Finanzielle Führung in gesättigten Märkten...2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Swisscom UPC...

Finanzielle Führung in gesättigten MärktenMario Rossi –CFO, Swisscom AG, Bern

13. Mai 2019

2

InhaltsverzeichnisFinanzielle Führung in gesättigten Märkten

Die Telekommunikationsbranche im Umbruch: 3Vom Pionierprodukt zur "Commodity"

Unterschiedliche Geschäftsmodelle erfordern 7differenzierte Führungsinstrumente

Digitalisierung und Artificial Intelligence: 13Instrumente, um die zunehmendeKomplexität zu bewältigen

Wie sich die Rolle des Controllers in diesem 19Umfeld verändert

3

Swisscom in Kürze

Stand: Dezember 2018

Führendes Telekommunikations- und eines der führenden IT-Unternehmen der Schweiz

Tochtergesellschaft Fastweb mit starker Marktstellung in Italien

Kompromisslose Orientierung auf Kundenbedürfnisse, Service und Qualität

Massive Investitionen in die Netze der Zukunft

1,5 Mio.TV-Kunden CH

2,0 Mio.Breitband-anschlüsse CH

6,6 Mio.Mobilfunk-Kunden CH

2'404 Mio. CHFInvestitionen

11'714 Mio. CHFNettoumsatz

1,4 Mio.Mobilfunkkunden Italien

2,5 Mio.Breitband-anschlüsse Italien

4

20 Jahre voller Veränderung

1) 1998 ohne International Carrier Services, wurde später verkauft2) Swisscom ohne Fastweb

Quelle: Swisscom

2008

Umsatz

in CHF Mia.

20181998

Handelswaren

Solutions

Mobilfunk

Festnetz

9,5 9,39,91)

0,60,5

0,7

0,5

0,91,1

Voice

5,1

Voice

Breitband

TV

3,1

Voice

Breitband

TV

3,3

1,8

3,03,0

Übrige

2,01,2

1,9

5

Gesättigte Märkte – kaum Wachstum mehr möglichSwisscom Schweiz

130%

90%

100%

110%

120%

130%

140%

+0

+50

+100

+150

+200

+250

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Net Adds Mobile Postpaid Penetration

Mobile Postpaid Breitband TVin Tsd.

103%

90%

100%

110%

120%

130%

140%

+0

+20

+40

+60

+80

+100

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Net Adds BB-Anschlüsse Penetration

117%

90%

100%

110%

120%

130%

140%

+0

+50

+100

+150

+200

+250

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Net Adds TV-Anschlüsse Penetration

• Limitiertes Wachstumspotenzial• Hoher Preisdruck / hohe Promotionstätigkeit• Wechselbereitschaft mit Verbreitung konvergenter Produkte tendenziell rückläufig

Marktanteil Swisscom Schweiz 20181: 60% Marktanteil Swisscom Schweiz 20181: 68%

1) Schätzung Swisscom

6

TV-Anschlüsse Schweiz 2006 - 2018

0

400

800

1'200

1'600

2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Swisscom UPC Übrige Kabelanbieter

Swisscom Schweiz• Einstieg ins TV-Geschäft im Jahr 2006• Marktführerschaft ab 2016

TV-Anschlüsse (in Tsd.) TV-Marktanteile CH 2018

Swisscom35.0%

UPC 25.0%

ÜbrigeKabel-anbieter26.5%

Sunrise 5.6%

Salt 0.6%Übrige 7.3%

Schätzung SwisscomKabelanbieter: Werte vor 2012 nicht verfügbar

1) Over The Top

Globale Wettbewerber (OTT1)• Keine eigenen Netze in der Schweiz• Exklusive Inhalte

7






8

Swisscom: Gesamtrahmen finanzielle Führung

Planung Umsetzung Reporting

Führungs-Instrumente

Accounting & Internes

Kontrollsystem

• Strategie

• Businessplan/Budget

• Initiativen / Massnahmen

• Prognose (Hochrechnungen)

• Incentivierung

• Investitionen

• Finanzierungsplan

• Liquiditäts- und Devisenplanung

• Steuerplanung

• GBS-Führungsmeeting• Business Review-Meeting• Controller Meeting

• Corporate Governance• Compliance

Controlling & Risiko-

Management

Treasury, Insurance &

M&A1

Investor Relations

Bereichs-Controlling der Segmente

Tax

Group Business Steering

Konzernweite Prozesse der finanziellen Führung

• Business Review

• Reporting an Organe & Gremien

• Externer Finanzbericht

• Investoren-/Analysten-konferenzen

• Rating Review Meetings

• Direktiven

• Accounting Manual

• Konsolidierung

• Reporting

• Massnahmen

• Businesspartner

• Liquiditätsstatus

• Finanzierungen

• Risk Map/Financial Risk Report

Führungs-Organisation

Supply Chain Management

& CREM2

1) Mergers & Acquisitions 2 ) Corporate Real Estate Management

Führungs-Prozess

9

Swisscom Schweiz: Reporting- und Steuerungsinstrumente

Abweichungsanalysen gegenüber Vorjahr, Budget und/oder Hochrechnung

Wöchentlich Monatlich Quartal/jährlich

Zeitnah Vollständig Vertieft

Privatkunden• Teilnehmerentwicklungen• Brutto-/Nettozuwächse• Kündigungsraten• Portierungen

• Service Level Call Center

Geschäftskunden• Auftragseingang

Geschäftskunden

Schnelle Verfügbarkeit

Konsolidierte Berichte• Hochrechnungen• Marktanalysen /

Benchmarking• Net Promoter Score (NPS)

Konsolidierte Berichte• Finanzreporting• Projektreporting• Investitionsreporting

Privatkunden• Produktmargen• Teilnehmerentwicklung• Ressourcenplanung• Auslastungskennzahlen• Verhaltensanalysen

Geschäftskunden• Deckungsbeitrags-

rechnungen• Auftragseingang &

-bestand• Angebotsbestand• Auslastungskennzahlen

Segmente

Profitcenter

Kostenstellen

Strate-gisches

Prozess-

Produk-tions-

Projekt-

Ver-triebs-Konzern

10

Swisscom Schweiz: Finanzielle Steuerung - Segmentierung und Deckungsbeitragsschema

Übrige Segmente

Beitrag der Segmente an die Fixkosten von IT, Network & Infrastructure

• Grundsatz: Belastung und Steuerung Kosten wo sie entstehen oder wo sie steuernd wirken• IT, Network & Infrastructure Kosten nicht an Segmente belastet• Ausnahme Lösungsgeschäft Geschäftskunden: Verrechnung der Herstellkosten (Basis für Offert-Kalkulation und

Nachkalkulation im Grosskundengeschäft)

Privatkunden (inkl. KMU) Geschäftskunden WholesaleIT, Network & Infrastructure Eliminationen

Swisscom Schweiz

Intersegment Umsatz

Direkte Kosten Variable Kosten

Contribution Margin 1CM1 in % vom Nettoumsatz

Indirekte Kosten Zuteilbare fixe KostenBau, Betrieb;

unterstützende Bereiche

Contribution Margin 2CM2 in % vom Nettoumsatz

Negativer DB-Beitrag

Umsatz externen Kunden

Intercompany Umsatz

Ne

tto

um

satz Umsatz aus dem Verkauf von Dienstleistungen und Geräten

Terminierungsumsätze Outpayments

Bruttogewinnmarge

Abschreibungen & Leasing Sachanlagen & immaterielle Anlagen & Leasingaufwand

Segmentergebnis

11

Swisscom Schweiz: Finanzielle Steuerung –Deckungsbeitragsrechnungen

Telekommunikation Privatkunden & B2B

Nettoumsatz

Direkte Kosten

Contribution Margin 1

Indirekte Kosten

Contribution Margin 2

Abschreibungen & Leasing

Segmentergebnis

Analysesichten

• Tarifpläne

• Durchschnittserlöse

• Wechselraten

• Services

• Kunden- & Kundengruppen

• Effizienz der Verkaufs- und Betreuungskanäle

IT- & Lösungsgeschäft B2B

Nettoumsatz

Herstellungskosten

Deckungsbeitrag 1a (Auftragsergebnis)

Übrige Erträge / Deckungsdifferenzen Produktion

Kosten Produktmanagement & interne Projekte

Deckungsbeitrag 2

Strukturkosten

Deckungsbeitrag 3 (EBIT)

Analysesichten

Organisationssicht

• Segment

• Geschäftsbereiche

Produktsicht

• Produktgruppe

• Produkt

Kundensicht

• Kundenauftrag

• Kunden-Account

Projektsicht

• Projektportfolio

• Einzelprojekt

12

Marktentwicklungsphasen in der Schweiz

• Fokus auf

• Teilnehmerwachstum

• Umsatzwachstum

• Marktanteilsgewinne

• Ausbau der Finanzsysteme mit dem Ziel

der Erhöhung der Transparenz

• Stagnierende oder rückläufige Märkte

• Hoher Wettbewerbsdruck

• Fokus auf Effizienz der Kosten und

Investitionen

• Balance zwischen Effizienzzielen und

Wettbewerbsdruck

2006

2016

2021

Phase Markwachstum

Phase Marktsättigung

13






14

Digitalisierung: Trendsin der europäischen Telco-Branche1

1) The Goldman Sachs Group Inc. (Equity Research): Digital Divergence, 11/13/2017, S. 3

Digitalisierung in

Zahlen

43

1 2

Kostenreduktionen

Kostensenkungsmöglichkeiten

europäischer Telcos

Reduktion Mitarbeiter und

weiterer Fixkosten in den

nächsten 10 Jahren

Mögliche Reduktion Kunden-

anrufe (Self Service)

Wachstumspotenzial

Erwartetes jährliches EBITDA-

Wachstum getrieben durch die

Digitalisierung

Personalkosten

Anteil Personalkosten an

Kostenbasis

Anteil der Customer Service

Mitarbeiter

Kosten eines Chatbots im

Vergleich zu einem Call Center

Mitarbeiter

Targeted Advertising

Höhere Upselling-Rate ggü.

herkömmlichen Methoden

60 Mrd. EUR

-30%

-20%

+2 Prozent-

punkte

40%

1/8

50%

10x

15

Digitalisierung im Finanzbereich

Technologie Trends

Internet of Things (IoT)Realtime Sendungsnachverfolgung,Bestandskontrollen, automatische Bestellprozesse

Artificial Intelligence (AI)Anzahl Mahnungen mit Hilfevon AI reduzieren, Risikokunden können identifiziert werden

Omni ChannelSoftware nutzt Artificial

Intelligence,um die Kunden besser zu

verstehen

Big DataPrädiktive Modelle,

Echtzeit-Analysen

Robotic Process Automation (RPA)

Repetitive, einfache und strukturierte

Arbeitsabläufe im Finanzbereich automatisch durchführen

Process MiningSammlung von Daten einzelner Prozessschritte eines Gesamtprozesses, Festlegung eines einheitlichen Kernprozessablaufs mit Hilfe statistischer Modelle, Abweichungsanalysen

16

Swisscom Schweiz: Beispiele von Optimierungen im Finanzbereich

Prozessoptimierung

Digitalisierung

Automatisierung

Robotisierung

Digitalisierungsstrategie

Manuelle, wiederkehrende, Tätigkeiten

Schnittstellen automatisieren

Interaktionen mit Lieferanten

Prozesstransparenz als

Grundlage für Optimierung

Automatisierungstools Anwendungsbeispiele

• 30 Use Cases in 6 Monaten umgesetzt

• Abschluss-Reporting

• Rechnungsverarbeitung

• Mailtriage

• Intercompany-Abstimmung

• Sachkontennachweise

• 1 Plattform für alle Beschaffungen

• Beschaffungsprozess bis Zahlung

• Procure to pay: Durchlauf und Freigabezeiten,

Prozessvergleiche nach Lieferant

• Customer Service: Reaktionszeiten, korrekte Abläufe

sicherstellen

• Accounting: Einhaltung Zahlungsbedingungen,

Verhinderung Skontoverluste

• Order to cash: Auftragsabwicklung,

Rechnungsstellung

17

Swisscom Schweiz: Visualisierung "Order to cash"- Prozess

• Festlegen des Sollprozessablaufs ("Happy Path")

• Aufspüren von Ineffizienzen in der Ist-Abbildung

"Happy Path" Inefficient activities and bottlenecks

18

Artificial Intelligence bei Swisscom

• Muster in Daten erkennen, Vorschläge für Aktionen ableiten oder ausführen.

• Anwendung bei Text-, Sprach- und Bilderkennung und in Prozessautomatisierung.

• Über 250 Experten in Datenverarbeitung, Analytics und künstliche Intelligenz.

• Enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Schweizer Startup-Szene.

Bestes Kundenerlebnis Operational Excellence Neues Wachstum

KundensupportSchnelleres Beantworten von Kundenanliegen

NetzqualitätAutomatische Modellierung der Netzauslastung und -abdeckung

UnterhaltAutomatische Identifikation und Planung von Unterhaltsarbeiten

MonitoringSelbstlernendes Monitoring von Netz und Infrastruktur

ProzesseAnalyse und Automatisierung von Prozessschritten

Vorsorge und SchutzSchutz für Kunden- und Unternehmendank Call-und Spam-Filtern

Persönliche InhalteEmpfehlung und Auswahl von passenden Entertainment-Inhalten

Neue AngeboteAngebotsvorschläge basierend auf individuellen Kundenbedürfnissen

SprachsteuerungSprachsteuerung von Swisscom TVin Landessprachen und Dialekten

19






20

Deutliche Vorteile in den Planungs- undSteuerungsmöglichkeiten

Echtzeit-Reporting

Echtzeitbasierte selbstlernende

Systeme

Daten-Simulation

und Prognose

Datenbanken

Artificial Intelligence

Big Data

Kausal-beziehungen identifizieren

Immer komplexere Fragestellungen

21In Anlehnung an: Krohn-Grinberghe, Nemeth, Molin: Die Digitalisierung des CFO, CFO aktuell 01/16, S. 221) Horváth & Partners: Horváth Directions 02/2018, S. 22

……

…

Wert der Analyse

Komplexität der Analyse

Vorschau

Erkenntnis

Rückschau

• Self Service Reporting

• Process Mining

• Drill Down in Berichten

• Analysepfade

Beispiele Swisscom• Prognose

Geldflüsse• Kundenverhalten• FTTH-Angebots-

erstellung

Simulationsmodelle• Regelhafte Ermittlung der optimalen

Lösung für eine spezifische Fragestellung1

• Artificial Intelligence• Big Data

Information Optimierung

descriptive

explorative

predictive

prescriptive

Was ist passiert?

Warum ist es passiert?

Was wird passieren?

Wie können wir etwas passieren lassen?

10095

81

67

22

Anzahl Mitarbeiter (indexiert)

• Wöchentliche Berichte

• Management Berichte

(Konzern/Bereich/

Gruppengesellschaften)

• Riskmanagement Report

• Planungsprozess

• Benchmarks

• Analysen/Business Cases

• Investitionscontrolling

CFO Office: Mit gutem Beispiel vorangehen!

Output

>30%

23

Fähigkeiten im Controlling

Wissen über Strategie, Geschäftsmodelle und -prozesse gewinnt an Bedeutung

Das bleibt gleich

• Verstehen Grundgeschäft / Businessmodell der

Unternehmung.

• Fundierte Kenntnisse der wirtschaftlichen

Zusammenhänge im Unternehmen.

• Unternehmerisches Denken und Beraten mit Blick

auf die gesamte Wertschöpfungskette.

• Massnahmen definieren und überwachen.

• Langfristige Trends und Trendbrüche frühzeitig

erkennen.

Das ist neu

• "Digitales Mindset" entwickeln.

• Neue "digitale" Geschäftsmodelle verstehen.

• Abbildung der "digitalen" Wertschöpfungskette.

• Überblick und Verständnis der Advanced Analytics

Welt im Unternehmen.

• Ausbau der Methodenkompetenzen:

Statistische Datenanalysen, Prognoseverfahren.

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