

www.stfw.ch, Tel. 052 260 28 00

VSEI-KurseFTTH Inhouse-Installation (1 Tag Theorie) 20.01.2010 •FTTH-Fachausbildung im Bereich der gesam- •ten Steigzone (1 Tag Theorie) 3.2.2010 / 18.2.2010 / 3.3.2010FTTH Praktikum (2 Tage) • 27./28.1.2010 / 10./11.2.2010 / 24./25.2.2010 / 10./11.3.2010Blitzschutzseminar v. VSEI und electrosuisse 20.–21.10.2010 •Prüfung 15.11.2010Neues und Trends in der Telematik, Olten 27.04.2010•Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified •Communications, Sicherheit usw., Horw 29.04.2010 Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified •Communications, Sicherheit usw., Winterthur 4.–5.5.2010

www.vsei.ch, Tel. 044 444 17 25

Jahrestagung Mess- und Rechnungswesen im EVU Smart Metering, Liberalisierung, Kostenrechnung Mövenpick Hotel Regensdorf, Zürich Vorträge und Podiumsdiskussion 3.02.2010 Workshop 4.02.2010www.vereon.ch

Elektro Weiterbildungskurse KBVENIN 2010 (ganztägige Veranstaltung zu Änderungen, Personen-•schutz, Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, Prüfung/Dokumentati-on elektrischer Anlagen, Niedervoltbeleuchtungen usw.) Bern (Kurs 1) 19.01.2010 Münsingen 20.01.2010 Biel 21.01.2010 Wangen a. A. 22.01.2010 Bern (Kurs 2) 28.01.2010 Spiez 29.01.2010

www.electrocontrol.ch

Aktuelle Veranstaltungshinweise auf www.elektrotechnik.ch in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.

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www.elektrotechnik.ch

InnovationInformation

Aktualität

Impressum ElektrotechnikDie Elektrotechnik ist die auflagenstärkste abonnierte Fachzeitschrift auf dem Gebiet der elektrischen Energie- und Installationstechnik. 61. Jahrgang 2010. Erscheint 11-mal pro Jahr. ISSN 1015-3926Auflage 8000 Expl. WEMF 05:Auflage 6288 Expl. (5574 Expl. Verkauf, Abo)

ChefredaktionHansjörg Wigger (hw), Chefredaktor Elektrotechnik ET AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1, CH-5001 Aarau [email protected]

RedaktionRaymond Kleger (rk), Redaktor, dipl. El.-Ing. FH Schützenweg 9, CH-8505 Pfyn, Tel. 052 765 22 53 Fax 052 765 22 51, [email protected]

Redaktionelle MitarbeiterDavid Keller (dk), Fachlehrer STFW, [email protected] Pius Nauer (pn), Fachlehrer STFW, [email protected] Hans Rudolf Ris (hr), dipl. El.-Ing. FH, [email protected] Marcel Schöb (ms), eidg. dipl. El.-Inst., [email protected] Erich Schwaninger (es), eidg. dipl. El.-Inst., [email protected]üdiger Sellin (rus), dipl. Ing. (FH), [email protected] Richard Staub (rs), El.-Ing. ETH, [email protected]

Verlag© by AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61, www.az-verlag.ch Leitung Lesemarkt/Online: Peter Jauch Lesemarketing: Karin Märki, Tel. 058 200 56 47, [email protected] Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04, [email protected] Leitung Verkauf: Thomas Stark, Tel. 058 200 56 27, [email protected] Verkauf: Thomas Kolbeck, Tel. 058 200 56 31, [email protected] Kundenberatung: Ursula Aebi, Tel. 058 200 56 12, Fax 058 200 56 61, [email protected]

AbonnementBestellungen: Abo Contact Center, Corinne Dätwyler, Tel. 058 200 55 68, [email protected] Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahres-Abo Fr. 208.– (inkl. 2,4% MwSt.)

Produktion/LayoutPeter Weber

DruckVogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch

VerlagsrechteMit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlags- eigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. PR-Beiträge unter «Aktuell» werden als Anzeigen behandelt und sind kostenpflichtig. Details siehe Mediadaten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet! www.elektrotechnik.ch

MonatsausgabeET 2 Anzeigenschluss Redaktionsschluss23. 2. 2010 27. 1. 2010 11. 1. 2010

ET 3 Anzeigenschluss Redaktionsschluss23. 3. 2010 24. 2. 2010 8. 2. 2010

Unsere Inserenten

Im Text erwähnte Firmen

Arocom AG 3Bimex Energy AG 69BKS Kabel-Service AG 12BKW FMB Energie AG 7, 65, 78Dehn + Söhne GmbH + Co. KG 2EAZ Elektro-Ausbildungs- zentrum Zentralschweiz 67Ebo Systems AG 80EEV Schweizerische Elektro- Einkaufs-Vereinigung 71Elektro-Material AG 9Elgatech GmbH 69Elko-Systeme AG 54Fischer Otto AG US 2, US 3Hofstetter Energietechnik GmbH 72

IBZ Schulen 72Kuster Netcom AG 29Mesago Messe Frankfurt GmbH 75Prosoft Electronics GmbH 54Robert Fuchs AG US 4STF Schweizerische Technische Fachschule Winterthur 70Suprag AG 28Theben HTS AG 8WAGO CONTACT SA 34

Stellenmarkt 78

Beilagen 46trigressSECURITy

ABB Schweiz AG 57, 59Baumer Electric AG 5Bimex Energy AG 8BKS Kabel-Service AG 26B&R Industrie-Automation AG 74Broadband Networks AG 14, 20CECONET AG 30Computer Controls AG 24EasyFair 72, 73Electrolux AG 71ELEKTRON AG 5elvatec ag 5Feller AG 21GMC-Instruments Schweiz AG 4GNI 27, 35, 55Groupe E 10Helltec Engineering AG 11Hochschule Luzern 35Hochtief Development 35

Isler Elektro AG 14Lanz Oensingen AG 403M Telecommunication 28MyGATE 22Otto Fischer AG 74Häny AG 74PHOENIX CONTACT AG 5, 75Regent Lighting 51R & M Schweiz AG 13r. ziegler partner ag 14, 19Sauter Building AG 58 Schulz-Electronic GmbH 4Sensortechnics GmbH 4Siemens Schweiz AG 6, 53Swisscom 10, 11, 14STS Sensor Technik Sirnach AG 75VSEI 25, 76WAGO CONTACT SA 38WEy Elektronik AG 4

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Vorschau Elektrotechnik 2/10Smart Grid, Smart Metering – was heisst das?Bei jedem Stromzähler den Kontostand ablesen ist out, dies au-tomatisiert über ein Netzwerk besorgen, ist in. Und überhaupt, der Strom wird knapp und teuer, deshalb soll das Verbundnetz intelligenter gestaltet und dem Endkunden gegenüber mehr Kostentransparenz geschaffen werden. Damit sind wir bei Smart Metering und Smart Grid, um neudeutsche Schlagworte zu ver-wenden. Eine Standortbestimmung (Bild 1).

Sonnenschutzsteuerungen im VergleichDer Einfluss einer Sonnenschutzsteuerung auf den Komfort und den Energieverbrauch in einem Gebäude ist nicht zu unterschät-zen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die eine gute Steuerung erfüllen muss. Auf dem Markt sind eine grosse Anzahl unterschiedlicher Systeme verfügbar. Doch wo liegen ihre Stär-ken und Schwächen? (Bild 2).

Mobile Dienste heizen die Nachfrage nach Bandbreite weiter anDie mobile Datenkommunikation wird immer mehr zum Alltag. Alle Anbieter werben mit neuartigen Diensten und Preismodel-len um die Kunden. ET analysiert das Angebot und zeigt neue Datendienste für mobile Endgeräte (Bild 3).

Antworten zu NPK Bei der täglichen Anwendung des NPK (Normpositionen-Kata-log) in der Praxis treten immer wieder Fragen der Auslegung auf. ET beantwortet Fragen und konkretisiert Angaben in einer lo-sen Serie. Dies vereinfacht den Umgang mit dem Ausschrei-bungs- und Kalkulationswerk und reduziert Diskussionen zwi-schen Elektroingenieur und Elektrounternehmer.

…und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik

VeranstaltungshinweiseAktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.elektrotechnik.ch, in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.

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Otto Fischer AG | ElektrogrosshandelTelefon 044 276 76 76 | Fax 044 276 76 86www.ottofischer.ch

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