Filmphilosophie: Dead Man

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Dead Man Film(&)Philosophie Akademie für angewandte Philosophie http://akademiephilosophie.de It‘s preferable not to travel with a Dead Man.

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Die erste Folge von Film(&)Philosophie im Schlachthofkino Soest. Thema: Der Existenzialismus am Beispiel von Jim Jarmuschs "Dead Man".

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Die Reihe Film(&)Philosophie wird getragen von: !SchlachthofKino !

‣ präsentiert ausgewählte Filmkunst, also so genannte Arthaus Filme

!Akademie für angewandte Philosophie !

‣Was ist angewandte Philosophie? ‣ Philosophie, die sich mit konkreten,

lebenspraktischen Problemen befasst. ‣Das Angebot der Akademie umfasst Seminare,

philosophische Beratung und Psychoonkologie

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Welche Arten von Filmen gibt es?

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„Blockbuster“ !

Ziel: einen möglichst hohen Gewinn zu erreichen. Bildsprache, Handlung und Erscheinung folgen diesem Ziel.

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Welche Arten von Filmen gibt es?

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Autorenfilme !

Bei Autorenfilmen übernimmt der Autor alle wesentlichen Funktionen: Drehbuch, Entwicklung der Bildsprache und des Storyboards, Regie oft sogar DOP, Schnitt.

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• Woody Allen (1935), Der Stadtneurotiker • Francois Ozon (1967), Swimming Pool • Jean-Luc Godard (1930), Außer Atem • Pedro Almodovar (1949), Sprich mit ihr • Rainer Werner Fassbender (1945-1982) Angst essen

Seele auf • Stanley Kubrick (1928-1999), 2001 – Odyssee im

Weltraum • Jim Jarmusch (1953), Night on Earth, Broken Flowers

Klassische Autorenfilmer

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„Von den Dichtern erwarten wir Wahrheit.“ Hannah Arendt

!Schön ist nicht, was gefällt, sondern umgekehrt gefällt etwas (wird als schön empfunden), weil es bestimmten (unbewussten) Regeln folgt. Diese Regeln können systematisch ergründet – verstanden – werden. Autorenfilmer arbeiten mit diesen Regeln, wollen sie transparent machen und die Zuschauer dadurch zu einem Verständnis einer besonderen, begründeten Weltsicht anleiten, die Anspruch auf Wahrheit erhebt.

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Was wollen Autorenfilmer?

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Filmtheorie: technisch, klassifikatorisch

!Filmästhetik:

Befasst sich mit dem Verhältnis von Form und Inhalt und dessen Stimmigkeit (Kohärenz)

!Filmphilosophie:

Was sind Bedeutung und Aussage eines Films? Dies ist eine Interpretation, die auch filmtheoretische und filmphilosophische Aspekte umfasst.

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Was ist Filmphilosophie?

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Existenzphilosophie ist die Reflexion auf die Begriffe der Existenz und des Seins mit dem Ziel, das eigentliche Existieren beziehungsweise Sein des Menschen, das zum Beispiel als Dasein bezeichnet wird, insbesondere vor dem Hintergrund von dessen Tod zu erhellen. Den Menschen zeichnet danach unter allem Seienden aus, dass er sich seiner Existenz bewusst sein und die Frage nach seiner Verfasstheit stellen kann.

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Was ist Existenzphilosophie?

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Sören Kierkegaard (1813-1855): Reflexionen auf den Begriff der Existenz und die damit zusammengehörenden Begriffe wie zum Beispiel Tod, Angst, Furcht. !Martin Heidegger (1889-1976): Begründung und Entwicklung des Existenzialismus aus dem Beweggrund der „Seinsvergessenheit“ heraus. !Karl Jaspers (1883-1969): Entwicklung der Existenzphilosophie

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Was ist Existenzphilosophie?

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Jean-Paul Sartre (1905-1980): Begründer der französischen Richtung der Existenzphilosophie, des Existenzialismus, der die Seinsweise des Menschen stärker untersucht. !Albert Camus (1913-1960): Erweiterung des Existenzialismus um den Begriff des Absurden, der die Verfassung des menschlichen Seins kennzeichnet.

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Was ist Existenzialismus?

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Martin Heidegger kritisiert, dass sich der moderne Mensch keine Gedanken um seine Seinsverfassung macht. Die Antwort des modernen Menschen auf die Frage nach seinem Sein, erfolgt in den Kategorien des Habens, die sich zusammen mit seiner Technikfixiertheit entwickelt hat. !Beispiel 1: Nehmen Sie einem repräsentativen jungen Menschen für zwei Tage sein Mobiltelefon ab und schauen, was passiert.

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Seinsvergessenheit

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Beispiel II: Western !Der klassische Western beruht auf unhinterfragten, unbegründeten Werthaltungen, die vollkommen unsinnig sind. „Du kannst nicht mehr schießen, du bist kein Mann mehr.“ Was heißt „Mann sein“? Was heißt „Gerechtigkeit“? !Der Western beruht auf überkommenen Vorurteilen und trägt dadurch zur Erhaltung von Rassismen und anderen Ressentiments bei.

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Seinsvergessenheit

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Jim Jarmusch: Dead Man (1996) !Buch und Regie: Jim Jarmusch Set Design: Jim Jarmusch Kamera: Robby Müller Schnitt: Jay Rabinowitz Musik: Neil Young !Darsteller (Auswahl): Johnny Depp: William Blake Gary Farmer: Nobody !Crispin Glover, John Hurt, Robert Mitchum, Iggy Popp (Cameo), Gabriel Byrne, Billy Bob Thornton (Cameo)

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Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts (1943) !• Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. • Existenz geht der Essenz voraus und das heißt: man

muss sich (zum Menschen) entwerfen: Es gibt „zumindest ein Wesen, bei dem die Existenz der Essenz vorausgeht, ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann, und dieses Wesen ist der Mensch oder, wie Heidegger sagt, das Dasein. Was bedeutet hier, daß die Existenz der Essenz vorausgeht? Es bedeutet, daß der Mensch erst existiert, auf sich trifft, in die Welt eintritt, und sich erst dann definiert.“

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Das Thema des Existenzialismus‘

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Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts (1943) !• Der Mensch wird also nicht als Mensch geboren (so

auch Erasmus von Rotterdam und Immanuel Kant), sondern er muss sich erst dazu machen: „Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht.“

• Daraus folgt vollständige und umfängliche Verantwortung, was zur Überforderung führt:

• „Der Mensch ist Angst.“ Dieser Situation kann er jedoch nicht entkommen (Jaspers: Existenzsituationen)

• Die Dinge bekommen ihre Bedeutung erst vom Tod her.

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Das Thema des Existenzialismus‘

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