Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Herausgeber:SABBATRUHE-ADVENT-GEMEINSCHAFT

    Gesamtherstellung und Versand:

    Sabbatruhe-Advent-GemeinschaftWaldstrae 37

    57520 DickendorfDeutschland

    Internet: www.srac.de

    Originalausgabe:A Word to the Little Flock

    Zweite Ausgabe:Oktober 2007

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    Inhaltsverzeichnis

    James White:

    Ein Wort an die kleine Herde . . . . . . . . . . . . . 5

    Die letzten sieben Plagen . . . . . . . . . . . . . . . . 6Die Stimme Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Die Zeit der Trbsal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Die Zeit der Angst in Jakob . . . . . . . . . . . . . 31Gedanken ber Offenbarung 14 . . . . . . . . . . 34

    Ellen G. White:

    An Bruder Eli Curtis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37An die brigen in der Zerstreuung . . . . . . . 41An Bruder Joseph Bates . . . . . . . . . . . . . . . . 56

    Anmerkungen von Bruder Joseph Bates. . . . 62

    James White:

    ber die Verfasserin der Gesichte . . . . . . . . 65Der Tempel Gottes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68Das Gericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

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    an die kleine Herde

    Die folgenden Aufstze wurden fr den Day-Dawn (Tagesanbruch) geschrieben, der in Canan-

    daigua (N.Y.) von O.R.L. Crosier herausgegebenwurde. Da diese Zeitschrift zurzeit nicht erscheintund wir auch nicht wissen, ob sie wieder erschei-nen wird, haben etliche von uns in Maine es frrichtig gehalten, die Artikel in dieser Form zu ver-ffentlichen. Ich mchte die Aufmerksamkeit derkleinen Herde auf die Dinge lenken, die sich sehr

    bald auf Erden ereignen werden.Nachdem unser Heiland davon gesprochen hat-

    te, dass den Menschen bange sein und sie ver-zagen wrden, hat er weiter gesagt: Wenn aberdieses anfngt zu geschehen, dann seht auf underhebt eure Hupter, darum dass sich eure Erl-

    sung naht. Lukas 21,26.28.Zu wissen, dass unseren Mitmenschen bange istund dass sie vor Nahrungsmangel verschmachten,freut uns sicherlich nicht. Doch wird der wirklichGlubige angesichts der Erlsung erfreut aufse-hen, sobald dieses gewisse Zeichen von der Wie-derkunft des Menschensohns sich zu erfllen be-

    ginnt. Wenn wir nach anderen Vlkern ausschau-en und dabei bemerken, wie sehnschtig sie auf

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    Ich halte es nicht fr meine Pflicht zu versu-chen, jede Plage fr sich zu deuten, sondern nureinige meiner Grnde fr den Glauben anzufh-

    ren, dass sie noch vor der Wiederkunft ausgegos-sen werden sollen. Whrend wir im Licht der hellscheinenden Lampe (der Bibel) zwar die Ereignis-se unserer vergangenen Erfahrung klar sehen m-gen, drften doch die knftigen Geschehnisse inder Reihenfolge ihres Ablaufs nicht so deutlich zu

    erkennen sein.Wenn es aber zutrifft, dass die Plagen noch vorder Auferstehung und der Verwandlung der Hei-ligen ber die Erde ausgegossen werden sollen, istdann nicht fr uns die Zeit gekommen, das Lichtdarber zu beachten, damit wir die Kraft der Wor-te Christi besser erkennen und empfinden?

    Wacht nun und betet zu aller Zeit, dass ihr wr-dig geachtet werdet, diesem allem, was geschehensoll, zu entfliehen und vor dem Sohn Gottes zustehen. Lukas 21,36 (Elberfelder).

    Aus dem letzten Satzteil von Offenbarung15,1: denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes

    ergibt sich klar, dass der volle Zorn Gottes, derber die noch lebenden Gottlosen ausgegossenwerden soll, in den Plagen Gottes enthalten ist.Die Zornschalen werden gewiss am Tag des Zor-nes Gottes und des Lammes ausgegossen werden.

    Jesus wird in der Bibel deutlich von den ver-schiedenen Seiten seines Wesens und nach seinen

    verschiedenen mtern und Aufgaben dargestellt.Zur Zeit der Kreuzigung war er das sanftmtige,

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    geschlachtete Lamm. Von der Himmelfahrt biszur Schlieung der Tr im Oktober 1844 stand erals Inbegriff der Liebe und Barmherzigkeit und

    mit weit ausgebreiteten Armen bereit, jeden Sn-der, der durch ihn zu Gott kommen wollte, anzu-nehmen und seine Sache zu vertreten.

    Am zehnten Tag des siebten Monats 1844 gingJesus ins Allerheiligste, um dort seither alsbarmherziger Hoher Priester ber das Haus

    Gottes zu walten. Wenn aber sein Priesteramtdort vollendet sein wird, wird er sein priesterli-ches Gewand ablegen und sich mit dem Staats-kleid des Knigs aller Knige kleiden, um seinGericht an den lebenden Gottlosen zu vollzie-hen. Wo nun sollen wir den Tag des Zorns su-chen, an dem die Zornschalen ausgegossen wer-

    den? Weder bei der Kreuzigung noch beim Pries-teramt, das Jesus im himmlischen Heiligtumausfhrt! Denn erst wenn er sein priesterlichesGewand ablegt und die Rachegewnder an-zieht, als der seinen Widersachern vergeltenund seinen Feinden mit Grimm bezahlen will

    (Jesaja 59,17; Elberfelder), dann ist der Tag derRache tatschlich da. Weil nun der Zorn Gottesber die lebenden Gottlosen in den Plagen voll-endet sein wird und der Rachetag noch zuknf-tig ist, ist daraus zu schlieen, dass die Plagennoch in der Zukunft liegen.

    Ich halte aber das Folgende fr eine Weissa-

    gung, die bereits seit Oktober 1844 in Erfllunggeht: Und zurckgedrngt ist das Recht, und die

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    Gerechtigkeit stehet von ferne, denn ausgeglittenist auf dem Markt Wahrheit, und Biederkeit [Auf-richtigkeit] findet keinen Einlass. Und es ward

    die Wahrheit zur Vermissten, und wer das Bsemeidet, ist vogelfrei. Und Jahwe sah es, und miss-fllig wars in seinen Augen, dass kein Recht vor-handen. Und sah, dass nirgend ein Mann, undwar erstaunt, dass nirgend ein Zwischentreter(Mittler). Jesaja 59,14-16 (Keil).

    Wiederum meine ich, dass die folgenden zweiVerse, die davon reden, dass der Herr Rachege-wnder ... als Kleidung anzieht, als der seinenWidersachern vergelten will, auf den Zorn Gottesin den sieben letzten Plagen hinweisen. Gott hatdiesen Rachetag einigen seiner Knechte in pro-phetischer Schau unter verschiedenen Sinnbil-

    dern gezeigt. Hesekiel hat ihn in den Mnnernmit den Mordwaffen gesehen, womit sie Alt undJung erschlagen sollten (Hesekiel 9,5f). Johanneshat ihn in den letzten sieben Plagen erblickt,whrend Esra (4. Esra*) ihn in Hunger, Pestilenzund Schwert schaute.

    Die Bibel enthlt viele Beschreibungen von die-sem bald zu erwartenden Tag des Zorns:Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und

    zehntausend zu deiner Rechten, so wird es dichdoch nicht treffen.Psalm 91,7 (siehe Vers 5-10).

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    * Hierbei handelt es sich um ein apokryphes Geschichts-buch, das in manchen alten Bibeln enthalten ist. DiesesBuch wird im weiteren noch einige Male erwhnt.

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    Heulet, denn des Herrn Tag ist nahe; erkommt wie eine Verwstung vom Allmchtigen.Darum werden alle Hnde schlaff, und aller Men-

    schen Herz wird feige sein. Jesaja 13,6.7 (sieheVers 6-11).

    Und dies wird die Plage sein, mit der der Herralle Vlker schlagen wird, die gegen Jerusalem(die Heiligen) in den Kampf gezogen sind: ihrFleisch wird verwesen, whrend sie noch auf ih-

    ren Fen stehen, und ihre Augen werden in ih-ren Hhlen verwesen und ihre Zungen im Mund.Sacharja 14,12.

    O weh des Tages! Denn der Tag des Herrn istnahe und kommt wie ein Verderben vom All-mchtigen. ... Der Same ist unter der Erde ver-dorrt, die Kornhuser stehen wst, die Scheunen

    zerfallen; denn das Getreide ist verdorben. Joel1,15-18 (siehe auch Jeremia 30,23f;Daniel 12,1;Habakuk 3,12f; Zefanja 1,17f; 4.Esra 15,10-13).

    Ich bin mir auch recht sicher, dass unser Hei-land darauf verwies, als er davon sprach, dass rat-lose Angst der Vlker herrschen und die Men-

    schen den Geist aufgeben wrden vor Furcht undbanger Erwartung der Dinge, die ber den Erd-kreis kommen sollen. Lukas 21,26f (Menge). InLukas 21,36 werden wir zur stndigen Wachsam-keit und zum Gebet aufgefordert, damit wir wr-dig werden mgen, zu entfliehen diesem allem,das geschehen soll, und zu stehen vor des Men-

    schen Sohn bei seiner Erscheinung.Es steht somit fest, dass die Trbsal vor der

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    Wiederkunft Christi kommen wird, denn die Hei-ligen sollen ihr entrinnen, ehe sie stehen vor desMenschen Sohn. Die dann lebenden Gottlosen

    wiederum, die noch nicht von den Plagen hinweg-gerafft wurden, werden durch die herrliche Er-scheinung unseres Herrn Jesus Christus bei sei-ner Wiederkunft vernichtet werden. 2.Thessalo-nicher 2,8 (Albrecht).

    Hier haben wir den eindeutigen Beweis dafr,

    dass wir die Plagen vor und nicht nach der Wie-derkunft zu erwarten haben, denn die Gottlosenknnten ja sonst nicht mehr unter den Plagen lei-den, da sie bereits durch die verzehrende Herr-lichkeit Christi bei seiner Erscheinung vernichtetworden wren.

    Die Plagen gyptens und die Befreiung des al-

    ten Israels aus der Knechtschaft knnen deshalbals ein treffendes Vorbild der sieben letzten Pla-gen und der Befreiung der Heiligen aufgefasstwerden. Sondern (ich) will es (das heilige Volk)ausfhren mit starker Hand und ausgerecktemArm und will dasselbe Land mit Plagen schlagen

    gleichwie zuvor. 4.Esra 15,11. Zion muss durchGericht erlst werden. Jesaja 1,27 (siehe auchHesekiel 20,33-38).

    Die Plagen ber gypten wurden kurz vor undauch whrend der Befreiung Israels ausgegossen,also knnen wir auch erwarten, dass die siebenletzten Plagen unmittelbar vor und auch noch

    whrend der Befreiung der Heiligen ber dieGottlosen ausgegossen werden.

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    Aus dem 91. Psalm knnen wir ersehen, dassviele der Gottlosen hinweggerafft werden, wh-rend die Heiligen noch im sterblichen Leib auf Er-

    den weilen, denn jene sollen zu Tausenden rings-umher fallen.

    Die Heiligen werden jedoch ermahnt, die Pla-gen zu dieser Zeit nicht zu frchten, denn Gottwird seinen Engeln befehlen, sie zu behten, da-mit sich keine Plage ihrem Hause nahe. Solche

    Ermahnung aber wre berflssig, wenn die Hei-ligen bereits vor der Ausgieung der Plagen un-sterblich wren.

    Weiter ist zu beachten, dass die Mnner mitden Mordwaffen in den Hnden den Auftrag ha-ben, keinen von denen anzurhren, die das Zei-chen an sich haben. Hesekiel 9,4. Auch daraus

    geht hervor, dass die Heiligen mit dem Zeichen zudieser Zeit noch sterblich sind.

    Doch die demtigen Nachfolger des Lammeswerden von den Schrecken des Rachetages Gottesnichts zu befrchten haben, da sie vor der Aus-gieung der Plagen versiegelt werden: Der Mann,

    der die Leinwand anhatte (Hesekiel 9,2.3),zeichnet die Heiligen, ehe das Wrgen beginnt.Auch die vier Engel sollen weder der Erde nochdem Meer noch den Bumen Schaden antun, bisdie Knechte Gottes an ihren Stirnen versiegeltsind. Siehe Offenbarung7,1-3.

    Das Zeichnen oder Versiegeln der Heiligen wird

    dadurch angedeutet, dass ganz Israel die Trpfos-ten und Oberschwellen seiner Huser bestreichen

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    musste, bevor der Herr durch gypten ging, umdie Erstgeburt der gypter zu schlagen. Weil Gottin jener gefahrvollen Nacht ihr Schutz war, blie-

    ben die Kinder Israel sicher. Das wahre Israel Got-tes wird sicherlich nicht weniger beschtzt wer-den, wenn Christus die Vlker mit eisernem Sta-be regieren und sie wie die Gefe eines Tpferszerschmeien wird. Offenbarung2,27. Hat er dochverheien, Engeln ihretwegen zu befehlen, dass

    sie sie auf allen ihren Wegen behten!Alle, die das Wort von der Geduld Christi indieser Zeit des Wartens und der Versuchung be-wahren werden, werden dafr auch vor der Stun-de der Versuchung [oder Prfung] bewahrt blei-ben, die kommen wird ber den ganzen Welt-kreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.Offenbarung3,10.

    Wer immer jede ihm wohlbekannte Pflicht ge-genber Gott und seinen Kindern erfllt; werGott und anderen seine Fehler bekennt und vonihnen geheilt wird, wird sicher in den Armen hei-liger Engel ruhen, whrend der verzehrende Zorn

    Gottes sich ber jene entldt, die seinen Rat undseine Gebote verworfen haben. Doch ich muss die-ses Thema jetzt beenden und will mit der Ermah-nung des Propheten schlieen: Suchet denHERRN, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seineRechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet De-mut! Vielleicht knnt ihr euch bergen am Tage des

    Zorns des HERRN! Zefanja 2,3.James White

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    Die Stimme Gottes

    Und der HERR wird aus Zion brllen und ausJerusalem seine Stimme hren lassen, dass Him-mel und Erde erbeben werden. Aber seinem Volkwird der HERR eine Zuflucht sein und eine Burg

    den Israeliten. Joel 4,16. Adventglubige Schreiber und Redner habengewhnlich die Stimme Gottes, die Himmel undErde erbeben machen wird, mit der Stimme desSohnes Gottes verwechselt, die die Heiligen auf-erwecken wird. Nach meinem Dafrhalten wer-den wir nmlich deutlich sehen, dass es sich hier-

    bei um zwei verschiedene Ereignisse handelt. DieStimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben ma-chen wird, wird aus Zion erschallen und sichaus Jerusalem vernehmen lassen. Jesus hinge-gen wird, noch ehe seine Stimme die schlafendenHeiligen aus ihren Grbern ruft, das himmlische

    Heiligtum bereits verlassen haben und mit seinenheiligen Engeln herniederkommen vom Him-mel. Dann, und nicht vorher, wird er seine Engelsenden, zu sammeln seine Auserwhlten von denvier Winden, die seine Stimme ruft, damit sie ihmin der Luft begegnen. Wenn nun Gottes Stimme,die aus Jerusalem erschallt, die Heiligen aufer-

    weckte, dann wrden sie auch dem Herrn in Je-rusalem entgegengerckt werden. Meines Erach-

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    tens aber werden wir alle in dem Punkt berein-stimmen, dass Jesus zuerst mit den Engeln vomHimmel herabkommen wird, um dann das Him-

    melsheer zu beauftragen, ihm die Heiligen, die sei-ne Stimme aus den Grbern hervorruft, in derLuft entgegenzufhren (siehe Matthus 24,30.31;1.Thessalonicher 4,16.17; 2.Thessalonicher 1,7).

    Von der Ausgieung der siebten Schale in Of-fenbarung16,17 lesen wir [nach Menge], dass da

    kam eine laute Stimme aus dem Tempel im Him-mel vom Thron her und rief: Es ist geschehen!Zur selben Zeit geschieht ein groes Erdbeben, be-wirkt durch die vom Thron ausgehende Stimme,wodurch die Stdte der Heiden einstrzen undalle Inseln und Berge verschwinden. Diese Stim-me ... vom Thron her, die die Erdbeben verur-

    sacht, muss dieselbe Stimme wie jene sein, dieaus Jerusalem erschallt und Himmel und Erdeerbeben macht. Joel 4,16; Jeremia 25,30f. Es er-scheint klar, dass diese Stimme, die aus demTempel im Himmel vom Thron her ergehen soll,nicht die Stimme des Sohnes Gottes sein kann,

    die die Heiligen erweckt; denn wenn die Stimme,die die Heiligen erweckt, aus dem Tempel im Him-mel und vom Thron her kme, dann msste Jesusim Himmel auf dem Thron bleiben und seine Aus-erwhlten zu sich in den Tempel rufen. Das aberstimmt nicht mit der Lehre des heiligen Paulusberein.

    Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Be-fehl ertnt, wenn die Stimme des Erzengels und

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    die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vomHimmel, und zuerst werden die Toten, die in Chris-tus gestorben sind, auferstehen. Danach werden

    wir, die wir leben und brig bleiben, zugleich mitihnen entrckt werden auf den Wolken in die Luft,dem Herrn entgegen. 1.Thessalonicher 4,16.17.

    Deshalb, meine ich, gehen wir nicht fehl zu glau-ben, dass wir die Stimme Gottes, die Himmel undErde erbeben machen wird, hren werden, noch be-

    vor Jesus mit seinen Engeln und der Posaune vomHimmel herabkommt, um die Auserwhlten zu er-wecken und in der Luft zu versammeln.

    Werden nicht der Tag und die Stunde der Er-scheinung Jesu durch die Stimme des ewigen Got-tes bekannt gemacht werden?

    Dass der Tag und die Stunde den wahren Kin-

    dern Gottes, aber niemand anderem, bekannt seinwerden, ergibt sich aus der Tatsache, dass wir zumWachen ermahnt werden, denn wenn wir nichtwachten, wrde Jesus wie ein Dieb ber unskommen und wir wrden nicht wissen, zu wel-cher Stunde er ber uns kme. Offenbarung3,3.

    Demnach werden nur diejenigen, die wirklich wa-chen und festhalten, die richtige Stunde wissen.Hierzu will ich etwas aus The True Midnight Cry(Der wahre Mitternachtsruf) vom 22. August1844 anfhren:

    Hinsichtlich der Zeit dieses Kommens (Christi)sagt er in Markus 13,32: Von dem Tage aber und

    der Stunde wei niemand, auch die Engel im Him-mel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der

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    Vater. Viele denken, diese Stelle beweise, dass dieMenschen nie die Zeit wissen werden. Aber wennsie das bewiese, dann wrde sie auch beweisen,

    dass der Sohn Gottes selbst nie die Zeit wissen dr-fe, da die Stelle ja von ihm genau dasselbe wie vonden Engeln und Menschen sagt. Wie aber knntewohl jemand glauben, dass unser verherrlichterHerr, dem doch alle Gewalt im Himmel und auf Er-den gegeben ist, von der Zeit selber nichts wisse,

    noch je wissen werde, bis zu dem Augenblick, indem er kommt, um die Welt zu richten?Wenn dem aber nicht so ist, dann kann dieses

    Schriftwort auch gewiss nicht beweisen, dassMenschen niemals dahin gebracht werden knn-ten, die Zeit zu wissen. Eine alte englische ber-setzung lautet: Aber den Tag und die Stunde

    macht weder ein Mensch bekannt, noch tun diesdie Engel, noch tut es der Sohn, sondern allein derVater.

    Das ist nach einigen der fhigsten Beurteiler un-serer Zeit die richtige Lesart. Das Wort wissenwird hier im selben Sinn gebraucht wie von Paulus

    in 1.Korinther 2,2. Paulus kannte nicht allein Je-sus Christus, den Gekreuzigten, sondern wussteauch noch gut ber vieles andere Bescheid. Dochentschloss er sich, nichts von alledem bekannt zumachen. So wird auch in der zuerst angefhrtenStelle erklrt, dass allein der Vater den Tag und dieStunde, das heit die genaue Zeit der Wiederkunft

    des Sohns, bekannt macht. Das aber bedeutet not-wendigerweise, dass Gott die Zeit bekannt gibt.

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    Ich glaube, dass das obige Zitat eine zuverls-sige und sachgeme Ansicht ber den Gegen-stand ist und dass der Vater auch ohne Mithilfe

    der Menschen, der Engel oder des Sohns die rech-te Zeit der Wiederkunft bekannt machen wird.Die folgende Weissagung trifft hierauf zu:

    Menschensohn, was ist das fr ein Sprichwort,das ihr im Land Israel habt, indem ihr sagt: DieTage ziehen sich in die Lnge und jedes Gesicht

    geht verloren? Darum sage zu ihnen: So sprichtder Herr, HERR: Ich will diesem Sprichwort einEnde machen, und man soll es nicht mehr alsSprichwort gebrauchen in Israel. Sondern rede zuihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage unddas Wort eines jeden Gesichts. Denn es wird nichtlnger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine

    schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten desHauses Israel. Denn ich, der HERR, ich rede; dasWort, das ich rede, wird auch geschehen, es wirdsich nicht lnger hinziehen. Denn in euren Tagen,widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue esauch, spricht der Herr, HERR. Hesekiel 12,22-25

    (Elberfelder).Das Schwergewicht dieser Weissagung liegtauf der Zeit, ber die es wahre und falsche Ge-sichte gegeben hat. Das wahre Gesicht (oderLicht) ber die Zeit wurde auf eine Karte oder Ta-fel geschrieben. Siehe Habakuk 2,2. Gott billigtedie Verkndigung von 1843 sowie die des zehnten

    Tages im siebten Monat 1844, indem er den Hei-ligen Geist ausgoss. Seit dem siebten Monat des

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    Jahres 1844 hat das widerspenstige Haus Isra-el die Grenzsteine und das Geschriebene ver-letzt und falsche Gesichte verkndet; aber wir

    alle wissen, dass es nur Menschenwerk und nichtGottes Werk war. Diese schmeichlerischen Wahr-sagungen haben in einem gewissen Ma das wi-derspenstige Haus Israel ermutigt, aber dasWerk hat nicht den heiligen und heiligenden Ein-fluss ausgebt wie das Werk im Hinblick auf die

    Zeit, in dem Gottes Hand war.Das Sprichwort, dass jedes Gesicht verlorengeht, ist schon hinfllig oder wird es doch baldsein, und Gott wird ihm und den falschen Gesich-ten dadurch ein Ende machen, dass er vom Him-mel herab spricht und seinem Volk die richtigeZeit mitteilt. Denn ich, der HERR, ich rede; das

    Wort, das ich rede, wird auch geschehen.Da es nun bei dieser Weissagung auf Zeit an-

    kommt, so wird mir auch, meine ich, jedermannbeipflichten mssen, wenn ich behaupte, dass dasWort, das der Herr reden wird, die richtige Zeitbetrifft. Die falschen Gesichte, die durch das wi-

    derspenstige Haus Israel geschrieben und ver-kndet wurden, sind zunichte geworden, aber dasWort, das durch den Herrn HERR geredet wird,wird sich auf die wahre Zeit beziehen und es wirdzweifellos eintreffen.

    Jesus hat uns die sichere Verheiung hinter-lassen, dass sein Vater den Tag und die Stunde

    seiner Wiederkunft bekannt machen wird, ja,Gott der Herr selbst hat zu reden versprochen und

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    uns versichert, dass sein Wort geschehen soll. Miteinem solchen Zeugnis wie diesem in den Hnden,vom Vater und vom Sohn, knnen wir doch nur zu

    dem einen Schluss kommen, dass das Wort, dasder Herr reden wird, die wahre Zeit betrifft unddass, wenn er redet, seine Stimme dies den Heili-gen bekannt machen wird.

    Wie sich die Zeichen an Sonne, Mond und Ster-nen buchstblich erfllt haben, muss sich auch das

    Wort, dass die Krfte der Himmel ... ins Wankenkommen werden (Matthus 24,29), noch buch-stblich erfllen. Dieses Zeichen ist bisher nichteingetroffen, doch es wird sich, weil es ein Zeichenist, noch vor dem zweiten Kommen zutragen.

    Daraus geht deutlich hervor, dass dieses letzteZeichen erscheinen wird, wenn der Herr wird

    aus Zion brllen, sodass Himmel und Erde be-ben werden. Weil wir glauben, dass die in Offen-barung6,12-14 erwhnten Zeichen dieselben wiedie in Matthus 24,29 und Markus 13,24f sind,mssen wir auch annehmen, dass das Wankender Krfte der Himmel (Matthus 24,29) dem

    Entweichen des Himmels wie eine zusammenge-rollte Schriftrolle von Offenbarung 6,14 ent-spricht; denn beides folgt auf den Sternenfall.

    Was aber ist nun mit diesem Himmel gemeint,der erbeben und wie eine Schriftrolle zusammen-gerollt werden soll? Wir mgen das jetzt nicht soklar sehen knnen, wie wir das Ereignis zur Zeit

    seiner Erfllung wahrnehmen werden. Dennochbleibt es unsre Pflicht, all das Licht, das wir in

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    Hinsicht auf dieses oder irgendein anderes zu-knftiges Ereignis empfangen, anzunehmen undwertzuschtzen. Auf unserer Reise zur heiligen

    Stadt werden unsere brennenden Lampen stetsNeues aufhellen, nur knnen wir nicht alles aufeinmal erkennen. Wenn wir aber ein kleines Lichtvon uns weisen, weil wir nicht sofort alles klar se-hen, wird dies unserem himmlischen Fhrermissfallen und wir werden im Dunkeln gelassen

    werden. Wenn wir aber das Licht wertschtzen,sobald es uns nach dem Willen des Herrn zuteilwird, wird er das Licht vermehren, und unsereSeelen werden sich an den Wahrheiten weiden,die aus der Heiligen Schrift hervorleuchten.

    Das Wort Himmel wird in der Bibel auf min-destens vier Orte oder Dinge angewandt, und

    zwar auf:1. das Paradies, in das Paulus im Gesicht ent-

    rckt wurde (siehe 2.Korinther 12,2-4),2. den Bereich von Sonne, Mond und Sternen

    (siehe 1.Mose 1,8-17),3. die Lufthlle (siehe Offenbarung19,17f), die

    den Erdball umgibt, in der sich die Vgel amHimmel bewegen, und4. die Gemeinde Gottes auf Erden (siehe Offen-

    barung14,6f ).Nun kann weder das Paradies noch der Be-

    reich der himmlischen Lichter noch die Gemein-de Gottes auf Erden das sein, was erbeben und

    wie ein Buch zusammengerollt werden soll, son-dern es kann nur die Luftschicht um die Erde, die

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    die Vgel des Himmels durchfliegen, dafr in Be-tracht kommen. Und der siebente Engel goss ausseine Schale in die Luft; und es kam eine groe

    Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach:Es ist geschehen! Offenbarung16,17.

    Daraus knnen wir ersehen, dass die siebteSchale und die Stimme Gottes die Krfte des Him-mels bewegen und das groe Erdbeben oder dieErschtterung der Erde verursachen. Dieses Er-

    eignis bildet das letzte buchstbliche Zeichen, dasdem Erscheinen des Zeichens des Menschensohnsam Himmel unmittelbar vorausgeht.

    Somit scheint es klar zu sein, dass all die Er-eignisse, die durch die verschiedenen Schalen, dieStimme Gottes vom Thron, die Stimmen, Donnerund Blitze und das groe Erdbeben sowie durch

    das Einstrzen der Stdte der Heiden und das Verschwinden der Berge und Inseln angedeutetsind, sich vor der Wiederkunft Christi zutragenmssen.

    Mag diese Ansicht zweifellos sofort von vielen,die Jesus tglich und stndlich zu erwarten vor-

    geben, verworfen werden, so glaube ich doch, dasssich ihre Berechtigung sehr klar aus einem Ver-gleich von Offenbarung 16,17-21 mit Offenba-rung6,14-17 ergibt.

    Nachdem der Himmel wie eine zusammenge-rollte Schriftrolle entwichen ist und alle Bergeund Inseln von ihrem Ort wegbewegt worden

    sind, werden sich die Knige auf Erden und dieGroen usw. in den Klften und Felsen der Berge

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    vor der schrecklichen Herrlichkeit des kommen-den Jesus zu verstecken suchen, den alle heiligenEngel begleiten. Sie werden die Berge und Fel-

    sen anflehen, ber sie zu fallen und sie zu verber-gen vor seiner Erscheinung, wenn er kommt (diealle bei seiner Wiederkunft noch lebenden Gottlo-sen verzehren soll; siehe 2.Thessalonicher 2,8).Angesichts des ihnen bevorstehenden Schicksals(wenn Christus und die Engel sich der Erde n-

    hern, um die Auserwhlten zu erwecken und zusammeln) werden sie von Angst berwltigt aus-rufen: Denn gekommen ist der groe Tag seinesZorns, und wer kann bestehen? Offenbarung6,17(Zrcher).

    Hieraus ist zu ersehen, dass die Gottlosen in ih-ren Verstecken noch der Zeit der Erscheinung

    Christi entgegensehen, wenn nur die Heiligen vorihm bestehen knnen. Wenn aber die WiederkunftChristi so pltzlich und unerwartet ber die Welthereinbrche, wie etliche lehren, wrde niemandmehr daran denken, sich in den Klften und Fel-sen der Berge zu verkriechen, denn diese wren

    dann nicht mehr zu erreichen. Vielmehr zeigtdies, dass die Oberflche der Erde durch GottesStimme noch vor der Wiederkunft Christi vlligverndert werden muss, da die Gottlosen sonstkeine Gelegenheit mehr htten, sich vor dem er-warteten Lamm in den Klften und Felsen derBerge zu verstecken. Wenn des Vaters Stimme

    vom Thron her erschallt, wird sie ein groes Erd-beben verursachen, wie es noch nicht gewesen

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    ist, seit Menschen auf Erden sind, und damitwird sich allen Gottlosen, die nicht durch die fr-heren Plagen weggerafft wurden, noch eine Gele-

    genheit bieten, sich vor dem Angesicht des Lam-mes zu verbergen. Doch werden auch Felsen,Hhlen und Klfte sie nicht vor der flammendenHerrlichkeit jener heiligen Schar schtzen, daalle noch lebenden Gottlosen durch die Herrlich-keit seiner Erscheinung verzehrt werden sollen

    (siehe 2.Thessalonicher 2,8).Der Herr hat verheien, zu der Zeit, wenn sei-ne Stimme Himmel und Erde erschttern wird,seinem Volk eine Zuflucht zu sein (siehe Joel4,16). Seine Kinder haben nichts von den Schre-cken jenes Tages zu befrchten, denn sie werdenvor dem Einsturz von Stdten, Bergen und Hu-

    sern beschtzt werden. Gottes Verheiung kannnicht unerfllt bleiben.

    Es wird fr die Heiligen ein Freudentag anbre-chen, denn sie werden dann von allen uerenFeinden errettet und mit dem Heiligen Geist er-fllt werden, um das Angesicht Jesu zu schauen

    und bei seiner Erscheinung vor ihm zu bestehen.Dann werden die Heiligen den wirklichen Wertder seligen Hoffnung besser erkennen, und siewerden sich freuen, dass sie wrdig erfundenwurden, Schmach zu erdulden, weil sie an derWahrheit festgehalten und allen Geboten Gottesgewissenhaft gehorcht haben. Als Gott am Sinai

    mit Mose sprach, hat seine Stimme zu jenerZeit die Erde erschttert, und Paulus belehrt uns

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    in Hebrer 12,22-27 darber, dass er noch einmal,und zwar von der Stadt des lebendigen Gottesaus, zu uns reden und nicht allein die Erde, son-

    dern auch den Himmel erschttern wird. AlsGott mit Mose redete, ruhte die Herrlichkeit soauf seinem Angesicht, dass er es mit einem Schlei-er bedecken musste, bevor seine Brder vor ihmstehen und Gottes Wort aus seinem Mund hrenkonnten. Und knnen wir nicht von derselben Ur-

    sache dieselbe Wirkung erwarten? Dann aber,wenn Gott von der heiligen Stadt aus zu seinemganzen Volk reden wird, wie es einst zu Mose ge-schah, wird sich auch dieselbe Herrlichkeit beralle ergieen, die sich einst ber Mose ergoss. Die-se Ausgieung des Heiligen Geistes muss aber vorder Wiederkunft stattfinden, damit wir auf die

    Herrlichkeit dieses Ereignisses vorbereitet wer-den. Denn in unserer gegenwrtigen Verfassungkann keiner von uns auch nur einen Augenblickvor jener Herrlichkeit seiner Erscheinung beste-hen, die den Menschen der Snde verzehren soll.Bei der Auferstehung Christi hatte schon die An-

    wesenheit eines einzigen Engels gengt, um diermische Wache zu veranlassen, wie tot zu Bodenzu fallen. Darum mssen die Heiligen der Herr-lichkeit Gottes in solchem Ma teilhaftig werden,dass sie bereit sind, vor dem Sohn Gottes zu ste-hen, wenn er mit all den heiligen Engeln er-scheint.

    Unser jetziger Zustand des Bewhrens, War-tens und Wachens wird durch eine dunkle Nacht

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    dargestellt und die knftige Herrlichkeit vor unsdurch den Morgen. Der Morgen aber besteht auszwei Teilen: zuerst aus dem Morgengrauen und

    dann aus dem vollen Tag, der durch den Sonnen-aufgang bewirkt wird. So wird es auch an jenemfrohen Morgen sein, der vor uns liegt: Der Tag derRuhe wird mit der Stimme Gottes zu dmmernbeginnen. Wenn sein Licht und seine Herrlichkeitauf uns herabkommen, werden wir von einerHerrlichkeit zur anderen fortschreiten, bis Chris-

    tus erscheint, um uns mit Unsterblichkeit zu be-kleiden und uns ewiges Leben zu geben. O, wie

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    herrlich! Halleluja! Whrend ich ber diese herr-liche Aussicht nachdenke, die dem wahrhaftGlubigen winkt, entbrennt mein armes Herz von

    dem Verlangen nach diesem Reich. Wenn wir nurnoch einige Tage lnger festhalten, dann wer-den die dsteren Schatten der Nacht vor der Herr-lichkeit der Ereignisse dahinschwinden, die dasKommen des Menschensohns vorbereiten.

    James White

    Die Zeit der Trbsal

    Zu jener Zeit wird Michael, der groe Engel-

    frst, der fr dein Volk eintritt, sich aufmachen[Menge: aufstehen]. Denn es wird eine Zeit sogroer Trbsal sein, wie sie nie gewesen ist, seit-dem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zujener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, dieim Buch geschrieben stehen. Und viele, die unterder Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die

    einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewigerSchmach und Schande.Daniel 12,1.2.

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    EEEEEEEEEEEEEE

  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Einige lehren, dass das Aufstehen Michaels, dieZeit der Trbsal und die Errettung der Heiligennoch zuknftig seien und dass alle diese Ereig-

    nisse bei der Wiederkunft Christi erfllt wrden.Andere lehren, dass Michael am zehnten Tag dessiebten Monats 1844 aufgestanden sei, dass wirseither die Zeit so groer Trbsal ..., wie sie niegewesen ist durchlebt htten und dass die Erret-tung der Heiligen bei der ersten Auferstehung

    stattfinden werde. Aber ich kann keine dieser An-sichten mit der Bibel in Einklang bringen. Darummchte ich in aller Bescheidenheit meinen Ge-schwistern meine Ansicht ber diese Ereignisseunterbreiten. Mir ist klar, dass hier vier verschie-dene Ereignisse vorliegen, die alle noch zuknftigsind: 1. das Aufstehen Michaels, 2. die Zeit der

    Trbsal, 3. die Errettung der Heiligen und 4. dieAuferstehung der Gerechten zum ewigen Leben.

    Dass Jesus im siebten Monat des Jahres 1844aufstand, die Tr zuschloss und zu dem Alten derTage kam, um sein Reich zu empfangen, glaubeich ganz fest (siehe Lukas 13,25; Matthus 25,10;

    Daniel 7,13f). Das Aufstehen Michaels, von demin Daniel 12,1 gesprochen wird, scheint aber einweiteres Ereignis zu einem anderen Zweck zusein. 1844 stand Christus auf, um die Tr zuschlieen und zu seinem Vater zu gehen, damit ersein Reich und die Herrschergewalt empfange.Michael hingegen steht auf, um seine knigliche

    Macht, die er bereits besitzt, in der Vernichtungder Gottlosen und der Errettung seines Volks aus-

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    zuben. Michael steht zu derselben Zeit auf, inder es mit der in Daniel 11 zuletzt erwhntenMacht ein Ende nimmt, ohne dass ihr jemand

    hilft. Diese Macht ist die letzte, die die wahre Ge-meinde Gottes niedertritt. Da nun die wahre Got-tesgemeinde immer noch niedergetreten und vonder gesamten Christenheit verstoen wird, kanndie letzte Unterdrckungsmacht noch nicht ihrEnde gefunden haben. Entsprechend hat sich

    auch Michael noch nicht aufgemacht. Die zuletzterwhnte Macht, die die Heiligen niedertritt, wirdin Offenbarung 13,11-18 beschrieben. Ihre Zahlist 666. Ihre Gewalt, ihre Tuschung, ihre Zeichenund Wunder sowie ihre Unterdrckung werdensich zu einem groen Teil zweifellos in ihrem letz-ten Kampf zur Zeit der letzten sieben Plagen be-

    kunden, also zu der Zeit, wenn es mit ihr ein Endehat. Das ist deutlich durch die Zauberer gyptensversinnbildlicht worden, die Pharao und seinHeer tuschten, indem sie die meisten Wunder,die Mose in der Kraft Gottes verrichtete, gleich-falls vollbrachten. Das geschah unmittelbar vor

    Israels Errettung aus der gyptischen Knecht-schaft. Sollten wir darum nicht eine ebenso ge-waltige Offenbarung des Teufels unmittelbar vorder herrlichen Errettung der Heiligen erwarten?Wenn aber Michael bereits 1844 aufgestandenwre, mit welcher Macht htte es dann zu jenerZeit ein Ende genommen, ohne dass ihr irgendje-

    mand geholfen htte? Die Trbsal, die zu der Zeiteintreten soll, wenn Michael sich aufmacht, ist

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    nicht die Prfung oder Bedrngnis der Heiligen,sondern eine Trbsal der Vlker der Erde, diedurch die letzten sieben Plagen verursacht wird.

    So wird Jesus erst, nachdem er sein Werk der Ver-shnung im Allerheiligsten beendet hat, seinpriesterliches Gewand ablegen, um sich imSchmuck seiner kniglichen Tracht und seinerKrone auf einem weien Pferd aufzumachen undseine knigliche Gewalt kundzutun, indem er die

    Vlker regieren und sie wie die Gefe eines Tp-fers zerschmeien wird.Wir glauben, dass unser Hoher Priester so be-

    kleidet ist, wie es der jdische Hohe Priester auchwar (siehe 3.Mose 16). Wenn aber Michael aufsteht,um als Knig aller Knige und Herr aller Herrenzu herrschen, dann wird er auf seinem Haupt

    viele Kronen haben. Offenbarung19,16.12.Die Errettung der noch lebenden Heiligen wird

    vor der ersten Auferstehung geschehen, denn siewird als ein eigenes Ereignis erwhnt.

    Wenn die Errettung der noch lebenden Heili-gen nicht schon vor der ersten Auferstehung ge-

    schhe, warum wrde dann die Auferstehung alsein von der Errettung getrenntes, erst nach ihreintretendes Ereignis behandelt? Es scheint klarzu sein, dass die Errettung kommt, wenn dieStimme Gottes ertnt. Von jener Zeit an, bisChristus erscheint, werden die Heiligen ber die Vlker Macht haben, die nach den Plagen noch

    brig sind.James White

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Die Zeit der

    Angst in JakobWehe, es ist ein gewaltiger Tag und seines-

    gleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit derAngst fr Jakob; doch soll ihm daraus geholfen

    werden. Jeremia 30,7.Ein Vergleich von 1.Mose 32 mit Jeremia 30,7und der Weissagung Obadjas macht ersichtlich,dass Jakob die Glubigen und Esau die Unglu-bigen darstellt. Zweifellos werden sich diese bei-den Wesensarten auch im bevorstehenden letz-ten Kampf mit dem Bildtier voneinander unter-

    scheiden und deutlich erkennbar werden (sieheOffenbarung13,11-18). Jakob bekam Angst, alsseine Boten bei ihrer Rckkehr zu ihm sagten:Wir kamen zu deinem Bruder Esau und er ziehtdir auch entgegen mit vierhundert Mann. Dafrchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange.

    1.Mose 32,7.8.Zur Zeit der Erfllung von Offenbarung13,11-18werden die wahren Heiligen in eine hnliche Lagegeraten.

    Nicht etwa, dass die Heiligen gettet wrden;denn dann wrde ja keiner mehr bis zur Verwand-lung brig bleiben. Damit aber diese Weissagung

    in Erfllung geht, muss ein Erlass zu ihrer Ttungausgehen, der Furcht und Pein verursachen wird.

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Als Jakob diese Furcht erlebte, rang er mit dem En-gel, bis die Morgenrte anbrach. Siehe 1.Mose 32,27.So werden die Heiligen, wenn im letzten Kampf

    mit dem Bildtier ein Erlass ausgeht, dass alle, diedas Bild des Tieres nicht anbeteten, gettet wr-den (Offenbarung 13,15), Tag und Nacht rufenund durch die Stimme Gottes errettet werden. Unddas Haus Jakob soll [dann!] ein Feuer werden unddas Haus Josef eine Flamme, aber das Haus Esau

    Stroh, das sie anznden und verzehren werden,sodass vom Hause Esau nichts brig bleibt; dennder HERR hats geredet. Obadja 18. Nun habe ichbisher weder in unserer vergangenen noch in dergegenwrtigen Geschichte etwas feststellen kn-nen, was der Angst Jakobs und dem Rufen der Aus-erwhlten bei Tag und Nacht schon entsprche

    (siehe Lukas 18,1-8). Daher haben mich auch eini-ge unserer Brder damit in Erstaunen versetzt,dass sie uns drngten, daranzugehen und Tag undNacht um Errettung zu rufen. Unlngst erst habeich einer Versammlung beigewohnt, die von derMeinung beherrscht wurde, dass die Teilnehmer,

    wenn sie nur alle darangingen, in vierundzwanzigStunden Christus zur Erde herabbeten knnten.Es versteht sich, dass zu der Zeit, wenn diese An-rufung stattfinden soll, auch der Geist des Gebetsber die Auserwhlten ausgegossen wird. Aberber das Haus David und ber die Brger Jerusa-lems will ich ausgieen den Geist der Gnade und

    des Gebets ... Und das Land wird klagen, ein jedesGeschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Davids besonders und die Frauen besonders. Sa-charja 12,10-12; siehe auch Hesekiel 7,16.

    Wenn Jesus sein Werk im himmlischen Heilig-tum vollendet hat und mit seiner scharfen Sichelauf der groen weien Wolke herauskommt,dann wird auch die Zeit dafr da sein, Tag und

    Nacht zu rufen, so wie es durch den Engel ver-sinnbildlicht wird, der Jesus zuruft, mit seinerSichel anzuschlagen und zu ernten (Siehe Offen-barung14,14-16). Der Wunsch und das Gebet ei-ner jeden reinen Seele lautet: Dein Reich kom-me! aber die Zeit besonderen Trauerns und Be-tens fr die Heiligen ist offenbar noch zuknftig.

    James White

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    Gustav Dor

  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Gedanken ber

    Offenbarung 14Das dreizehnte Kapitel der Offenbarung und

    die ersten fnf Verse des vierzehnten Kapitels bil-den eine zusammenhngende Kette vergangener,

    gegenwrtiger und zuknftiger Ereignisse, die biszur vlligen Erlsung der Hundertvierundvier-zigtausend reichen. Dann beginnt mit dem sechs-ten Vers eine neue Kette von Ereignissen, die sichdurch die Geschichte des Volkes Gottes in seinemvergnglichen Zustand hinzieht. Wie das 13. Ka-pitel berichtet, hatte Johannes eine Vision von

    dem Tier und seinem Bild da ist es nur ganz na-trlich, dass er auch ein wenig weiter schaute unddie Hundertvierundvierzigtausend sah, nachdemsie den Sieg ber das Tier und sein Bild errungenhatten und mit dem Lamm auf dem Berg Zionstanden, wie uns in Offenbarung14,1-5 berichtet

    wird. So sollten wir nach meinem Dafrhaltenzwischen dem fnften und dem sechsten Vers des14. Kapitels eine Trennung machen; denn mitdem sechsten Vers beginnt eine Reihe von Ereig-nissen, die sich auf die aufeinanderfolgenden Bot-schaften der heiligen Adventwahrheit beziehen.

    Alle Klassen von Adventglubigen sind sich da-

    rin einig, dass der im sechsten und siebten Versdieses Kapitels beschriebene Engel die Advent-

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    botschaft darstellt, die der Gemeinde und derWelt gegeben wird. Wenn wir das aber als wahranerkennen, dann mssen wir, wenn wir bei der

    Deutung dieses Abschnitts nicht willkrlich ver-fahren wollen, auch zugeben, dass alle fnf fol-genden Engel, die uns darin vor Augen gefhrtwerden, ebenso viele besondere Botschaften vorder Wiederkunft darstellen.

    Die Aufgabe des zweiten Engels bestand darin,

    dem Adventvolk zu zeigen, dass Babylon gefallenwar. Da nun viele Menschen diese Tatsache nichteher anerkannten, als bis die Macht des Mitter-nachtsrufes sie dazu erweckte, gerade noch recht-zeitig genug, um vor dem Beginn des zehnten Ta-ges den Kirchen entfliehen zu knnen, ergibt sichdaraus, dass uns der zweite Engel bis zum siebten

    Monat 1844 brachte. Die dritte Engelsbotschaftwar und ist noch eine Warnung an die Heiligen,festzuhalten und nicht rckfllig zu werden undgar die Malzeichen anzunehmen, derer sich diejungfruliche Schar whrend des Rufs des zweitenEngels entledigte. Und ist nicht tatschlich die

    Botschaft fr Gottes Volk seit dem siebten Monatdes Jahres 1844 eben solch eine Warnung gewe-sen? Ganz gewiss! Ich kann denen nicht beipflich-ten, die aus dem Ruf: Sie ist gefallen, Babylon, diegroe Stadt! und der Stimme: Gehet aus von ihr,mein Volk! zwei Botschaften machen, weil jedegedruckte oder mndliche Predigt ber dieses

    Thema beide Botschaften als eine enthielt. Derzwlfte Vers lautet: Hier ist Geduld der Heiligen!

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und denGlauben Jesu. Wo, Johannes, hast du sie denn ge-sehen? Nun, hier, whrend der Botschaft dieses

    dritten Engels! Weil die Zeit geduldigen Wartensmit dem siebten Monat 1844 begann und seithersich auch die Schar, die den Sabbat usw. hlt, ge-zeigt hat, ist es klar, dass wir in der Zeit der drit-ten Engelsbotschaft leben.

    Die letzten beiden Engel sind Botschaften des

    Gebets. Wir werden sie ohne Zweifel zur Zeit ih-rer Erfllung besser verstehen.

    James White

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    An Bruder Eli Curtis, New York (Stadt)Topsham, den 21. April 1847

    Lieber Bruder! Du hast mich im Day-Dawn(Tagesanbruch), Band 1, Nummer 10 und 11freundlicherweise eingeladen, ein Schreiben anDich zu richten.

    Als einzige Entschuldigung dafr, dass ichnicht eher geschrieben habe, kann ich nur geltend

    machen, dass mir meine Pflicht zu schreiben bis-her nicht so deutlich war. Du wirst es mir zwei-fellos auch verzeihen, wenn ich mich nun ffent-lich an Dich wende. Was Du imDay-Dawn und inder Sonderausgabe geschrieben hast, hat michsehr interessiert, und ich stimme mit Dir in eini-gen Punkten vllig berein, wohingegen unsere

    Ansichten in anderen Punkten weit auseinandergehen.

    Deine Sonderausgabe habe ich gerade vor mirauf dem Tisch, und ich erlaube mir, Dir und derzerstreuten Herde nun mitzuteilen, was ich berdas, was Du geschrieben hast, im Gesicht gesehen

    habe. Ich stimme vllig mit Dir darin berein,dass es zwei buchstbliche Auferstehungen gebenwird, die durch 1000 Jahre voneinander getrenntsind.

    Auch darin stimme ich mit Dir berein, dass derneue Himmel und die neue Erde (Offenbarung21,1;Jesaja 65,17; 2.Petrus 3,13) erst am Ende der 1000

    Jahre erscheinen werden, nachdem die gottlosenToten auferweckt und vernichtet worden sind.

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Ich sah, dass Satan am Ende der 1000 Jahreaus seinem Gefngnis losgelassen wird, also ge-rade zu der Zeit, wenn auch die gottlosen Toten auf-

    erweckt werden, und dass er sie verfhrt, indem ersie glauben macht, dass sie den Glubigen die hei-lige Stadt entreien knnten. Unter der FhrungSatans umringen alle Gottlosen das Heerlager derHeiligen. Doch sobald sie den Versuch unterneh-men, sich der Stadt zu bemchtigen, lsst der All-

    mchtige von seinem erhabenen Thron einenHauch verzehrenden Feuers sich ber die Stadtausbreiten, der sich auf die Gottlosen herabsenktund sie verzehrt (siehe Offenbarung20,7-9), sodassvon ihnen weder Wurzel noch Zweig brig bleibt(Maleachi 3,19).

    Zugleich sah ich, dass so, wie Christus der Wein-

    stock ist und seine Kinder die Reben sind, auch Sa-tan die Wurzel ist und seine Kinder die Zweige dar-stellen, bis zur Zeit der endgltigen Vernichtungvon Gog und Magog das gesamte gottlose Heer inFlammen aufgeht, Wurzel und Zweige, und hinfortnicht mehr sein wird. Dann werden der neue Him-

    mel und die neue Erde erscheinen. Dann werdendie Heiligen Huser bauen und Weinberge pflan-zen. Ich sah, dass alle gerechten Toten zur Zeit derersten Auferstehung durch die Stimme des SohnesGottes auferweckt werden, dass aber alle, die zurzweiten Auferstehung auferweckt werden, inFlammen aufgehen und zu bestehen aufhren.

    Du meinst nun, dass diejenigen, die zu den F-en der Heiligen niederfallen (Offenbarung3,9),

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    zuletzt doch noch errettet werden. Hierin muss ichanderer Meinung sein, denn Gott hat mir gezeigt,dass diese Klasse aus erklrten Adventglubigen

    besteht, die abgefallen sind und fr sich selbstden Sohn Gottes abermals kreuzigen und zumSpott machen. Hebrer 6,6. In der Stunde derVersuchung aber, die noch kommen soll, um denwahren Charakter eines jeden zu offenbaren, wer-den sie erkennen, dass sie auf immer verloren

    sind, und dann werden sie, von Seelenangst ber-wltigt, zu den Fen der Heiligen niederfallen.Auch meinst Du, dass sich Michael im Frhjahr

    1844 aufgemacht hat und dass dann auch die Zeitder Trbsal begonnen hat.

    Der Herr hat mir im Gesicht gezeigt, dass Je-sus im Jahr 1844 im siebten Monat aufstand, die

    Tr zuschloss und in das Allerheiligste ging. DassMichael sich aufmacht (Daniel 12,1), um sein Volkzu erretten, ist hingegen noch zuknftig.

    Das wird erst dann stattfinden, wenn Jesus sei-nen Priesterdienst im himmlischen Heiligtumvollendet hat, sein priesterliches Gewand ablegt,

    seine kniglichen Kleider anzieht, die Krone auf-setzt und im Wolkenwagen herabkommt, um dieHeiden im Grimm zu zerdreschen (Habakuk 3,12)und sein Volk zu erretten.

    Dann wird Jesus die scharfe Sichel in der Handhaben (Offenbarung14,14), und dann werden dieHeiligen Tag und Nacht Jesus auf der Wolke zuru-

    fen, dass er mit seiner scharfen Sichel anschlagenund ernten soll.

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Das wird die Zeit der Angst in Jakob sein (Je-remia 30,5-8), aus der die Heiligen durch dieStimme Gottes errettet werden.

    Ich glaube, dass das Heiligtum, das am Endeder 2300 Tage gereinigt werden soll, der Tempelim neuen Jerusalem ist, in dem Christus dient.Schon vor mehr als einem Jahr hat mir der Herrim Gesicht gezeigt, dass Bruder Crosier das rich-tige Licht ber die Reinigung des Heiligtums usw.

    hatte. Es war Gottes Wille, dass Bruder Crosierseine Darlegung darber in der SonderausgabedesDay-Star (Tagessterns) vom 7. Februar 1846niederschrieb. Ich fhle mich vom Herrn vllig er-mchtigt, allen Glubigen diese Sondernummerzu empfehlen.

    Mein Gebet ist es, dass diese Zeilen Dir und all

    den lieben Kindern, die sie lesen werden, zum Se-gen sind.

    E.G. White

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    An die brigen

    in der ZerstreuungUnd es soll geschehen in den letzten Tagen,

    spricht Gott, da will ich ausgieen von meinemGeist auf alles Fleisch; und eure Shne und eure

    Tchter sollen weissagen, und eure Jnglinge sol-len Gesichte sehen, und eure Alten sollen Trumehaben; und auf meine Knechte und auf meine Mg-de will ich in jenen Tagen von meinem Geist aus-gieen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wun-der tun oben am Himmel und Zeichen unten aufErden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Son-

    ne soll in Finsternis und der Mond in Blut ver-wandelt werden, ehe der groe Tag der Offenba-rung des Herrn kommt.Apostelgeschichte2,17-20.

    Und als der Pfingsttag gekommen war, warensie alle [die Jnger] an einem Ort beieinander(Apostelgeschichte 2,1), erfllt vom Heiligen

    Geist, da trat Petrus auf mit den Elf (Apostelge-schichte 2,14) und fhrte die obige Schriftstelleaus Joel an. Damit wollte er zeigen, dass das wun-derbare Werk, das damals in den Jngern ge-schah, vorhergesagt worden war und von Gott ge-tan wurde. Ich glaube nicht, dass es einen Ad-ventglubigen gibt, der den Standpunkt vertritt,

    dass sich die von Petrus angefhrte WeissagungJoels vllig am Pfingsttag erfllte ist doch nicht

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    das geringste Anzeichen dafr vorhanden, dass siesich in irgendeinem anderen Teil verwirklichte alsin dem, der sich auf die Ausgieung des Heiligen

    Geistes bezieht. Wir knnen nicht glauben, dass anjenem Tag bereits die Zeichen an Sonne, Mond usw.wahrgenommen wurden oder dass in jener Stundeder Erregung irgendjemand unter ihnen Gesichteoder Trume gehabt htte, denn dafr gibt es kei-nerlei Beweis. Ein Teil dieser Weissagung hat sich

    zwar am Tag der Pfingsten erfllt, aber ganz musssie erst noch geschehen in den letzten Tagen,spricht Gott. Auch Trume und Gesichte gehrenzu den Zeichen, die dem groen und schrecklichenTag des Herrn vorausgehen werden. Da aber inzwi-schen die Zeichen dieses Tages erschienen sind undsich immer noch erfllen, muss es jedem unvorein-

    genommenen Beurteiler einleuchten, dass die Zeitnun wirklich da ist, in der die Kinder Gottes vomHerrn Trume und Gesichte erwarten drfen.

    Ich wei, dass eine solche Stellungnahme sogarunter Adventisten recht wenig beliebt ist, doch willich in dieser Hinsicht lieber dem Wort des Herrn

    als den Lehren der Menschen glauben. Ich bin mirwohl des Vorurteils bewusst, dem ich bei vielen indieser Sache begegne. Da es aber hauptschlichdurch die Predigt allgemein beliebter Adventistensowie durch den Mangel am richtigen Einblick ver-ursacht ist, habe ich in aller Bescheidenheit ge-hofft, es mit dem Schwert des Geistes wenigstens

    aus einigen Gemtern beseitigen zu knnen. Wirwollen nicht auer Acht lassen, dass diese Trume

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    und Gesichte in den letzten Tagen zu erwartensind. Da es nun nicht noch Tage ber die letzten hi-naus geben kann, steht fest, dass wir solche Offen-

    barungen erwarten drfen, bis Christus in denWolken des Himmels erscheint. Wie ich wei, istgerade unter Adventisten die Meinung verbreitet,dass seit dem Jahr 96 n. Chr., als Johannes die Of-fenbarungabschloss, nichts mehr durch Visionenoffenbart werden sollte. Wenn diese Ansicht aber

    richtig wre, dann htten die letzten Tage schonzum Ende kommen mssen, als Johannes noch aufPatmos war.

    Die Bibel ist eine vollkommene und vollstndi-ge Offenbarung. Sie ist die einzige Richtschnurunsres Glaubens und Handelns. Das wre aberkein Grund dafr, dass Gott in diesen letzten Ta-

    gen nicht die vergangene, gegenwrtige und zu-knftige Erfllung seines Wortes durch Trumeund Gesichte nachweist, so wie es dem Zeugnisdes Petrus entspricht. Echte Gesichte werden ge-geben, um uns zu Gott und zu seinem geschriebe-nen Wort zu fhren. Solche Visionen allerdings,

    die uns eine neue Richtschnur des Glaubens undHandelns geben sollen, die von der Bibel ab-weicht, knnen nicht von Gott sein und solltendeshalb verworfen werden.

    Das folgende Gesicht ist vor mehr als einemJahr im Day-Star (Tagesstern) verffentlichtworden. Auf Wunsch von Freunden wird es, mit Be-

    legstellen versehen, in dieser kleinen Schrift zumWohl der kleinen Herde nochmals verffentlicht.

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  • 8/8/2019 Ellen G.& James White_Ein Wort an Die Kleine Herde

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    Ich hoffe, dass alle, die es lesen, den verstndi-gen und sicheren Weg einschlagen werden, deruns in den folgenden Bibelstellen gezeigt wird:

    Prophetische Rede verachtet nicht. Prft aber al-les und das Gute behaltet. Paulus in 1.Thessalo-nicher 5,20.21. Hin zur Weisung und hin zur Of-fenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ih-nen kein Morgenrot scheinen. Jesaja 8,20.

    Da mir Gott in einem heiligen Gesicht die Rei-se des Adventvolks zur heiligen Stadt und denreichen Lohn gezeigt hat, den diejenigen erhal-ten, die auf die Rckkehr ihres Herrn von der

    Hochzeit warten, ist es wohl meine Pflicht, eucheinen kurzen Abriss von dem zu geben, was Gottmir offenbart hat. Die lieben Heiligen haben vie-le Prfungen zu bestehen. Denn unsre Trbsal,die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige undber alle Maen gewichtige Herrlichkeit, uns, die

    wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern aufdas Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das istzeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.2.Korinther 4,17.18. Ich habe versucht, einen gu-ten Bericht und einige Weintrauben vom himm-lischen Kanaan mitzubringen, wofr mich man-che steinigen wollten, wie auch das versammelte

    Volk Kaleb und Josua fr ihren Bericht steinigenwollte (siehe 4.Mose 14,10). Aber ich versichere

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    euch, meine Geschwister im Herrn, dass es eingutes Land ist und wir wohl imstande sind, hi-neinzugehen und es in Besitz zu nehmen.

    Whrend wir am Familienaltar beteten, kamder Heilige Geist ber mich und ich schien immerhher zu steigen, weit ber die dunkle Welt. Ichsah mich nach dem Adventvolk auf der Erde um,konnte es aber nicht finden, bis eine Stimme zumir sagte: Schau noch einmal hin, aber schau ein

    wenig hher. Daraufhin erhob ich meine Augenund sah einen geraden, schmalen Pfad (sieheMatthus 7,14), der hoch ber der Welt aufgewor-fen war. Auf diesem pilgerte das Adventvolk zurheiligen Stadt, die am anderen Ende des Pfadeslag. Hinter den Adventglubigen, am Anfang desPfades, war ein helles Licht, das der Mitter-

    nachtsruf (siehe Matthus 25,6) war, wie mir einEngel sagte. Dieses Licht schien den ganzen Pfadentlang und leuchtete ihren Fen, damit sienicht strauchelten. Jesus selbst ging seinen Kin-dern voran, um sie zur Stadt zu fhren, und so-lange sie ihre Augen auf ihn richteten, waren sie

    sicher. Aber bald ermdeten manche von ihnenund sagten, die Stadt sei noch so weit entfernt, wosie doch erwartet htten, schon eher dorthin zukommen. Jesus aber ermutigte sie, indem er denrechten Arm erhob, von dem ein herrliches Lichtausging und sich ber die Adventschar ausbreite-te, worauf diese Halleluja! rief. Andere verleug-

    neten unbesonnen das Licht hinter ihnen und er-klrten, dass es nicht Gott gewesen sei, der sie so

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    weit gefhrt habe. Hinter ihnen ging das Lichtaus, sodass ihre Fe vllig im Dunkeln blieben.Sie strauchelten, schauten nicht mehr auf das Ziel

    und verloren Jesus aus den Augen, bis sie vomPfad in die finstere und gottlose Welt hinab fielen.Es war fr sie genauso unmglich, wieder auf denPfad zu gelangen und zur Stadt zu gehen, wie derganzen gottlosen Welt, die Gott verworfen hatte.Sie fielen einer nach dem andern den ganzen Weg

    entlang vom Pfad hinab, bis wir die Stimme Got-tes gleich vielen Wassern (siehe Hesekiel 43,2;Joel 3,16; Offenbarung16,17) hrten, die uns denTag und die Stunde der Wiederkunft Jesu mit-teilte (siehe Hesekiel 12,25; Markus 13,32). Die le-benden Heiligen, Hundertvierundvierzigtausendan der Zahl, kannten und verstanden die Stimme,

    whrend die Gottlosen sie fr Donner und Erdbe-ben hielten (siehe Johannes 12,29). Als Gott dieZeit ankndigte, goss er den Heiligen Geist beruns aus, worauf unsere Gesichter zu leuchten be-gannen, und die Herrlichkeit Gottes spiegelte sichdarauf wie einst auf Moses Angesicht, als er vom

    Sinai herabstieg (siehe Jesaja 10,27).Die Hundertvierundvierzigtausend waren zudiesem Zeitpunkt alle versiegelt und vllig verei-nigt. An ihren Stirnen war Gott und neues Je-rusalem zu lesen und ein herrlicher Stern zu se-hen, der den neuen Namen Jesu enthielt (sieheOffenbarung 3,12). Die Gottlosen gerieten ber

    unseren glcklichen, heiligen Zustand in Wut. Siefielen ungestm ber uns her, um uns zu ergrei-

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    fen und ins Gefngnis zu werfen, doch als wirunsre Hnde im Namen des Herrn ausstreckten,fielen die Gottlosen hilflos zu Boden. Dann er-

    kannte die Synagoge des Satans, dass Gott unsliebte, die wir einander die Fe waschen und dieheiligen Brder mit einem heiligen Kuss grenkonnten, und sie beteten zu unseren Fen an(siehe Offenbarung3,9). Bald wurde unser Au-genmerk nach Osten gelenkt, wo eine kleine

    dunkle Wolke aufgetaucht war, kaum halb sogro wie eines Mannes Hand, von der wir allewussten, dass sie das Zeichen des Menschen-sohns war (siehe Matthus 24,30). In feierlichemSchweigen hielten wir alle den Blick auf die Wol-ke gerichtet, die immer nher kam und dabei hel-ler, glnzender und herrlicher wurde, bis sie eine

    groe weie Wolke war (siehe Offenbarung14,14).Von unten erschien die Wolke wie von Feuer, berihr war ein Regenbogen und um sie her befandensich zehntausend Engel, die mit lieblicher Stim-me sangen. Auf der Wolke aber sa der Men-schensohn mit Kronen auf dem Haupt und locki-

    gem, auf die Schultern herabfallendem, weiemHaar (siehe Lukas 21,27; Offenbarung19,12 und1,14). Seine Fe erschienen wie Feuer, in seinerRechten hielt er eine scharfe Sichel, in der Linkeneine silberne Posaune (siehe Offenbarung 1,15und 14,14; 1.Thessalonicher 4,16). Seine Augenglichen Feuerflammen (siehe Offenbarung1,14),

    die seine Kinder ganz und gar durchdrangen. Dawurden alle Gesichter bleich, und die, die Gott

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    verworfen hatten, umgab Dunkelheit. Wir riefenalle aus: Wer kann bestehen? Ist mein Kleid ohneFlecken? Der Gesang der Engel verstummte und

    eine Zeit lang herrschte eine schreckliche Stille(siehe Offenbarung8,1), bis Jesus sagte: Die rei-ne Hnde und ein reines Herz haben, werden be-stehen knnen. Meine Gnade gengt fr euch.Daraufhin leuchteten unsere Angesichter auf undFreude erfllte jedes Herz. Die Engel schlugen ei-

    nen hheren Ton an und sangen wieder, whrendsich die Wolke noch mehr der Erde nherte. AlsJesus, in Feuerflammen gehllt (siehe 2.Thessa-lonicher 1,7.8), auf der Wolke herabkam, erklangseine silberne Posaune. Er schaute auf die Grberder schlafenden Heiligen, dann erhob er seine Au-gen und Hnde zum Himmel und rief : Erwacht!

    Erwacht! Erwacht, die ihr in der Erde schlaft, undsteht auf! (Siehe Johannes 5,25.) Darauf erfolgteein mchtiges Erdbeben. Die Grber ffneten sichund die Toten gingen, mit Unsterblichkeit beklei-det, daraus hervor. Die Hundertvierundvierzig-tausend riefen: Halleluja!, als sie ihre Freunde

    erkannten, die der Tod ihnen entrissen hatte.Doch im selben Augenblick wurden auch wir ver-wandelt und mit ihnen dem Herrn in der Luft ent-gegengerckt (siehe 1.Thessalonicher 4,17).

    Wir wurden alle von der Wolke umhllt und sie-ben Tage lang aufwrts zum glsernen Meer ge-tragen. Dort brachte Jesus die Kronen und setzte

    sie uns mit seiner Rechten auf. Er gab uns auch gol-dene Harfen und Siegespalmen (siehe 4.Esra 2,43;

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    Offenbarung15,2; 7,9). Die Hundertvierundvier-zigtausend standen in einem ganz gleichmigenViereck am glsernen Meer. Einige von ihnen hat-

    ten sehr herrliche Kronen; andere Kronen leuch-teten nicht so hell. Einige der Kronen erschienenmit Sternen beladen, wohingegen andere nur we-nige hatten. Doch alle waren mit ihren Kronenvollkommen zufrieden. Dazu waren sie alle mit ei-nem weien Mantel bekleidet, der von den Schul-

    tern bis zu den Fen hinabreichte (siehe Offen-barung 7,9). Engel umgaben uns, whrend wirber das glserne Meer auf das Tor der Stadt zu-schritten. Als Jesus dann seinen mchtigen, herr-lichen Arm erhob, das Tor erfasste und in seinengoldenen Angeln zurck schwang, sagte er zu uns:Ihr habt eure Kleider in meinem Blut gewaschen

    und fest fr die Wahrheit gestanden, tretet ein!(Siehe Jesaja 26,2.) Da zogen wir alle ein und fhl-ten, dass wir ein Recht in der Stadt hatten. Hiersahen wir den Lebensbaum und den Thron Got-tes. Aus dem Thron kam ein Strom klaren Was-sers und auf beiden Seiten des Stromes stand der

    Baum des Lebens. An jeder Seite des Stromes warein Stamm des Baums, beide aus reinem, klaremGold (siehe Offenbarung22,1.2).

    Zuerst dachte ich, ich she zwei Bume, dochals ich nochmals hinschaute, sah ich, dass sie sichin der Krone zu einem Baum vereinigten. So standder Baum des Lebens zu beiden Seiten des Le-

    bensstroms. Seine Zweige neigten sich zu der Stel-le, wo wir standen. Die Frchte waren herrlich; sie

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    sahen aus wie Gold, mit Silber gemischt. Wir allegingen unter den Baum und setzten uns nieder,um die Herrlichkeit des Ortes zu betrachten. Da

    kamen die Brder Fitch und Stockman zu uns,die das Evangelium vom Reich gepredigt hattenund die Gott ins Grab gelegt hatte, um sie zu er-retten. Sie fragten uns, was wir erlebt htten,whrend sie schliefen. Wir versuchten, von un-seren grten Prfungen zu erzhlen, aber sie

    sahen im Vergleich zu der uns umgebenden,bergroen Herrlichkeit so klein aus, dass wirnicht darber sprechen konnten (siehe 2.Korin-ther 4,17; Jesaja 65,17), und wir riefen alle: Hal-leluja, der Himmel ist leicht genug zu erlangen!Wir spielten unsere herrlichen Harfen, sodassdie Gewlbe des Himmels davon widerklangen.

    Whrend wir noch die Herrlichkeit der Stttebewunderten, wurden unsere Blicke auf etwas inder Hhe gelenkt, das wie Silber aussah. Ich batJesum, mich sehen zu lassen, was darin sei. Ei-nen Augenblick spter schwangen wir uns nachoben und traten ein. Da sahen wir den guten al-

    ten Vater Abraham sowie Isaak, Jakob, Noah, Da-niel und noch viele gleichwie sie. Auerdem sahich einen Vorhang, der unten mit einem schwerenBesatz von Silber und Gold gesumt und sehrschn war. Ich fragte Jesus, was hinter dem Vor-hang sei. Da hob er ihn mit seiner Rechten emporund lie mich aufmerken. Ich sah nun eine herr-

    liche Lade, mit feinem Gold berzogen, die einenherrlichen Kranz hatte, der an die Kronen Jesu

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    erinnerte. Obenauf saen zwei leuchtende Engel,die von den beiden Seiten aus ihre Flgel ber dieLade breiteten, wobei sie ihr Gesicht einander zu-

    wandten und nach unten gerichtet hielten (siehe2.Mose 25,18-20; Hebrer 9,3-5). In der Lade, berdie die Engel sich breiteten, befand sich ein gol-dener Krug mit Manna, der gelblich aussah. Dazusah ich einen Stock, der Aarons Stock war, wie Je-sus erklrte. Ich sah ihn grnen, blhen und

    Frucht bringen (siehe 4.Mose 17,23). Ich erblick-te auch zwei lange goldene Stangen, an denen Sil-berdrhte hingen, und an den Drhten uerstherrliche Trauben. Eine Weinrebe wog schwerer,als ein Mann hier tragen kann. Dann sah ich, dassJesus hinzutrat und von dem Manna, den Man-deln, den Trauben und den Granatpfeln einen

    Teil wegnahm, alles hinunter in die Stadt trugund dort auf den Abendmahlstisch legte. Als ichnun selbst hinzutrat, um zu sehen, wie viel ent-fernt worden war, stellte ich fest, dass noch ge-nauso viel wie zuvor da war. Da riefen wir: Hal-leluja! Amen! Von diesem Ort stiegen wir wieder

    hinunter zur Stadt.Mit Jesus an der Spitze stiegen wir alle von derStadt zur Erde hinab auf einen groen und hohenBerg, der den Herrn nicht tragen konnte und sichmitten auseinanderteilte, sodass eine groe Ebe-ne entstand (siehe Sacharja 14,4). Dann schautenwir auf und sahen die groe Stadt mit zwlf

    Grundsteinen und zwlf Toren, drei auf jeder Sei-te, und einem Engel an jedem Tor. Wir riefen alle

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    aus: Die Stadt, die groe Stadt, sie ist gekommen,sie ist herabgekommen von Gott aus dem Him-mel! und sie kam und lie sich auf dem Platz nie-

    der, wo wir standen (siehe Offenbarung21,10-13).Dann betrachteten wir die herrlichen Dinge, dieauerhalb der Stadt waren. Ich sah dort herrli-che Huser, die wie Silber aussahen, gesttzt vonvier mit Perlen besetzten Sulen, herrlich anzu-sehen. Dort sollten die Heiligen wohnen (siehe

    Jesaja 65,21). In jedem befand sich ein goldenesRegal. Ich sah einige von den Heiligen in die Hu-ser gehen, ihre glnzenden Kronen abnehmenund sie auf das Regal legen. Dann gingen sie aufdas Feld bei den Husern und machten dort et-was mit dem Boden, aber nicht so, wie wir hierden Boden bearbeiten mssen nein, nein! (Sie-

    he Jesaja 65,21.) Ein herrliches Licht schien berihren Kpfen und bestndig lobten und priesensie Gott.

    Dann sah ich ein anderes Feld mit allerlei Ar-ten von Blumen, und als ich sie pflckte, rief ichaus: Sie werden nie verwelken! Auch sah ich ein

    Feld mit hohem Gras, herrlich anzusehen. Es warfrisch und grn; ja, es hatte einen Schein von Sil-ber und Gold, whrend es stolz zur Ehre des K-nigs Jesus wogte. Als Nchstes betraten wir einFeld, auf dem alle Arten von Tieren waren wirfanden dort den Lwen, das Lamm, den Leopardund den Wolf in vollkommener Eintracht (sieheJesaja 11,6-9). Wir gingen mitten durch sie hin-durch und sie folgten uns friedlich. Danach ka-

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    men wir in einen Wald, aber nicht wie die dunk-len Wlder, die wir hier haben nein, nein! Er warhell und voller Glanz. Die Zweige der Bume be-

    wegten sich auf und ab, und wir riefen: Wir wer-den sicher in der Steppe wohnen und in den Wl-dern schlafen knnen! Hesekiel 34,25. Wir gingendurch die Wlder, denn wir waren auf dem Wegzum Berg Zion. Als wir unsere Reise fortsetzten,trafen wir eine Gruppe, die auch die Herrlichkeit

    des Ortes betrachtete. Ich bemerkte, dass ihreKleider einen roten Saum hatten. Ihre Kronenstrahlten, ihre Kleider waren schneewei. Als wirsie grten, fragte ich Jesus, wer sie wren. Erantwortete, dass es Mrtyrer wren, die ihr Le-ben fr ihn gelassen htten. Bei ihnen befandsich eine unzhlige Schar Kinder, die ebenfalls ei-

    nen roten Saum an ihren Kleidern hatten (sieheJeremia 31,15-17; Matthus 2,18). Der Berg Zionlag jetzt unmittelbar vor uns und auf dem Bergwar ein herrlicher Tempel. Um ihn herum warensieben andere Berge, auf denen Rosen und Lilienwuchsen (siehe 4.Esra 2,19). Ich sah die Kleinen

    hinaufklettern, oder wenn sie wollten, gebrauch-ten sie ihre kleinen Flgel und flogen zu den Spit-zen der Berge, wo sie die nie verwelkenden Blu-men pflckten. Um den Tempel herum standenalle Arten von Bumen, die den Platz verschner-ten: Buchsbume, Kiefern, Tannen, lbume,Myrten, Granatpfel und Feigenbume, die sich

    unter der Last der vielen Feigen niederbeugten.All das machte den Platz beraus herrlich (siehe

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    Jesaja 60,13; 41,19). Als wir im Begriff waren, denTempel zu betreten, erhob Jesus seine lieblicheStimme und sagte: Nur die Hundertvierundvier-

    zigtausend betreten diesen Ort!, und wir riefen:Halleluja!

    Dem Herrn sei Dank, liebe Brder und Schwes-tern, dass es eine besondere Versammlung fr die-jenigen gibt, die das Siegel des lebendigen Gottesbesitzen (siehe Offenbarung14,3). Dieser Tempel

    wurde von sieben Pfeilern gesttzt, die alle vonklarem Gold und mit kstlichen Perlen ge-schmckt waren. Ich kann euch die herrlichenDinge, die ich dort sah, gar nicht beschreiben. Odass ich in der Sprache Kanaans reden knnte,dann knnte ich ein wenig von der Herrlichkeitder besseren Welt erzhlen! Doch wenn ihr treu

    bleibt, werdet ihr bald alles darber erfahren. Ichsah dort steinerne Tafeln, in die die Namen derHundertvierundvierzigtausend in goldenen Buch-staben eingraviert waren. Nachdem wir die Herr-lichkeit des Tempels betrachtet hatten, traten wirheraus. Jesus verlie uns dort und begab sich zur

    Stadt. Bald hrten wir seine liebliche Stimme wie-der und er sagte: Kommt, mein Volk! Ihr seid ausgroer Trbsal gekommen, habt meinen Willen ge-tan und habt fr mich gelitten. Kommt zum Abendmahl; ich will mich grten und euch die-nen. (Siehe Lukas 12,37.) Wir riefen wieder: Hal-leluja, Ehre sei Gott! und traten in die Stadt ein.

    Dort sah ich einen Tisch aus reinem Silber, vie-le Kilometer lang, aber unsere Augen konnten ihn

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    doch berblicken. Ich sah dort die Frucht vomBaum des Lebens, Manna, Mandeln, Feigen, Gra-natpfel, Weintrauben und viele andere Arten von

    Frchten. Wir setzten uns alle an den Tisch undich bat Jesus, mich von der Frucht essen zu las-sen, aber er sagte: Noch nicht, denn wer von denFrchten dieses Landes isst, geht nicht mehr aufdie Erde zurck. Aber wenn du treu bist, sollst dubald vom Lebensbaum essen und vom Wasser des

    Lebens trinken. Doch nun, fuhr er fort, musst duwieder zur Erde zurckkehren und den anderenerzhlen, was ich dir offenbart habe. Dann trugmich ein Engel sanft zu dieser dunklen Welt hi-nab. Manchmal meine ich, es hier nicht lngerauszuhalten, denn alle Dinge dieser Erde sehen sotraurig aus. Ich fhle mich hier sehr einsam, denn

    ich habe ein besseres Land gesehen. O dass ichFlgel htte wie eine Taube! Dann wrde ich weg-fliegen und zur Ruhe eingehen!

    E.G. White

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    An Bruder Joseph BatesTopsham (Me.), den 7. April 1847

    Lieber Bruder Bates,letzten Sabbat versammelten wir uns mit den

    lieben Geschwistern, die hier bei Bruder Howlandzusammenkommen.

    Wir empfanden einen auergewhnlichen Drangzu beten. Whrend wir nun beteten, kam der Hei-

    lige Geist auf uns. Wir waren sehr glcklich. Baldwar ich von der Erde entrckt und im Gesicht indie Herrlichkeit Gottes versetzt. Ich sah einen En-gel rasch auf mich zufliegen. Er trug mich schnellvon der Erde zur heiligen Stadt. In der Stadt sahich einen Tempel, den ich betrat. Ich ging durch einTor, ehe ich zum ersten Vorhang gelangte. Dieser

    Vorhang wurde weggezogen und ich trat ins Heili-ge ein. Hier sah ich den Rucheraltar, den Leuch-ter mit den sieben Lampen und den Tisch, auf demdie Schaubrote lagen. Nachdem ich die Herrlich-keit des Heiligen gesehen hatte, nahm Jesus denzweiten Vorhang weg und ich trat ins Allerheiligs-

    te (siehe Hebrer 9,1-24).Im Allerheiligsten sah ich eine Lade, die obenund an den Seiten von reinstem Gold war. An je-dem Ende der Lade stand ein herrlicher Cherub,der seine Flgel darber ausgebreitet hatte. DieGesichter der Cherubim waren einander zuge-wandt und sie blickten auf die Lade nieder (siehe2.Mose 25,18-22). Zwischen den Engeln befandsich ein goldenes Ruchergef. ber der Lade, wo

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    die Engel standen, war ein beraus herrlicher,strahlender Glanz; es sah wie der Thron aus, aufdem Gott sa (siehe 2.Mose 25,20-22). Jesus stand

    an der Lade und wenn die Gebete der Heiligen zuihm aufstiegen, begann das Rucherwerk im Ru-chergef zu rauchen und er brachte ihre Gebetemit dem Rauch des Rucherwerks seinem Vaterdar (siehe Offenbarung8,3.4). In der Lade befandsich der goldene Krug mit Manna, der Stab Aa-

    rons, der gegrnt hatte, und die steinernen Tafeln,die wie ein Buch zusammengelegt waren (sieheHebrer 9,4). Jesus ffnete sie und ich sah die ZehnGebote, von Gottes Finger geschrieben (siehe2.Mose 31,18). Auf einer Tafel waren vier, auf deranderen sechs Gebote. Die vier auf der ersten Ta-fel leuchteten heller, aber das vierte das Sabbat-

    gebot trat besonders hervor, denn der Sabbat soll-te dem heiligen Namen Gottes zu Ehren gehaltenwerden (siehe Jesaja 58,13.14). Der heilige Sabbatsah herrlich aus; er war von einem leuchtendenRing der Herrlichkeit umgeben. Ich sah, dass derSabbat nicht ans Kreuz genagelt war. Wenn das

    der Fall wre, dann wrde fr die anderen neunGebote dasselbe zutreffen und wir knnten ebensogut alle brechen wie das vierte. Ich sah, dass Gottden Sabbat nicht verndert hat, da er sich selbstnie ndert (siehe Maleachi 3,6). Aber der Papst hatihn vom siebten auf den ersten Tag verlegt, denner nderte Zeit und Gesetz (siehe Daniel 7,25).

    Wenn Gott den Sabbat vom siebten Tag auf denersten Tag verlegt htte, dann htte er auch das

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    Sabbatgebot verndert, das auf den steinernenTafeln geschrieben steht, die sich jetzt in der Ladeim Allerheiligsten des himmlischen Tempels be-

    finden (siehe Offenbarung11,19). Es wrde dannheien: Der erste Tag ist der Sabbat des Herrn,deines Gottes. Aber ich sah, dass es noch genausolautete wie zu dem Zeitpunkt, als es von GottesFinger auf die steinernen Tafeln geschrieben wur-de, die Mose auf dem Berg Sinai erhielt. Aber am

    siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deinesGottes. 2.Mose 20,10. Ich sah, dass der heiligeSabbat die trennende Mauer zwischen dem wah-ren Israel Gottes und den Unglubigen ist undsein wird und dass er die groe Frage ist, die dieHerzen von Gottes teuren, wartenden Heiligenvereinigen wird. Die aber den Sabbat wieder auf-

    gaben, nachdem sie ihn bereits gehalten und dieSegnungen, die er mit sich brachte, empfangenhatten, und die das heilige Gebot bertraten, wr-den sich die Tore der heiligen Stadt selbst ver-schlieen, so gewiss es einen Gott gibt, der obenim Himmel regiert. Ich sah, dass Gott Kinder hat,

    die noch nicht den Sabbat erkennen und halten.Sie haben das Licht darber nicht verworfen. Ichsah, dass wir zu Beginn der Zeit der Trbsal mitdem Heiligen Geist erfllt wurden, als wir hi-nausgingen und den Sabbat noch vlliger verkn-deten (siehe Hosea 6,2.3). Das machte die Kirchenund Namensadventisten wtend, weil sie die Sab-

    batwahrheit nicht widerlegen konnten. Zu dieserZeit sahen alle Auserwhlten Gottes klar, dass

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    wir die Wahrheit hatten, und sie kamen herausund erduldeten mit uns Verfolgungen. Ich sahSchwert, Hunger, Pest und groes Verderben im

    Land (siehe Hesekiel 7,10-19; 4.Esra 15,5-27). DieGottlosen glaubten, dass wir diese Gerichte bersie gebracht htten. Sie erhoben sich und hieltenRat, um uns von der Erde zu vertilgen, weil siedachten, dass dann das bel aufhren wrde (sie-he 4.Esra 16,68-74).

    Ich sah, dass niemand kaufen oder verkaufenkann, wenn er nicht das Malzeichen des Tieres undseines Bildes an seiner Stirn oder an seiner Handannimmt (siehe Offenbarung 13,15-17). Ich sah,dass die Zahl des Bildtieres 666 offenbar wur-de (siehe Offenbarung 13,18) und dass das Tierden Sabbat verndert hatte. Das Bildtier folgte

    ihm darin, indem es an Stelle des Sabbats Gottesden Sabbat des Papstes beachtete. So wurde auchvon uns nichts weiter verlangt, als dass wir denSabbat Gottes aufgaben und den Sabbat des Paps-tes hielten, womit wir jedoch das Malzeichen desTieres und seines Bildes empfangen wrden.

    Zur Zeit der Trbsal flohen wir alle aus denStdten und Drfern (siehe Hesekiel 7,15f; Lu-kas 17, 30-36), wurden aber von den Gottlosenverfolgt, die mit dem Schwert in die Huser derHeiligen eindrangen. Sie erhoben das Schwert,um uns zu tten, aber es zerbrach und fiel macht-los wie ein Strohhalm nieder. Wir flehten Tag

    und Nacht um Errettung, und unser Rufen kamvor Gott (siehe Lukas 18,7.8). Die Sonne ging auf

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    und der Mond stand still (siehe Habakuk 3,11). DieStrme hrten auf zu flieen (siehe 4.Esra 6,24).Dunkle, schwere Wolken stiegen auf und prallten

    aufeinander (siehe 4.Esra 15,34.35). Aber eine hel-le Stelle war da, wo alle Herrlichkeit vereinigtschien. Von dorther kam gleich vielen Wassern dieStimme Gottes, die Himmel und Erde erbeben lie(siehe Joel 3,16 [21]; Hebrer 12,25-27). Der Him-mel ffnete und schloss sich und war in Bewegung

    (siehe Offenbarung 6,14; Matthus 24,29). DieBerge bebten wie ein Rohr im Wind und schleu-derten gewaltige Felsen umher. Das Meer brodel-te wie ein Topf und warf Steine auf das Land (sie-he Habakuk 3,8-10; Jesaja 2,19-21). Und als Gottden Tag und die Stunde von Jesu Kommen ver-kndete (siehe Hesekiel 12,25; Markus 13,32) und

    seinem Volk den ewigen Bund bergab (siehe He-sekiel 20,37; Hebrer 12,22-25), hielt er nach je-dem Satz inne, whrend die Worte ber die Erdedrhnten (siehe Jeremia 25,30.31). Das IsraelGottes stand mit emporgerichtetem Blick undlauschte den Worten, die aus dem Mund Gottes

    kamen und wie der lauteste Donner die Erdedurchdrangen. Es war beraus feierlich. Nach je-dem Satz riefen die Heiligen: Ehre! Halleluja!Ihre Angesichter waren von der Herrlichkeit Got-tes erleuchtet und glnzten wie Moses Antlitz, alser vom Berg Sinai herabkam. Die Gottlosen konn-ten sie wegen des Glanzes nicht anschauen (sieheWeisheit Salomos 3,1-5). Und als die nie endendenSegnungen ber jene ausgesprochen wurden, die

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    Gott dadurch geehrt hatten, dass sie den Sabbatgehalten hatten, entstand ein lautes Freudenge-schrei, weil sie den Sieg ber das Tier und sein

    Bild behalten hatten.Dann fing das Jubeljahr an, in dem das Land

    ruhen sollte. Ich sah den frommen Knecht sich inTriumph und Sieg erheben und die Ketten ab-schtteln, die ihn so lange gefesselt hatten, wh-rend sein gottloser Herr verwirrt war und nicht

    wusste, was er tun sollte, denn die Gottlosenkonnten die Worte der Stimme Gottes nicht ver-stehen (sieheDaniel 12,10). Bald erschien die gro-e, weie Wolke (siehe Offenbarung 14,14). Siesah schner aus als je zuvor. Der Menschensohnsa darauf (siehe Lukas 21,27). Zuerst konntenwir Jesus auf der Wolke nicht sehen, aber als sie

    nher zur Erde kam, erkannten wir seine herrli-che Gestalt. Das erste Sichtbarwerden dieser Wol-ke war das Zeichen des Menschensohns am Him-mel (siehe Matthus 24,30). Die Stimme des Soh-nes Gottes rief die schlafenden Heiligen hervor(siehe Johannes 5,25-28), bekleidet mit herrlicher

    Unsterblichkeit. Die lebenden Heiligen wurden ineinem Augenblick verwandelt und mit ihnen inden Wolkenwagen aufgenommen (siehe 1.Thessa-lonicher 4,17). Er sah beraus herrlich aus, als eraufwrts stieg. An jeder Seite des Wagens warenFlgel und unter ihm Rder. Und whrend derWagen aufstieg, riefen die Rder: Heilig!, und

    whrend sich die Flgel bewegten, riefen auch sie:Heilig!, und die heiligen Engel, die die Wolke

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    umgaben, riefen: Heilig, heilig, heilig, Herr Gott,Allmchtiger! Dazu riefen auch die Heiligen inder Wolke: Ehre! Halleluja! Und der Wolkenwa-

    gen stieg zur heiligen Stadt auf. Jesus ffnete dieTore der goldenen Stadt und lie uns hinein (sie-he Jesaja 26,2). Hier wurden wir willkommen ge-heien, weil wir die Gebote Gottes gehalten undein Recht am Baum des Lebens hatten (siehe Of-fenbarung22,14; Menge).

    Von deiner Schwester in der seligen Hoffnung,E.G. White

    Anmerkungen von Joseph Bates

    Ich verffentliche die eben beschriebene Visionkeineswegs mit dem Gedanken, etwas zu dem

    festen prophetischen Wort hinzuzufgen oderdavon wegzunehmen. Das wird die Prfung derMenschen und den Zusammenbruch der Weltenberdauern! Es steht geschrieben, dass derMensch nicht vom Brot allein lebt, sondern voneinem jeden Wort, das aus dem Mund Gottesgeht. Amen.

    Es ist nun ungefhr zwei Jahre her, dass ichdie Verfasserin zum ersten Mal sah und sie das

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    EEEEEEEEEEEEEE

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    Wesentliche ihrer Gesichte erzhlen hrte, wiesie es seitdem am 6. April 1846 in Portland ver-ffentlicht hat. Obwohl ich nichts in den Visionen

    entdecken konnte, was dem Wort widersprach,fhlte ich mich doch hchst beunruhigt und he-rausgefordert und ich war lange Zeit nicht bereitzu glauben, dass das Ganze mehr war als etwas,das durch andauernde krperliche Schwche ver-ursacht wurde.

    Ich suchte deshalb Gelegenheiten, sowohl sieselbst, wenn sie (auerhalb der Versammlung)von aller seelischer Erregung frei zu sein schien,in der Gegenwart anderer zu befragen und einemKreuzverhr zu unterziehen, als auch ihre Freun-de, die sie begleiteten, und vor allem ihre ltereSchwester, um, wenn mglich, hinter die Wahr-

    heit zu kommen. Bei den verschiedenen Besu-chen, die sie seitdem in Bedford und Fairhavengemacht hat, habe ich sie whrend unserer Ver-sammlungen inzwischen mehrere Male im Ge-sicht gesehen, ebenso in Topsham (Maine), undalle, die einigen dieser aufregenden Begebenhei-

    ten beiwohnten, werden wohl wissen, mit welcherAnteilnahme und Spannung ich jedes Wort undjede Bewegung verfolgte, um eine mgliche Tu-schung oder einen mesmerischen Einfluss aufzu-decken. Ich bin Gott dankbar, dass ich zusammenmit anderen die Gelegenheit hatte, Augenzeugedieser Dinge zu sein. Nun kann ich mit berzeu-

    gung fr mich selbst reden. Ich glaube, dass dieSache von Gott ist und dazu dienen soll, sein Volk

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    zu trsten und zu strken, das zerstreut, zer-rissen und entblt ist, seit unser Werk fr dieWelt im Oktober 1844 ein Ende gefunden hat. Der

    Zustand der Zerrttung mit dem vielfachen Sie-he hier! und Siehe da! hat das aufrichtige, wil-lige Volk Gottes seit jener Zeit uerst verwirrtund es all denen uerst schwierig gemacht, dieunfhig waren, die vielen widersprchlichenSchriftstellen zu erklren, die ihnen vorgehalten

    wurden. Ich bekenne, dass ich ber viele StellenLicht und Aufschluss erhalten habe, deren Sinnich frher nicht klar zu erkennen vermochte. Ichglaube, dass Ellen White ein opferbereites, auf-richtiges, williges Kind Gottes ist, das, soweitman das sagen kann, durch seinen vlligen Ge-horsam gegenber Gottes Willen errettet ist.

    Am 6. des vergangenen Monats habe ich sie beieiner Versammlung in Fairhaven in einer hnli-chen Vision gesehen, die ich dann niederschrieb.Es mag behauptet werden, dass ich dies nur ver-sende, um die Beweisfhrung in meiner neustenVerffentlichung ber den Sabbat zu sttzen. Ich

    tue es aber in der oben ausgesprochenen Absicht.Was die genannte Schrift betrifft, habe ich keineFurcht. Es gibt keinen biblischen Gegenbeweis,der diese Beweisfhrung umstiee.

    Die erwhnte Schrift kann als vorausbezahlteBestellung von James White, Gorham (Me.) oderdem Verfasser bezogen werden.

    Joseph BatesFairhaven (Mass.)

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    ber die Verfasserin der Gesichte

    Einige unsrer Freunde haben dieses letzte Ge-

    sicht und die Bemerkungen von Bruder Bates ineiner kleinen Schrift verffentlicht gesehen; daaber diese Schrift nicht ohne betrchtliche Kostenverbreitet werden kann, habe ich es mit Bibel-stellenhinweisen und den Bemerkungen in dieseskleine Werk aufgenommen, damit beides weit un-

    ter den Glubigen verbreitet werden kann.Diejenigen, die die kleine Schrift erhalten ha-ben, werden beim Nachschlagen von 2.Mose 26,35feststellen, dass in der ersten Spalte in der 10.und 11. Zeile von oben ein Fehler unterlaufen ist.Dieser Fehler befindet sich nicht in der ur-sprnglichen Niederschrift der Verfasserin, die

    jetzt in meinem Besitz ist. Ich habe deshalb denFehler berichtigt, den ich gemacht habe, als ichdas Gesicht schnell abschrieb, um es Bruder Ba-tes zu senden.

    Es wre manchem Leser dieses kleinen Werkessicherlich angenehm, etwas von der Erfahrung

    und der Berufung der Verfasserin dieser Visionenzu wissen. Da mir hier aber nur wenig Raum zurVerfgung steht, um etwas darber zu sagen, wer-de ich nur einige Tatsachen mitteilen, die denFreunden im Osten [der USA] wohlbekannt sind.Frs Frste mchte ich einen Auszug aus dem Briefeines lieben Bruders bringen, der darin unzwei-

    felhaft seine ehrlichen Ansichten ber die Gesich-te ausgesprochen hat:

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    Ich kann Schwester Ellens Visionen nicht alsvon Gott eingegeben betrachten, wie sie es nachDeiner und ihrer Annahme sein sollen. Dennoch

    hege ich auch nicht den leisesten Argwohn gegenEure Ehrlichkeit in dieser Sache. Ob es mir nungelingt oder nicht, Euch meine Auffassung in die-ser Angelegenheit wissen zu lassen, ohne Euch zuverletzen, so wird es doch zweifellos einem vonuns Euch oder mir zum Besten gereichen.

    Denn ich gebe zugleich zu, dass ich mich ebensogut irren kann. Nach meiner Ansicht ist das, wasIhr beide als Gesichte vom Herrn anseht, nur alsreligise Traumzustnde aufzufassen, denen sichihre Einbildung hemmungslos hingibt, wenn sieein Thema besonders stark interessiert. Solangesie sich diesen Traumzustnden hingibt, ist sie

    unempfnglich fr alles, was um sie herum ge-schieht. Es gibt zwei Arten von Wachtrumen:eine sndhafte und eine religise. Die ihrigen ge-hren zur zweiten Art, wohingegen die TrumeRousseaus, eines berhmten franzsischen Un-glubigen, der ersten Art angehrten. Da es Un-

    glaube war, worum sich seine Gedanken drehten,entsprachen auch seine Trumereien dem Un-glauben; weil es Religion ist, worauf sich ihr Den-ken richtet, sind auch ihre Wachtrume religiserNatur. In beiden Fllen aber werden die Vorstel-lungen hauptschlich durch vorhergehende Be-lehrung oder durchs Studium hervorgerufen. Ich

    bin keinesfalls der Ansicht, dass ihre Gesichte denVisionen teuflischen Ursprungs gleich sind.

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    So sehr dieser Auszug auch auf Traumzustn-de zutreffen mag, trifft sein Inhalt doch nicht aufdie Gesichte zu, denn die Gesichte der Verfasserin

    werden nicht durch Vorstellungen ausgelst, diedurch vorhergehende Belehrung oder durch Stu-dium hervorgerufen werden. Als sie im Dezem-ber 1844 ihr erstes Gesicht hatte, hatte sie zu-sammen mit der ganzen Schar in Portland (Me.),wo ihre Eltern damals wohnten, d