Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb ... · Es ist wichtig zu wissen, dass das...

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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind auch im Goethe Globe veröffentlicht Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb School of Economics and Management, Kroatien Master Wintersemester 2015/16 Ein Auslandssemester an der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM) im Rahmen meines Masterstudiums hat mich aus mehreren Gründen interessiert. Sie ist die beste Business School in Osteuropa und zudem AACSB akkrediert. Des Weiteren bietet sie gerade im Financebereich sehr interessante und vor allem praxisorientiere Kurse an, was eine gute Ergänzung zu dem doch sehr theoretischen Studium in Deutschland ist. Nicht zuletzt ist Kroatien ein kleines aber doch äußerst faszinierendes Land, das sich in einem ökonomischen Transformationsprozess befindet und war für mich gerade wegen seiner gewissen Unbekanntheit interessanter als die klassischen Erasmusländer wie Spanien, Frankreich oder Italien. Die Vorbereitungen liefen relativ unkompliziert ab, nach der Bewerbung am Fachbereich kam nach einigen Wochen die Zusage von der Goethe-Uni. Danach musste man sich noch einmal an der ZSEM bewerben, wobei dies lediglich formal ist. Hier sollte man zu Beginn bereits ein paar Kurse ausgewählt haben, die einen interessieren und dann vorab den Programmkoordinatoren der ZSEM mitteilen um das Learning Agreement zu erstellen. Ein Problem ist, dass der Stundenplan mit den Kursen erst kurz vor Anreise fertiggestellt wurde und es somit schwerfiel festzustellen ob sich Kurse überschneiden oder nicht und vor allem wie lange das Semester insgesamt überhaupt geht. Bei mir hat es sich dann letztendlich über komplette 6 Monate erstreckt, von Anfang September bis Ende Februar. Doch war jederzeit sowohl unser International Office, mit Herrn Sandevksi als Ansprechpartner für Kroatien und das International Office der ZSEM mit Herrn Blazevic als Ansprechpartner für Incoming Students sehr hilfsbereit und waren während dem ganzen Aufenthalt als Ansprechpartner jederzeit verfügbar. Die ersten Wochen waren geprägt von zahlreichen Behördengängen, als EU-Bürger braucht man zwar grundsätzlich kein Visum, bei einem Aufenthalt über 3 Monaten, sollte man sich allerdings bei der Polizei registrieren, dafür braucht man unter anderem seine persönliche Steuernummer (OIB), die man zuvor bei dem kroatischen Finanzamt beantragen muss, eine Kopie des Personalausweises, eine Bescheinigung, dass man über mehr als 1000 Euro an Finanzmittel verfügt, um den Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Hier hat ein einfacher Kontoauszug gereicht. Sowie die Zulassungsbescheinigung der Universität. Daneben habe ich noch eine Karte beantragen um in der Mensa zu essen, die x-cica, und ein Straßenbahn Abo. All diese Sachen werden aber auch auf dem Orientation Day am ersten Unitag erklärt und dabei lernt man auch gleich noch die anderen Austauschstudenten kennen, deshalb sollte man diesen auf keinen Fall verpassen.

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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas

sind auch im Goethe Globe veröffentlicht

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb School of Economics and Management, Kroatien Master

Wintersemester 2015/16

Ein Auslandssemester an der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM) im Rahmen

meines Masterstudiums hat mich aus mehreren Gründen interessiert. Sie ist die beste Business School

in Osteuropa und zudem AACSB akkrediert. Des Weiteren bietet sie gerade im Financebereich sehr

interessante und vor allem praxisorientiere Kurse an, was eine gute Ergänzung zu dem doch sehr

theoretischen Studium in Deutschland ist.

Nicht zuletzt ist Kroatien ein kleines aber doch äußerst faszinierendes Land, das sich in einem

ökonomischen Transformationsprozess befindet und war für mich gerade wegen seiner gewissen

Unbekanntheit interessanter als die klassischen Erasmusländer wie Spanien, Frankreich oder Italien.

Die Vorbereitungen liefen relativ unkompliziert ab, nach der Bewerbung am Fachbereich kam nach

einigen Wochen die Zusage von der Goethe-Uni. Danach musste man sich noch einmal an der ZSEM

bewerben, wobei dies lediglich formal ist. Hier sollte man zu Beginn bereits ein paar Kurse ausgewählt

haben, die einen interessieren und dann vorab den Programmkoordinatoren der ZSEM mitteilen um das

Learning Agreement zu erstellen.

Ein Problem ist, dass der Stundenplan mit den Kursen erst kurz vor Anreise fertiggestellt wurde und es

somit schwerfiel festzustellen ob sich Kurse überschneiden oder nicht und vor allem wie lange das

Semester insgesamt überhaupt geht. Bei mir hat es sich dann letztendlich über komplette 6 Monate

erstreckt, von Anfang September bis Ende Februar. Doch war jederzeit sowohl unser International

Office, mit Herrn Sandevksi als Ansprechpartner für Kroatien und das International Office der ZSEM mit

Herrn Blazevic als Ansprechpartner für Incoming Students sehr hilfsbereit und waren während dem

ganzen Aufenthalt als Ansprechpartner jederzeit verfügbar.

Die ersten Wochen waren geprägt von zahlreichen Behördengängen, als EU-Bürger braucht man zwar

grundsätzlich kein Visum, bei einem Aufenthalt über 3 Monaten, sollte man sich allerdings bei der Polizei

registrieren, dafür braucht man unter anderem seine persönliche Steuernummer (OIB), die man zuvor

bei dem kroatischen Finanzamt beantragen muss, eine Kopie des Personalausweises, eine

Bescheinigung, dass man über mehr als 1000 Euro an Finanzmittel verfügt, um den Auslandsaufenthalt

zu finanzieren. Hier hat ein einfacher Kontoauszug gereicht. Sowie die Zulassungsbescheinigung der

Universität. Daneben habe ich noch eine Karte beantragen um in der Mensa zu essen, die x-cica, und

ein Straßenbahn Abo. All diese Sachen werden aber auch auf dem Orientation Day am ersten Unitag

erklärt und dabei lernt man auch gleich noch die anderen Austauschstudenten kennen, deshalb sollte

man diesen auf keinen Fall verpassen.

Grundsätzlich stehen einem alle Kurse aus allen Masterprogrammen offen, allerdings hat man den

Vorteil, wenn man nur Kurse aus einem Programm wählt für dies zu keinen Kursüberschneidungen.

MBA-Kurse finden grundsätzlich immer abends von 17 bis 21 Uhr und meistens als Block statt. Die

Anzahl pro Woche variiert jedoch von Kurs zu Kurs. Das bedeutet das man jeweils ein Kurs für circa

einen Monat besucht und danach den nächsten.

Ich hatte folgende Kurse belegt: Financial Fraud Detection, Risk Management in Financial Institutions,

International Financial Management, Project Management und Portfolio Management and Investments.

Gerade der Kurs Portfolio Management and Investments ist sehr zu empfehlen für Leute die sich mit

dem Aktienhandel intensiv auseinandersetzen und auch vorhaben selbst zu handeln. Der Professor,

Herr Alajbeg, ist sehr erfahren, so hat er unter anderem auch für die kroatische Regierung gearbeitet.

Der Kurs Financial Fraud Detection war sehr interessant, da es hier um das Aufdecken von Betrug ging

und wir dabei auch viele nützliche Soft Skills behandelt haben, wie zum Beispiel Körpersprache etc.

In dem Kurs Risk Management in Financial Institutions wurden die Basel Regelungen sehr ausführlich

besprochen. Das Hauptaugenmerk des Kurses International Financial Management hat sich auf

Devisen und Wechselkurse gerichtet. Bei dem Kurs Project Management mussten wir ein virtuelles

Team managen und ich habe sehr viel über Teamwork gelernt, vor allem auch wie man mit kulturellen

Unterschieden, Herangehensweisen umgeht.

Alle Kurse waren sehr lehrreich und ich würde sie jederzeit wiederbelegen. Die Herangehensweise war

aber viel mehr Praxisorientiert als in Deutschland, so gab es sehr oft Gruppenarbeiten, Hausaufgaben

und Präsentationen zu erledigen. Die Professoren und Studenten waren äußerst hilfsbereit und

aufgeschlossen gegenüber Austauschstudenten. Jeder Professor hat dabei auch (s)einen Einblick in

die wirtschaftliche und politische Situation von Kroatien wiedergegeben. Dies habe ich als unglaublich

spannend empfunden gerade vor dem kürzlich erfolgten EU-Eintritt Kroatiens und der wahrscheinlich

bevorstehenden Euroeinführung.

Die Belastung war durch Hausaufgaben, Präsentationen und Seminararbeiten relativ konstant, aber

dafür nicht so hoch, wie zum Beispiel während der Klausuren Phase in Deutschland. Alle Kurse haben

am Ende auch mit einer Klausur abgeschlossen, die aber wegen der sonstigen Aufgaben wie

Präsentationen etc. nicht so hoch gewichtet wurden.

In den Unigebäuden befindet sich eine Bibliothek, die zum Lernen sehr ideal ist, allerdings hat sie

Montag bis Donnerstag nur von 10 bis 18 Uhr geöffnet und freitags von 9 bis 15 Uhr. Bevor man sie

betritt muss man seinen Namen in eine Liste eintragen, da diese Bibliothek eigentlich zu der

philosophischen Fakultät gehört, die sich die Gebäude mit der ZSEM teil.

Für Austauschstudenten besteht leider keine Möglichkeit an der Uni zu arbeiten.

Ich hatte schon circa 3 Monate vor Semesterbeginn mich mit einem anderen Austauschstudenten der

Goethe Universität auf die Suche nach einer Wohnung für 2 Personen gemacht. Im Nachhinein

betrachtet, hätten wir allerdings nicht so früh beginnen müssen. Wir haben die Wohnung über Home-

in-Zagreb gefunden (http://www.homeinzagreb.com/), die Webseite ist sehr zu empfehlen, da mir von

niemanden bekannt ist, dass er hier betrogen wurde. Leider ist es bei anderen Austauschstudenten

öfters vorgekommen, dass sie über Facebook kontaktiert wurden ob sie eine Wohnung bräuchten, dann

die Kaution überwiesen haben und es letztendlich überhaupt keine Wohnung gab. Um im Frieden mit

seinen Nachbarn zu leben, sollte man darauf achten nicht zu laute Partys zu feiern, da bei

Ruhestörungen die kroatischen Nachbarn sehr empfindlich reagieren und auch von der Polizei sehr

hohe Bußgelder verhängt werden könne.

Es ist wichtig zu wissen, dass das eigentliche Leben von Zagreb sich in der Innenstadt abspielt und es

sich daher mehr empfiehlt in der Innenstadt zu wohnen als in der Uni-nähe. Denn Busse fahren nicht

regelmäßig in die Innenstadt somit ist man entweder gezwungen zu laufen, ca 40 min. oder ein Taxi zu

nehmen, was aber auch nicht so teuer ist.

Es ist sehr zu empfehlen ein Straßenahn-/Busabo zu beantragen, das kostet pro Monat 100 kuna (ca.

12 Euro) und war für mich das Haupttransportmittel durch die Stadt.

Gegessen haben wir mittags grundsätzlich fast immer in der Mensa, dafür muss man vorher eine Karte

beantragen und kann dann sehr billig essen, ein Menü kostet unter einem Euro und das Essen ist auch

gut. Ansonsten haben wir meistens gekocht oder waren in Restaurants essen. Ein typisches kroatisches

Restaurant ist Stari Fijaker, wobei man hier unbedingt das kroatische Nationalessen Purica i mlinci

probieren muss und als Vorspeise Strukli. Daneben ist ein sehr gutes Restaurant Sofra, ein bosnisches

Restaurant in dem man die besten Grillplatten und Cevapcicis bekommt.

Das Nachtleben ist grundsätzlich zwei geteilt, einmal in Clubs in denen typische Balkanmusik gespielt

wird und die hauptsächlich von Kroaten besucht werden (zb H2O und Sokol). Ein Besuch lohnt sich hier

auf jeden Fall, da man so das „eigentliche“ kroatische Nachtleben kennenlernt.

Dann gibt es noch Clubs in denen vor allem internationale Musik gespielt wird, hier ist vor allem das

Pepper oder History besonders am Mittwoch gut, wobei hier fast ausschließlich nur Erasmusstudenten

sind.

Ich habe direkt sowohl durch die Uni, als auch durch Facebookgruppen Kontakt zu anderen

Erasmusstudenten aufgebaut und man war eine große Gemeinschaft, mit der man viele gemeinsame

Aktivitäten gemacht hat, wie gemeinsame Partys, internationale Kochabende, oder auch gemeinsame

Reisen. Die meisten anderen Erasmusstudenten kamen aus Europa, aber einige auch aus Brasilien,

Mexiko, USA oder sogar Tadschikistan.

Mir hat es auf der anderen Seite auch sehr geholfen durch die Uni direkt am Anfang Kroaten

kennengelernt zu haben, da man dadurch einen viel besseren und intensiveren Einblick in das Land

und die Kultur zu bekommen.

Eine sehr positive Seite, der kroatischen Lebensweise ist, dass Kroaten versuchen das Leben sehr zu

genießen und dabei sehr entspannt sind. So findet sich immer Zeit für einen Kaffee. Eine andere

Erfahrung war, dass Tradition und die (katholische) Kirche für viele Kroaten eine sehr große Rolle

spielen, so ist das Land im allgemeinen konservativer als Deutschland und die Familie ist für die meisten

Kroaten äußerst wichtig. Dies bedeutet aber nicht das Kroaten verschlossen gegenüber Ausländern

sind, ganz im Gegenteil die meisten Kroaten sind Ausländern, insbesondere Deutschen, sehr

aufgeschlossen und fast jeder hat Familienangehörige, die in Deutschland leben oder mal gelebt haben.

Man kommt mit Englisch im Alltagsleben gut zurecht, wobei gerade die jüngere Generation ein

ausgezeichnetes Englisch spricht. Wenn man Kroatisch lernen möchte, kann man einen Sprachkurs an

der Uni besuchen, denn die Kroaten freuen sich sehr, wenn man einige Sätze kroatisch spricht.

Grundsätzlich ist Zagreb zu jeder Tages-und Nachtzeit eine sehr sichere Stadt und man kann sich

überall bedenkenlos bewegen.

Außerhalb von Zagreb lohnen sich Wochenendausflüge nach Belgrad und Sarajevo, wobei diese

Städte sehr unterschiedlich sind. Sarajevo wirkt recht orientalisch und man muss hier unbedingt

Cevapcici essen und türkischen (bosnischen) Kaffee probieren. Die Stadt wird auch als Jerusalem des

Balkans bezeichnet, da hier drei Kulturen aufeinanderprallen, die katholische kroatische, die orthodoxe

serbische und die islamische bosnische. Dies sieht man auch an den unterschiedlichen Stadtteilen,

gerade die Altstadt orientiert an einen türkischen Basar und ist eine Touristenattraktion.

Belgrad ist vor allem orthodox geprägt und alle Straßenschilder sind auf kyrillisch. Das ist aber kaum

ein Problem, da die meisten Menschen Englisch oder Deutsch sprechen und sehr hilfsbereit sind. In

Belgrad sollte man sich auf jeden Fall die Burg anschauen. Außerdem macht Belgrad seinem Ruf als

Partystadt Nummer 1 auf dem Balkan alle Ehre. Gerade im Sommer, muss man unbedingt die Clubs

an dem Sava Fluss besuchen und wird von unfassbar guten Partys überrascht.

Zu beiden Städten fahren sowohl Busunternehmen, wobei man hier jeweils 30 Euro pro Fahrt einplanen

sollte, allerdings geht es deutlich schneller wenn man ein Auto dort hat oder sich eins mietet, und damit

dann herumreist. Allerdings sollte man Autos (mit ausländischen Nummernschildern) in Belgrad und

Sarajevo niemals einfach auf der Straße stehen lassen, sondern immer auf bewachten Parkplätzen, da

hier sehr viele Autos gestohlen werden. In beiden Städten sind die Lebenshaltungskosten nochmals

deutlich billiger als in Zagreb.

Einen weiteren Kurzausflug, unternahmen wir an die Küste in ein wunderschönes Fischerdorf,

Crikvenica. Hier fährt man mit dem Auto 2 Stunden von Zagreb aus hin, da dieser Ausflug bereits im

Oktober stattfand, war es etwas kalt zu schwimmen. Danach besuchten wir die direkt danebenliegende

Industriestadt, Rijeka, dort sollte man auf jeden Fall frischen Fisch und Meeresfrüchte probieren, diese

sind ausgezeichnet dort. Eine weitere Attraktion dort ist der große Hafen.

Im Sommer werde ich auf jeden Fall noch einmal an die Küste reisen, da sich dann das komplette Leben

Kroatiens an der Küste abspielt und die viele kroatische Familien ein Haus an der Küste haben, dass

sie dann besuchen.

Die Lebenshaltungskosten in Zagreb sind etwas billiger als in Deutschland, vor allem Essen und

Getränke in Restaurants und Bars. Lebensmittel in Supermärkten sind etwa auf dem gleichen Niveau

wie in Deutschland. Die Mietpreise schwanken zwischen 150 Euro und ca 500 Euro (inklusive

Nebenkosten). Für ein gutes Zimmer in einer WG, sollte man circa 200 bis 300 Euro einplanen.

Daneben habe ich im Monat noch ca. 400 Euro für Lebensmittel, Getränke und sonstige Sachen

ausgegeben.

Für Wochenendausflüge ist es am besten ein Auto zu mieten und dann nach einer Unterkunft über

Airbnb zu schauen, hier kann man pro Ausflug noch ca 200 Euro einplanen.

Innerhalb von Zagreb, sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die Kathedrale und der Ban Jelacic,

der Hauptplatz von Zagreb, an dem sich der Großteil des öffentlichen Lebens abspielt. Direkt daneben,

befindet sich das Zagreb Eye, ein Büroturm, der in der obersten Etage eine Aussichtsplattform hat von

der man über ganz Zagreb blicken kann.

Weitere Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Oberstadt, in der sich auch die Regierung und das

Parlament befindet, beide Gebäude befinden sich direkt neben der St. Markus Kathedrale und sind auf

jeden Fall einen Besuch wert.

Für Naturinteressierte ist noch der Jarunsee zu empfehlen, ein Baggersee der sich im Süden von

Zagreb befindet und auf dem man Kajakfahren kann, sowie der Berg Sljeme, der sich im Norden von

Zagreb befindet und auf dem man hervorragend wandern kann und im Winter Ski fahren.

Hier ein Bild von dem Zagreb Eye in Richtung Novi Zagreb.

Und hier sieht man die Kathedrale von Zagreb, eines der Wahrzeichen und den Ban Jelacic auf dem

man links ganz unten den Wochenmarkt erkennen kann.

Kurz gesagt: Das Semester an der ZSEM war eine der eindrucksvollsten Zeiten in meinem Leben, da

einerseits die Lernmethoden komplett anders als in Deutschland sind und die Balkanregion an sich

äußerst vielfältig ist und man gerade durch das Erasmusprogramm, in Kontakt mit so vielen Menschen

aus den unterschiedlichsten Ländern kommt.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM), Kroatien - Master

Wintersemester 2015/16

Vorbereitung

Für mich stand schon bevor ich mein Studium begonnen habe fest, dass ich auf jeden Fall ein Auslandssemester machen möchte und umso aufregender empfand ich den Bewerbungsprozess. Ich habe über unterschiedliche Universitäten und Städte gelesen und mich schließlich für Prag und Zagreb beworben. Letztlich habe ich einen Platz an der Zagreb School Of Economics And Management angeboten bekommen, nicht länger gezögert und zugesagt. Nun war klar, dass ich mein Auslandssemester in Kroatien verbringen würde. Ein Land, dessen Küste ich bisher nur als wunderschönen Urlaubsort kennengelernt hatte. Ich war unheimlich gespannt darauf die Hauptstadt Zagreb, die mit 792.875 Einwohnern im Landesinneren liegt, kennenzulernen. Nachdem ich mich nach der Nominierung durch die

Frankfurter Uni dann an der ZSEM bewarb, erhielt ich schon bald eine nette, persönliche Email aus Zagreb. Einige weitere Emails folgten, um jegliche Formalitäten zu regeln, bevor das Auslandssemester starten konnte. Dabei hat der persönliche Kontakt zu Stjepan, dem freundlichen Beauftragten für Incoming Students, dazu beigetragen, dass ich ohne jegliche Unklarheiten und Sorgen mein Auslandssemester antreten konnte.

Erste Wochen und Wohnungssituation

Die ersten Wochen in Zagreb waren ziemlich aufregend.

Ich bin mit dem Flugzeug angereist, andere deutsche Studenten sind mit dem Auto nach Kroatien gefahren, manche haben sogar Fahrgemeinschaften gegründet und haben das Auslandssemester so gemeinsam gestartet. Falls daran Interesse besteht, würde ich vorher zu deutschen Studenten, die nach Zagreb kommen zB. über Facebook Kontakt aufnehmen.

Glücklicherweise habe ich über eine Freundin schon in Deutschland Kontakt zu einem Kroaten aufgenommen, der auch Student an der ZSEM ist und sein Auslandssemester in Frankfurt verbracht hat, und durch seine Hilfe eine Wohnung gefunden. Bezüglich der Wohnungssuche würde ich jedoch definitiv die Facebookgruppen empfehlen, in denen einige Monate vor dem Auslandssemester viele Gesuche und Angebote zu finden sind. Falls es dennoch nicht möglich ist, etwas Passendes zu finden ist die Uni in Zagreb, wie auch bei jeglichen anderen Belangen, sehr kooperativ und hilfsbereit. Die meisten Studenten ziehen in WGs, da es preislich am Günstigsten ist und es sicherlich auch eine einmalige Erfahrung ist, in einer internationalen WG zu wohnen. Ich habe, wie einige wenige, alleine gewohnt und dafür monatlich ca. 450 € gezahlt, Freunde haben in WGs um die 300 € gezahlt. Da kommt es ganz auf die persönlichen Vorlieben an. An sich sind die Wohnungen in der Regel sehr groß, manche Kommilitonen hatten Probleme bezüglich der Nebenkosten, weshalb ich empfehlen würde, vorher die Höhe der Nebenkosten abzuklären. In Zagreb gelangt man eigentlich relativ schnell von A nach B. Dennoch empfinde ich zum Wohnen besonders die Gegend um die Uni herum (Adresse: Jordanovac Ulica 110), die eher eine ruhige Wohngegend ist, passend, da man in der Regel in Laufweite zur Uni wohnt und auch innerhalb von 15/ 20 Minuten (10 Minuten mit dem Taxi) in der Innenstadt ist. Wenn man lieber im Zentrum der Stadt wohnen möchte, ist alles in der Nähe des Ban Jelacic Squares, dem beliebten Treffpunkt und Mittelpunkt der Stadt, optimal. Ich würde die Adressen der unterschiedlichen Wohnungen einfach mal über Google Maps vergleichen und die Distanzen zu Uni, Stadt und Supermärkten („Konzum“) überprüfen.

Ich bin an einem Samstagabend in Zagreb gelandet und Montag hatten wir schon unseren Einführungstag. 120 internationale Studenten aus 24 unterschiedlichen Nationen trafen hier aufeinander. An diesem Tag wurde uns eine freundliche Einführung in Uni und Stadt gegeben und es ergibt sich die Möglichkeit mit vielen Leuten zu erzählen und sich kennenzulernen.

Da die Universität gerade im Vergleich zur Frankfurter Universität sehr klein ist (rund 1200 Studenten) fällt es unheimlich leicht, Kontakte zu knüpfen und viel Zeit gemeinsam mit Freunden in der Uni zu verbringen.

Vor allem in der ersten Woche fallen einige organisatorische Dinge an, wie beispielsweise die Anmeldung bei der Stadt und beim Finanzamt. Diesbezüglich klärt die Uni aber am ersten Tag auf und bietet auch an, dass man gemeinsam in einer Gruppe zu den jeweiligen Behörden fahren kann.

Studium an der Gasthochschule

Das Studium an der Zagreb School of Economics and Management hat mir super gut gefallen. Das Semester ist anders aufgebaut als in Frankfurt, da es an Stelle von Final Exams wie wir sie von der Frankfurter Universität kennen, Midterms – sprich Zwischenprüfungen - gibt und

von diesen pro Modul 2-3 über das Semester verteilt. Zusätzlich fallen je nach Kurs zusätzliche Anforderungen an, wie beispielsweise Hausarbeiten, Gruppenarbeiten oder Präsentationen. Die Lerngruppen sind wesentlich kleiner, die Anzahl der Teilnehmer schwankt in etwa zwischen 15 und 40 Teilnehmern, wodurch ein sehr interaktives Lernen stattfindet. Es besteht die Möglichkeit, Literatur aus der Bücherei auszuleihen, man hat jedoch keinen Zutritt zu der Bücherei, sondern fordert die Bücher bei einer Sekretärin an.

Zagreb School Of Economics And Management

Die Kurswahl wird vor der Anreise schon getroffen. Diesbezüglich gab es die größten Komplikationen, da ich beispielsweise lange überlegt habe, welche Kurse ich belegen möchte natürlich auch im Hinblick der geforderten WPMs in Frankfurt, da ich alle Kurse anrechnen lassen wollte. Nachdem ich meine finale Auswahl getroffen habe, schickte ich diese an die Gasthochschule und bekam bestätigt, dass ich an den Kursen teilnehmen dürfe. Angekommen stellte ich fest, dass sich 80% der Kurse überschnitten und ich musste umwählen. Letzten Endes war ich sehr glücklich mit meiner Kursauswahl, jedoch würde ich als Tipp geben, schon bei der ersten Wahl zu fragen, ob eventuell die Kurszeiten schon feststehen, um die Prozedur etwas zu erleichtern.

Generell werden einige verschiedene interessante Kurse angeboten. Ich habe die folgenden Kurse belegt: E-Business, Entrepreneurship, Promotion, Personal Finance und Cost Accounting und Economic Geography.

Im Kurs E-Business haben wir unsere eigene Website erstellt und haben dafür jede Woche von unserem Prof Tipps bekommen bzw. verschiedene Features kennengelernt. Der Kurs hat mir aufgrund des hohen Praxisbezuges sehr viel Freude bereitet. In diesem Kurs gibt es eine anschließende Präsentation der erstellten Website, die bewertet wird.

Entrepreneurship ist ein beliebter Kurs, dessen Thematik mir persönlich auch sehr gut gefallen hat. Kursinhalt ist hier die Erstellung eines Business Plans in Teams. Diese Arbeit hat besonders im internationalen Team sehr viel Spaß gemacht.

Der Kurs Promotion war thematisch interessant, leider wurde die Vorlesung an sich leider nicht sehr ansprechend gehalten. In diesem Kurs wird eine Zwischenprüfung geschrieben und auch ein Promotion Plan erstellt.

Personal Finance umfasste zwei Midterms, sowie einige Gruppenarbeiten, wobei es thematisch vor allem um Steuern, Finanz- und Investitionsplanung und Rente geht.

Cost Accounting besteht aus einer Vorlesung und anschließender praktischen Übungsstunde, in der die verschiedenen Modelle der Kostenrechnung anhand von Beispielen sehr gut erklärt werden. Es werden drei Zwischenprüfungen geschrieben.

Economic Geography ist ein Kurs, in dem zwei Hausarbeiten geschrieben werden. Thematisch geht es dabei vor allem um makroökonomische Fragestellungen. Der Kurs war sehr interaktiv,

es wurde viel diskutiert, wobei für meinen Geschmack nicht wirklich ein roter Faden durch den Kurs ging.

Zusätzlich zu diesen Kursen habe ich den kroatischen Sprachkurs, der von der Uni angeboten wurde besucht, da dieser nicht angerechnet wird, habe ich jedoch die Klausur nicht mitgeschrieben, dies jedoch vorher der Professorin mitgeteilt.

Alltag und Freizeit

Die Freizeit lässt sich in Zagreb ganz vielfältig gestalten.

Einige Fitnessstudios bieten extra Studentenverträge an, man kann für ca. 30€ pro Monat für die Zeit des Auslandssemesters trainieren. Es werden auch einige wenige Sportkurse von der Uni angeboten. Außerdem gibt es häufig Veranstaltungen, die von der Gastuniversität oder von ESN Zagreb organisiert werden, wie beispielsweise Pub Quizzes, Hiking oder Ausflüge außerhalb von Zagreb.

Das Studentenleben in Zagreb war einmalig. Ich denke, dass insbesondere durch die Überschaubarkeit der Universität die Beziehungen zwischen den Austauschstudenten super gut waren. Wir waren häufig in großen Gruppen unterwegs, haben verschiedene Restaurants erkundet, oder sind über das Wochenende häufig weg gefahren.

Ein leckeres kroatisches Restaurant ist das „Stari Fijaker“, die Straßen von Zagreb halten ganz viele schöne Bars und Cafes bereit, dabei ist z.B. das Johann Franck direkt am Ban-Jelacic-Platz zu nennen und natürlich die unter Erasmusstudenten beliebte Kneipe „Ziraffa“.

Auch für Nachtschwärmer hat Zagreb einige unterschiedliche Alternativen zu bieten. Es gibt viele Clubs u.a. Gallery, Opera, Katran.

Die Stadt bietet viele schöne verschiedene Orte, an denen man sich gut die Zeit vertreiben kann. Darunter zählen: Jarun See (Wakeboarden im Sommer), Dolac Markt (frische und günstige von kroatischen Bauern), Ban-Jelacic Square, Maksimir Park uvm. Es gibt viele interessante Museen wie zB. das „Museum of Broken Realtionships“.

Ban-Jelacic-Platz

Die Uni hat einen Wochenendtrip auf die Insel Rab organisiert, sowie einen Tagesausflug zu den Plitvicer Seen diese Trips kann ich nur empfehlen, in der Regel haben auch alle Studenten teilgenommen. Außerdem sind wir am Wochenende oft spontan weggefahren, haben uns Autos ausgeliehen oder sind mit Bussen gefahren, die auch sehr günstige Fahrten anbieten. Tickets für die Busse können online über die Webseite des Busbahnhofs gebucht werden (http://akz.hr/default.aspx?id=260) oder auch vor Ort („Autobusni Kolodvor“).

Wir sind nach Zadar, Bosnien (Sarajevo, Mostar) – Dubrovnik – Split und Budapest gefahren. Die Busse nach Budapest sind jedoch schnell ausgebucht, da freitags nur ein Bus verkehrt.

Persönliches Fazit

Ich bin unglaublich dankbar für die Zeit in Zagreb. Es war eine ganz besondere Zeit mit tollen Menschen und Erinnerungen.

Das Studium an der Zagreb School of Economics and Management eignet sich meiner Meinung nach super für ein Auslandssemester, da die Universität nicht so groß ist, man schnell Leute kennenlernt und auch immer einen Ansprechpartner hat, falls es Fragen gibt. Auch Zagreb ist eine tolle Stadt, die viele Möglichkeiten bietet, im Sommer, als auch im Winter.

Falls ihr weitere Fragen zu einem Auslandssemester an der ZSEM habt, meldet euch gerne bei mir: [email protected].

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM), Kroatien - Master Wintersemester 2015/16

Orientierungstag

Für jeden Studenten stellt sich irgendwann die Frage Auslandssemester ja oder nein. Nachdem ich mich

im Bachelor noch gegen ein Auslandssemester entschlossen hatte, wollte ich im Master unbedingt die

Gelegenheit nutzen ein anderes Land und ein anderes Bildungssystem kennen zu lernen. Aus den

Erfahrungen, die ich in den letzten 6 Monaten gemacht habe, kann ich nur jedem empfehlen ein

Auslandssemester zu absolvieren. Man lernt sehr viele neue Menschen aus den verschiedensten

Kulturen kennen und macht unglaublich viele neue Erfahrungen. Neben der Fragen, ob man ein

Auslandssemester machen möchte oder nicht, stellt sich vor der ganzen Organisation noch die Frage

wohin es denn gehen soll. In meinem Fall habe ich mich für die Zagreb School of Economics and

Management (ZSEM) in Kroatien entschieden. Warum ausgerechnet Kroatien? Zum einen hat die

ZSEM einen ausgezeichneten Ruf in Osteuropa, zum anderen war ich zuvor nie in Kroatien geschweige

denn noch östlicher in Europa. Wirft man einen Blick auf die Landkarte stellt man fest, dass Zagreb von

vielen anderen europäischen Ländern und Städten nicht weit entfernt und daher ein optimaler

Ausgangspunkt für Reisen ist. Aber dazu gleich noch mehr. Letztendlich war es eine Mischung von

akademischen Gesichtspunkten, Interesse an der Kultur und Neugierde auf einen anderen Teil

Europas, den ich bisher noch nicht kennen lernen konnte.

Vorbereitungen

Nachdem ich die Nominierung für das Auslandssemester in Zagreb hatte, wurde der Erstkontakt zu dem

Erasmus Koordinator der ZSEM durch das International Office des Fachbereichs hergestellt. Per E-Mail

wurden alle wichtigen Informationen und Formulare mit Erklärungen bereitgestellt. Der wichtigste Schritt

war zunächst das Anmeldeformular für die Gastuniversität und das Learning Agreement auszufüllen

sowie alle benötigten Nachweise zusammen zu stellen. Alle Kurse der Gastuniversität konnten im

Internet eingesehen werden und die Details zu den Kursen wurden auf Nachfrage in Form der Syllabi

zur Verfügung gestellt. Problematisch war bei der Zusammenstellung der Kurse allerdings, dass der

genaue Stundenplan der Kurse noch nicht ausgearbeitet war (hierzu gleich mehr). Nachdem das

Learning Agreement komplett ausgefüllt war, schickte ich das Anmeldeformular zusammen mit den

geforderten Nachweisen (Versicherungsbescheinigung, Immatrikulationsnachweis etc.) und dem

Learning Agreement per E-Mail an die ZSEM. Bereits nach nur wenigen Tagen bekam ich

Rückmeldung, dass alle erforderlichen Dokumente eingetroffen waren und ich damit offiziell für das

Semester an der ZSEM akzeptiert wurde. Parallel zu den Formularen, welche die Gastuniversität

forderte, musste noch die Formalitäten auf der Erasmus Mobility-Plattform abgearbeitet werden mit

denen ich euch an dieser Stelle nicht langweile möchten, da sie für jeden Erasmus-Austausch gleich

sind. Mit den oben beschriebenen Formalien war die Vorbereitung für das Auslandssemester (bis auf

die Wohnungssuche) beendet.

Etwa 2 Monate vor Beginn des Semesters bekam ich einen Buddy (ein Student der ZSEM) zugeteilt,

der mein Ansprechpartner vor Beginn des Semesters und in den ersten Wochen des Semester sein

sollte. Leider hat mein Buddy bis heute keinen Kontakt mit mir aufgenommen oder auf Nachrichten

von mir reagiert. Grundsätzlich ist es aber eine schöne Sache, dass man einen Buddy an die Seite

gestellt bekommt. Bei den meisten Austauschstudenten war der Buddy sehr engagiert und hilfsbereit.

Wohnungssuche

Nachdem die Formalitäten der Bewerbung und Anmeldung bei der Gasthochschule beendet waren,

ging es an die Wohnungssuche. Wie man sich sicher vorstellen kann gestaltet sich die Wohnungssuche

aus der Ferne nicht gerade einfach, insbesondere da die ZSEM keine eigenen Wohnheime unterhält

und man somit auf dem freien Wohnungsmarkt eine Unterkunft finden muss. Glücklicherweise wurde

vom International Office der ZSEM eine Liste von Agenturen, die Wohnungen vermitteln sowie von

Privatleuten, die Wohnungen an Studenten vermieten, bereitgestellt, sodass man zumindest einen

Startpunkt für die Suche hatte. Ich habe mich bei der Wohnungssuche an eine der bekanntesten

Agenturen in Zagreb gewandt: „Home in Zagreb“. Auf der Homepage der Agentur kann man sich

Wohnungen anschauen und bei Interesse kümmert sich die Agentur um alle Formalitäten mit dem

Vermieter und ist bei Ankunft in Zagreb auch vor Ort. Dafür wird eine einmalige Gebühr fällig, die ich

gerne in Kauf genommen habe, um die Sicherheit zu haben, dass ich mit der Wohnung oder dem

Vermieter bei Ankunft in Zagreb keine Probleme habe. Zu diesem Thema auch eine Warnung: Natürlich

werden auch genügend Wohnung von Privatpersonen auf Facebook in den entsprechenden Erasmus

Gruppen angeboten. Hier tummeln sich aber einige schwarze Schafe. Mir sind mehrere Fälle bekannt

bei denen die Studenten ohne Wohnung in Zagreb standen und die vorgeleistete Kaution war verloren.

Schaut euch daher die Profile der Vermieter genau an oder nutzt einfach eine Agentur und zahlt die

anfallende Gebühr. Damit seid ihr auf der sicheren Seite. Ich kann euch die Agentur „Home in Zagreb“

nur empfehlen. Die Wohnung war in guten Zustand und hat exakt mit den Bildern und Beschreibungen

im Internet übereingestimmt. Während der gesamten Zeit in Zagreb gab es keinerlei Probleme mit dem

Vermieter oder der Agentur.

Start ins Ungewisse (die ersten Tage)

Fünf Tage vor Semesterbeginn ging meine Reise nach Kroatien los. Um vor Ort mobil zu sein entschloss

ich mich mit dem eigenen Auto nach Kroatien zu fahren. Kaum in Kroatien angekommen lernte ich

bereits die ersten Austauschstudenten kennen, die ebenfalls etwas früher angereist waren. Via

Facebook war es kein Problem sich entsprechend zu verabreden. In den darauffolgenden Tagen vor

Semesterstart erkundete ich gemeinsam mit anderen Studenten die Stadt und versuchte mich in der

neuen Umgebung zu Recht zu finden.

Am ersten Tag des Semesters fand für alle Austauschstudenten ein Orientierungstag statt. Los ging es

mit einer förmlichen Begrüßung der 120 Austauschstudenten durch den Dekan und das International

Office der ZSEM. Ebenfalls zu Beginn der Veranstaltung bekam jeder Student ein Willkommenspaket

in dem alle wichtigen Informationen, Formulare und der Tagesablauf beschrieben waren. Nach einer

kurzen Vorstellungsrunde und einem gemeinsamen Bild wurden wir in 4 Gruppen aufgeteilt. Innerhalb

der etwas kleineren Gruppen wurde uns dann erklärt was wir in den nächsten Tagen zu erledigen hatten.

Im Anschluss gab es ein gemeinsames Mittagessen und dann eine von der Universität organisierte

Stadtführung.

Die ersten Tage in Kroatien waren von Behördengängen geprägt: Meldung bei der Polizei, Beantragung

der OIB-Nummer (kroatische Steuernummer), Beantragung des Fahrausweises sowie die Beantragung

der X-Card, die man benötigt, um in den Kantinen für Studenten essen zu können. Gerade die

behördlichen Gänge dauerten, wie aus Deutschland gewohnt, relativ lange. Glücklicherweise gab es

von der Universität organisierte Termine an denen ein Mitarbeiter des International Office mit uns zu

den Behörden gegangen ist, um die entsprechenden Formalitäten zu erledigen. Oftmals ist es

notwendig jemanden dabei zu haben der kroatisch spricht, da nicht jeder Mitarbeiter auf den Behörden

Englisch spricht. Da ich nicht an jedem Termin konnte, war ich daher auf die Hilfe kroatisch-sprechender

Studenten angewiesen. Zum Glück sind die meisten Studenten an der ZSEM sehr hilfsbereit und nach

kurzer Zeit hatte ich bereits jemanden gefunden der mit mir die Behördengänge erledigte. Insgesamt

dauerte es fast 3 Wochen bis alle Formalitäten vor Ort erledigt waren.

Studieren an der ZSEM

Das Studium an der ZSEM gestaltete sich im Vergleich zur Goethe-Universität völlig unterschiedlich.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass mein Semester in Zagreb während des Masterstudiums stattgefunden

hat und meine Ausführungen sich daher immer nur auf das Masterstudium an der ZSEM beziehen.

An der ZSEM gibt es auf der Masterebene nur MBA Programme, die sich hinsichtlich der fachlichen

Ausrichtung unterscheiden. Als Austauschstudent ist es jedoch möglich aus allen Programmen Kurse

zu wählen. Aufgrund der Anwesenheitspflicht kann es allerdings durch Überschneidungen zwischen

den Kursen der verschiedenen Programme dazu kommen, dass man nicht jeden gewünschten Kurs

belegen kann. Allerdings sind die meisten Professoren kompromissbereit, sodass ich in vielen Fällen

auch trotz Überschneidungen die Kurse meiner Wahl belegen konnte. Da der Stundenplan für die MBA-

Programme erst 3 Tage vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt wurde, war es leider nicht möglich

bereits bei der ersten Auswahl der Kurse für das Learning Agreement auf solche Überscheidungen

Rücksicht zu nehmen. In den ersten Tagen an der ZSEM musste ich mich daher mit vielen Professoren

auseinander setzen, um abzuklären welche Kurse ich trotz Überscheidungen belegen konnte. Da ich

nicht für jede Überschneidung eine Lösung finden konnte, war ich gezwungen mein Learning Agreement

zu ändern. Dies war aber ohne Probleme möglich.

Die ZSEM ist eine eher kleine Universität was sich auch in der Kursgröße der Masterkurse

wiederspiegelt. Im kleinsten Kurs war ich mit gerade mal 5 anderen Stundeten und im größten Kurs

waren wir insgesamt ca. 20 Studenten. Durch die geringe Anzahl der Studenten entsteht eine sehr

angenehme Lernatmosphäre, die durch viel Interaktion zwischen den Studenten und dem Professor

geprägt ist. Oftmals wechseln sich reine Theorieblöcke, die vom Professor vorgetragen werden, mit

Übungen oder Diskussionsrunden innerhalb der Vorlesungen ab. Insgesamt ist das Masterstudium der

ZSEM durch viel praktische Anwendung in Form von Case Studies geprägt. Auch Präsentationen und

kleinere Ausarbeitungen gehören zur Tagesordnung. Im Gegensatz zur Goethe-Universität machen

klassische Klausuren nur einen Bruchteil der Gesamtnoten aus. Die Vorlesungen werden in Form von

Blockveranstaltungen abgehalten. Die Masterkurse finden immer zwischen 17 und 21 Uhr statt, sodass

auch einige bereits berufstätige Studenten an den Kursen teilnehmen. Ein Kurs geht in der Regel über

3 bis 4 Wochen an 3 Tagen in der Woche. Manche Kurse werden allerdings auch nur über einen

Zeitraum von 2 Wochen gehalten und dafür finden die Vorlesungen jeden Tag statt. Ein besonderes

Plus an der ZSEM ist die große Anzahl an Gastdozenten, die in der Regel zu den führenden

Wissenschaftlern auf ihrem Gebiet zählen. Ich durfte insgesamt in den Genuss von 3 Gastdozenten

kommen: Einer aus den USA, einer aus Singapur und einer aus den Niederlanden. Die Kurse in den

MBA-Programmen werden grundsätzlich in Englisch abgehalten. Sprachliche Barrieren gibt es an der

Universität daher so gut wie gar nicht.

Die allgemeine Atmosphäre an der ZSEM ist sehr familiär. Gerade im Masterstudium kennt man sich

innerhalb der Studentenschaft auch programmübergreifend. Auch das Verhältnis zu den Professoren

ist sehr eng. Jeder Professor steht jederzeit für Rückfragen zur Verfügung und versucht individuell auf

Probleme einzelner Studenten einzugehen. Ein Manko an der ZSEM ist die Bibliothek. Diese ist keine

Präsenzbibliothek. Es ist nur möglich Bücher auszuleihen. Unglücklicherweise ist die Online-Suche für

Bücher nur in Kroatisch verfügbar und Austauschstudenten haben keinen Zugriff auf den Online-

Katalog. Um Bücher auszuleihen muss man immer zu den Mitarbeitern der Bibliothek und mit Ihnen

gemeinsam nach Büchern suchen, was sehr umständlich ist. Auch ist das Angebot der Bibliothek sehr

beschränkt. Als Alternative dient die Bibliothek der staatlichen Universität, die nur 20 Minuten entfernt

ist. Grundsätzlich sind aber alle Bücher die benötigt werden in der Bibliothek der ZSEM verfügbar.

Vergünstigungen und Transportmöglichkeiten

Ähnlich wie in Deutschland gibt es in Zagreb für Studenten für Museen, Schwimmbäder, etc. Exklusiv

für Studenten gibt es über das gesamt Stadtgebiet verteilt Kantinen, in denen man für umgerechnet 2€

drei Gänge bekommt, die geschmacklich in Ordnung sind. Hierfür wird die bereits oben erwähnt X-Card

benötigt, die man einmalig für umgerechnet 5€ anfertigen lassen muss. Für alle weiteren

Vergünstigungen in Zagreb genügt ein normaler Studentenausweis (auch der Ausweis der

Heimuniversität wird akzeptiert).

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist innerhalb des Stadtkerns sehr gut. Im Abstand von 10

Minuten fahren Straßenbahnen. Sobald man sich allerdings nur ein wenig vom Stadtzentrum weg

entfernt lassen die Anbindungen häufig zu wünschen übrig. Insbesondere am Abend und in der Nacht

kann es häufig vorkommen, dass man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr nach Hause

kommt. Da jedoch die Kosten für ein Taxi um ein vielfaches günstiger sind als in Deutschland stellt dies

kein Problem dar. Ein Fahrt über 10 km kostet umgerechnet 5€. Da man in der Regel nicht alleine im

Taxi sitzt halten sich die Kosten daher sehr in Grenzen, sodass ich und auch andere

Austauschstudenten sehr häufig mit dem Taxi unterwegs waren. Für den öffentlich Nahverkehr kostet

ein Einzelfahrschein 1,20€. Die Monatskarte für Studenten beläuft sich auf ca. 15€. Alles in allem kommt

man in Zagreb mit Bus, Bahn und Taxi relativ schnell überall hin und das auch zu einem günstigen

Preis.

Freizeit

Das Masterstudium an der ZSEM lässt genügend Zeit um die Stadt, das Land und die Kultur näher

kennen zu lernen. Die Kaffeekultur wird in Zagreb groß geschrieben. Es ist daher nicht verwunderlich,

dass es unzählige Kaffees gibt, die zum Verweilen einladen. Zagreb bietet eine Vielzahl an

Freizeitaktivitäten wie Museen, Kinos und Sehenswürdigkeiten etc.. Natürlich gibt es auch ausreichend

Bars und Clubs. Auch für Sportbegeisterte hat Zagreb viel zu bieten. Der nahegelegene Berg Sljeme

lädt im Wintersemester zum Skifahren und im Sommersemester zum Wandern ein. Fußball, Basketball,

Handball und Eishockey zählen zu den beliebtesten Sportarten in Kroatien. In Zagreb befinden sich die

besten Mannschaften Kroatiens und es lohnen sich Besuche im Stadion oder in der Halle.

Auch die ZSEM selbst bietet außerhalb des Studiums Freizeitaktivitäten an. Zu Beginn des Semesters

organisierte die Universität einen Trip zum berühmten Nationalpark „Plitvicier Seen“. Ein absolutes Muss

wenn man sich in Zagreb befindet. Neben diesem Ausflug organisierte die Universität auch ein

Wochenende am Meer und eine Klettertour. Des Weiteren informierte das International Office

durchgehend über Veranstaltungen in Zagreb, sodass einem nie langweilig werden konnte.

Plitvicier Seen

Zagreb ist zudem ein idealer Ausgangspunkt zum Reisen. Wien, Venedig, Budapest, Sarajevo und viel

Städte mehr befinden sich nur 3 bis 4 Autostunden von Zagreb entfernt. Alle Städte lassen sich auch

durch Fernbusse erreichen. Diese Gelegenheit habe ich mir nicht entgehen lassen und war jedes zweite

Wochenende unterwegs. Die Kosten für An- und Abreise und Hotels halten sich dabei auch in Grenzen,

sodass man diese Wochenendtrips auch mit nur einem geringen Budget realisieren kann. Gemeinsam

mit anderen Studenten waren das unvergessliche Trips. Also nutzt die Gelegenheit!!!

Monatliche Kosten

Wohnen 350€

Lebensmittel 150€

Nahverkehr/Taxi 30€

Freizeit (inkl. Reisen) 250€

Summe 780€

Ohne Städtetrips sind 600€ monatliche Kosten realistisch.

Fazit

Die Entscheidung mein Auslandssemester in Zagreb zu machen werde ich nie bereuen. Vom

akademischen Standpunkt aus konnte ich eine ganz andere Art des Studiums mit viel mehr Interaktion

erleben. Zudem wird in der ZSEM großen Wert auf Praxisnähe gelegt, was das eher theoretische

Studium an der Goethe-Universität komplementiert. Außerdem konnte ich viele neue Menschen kennen

lernen von denen ich einige jetzt zu meinen Freunden zähle.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb

School of Economics and Management

Wintersemester 2014/15 – Master

Vorbereitung

Nach der Zusage von der Zagreb School of Economics and Management (ZSEM) beginnt der bürokratische Akt des ERASMUS+ Programms. Dies ist zum Teil recht zeitrauben, da immer wieder neue Unterschriften und Dokumente gefordert werden. Man muss jedoch festhalten, dass die Unterstützung von der Uni Frankfurt und der ZSEM hervorragend war. Vor allem das International Office an der ZSEM unterstützt einen bei allen Fragen. Dadurch war die Organisation vorab gut zu meistern. Von der Uni Frankfurt erhält man eine E-Mail mit den Namen der Kommilitonen die mit auf die Reise gehen. Dadurch hat man die Möglichkeit die anderen vorher schon zu kontaktieren, sie kennen zu lernen und sich gemeinsam auf das Auslandsemester vor zubereiten.

Wohnungssuche und Anreise

Da es sich bei der ZSEM um eine private Universität handelt, wird von der Universität kein Wohnheimsplatz gestellt bzw. vermittelt. Ich musste mich also selbst auf die Suche nach einem WG-Zimmer machen. Ich habe vom International Office der ZSEM eine Agentur vermittelt bekommen, welche Wohnungen und Zimmer für Studenten anbietet (http://www.homeinzagreb.com). Nach kurzer Recherche, habe ich mich letztlich auch dazu entschieden über diese Agentur ein Zimmer zu buchen. Auf der Homepage kann man sich die verfügbaren Wohnungen anschauen und dann per Mail seine Auswahl treffen. Ein wenig kompliziert war dann aber die Zuteilung der Wohnung, da immer wieder Wohnungen weg waren und neue hinzugekommen sind. Nach zwei Wochen Email-Verkehr mit der Agentur hatte ich dann mein Zimmer sicher. Für die Vermittlung wurde eine Gebühr von 150 € fällig. Jetzt konnte auch die Planung der Anreise starten. Ein Flug ist die schnellste Anreisemöglichkeit und preislich auch völlig in Ordnung. Man finden zum Teil Tickest für 40 € nach Zagreb. Das Busliniennetz nach Zagreb ist zudem gut ausgebaut und sehr preiswert. Ich hatte mich für einen Flug entschieden. Vom Flughafen aus fuhr ein Bus direkt in die Innenstadt von Zagreb. Dieser kostet um die 4 € und fährt direkt vor dem Flughafen los. An meiner Wohnung wurde ich von dem Vermieter und einer Dame der Agentur empfangen. Beide waren sehr freundlich und hilfsbereit. Einige Tage später ist dann auch mein französischer Mitbewohner, der ebenfalls an der ZSEM studiert hat, eingezogen.

Die erste Woche

Die erste Woche begann mit einem Orientation Day. Alle ausländischen Studenten wurden begrüßt und wir erhielten ein Welcome Package mit allen wichtigen Informationen rund um die Uni und Zagreb. Nachdem alle Formalien geklärt waren ging es in die Innenstadt zu einer Führung. Am Abend war die erste Party mit allen in einen Club angesagt. Es war ein super erster Tag. In der ersten Woche wurden mit Hilfe des Internation Office alle wichtigen Formalitäten, wie Transportation Pass, polizeiliche Meldung und Students Card, erledigt.

An dieser Stelle muss ich leider von den Komplikationen bei der Kurswahl berichten. Im Vorgang habe ich über die Homepage mir Kurse aus verschieden MBA Programmen zusammengestellt. Dies hat zu vielen Problemen geführt. Erstens waren dem International Office noch keine Zeiten der Kurse bekannt, obwohl das Semester offiziell schon begonnen hatte. Zudem musste ich feststellen, dass alle Kurse abends von 17.00 – 21.00 Uhr stattfinden und als Blockeinheiten angesetzt sind. Es war nicht ersichtlich, dass man eigentlich einem MBA Programm folgen sollte um keine Überschneidungen der Veranstaltungen zu haben. Diese Auskunft hat mir das International Office nie gegeben. Auch über die

Semesterdauer habe ich leider Fehlinformationen erhalten. Es hat 2 Wochen gebraucht um mir meinen Stundenplan zusammen zustellen. Ich musste gefühlt 1000-mal meinen Studienplan umstellen. Das International Office hat mir zwar so gut es ging geholfen, jedoch gab es ein riesen Kommunikationsproblem zwischen den MBA Programmkoordinatoren und dem International Office. Es wäre hilfreich, sogar notwendig gewesen vorab mehr Informationen zu erhalten. Für das Bachelor Programm war dies wesentlich besser organisiert. In dieser Hinsicht hat die ZSEM einiges Verbesserungspotential. Als jedoch alles Durchgeplant war, verlief der Rest reibungslos.

Studieren an der ZSEM

Ich habe die MBA Kurse International Financial Management, Quantitative Methods for Managers, Financial Reporting, Corporate Finance Management und Financial Derivatives besucht. Diese fanden in der Regel 3-4 mal die Woche von 17.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Ein Kurs hat meist über einen Zeitraum von 4-5 Wochen stattgefunden, sodass man sich intensiv mit einem Thema beschäftigen konnte. Am besten hat mir der Kurs International Financial Management gefallen. Dieser hast sich mit aktuellen Themen rund um den Bereich FOREX beschäftigt. Die Atmosphäre in den Kursen war super. Die Kurse waren mit einer Größe von 15-20 Studenten sehr klein, wodurch immer wieder gute Diskussionen zustande kamen. Alle meine 5 Kurse waren geprägt von praktischen Beispielen, Case Studies und Übungseinheiten. Die meisten Case Studies musste in einer Gruppe angefertigt und präsentiert werden. Da dies an deutschen Universitäten meist nicht gefordert wird war das eine super Erfahrung und hat echt Spaß gemacht. Super war auch, dass man mein den Gruppenarbeiten stärker in Kontakt mit den kroatischen Studenten kommen ist. So kann man viel über ihre Einstellung zum Leben, Wirtschaft und Politik erfahren, zudem sind echte Freundschaften entstanden. Da viele Professoren aus der Praxis sind, kann man als Student stark von ihren Erfahrungen profitieren. Meist hat sich die Note aus einer Präsentation, einer Klausur und der Mitarbeit zusammengesetzt.

Die Universität ist an sich ist sehr überschaubar und man findet sich sehr leicht zurecht. Sie ist mit vielen Computerplätzten, einer Cafeteria und einer Bibliothek gut ausgestattet. In 10 min Fußweg befand sich eine Mensa. Dort gab es Frühstück, Mittagessen und Abendessen im Menü für unter einem Euro. Sehr positiv war, dass die für die Vorlesung relevante Bücher für jeden Studenten zur Verfügung standen.

Leben in Zagreb

Das Leben in Zagreb findet hauptsächlich in der Innenstadt statt. Dort findet man sich nach kurzer Zeit gut zurecht. Geprägt ist die Innenstadt durch die vielen Cafés, Restaurant und Bars. Es herrscht dadurch immer Leben in der Stadt, sodass man sich direkt wohl fühlt. Das Preisniveau in Kroatien ist sehr unterschiedlich. Lebensmittel, Produkte des täglichen Bedarfs, Kleidung, usw. haben in etwa die gleichen Preise wie in Deutschland. Günstig sind jedoch Restaurants, Cafés, Taxis, Bars und Clubs. Als Student in Zagreb kann man damit eine echt gute Zeit erleben. Zudem kann man viel Zagreb unternehmen. Kulturell ist eigentlich alles geboten. Da die Kroaten recht sportbegeistert sind kann man eigentlich jede Woche verschiedene Events besuchen. Besonders zu empfehlen sind Eishockey, Handball und Futsal Spiele.

Zagreb eignet sich zudem perfekt als Ausgangspunkt für verschiedene Trips. Ein Tagestrip an die Plitvicer Seen ist nur zu empfehlen. Diese sind sehr beeindruckend. Zudem ist man in gut 2 Stunden mit dem Bus an der Küste und diese ist in Kroatien einfach nur traumhaft. Im September ist es noch gut warm und man kann schöne Tage am Strand verbringen. Zudem sind die Küstenstädte kulinarisch und architektonisch einfach nur klasse. Des Weiteren ist man in zwei Stunden in Ljubljana, einer wunderschönen Stadt. Am besten geht man mit Bussen auf Reisen. Das Netz ist super ausgebaut und man kommt überall unproblematisch ans Ziel.

Fazit

Die fünf Monate in Zagreb gingen wie im Fluge vorbei. Rückblickend war es eine gute Entscheidung nach Zagreb zu gehen. Kroatien ist ein wunderschönes Land mit einer guten Lebensqualität. Ich hatte eine wunderbare Zeit dort, voller neue Eindrücke und viel Spaß. Die Freundschaften die dort entstanden sind, sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Wer eine neue Kultur kennenlernen, neue Freundschaften finden und ein abwechslungsreiches Auslandssemester machen will sollte sich auf jeden Fall für ein Semester an der ZSEM bewerben.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb

School of Economics and Management

Wintersemester 2014/15 – Master

Angefangen hat alles mit dem dringenden Wunsch ein Auslandssemester zu machen. Da ich Masterstudentin bin war das nun sozusagen die letzte Möglichkeit unbeschwert als Austauschstudentin in ein fremdes Land zu gehen. So erkundigte ich mich beim International Office über die von Erasmus gebotenen Möglichkeiten, die ich im Rahmen meines Masterstudiums nutzen konnte. Fünf Orte standen zur Verfügung, dadurch konnte ich mich sehr schnell entscheiden. Für die Bewerbung setzte ich meine Prioritäten auf Zagreb (1. Priorität) und Milano (2. Priorität). Das Bewerbungsverfahren war zwar zeitintensiv, hat sich aber gelohnt. Glücklicherweise bekam ich ein paar Wochen später die Zusage für meine erste Priorität Zagreb und konnte mich somit dann auch direkt bei der Gasthochschule Zagreb School of Economics and Management (ZSEM) bewerben. Kurze Zeit später bekam ich auch von dieser die Zusage. Nun stand meiner persönlichen Auslandserfahrung nichts mehr im Weg.

Circa vier Wochen vor dem Beginn des Semesters in Zagreb am 08.09.2014, habe ich angefangen nach Wohnungen zu suchen. Zuerst nur über die zwei Webseiten, die auf der Internetseite der Gasthochschule angeboten wurden. Eine davon war von einer Agentur, bei der man Provision bezahlen musste. Die andere war von einem privaten Wohnheim, dass allerdings nur ab Oktober Zimmer vermietete und diese dann auch bis Ende Juli gemietet bzw. für den kompletten Zeitraum hätten bezahlt werden müssen. Da für mich beide Möglichkeiten nicht die Besten waren, beschloss ich mir ein Zimmer auf anderem Wege zu suchen. Zuerst nutzte ich natürlich Google, dann kam mir jedoch die Idee auf Facebook zu schauen. Nachdem ich bei zwei bis drei verschiedenen Gruppen auf Facebook beigetreten war, fand ich sogleich auch eine nette Annonce, in der eine Kroatin eine Mitbewohnerin für ihre Wohnung suchte. Wir schrieben ein paarmal und schon stand fest, dass ich einziehen konnte. Die Kaution überwies ich ihr vorweg, mit der ersten Monatsmiete einigten wir uns, dass ich diese bezahle sobald ich eingezogen bin. Die Mietpreise dort betragen zwischen 200,00€ bis zu 500,00€ im Monat. Als nächsten Schritt musste ich mir Gedanken machen, wie ich denn nun von Frankfurt nach Zagreb reisen würde. Für die Anreise verglich ich Bus, Bahn und Flüge. Die günstigste und beste Möglichkeit war die Variante mit dem Bus, da man im Bus keine Beschränkung des Gewichtes oder Anzahl der Gepäckstücke hat. Ich buchte den IC-Bus der Deutschen Bahn. Wenn man früh genug bucht kann man auch richtig sparen. Man reist zwar ca. 12 Stunden, da man aber nur einmal in München umsteigen muss, gestaltet sich das Ganze auch sehr komfortabel. (Man reist von Frankfurt nach München mit dem Zug und steigt in München direkt in den Bus nach Zagreb um.)

Ich bin zwei Tage vor dem Start der Universität angereist. Meinem Erachten nach war das auch vollkommen ausreichend, da man alle notwendigen Informationen zusammengefasst in der Einführungsveranstaltung an der Universität bekommt. Somit muss man sich da nicht schon vorher alleine auf Behördengänge machen. Das International Office der Gasthochschule war wirklich sehr unterstützend und hat uns auch einiges an Arbeit abgenommen. Aus diesem Grund ist es wirklich sehr wichtig am Einführungstag anwesend zu sein.

Für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel braucht man eine Karte, die man als Student beantragen muss. Gut war hierbei, dass das Formular am Einführungstag zusammen ausgefüllt wurde und dann vom International Office eingesammelt und abgegeben wurde. Sodass man sich darum gar nicht kümmern musste. Man musste nur das Formular ausfüllen, ein Foto abgeben, bezahlen und später die Karte beim International Office abholen. Die Karte hat circa 50 Kuna (6,50€) gekostet. Danach musste sie nur jeden Monat mit 120 Kuna (15€) aufgeladen werden. Da Zagreb überschaubar ist, dürfte es kein Problem sein sich schnell zu Recht zu finden. Außerdem ist es zu empfehlen einen Studentenausweis zu beantragen, die sogenannte x-card. Ich habe sie für meine Mensabesuche

genutzt, wobei wir schon beim nächsten Punkt, der Verpflegung angelangt wären. Mit der x-card hat man in verschiedenen Mensen die Möglichkeit für einen vergünstigten Preis zu essen. Die Ermäßigung beträgt 70%. Somit konnte man für rund 1€ ein ganzes Menü (Brot, Suppe, Salat, Hauptgang, Nachspeise oder Obst) essen. Die Mensen sind über die komplette Stadt verteilt. Um die x-card zu bekommen, muss man eine OIB Nummer beantragen. Wer wollte, konnte mit dem International Office zur OIB-Stelle fahren und die Nummer zusammen beantragen. Außerdem sollte man sich noch bei der Polizei registrieren. Ist praktisch sowas wie wenn man sich bei uns bei der Stadt anmeldet. Wobei ich im Nachhinein erfahren habe, dass man das nicht unbedingt machen muss. Erkundigt euch diesbezüglich lieber bei eurem Vermieter, da dieser aufjedenfall dabei sein muss. Mein Vermieter bestand auf eine Anmeldung. Außerdem kann ich empfehlen, eine Prepaid Handykarte zu kaufen. Ist wirklich sehr günstig und man kann sich dann für ca. 5,00€ jeden Monat mobiles Internet buchen. Ich hatte den Anbieter Tele2 gewählt und war sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit des Internets und dem Empfang im Allgemeinen. Ich kann empfehlen einfach in einen Tele2 Laden zu gehen und sich dort beraten zu lassen über den Tarif den man braucht.

Wie bereits erwähnt, ist die Einführungsveranstaltung sehr wichtig um organisatorische Informationen zu erhalten. Aber auch um Kontakte zu knüpfen ist der erste Tag unverzichtbar. Ich bin schon circa 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung dort gewesen und konnte sogleich auch Anschluss zu anderen Studenten finden. Das International Office gestaltet den ersten Tag so, dass man einander kennen lernen kann. Es wurde ein leckeres Mittagsbuffet geboten und nach Klärung der organisatorischen Details, wurde auch eine Sightseeing Tour in der Innenstadt angeboten. Ich kann wirklich nur empfehlen am ersten Tag teilzunehmen. Im Anschluss an diesen Tag haben wir eine WhatsApp-Gruppe gegründet, sodass wir weitere gemeinsame Unternehmungen organisieren konnten. Insgesamt waren im Wintersemester 2014/15 80 Austauschstudenten an der Gasthochschule.

Für Masterstudenten ist es noch sehr wichtig zu wissen, dass die Kurse, die an der Gasthochschule angeboten werden, MBA-Kurse sind. Das bedeutet die Vorlesungen finden generell von 17 bis 21 Uhr statt, da der MBA berufsbegleitend ausgelegt ist. Die Kurse werden als Blockveranstaltungen angeboten. Fast alle Kurse waren auf Englisch und es gab eine große Auswahl an Kursen, die aus den verschiedenen MBA-Programmen gewählt werden konnten. Das Problem hierbei war aber, dass es dann oft zu Überschneidungen kam, in den meisten Kursen jedoch eine Anwesenheitspflicht bestand. Ich kann empfehlen, sich für das Learning Agreement keinen Stress zu machen und einfach ein paar Kurse zu wählen. Vorort wird man dann sowieso das meiste nochmal ändern müssen. Die Vorlesungen haben mir sehr gut gefallen, da sie sehr praktisch ausgerichtet waren. Die Note setzte sich oft aus verschiedenen Komponenten zusammen wie zum Beispiel Klausuren, Präsentationen (basierend auf schriftlichen Ausführungen), Mitarbeit oder Fallstudienbearbeitungen. Variierte je nach Vorlesung. Das Gute an der ZSEM ist, dass die Vorlesungen mit einer kleinen Gruppe von Studenten stattfinden und die Dozenten die Vorlesungen somit interaktiv gestalten können. Auch kann ich nur empfehlen in den Vorlesungen immer anwesend zu sein. Wichtig ist auch noch die Semesterdauer zu nennen. Vor der Anreise erhält man von der Gasthochschule ein Informationsblatt. Auf diesem steht, dass das Semester von September bis Ende Februar geht. Es besteht allerdings die Möglichkeit, die Kurse so zu wählen, dass man schon im Dezember fertig sein kann. Ich persönlich hatte mich dazu entschieden bis Ende Februar zu bleiben und noch zwei weitere Vorlesungen zu belegen. Der kleine Campus besteht aus vier Gebäuden, verbunden mit einem Innenhof. In einem dieser Gebäude gab es auch eine Bibliothek. Für die Ausleihe von Büchern der Bibliothek muss ein Formular ausgefüllt werden und der Dame am Empfang ausgehändigt werden. Alles in allem ein sehr unkompliziertes Vorgehen. Ich habe aber nur den Lesesaal der Bibliothek genutzt. Für die Nutzung des Lesesaals muss man sich bei einer Dame, die in dem Lesesaal am Empfang sitzt, anmelden. Der Campus verfügt über ein kleines Cafe mit leckeren Sandwiches, Snacks und Getränken.

Nun ein paar Worte zur Freizeitgestaltung. Für ein gutes Teambuilding organisierte das International Office, kurz nach Semesterstart, eine Fahrt auf die Insel Rab an der kroatischen Küste. Die Fahrt war

wirklich sehr gut organisiert und super um noch weitere internationale Studenten näher kennen zu lernen. Außerdem liegt Zagreb wirklich sehr Zentral auf dem Balkan. Man kann viele Städte leicht und günstig mit dem Bus oder der Bahn erreichen. Beliebte Reiseziele waren zum Beispiel die gesamte kroatische Küste und Städte wie Ljubljana, Venedig, Sarajevo, Belgrad, Budapest, Wien usw. Ich persönlich bin ein paar Mal an die Küste und nach Belgrad gefahren. Außerdem besuchte ich ein paar Sportevents in Zagreb wie zum Beispiel Basketball-, Eishockey- und Fußballspiele. Mein absoluter Favorit war das Eishockeyspiel. Der Eintritt war günstig und die Stimmung war super. Zagreb bietet für alle Interessen etwas und ist eine Stadt mit Persönlichkeit. Sie ist groß genug, um sie zu erkunden aber auch klein genug um sich zu Hause zu fühlen. Mit schönen Parks und einem See hat man auch einfach innerhalb der Stadt die Möglichkeit abzuschalten. Und das Nachtleben in Zagreb war toll und hatte immer etwas zu bieten. Man kann wirklich günstig feiern gehen, oft ohne Eintritt zu bezahlen. Und wenn, dann kostet der Eintritt meist nur umgerechnet 3,00€. Außerdem ist auswärts essen gehen dort viel günstiger als in Deutschland. Die Preise in den Supermärkten sind aber ähnlich wie hier. Wobei manches etwas teurer ist. Auf Grund der höheren Umsatzsteuer und der Importe, sind andere Sachen wie Drogerieartikel im Vergleich zu Deutschland auch ein wenig teurer.

Die Kroaten sind eine sehr aufgeschlossene und freundliche Gesellschaft. Und wenn man mit Englisch nicht weiter kommt, sollte man es mit Deutsch versuchen, da einige auch Deutsch sprechen oder zumindest verstehen. Alles in allem ist Zagreb eine sehr sichere Stadt sowohl tagsüber als auch nachts.

Fazit:

Ins Ausland zu gehen war für mich eine der besten Entscheidungen, die ich in meiner akademischen Laufbahn getroffen habe. Ich bin froh, dass endlich gemacht zu haben und fühle mich gestärkt für mein zukünftiges Leben und meine zukünftigen Entscheidungen. Nachfolgend habe ich noch ein paar wichtige und interessante Internetseiten aufgelistet.

Wichtige Webseiten:

Anreise: http://www.bahn.de/p/view/angebot/fernverkehrsmittel/ic-bus-muenchen-zagreb.shtml

Gasthochschule: http://www.zsem.hr/

Mensa: http://www.sczg.unizg.hr/prehrana/

Fahrpläne: http://www.zet.hr/

Günstige Taxiunternehmen:

http://www.taxi-cammeo.hr/

http://www.ekotaxi.hr/ (hier kann man online ein Formular ausfüllen, finde ich besser als anzurufen)

Wohnungssuche auf einem Anzeigenportal:

http://www.njuskalo.hr/iznajmljivanje-stanova/zagreb

Handytarif: http://tele2.hr/

Sehenswürdigkeiten: http://www.tripadvisor.de/Attractions-g294454-Activities-Zagreb_Central_Croatia.html

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Zagreb

School of Economics and Management

Wintersemester 2014/15 – Master

Informationen zur Gasthochschule

Die Zagreb School of Economics and Management (ZSEM) wurde im Jahr 2002 gegründet und ist somit

noch relativ jung. Mittlerweile ist die Zagreb School of Economics and Management jedoch die größte

private Hochschule in Kroatien. Durch die Akkreditierung von der AACSB gehört sie zu den weltweit

besten fünf Prozent aller Business Schools. Außerdem genießt die Zagreb School of Economics and

Management einen guten Ruf. In den Vorlesungen wird man nicht nur theoretisch, sondern auch ganz

praktisch auf das Berufsleben eingestimmt.

Informationen zur Studienstruktur an der Gasthochschule

Das Studienjahr an der Zagreb School of Economics and Management ist in zwei Semester unterteilt.

Das Wintersemester beginnt im September und endet im Februar/März, das Sommersemester startet

im Februar/März und endet im Juni/Juli.

Studiensituation an der Gasthochschule

Die Master/MBA Vorlesungen finden in der Regel in kleinen Vorlesungsgruppen (ca. 8 bis 20

Studierende) statt. Dadurch ergibt sich eine enge Beziehung zu den unterrichtenden Professoren, was

es wiederum einfach macht jederzeit Fragen zu stellen und Probleme zu lösen. Außerdem erhält jeder

Master/MBA-Student (nur die MBA-Studenten) pro Tag kostenlos einen Kaffee in der ZSEM Cafeteria.

Schließlich studiere man ja an einer privaten Hochschule, so wie es von den kroatischen Studenten

argumentiert wird. Erstaunlich aber ist, dass für Kopien und das Drucken von Lernmaterial gezahlt

werden muss. Ein weiterer Punkt im Rahmen der MBA-Vorlesungen ist, dass mehr oder weniger alle

Vorlesungen abends von 17 bis 21 Uhr stattfinden. Was ein wenig dazu führt unter der Woche abends

kaum an Freizeitaktivitäten wie z. B. Europa League Spielen etc. teilnehmen zu können.

Außerdem musste ich während des Semesters leider wiederholt die Erfahrung machen, dass

bestimmte Professoren, die vor dem Semesterstart festgelegten Vorlesungstermine kurzfristig

umgelegt haben, sodass man als Austauschstudent doch ab und an einen leeren Hörsaal vorfand.

Grundlegendes Problem hierbei war, dass die Austauschstudenten nicht mit in den E-Mailverteilern

der regulären Studenten integriert waren, wodurch kein geregelter Informationsfluss stattfand.

Darüber hinaus muss auch erwähnt werden, dass es auch ohne kurzfristige Terminverschiebungen

schon mal zu Überschneidungen bei einzelnen Vorlesungen kommen konnte.

Ansonsten ist zu beachten, dass die Professoren häufig spät dran sind und somit die Vorlesungen

meistens 15 Minuten später anfangen. In Zagreb ist wohl Gang und gäbe: statt 10.00 Uhr, startet die

Vorlesung oft erst um 10.15 – d. h. man kann eigentlich damit rechnen, dass Vorlesungen generell 15

Minuten später anfangen. Oft habe ich bis zu 20 Minuten darauf gewartet bis die Veranstaltung los

ging.

Wie auch immer, da Großteils eine Anwesenheitspflicht bei den meisten Kursen herrscht, lernte man

Großteils in den Kursen mit. Somit war der Aufwand außerhalb der Universität nicht mehr so groß. Hier

und da gab es Präsentationen oder kleine Hausaufgaben vorzubereiten aber nichtsdestotrotz ist der

Workload an der ZSEM geringer als in Frankfurt.

Das Kursangebot in Zagreb ist ein wenig chaotisch, es wurden viele vorher auf der Internetseite

ausgeschriebene Kurse nicht angeboten. Die Qualität der Kurse ist recht unterschiedlich und hängt

stark von den jeweiligen Professoren ab. Seit dem Wintersemester 2013/2014 finden alle Master/MBA

Vorlesungen in englischer Sprache statt.

Betreuung an der Gasthochschule, Ansprechpersonen

Die Betreuung der Austauschstudenten an der Zagreb School of Economics and Management wird vom

International Office übernommen. Zu Beginn haben wir ein „Welcome Package“ bekommen, in dem

ein Stadtplan, Anleitungen zu den von uns zu erledigen Behördengängen und eine Übersicht der

Bachelor Vorlesungen enthalten waren. Die Anleitungen waren sehr hilfreich. Allerdings war keine

Übersicht mit den Master/MBA Vorlesungen enthalten, wodurch wir den Vorlesungsplan erst erhielten

als die ersten Vorlesungen bereits stattgefunden hatten.

Hinsichtlich Kommunikation und Organisation hat die ZSEM noch einiges Potential nach oben, weil

auch das International Office oft nicht rechtzeitig die nötigen Informationen vorliegen hat, die die

Studenten benötigen. Nichtsdestotrotz sind die Mitarbeiter des International Office sehr hilfsbereit

und versuchen einem zu helfen wo es nur geht.

Unterbringung an der Gasthochschule

Die Zagreb School of Economics and Management bietet selbst keine Unterkünfte für internationale

Studenten an, ist aber bei der Suche behilflich. Es wurde u. a. die Agentur „Home in Zagreb“

empfohlen. Eine Wohnung über diese Agentur zu bekommen war unkompliziert (weil die

Kommunikation auf Englisch erfolgte) allerdings sind die angebotenen Wohnungen für kroatische

Verhältnisse sehr teuer und in meinem Fall auch schon etwas älter.

Da meine Wohnung schon älter war, führte dies gerade als es kalt wurde zu Problemen. Denn statt

einer Zentralheizung, gab es lediglich elektrische ,,Heizmaschinen“ in den Räumen, die sehr viel Strom

verbrauchten und nur bedingt in der Lage waren für eine angenehme Raumtemperatur zu sorgen.

Informationen zum Standort

Zagreb ist die Hauptstadt Kroatiens und hat ca. 800.000 Einwohner. Die Innenstadt von Zagreb erweist

sich als eine kleine Stadt mit sehr vielen Cafés, Bäckereien, Bars und Shops. Jedoch hatte ich mir die

Hauptstadt Kroatiens doch ein bisschen größer vorgestellt. Nichtsdestotrotz weist Zagreb eine gut

ausgebaute Infrastruktur auf und im Allgemeinen bietet das Land unzählige Ausflugsmöglichkeiten, vor

allem den Nationalpark Plitvicer Seen und viele nette Orte an der Küste.

Es gibt in Zagreb an so gut wie jeder Straßenecke ein Café, welche erstaunlicherweise auch meistens

voll belegt sind. Des Weiteren findet man hier viele Bars, ein Bier kostet hier nur umgerechnet ca. 1,70

€ (also relativ günstig im Vergleich zu Deutschland). Nicht zuletzt aufgrund ihres Alters hat Zagreb auch

kulturell einiges zu bieten, wie zum Beispiel Teile der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13.

Jahrhundert, das historische Parlamentsgebäude, die Kathedrale als Wahrzeichen und vieles mehr. Als

Museumsgänger kommt man voll auf seine Kosten: Neben dem Stadtmuseum im ehemaligen

Nonnenkloster gibt es ein Volkskundemuseum, das Mimara-Museum, den Kunstpavillon und weitere

sehenswerte Ausstellungen.

Darüber hinaus kann man sich im Botanischen Garten entspannen, in einem der vielen Einkaufszentren

shoppen gehen oder eines der regelmäßig stattfindenden unterschiedlichen Festivals besuchen.

Erstaunlich ist, dass eine sehr hohe Anzahl von Kroaten Englisch oder sogar Deutsch als Fremdsprache

sprechen, wodurch die Verständigung recht einfach ist.

Der Campus der Zagreb School of Economics and Management befindet sich in einer ruhigen Gegend

im Nordosten Zagrebs. Er ist wie eine Kleinstadt aufgebaut und bietet alle entsprechenden

Annehmlichkeiten wie Essgelegenheiten, Vorlesungsräume und einen zentralen Gemeinschaftsplatz.

In Zagreb ist der Standort dank öffentlicher Verkehrsmittel gut angebunden, so dass man innerhalb

weniger Minuten das Stadtzentrum erreichen kann wenn die Straßenbahnen denn kommen. Oft

fahren diese doch etwas langsam und manchmal tauchen sie nicht auf wie versprochen, obwohl auf

der Anzeige steht, dass die Straßenbahn in XY-Minuten kommt. Bei manchen Haltestellen gibt es gar

keine Anzeige.

Feiern gehen ist hier meist günstiger als in Deutschland, ebenso wie Essen gehen, einen Kaffee trinken,

Frisör und Taxi fahren. Einkaufen von Lebensmitteln ist in Zagreb aber ebenso teuer wie in

Deutschland. Teilweise sind die Preise im Supermarkt sogar höher, da es hier kaum Discount-Angebote

gibt.

Praktische Tipps

Bei einer Aufenthaltsdauer von mehr als 3 Monaten benötigen deutsche Studenten in Kroatien eine

Aufenthaltsgenehmigung (Temporary Stay Permit) und eine OIB Nummer (so etwas wie eine

Identifikationsnummer in Kroatien). Um diese Aufenthaltsgenehmigung/OIB Nummer zu bekommen

sind ein paar etwas umständliche und teilweise auch langwierige Behördengänge nötig. Daher sollte

man Kopien vom Personalausweis und Krankenkassenkarte dabei haben sowie eine Bestätigung der

Hausbank, dass ein ausreichendes Kontoguthaben vorhanden ist.

Das Essen in den Mensen ist Dank einer staatlichen Subvention sehr günstig. 75% des Endpreises

werden subventioniert, sodass eine üppige Mahlzeit weniger als einen Euro kostet.

Ein absolutes Muss ist zum einen die „Fries Factory“ am Hauptplatz in Zagreb, dort gibt es sehr leckere

Pizza. Die Pizzeria „Grizzeria“ in der Nähe der ZSEM ist ebenso sehr empfehlenswert.

Lebenshaltungskosten

Monatliche Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthalts (in €):

Unterbringung 330

Verpflegung 100

Fahrtkosten am Studienort 16

Kosten für Kopien etc. 4

Sonstiges: Unterhaltung etc. 100

Gesamtkosten 550

Resümee

Abschließend kann ich sagen, dass ich durch alle Hürden und Schwierigkeiten, die ich im Rahmen dieses

Semesters zu bewältigen hatte, persönlich gewachsen und für weitere Aufgaben gestärkt bin. Ebenso

habe ich nach einem gewissen Zeitraum gemerkt und wirklich erst geschätzt, was ich in Deutschland

habe und in Kroatien nicht.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der

Zagreb School of Economics and Management

Wintersemester 2014/15 – Master Nicolas Schweigert - [email protected]

Allgemein

„JA!“, ist die grundlegende Antwort auf alle Fragen die mit meinem Auslandssemester zu tun haben.

Fragen wie: Hat dir dein Auslandssemester Spaß gemacht, Würdest du es wieder tun, war Kroatien die

richtige Entscheidung, …

Auf alle Fragen zu meinem Auslandssemester kann ich wirklich nur positiv reagieren und jeden

ermutigen den Stritt zu tun und ein Semester an einer anderen Universität zu absolvieren. Zagreb ist

nicht Shanghai oder New York, und ich muss zugeben, dass ich vor der Bewerbung nicht mal genau

wusste wo es liegt. Aber im Nachhinein kann ich eindeutig sagen, dass ich ein sehr schönes Semester

hatte. Es gab zwei negative Punkte, der erste war das Wetter, natürlich nicht beeinflussbar, und der

zweite war die Universität, mehr dazu später.

Aber jetzt fangen wir erst mal von vorne an. Ich war im Wintersemester 2014/2015 an der School of

Economics and Management (ZSEM) in Zagreb. Das Semester startet am 1. September und geht dann

für die meisten Bachelor Studenten bis Weihnachten und die Master Studierenden haben noch die

Möglichkeit im Januar und Februar Kurse zu belegen. Für mein Auslandssemester habe ich mir einen

VW T4 Multivan gekauft und bin damit am 8 August Richtung Kroatien aufgebrochen. Mein Plan war

es erst mal durch Süddeutschland zu fahren, dann Salzburg, Linz und Wien zu besuchen und von dort

dann runter nach Kroatien ans mehr zu fahren. Das hat auch sehr gut funktioniert. Sodass ich zum

ersten mal am 25. August zur Wohnungssuche in Kroatien war.

Unterkunft

Ich habe mich bewusst dagegen entschieden von zu Hause über einen Makler eine Wohnung zu suchen

und das war die richtige Entscheidung. Für mich hat es einen halben Tag gedauert ein Zimmer in einer

WG zu finden. In Kroatien ist die Wohnsituation nicht so prekär wie in Frankfurt. Um euch eine

Orientierung zu geben (ein Zimmer in einer WG 16 m² und schon eingerichtet) alles unter 200 ist billig,

zwischen 200 und 300 normal und darüber eher teuer. Ich habe mein Zimmer über eine Internetseite

bekommen, die so ähnlich ist wie unser Ebay (http://www.njuskalo.hr/nekretnine/soba-zagreb-donji-

grad-20-m2-oglas-12234814). Das war meine Wohnung, man muss halt einfach mal etwas

rumprobieren. Meine Wohnung lag genau zwischen Uni und der Innenstadt und war von der Lage, der

Ausstattung, der Mitbewohner perfekt. Die Platform Zagreb Home, die von der uni angepriesen wird,

kann man sicherlich auch benutzen und einige meiner Freunde haben das benutzt und es war alles gut.

Man muss da aber Maklergebühren entrichten.

Zagreb School of Economics and Management

Es ist keine Universität wie wir sie kennen, sondern eine kleine Private Hochschule, die von sich selbst

behauptet es wäre die beste in ganz Süd-Ost-Europa. Es gibt ungefähr 2500 Bachelor Studierende, und

800 MBAler. Ein normaler Student zahlt pro Semester 5000€. Die Uni liegt ungefähr 3 km weg vom

Zentrum oben auf einem kleinen Hügel, ist aber einigermaßen gut mit dem Bus zu erreichen. Die

Gebäude der Uni sind Teil eines alten Klosters und werden von der Philosophischen Fakultät gemietet

und versteckt hinter einer Kirche. Ansonsten entspricht die Ausstattung nicht den Frankfurter

Standards aber im Großen und Ganzen passt alles und es lässt sich gut Studieren. Man sollte auch nicht

zu viel Zeit an der Uni verbringen.

Negativ: der Master an der ZSEM ist ein MBA, und damit für Teilzeitstudierende und für uns

Vollzeitstudenten eher unpraktisch. Jeder Kurs wird im Blocksystem vorgelesen. Das hießt, dass man

zum Beispiel 4 Wochen, 3-4 Tage immer von 17 bis 21 Uhr einen Kurs hat und dann die Klausur schreibt

und dann den nächsten Blockkurs anfängt. Ja, die Zeiten sind immer gleich von 17 Uhr bis 21 Uhr.

Daher ist es sehr schwierig mehrere Kurse zu belegen, und für die meisten von uns war es fast

unmöglich 30 ECTS zu machen, wenn man schon vor Weihnachten nach Hause kommen will.

Grundsätzlich gilt ein Kurs pro Monat für 4-6 ECTS. Für uns kam einfach kein Studentenleben auf, da

es nur 6 Masterstudierende gab und daher alle unsere Freunde Bachelor waren und diese sich am

Abend getroffen haben wenn wir eben zur Uni mussten. Gleichzeitig ist es den Masterstudierenden

erlaubt Bachelor Kurse zu machen. Dann hat man die Chance auf 30 ECTS zu kommen, wenn dies einem

wichtig ist.

Kurse:

Financial Fraud Detection (6 ECTS): War sehr interessant für mich, und man hat sich nicht

überarbeitet. Man musste mehrere Case Studies machen, eine Präsentation und eine Klausur.

Internal Audit (5 ECTS): hier waren wir nur 5 Leute, und ich fand es super.

Financial Reporting (6 ECTS): mit Abstand der schwierigste Kurs den ich in Kroatien belegt

hatte. Aber ähnlich wie bei uns ist es einfach essential für Accounting solch einen Kurs zu

belegen.

Management of Arts (4 ECTS): von dem war ich Enttäuscht und wird nächstes Jahr sicherlich

überarbeitet. Hier sollte man in die Kunstwelt eingeführt werden. War interessant und mal

was neues.

International Financial Management (5 ECTS): Sehr ansprechende Vorlesung, bei der viel über

den Zusammenhang von Währungen und Politik gesprochen wurde. Die zweite Hälfte war

dann weniger gut.

Wie das mit der Anrechnung läuft, weiß ich noch nicht. Allerdings habe ich alles prüfen lassen und

es dies war kein Problem.

Reisen

Ich war viel mit meinem T4 unterwegs und da ich 7 Sitze habe, war ich nie alleine. Kroatien ist leider

nicht am Meer, allerding ist man in 1,5 Stunden am Meer und das passt schon. Fliegen ist praktikabel

und Busfahren ist billig. Ich war in Österreich, Ungarn, Slowakei, Slowenien, Bosnien, Kroatien (überall

am Meer), Italien und Serbien. Also ich bin extrem viel unterwegs gewesen und das war auch super

und hat sich sehr gut mit den MBA Kursen vereinbaren lassen, da es zwei Mal passiert ist, das ich 2

Wochen frei hatte. Auch wenn Zagreb nicht so viel zu bieten hat, liegt es doch sehr zentral und es

eignet sich super als Basis für eine Vielzahl von Trips.

Sonstiges

Wetter: Am Meer war es eigentlich immer besser als im Hinterland und Zagreb liegt leider im

Hinterland. In Zagreb war es ungefähr wie in Deutschland nur etwas kälter.

Sprache: Kroatisch, ich kann immer noch kein Wort. Die Kroaten sprechen sehr gut Englisch und an der

Küste sehr viele Deutsch.

Maut: Bei reisen mit dem Auto ist darauf zu achten, dass man in jedem Land Mautgebühren bezahlen

muss. In Kroatien ist das wirklich nicht billig. Von Zagreb nach Rijeka zum Beispiel zahlt man 15 Euro.

Da kommen noch einige Kosten auf einen zu. Zudem sollte man in Slovenien die richtige Vignette

besitzen, da die sehr stark kontrollieren.

Erasmus-Studenten: Insgesamt waren an der ZSEM 80, davon 74 Bachelor, davon 24 aus Frankreich.

Ich bin mit allen sehr gut aus gekommen.

X-Karte: Das ist eine Karte mit der man die Mensa benutzen kann. Diese kostet 50 Kuna und für mich

hat sich das gelohnt. Die Mensen sind überall in der Stadt verteilt und man bekommt ein 3 Gänge Menü

für weniger als 1 Euro.

Transportation Karte: Ich hatte ein Fahrrad und wenn ich mal Straßenbahn fahren musste habe ich mir

Einzeltickets geholt.

OIB Nummber: Wenn man nach Kroatien zieht, muss man durch so einen komischen Meldeprozess.

Die Vermieter müssen euch als Mieter angeben aus irgendwelchen steuerlichen Gründen, dass das

automatisch für die funktioniert. Desweiteren mussten einige so einen Kroatischen Pass, wie bei uns

der Personalausweis erstellen. Ich musste das nicht, und würde euch empfehlen das auch nicht zu

machen.

Futsal: Ich habe bei der Schulmannschaft mitgespielt und dort 2-mal wöchentlich trainiert.

Zeitvertreib: Auch wenn Zagreb bei mir nicht ganz so gut wegkommt, war es super. Man kann sehr viel

machen, was zu den Highlights gehört im Sommer ein Futsal Spiel zu schauen. Im Winter dann zum

Icehockey und Basektball zu gehen. Zudem kann man bei Dynamo Zagreb auch UEFA Cup Spiele

besuchen. Desweiteren kann man noch auf den Berg von Zagreb gehen, dort eine alte Burg besichtigen

oder im Winter Ski fahren gehen.

Fazit

Mir hat die Zeit in Zagreb sehr viel Spaß gemacht, das lag vor allem an der schönen Zeit die hoffentlich

alle während des Erasmusstudiums egal wo haben und daran das ich viel gereist bin. Zagreb als Stadt

ist nicht so aufregend und über das Wetter war ich enttäuscht. Man muss sich unbedingt über das

System der MBA Studiengänge informieren, dass man da nicht völlig überrascht wird. Ich habe tolle

Menschen kennen gelernt und viele gute Erfahrungen gemacht. Gerne wieder!