Beim Dampfkran von Spur1-Exklusiv aus Drei-eich bei Frankfurt am Main ist einfach allesgigantisch. Das beginnt bei der 33 mal 95mal 20 Zentimeter großen, purpurrot lackiertenHolzkiste aus zwölf Millimeter dicken Multiplex-Platten und mit Samt-verkleideten Schaumstoff-Polstern. An ihren Enden befinden sich schwereMessing-Klappgriffe zum Transport, den man sichnicht allein zumuten sollte, denn samt Inhalt wiegtdie Kiste knapp 23 Kilogramm! Wahlweise kanndas Set in der hier getesteten Epoche-III-Ausfüh-rung geordert werden oder als grauer DRG-Zug.

Set aus vier WagenBereits beim Auspacken des für 6.950 Euro liefer-baren Kranzuges wird offensichtlich, dass Mat-thias Martin, Inhaber von Spur1-Exklusiv, großenWert auf solide Verarbeitung und feinste Detailsgelegt hat. Nahezu alles ist bei diesem Handar-beitsmodell aus Messing. Zur Inbetriebnahmesollte man zunächst den 36 Zentimeter langenKranschutzwagen „Nürnberg 6722“ aus der Holz-kiste entnehmen. Er hat einen Echtholzboden mit

Eisenbahnkran in 1:32

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Dampfkran in Nenngröße 1 von Spur1-Exklusiv

Gigantischweit ausgelegt

Den 90-Tonnen-Ardelt-Dampfkran gibt es jetzt im Maß-stab 1:32 als edles Kleinserien-Messingmodell. Es hat nichtweniger als elf Digitalfunktionen, darunter auch Soundund Rauch und selbstredend alle Bewegungsfunktionen

Bestandteile des DB-Dampfkran-Zuges von Spur1-Exklusiv

Wagentyp Betriebsnummer LüP in mm Rev.-Datum Gewicht in g

Kranwagen Nürnberg 6700 327 2.7.1957 4.800*)

Kranschutzwagen Nürnberg 6721 253 15.7.1957 775 Kranschutzwagen Nürnberg 6722 360 13.7.1957 825Gegengewichtswagen Nürnberg 6718 291 4.7.1957 1.200*)

Wasserwagen (optional) Nürnberg 6728 275 13.7.1957 730

Mit dem digital gesteuerten Dampfkranmo-dell ist es möglich, auch schwere Lasten wiedie 1,9 Kilogramm wiegende Märklin-Bau-reihe 80 in 1:32 anzuheben. Rechts im Bild deroptional erhältliche Wasserwagen

gelaserter Holzmaserung, einen verschiebbarenStützbock für den Kranausleger und eine ebenfallsverschiebbare, pultförmige Auflage für den Haupt-haken. Die Zettelkästen haben ein aufklappbaresGitter, und darunter klebt ein Laufzettel. Der Kran-schutzwagen hat – wie alle anderen Wagen – Fe-derpuffer, detaillierte Schraubenkupplungen und flexible Bremsschläuche mit filigranem Schlauch-binder und einem feinst detaillierten Anschluss-kopf. Für den Einsatz mit Schraubenkupplungenwird ein Mindest-Gleisradius von 1.715 Millimeterngenannt. Das Set kann auf Radien ab 1.020 Milli-

metern eingesetzt werden. Hierfür sind Kuppel-stangen als Zubehör lieferbar, und das erforderli-che Lichtraumprofil muss sorgfältig gecheckt wer-den. Nach dem Kranschutzwagen wird dereigentliche Kranwagen aufgegleist. Er wiegt statt-liche 4,8 Kilogramm und sollte nicht an den Puf-

*) hinzu kommen am Kran oder auf dem Gegengewichtswagen 2 x 955 Gramm für die Gegengewichte

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Modellbahn: Fahrzeuge

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fern angehoben werden, weil sie vorbildgerechtbeweglich sind und sich deshalb nach Entfernungdes Sicherungssplintes seitlich wegklappen lassen.Auch die Schwenkstützarme sind beweglich. Siewerden mit 60 Millimeter langen Sicherungsstan-gen fixiert. Für die Lagerung der herausdrehbarenStützfüße liegen acht Metallbodenplatten undrund 50 unterschiedlich hohe Holzbohlen bei.

Obendrein müssen vor der Inbetriebnahme die je955 Gramm schweren Gegengewichte am Kranangebracht werden. Ist das erledigt, kann der 635Millimeter lange Ausleger mittels Motor auf etwasmehr als 70 Grad Neigung hochgezogen werden.Als Antrieb dient ein Faulhaber-Motor – ebensofür den Haupthaken, den Hilfshaken, die Kran-

hausdrehung und den Hilfsmotor zur Positions-veränderung des Krans. Bei 45 Grad hat der Haupt-haken eine Reichweite von etwa 47 Zentimeternab dem Kranhaus-Drehpunkt. Der Kran hob imTest je nach Winkel bis zu 3,5 Kilogramm. Schönist, dass nicht nur das Führerhaus eine schaltbareInnenbeleuchtung hat, auch am Ausleger sind dreischaltbare Schirmlampen installiert.

Effektvolle Decoder-FunktionenAn Bord des Krans ist ein ESU-Decoder Loksound-4.0XL mit Energiepuffer, der neben Motorola auchdas Märklin-mfx-Protokoll und den DCC-Standardsamt RailCom unterstützt. Zusätzlich sorgt er fürbetriebssynchrone Geräusche, einen Dampfpfiffund Qualm aus dem getakteten Rauchentwicklersamt Miniaturgebläse. Der Haupthaken des Kranskann rund 100 Zentimeter abgesenkt werden. Beihöchster Geschwindigkeit dauert das 130 Sekun-den. Zwischen Kran und langem Kranschutzwagen

wird der 253 Millimeter kurze Kranschutzwagen„Nürnberg 6721“ eingefügt. Er hat Aufbewahrungs-bereiche für diverses Material wie Unterleg-Holz-bohlen und den Kaminaufsatz, der zur Simulationder Anheizphase aufgesetzt werden kann. Unterdem Echtholzboden befindet sich zwischen denRadsätzen eine 63 Millimeter breite Ablage, aufder acht Bodenplatten für die Stützen Platz haben.

Sehr liebevoll ausgestattet wurde auch der Wagen„Nürnberg 6718“. Er ist 290 Millimeter lang undwiegt 1.200 Gramm. Auf seinen massiven Seiten-wänden nebst Schwenkverlängerungen könnendie verschiebbaren Auflagen für die Kran-Gegen-gewichte gerollt und so vorbildgerecht nebst Ge-

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Das Vorbild als Vorbild

Dampfende Lastenträger der Eisenbahn

Der Dampfkran Bauart 059 Ardelt 90 twurde nur viermal gebaut: je zwei 1937bzw. 1944. Das Vorbild des getesteten Exem-plars mit der Epoche-III-Betriebsnummer„Nürnberg 6700“ war in Würzburg statio-niert, wog über 100 Tonnen und wurde 1944

in Eberswalde gefertigt. Laut Fachliteratur warder Kran zur Reichsbahn-Zeit mit der Betriebs-nummer „Nür 700 222“ unterwegs und wäh-rend der Epoche IV mit der Fahrzeugnummer30 80 974 0 040-9 auf DB-Gleisen im Einsatz.Am Haupthaken konnte der Kran bei acht Me-

tern Ausladung biszu 90 Tonnen hebenund am Hilfshakenbei 18 Metern Ausla-dung 20 Tonnen. ImEinsatz war diesesExemplar desDampfkrans biszum Jahre 1978.Das links zu se-hende Foto stammtvon einem Brücken-abriss-Einsatz am30. Oktober 1973am Bahnhof vonVillingen. PP

gengewichten an die Kranhaus-Rückwand heran-gefahren werden. Außerdem lassen sich die Pufferund Stützfüße herunterklappen. Wer den Trans-port der Gegengewichte realistisch in Szene set-zen will, kann sie dank Verzurrösen im Boden desGegengewichtswagens mit Seilen sichern.

Zur Komplettierung des Sets hat Spur1-Exklusivnoch einen Wasserwagen auf Basis eines nachbe-arbeiteten und umbeschrifteten Kesselwagensder Firma Kiss in kleiner Auflage realisiert. DieserWagen mit der Betriebsnummer „Nürnberg 6728“wiegt 730 Gramm und kann für 485 Euro geordertwerden. Schließlich wurden ein paar ebenfalls ausMessing gefertigte Wannentender für den vor-

Fünf Faulhaber-Motorenund ein ESU-Sound-Decoder sorgen für einenrealitätsnahen Betrieb

Das Dampfkranset von Spur1-Exklusiv ist in derGrundversion 1,23 Meter lang und wiegt neuneinhalb Kilogramm. Neben dem eigentlichenKranwagen werden zwei Schutz- und ein Gegen-gewichtswagen mitgeliefert

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Der Kranwagen „Nürnberg 6700” nebstAusleger wiegt bereits ohne die Gegenge-wichte knapp fünf Kilogramm. Die im Origi-nal jeweils 28 Tonnen wiegenden Gegengewichtekann man wie beim Vorbild auf rollenden Schlittenan den Kran heranschieben und am Kranhaus fixieren

Blick ins Innere mit den Seiltrommeln und Umlenkrol-len für den Kranausleger; der Haupthaken kann

bespielsweise bei 60-Grad-Stellung des Ausle-gers bis etwa 60 Zentimeter unter Gleis-

höhe abgesenkt werden, um auch Lastenaus tieferen Bereichen heben zu können

Der Schlotaufsatz wird – wie beimVorbild – nur während der An-heizphase aufgesteckt.Für realistischen,betriebszu-standsabhängi-gen Qualmsorgt ein dy-namischerRauchentwick-ler von ESU, deres bei allen Arbei-ten qualmen lässt

Die Stützarme des Dampfkrans lassensich herausschwenken und mit beilie-genden Sicherungsstangen nebstSplinten arretieren. Dann können dieStützfüße herausgedreht und mitden Bodenplatten und Holzbohlenunterfüttert werden

Beeindruckendist die geboteneDetailtreue beider Beschrif-tung vonKranhaus,Kranarm, Ge-gengewichten,Waggon-Revi-sionsdaten undvielen weiterenAufdrucken, dieauch bei näherer Be-trachtung überzeugen

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bildgerechten Einsatz im Kranwagenset produ-ziert, die jeweils 1.950 Euro kosten.

Im Fazit betrachtet, ist dieser Kranzug ein faszi-nierendes und fein detailliertes Modell mit ho-hem Betriebsspaß-Faktor. Schade nur, dass es fastausverkauft ist. Doch das Nachfragen beim Her-steller nach Restmodellen lohnt, wie uns der Chef,Matthias Martin, versicherte. Peter Pernsteiner

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