Eventmal Online Journal September 2011

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EVENTMAL 11 MONATLICHES INFORMATIONS- JOURNAL AUS DEM NETZWERK AUSGABE SEPTEMBER 2011 IMPRESSUM IM EVENTMAL-INFORMATIONS-JOURNAL ERSCHEINEN NEUIGKEITEN AUS DEM EVENTMAL-NETZWERK. DER LESERKREIS IST DAS EVENTMAL-NETZWERK BZW. DARAN INTERESSIERTE PERSONEN. ALLE TEXTE UND FOTOS UNTERLIEGEN DEM DEUTSCHEN URHEBERRECHT UND DÜRFEN DAHER OHNE SCHRIFTLICHE GENEHMI- GUNG NICHT KOPIERT ODER ANDERWEITIG VERÖFFENTLICHT WERDEN. DA ES SICH HIER VORRANGIG UM PR-TEXTE HANDELT, IST DAS KOMPLETTE JOURNAL ALS „ANZEIGE“ DEKLA- RIERT, OHNE DASS DIESES EXTRA SEPARAT AUSGEWIESEN WIRD. FÜR VON FIRMEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLTE TEXTE, FOTOS UND LINKS SIND DIESE SELBST UND VOLL VER- ANTWORTLICH. DAS JOURNAL ERSCHEINT EINMAL IM MONAT (CA. AM 15.) UND WIRD AUS- SCHLIESSLICH ONLINE VERTEILT. ANZEIGEN- SCHLUSS ENDE KALENDERMONAT. HERAUSGEBERIN: EVENTMAL.DE IHRE TEXTAGENTUR & MEHR, PETRA BLUME (V.I.S.D.P.) OLANDWEG 8, 25813 HUSUM WWW.EVENTMAL.DE DIESES JOURNAL BE- ODER ABBESTELLEN? MAIL AN [email protected] FOTO VON PETRA BLUME © BY DELIA KURCH, PHOTO PORST AUS DIESER AUSGABE: 26. HUSUMER FILMTAGE AUF SEITE 4 15. THEATERTAGE WEDEL AUF SEITE 8 „AUF EINEN KAFFEE BEI ...“ AUF SEITE 11 20 JAHRE FUSSGÄNGERZONE AUF SEITE 22 26. HUSUMER 26. HUSUMER FILMTAGE FILMTAGE 29. SEPTEMBER BIS 5. OKTOBER

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Vorschau auf die 26. Husumer Filmtage; Bildnachlese 20 Jahre Fußgängerzone Neustadt; Hallig Hooge; Rückschlag für die Westküste; Nordfriesland Etappensieger der EnergieOlympiade

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EVENTMAL11MONATLICHES

INFORMATIONS-JOURNAL

AUS DEM NETZWERK

AUSGABE

SEPTEMBER2011

IMPRESSUM

IM EVENTMAL-INFORMATIONS-JOURNAL

ERSCHEINEN NEUIGKEITEN AUS DEM

EVENTMAL-NETZWERK. DER LESERKREIS

IST DAS EVENTMAL-NETZWERK BZW. DARAN

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ALLE TEXTE UND FOTOS UNTERLIEGEN DEM

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26. HUSUMER FILMTAGE AUF SEITE 4

15. THEATERTAGE WEDEL AUF SEITE 8

„AUF EINEN KAFFEE BEI ...“ AUF SEITE 11

20 JAHRE FUSSGÄNGERZONE AUF SEITE 22

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WEN UND WAS FINDE ICH WO?

Titelfoto: Die Veranstalter der 26. Husumer Filmtage v.li. die Kuratoriumsmitglieder Stephan Hartung, Joachim Steff en, Hans-Peter Schweger und Hans-Lorenz Hartung mit Ehrengast Martina Fluck. Foto: Blume

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Editorial

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EDITORIAL

News von eventmal.de

Husum (eventmal.de) Der Sommer hat sich verabschiedet und vor allem in Norddeutschland fragte man sich

zeitweise „War er überhaupt da?“. Schon lange hat es nicht mehr so viel Regen gegeben wie in diesem Jahr.

Aber man kann allem etwas Positives abgewinnen. Die Blumen des Gartens mussten auch nicht extra begossen

werden. So sind es die kleinen Dinge zwischen den großen, die uns täglich bewegen. Griechenland und die

Eurohilfe oder doch eher nicht, Libyen, Israel, Überschwemmungen in Pakistan und immer mal wieder Japan.

Deutschlands Politiker machen sich beliebt oder unbeliebt bei Wählern und Finanzmärkten, und die jeweiligen

Gegner bereiten sich mit polierter Zunge und gewetzten Worten schon zum Angriff vor. Immerhin soll auch mal

wieder gewählt werden. Das Volk ist „reif“, weil inzwischen genug irritiert.

Darf man da im kleineren Bereich über-haupt noch erwähnen, dass der ULD dem SocialNetwork Facebook den Kampf angesagt hat und horrende Bußgelder für alle Webseitenbetreiber und FB-Fanseiteninhabern, die letztere

nicht löschen und auch in Zukunft auf den „Like“-Button verzichten, verhängen will? Der Landtag berät, manche Bundesländer erheben wie Datenschützer Th ilo Weichert den moralischen Zeigefi nger, und die meisten lachen sich kaputt und denken, dass die „Deichbewohner aus dem Norden“ wohl was gegen das Sommerloch tun mussten. Datenschutz ja oder nein – mittlerweile tummeln sich so manche Unternehmer in den Netzwerken und akquirie-ren dort Auft räge. Sie würden bei einem Verbot vor dem Aus stehen. Andere Firmen befürchten Nachteile gegen-über Mitbewerbern aus anderen Bundesländern.

Nun ja, schauen wir optimistisch nach vorn und ins kleine Husum, das wieder international von sich Reden macht. Morgen starten die 28. Pole Poppenspäler Tage mit zahlreichen Puppen- und Figurentheaterstücken für Kinder und Erwachsene. Zahlreiche Sonderveranstal-tungen ergänzen das so erfolgreiche Festival, das Jahr für Jahr von zahlreichen Sponsoren unterstützt wird.

Besonders ist natürlich die ehrenamtliche Arbeit des Fördervereins Pole Poppenspäler zu nennen, ohne deren

unermüdliches Schaff en würden diese Puppenspielerta-ge gar nicht stattfi nden.

Damit kommen wir gleich zum nächsten wichtigen Ereignis, das nur durch Engagement und die Leiden-schaft zum Film der Kuratoriumsmitglieder zu Ruhm und Ehre weit über die Grenzen Husum und Nord-frieslands hinaus gekommen ist: Die Husumer Filmtage starten am 29. September und bieten wieder eine ganze Fülle von kleinen, feinen und seltenen Kinoerlebnissen. Auf den folgenden Seiten fi nden Sie Hinweise zum Pro-gramm und zu den Filmen.

Noch mehr Engagement? Dann wird Sie die Bild-nachlese zum 20. Geburtstag der Fußgängerzone „Untere Neustadt“ erfreuen. Die Geschäft sinhaberInnen enga-gieren sich ebenfalls ehrenamtlich, um „ihre“ Straße zu einem romantischen Blickpunkt und zu einem Einkaufs-erlebnis zu machen.

Für alle Freunde der einzigartigen Halligwelt stellt eventmal.de die Hallig Hooge vor. Ein buntes Kaleido-skop von Berichte aus der Region und über den Teller-rand hinaus erwartet Sie. Viel Spaß beim Lesen!

Ihre Petra Blume

Eventmal.de berichtet auch auf

www.eventmal.de

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Besuchen Sie uns!

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Page 4: Eventmal Online Journal September 2011

Martina Fluck, Regisseurin des Dokufi lms „Theodor Storm - so

komme, was denn kommen mag.“ Foto: (c) eventmal.de, Petra Blume

DIE 26. HUSUMER FILMTAGE

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Die 26. Husumer Filmtage

Husum (eventmal.de) Vom 29. September bis zum 5. Oktober kommen Cineasten bei den 26. Husumer Filmtagen

im Kinocenter, Neustadt 114, in Husum wieder voll auf ihre Kosten.

Die Volkshochschule Husum als Ver-anstalterin hat gemeinsam mit dem Kuratorium ein buntes Programm zu-sammengestellt, das vom Stummfi lm-klassiker „Metropolis“ über Storm bis hin zum „Büttenwarder“-Abend wohl

ein sehr breites Publikum ansprechen wird. Insgesamt kommen 21 Filme und neun Kurzfi lme in mindestens 27 Auff ührungen auf die Husumer Leinwände. Schon seit Wochen kommt ein eigener Werbetrailer zum Ein-satz, der in nichts den internationalen Filmproduktionen nachsteht. Die Produktion hat der gebürtige Frank Jacob-sen übernommen, der auch schon Axel Prahls Intro und Hardy Krügers Präsentation erstellte.

Eröff net werden die Husumer Film-tage mit einer echten Premiere. Mar-tina Flucks neuester Dokumentarfi lm „Th eodor Storm – So komme, was da kommen mag“ ist gerade noch recht-zeitig fertig geworden und wird am 29. September um 19.30 Uhr urauf-geführt. Das komplette Team wird zu dieser Premiere erwartet. Regisseurin Fluck berichtete, dass die Einladung mitten in den Dreharbeiten kam und noch einmal so einen richtigen Motiva-tionsschub gab. Ihr Team hatte sich die Aufagbe gestellt, einen Dokumentarfi lm über Th eodor Storm zu entwickeln, der aber nicht nur eingefl eischte Fans des Husumer Dichters anspricht sondern vor allem auch junge Leute. So über-nahm die Studentin Vivien Buchhorn den Part des „Roten Fadens“. Heraus-gekommen ist ein Doku-Rollenfi lm, in dem sich Tatsachen, reale Menschen mit Gedanken Storms in einzelnen Kapiteln auseinander setzen. Eine unterhaltsame Begegnung mit dem bedeutendsten Ver-treter der „grauen Stadt am Meer“.

Doris Dörrie ist in diesem Jahr eine Werkschau ge-widmet. Sie ist zwar keine Schleswig-Holsteinerin, aber immerhin in Norddeutschland, in Hannover, geboren. Sie ist die wohl bedeutendste Filmemacherin in Deutsch-land zurzeit, mit einer beeindruckenden Filmografi e. Sie ist nicht nur Regisseurin sondern auch Drehbuchautorin von über 30 Filmen. Die Liste ihrer Auszeichnungen ist ebenso lang, vom Max-Ophüls-Preis, Deutsche Filmbän-der, Bayrische Filmpreise bis zum Grimme-Preis.Sechs Filme wurden zusammen mit Doris Dörrie ausgewählt. Sie geben Einblicke in ihre Lebensphilosophie: Spielen, sich verkleiden, querdenken, Grenzen überschreiten, Ernstes in Leichtfüßiges verwandeln, eigenwillige Wege

suchen, unterwegs sein. Hans-Peter Schweger von der VHS Husum: „Doris Dörrie steht schon länger auf un-serer Liste. Sie ist wohl die bedeutendste Filmregisseurin Deutschlands.“ So werden nun gezeigt: Ihr Durchbruchs-fi lm „Männer“ aus dem Jahr 1985, der auch die Schau-spielerkarrieren von Heiner Lauterbach, Ulrike Kriener und Uwe Ochsenknecht befl ügelte, darf natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie der mit Preisen gekrönte Film „Kirschblüten-Hanami“ aus dem Jahr 2008. „Erleuch-tung garantiert“ (1989) und „Bin ich schön“ (1998) liegen Doris Dörrie besonders am Herzen. Leider kann sie nicht selbst zu den Filmtagen kommen, da sie gerade inszeniert und dort nicht abkömmlich ist.

Für alle Freunde des Regional-Bezuges und Fans der Kultsendung „Büttenwarder“ sei der – in Zusammenarbeit mit dem NDR – „Büttenwarder-Abend“ empfohlen, an dem drei Folgen der Kultserie ge-zeigt werden. Auch hier wird es eine Welturauff ührung im Kino geben. Die Folge „Nackt“ wird am 1. Oktober in einer Vorabpremiere gezeigt, zu dem eventuell auch der Hauptdarsteller Pe-ter Heinrich Brix als Ehrengast erwartet wird. die Zusage stand von ihm noch aus. Fest sein Erscheinen zugesagt hat jedoch Axel Olsson, der den Wirt in der Serie spielt.

Lars Jessens Film „Am Tag als Bobby Ewing starb“ hat nicht nur einen Lan-desbezug zu den Demonstrationen um die AKW-Baustelle Brokdorf, Anfang der 80er Jahre, sondern auch eine hohe

Aktualität zur Kernenergie-Ausstiegsbe-wegung heute.

Als Matinee wird der Film „Inseltöch-ter“ von Annette Ortlieb gezeigt, der die Kinderjahre dreier Frauen auf der Insel Sylt wiedergeben, die Strand- und Ur-

laubsidylle waren. Ortlieb ist Gewinnerin der „Goldenen Tine“ von 2003. Auch sie hat ihr Kommen zugesagt,

„Bauernfrühstück“ heißt der neueste Film des Itzeho-er Filmemachers Michael Söth, wobei es um einen Le-benskünstler geht, der sich in einem abgelegenen nord-deutschen Dorf verirrt und dort den ländlichen Alltag durcheinander bringt.

Zwei Naturfi lme über norddeutsche Landschaf-ten kommen am 3. Oktober zur Auff ührung: „Wildes Deutschland – Nordfriesland“ von Th oralf Gospitz und Jens Westphalen und „Ostfriesland – sieben Inseln und

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Doris Dörrie ist eine Werkschau mit sechs Filmen gewidmet.

Der Klassiker „Metropolis“ gilt als der Film aller Filme.

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DIE 26. HUSUMER FILMTAGE

ein Meer“ von Ernst Sasse. Beide Filme sind eigens für die Husumer Filmtage im Auft rage des NDR in Friesisch nachproduziert worden (Nordfriesland in Fering und Ostfriesland in Saterfriesisch). Dazu gibt es ein friesi-sches Rahmenprogramm, das vom Friesenrat veranstal-tet wird. Hochdeutsche Untertitel laufen mit für nicht so Friesisch-Kundige.

Unter Specials ist der Stummfi lmklassiker „Metropo-lis“ aus dem Jahr 1929 von Fritz Lang in der restaurierten Fassung von 2010 ausgewählt worden, ein Kinoerlebnis, das 145 Minuten währt. Darunter sind 25 Minuten, die erst kürzlich gefunden wurden und noch nie hier gezeigt wurden.

Aus Anlass des 50. Jahrestages des Mauerbaus wird am 3. Oktober (Feiertag) der Episodenfi lm „Geschichten jener Nacht“ gezeigt, in dem vier DEFA-Regisseure vier Schicksale schildern, die sich in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 zugetragen haben.

In Gedenken an den großen schleswig-holsteinischen Schauspieler Heinz Reincke, der am 13.07.2011 verstor-ben ist, kommt der Klassiker von Erich Kästner „Das fl ie-gende Klassenzimmer“ aus dem Jahr 1973 noch einmal auf die Leinwand.

Die Reihe „Neuer deutscher Film“ wird repräsentiert durch die Streifen „Sommer in Orange“, in der auch die Husumer Schauspielerin Wiebke Puls mitspielt, den preisgekrönten Film „Poll“ von Chris Kraus, der vier „Lo-las“ gewonnen hat, den Dokumentarfi lm „Joschka und Herr Fischer“ von Pepe Danquart. Außerdem kommt die futuristische Erzählung „Die kommenden Tage“ von Lars Kraume auf die Leinwand.

Die Kurzfi lmrolle 2011 mit neun Kurzfi lmen aus Schleswig-Holstein wird bewährt vorgestellt von Claus Oppermann, und der neu gemachte Naturfi lm „Serenge-ti“ von Reinhard Radke runden das Programm ab.

Die Husumer Filmtage werden gefördert von der Stadt Husum, dem Kreis Nordfriesland, der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein und von der Kulturstift ung Nordfriesland der Nord-Ostsee Sparkasse.

Die Eintrittskarten kosten nachmittags 4,50 Euro und abends 6,50 Euro. Die Festivalkarte für alle Fil-me ist für 40 Euro erhältlich. Sondervorstellungen für Schulklassen können noch organisiert werden. Lehrer werden gebeten, sich an das Kino-Center zu wenden unter der Telefonnummer 04841 2569

Die Kartenreservierung und Kartenverkauf erfolgt ebenfalls über das Kino-Center. Das komplette Pro-gramm fi ndet sich unter diesem Link

http://www.husumer-fi lmtage.de/Filmuebersicht2011.pdf

und mehr Informationen allgemein zu den Filmtagen unter

http://www.husumer-fi lmtage.de

Titelfoto: Die Veranstalter der 26. Husumer Filmta-ge v.li. die Kuratoriumsmitglieder Stephan Hartung, Joachim Steff en, Hans-Peter Schweger und Hans-Lorenz Hartung mit Ehrengast Martina Fluck. Foto: BlumeAlle weiteren Fotos zu den Filmtagen sind Pressefotos, die von den Filmfi rmen und Künstlern zur Verfügung gestellt wurden.

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Schauspieler Peter-Heinrich Brix als Adsche in „Büttenwarder“. Der Kultsendung ist ein ganzer Abend gewidmet. Die Folge „Nackt“ erlebt in Husum eine Welturauff ührung. Foto: © Sandra Hoever

Vivien Buchhorn und Professor Dr. Gerd Eversberg in dem Film „Theodor Storm - So komme, was da kommen mag.“

DIE 26. HUSUMER FILMTAGE

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Page 7: Eventmal Online Journal September 2011

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Page 8: Eventmal Online Journal September 2011

Gruppenleiterin Sabine Schiewek, 2.v.li., erhielt für die Meldorfer Theatergruppe den Publikumspreis - einen Teller des Landesverbandes der Amateurtheater SH - für die ausgezeichnete Vorstellung des Stückes „Der Kirschgarten“ im

Rahmen der 15. Theatertage in Wedel. 3.v. re. Brigitte Hohmann, Kulturförderung des Landes SH. Foto: J.Misfeldt

15. THEATERTAGE WEDEL

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15. Theatertage Wedel

Wedel - Drei Tage stand Wedel im Fokus aller Freunde des Amateurtheaters. Die größte Veranstaltung des Lan-

desverbandes der Amateurtheater Schleswig-Holstein e.V. mit 110 angeschlossenen Bühnen, die alle zwei Jahre

in Zusammenarbeit mit dem Theater Wedel stattfi ndet, bot auch in diesem Jahr wieder ein breites Spektrum der

Schauspielkunst.

Am Abschlusstag fand sie mit der erstmaligen Ver-leihung des Publikumspreises ihren Abschluss. Die Mel-dorfer Th eatergruppe zeigte am Samstagabend ihre In-szenierung des Tschechow-Stückes „Der Kirschgarten“ so eindrucksvoll und detailliert inszeniert, dass es das Publikum im ausverkauft en Th eater zum Schlussapplaus nicht mehr auf den Sitzen hielt. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Zuschauer bei den sichtlich gerührten Dithmarschern für ihre leidenschaft liche Darbietung.

Das Th eater Wedel hatte am Freitag mit seiner Pro-duktion „Table for one“ den Startschuss gegeben, am Sonnabend zeigten dann das Kleinstadttheater Nortorf

die Komödie „Denn sie wissen nicht, was sie erben“ und die nordfriesische Goldelunder Speeldeel das plattdeut-sche Stück „Aphrodites Zimmer“. Am Sonntagvormittag öff nete sich noch einmal der Vorhang für die Kleinkunst-bühne Marktfrieden aus Heide/ Dithmarschen mit „Ho-nigmond“.

Der Präsident des Landesverbandes Carsten Rüscher sagte dazu: „Diese 15. Th eatertage waren wieder ein po-sitives Beispiel, wie sich aktive Th eaterarbeit vor Ort und Verbandsarbeit ergänzen können und wie vielfältig die Bühnen unseres Verbandes sind und ihr Publikum be-geistern können.“

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Szenenfoto aus „Aphrodites Zimmer“ von der Goldelunder Speeldeel. Foto: (c) Petra Blume

Szenenfoto aus „Denn sie wissen nicht, was sie erben“ vom Kleinstadt Theater Nortorf. Foto: (c) Petra Blume 9

15. THEATERTAGE WEDEL

„Es wurde großartiges Th eater geboten und ich freue mich als Gast und Zuschauer dabei gewesen zu sein.“, sagte Christian Dennert, Präsident des Verbandes Ham-burger Amateurtheater. „Es wurde wieder die breite Viel-falt und hohe Qualität, die das Amateurtheater bietet, gezeigt. Hierbei braucht insbesondere die Meldorfer Th e-atergruppe den Vergleich zu renommierten Profi -Büh-nen nicht scheuen. Es war ein Genuss, dem Stück und den Schauspielern zu folgen.“

Die künstlerische Beraterin des Landesverbandes der Amateurtheater Schleswig-Holstein Elke Heilsberger freute sich über den reibungslosen Ablauf und über das Zusammenspiel aller Beteiligten, die diese Veranstaltung wieder einmal zu einem Erfolg gemacht hätten. „Au-ßerdem sei es wunderbar gewesen, auch wieder einmal ein plattdeutsches Stück präsentieren zu können und so eindrucksvoll für den Erhalt der niederdeutschen Spra-che zu werben, wie die Goldelunder Speeldeel dies getan habe.“, so Heilsberger.

www.theater-wedel.de

www.amateurtheater-sh.de

www.meldorfer-theatergruppe.de

Page 10: Eventmal Online Journal September 2011

Feuerwehrmann oder -frau sein oder einfach bloß mitfahren? Mit viel Liebe werden hier alte Spielzeuge wieder zum Leben erweckt und von den Kindern mit großer Begeisterung angenommen. Fotos: DRK Kita

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30 JAHRE KINDERFREIZEITHOF

30 Jahre Kinderfreizeithof

Joldelund (eventmal.de) Es war einmal vor 30 Jahren, als der Joldelunder Christian Christiansen auf seinem

Grundstück einen Kinderfreizeithof einrichtete. Alte Spiel- und Fahrzeuge hatte er liebevoll restauriert oder

ganz einfach selbst zusammengetüftelt. Nun hatte Herr Christiansen auch eine Enkeltochter, die vor 30 Jahren

den DRK-Kindergarten in Husum besuchte. Das zusammen führte dazu, dass die Kindergartenkinder mit die

ersten waren, die den Freizeithof erlebten.

Das hat der Besitzer auch nicht vergessen und im Jubiläumsjahr lud er die Kin-der zu einem unvergesslichen Tag ein, sponserte bei den Bussen und beim Eintrittspreis und zeigte sich so auf sei-ne Weise erkenntlich für die jahrelange

Treue. 75 Kinder und zwölf Betreuer verlebten so einen aufregenden Tag, „von dem noch lange im Kindergarten gesprochen wurde.“ so Leiterin Sabine Schorr.

„Es muss nicht immer der große Freizeitpark sein. Die Kinder waren so schnell in ihrer Phantasiewelt gefan-gen.“, so Schorr weiter. So wuselten die Lütten zwischen den vielen Spielgeräten umher, fuhren in den kleinen Autos umher oder nahmen im nostalgischen Karussell Platz. Zwischen Trampolin, Windmühlen und Strei-chelzoo wurde Frühstück und Picknick gemacht. Ein richtiger Abenteuertag für die Minis. Der Tag ersetzte dann das traditionelle Sommerfest. „Die Kinder waren total begeistert. Und – gerade weil nicht alles hochmo-dern war – forderte und förderte der Tag den Spieltrieb besonders.“, so Sabine Schorr. www.kinderfreizeithof.de

Mit einem „echten Auto“ fahren und das schon als Kindergartenkind, ist etwas Besonderes und

wird bestimmt nicht so leicht vergessen.

Page 11: Eventmal Online Journal September 2011

Auf einen Kaff ee bei Frank Millack, Vorstand des DRK

Kreisverbands NF e.V.Foto: Blume

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AUF EINEN KAFFEE BEI... FRANK MILLACK

Auf einen Kaff ee bei... Frank Millack

„Wir brauchen mehr Personal“

Klare Worte des Geschäftsführers zur Gesundheits- und Pfl egepolitikHusum (eventmal.de) Der DRK Kreisverband Nordfriesland e.V. kümmert sich von seinem Hauptsitz Husum aus

um stationäre Pfl egeeinrichtungen in Husum, Struckum und auf Amrum und Pellworm.Dazu kommen vielfäl-

tige ambulante Dienste wie „Warmessen in Husum“, Hausnotruf, Blutspendedienste, ambulante Pfl egedienste,

Kurse und Sanitätsdienste. Frank Millack ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied und beschäftigt sich mit den

Folgen des demografi schen Wandels und dem zu erwartenden Engpass beim Fachpersonal. Eventmal.de sprach

mit ihm über seine Erfahrungen in diesem Bereich, der Auswirkung auf den Kreis Nordfriesland und auf die Ar-

beit seiner Einrichtungen.

Herr Millack, können Sie für Nordfriesland diesen Trend bestätigen; welche Beobachtungen haben Sie in den letz-ten Jahren gemacht? Ja, diesen Trend kann ich abso-lut bestätigen. Wir merken es einerseits an der ste-ten Anzahl von Kunden in der ambulanten Pfl ege und daran, dass in den letzten Jahren die Angebote an stationären Pfl egeeinrichtungen zugenommen haben. Auch wir haben ja in den letzten Jahren zwei neue Einrichtungen in Nordfriesland in Betrieb ge-nommen. Es dürfte in zehn Jahren schwierig wer-den, einen Platz zu fi nden.

Kann das unter den jetzigen Gegebenheiten unser Ge-sundheitssystem noch leisten? Ich denke, dass unser Gesundheits- und/ oder Sozialsystem in wenigen Jahren vor dem Aus stehen wird, weil inzwischen Ärzte, Krankenhäuser und die Anbieter von ambu-lanten- und stationären Einrichtungen schon die Grenze des Erträglichen und alle wirtschaftlich ver-tretbaren Einsparpotenziale ausgeschöpft haben.

Woran fehlt es in erster Linie? Es fehlt den Verantwort-lichen in der Politik, aber auch bei den Funktionären der Kranken- und Pfl egekassen an Mut, sich offen einzugestehen, dass ein „Rundumsorglospaket“ mit Spitzenleistungen vom System nicht mehr getragen werden kann, ohne den Menschen tiefer in die Ta-sche zu greifen (z. B. Erhöhung der abzuführenden Gelder an die Pfl ege- und der Krankenkassenbei-träge). Das Pfl egeversicherungsgesetz fi nanziert lediglich den notwendigen Bedarf.

Wie sieht es mit Fachkräften im Pfl egebereich aus? Bei einer Zunahme der pfl egebedürftigen Menschen und gleichzeitiger Abnahme der zu erwartenden so-zialversicherungspfl ichtig beschäftigten Menschen ergibt sich das Problem schon alleine daraus. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es derzeit keine Pfl egefach-kräfte, die bereit sind, diesen doch sehr aufwendi-gen und stressigen Beruf wirklich ausüben zu wol-len oder zu können.

Was müssen Bewerber an Qualitäten mitbringen? Ich denke, dass Bewerber eine sehr hohe Sozialkom-petenz mitbringen müssen. Auch wird es immer notwendiger, dass die Bewerber nicht nur eine

gute Pfl ege leisten können, sondern sich auch umfassend mit den notwendi-gen Pfl egeprozes-sen (Dokumentation) auseinander setzen können.

Wie sehen die Ausbil-dungsmöglichkeiten aus? Im Prinzip sehr gut, es mangelt je-doch immer noch daran, dass viele Ein-richtungsträger nicht oder nicht genug Fachkräfte ausbilden. Aber selbst wenn alle es ausreichend ma-chen würden, wie wir z.B., kommt immer noch das Problem, dass die Bewerber keinen Schulplatz bekommen. Die Ausbildung im Krankenpfl egebereich wird über die Krankenhausfi nanzierung überwiegend erreicht, in der Altenpfl egeausbildung werden die Plätze über das Land fi nanziert, das kein Geld hat, um weitere zu fi nanzieren. Was nunmehr das neu aufgelegte Modell der Arbeitsagenturen erreichen kann, kann nicht noch nicht bewerten, weil ich die Einzelheiten nicht kenne.

Warum müssen es immer unbedingt „Fachkräfte“ sein, reichen nicht auch Pfl egehelfer und wenn nein, warum nicht? Sowohl in der ambulanten Pfl ege wie auch in der stationären Pfl ege ist (typisch Deutschland) al-les geregelt. So gibt es z. B. die Heimmindestperso-nalverordnung, die klar regelt, dass 50 Prozent der in der Pfl ege Beschäftigten zwingend examinierte Fachkräfte sein müssen. Auch wenn die Kassen im privaten Bereich Angehörige oder sogar Nachbarn davon zu überzeugen versuchen, dass sie doch die Medikamente verabreichen oder sogar die Insu-linspritze setzen können. In den ambulanten Diens-ten dürfen dies natürlich nur examinierte Fachkräfte.

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„Schlecht bezahlt

ist immer relativ.

„WIR BRAUCHEN MEHR PERSONAL“

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Es gibt durchaus schon Bestrebungen, die Fach-kraftquote abzusenken. Dies würde jedoch eine Verschlechterung der Qualität bedeuten, weil über-wiegend Pfl egehelfer die komplexen fachlichen Zu-sammenhänge und Erfordernisse nicht erkennen können. Es gibt natürlich auch hier viele Ausnah-men, wo langjährige MitarbeiterInnen wohl genauso gut arbeiten und beurteilen können wie Fachkräfte.

Man sagt dem Pfl egeberuf nach, dass es ein „schlecht-bezahlter Knochenjob“ sei mit Wechselschichten, viel Verwaltungsarbeit und vielen Überstunden. Ist das so und wie sieht es in Ihren Einrichtungen aus? Schlecht bezahlt ist immer relativ. Wir haben überwiegend einen Tarifvertrag mit Verdi. Unabhän-gig davon, kann auch kein Betreiber mehr Geld an seine MitarbeiterInnen zahlen, als über die Budgetverhand-lungen mit den Kostenträgern verein-bart wurde. Pfl egeplätze sind schon heute – oberfl ächlich betrachtet – sehr teuer. Würden jedoch die Kos-tenträger erhebliche Steigerungen zulassen, würden die Kosten noch höher werden. „Ein Knochenjob“ mit Wechselschichten, Verwaltungsarbeit (Dokumentation) – ja, das sehe ich auch so und viele Überstunden auf-grund des Personalmangels gibt es leider auch bei uns.

Wo liegt der Tarifl ohn in der Regel? Für Fachkräfte liegt der Tarifl ohn bei rund 2.200 Euro zuzüglich der jeweiligen Zulagen für Nacht- und Sonntagsarbeit. Jedoch ist festzustel-len, dass auch in Nordfriesland nur die wenigsten Einrichtungen tatsächlich über einen Tarifvertrag verfügen.

Zum Teil werden schon „Kopfgelder“ bzw. „Abwerbeprä-mien“ im Pfl egebereich gezahlt. Geht es nicht anders? Es sollte gerne anders gehen, denn über diese Mög-lichkeiten fi ndet man zwar die „Jobhopper“, aber in der Regel nicht die MitarbeiterInnen, die sich dem Betrieb und den Menschen verbunden fühlen. Ich glaube, dass es vielmehr darauf ankommt, fl exib-lere Arbeitszeiten zu schaffen, die auch Beruf und Familie in Einklang bringen kann. Da jedoch der Pfl egeberuf nach wie vor überwiegend von Frauen besetzt wird, muss leider festgestellt werden, dass die überwiegende Anzahl der Frauen lieber auf das Geld oder andere Annehmlichkeiten verzichten. Wichtiger ist ihnen, dass der Arbeitsplatz direkt im Wohnumfeld liegt. Darauf bauen leider auch viel zu viele Einrichtungsträger und beuten so viele Frau-en durch niedrige Löhne aus. Ein Skandal, weil dadurch der Wettbewerb von den Preisen verzerrt wird und das auf dem Rücken des Personals.

Früher gab es die Zivildienstleistenden. Heute gibt es den neu ins Leben gerufenen Bundesfreiwilligendienst (BFD)

sowie den schon länger vorhandenen Rahmen des Frei-willigen Sozialen Jahres (FSJ). Wie sehen Sie die Entwick-lung - Reichen die freiwilligen Kräfte aus und melden sich genug? Ich denke, die Unsicherheit bei den Interes-sierten über die Rahmenbedingungen ist noch zu groß. Wir haben gerade vor wenigen Tagen die ers-te Mitarbeiterin dafür gefunden. Der bürokratische Aufwand dafür war auch für uns schon abschre-ckend. Hinzu kommt, dass diese Kräfte weder über das Budget refi nanziert werden, noch dürfen diese Kräfte tatsächliche Aufgaben im Bereich der beglei-tenden Pfl ege wahrnehmen. Das heißt, sie müssen zusätzlich sein. Bei Kosten, die so zwischen 500 und 700 Euro im Monat liegen, muss man schon

darüber nachdenken, ob man sich diese Kräfte leisten kann oder will.

Es gibt seit Mai 2011 auch die Öff nung des deutschen Arbeitsmarktes für Fach-kräfte aus dem Ausland. Haben Sie da in-zwischen Nachfrage erhalten oder erste Erfahrungen gemacht? Anfragen oder Nachfragen hat es bislang bei uns lei-der noch nicht gegeben. Ein Problem zur Anerkennung durch die Behör-den bleiben jedoch oft die fehlenden Sprachkenntnisse. Im europäischen Ausland wird in den Schulen kaum noch Deutsch gelehrt eher Englisch. Diese Kräfte wandern daher lieber in den englisch sprechenden Bereich aus.

Lässt sich Pfl ege in Zukunft auch überhaupt noch be-zahlen? Willy Brandt hat mal gesagt: „Eine Gesell-schaft, die das Alter nicht erträgt, wird an ihrem Egoismus zugrunde gehen.“ Die Frage ist doch – bezahlbar für wen? Bereits heute kann sich ein Normalverdiener, der ein Leben lang gearbeitet hat, kaum noch einen Platz in einer Pfl egeeinrichtung ohne die Unterstützung des Staates leisten. So war es mit der Einführung der Pfl egeversicherung nicht gedacht. Gleichzeitig wird jedoch auch ein riesiges Vermögen vererbt. Oft geht es jedoch den Erben nicht um eine gute Pfl ege, sondern um die Erhal-tung der Erbschaft – leider. Es wird daher darauf ankommen, den demographischen Wandel und die damit verbundenen höheren Ausgaben für die be-troffenen Menschen neu zu überdenken. Dies geht auf keinen Fall mit laufenden Qualitätssteigerun-gen und gleichzeitiger Kostenneutralität. Entweder kommen wir zu einer Zweiklassengesellschaft, wo die einen lediglich den Anspruch auf Grundleistun-gen haben und die anderen sich Wahlleistungen erfüllen können, oder die Finanzierung muss auf neue steuer- oder abgabenfi nanzierte Regelungen zurückgreifen.

Können Sie eine stationäre Pfl ege derzeit guten Gewis-sens anbieten oder sollte man lieber eine ambulante Pfl e-ge vorziehen? Von mir erwartet man natürlich, dass

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„Pfl ege hat kei-

nen Wert. Das

ist der wirkliche

Skandal in unse-

rer Gesellschaft.

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„WIR BRAUCHEN MEHR PERSONAL“

ich hier eindeutig mit „ja“ antworte. Der Schrecken einer Pfl egeeinrichtung besteht bei mir nicht mehr, seit ich erleben kann, was dort geleistet wird. Ganz im Gegenteil. Ich erlebe auch traurige Momente und Situationen unserer Bewohner, die sie aber auch Zuhause hätten, aber ich erlebe auch viel Fröh-lichkeit und Zuwendung in unseren Einrichtungen. Bei der Veränderung in unserer Gesellschaft bin ich davon überzeugt, dass die Einsamkeit und eine mangelnde Versorgung im häuslichen Bereich weit ausgeprägter ist, als wir es wahrhaben wollen. Die ambulanten Dienste können nur relativ wenig Zeit für die Patienten aufbringen. Wenn dann auch noch keine oder eventuell sogar eine überforderte Fami-lie dahintersteht, ist eine Einrichtung eindeutig besser. Übrigens, dieses gewollte System beutet in der Regel ebenfalls die Töchter und Schwie-gertöchter aus, die für wenig Geld Enormes leisten müssen. Gewalt in der Pfl ege fi ndet daher meiner Über-zeugung nach heute kaum noch in Einrichtungen sondern vielfach in der eigenen Häuslichkeit statt. So lange es geht, sollte man in der gewohnten Umgebung mit der Unterstützung ei-nes Pfl egedienstes bleiben. Man soll-te aber auch nicht zu lange warten, bis man zu der Entscheidung kommt, doch lieber in eine Pfl egeeinrichtung zu gehen.

Welche Wünsche hätten Sie an den Ge-setzgeber, damit sich die Arbeit für Ihren Kreisverband einfacher gestalten ließe? Es geht nicht darum, ob etwas für uns einfacher wird, sondern darum, was in unserem Staat an allen Ecken in fast allen Lebenslagen festzustellen ist. Alle reden von einer Entbürokratisie-rung, aber es wird von Jahr zu Jahr immer verrück-ter. Es gibt in unserer Gesellschaft ein tiefes Miss-trauen gegenüber den Handelnden...auch gegen uns. Unsere Bewohner wollen umsorgt sein, sowohl pfl egefachlich wie auch mit der Zeit für Gespräche und Zuwendungen. Wenn 20 bis 30 Prozent für die Planung und Dokumentation der Fachkräfte schon verloren ist, bleibt immer weniger Zeit für das, was unsere MitarbeiterInnen und die Bewohner wollen. Ist die Dokumentation schlecht, ist auch die Pfl ege schlecht und ist die Dokumentation gut, ist auch die Pfl ege gut: Beides muss nicht stimmen. Ich kenne Einrichtungen, die eine gute Note erreicht haben, aber gleichwohl erhebliche Pfl egemängel aufwei-sen, aber auch Einrichtungen, die eine schlechte Note haben ohne Pfl egemängel und in der sich die Bewohner wohlfühlen. Wir brauchen auch deut-lich mehr Personal. Mit dem derzeitigen Personal-schlüssel sind die steigenden Anforderungen kaum noch zu bewältigen. Dies bedeutet aber auch, dass die Kosten für die Einrichtungen steigen werden.

Ein Beispiel: Angehörige wie auch die Bewohner er-warten natürlich von uns, dass die Zimmer sauber und ordentlich sind. Was ist jedoch über den Per-sonalschlüssel abgedeckt? An sechs Tagen in der Woche steht uns je Zimmer inkl. Bad lediglich ein Minutenwert von max. neun Minuten zur Verfügung. Jede Hausfrau weiß, dass dies nicht zu schaffen ist. Mehr wird jedoch über den Pfl egesatz nicht akzep-tiert. Versuchen Sie das mal den Bewohnern und Angehörigen zu erklären. Es ist auch eine Tatsa-che, dass von den zugebilligten Stellen im Bereich der Fachkräfte nur etwa 52 Prozent tatsächlich beim Bewohner ankommt. Die übrigen Arbeitszeiten über den Personalschlüssel gehen für Dokumentation,

Fortbildung, Übergabezeiten, Urlaub und Krankheit verloren. Bei den Pfl e-geassistenten, die deutlich weniger zu dokumentieren haben, liegen die Zei-ten, die nicht am Bewohner erbracht werden, bei rund 30 Prozent. Auch widersprechen sich viel zu oft die ge-setzlichen Bestimmungen, die jeweils zu erfüllen sind und das vernünftige Handeln in den Einrichtungen er-schweren. Am wichtigsten wäre mir aber, dass die Gesellschaft den Wert der professionellen Pfl ege anerkennt. Wenn selbst der Kreisseniorenbeirat kürzlich öffentlich feststellt, dass die Seniorenheime „zu teuer“ seien und ein alternatives Wohnkonzept aus Kiel anpreist, ohne die gravierenden Unterschiede zwischen einem Wohn-projekt und einer stationären Pfl ege-einrichtung zu beleuchten, zeigt mir das nur, dass selbst der Seniorenbei-rat sich nicht mit den Unterschieden auseinandersetzen will oder kann. In den Wohnprojekten müssen die Mie-ter oder die Angehörigen fast alles

selbst leisten oder sich Leistungen dazukaufen. Für relativ fi tte Senioren sicherlich eine gute, aber auch nicht günstige Lösung. Eine Rund-um-die-Uhr-Ver-sorgung mit Fachkräften gibt es jedoch nicht oder wird auch teuer. Es ist abenteuerlich, dass wir für die Wartung unserer Autos einen Stundenlohn bis 95 Euro klaglos hinnehmen, wir aber für eine gute Pfl ege Stundenlöhne von ca. 30 Euro schon als Wucher ansehen. Pfl ege hat keinen Wert, dies ist der wirkliche Skandal unserer Gesellschaft.

Suchen Sie selbst auch für Ihre Einrichtungen Personal; an wen sollte man sich wenden? Gerade examinierte Pfl egefachkräfte werden bei uns fast in allen Berei-chen gesucht. Wir versuchen auch bei Bedarf mög-lichst familienfreundliche Bedingungen zu verein-baren. Unsere Personalchefi n Frau Meißner steht gerne für Gespräche zur Verfügung.

DRK-Stellenangebote http://drk-nf.de/Stellenangebote.aspx

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Sous-Chef Marco Grenningloh (li.) gratuliert seinem jungen Kollegen Patrick Singh zur bestandenen Prüfung als Prüfungsbester. Sein Ausbildungsbetrieb „Hotel Rosenburg“

hat den ausgelernten Koch übernommen. Foto: Blume

PATRICK SINGH PRÜFUNGSBESTER

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Patrick Singh Prüfungsbester

Ausbildung im „Hotel Rosenburg“ zum Koch erfolgreich bestanden Husum. (eventmal.de). Er hat gut Lachen – der 21-jährige Patrick Singh. Er bestand seine Prüfung als Koch als

Bester von insgesamt 26 jungen Köchen und wurde auch gleich von seinem Ausbildungsbetrieb, dem „Hotel

Rosenburg“ in Husum, übernommen. Koch sei sein Traumjob, sagt der sympathische junge Mann, das habe sich

auch in der Zeit seiner Ausbildung nicht geändert.

Natürlich gab es auch etwas, was ihm nicht so viel Spaß gemacht habe, sagt er. So sei das Vakuumieren (das Kon-servieren von großen Mengen vorge-kochter Saucen z.B.) etwas langweilig gewesen, aber sonst kann er sich kaum

an Negatives in den drei Jahren Ausbildung erinnern. Ei-gentlich mache ihm alles Spaß, lacht er, aber ein beson-deres Faible hat er dann doch für Desserts und Mousses.

Im Team der „Rosenburg“ gefalle ihm am meisten, dass jeder für den anderen einspringe. „Ein echtes Team eben, das auch mal zusammen privat feiert.“

Große Events mit vielen Gängen oder das jährlich wiederkehrende Gourmet-Festival der Auszubildenden gehören ebenfalls zu den Highlights, die Patrick Singh nicht missen möchte.

In seiner Prüfung musste er aus einem vorgegebenen „Warenkorb“ ein Drei-Gänge-Menü für sechs Personen erstellen und mit Kreativität überzeugen.

Sous-Chef Marco Grenningloh hat nur gute Worte für seinen ehemaligen Azubi: „Er ist zuverlässig, pünkt-lich, arbeitet bis ‚zum Umfallen‘ mit, bringt kreative Ide-en mit ein und kann auch schnell putzen.“ Das sei eine gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben im gastronomischen Bereich.

Singh bleibt dem „Hotel Rosenburg“ erhalten, aber ein bisschen „Ausland“ und noch andere Kochtöpfe – vielleicht auf einem Kreuzfahrtschiff – möchte er irgend-wann noch sehen und sich in der gewohnt gehobenen Küchenkunst weiterbilden.

www.hotel-rosenburg.de

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Heinrich Ritscher, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste

Pressefoto: Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e.V.

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SCHWERER RÜCKSCHLAG

Schwerer Rückschlag

Heide (EV) - Als schweren Rückschlag bezeichnet die Geschäftsführung des Unternehmensverbandes Unterel-

be-Westküste die Pläne des Bundesverkehrsministers, sowohl den Schleusenausbau in Brunsbüttel als auch

die Fertigstellung der A 20 weiter zu verzögern. Dem verantwortlichen Verkehrsminister müsse bewusst sein,

dass damit wichtige Impulse für die norddeutsche Wirtschaft verloren gingen. Der Verzicht auf den Weiterbau

und die Fertigstellung der A 20 verhindere nicht nur die notwendige bessere logistische Anbindung der bereits

vorhandenen Wirtschaftsstandorte, sondern auch deren Weiterentwicklung. Darüber hinaus sei es unverant-

wortlich, dass bezüglich der maroden Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel keine zeit-nahe Abhilfe

geschaff en werde.

An dieser Stelle kritisieren die Geschäft s-führer des Unternehmensverbandes Koch und Ritscher auch die aktuelle Landesregierung, die off ensichtlich nicht vehement genug die Notwendig-keit der wichtigen Infrastrukturprojekte

in Berlin vertritt. „Es ist erstaunlich, dass die Bedeutung der am stärksten frequentierten künstlichen Wasserstra-ße der Welt erst in Berlin erklärt werden muss“, so Ge-schäft sführer Heinrich Ritscher. Zumal es sich bei der Instandsetzung der vorhandenen Schleusen nicht um eine Erweiterung der Infrastruktur, sondern lediglich um eine Reparatur vorhandener Anlagen aus der Kaiserzeit handele. Die Funktionsfähigkeit der Schleusen und da-mit des gesamten Nord-Ostsee-Kanals sei nicht nur für die Durchfahrt der Schiff e durch den Nord-Ostsee-Kanal selbst notwendig, sondern auch für die weitere Beliefe-rung der im Bereich des Nord-Ostsee-Kanals ansässigen Industrie- und Wirtschaft sunternehmen.

Würde der Nord-Ostsee-Kanal als seit Jahrzehnten genutzte logistische Anbindung für diese Unternehmen wegfallen, wären sie letztendlich gezwungen, Alternativ-konzepte über die Straße umzusetzen. Dies würde nicht nur zu einer deutlich stärkeren Belastung des heute schon unzureichenden Straßennetzes in den betroff enen Berei-chen führen, sondern auch zu deutlichen Mindereinnah-men an den Schleusen selbst. Dies lässt wiederum eine Finanzierung der notwendigen Projekte in der Zukunft noch schwieriger werden.

Auch im Hinblick auf die noch nicht fertiggestellte A 20 würde eine Verlagerung auf die Straße zu weiteren Verkehrsproblemen in der gesamten Nordregion, insbe-sondere an der Westküste führen.

Zur Vermeidung des erkennbaren Verkehrsinfarktes fordert der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste auch weiterhin deutlich die zügige Fertigstellung der A 20 mit den Verbindungen zur A 7 und zur A 23 sowie den Bau der fünft en Schleusenkammer und die Instand-setzung der vorhandenen Schleusen.

Dabei dürfe auch in Berlin nicht vergessen werden, dass das Funktionieren des Nord-Ostsee-Kanals ganz er-heblich zum Erfolg der Wirtschaft an der Westküste und im gesamten Unterelbebereich einschließlich Hamburg beitrage. Nur dies sichere auch in Zukunft den Standort

sowie die weitere Ansiedlung von wichtigen Unterneh-men und die Schaff ung von Arbeitsplätzen sowie die Ge-nerierung von Steueraufk ommen.

http://www.unternehmensverband.de

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EINZIGARTIGES KRAFTWERK

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Einzigartiges Kraftwerk

Nordhastedt (gvb) Einzigartiges Kraftwerk in Deutschland: Ein Dorf schaltet die Erd- und Sonnenwärme

gleichzeitig ein Angesichts des geplanten Ausstiegs aus der Atomindustrie wird aufgrund steigender Strom-

und Heizkostenpreise der Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Wasser immer dringlicher.

Das Dorf Nordhastedt bei Heide in Dith-marschen, das sich wegen seiner Wäl-der und Weiden selbstbewusst als das „grüne Herz Dithmarschens“ bezeich-net, unternimmt einen Riesenschritt in diese Richtung. Und zwar geschieht

folgendes: Während Wind-, Solar- und Biogasanlagen haufenweise aus der Erde wachsen, wird man bei diesem Projekt in die Tiefe der Erde gehen, nämlich bis zu 4 500 Meter. Die geologischen Voraussetzungen sind durch zwei in 4000 bis 5000 Meter Tiefe liegende Salzstöcke be-sonders geeignet.

Rund drei Kilometer von der Dorfmitte entfernt er-richtet die neue „GeothermSolarpark-Nordhastedt GmbH“ auf einem 25 Hektar großen Gelände ein Geo-thermie-Kraft werk in direkter Kombination mit Photo-voltaikanlagen, um versorgungssicheren und umwelt-freundlichen Strom zu erzeugen.

In dem Kraft werk werden Erd- und Sonnenwärme gleichzeitig ausgenutzt. Die Investitionskosten belaufen sich voraussichtlich auf 110 Mio. Euro.

Die in 4.500 Metern Tiefe 168 Grad Celsius heiße Energie-Quelle aus Th ermalwasser ist rund um die Uhr aktiv und währt ewig, solange es unseren Erdball gibt. Kombiniert wird das Ganze mit einer von den Betreibern selbst entwickelten Photovoltaik-Konzentrationstechnik, welche die Sonnenstrahlen 1.000-fach verstärkt auf PV-Module auf „Segeln“ lenkt, deren Ausrichtung dem Lauf der Sonne folgt. Die Wärme wird in Strom umgewandelt zu einem Wirkungsgrad von 40 Prozent, während her-kömmliche Anlagen nur 18 bis 20 Prozent erreichen.

Jährlich könnten hier 100.000 bis 150.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Nebenbei wird noch Fernwärme produziert, von der auch das Dorf und Umlandgemein-den profi tieren könnten. Die PV-Module sollen in Nord-hastedt gebaut und könnten in alle Welt verkauft werden als „made in Nordhastedt“.

Das Gesamtvorhaben gilt als bisher einzigartiges Prä-ferenzmodell in Deutschland, wenn nicht gar europaweit. 40 bis 50, vielleicht sogar 80 Arbeitsplätze können am Ort geschaff en werden. Das Landschaft sbild soll keineswegs negativ beeinträchtigt werden.

Seismische Erkundungsfahrzeuge untersuchen zurzeit bei Nordhastedt den Boden bis in eine Tiefe von 2.400 Metern. Kleines Foto: So könnte die Architektur der Geothermieanlage aussehen, die

auf dem Gelände gebaut, wo jetzt noch Winterweizen angebaut ist. Foto/ Repro: gvb

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Der Kasper ist das Synonym für das Puppentheater. Er und viele Figuren aus aller Welt sind im Pole-

Poppenspäler-Museum in Husum zu sehen.http://www.pole-poppenspaeler.de Foto: (c) eventmal.de Petra

Blume, mit freundlicher Genehmigung des Förderkreises

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POLE POPPENSPÄLER TAGE

Pole Poppenspäler Tage

Husum (eventmal) - Vom 16. - 25. September steht Husum wieder ganz im Zeichen des Figurentheaters. Die

28. Pole Poppenspäler Tage erfreuen die Zuschauer mit einer fantastischen Reise in die Welt von Marionetten,

Handpuppen und Tischfi guren, Bauchladentheater und eindrucksvollem Spiel mit Licht und Schatten.

Eröff net wird das Festival mit „Hamlet“ von William Shakespeare im NordseeCon-gressCentrum Husum. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Shakespeareinszenie-rungen, den „Sommernachtstraum“ und mit „Macbeth für Anfänger“ eine Persifl a-

ge auf Macbeth.

Im Multimar Wattforum in Tönning, werden die „Ge-sänge der Wale“ mit Raphael Mürle präsentiert mit einer anschließenden Führung durch das maritime Erlebnis-zentrum.

Diskriminierung und der Umgang mit anderen Kultu-ren werden thematisiert in „Monsieur Ibrahim“, in „En-gel mit nur einem Flügel“ oder auch in „Mascha Kalèko“.

Eine Th eatergruppe aus Burma (Myanmar) mit exo-tischen und farbenfrohen Figuren und fremd anmuten-der Musik, ein Th eater aus Österreich, Pete Belcher mit „Dreierlei“ sowie die dänische Diplomspielerin Astrid Kjær Jensen geben dem Festival den internationalen Charakter.

Familien und unsere kleinen Besucher und Besuche-rinnen werden sich begeistern können an Auff ührun-gen wie u.a. „Ritter Rost“, „Wunschpunsch“ von Michael Ende, „Gulliver in Lilliput“, „Prinzessin Isabella“, „Die schlaue Mama Sambona“ oder „Die Prinzessin auf der Erbse“.

Eine besonders schöne, inzwischen siebenjährige Tra-dition sind die Auff ührungen am ersten Festivalwochen-ende im „Landgasthof Stuck“ in Schwesing mit kulinari-scher Begleitung.

Ein Rahmenprogramm mit Lesungen, Führungen und Spaziergängen runden das Festival ab.

Die Seite des Fördervereins

http://www.pole-poppenspaeler.de

Einige Veranstaltungen sind bereits ausverkauft . Das komplette Programm zum Downloaden fi nden Sie unter http://www.pole-poppenspaeler.de/html/festival2011/Programmheft _2011.pdf

Page 18: Eventmal Online Journal September 2011

v.li.: Dr. Klaus Wortmann, Dr. Torsten Schmidt-Baum, Wilfried Bockholt, Stefan Brumm, Dieter Harrsen, Andreas Doll bei der Preisübergabe. Foto: (c) eventmal.de, Petra Blume

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ETAPPENSIEG FÜR NORDFRIESLAND

Etappensieg für Nordfriesland

Nordfriesland (eventmal.de) – Nordfriesland spielt in der Champions League der EnergieOlympiade und

räumte gleich zwei Preise ab. „Ich kann mich heute gleich zwei Mal freuen – einmal für die AktivRegion und

einmal für den Kreis Nordfriesland.“, fasste Landrat Dieter Harrsen lächelnd die erfolgreichen Bemühungen in

der Königsdisziplin der EnergieOlympiade zusammen.

Allen Grund zur Freude hatten die am Erfolg Beteiligten auch. Mit dem ers-ten Teilsieg bei der schleswig-holsteini-schen EnergieOlympiade 2011 erhalten die beiden Regionen die Bestätigung für die gute Arbeit und die erarbei-

teten Konzeptskizzen für eine„Energie-Modellregion Schleswig-Holstein“, mit denen sie die Jury im Vorver-fahren überzeugen und nun – gemeinsam mit dem drit-ten Preisträger Stadt Flensburg – ein Preisgeld in Höhe von je 10.000 Euro aus der Hand von ISH-Vorstand Ste-fan Brumm in Empfang nehmen konnten. Mit dem Geld können nun die Ideen im Detail bis Ende Januar 2012 ausgearbeitet werden.

Die Innovationsstift ung Schleswig-Holstein (ISH) führt den Wettbewerb durch und stift et die Preisgelder von insgesamt 180.000 Euro. „Die ‚Energie-Modellregi-on‘ ist die Königsdisziplin.“, sagte Stefan Brumm bei der Übergabe. Gesucht werde ein herausragendes Konzept der zukünft igen Energieversorgung, welches Maßnah-

men zur Energieeinsparung, dezentrale, regenerative Energieversorgung und Möglichkeiten der Kraft -Wär-me-Kopplung beinhalte. Außerdem komme es auf einen möglichst breiten Ansatz, die Einbindung vieler relevan-ter Akteure und auf eine realistische Umsetzperspektive bis zum Jahr 2020 an. Wichtig sei der Stift ung auch, dass die Konzepte letztlich auch auf andere Regionen über-tragbar seien, so Brumm weiter.

So könne man der AktivRegion Nordfriesland Nord und dem Kreis Nordfriesland fünf von fünf möglichen Punkten bei der Vielfalt der Ansätze geben. Wilfried Bockholt, Bürgermeister der Stadt Niebüll und Vorsit-zender der Aktionsgruppe AktivRegion und auch Pro-jektmanager Dr. Torsten Schmidt-Baum freuten sich über die Auszeichnung. „10.000 Euro sind eine Menge Geld.“, so Bockholt und erläuterte kurz die „Angriff s-punkte“ seiner Aktionsgruppe, die 2008 gegründet wurde. Wirtschaft / Energie, Tourismus und das soziale Leben seien die Handlungsfelder. „Fukushima hat uns nun Recht gegeben, dass wir richtig liegen.“, so Bockholt

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v.li.: ISH-Projektleiter Dr. Klaus Wortmann, Stefan Brumm, Wilfried Bockholt, Dr. Torsten Schmidt-Baum, Dieter Harrsen, bei der Pressekonferenz. Foto: (c) eventmal.de, Petra Blume

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ETAPPENSIEG FÜR NORDFRIESLAND

weiter. Schmidt-Baum möchte die AktivRegion als Ener-gieregion in Schleswig-Holstein etablieren und nannte die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien als Plus-punkt. Diese würden nicht nur wirtschaft lich sondern auch gesellschaft lich getragen. 2020 wolle man deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen, was die Energieein-sparung und den CO2-Ausstoß angehe. Von der Vorbild-rolle bei kommunalen Liegenschaft en wolle man auch das Energiebewusstsein in Privathaushalten steigern. So ist das Amt Südtondern bereits mit Autogas betriebenen Dienstfahrzeugen, Fahrrädern und Elektro-Fahrräder unterwegs. Die Elektromobilität solle im großen Sti-le weiterentwickelt werden. Außerdem plane man 20 neue Wärmenetze bis 2020 auszubauen, um gewonnene Energie bis nach Hamburg zu führen. Das Dorf Dörpum strebe eine Eigenstromversorgung an. Auch die Öff ent-lichkeit solle umfangreich mit in die Projekte involviert werden.

Landrat Harrsen zeigt sich zuversichtlich: „Ich sehe Chancen, dass wir den Preis endgültig nach Nordfriesland

holen.“ Damit würde der Hauptpreis von 90.000 Euro in die Projektkasse gespült werden. Andreas Doll erläuter-te für den zweiten Preisträger, den Kreis Nordfriesland: „Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch drastisch zu senken und den CO2-Ausstoß zu verringern. Wir wol-len bis 2020 der klimafreundlichste Kreis Deutschlands werden. Etliche Maßnahmen im Bereich der Energieeffi -zienz habe man schon in Gang gebracht und wolle noch 19 Maßnahmen in den nächsten drei Jahren anpacken. Ein Bereich sei dabei der motorisierte Individualverkehr. „Das ist bei einem Flächenland wie Nordfriesland sicher nicht überraschend.“, so Doll.

Wenn CO2 überall eingespart werden soll, passt die Vorstellung nicht, dass im Kreis Nordfriesland CO2 un-ter den Boden gepresst werden soll. Landrat Harrsen dazu: „Diese Region ist dafür technisch völlig ungeeignet , und wir werden weiterhin bestrebt sein, an der Verhin-derung des Planes festzuhalten.“ Sichtbares Zeichen vor dem Kreishaus ist die gelbe Fahne mit der Aufschrift : „Kein CO2-Endlager.“

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Bei bestem Wetter düst der Konvoi der Jumbo-Rallye mit den gehandicapten Mitmenschen durch die dithmarscher Landschaft. Foto: gvb

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GEHANDICAPTE LIEBEN JUMBO-RALLEY

Gehandicapte lieben Jumbo-Ralley

Dithmarschen (gvb) Was veranlasst 34 Schleswig-Holsteinische und Hamburger Motorradfahrer, sich mit ihren

Maschinen und Beiwagen unentgeltlich in den Dienst der guten Sache zu stellen und 95 gehörlose und taub-

blinde Mitmenschen zu einer Landpartie einzuladen und sie durch die Landschaft zu kutschieren?

„Unser Ziel ist es, gehandicapten Mitmenschen eine Freude zu bereiten.“ Diese Erklärung gibt der Hondafah-rer Tarik Stolz aus Eckernförde ab. Diese Fahrten machen für ihn gemeinnützigen Sinn, denn für die benachteiligte Menschengruppe ist es ein ungeheures Erlebnis, im Bei-wagen mitzufahren. Stolz: „Sie kriegen viel Luft , werden gerüttelt und geschüttelt, was ihnen Spaß macht. Auch wenn sie die Motorengeräusche nicht hören, können sie den Fahrtwind spüren. Das fi nden unsere Fahrgäs-te fantastisch.“ Die als Jumbo-Rallye bezeichnete Tour wurde organisiert von Motorradfahrern und dem Her-bert-Feuchte-Stift ungsverbund zur Förderung mehrfach Gehandicapter, vergleichbar mit dem Husumer Th eodor-Schäfer-Berufsbildungswerk.

Ingeborg Albrecht vom Stift ungsverbund: „Die von uns betreuten Menschen fi ebern dem Tag der Jumbo-Rallye seit Wochen entgegen und machen in der Gebär-densprache die Handbewegungen des Gasgebens und Schaltens nach.“

Die Gehandicapten Florian Helbert (31) und Udo Meyer (56) aus dem Heider Wohnheim bestätigen das. Am Ende der Fahrt freuen sie sich bereits auf das nächste Jahr. Diesmal führte die 105 Kilometer lange Tour über die Landstraßen Dithmarschens. Aus Sicherheitsgrün-den wurde der Konvoi von zehn Solo-Bikern begleitet, die entgegen kommenden oder überholenden Autofah-rern entsprechende Signale gaben. Einer von ihnen, Die-ter Schumacher (55) aus Heide und Inhaber der „Kunst & Kreativ“-Läden, verteilte ein Lob an die Autofahrer: „Sie sind zum größten Teil kooperativ, halten manchmal sogar an, wenn unsere Kolonne kommt.“

Bei jedem Halt nach 35 Kilometern wurden die Bei-wageninsassen ausgewechselt, so dass alle 105 Personen zumindest eine Etappe mitfahren konnten.

http://www.stift ungsverbund.de

Page 21: Eventmal Online Journal September 2011

Herbstgruß

Bilder und Berichte auch auf http://eventmal.blogspot.com21

DER BUCHTIPP

Der Buchtipp

111 Orte an der Ostseeküste...Ostseeküste (Weide) – Mit ihrem Buch „111 Orte

an der Ostseeküste, die man gesehen haben muss“ stel-len Alexandra und Jobst Schlennstedt dem Leser 111 spannende Ausfl ugsziele vor, die vielleicht nicht jeder kennt. Denn wer jetzt denkt, dies sei wieder einmal ein Stadtführer mit den allgemeinen Sehenswürdigkeiten, der irrt gewaltig. Spritzig geschrieben und bunt bebil-dert erfahren die Leser beispielsweise wo sich die „Un-nerbüx“ Lübecks befi ndet, von wo man einen Rundum-Unterwasser-Blick auf dem Ostseegrund hat oder wo der erste Baum Deutschlands steht, der eine eigene Postad-resse hat. Mit dem Taschenbuch in der Hand, bringt es Spaß die Ostseeküste, die bei den beiden Autoren sogar bis Schleswig und Flensburg reicht, mit dem PKW, dem Fahrrad oder zu Fuß zu erkunden und von neuem zu er-leben. Danach wissen Sie, wo man von Kalifornien nach Brasilien zu Fuß gehen kann und wo die erste Wendel-treppe für Fische steht.

Lernen Sie 111 besondere Orte an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins und im Hinterland kennen – denn hier gibt es weit mehr als Strand, Meer und Matjesbröt-chen. Das Buch ist im emons:-Verlag erschienen: ISBN 978-3-89705-824-8

Wir danken der AgenturSchleswig – TWOinONE für die Bereitstellung von Foto und Text.

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Malerische Fußgängerzone im Sonnenblumenglanz. Fotos: (c) eventmal.de. Petra Blume22

20 JAHRE FUSSGÄNGERZONE

20 Jahre Fußgängerzone

Husum (eventmal.de) Es schreibt sich so leicht, doch der Weg zur Fußgängerzone „Untere Neustadt“ war weiter

als die ganze Neustadt selbst. Schon 1953 gab es die ersten Pläne aus dem unteren Teil der recht langen Neu-

stadt in Husum eine Fußgängerzone zu machen. Damals ging hier noch die Bundesstraße durch und das in

beiden Richtungen. Ein Nadelöhr, das viele ältere Husumer noch kennen gelernt haben. Staus, Abgase, Lärm

sorgten für Ärger, aber wohin mit dem Verkehr der Bundesstaße?

Erst 1980 veranlasste der damalige Bürger-meister eine Probesperrung, die er schon bald wieder zurücknahm, weil ganz Husum den Verkehrskollaps erfuhr. Man probierte es mit Einbahnstraßenregelungen, Pollern und anderen Verkehrsberuhigungen.

1989 beschloss man seitens der Stadt, dass der Bereich der Unteren Neustadt nun endgültig zur Fußgängerzone werden sollte und tatsächlich konnte 1991 im Oktober Eröff nung gefeiert werden.

Die Straße war zurückgebaut und dem historischen Stadtbild angepasst worden. Schließlich sind noch einige Häuser dabei, die auch den Dichter Th eodor Storm noch persönlich gesehen haben mögen.

Nach und nach kamen Einzelhändler, am Anfang gab es auch eine Disco und Kneipen, doch mehr und mehr wurde es die romantische kleine Einkaufsstraße, so wie wir sie heute kennen und die Husum-Gäste sie lieben.

Aus den Inhabern und Inhaberinnen bildete sich eine Interessengemeinschaft Untere Neustadt und seit länge-rem gibt es nun den Verein „Anlieger Untere Neustadt e.V.“, deren Mitglieder mit ihrer Vorsitzenden Claudia Beliaeff dafür sorgen, dass der Charme der kleinen „Ein-kaufsbummelstraße“ nicht nur erhalten bleibt sondern auch immer Neues erfährt.

Inga Kluth von „Blumen Kluth“ gehörte mit zu den ersten, die in der Fußgängerzone ansässig wurden. Von den ursprünglichen Firmen seien nicht mehr so viele da, sagt sie, aber die jetzige Mischung ist schön und der Zu-

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20 Jahre Fußgängerzone Untere Neustadt - ein Grund zum Feiern. Die teilnehmenden Geschäfte lassen sich mehrmals im Jahr etwas einfallen, um die Besucher zu erfreuen.

BILDNACHLESE

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sammenhalt einfach prima. „Wir bemühen uns immer, alles mit viel Liebe zu machen“, sagt sie und meint damit die Organisation des alljährlich im September stattfi n-denden Straßenfestes, das Rosenfest, das Märchenraten im Advent und die vielen anderen Straßenaktionen, die über das Jahr verteilt in und von der Straßengemein-schaft stattfi nden. Viele Chefs sind eigentlich Chefi nnen, vielleicht mag auch das dazu beitragen, dass viel Wert auf Details fürs Auge und fürs Herz in den Dekorationen und bei der Auswahl der Programmpunkte gelegt wird. „Wir treff en uns einmal im Monat, überlegen, was wir machen wollen und verteilen die Arbeit untereinander.“, so Inga Kluth.

Die Versteigerung beim Geburtstagsfest soll die neu-este Idee unterstützen helfen. Da die Neustadt als Vieh-trieb genutzt wurde, sollen symbolische Kühe am oberen und unteren Ende der Fußgängerzone aufgestellt werden. „Und wenn das Geld für mehr reicht und wir die Geneh-migung erhalten, würden wir gerne noch eine Figur am Hafen und eine an der Parkstraße aufstellen, wo früher die alte Viehhalle stand.“, so Inga Kluth weiter.

Andreas Hansen von „Teehaus Hansen“ ist auch ein Mann der ersten Stunde. Er sagt: „Die ganze Straße hat sich total verändert. Die persönlich geführten Geschäft e

machen den Charme aus. Das merkt man auch aus der Zufriedenheit der Touristen. So etwas kennen die kaum noch.“

Da kann man nur noch gratulieren und allen Betei-ligten auch für die nächsten 20 Jahre noch viel Lust an Straßenfesten und immer neue und liebenswerte Ideen wünschen. Happy birthday – Untere Neustadt!

Wer die Idee mit den Kühen unterstützen möchte, fi n-det hier nähere Informationen.

http://kuehe-fuerdie-neustadt.de//

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Auf der Neustadt gibt es in den kleinen Geschäften immer wieder Außergewöhnliches zu entdecken.

Es ist die Liebe zum Detail, das den Charme dieser Fußgängerzone ausmacht.

20 JAHRE FUSSGÄNGERZONE

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Andreas Hansen vom Teehaus Hansen kennt die Neustadt noch, als sie noch keine Fußgängerzone war.

20 Jahre Neustadt - farbenfrohe Vielfalt.

BILDNACHLESE

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Hallig Hooge - Impressionen

HALLIG HOOGE

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Hallig Hooge

Hooge (eventmal.de) Hallig Hooge ist eine von zehn Halligen im nordfriesischen Wattenmeer. Zehn bewohnte

Warften hat die Hallig und etwa 100 Einwohner. Vor allem im Sommer ist das Kleinod in der Nordsee ein Anzie-

hungspunkt für viele Tagestouristen. Pro Jahr kommen etwa 90.000 Besucher hierher. Zu Recht, wer die Impres-

sionen des Bildalbums betrachtet.

Die Hallig wird u.a. regelmäßig vom Fährhafen Schlüttsiel angefahren. Von dort dauert die Fahrt etwa 1 Stunde und 40 Minuten, je nach Ebbe oder Flut mit Blick auf die frei gefallenen Seehundbänke und natürlich auf die

Halligen Langeness, Nordstrandischmoor und die Insel Pellworm.

Hooge ist auf den Tourismus ausgerichtet und auch angewiesen. So sehr viel gibt es auf einer Hallig nicht an Tätigkeiten außer Landwirtschaft (Viehhaltung) oder Deichschutz. Der Halligtaler, den die Hooger eingeführt haben, hilft dabei, das winzige Eiland zu verschönern und viel Interessantes für den Besucher bereit zu halten. Das Heimatmuseum, das Sturmfl utkino, der berühmte Königspesel und das Erlebniszentrum Mensch & Watt warten auf der Hanswarft auf die Gäste. Die Halligfüh-rer nennen diese Warft (eine künstliche Aufschüttung, auf der die Häuser errichtet werden, um vor dem Was-ser „Land unter“ gesichert zu sein) die City von Hooge.

Der Weg zwischen den Häusern und Fethingen (früherer Wasserspeicher für die Häuser) wird als Einkaufsstraße, der kleine Weg um die Warft herum als Umgehungsstra-ße bezeichnet. Die Hooger haben halt Humor.

Die zweite wichtige Warft für die Touristen ist die Kirchwarft . Auch heute noch werden hier die Hallig-bewohner bestattet und die kleine Kirche ist noch so ausgestattet wie es schon zu Zeiten der Walfänger war. Die Hallig kann man sehr gut zu Fuß erkunden (einmal herum sind es etwa 12 km), aber auch per Fahrrad lässt sich die kleine Insel bestens er“fahren“. Leihräder gibt es schon am Anleger. Beliebt sind auch die Kutschwagen, die mit zwei PS vom Anleger zu den beiden Hauptwarf-ten bringen und dort auch wieder abholen. Gastrono-misch gibt es vom Fischbrötchen und kleinen Snack bis zum regionalen Fischteller alles, um den Hunger zu stillen. Bei schlechterem Wetter kann es allerdings eng werden, wenn viele Besucher in die kleinen Cafés und Restaurants wollen. Galerien und Souvenirshops fehlen natürlich auch nicht. Hier ist aber nicht alles original

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In diesem alten Kapitänshaus befi ndet sich der berühmte Königspesel. Das Museum mit wertvollen Ausstattungsstücken aus der Zeit der Seefahrt gehört zum „Pfl ichtprogramm“ auf der Hallig.

Hallig Hooge - Glockenturm der Kirchwarft 27

HALLIG HOOGE

von Hooge -ebenso wenig wie das Personal. Wer also auf Hooge jemanden auf Platt anspricht, sollte sich nicht wundern, wenn dieser mit osteuropäischem Akzent ant-wortet. In der Saison greift man auch hier auf Personal zurück, das seine Wiege nicht auf der Hallig hatte.

Ein Muss - aber man kommt eh nicht an ihm vorbei - ist der Besuch des Königspesels. Pesel war das Wort für die „Gute Stube“ eines Hauses. König Christian von Dä-nemark musste einmal wegen „Land unter“ übernach-ten. Das tat er im Kapitänshaus von Tade Hans Bandiks. Seitdem war es der Königspesel. Kapitäne brachten viele Schätze aus fernen Ländern mit nach Hause. Diese sind hier zu besichtigen.

Auf Hooge kann man auch übernachten, wem ein Tagesausfl ug zu wenig ist. Wer die Ruhe sucht und die Hallig erleben möchte wie die Bewohner, sollte lieber mal in die Nebensaison ausweichen. Mehr zur Hal-lig und seinen Sehenswürdigkeiten fi ndet man unter http://www.hooge.de/

Das Bilderalbum mit Impressionen von Hallig Hooge fi nden Sie unter

http://eventmal.blogspot.com/2011/08/ein-tag-auf-hallig-hooge-mit-drei.html

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Hallig Hooge - Romantischer Gang auf der Hans-Warft.

Hallig Hooge - Kirchwarft

HALLIG HOOGE

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Hallig Hooge - Fethinge dienten den Bewohnern als Wasserreservoir.

Hallig Hooge - Freier Blick in die Natur. 29

HALLIG HOOGE

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DEUTSCHLAND TRIFFT AUF ISRAEL

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Emanuel Oto ist Autor und lebt abwechselnd im israelischen Haifa und im deutschen

Essen. Er berichtet dieses Mal von einem ganz gewöhnllichen Tag in Haifa. Foto: privat

Deutschland triff t auf Israel

HAIFA (Oto) Bis April 2010 wohnte ich in der Nähe des Chorew Centers von Haifa, ein Komplex, der sowohl Ge-

schäftsmeilen als auch Servicestationen dreier Krankenkassen beinhaltet. Dort befi ndet sich das einzige, größe-

re Einkaufszentrum im südlichen Stadtabschnitt des Carmels.

Fast täglich bin ich zu Fuß von meiner Woh-nung ins Zentrum, ein 20-Minuten-Marsch. In der zweiten Etage befi ndet sich das Café, das ich zu meinem Frühstücksrefugium ge-macht hatte. Unten im Untergeschoss sind Reihen von kleinen Geschäft en, am Kopfen-

de befi ndet sich der einzige Supermarkt in der Gegend. Konkurrenz Fehlanzeige. Dementsprechend sind auch die Preise.

Oberhalb der drei Etagen, die alle möglichen Läden aus diversen Branchen beinhalten, geht’s hinauf zu den Servicestationen der Krankenkassen. In diesen sitzen Hausärzte und behandeln Mitglieder, vergleichbar mit Ärztehäusern in Deutschland, nur dass die Ärzte hier in Haifa Angestellte der Krankenkassen sind. Dort sieht es relativ neu, aufgeräumt und renoviert aus. Ich kenne diese Etage wegen meiner Mutter, für die ich dort Arzttermine gemacht und sie in der Vergangenheit begleitet habe. Der Fahrstuhl verbindet die Geschäft smeile der ersten Etage direkt mit den Servicestationen. Wer aus dem Fahrstuhl von oben herunterfährt, befi ndet sich sofort in der Ge-schäft smeile der ersten Etage.

Ich glaube, es war im Dezember 2009, als ich wie so oft von meinem Frühstück zurück noch einmal eine Runde drehte und mir wie üblich die Auslagen der Läden an-schaute. Plötzlich hörte ich das hysterische Schreien ei-ner Frau. Von Weitem konnte man sehen, dass sich eine Menschentraube um sie herum bildete, sie stand in der Mitte, warf immerfort die Hände gen Himmel und schrie hysterisch. Was die Menschentraube zunächst verdeckte, war ein etwa 20-jähriges Mädchen, das reglos auf dem Boden lag. Und das Ganze unweit des Fahrstuhls, der zu den Servicestationen führt.

Das Mädchen war bewusstlos. Es war nicht das erste Mal, dass ich eine solche Situation erlebte. In den Jahren 2008 und 2009 musste meine Mutter leider zu oft Kran-kenhäuser konsultieren, ich begleitete sie stets. Nicht selten sieht man dort, wie Senioren stürzen oder das Be-wusstsein verlieren. Ich weiß, wie man sich dann verhal-ten muss, bis ein Arzt zugegen ist. In diesem Fall war erst mal die Seitenlage erforderlich, damit das Mädchen nicht erstickt.

Um das Mädchen herum gestikulierten Personen, da-runter auch die schreiende Frau, und es stellte sich her-aus, dass es ihre Mutter war. Sie geriet völlig außer Kont-rolle. Ich habe mich einfach eingemischt.

„Hier stehen mindestens zehn Leute und keiner kommt auf die Idee, mit dem Fahrstuhl hochzufahren und einen Arzt zu rufen?“, rief ich der Menge zu. „Oben sitzen mindestens 20 Hausärzte, wie wäre es, wenn da

mal einer hochfährt?“, fuhr ich fort. Dann habe ich mich gebückt und das Mädchen mithilfe einer anderen Person in die Seitenlage gebracht.

Ich versuchte die Mutter zu fragen, wie das Mädchen heißt, aber die Dame war von Sinnen und überhaupt nicht ansprechbar. Sie jammerte und rief alle guten Geister herbei, der HERR möge helfen. Israel wird sehr gläubig, wenn es darum geht, Notsituationen zu bewältigen. Das Geschrei der Frau war kaum zu ertragen. So etwas stresst, es verunsichert und man gerät selbst in Panik. Zwar lag ihre Tochter bewusstlos auf dem Boden, aber sie hätte ein wenig die Fassung bewahren können. Wenn man selbst nicht zu helfen vermag, weil man nicht weiß, was man tun soll, sollte man sich als Betroff ener am besten her-aushalten oder zumindest die Ruhe bewahren. Aber diese

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Auf diesem Platz könnten Sie [email protected]

DEUTSCHLAND TRIFFT AUF ISRAEL

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Frau war einfach nur hysterisch. Ein anderer Mann, der sich mit um das junge Mädchen bemühte, wurde auch immer nervöser und murmelte laufend, wann endlich ein Arzt komme. Ich stand auf … atmete einmal tief ein und dann hat meine Stimme wohl Orkanstärke erreicht: „Nimm endlich jemand dieses unerträgliche Weib zur Seite!“, brüllte ich aus Leibeskräft en.Die Frau verstumm-te, zwei Männer griff en sie und zogen sie weg, ich hörte noch gutes Zureden, ehe ich mich wieder bückte und … das Mädchen saß plötzlich aufrecht mit off enen Augen und stammelte: „Wo bin ich?“

Mein voluminöser Ruf hatte nicht nur die Mutter ver-stummen lassen, sondern auch die Tochter erwecken. Wäre die Situation nicht so brenzlich gewesen, hätte ich wohl losgebrüllt vor Lachen.

Nun wurde ich mutiger. Mit lauter Stimme keift e ich die umherstehende Menge an, ob sie nichts Besseres zu tun hätten, als zu gaff en. Eingeschüchtert machten sich die meisten von ihnen davon. Sekunden später war auch eine Ärztin vor Ort, irgendjemand hatte sich doch nach oben begeben und Hilfe geholt. Ich nahm meinen Ruck-sack und wollte gehen, als mir plötzlich eine Frau gegen-überstand. Mit hasserfülltem Gesichtsausdruck sagte sie, wie ich dazu käme, die Leute anzuweisen und den Schau-platz zu verlassen. Wer ich denn überhaupt sei? Sie ließe sich so etwas nicht von mir gefallen. Schließlich sei sie die Ehefrau eines Arztes. Die Frau eines Arztes steht da, greift aber nicht ein, maßregelt jedoch ausgerechnet den-jenigen, der mitgeholfen hat. Das ist typisch für Israel. Doch da war sie bei mir an der falschen Adresse.

Wenn sie doch die Frau eines Arztes sei und trotz-dem nicht mithelfe, gift ete ich zurück, sondern einfach

nur so dastehe und wie alle anderen herumgafft e, dann sei sie wohl eine personelle Ehefehlbesetzung. Mein Rat an ihrem Mann laute: Er solle sich schleunigst von so ei-nem unsozialen Wesen scheiden lassen. Dann habe ich sie einfach stehen lassen und bin davon.

Mit dem Augenwinkel sah ich noch, wie die beruhigte Mutter ihre Tochter umarmte und die Ärztin wieder zum Fahrstuhl ging.

Tags darauf war ich wieder im Einkaufszentrum, wo ich ein Getränk am Kiosk direkt neben dem Fahrstuhl kauft e. Ich fragte den Mann hinter der Th eke, ob er sich noch an das Geschehen von gestern erinnern könne.

Da sagte er: „Von gestern“? „Hier kippen alle zwei Tage Leute um, die aus dem Fahrstuhl herauskommen“. „Sie kriegen oben Spritzen, werden nicht gefragt, ob sie irgendwelche Allergien haben und schon liegen sie mir hier vor der Th eke und versperren den Zugang“, sagte er verzweifelt und winkte mit beiden Armen ab.

Ich ging schmunzelnd davon. Typisch für Israel ist aber auch, dass ein Mensch, der auf den Boden liegt, nicht unbeachtet bleibt. Flugs kommt Hilfe herbeigeeilt. Eine Konsequenz aus leidvollen Erlebnissen von Terror, Krieg und Unheil, welche das Land seit mehr als 60 Jah-ren kennt. Zunächst wird allerdings viel geredet, bis et-was getan wird. Auch das ist typisch. Denn jeder hier im Land ist der geborene Organisator. Trotzdem, irgendwie ist dieses Verhalten grundsätzlich als ein Plus zu bewer-ten.

Es war halt ein ganz normaler Wochentag.

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