Fleischerzeitung 19/15

8
FLEISCHER Offizielles Organ der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe/ Bundesfachverband der Fleischer sowie der Landesinnungen und der ihnen angeschlossenen Berufsgruppen Ö S T E R R E I C H I S C H E Z E I T U N G Fleischer helfen Schweinebauern Steirische Fleischer starteten freiwillige Initiativen und überzahlen den marktüblichen Schweinepreis S eit zwei Jahren verfällt der Preis für Schweinefleisch, den die heimischen Bauern bekom- men. Hauptursache ist das Russland- Embargo, weil Europa damit einen wichtigen Absatzmarkt für Schwei- nefleisch verloren hat. Die Erschlie- ßung neuer Märkte scheitert bisher im Wesentlichen noch an den bürokra- tischen Hürden der möglichen Ziel- länder wie beispielsweise China. In den vergangenen Wochen ist der Preis für Schweinefleisch EU-weit erneut deutlich abgesackt. Österreichische Schweinebauern bekommen derzeit 1,23 Euro pro Kilogramm. Die traditi- onsreiche Grazer Fleischerei Rinner hat sich entschlossen, den heimischen Schweinebauern, die die Regional- marke „Vulkanlandschwein“ anbieten, zu helfen. „Wir zahlen unseren Liefe- ranten freiwillig mehr und erhöhen den Basispreis auf 1,50 Euro neo pro kg, und zwar solange, bis der Schwei- nepreis dieses Niveau wieder erreicht hat“, so Renate und Helmut Rinner. Stein ins Rollen gebracht Warum sie das machen, begründen sie so: „Als Familienunternehmen brau- chen wir die Bauern und wir hoffen, dass sie weitermachen. Unsere Kun- den schätzen die regionale Quali- tät. Deshalb wollen wir einen Stein ins Rollen bringen.“ Und das dürſte auch gelingen, denn es gibt bereits eine weitere Initiative. Weitere acht steirische Betriebe, die die Regional- marke „Woazschwein“ anbieten, zah- len für diese besondere Fleischquali- tät freiwillig einen fairen Basispreis von 1,75 Euro pro Kilo.Der Weizer Flei- scher Peter Feiertag, der auch Spre- cher des Vereins „Woazschwein“ ist, und seine sieben Kollegen waren von der Fair-Preis-Idee von Anfang an be- geistert: „Unsere Kunden schätzen dieses besondere Schweinefleisch und sind bereit, einen fairen Preis zu be- zahlen. Ihnen sind die Herkunſt, die kurzen Transportwege, die besondere Füerung und Haltung wichtig.“ Die acht Betriebe Brand (Gleinstäen), Feiertag (Weiz), Moßhammer (Graz), Mauthner (Schwanberg) sowie Handl (Allerheiligen), Neuhold (Draßling), Rockenbauer (Mortantsch) und Kai- nacher (Eibiswald) vermarkten bereits 150 Schweine pro Woche. RED THEMA Interview mit Anka Lorencz SEITE 2 Schirnhofer insolvent SEITE 3 VEREDELUNG Weihnachtsgans SEITE 4 MÄRKTE Rindfleisch SEITE 5 ÖFZ ON TOUR Auf einen Meatcake bei Sdraule in Melk SEITE 6 Die Grazer Fleischer Renate und Helmut Rinner zahlen heimischen Schwei- nebauern mehr. Der steirische Landwirtschaſtskammer-Präsident Franz Tit- schenbacher erwartet sich, dass auch heimische Handelsketten nachziehen MAX POHL [email protected] Was wird der Fleischbranche vom Jahr 2015 in Erinnerung bleiben? Vielleicht die Erweiterung der Kenn- zeichnungspflicht. Oder die jungen Talente, die beim Bundeslehrlings- wettbewerb unter Beweis gestellt haben, dass das Fleischerhandwerk auch von der nächsten Generation in Ehren gehalten wird. Der von Karl Merkatz dargestellte alternde Blun- zenkönig entspricht jedenfalls nicht mehr unserer Zeit. Der Film thema- tisierte auch das Thema vegane Er- nährung, das die Branche das ganze Jahr über beschäſtigte. Die schwache Ertragslage, die die KMU Forschung Austria den heimischen Fleischern bescheinigte, lässt sich mit den paar Prozent Vegetariern und Veganern aber nicht erklären. Viel mehr sind es weiterhin die großen Lebens- mielkeen, die gehörigen Druck machen Aber auch die sind einem harten Webewerb ausgesetzt und können scheitern, wie das Beispiel Zielpunkt zeigt. Und ihre Liefe- ranten mitreißen, was jetzt Schirn- hofer schmerzlich zu spüren be- kommt. Unter diesen Umständen sollen jene Fleischer hervorgehoben werden, die die Kraſt haben, den hei- mischen Schweinebauern unter die Arme zu greifen. 2016 sind neue He- rausforderungen zu bewältigen. Da- für darf ich Ihnen im Namen meines Teams alles Gute wünschen! Kommentar ! Was bleibt von 2015? LK, Raggam ONLINE FLEISCHERZEITUNG.AT AUSGABE 14. 12. 2015 / 19 20 P.b.b. Zul.-Nr. 02Z030730 W, Österr. Wirtschaſtsverlag, Grünbergstr. 15, 1120 Wien, Retouren an PF 100, 1350 Wien, Postnummer 16 GRAMILLER wünscht Ihnen Frohe Weihnachten! www.gramiller.at IN IST WER DRIN IST. Kluge Verpackung für feinste Frischware. Besser abschneiden. Welterfolg [email protected], www.laska.co.at Laska Industriekutter CSB-System Die Business-IT-Lösung für Ihr gesamtes Unternehmen Die CSB-System wünscht ihren Kunden und Partnern ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2016. Der Wegweiser zu Ihrem Erfolg. Unser System für Ihre Ziele CSB-System AUSTRIA GmbH Hietzinger Kai 13 Top 9 1130 Wien offi[email protected] www.csb.com

description

 

Transcript of Fleischerzeitung 19/15

  • FleischerOffizielles Organ der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe/ Bundesfachverband der Fleischer sowie der Landesinnungen und der ihnen angeschlossenen Berufsgruppen

    s t e r r e i c h i s c h e

    z e i t u n g

    Fleischer helfen SchweinebauernSteirische Fleischer starteten freiwillige Initiativen und berzahlen den marktblichen Schweinepreis

    Seit zwei Jahren verfllt der Preis fr Schweinefleisch, den die heimischen Bauern bekom-men. Hauptursache ist das Russland-Embargo, weil Europa damit einen wichtigen Absatzmarkt fr Schwei-nefleisch verloren hat. Die Erschlie-ung neuer Mrkte scheitert bisher im Wesentlichen noch an den brokra-tischen Hrden der mglichen Ziel-lnder wie beispielsweise China. In den vergangenen Wochen ist der Preis fr Schweinefleisch EU-weit erneut deutlich abgesackt. sterreichische Schweinebauern bekommen derzeit 1,23 Euro pro Kilogramm. Die traditi-onsreiche Grazer Fleischerei Rinner hat sich entschlossen, den heimischen Schweinebauern, die die Regional-marke Vulkanlandschwein anbieten, zu helfen. Wir zahlen unseren Liefe-ranten freiwillig mehr und erhhen den Basispreis auf 1,50 Euro netto pro kg, und zwar solange, bis der Schwei-nepreis dieses Niveau wieder erreicht hat, so Renate und Helmut Rinner.

    Stein ins Rollen gebrachtWarum sie das machen, begrnden sie so: Als Familienunternehmen brau-chen wir die Bauern und wir hoffen, dass sie weitermachen. Unsere Kun-den schtzen die regionale Quali-tt. Deshalb wollen wir einen Stein ins Rollen bringen. Und das drfte auch gelingen, denn es gibt bereits eine weitere Initiative. Weitere acht steirische Betriebe, die die Regional-marke Woazschwein anbieten, zah-len fr diese besondere Fleischquali-tt freiwillig einen fairen Basispreis von 1,75 Euro pro Kilo.Der Weizer Flei-scher Peter Feiertag, der auch Spre-

    cher des Vereins Woazschwein ist, und seine sieben Kollegen waren von der Fair-Preis-Idee von Anfang an be-geistert: Unsere Kunden schtzen dieses besondere Schweinefleisch und sind bereit, einen fairen Preis zu be-zahlen. Ihnen sind die Herkunft, die kurzen Transportwege, die besondere Ftterung und Haltung wichtig. Die acht Betriebe Brand (Gleinsttten), Feiertag (Weiz), Mohammer (Graz), Mauthner (Schwanberg) sowie Handl (Allerheiligen), Neuhold (Draling), Rockenbauer (Mortantsch) und Kai-nacher (Eibiswald) vermarkten bereits 150 Schweine pro Woche. R E D

    t h E m a Interview mit Anka Lorencz S E i t E 2

    Schirnhofer insolvent S E i t E 3

    v E R E D E l u n g Weihnachtsgans S E i t E 4

    m R k t E Rindfleisch S E i t E 5

    f z o n t o u R Auf einen Meatcake bei Sdraule in Melk S E i t E 6

    Die Grazer Fleischer Renate und Helmut Rinner zahlen heimischen Schwei-nebauern mehr. Der steirische Landwirtschaftskammer-Prsident Franz Tit-schenbacher erwartet sich, dass auch heimische Handelsketten nachziehen

    M a x P o h l [email protected]

    Was wird der Fleischbranche vom Jahr 2015 in Erinnerung bleiben? Vielleicht die Erweiterung der Kenn-zeichnungspflicht. Oder die jungen Talente, die beim Bundeslehrlings-wettbewerb unter Beweis gestellt haben, dass das Fleischerhandwerk auch von der nchsten Generation in Ehren gehalten wird. Der von Karl Merkatz dargestellte alternde Blun-zenknig entspricht jedenfalls nicht mehr unserer Zeit. Der Film thema-tisierte auch das Thema vegane Er-nhrung, das die Branche das ganze Jahr ber beschftigte. Die schwache Ertragslage, die die KMU Forschung Austria den heimischen Fleischern bescheinigte, lsst sich mit den paar Prozent Vegetariern und Veganern aber nicht erklren. Viel mehr sind es weiterhin die groen Lebens-mittelketten, die gehrigen Druck machen Aber auch die sind einem harten Wettbewerb ausgesetzt und knnen scheitern, wie das Beispiel Zielpunkt zeigt. Und ihre Liefe-ranten mitreien, was jetzt Schirn-hofer schmerzlich zu spren be-kommt. Unter diesen Umstnden sollen jene Fleischer hervorgehoben werden, die die Kraft haben, den hei-mischen Schweinebauern unter die Arme zu greifen. 2016 sind neue He-rausforderungen zu bewltigen. Da-fr darf ich Ihnen im Namen meines Teams alles Gute wnschen!

    Kommentar !Was bleibt von 2015?

    LK, R

    agga

    m

    o n l i n E f l E i S c h E R z E i t u n g . a t

    a u S g a b E

    1 4 . 1 2 . 2 0 1 5/19 20

    P.b.b. Zul.-Nr. 02Z030730 W, sterr.Wirtschaftsverlag, Grnbergstr. 15,1120 Wien, Retouren an PF 100,1350 Wien, Postnummer 16

    GRAMILLER wnscht Ihnen Frohe Weihnachten!

    www.gramiller.at

    IN ISTWERDRIN IST.Kluge Verpackung fr feinsteFrischware. Besser abschneiden.

    GRAMILLER_INS_Nr19_20_Weihnachtssujet_160x50mm+3mm_DRUCK_1115.indd 2 27.11.15 10:23

    [email protected], www.laska.co.at Laska

    Indu

    strie

    kutte

    r

    Laska_Titel_NEU.indd 5 28.11.15 23:38

    0083_50x40mm_oesterreichische Fleische

    CSB-System

    Die Business-IT-Lsung frIhr gesamtes Unternehmen

    Die CSB-System wnscht ihren Kunden

    und Partnern ein frohes Weihnachtsfest

    und ein erfolgreiches Jahr 2016.

    Der Wegweiser zu Ihrem Erfolg.

    Unser System fr Ihre Ziele

    CSB-System AUSTRIA GmbHHietzinger Kai 13 Top 9 1130 Wienoffi [email protected] www.csb.com

    CSB_OEFZ_19-20_2015.indd 1 12.11.2015 15:25:26

  • 2 s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g N r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5

    t h E m a : Interview

    MetzgerballAm 9. Jnner 2016 findet der tra-ditionelle Vorarlberger Metzger-ball im Veranstaltungszentrum Otten Gravour in Hohenems statt. Zahlreiche Ehrengste aus Wirtschaft und Politik haben be-reits ihr Kommen zugesagt. Fr Unterhaltung werden die Blue Nights, tolle Show-Einlagen und eine groe Tombola sorgen. Die Fleischerzeitung verlost zwei Ehrenkarten unter allen Interes-sierten, die bis zum 31. Dezem-ber 2015 eine e-mail an [email protected] mit dem Betreff Metzgerball Vorarl-berg senden.

    AGESIn der Agentur fr Gesund-heit und Ernhrungssicherheit (AGES) wird ein Bro fr vete-rinrbehrdliche Zertifizierung eingerichtet. Diese Regelung ist Teil eines Manahmenpa-kets zur Untersttzung der hei-mischen Wirtschaft im Bereich der Drittland-Exporte von Le-bendtieren, tierischen Erzeug-nissen und Futtermitteln, teilt das Gesundheitsministerium mit. Mit der Schaffung die-ses Bros soll ein wesentlicher Meilenstein der von Landwirt-schafts- und Gesundheitsmi-nisterium gemeinsam mit den Stakeholdern erarbeiteten Stra-tegie Export initiative.NEU re-alisiert werden.

    Halal FleischSpar hat den Verkauf von Halal-Fleisch beendet. In Wiener Fi-lialen war dieses testweise zum Verkauf angeboten worden. Zahlreiche Kunden hatten sich daraufhin ber Facebook und Twitter beschwert. Dabei wurde vor allem mit Tierschutz argu-mentiert, obwohl die bei Spar benutzten Produkte immer von vor der Schlachtung betubten Tieren stammten. Das Verfah-ren der Schchtung ohne Be-tubung kam laut Spar nicht zum Einsatz. Die Rewe-Gruppe musste schon im August 2013 einen Shitstorm fr ihr Halal-Angebot einstecken und hat auch aktuell wieder mit Anfein-dungen zu kmpfen. Bis Redak-tionsschluss dieser Ausgabe war das Halal-Angebot bei Merkur aber noch aufrecht.

    SchwindelWer Fleisch kauft, bekommt nicht unbedingt, was er erwar-tet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von euro-pischen Verbraucherscht-zern. Viele Lebensmittel mit Fleisch, die in der Europischen Union verkauft werden, sind nicht ordnungsgem etiket-tiert oder enthalten nicht die korrekten Zutaten, heit es in einem Bericht der europischen Verbraucherschutzorganisation Beuc. Bekannte Lebensmittel-namen wrden leicht gendert, um Vorgaben fr die Zutaten zu umgehen.

    WKO

    Fleisch gehrt dazu Anka Lorencz ber die WHO-Studie, Zukunftschancen fr Fleischer, den Tierschutz und die Registrierkassenpflicht i n t e r v i e w : M a x P o h l

    Frau DI Lorencz, glauben Sie, dass die WHO-Studie nachhaltigen Schaden angerichtet hat? Oder ha-ben das die meisten schon wieder vergessen? Wie geht die Fleisch-branche damit um?

    Lorencz: Kurzfristig ist dadurch ein Schaden entstanden, es gab Um-satzrckgnge. Zur Studie muss eines deutlich gesagt werden: Es gibt einen meilenweiten Unterschied zwischen statistisch errechneten Mglichkeiten und einem kausalen Zusammenhang. Die Studie hat einen mglicherweise rechnerischen Zusammenhang zwi-schen Fleischkonsum und Krebsrisiko herausgefunden, keinen echten Ur-sache-Wirkung-Beweis. Manche mei-nen aber, irgendwas wird schon dran sein, also werde ich ein bisschen we-niger Wurst essen. Gegen das Bauch-gefhl der Konsumenten kommt man schwer an. Man kann dann nur stn-dig wiederholen, dass Fleisch zu einer ausgewogenen Ernhrung dazugehrt das sieht brigens auch die Ernh-rungswissenschaft so.

    Die WHO-Studie wird jetzt berar-beitet und sollte im Sommer 2016 vor-liegen. Abgesehen davon wurde die WHO aufgefordert, eine Ernhrungs-mengenempfehlung fr ausgewogene Ernhrung ausarbeiten. Jeder Mensch kennt die Ernhrungspyramide, aber es ist nicht festgelegt, wie viel tglich von den einzelnen Lebensmitteln ver-zehrt werden sollen. Man kann nicht ein einziges Lebensmittel herausgrei-fen und effektheischend kritisieren. Das ist nicht nur unseris, sondern auch wissenschaftlich einfach falsch.

    Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 65 kg liegt sterreich beim Fleischkonsum europaweit im Spitzenfeld. Der Verbrauch ist allerdings rcklufig. Wo geht der Trend aus Ihrer Sicht hin?Lorencz: Das ist differenziert zu be-trachten, in einzelnen Kategorien gibt es auch Zuwchse. Aber insgesamt wird der Fleischverbrauch in ster-reich in den nchsten 20 Jahren wei-ter sinken.

    Beim stark steigenden Auer-Haus-Konsum geht es in alle Richtungen, im Snack-Bereich ist die klassische Wurstsemmel nur mehr ein Angebot von vielen. Vor allem die jngeren Ge-nerationen haben andere Lebensge-wohnheiten und essen auch weniger Fleisch.

    Wie halten Sie es selbst mit dem Fleisch- und Wurstverzehr?Lorencz: Das ist zwar stark von mei-nen beruflichen Aufgaben und Einst-zen abhngig, aber ich esse regelmig Fleisch und Wurst, etwa drei bis vier Mal pro Woche.

    Herr Hartl vom Fleischerverband meinte, wer eine gute konventio-nelle Wurst erzeugen kann, kann auch eine vegane Wurst machen. Es werde ja nur tierisches durch pflanzliches Eiwei ersetzt. Sehen Sie da eine neue Absatznische fr Fleischer?Lorencz: Auf EU-Ebene gibt es derzeit eine interessante Diskussion darber, ob es statthaft ist, Sachbezeichnungen, die sich traditionell auf Fleischwaren beziehen, fr vegane Produkte zu ver-wenden. Die Rechtslage lsst das das zu, solange keine Tuschung der Kon-sumenten vorliegt. Ich gebe keine Empfehlung fr Fleischer ab, vegane Produkte herzustellen. Wenn einzelne Fleischer in ihren Einzugsbereichen eine starke Nachfrage nach solchen Produkten orten, dann werden sie sich das sicher berlegen. Es ist natr-lich ein groer Aufwand, solche neuen Produkte zu entwickeln, das muss sich am Ende des Tages auch rechnen und derzeit ist der Markt fr vegane Pro-dukte noch sehr berschaubar.

    Laut KMU Forschung hat nur ein Prozent der Betriebe genug Ei-genkapital und erwirtschaftet Ge-winne von mehr als zehn Prozent. Muss man sich Sorgen machen um das berleben der gewerblichen Fleischer? Wie viele gibt es ber-haupt noch?Lorencz: Die Eigenkapitalquote bei den Fleischern ist tatschlich schlecht. Wenn man einen greren Kredit braucht, muss man aber 30 Prozent Eigenkapital vorweisen, was fr viele

    schwierig ist. Dazu kommt ein starker Mangel an Nachfolgern und es wird kaum jemand investieren, der ein paar Jahre vor der Pensionierung steht und niemand fr die Betriebsbernahme hat.

    Wir haben derzeit rund 1.400 ge-werbliche Fleischer als aktive Mitglie-der in der WKO, da sind auch reine Schlachthfe und Zerlegebetriebe da-bei, aber auch Verarbeitungsbetriebe, die nicht mehr selbst schlachten. Aus der Gewerbeberechtigung geht nicht hervor, wie viele Fleischer es gibt, die von der Schlachtung bis zum Verkauf der fertigen Wurst noch alles selber machen. In 10 Jahren werden es nach meiner Einschtzung jedenfalls fnf bis zehn Prozent weniger sein als jetzt.

    Was macht einen erfolgreichen Fleischer aus? Wie kann er sich pro-filieren?Lorencz: Erfolgreich sind Spezialisten und Fleischer, die eine Story erzhlen knnen ber ihr Unternehmen und ihre Produkte. Der Konsument muss ein gutes Gefhl vermittelt bekom-

    men, wenn er bei seinem Fleischer einkauft. Man muss sich also ber-legen, wo die eigenen Strken liegen und womit man sich beispielsweise

    von Billa und Spar abheben kann. Sich stndig fragen Wofr stehe ich? und Warum soll der Kunde gerade bei mir einkaufen? Die emotionelle Kompo-nente ist da ganz entscheidend. Zu-dem muss man sich Gedanken ber das Kundenprofil machen und neue Angebotsformen entwickeln. Viele sind diesen Weg schon gegangen: Ca-tering-Kooperationen mit lokalen Kin-dergrten oder Schulen zum Beispiel. Oder ein Spanferkelservice, wo man vom Spanferkel bis hin zur kompletten Grillparty alles aus einer Hand anbie-tet. Dienstleistungen werden immer wichtiger.

    Kommen wir zum Thema Tier-schutz: Es kursieren immer wieder schreckliche Berichte ber Mas-sentierhaltung und Schlachthfe durch die Medien. Auch wenn das nur Einzelflle sind, wirkt das auf viele Menschen abschreckend. Was kann man denen sagen?Lorencz: Die Tierschutzgesetze in s-terreich sind absolut ausreichend, der sorgfltige und schonende Umgang

    mit den Tieren der ganzen Branche ein Anliegen. Das was hier durch bri-gens illegal angebrachte Kameras ge-filmt wurde, sind bedauerliche Einzel-flle. Fleisch von Tieren, die massiven Stress hatten, ist kein Qualittspro-dukt mehr. Somit ist es im ureigensten Sinne von Tierhaltern und Schlacht-hfen, tierschutzgerecht zu handeln, sonst machen sie mittelfristig kein Geschft. Natrlich gibt es Weiterent-wicklungen beim Tierschutz, die Frage ist, was umsetzbar ist. In einer EU-Vereinbarung heit es beispielsweise, dass 2018 die Ferkelkastration verbo-ten werden soll, SOFERN es marktreife technische Gerte zum Feststellen des Ebergeruchs gibt. Ich glaube nicht, dass sich das ausgehen wird.

    Abschlieend zur bevorstehenden Registrierkassenpflicht: Sehen Sie dadurch starke Belastungen auf die Fleischer zukommen? Welchen Rat knnen Sie geben?Lorencz: Fleischer, die jetzt Kassen anschaffen, sollten sich vertraglich be-sttigen lassen, dass diese Kassen auch fr die Anforderungen im Jahr 2017 geeignet sind bzw. dass dann unent-geltlich nachgerstet wird. Man muss sich auf jeden Fall einen serisen An-bieter aussuchen. Die Bundessparte Gewerbe und Handwerk verhandelt derzeit mit dem Finanzministerium ber eine App fr Smartphone und Ta-blet, die vom BMF selbst in Auftrag gegeben werden sollte. Dann wrde es auch eine Rechtssicherheit geben.

    Danke fr das Gesprch.

    Es gibt einen meilenweiten Unterschied zwischen statistisch errechneten Mglichkeiten und einem kausalen Zusammenhang.

    DI Anka Lorencz ist seit Juni 2014 Geschftsfhrerin der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe in der Wirtschaftskammer sterreich.

  • 3N r . a a a / d d dN r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5 s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g

    t h E m a : InsolvenzenS

    chirn

    hofe

    r

    Wer

    beag

    entu

    r SC

    H

    RGEL

    / 06

    76/5

    45 7

    7 66

    Johann Laska u. Shne, Linz Wien Graz, Tel.: 0732/77 32 11- 0*, [email protected]

    Auf weiterhin gute

    Zusammenarbeit.

    2016366 Tage mit Leidenschaft und Innovation!

    Auf weiterhin gute

    Zusammenarbeit.

    2016Tage mit Leidenschaft

    2016Tage mit Leidenschaft

    2016

    Auf weiterhin gute

    Zusammenarbeit.

    Auf weiterhin gute

    Zusammenarbeit.

    Wir danken Ihnen fr Ihre Treue

    und wnschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes

    Weihnachtsfest und ein

    erfolgreiches neues Jahr.

    Wir danken Ihnen fr Ihre Treue

    und wnschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes

    Weihnachtsfest und ein

    erfolgreiches neues Jahr.

    LASKA_Weihnachtsinserat_2016_Wirtschaftsverlag.indd 1 29.11.15 15:01

    DominoeffektSchirnhofer-Insolvenz im Gefolge der Zielpunkt-Pleite bringt auch Almo in Bedrngnis

    Auslser fr die Insolvenz von Schirnhofer ist laut den Kreditschtzer AKV, KSV und Creditreform die Zielpunkt-Pleite. Die Lieferungen an Zielpunkt machten immerhin 23,7 Millionen. Euro und damit rund 37 Prozent des Umsatzes aus. Allerdings hatte es of-fenbar schon einige Jahre lang Pro-blem gegeben. Die Insolvenzglubi-ger sollen eine Quote von 20 Prozent bekommen, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplans. Eine Fortfh-rung wird angestrebt.

    Von den 269 Beschftigten da-von 56 Angestellte, 204 Arbeiter und 9 Lehrlinge waren bei Redaktions-schluss bereits 70 beim Frhwarnsy-stem des AMS zur Kndigung ange-meldet worden. Die Passiva belau-fen sich laut Kreditschtzerangaben auf zwischen 24,8 und 29 Mio. Euro, die Aktiva auf zwischen 8 und 10,9 Mio. Euro, zum Teil Liegenschaften, die belastet sein sollen, so die Cre-ditreform. Die Mitarbeiter haben das Oktobergehalt noch bekommen, das Novembergehalt und Weihnachts-geld sind ausstndig.

    Zukufe, VerkufeIm Vorfeld war erwartet worden, dass der Fleisch- und Wurstwaren-fabrikant Schirnhofer ein Verfah-ren mit Eigenverwaltung beantra-gen wrde. Geschftsfhrer ist Karl Schirnhofer (54), der sich 2011 aus der Geschftsleitung zurckgezogen hatte und im Jnner 2014 wieder ein-gestiegen war. Gesellschafter sind die Schirnhofer Familien Unterneh-men Holding GmbH zu 75 Prozent und die Schirnhofer Vermgensver-waltungs GmbH zu 25 Prozent. Die Jahresproduktion beluft sich auf rund 12.000 Tonnen Fleisch- und Wurstwaren, dazu kommt der Nutz- und Stechviehhandel (letzteres ist Vieh, das durch Halsschnitt- oder Stich geschlachtet wird).

    Schirnhofer hatte seit 2008 lau-fend Betriebe bernommen, sodass im Konzern zu den besten Zeiten rund 1.500 Dienstnehmer beschf-tigt waren. Im Zuge der bereits ein-geleiteten Restrukturierung war der Betrieb der Schlachthof GmbH im oststeirischen Grosteinbach An-

    fang des Wirtschaftsjahres 2015/2016 das mit dem zweiten Quartal be-ginnt an die Firma Steirerfleisch verpachtet. Das von Schirnhofer ver-arbeitete Fleisch wurde seither von externen Schlachthfen, insbeson-dere von Steirerfleisch, zugekauft. Im September 2015 hat man auch die Beteiligungen am Fleisch- und Wurstwarenproduzenten Aibler in Oberwaltersdorf (N) und am Fer-tiggerichtehersteller Blasko Conve-nience in Bruck/Mur an die Mar-cher Fleischwerke veruert. Allein daher hatte sich der Beschftigten-stand im Konzern um mehrere hun-dert Dienstnehmer verringert.

    berregional bekannt war Schirnhofer mit Produkten aus Al-mochsen-Fleisch (Almo) sowie mit einem Shop-in-Shop-System, das ab 1997 in Kooperation mit Ziel-punkt entwickelt und schlielich in 250 Filialen installiert wurde. Im Jahr 2014 wurde Zielpunkt zur Gnze von der Pfeiffer-Gruppe ber-nommen, die die Strategie nderte und wieder eigene Feinkost-Abtei-lungen einfhrte. Im Zuge dieser Neustrukturierung wechselten rund 800 Schirnhofer-Dienstnehmer in den Personalstand der Handelskette Zielpunkt. Im Gegenzug wurde aus-gemacht, dass Schirnhofer langfri-stig Lieferant bleibt.

    Almo Exklusivvermarkter Schirnhofer ist ein Partner der ko-Region Hartberg und exklusiv Ver-arbeiter der Almo-Produkte. Die Lieferanten-Gemeinschaft aus dem Naturpark Almenland, die in den letzten Jahren die Marke aufgebaut haben, steht jetzt selbst vor Proble-men. Schirnhofer ist der grte Ab-nehmer der 320 Erzeuger. Pro Jahr lieferten die Almo-Bauern rund 3.500 Ochsen an Schirnhofer. Ver-luste seien den Almo-Bauern durch die Schirnhofer-Insolvenz bis jetzt keine entstanden, man msse sich nun aber auch um andere Abneh-mer umschauen, so Almo-Obmann Johann Pessl.

    Wenn es so Riesenpleiten gibt, kommt es zu einem Dominoeffekt. Das ist leider immer wieder eine Fol-gekonsequenz, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer. R E D

    Karl Schirnhofer (auf dem Bild mit Sohn Karl-Heinz und Tochter Ste-phanie) war zu einer Stellungnahme nicht bereit. Wir mssen unser Han-deln so ausrichten, dass kommende Generationen davon profitieren, ist auf der Schirnhofer- Website zu le-sen.

  • recht so !Anspruch auf Elternteilzeit

    Teilzeitbeschftigung in Form von Elternteilzeit kann von jedem El-ternteil bei Vorliegen eines gemein-samen Haushaltes mit dem Kind oder Obsorge fr ein Kind nach den Bestimmungen des ABGB in Anspruch genommen werden. El-ternteilzeit ist daher auch fr Pflege- und Adoptiveltern mg-lich. Elternteilzeit kann fr jedes Kind nur einmal in Anspruch ge-nommen werden und muss min-destens zwei Monate dauern. Die Teilzeitbeschftigung kann frhe-stens mit dem Ende der Mutter-schutzfrist beginnen.

    Arbeitnehmer haben einen Rechtsanspruch auf Teilzeitbe-schftigung lngstens bis zum 7. Geburtstag oder einem allflligen spteren Schuleintritt des Kindes, sofern sie in einem Betrieb ttig sind, in dem regelmig mehr als 20 Arbeitnehmer beschftigt wer-den und ihr Arbeitsverhltnis zum Zeitpunkt des Antritts der Teilzeit-beschftigung mindestens 3 Jahre gedauert hat. Zeitrume unmit-telbar vorangegangener Arbeits-verhltnisse zum selben Dienst-nehmer oder Arbeitsverhltnisse, die aufgrund einer Wiedereinstel-lungszusage oder einer Wieder-einstellungsvereinbarung fortge-setzt werden, werden dabei ebenso auf die Mindestdauer angerechnet wie eine allfllige Karenz. Whrend der Lehrzeit besteht kein Anspruch auf Elternteilzeit. Mit der Inan-spruchnahme einer Karenz oder ei-ner Teilzeitbeschftigung im Zu-sammenhang mit der Geburt eines weiteren Kindes endet die Eltern-teilzeit vorzeitig. Sind die Voraus-setzungen fr einen Anspruch auf Elternteilzeit nicht erfllt, sehen die gesetzlichen Bestimmungen die Mglichkeit der Vereinbarung einer Teilzeitbeschftigung bis zum Ablauf des 4. Lebensjahres vor.

    Die Mglichkeit einer Teilzeitar-beit fr Eltern ist unabhngig von einer Karenz bzw. deren zeitlichem Ausma. Elternteilzeit kann daher im Anschluss an die eigene Karenz oder eine Karenz des anderen El-ternteils in der maximal vorgese-henen Dauer in Anspruch genom-men werden, selbst wenn die Ka-renz bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauert. Nimmt jedoch ein Elternteil die Karenz in An-spruch, so kann der andere El-ternteil nicht gleichzeitig fr die-ses Kind eine Elternteilzeit gel-tend machen. Arbeitgeber knnen fr Personen, die als Ersatzkraft im Zusammenhang mit einer Eltern-teilzeit eingestellt werden, Frde-rungen ber das AMS erhalten.Dr. Maximiliane Laserer, Innungsge-schftsfhrerin Sparte Gewerbe und Handwerk, WK Salzburg

    M a x i M i l i a n e l a s e r e r

    4

    s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g N r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5

    k o l u m n E : Recht | v E R E D E l u n g : Weihnachtsgans

    Sie

    vers

    Das groe Fressen Heute hnelt Weihnachten eigentlich ja das Fest der Familie und der Besinnlichkeit eher einem groen Schlachtfest t e x t : g e r d w . s i e v e r s

    S eit 1917 wird das Adventsfa-sten vom katholischen Kir-chenrecht nicht mehr ver-langt, geblieben ist aber der 24. De-zember als Fastentag. Streng ge-nommen und das wird in vielen katholisch geprgten Regionen auch eingehalten sollte man die Mahl-zeit erst nach der Mitternachtsmette einnehmen, in lndlichen Regionen gibt es hier eine sogenannte Metten-suppe (meist eine Kartoffel- oder Ge-msesuppe mit Wrstchen), in brger-lichen Kreisen (und brigens auch im Vatikan) isst man nach der Mette die Weihnachtsgans.

    Weil heutzutage nicht alles so streng gehandhabt wird, haben sich die kulinarischen Traditionen etwas verschoben. So gibt es traditionell am 24. Dezember also dem Fastentag einen Fisch (meist einen Karpfen) und die Weihnachtsgans am 25. Dezember.

    GeflgelmassakerDenn heute hnelt Weihnachten ei-gentlich ja das Fest der Familie und der Besinnlichkeit eher einem groen Schlachtfest, denn einem beschau-lichem Zusammenfinden in kleinem Kreise. Und daher wird es auch heuer sicher wiederkehren, das groe Fres-sen, ber das in der nur wenig weih-nachtlich stimmenden Schrift Wiener Blut (1873) gar Schauerliches zu lesen ist: Und Montags, also am heiligen Tage, begann das groe Geflgelmas-saker, die groe Metzelei unter alten und jungen Poulards und Enten und Indians, und die hinteren und vorde-

    ren Gansviertel, die Leberln, und Ma-gerln, die Flgerln und Bgerln, der Brat und Backhhner lagen im male-rischen Wirrwarr aufgestapelt auf un-serem Teller.

    Man kann sich gut vorstellen, mit welchen leuchtenden Augen die ehe-maligen Phaken vor diesen Bergen voll Kstlichkeit gesessen sind und es ist wohl stark zu bezweifeln, dass auch nur einer von ihnen dabei tatsch-lich an das Christus Kind gedacht hat. Das Wasser wird ihnen aus den Mund-winkeln gelaufen sein, die Fastenzeit war einmal mehr Geschichte und es durfte wieder gevllert werden wie im sprichwrtlichen Schlaraffenland.

    Der Ursprung der Weihnachtsgans geht wieder auf das Adventsfasten zu-rck dieses begann mit einem Gn-sebraten zu Martini und endete mit einem neuerlichen Gnsebraten zu Weihnachten. Wer das Weihnachten ganz streng nimmt, geniet die Weih-nachtsgans nach der Mitternachts-mette. Das mag zwar traditionell sein, doch viel schner ist das Schwelgen und Schlemmen des Gnsebratens am 1. Weihnachtstag zu Mittag.

    Warum gerade eine Weihnachst-gans? Kurz gesagt, es war die Affini-tt der Gnse und Enten zum Was-

    ser, worauf man diese kurzerhand im Sinne des Fastengebotes zu Wassertie-ren und damit zu Fischen erklrte. Und Fische durften ja schlielich auch whrend der Fastenzeit genossen wer-den, weshalb die Gnse frher mitun-ter auch schon mal am 24. Dezember verspeist wurden.

    Doch dieser Weihnachtsbraten stellt modernen Haushaltsgerte zum Trotz viele Hobbykche vor ein schier unlsbares Problem: die unter-schiedlichen Garzeiten von Brust und Keule sind es, die den Schmaus mitun-ter trben knnen. Da knnen die Flei-scher Abhilfe schaffen, in dem sie ent-weder confierte Gnsekeulen anbieten, die nur noch im Ofen knusprig gebra-ten werden mssen oder eine vorge-garte Gans im Sortiment fhren, die ebenfalls nur mehr berkrustet wer-den muss. Viele Fleischer in Deutsch-land gehen da mit gutem Beispiel vo-ran und bieten eine derart vorgegarte Gans an und damit der Konsument zur Weihnachtszeit kaum Arbeit hat, wird auch das Rotkraut und die Kn-del gleich mitgeliefert. Nachstehen-des Rezept soll daher als Anregung fr diejenigen dienen, welche ihren Kunden den Service einer vorgegarten Gans anbieten wollen.

    Gnsebraten Das mit der Weihnachtsgans ist oft eine schwierige Sache vom Timing her, vor allem wenn Gste kommen. Mal ist die Gans noch nicht rich-tig fertig, ein anderes Mal schon fast schwarz, wenn sich die Tafel versptet.

    Hier daher ein Rezept, das am Vortag vorbereitet wird und die Gans dann am Tag der Zubereitung leicht fertig-zustellen ist. Bentigt werden eine fri-sche Bauern-Gans mit 4 bis 5 kg, 4 p-fel, 1 Bund Beifu und Salz. Beilagen-Empfehlung: Erdpfelkndel, Rotkraut (mit Powidl abgeschmeckt), glasierte Maronen, Sauerkraut mit Speck.

    Die ausgenommene Gans ordent-

    lich mit kaltem Wasser innen und au-en waschen und das berschssige Fett aus dem Inneren der Gans entfer-nen (Fett braucht man am nchsten Tag). Die saubere Gans wird nun von innen und auen mit reichlich Salz eingerieben (je nach Gre der Gans

    3 bis 4 Esslffel). Die pfel entkernen und je ein Bndchen Beifu an Stelle des Kerngehuses in die pfel stecken. Die Gans mit den pfeln fllen und verschlieen. Die Flgel mit Kchen-garn an den Krper binden.

    Nun die Gans auf den Bauch in den Gnsebrter legen, dessen Boden mit Wasser bedeckt wurde. Deckel aufle-gen, den Brter ins Rohr schieben und

    die Gans bei ca. 200 C etwa 1 bis 1,5 Stunden garen, dann wenden und wei-tere 1,5 Stunden braten. Danach das berschssige Fett abschpfen (nicht wegwerfen), den Herd abschalten und den Vogel ber Nacht abgedeckt im Backofen rasten lassen.

    Am nchsten Tag das zurckbehal-tene Gnsefett auslassen, mit dem ab-geschpften Bratensaft vermischen und abschmecken wer mag, bin-det die Sauce mit etwas abgerhrter Strke. Die Gans zunchst bei 120 Grad erwrmen, dann den Vogel aus dem Brter nehmen, auf einen Grillrost set-zen (Abtropfpfanne darunter schie-ben) und bei guter Hitze (ca. 220 Grad) schn berkrusten und brunen. Den Fond aus der Kasserolle zur Sauce gie-en. Hat die Gans eine ansprechende Farbe wird sie auf einer Platte ange-richtet und bei Tisch tranchiert. Dazu die pfel, Preiselbeeren, Sauerkraut, Rotkraut, glasierte Maronen, Braten-saft und Erdpfelkndel reichen.

    Die Weihnachtsgans wird bei uns traditionell am 25. Dezember serviert.

    Der Weihnachtsbraten stellt modernen Haushaltsgerten zum Trotz viele Hobbykche vor ein unlsbares Problem

    E-Mail:

    fleischer@

    wirtschaftsverlag.at

    K L E I N E R A N Z E I G E RAnzeigenverwaltung und Anzeigenannahme: 1120 Wien, Grnbergstrae 15/Stiege 1, Tel. (01) 546 64-461, Fax (01) 546 64-50 461. Preise fr Kleine Anzei-gen: Jedes Wort 2,, fettgedruckte Wrter 3,. Bei Chiffreinseraten Gebhr 3,. Postzustellung 3, plus 20 Prozent Mehrwertsteuer. Eingeschrie-bene sowie nicht gengend frankierte Chiffrebriefe werden nicht angenommen. Chiffreadressen drfen laut Pressegesetz nicht bekanntgegeben werden.

  • 5N r . a a a / d d dN r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5 s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g

    m R k t E : Rindfleisch

    Wrden sich die heimischen Viehmster nicht von der Gastro-nomie eine Herkunftsangabe in der Speisekarte erwarten?Rogl: Die Rindermster wrden sich natrlich eine Herkunftskennzeich-nung, so wie wir sie im Lebensmitte-leinzelhandel vorfinden, auch in der Gastronomie erwarten. Vor allem nach dem Modell der Schweiz, wo diese Kennzeichnung gesetzlich ge-regelt ist. Letztendlich geht es da-rum, den Konsumenten entscheiden zu lassen, ob er heute ein argenti-nisches Steak oder eines aus ster-reich bestellen mchte.

    Warum ist der Anteil von ausln-dischem Fleisch in der Gastrono-mie ca. 50% noch immer so hoch?Rogl: Nach dem EU-Beitritt war es den sterreichischen Gastrozustel-lern einfach mglich, bei einem EU-Importeur z.B. aus Sdamerika einzukaufen und es hat natrlich Phasen gegeben, wo das sdameri-kanische Rindfleisch um 50 % billi-

    ger war. In diesen Lndern sind die Produktionskosten auch weit un-ter jenen von sterreich, daher hat sich dieser Anteil stark ausgeweitet. Gleichzeitig hat es zu diesem Zeit-punkt ein sehr geringes Qualitts-angebot der sterreichischen Rind-fleischproduzenten gegeben. Vor etwa 8 Jahren hat die ARGE Rind be-gonnen, auch bei den Gastrovertei-lern Qualittsrindfleisch anzubie-ten und wir konnten gerade hier im mittleren und oberen Qualittsseg-ment wieder Marktanteile zurck-gewinnen.

    Wie wichtig ist die Angabe dar-ber, von welcher Rasse das Rind-fleisch stammt?Rogl: Die Rasse spielt nur indi-rekt eine Rolle, da es unter der Viel-falt der Rassen frhreife und spt-reife Tiere gibt. Frhreife Tiere be-ginnen frher Fett einzulagern und werden daher mit einem geringeren Schlachtgewicht vermarktet. In s-terreich stammen 80 % des Rindflei-sches von der Rasse Fleckvieh, die international als Simmental vertrie-ben werden. Diese Tiere sind mit-tel- bis sptreif und haben daher ein etwas hheres Schlachtgewicht. Wer sich natrlich sehr intensiv mit Rindfleisch beschftigt, kann ber

    die Rasse sehr wohl Qualittsunter-schiede feststellen, z.B. Wagyu-Rin-der, Angus-Rinder, usw.

    Ist Bio-Fleisch geschmacklich besser als konventionelles Rind-fleisch?Rogl: Bei gleicher Fleischquali-tt werden Sie keine Unterschiede feststellen, jedoch ist zwischen Bio-Landwirtschaft und konventi-oneller Landwirtschaft die Produk-tionsweise meist unterschiedlich. In der Bio-Landwirtschaft ist bei Rindfleisch z.B. die Jungrindpro-duktion und die Bio-Kalbinnen und -Ochsenmast im Vordergrund, wh-rend in der konventionellen Land-wirtschaft die Jungstiermast und die Kalbinnenmast im Vordergrund steht. Ein Jungrind ist in der Faser deutlich zarter als ein Jungstier mit 18 Monaten. Konsumenten, die den typischen krftigen Rindfleisch-geschmack lieben, werden eher zu einem ausgewachsenen Tier greifen, also zu Jungstier oder Ochs, jene die ein zartes mageres Rindfleisch be-

    vorzugen eher zu einem Jungrind-Produkt. Die landwirtschaftliche Bio-Produktion ist um ca. 20 % teurer, dies wirkt sich mit einem Preisaufschlag am Endprodukt mit ca. 50 % aus.

    Wie wichtig sind Informationen darber, mit welchen Futtermit-teln das jeweilige Rind gefttert wurde?Rogl: Bei Qualittsprogrammen in sterreich stammen ber 70% der Futtermittel aus dem eigenen Be-trieb. Weiters gibt es sowohl bei Bio als auch bei AMA-Gtesiegel fr Zu-kauf-Futtermittel eine eigene Futter-mittelliste. Die Ftterung ist fr die Rindfleischqualitt entscheidend, da nur frohwchsige Tiere mit ent-sprechender Ftterung auch die not-wendige Qualitt, etwa bei Fettein-lagerung oder Marmorierung, brin-gen. Wenn hier Fehler gemacht werden, leidet die Qualitt darunter.

    Wie wichtig ist die Haltung der Tiere fr die Qualitt des Flei-sches?Rogl: sterreich hat eines der strengsten Tierschutzgesetze in Eu-ropa. Wichtig ist, dass vor allem auch in Gruppenhaltung die Verlet-zungsgefahr durch entsprechendes Platzangebot hintangehalten wird. Grundstzlich eignen sich alle Hal-tungssysteme Weide, Laufstall, usw. fr die Qualittsproduktion, wenn sie auf die jeweilige Produk-tionsart und Kategorie abgestimmt sind. Jungstiermast auf der Weide wird nicht funktionieren, Mutter-kuhhaltung mit Weidejungrind-Pro-duktion sehr wohl.

    Worauf es bei Fleisch ankommtRudolf Rogl,Geschftsfhrer der sterreichischen Rinderbrse, ber Herkunftsangaben und Qualittsunterschiede i n t e r v i e w : a l e x a n d e r g r b l i n g

    ES LIEGT WAS IN DER LUFT ...

    Wir wnschen Ihnen ein schnes Weihnachtsfest und ein wrziges und

    geschmackvolles Jahr 2016.

    und zwar die besten Geschmackskonzepte fr 2016.

    Raps GmbH Handelsstrae 10 A 5162 Obertrum Tel. +43-62 19/7557-0

    Fax +43-62 19/7557-85 E-Mail: [email protected] www.raps.at

    RAPS_AT_Anz_Weihnachten_Gewuerze_OeFZ_163x335_151103_JG.indd 2 03.11.15 13:08

    Ing. Rudolf Rogl ist Ge-schftsfhrer der ster- reichischen Rinderbrse, die ihren Sitz in Linz hat.

    Bei Qualittsprogrammen stammen 70% der Futtermittel aus dem eigenen Betrieb.

  • 6 s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g N r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5

    m R k t E : Brsenpreise | S t a t i S t i k : Eurostat

    IMPrESSuMHerausgeber der sterreichischen Fleischerzeitung: Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe Fach-gruppe Fleischer, 1045 Wien, Wiedner Hauptstrae 63, Tel. 05 90 900-33 76; Landesinnung der Lebens- mittelgewerbe fr Burgenland Fachgruppe Fleischer, 7001 Eisenstadt, Robert-Graf-Platz 1; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Krnten, 9020 Klagenfurt am Wrthersee, Europaplatz 1; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe - Fachgruppe Fleischer, Niedersterreich, 3100 St. Plten, Lands- bergerstrae 1; Landes innung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Obersterreich, 4010 Linz, Hessenplatz 3; Landesinnung der Lebensmittel gewerbe Fachgruppe Fleischer Salzburg, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Steiermark, 8021 Graz, Krblergasse 111113; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Tirol, 6020 Innsbruck, Meinhardstrae 1214; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Vorarl-berg, 6800 Feldkirch, Wichnergasse 9; Landesinnung der Lebensmittelgewerbe Fachgruppe Fleischer Wien, 1080 Wien, Florianigasse 13. Medieninhaber, Verleger, Redaktion: sterreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grnberg-strae 15/Stiege 1, Tel.: +43 (0) 1 546 64-0, Fax: +43 (0) 1 546 64-711, www.wirtschaftsverlag.at. Bankverbindung: Bank Austria, IBAN AT17 1100 0095 2329 8900, BIC BKAUATWW. DVR: 0368491. Geschftsfhrung: Thomas Zembacher. Marketing: Paul Kampusch, DW 130. Chef redakteur: Max Pohl, DW 382. Autoren: Gerd W. Sievers, Dr. Maximiliane Laserer. Verkauf: Mag. Sandra Schabauer, DW 269; Evelyne Proderutti (Service), DW 461. Fax: DW 50 461, E-Mail: [email protected]. Abonnement: Aboservice sterr. Wirtschaftsverlag, Tel. (01) 361 70 70-570, Fax: (01) 361 70 70-9570, E-Mail: [email protected], Jahresbezugspreis: Inland: 85,/Ausland: 120,. Abonnements, die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter. Anzeigentarif: Nr. 42, gltig ab 1. Jnner 2015. Erscheinungsweise: dreiwchentlich. Hersteller: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamenhofstrae 4345, www.friedrichvdv.com. Die Offenlegung gem 25 Mediengesetz ist unter www.wirtschaftsverlag.at/offenlegung stndig abrufbar.

    sterreichische Schweinebrse Die fragliche Zukunft des Fleischunternehmens Schirnhofer in der Stei-ermark infolge der Insolvenz der Lebensmittelkette Zielpunkt sowie die Unklarheit bezglich der Fortfhrung eines Schweineschlachthofes in Adlwang in Obersterreich beherrscht aktuell die Diskussion in der hei-mischen Fleischwirtschaft. Dieser Umstand ist einem beschleunigten Rckstauabbau nicht zutrglich. Trotzdem konnte an der Schweinebrse eine einvernehmliche Fixierung auf unverndert 1,23 Euro erzielt wer-den.

    NoTIEruNGSPrEIS ....................................................................1,23

    sterreichische RinderbrseJuNGSTIEr HK R 2/3 .........................................................................................3,71

    KAlBIN HK R 2/3 .........................................................................................3,17 Kuh HK R 2/3 ........................................................................................2,19 SChlAChTKlBEr HK R 2/3 .........................................................................................6,05

    In sterreich ist das Angebot bei Jungstieren, Ochsen und Kalbinnen auf hohem Niveau stabil, die Nachfrage bleibt lebhaft. Bei Schlachtkhen ist das Angebot bereits leicht rcklufig und trifft auf eine ruhige Nachfrage (aufgrund reduzierter Schlachttage nur 4 Tage). Die Preise sind in der laufenden Woche fr alle Kategorien unverndert. Bei Schlachtklbern finden in dieser und in der nchsten Woche die Hauptschlachtungen fr das Weihnachtsgeschft statt. Bei den angegebenen Basispreisen han-delt es sich um Bauernauszahlungspreise ohne Bercksichtigung von Qualitts- und Mengenzuschlgen.

    M r k t e F l e i s c h e r z e i t u n g o n to u r

    NIEDERSTERREIcH. Pikante Jausen in Tortenform erfreuen sich wachsender Beliebtheit, berichtet Viktoria Sdraule von der gleichnamigen Fleischerei am Hauptplatz in Melk: Unsere Produkte auch schn anzurichten war mir immer schon sehr wichtig. Nicht jeder ist eine Naschkatze, aber ein Geburtstag ohne Torte ist nur der halbe Spa. So kam die Idee der pikanten Geburtstagstorte. Jedes Stck ist

    ein fertig belegtes Brot. Der Kreativitt sind keine Gren-zen gesetzt, so Sdraule.. Unter leidenschaftlichen Tortenb-ckern und -bckerinnen zhlen mehrstckige Exemplare im so genannten Topsy Turvy-Stil zur Knigsklasse. Unser Bild zeigt Viktoria Sdraule mit einer Torte aus Brot, Salamirll-chen, Aufstrich, harten Eiern und frischem Lauch. Statt Zu-ckerbombe Fleischeslust am Geburtstagstisch.

    FZ

    Immer weniger Bauernhfesterreich verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren einen Rckgang bei den landwirtschaftlichen Betrieben von knapp 20%

    In der EU ging die Zahl der landwirt-schaftlichen Betriebe von 2003 bis 2013 um etwas mehr als 4 Millionen oder 27,5% auf 10,8 Mio. zurck. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Flche blieb mit 174,6 Mio. ha be-wirtschafteten Boden jedoch fast un-verndert, wie aus den von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, verf-fentlichten vorlufigen Ergebnissen der letzten EU-Betriebsstrukturerhe-bung hervorgeht. Demnach nahm die durchschnittliche landwirtschaftliche Flche je Betrieb um 38% zu von 11,7 ha (2003) auf 16,1 ha (2013).

    sterreich verzeichnete in den ver-gangenen zehn Jahren einen Rckgang bei den landwirtschaftlichen Betrie-ben von knapp 20%. In Deutschland gab es 2013 knapp ein Drittel weniger Hfe als noch zehn Jahre zuvor. Ein deutlicher Rckgang von mehr als 60% der buerlichen Betriebe wurde in der Slowakei und in Bulgarien beobachtet. Nach Angaben von Eurostat, halbierte sich die Anzahl der Betriebe in Italien, in Estland und in der Tschechischen Republik. Mit einer Abnahme von le-diglich 6 und 1% hinterlie der Struk-turwandel in Slowenien und in Schwe-den dagegen kaum Spuren. In Irland

    wuchs die Zahl der Bauernhfe sogar um 3% an.

    Die grten Betriebe mit 133 ha gibt es in der Tschechischen Repu-blik, gefolgt vom Vereinigten Knig-reich mit 93 ha. In sterreich liegt die durchschnittliche Betriebsgre bei 19 ha und in Deutschland bei 58 ha.

    Die Grten ...Die beiden Mitgliedstaaten mit dem insgesamt grten landwirtschaftlich genutzten Areal waren im Jahr 2013 Frankreich (15,9% der agrarischen Ge-samtflche in der EU) und Spanien (13,4%), gefolgt vom Vereinigten K-nigreich (9,9%), Deutschland (9,6%), Polen (8,3%), Rumnien (7,5%) und Italien (6,9%).

    sterreich gehrt zu den Lndern mit dem grten Rckgang der Agrar-flche. Nach Zypern (-30,1%) liegt die Alpenrepublik mit -16,3% an zweiter Stelle, gefolgt von der Slowakei (-11%). Die strkste Zunahme wurde hinge-gen in Bulgarien registriert (+60,1%), vor Lettland (+26,1%), Griechenland (+22,4%) und Estland (+20,3%).

    Ein Drittel aller landwirtschaft-lichen Betriebe in der EU befand sich 2013 in Rumnien (3,7 Mio. und damit

    33,5% aller Betriebe in der EU), mit weitem Abstand gefolgt von Polen (1,4 Mio. Betriebe bzw. 13,2% der EU- Ge-samtzahl), Italien (1 Mio. bzw. 9,3%) und Spanien (fast 1 Mio. bzw. 8,9%).

    ... und die Jngsten in der EUFast ein Drittel der landwirtschaft-lichen Betriebsleiter in der EU war 2013 mindestens 65 Jahre alt. ster-reich gehrt zu den Lndern mit dem kleinsten Anteil (8,6%) an Betriebs-fhrern die 65 Jahre oder lter sind und weist zudem einen der hchsten Werte (10,9%) in der jngsten Alters-gruppe (Betriebsleiter unter 35 Jahren) auf. Bei Letzteren liegt der Anteil nur noch in Polen (12,1%) hher. Am nied-rigsten war der Anteil der Jungland-wirte in Zypern (1,7%), Dnemark und Portugal (je 2,5%) sowie in den Nieder-landen (3,1%). In die Altersgruppe 65 Jahre oder lter fallen nur in Deutsch-land noch weniger Betriebsfhrer (6,5%) als in sterreich. Whrend dieser Anteil in Polen (9,6%), Finn-land (10,2%), Frankreich (12,4%) und Luxemburg (14,4%) auch gering aus-fllt, sind im Gegensatz dazu in Portu-gal die Hlfte (50,1%) aller Betriebslei-ter 65 Jahre oder lter. R E D

    Ihr Draht zur FZ: 01/546 64-382

    Das FZ Fax: 01/546 64-5368

    Besuchen Sie uns im Internet: www.fleischerzeitung.at

    Winweb Informationstechnologie GmbHTel. +49 (0) 2464 [email protected]

    Komplexe AnforderungenSimple Lsungen Ihr ERP-System fr die Fleischwirtschaft

  • 7N r . a a a / d d dn r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5 s t e r r e i c h i s c h e f l e i s c h e r z e i t u n g

    n E u E P R o D u k t E : Food & Non Food

    125 Jahre TraditionBerger bringt zum Jubilum Berger Beinschinken Selektion

    B erger, das fhrende hei-mische Unternehmen im Kochschinken-Segment, lsst die Erfahrung von 125 Jahren in das neue Premium-Produkt einfl ie-en: Berger Beinschinken Selektion vereint beste Qualitt, regionalen Rohstoff , Handarbeit und nachhal-tige Produktionsweise.

    Hervorragender Schinken ent-steht dann, wenn ausschlielich die besten Zutaten ausgewhlt werden. Unsere Berger Beinschinken Selek-tion wird seinem Namen mehr als gerecht: So stammt der Rohstoff aus unseren Regional-Optimal-Pro-gramm. Bauern aus dem Tullner-feld ziehen die Tiere mit Futt er aus nchster Umgebung gro. Wir verar-

    beiten die Schweine-Schlgel in ih-rer ursprnglichen Form alle Teile bleiben wie gewachsen erhalten. Das macht den Schinken besonders zart, saft ig und vollmundig. Dass der Kochvorgang des Schinkens dann auch noch durch die Kraft der Sonne erfolgt, rundet das Konzept ab, ist

    Mag. Rudolf Berger, Geschft sfhrer von Berger Schinken, stolz.

    Fr das Projekt Regional-Optimal verarbeitet das niedersterreichische Unternehmen ausschlielich Fleisch von garantiert gentechnikfrei geft-terten Schweinen aus dem unmitt el-baren Umfeld des Werkes im Bezirk Tulln. 40 Bauern aus der Region um Sieghartskirchen liefern die Roh-stoff e. Unsere Berger Beinschinken Selektion ist damit durch und durch ein regionales Produkt. Wertschp-fung aus der Region fr die Region, so Berger.

    Gesamtheitlicher AnsatzBerger fhrt einen gesamtheitlichen Ansatz und intensiviert laufend sein vorbildliches ko-Engagement: Be-reits seit 2012 setzt der heimische Schinkenmacher auf die Kraft der Sonne und punktet durch den Ein-satz von ko-Strom in der Produk-tion. So wird die gewonnene Energie aus der Solarwrmeanlage zum Ko-chen und Pasteurisieren von Wrstel und Schinken verwendet auch fr die Berger Beinschinken Selektion. Berger spart dadurch jhrlich 62.500 Liter Heizl das entspricht dem Jahres-Verbrauch von 15 Einfamili-enhusern. Darber hinaus betreibt Berger 1.700 m Photovoltaikanla-gen und hat HT-Parabolrinnen-Kol-lektoren installiert, die in der Lage sind, bis zu 140 heies Wasser zu produzieren. Die energetische Wr-meausbeute aus der Sonnenenergie kann dadurch noch weiter gesteigert werden. R E D

    Hochwertige Verpackung

    Immer mehr Verarbeiter und letzt-endlich auch die Verbraucher wol-len fr hochwertige Lebensmitt el und Speisen sichere Verpackungs- und Transportlsungen. Eine alternative sind daher Verpackungen aus glas-klarem stabilen PET oder fr Siegel-schalen hochwertiges Polypropylen (PP).

    Diese Materialien in anspre-chenden Formen, vielfltigen Einsatz-bereichen undin einem attraktiven Preissegment ermglichen diesen Verpackungen hohe Wachstumschan-cen. Der Einsatz im leistungsstarken, maschinellen Siegelverfahren ist nicht nur fr Industriekunden selbstver-stndlich geworden. Die Mezger Ver-packungen GmbH & Co. KG aus Ell-wangen/Deutschland bietet ein um-fangreiches Sortiment, langjhrige Erfahrung und umfangreiche Service-leistungen an. R E D

    Berger Beinschinken Selektion in der 130g-Packung.

    Vitacel bewirkt u. a. Ballaststo -anreicherung und Formstabilitt.

    Vitacel Naturfasern

    Neben unlslichen und ls-lichen Naturfasern und funk-tionellen Cellulose-Produkten bietet Rett enmaier nun auch ver-schiedene Compounds an. Diese neuen Entwicklungen erfllen die heutigen Anforderungen der Flei-schindustrie nach kalorienredu-zierten Rezepturen sowie fertige Compoundlsungen fr mehrere Fleischanwendungen. Die Com-pounds bestehen hauptschlich aus der Kombination mehrerer Vi-tacel-Produkte. Die Vorteile der

    Naturfasern sind nicht nur die er-nhrungsphysiologische Wirksam-keit des Ballaststoff anteils in den Fasern, sondern auch die technolo-gischen Vorzge. Im Allgemeinen werden die Vitacel-Produkte mit anderen trockenen Zutaten ab ei-ner Dosierung von 1 bis 2 % in den Prozess hinzugegeben. Die Funk-tionalitt der Fasern ist unabhn-gig von Temperatur, pH-Wert und Druck und sie eignen sich somit perfekt fr fast alle Anwendungen in der Fleischindustrie: Faschier-tes und Formprodukte, Rohwurst-produkte, Brhwurstprodukte und Schinken. R E D

    Herkunft mit System

    Die Chancen der freiwilligen Kennzeichnung von Fleisch in der Bedientheke werden noch zu wenig genutzt. Dabei fhrt die freiwillige Kennzeichnung zu einem Vorteil im Markt und zu ei-ner Kaufb esttigung bei den Kun-den, sagt Dr. Kirsten Schneehagen von Orgainvent. Freiligge Kenn-zeichnung knnte etwa Auskunft ber Merkmale des Fleisches, Rasse, Reifegrad/Reifezeit, Bedin-gungen der Haltung, Besonder-heiten der Ftt erung, Tiertrans-portzeiten oder genaue regionale Herkunft sein. Vorgeschriebene wie freiwillige Angaben mssen jedoch zuordenbar sein. Die Kun-den sollten auf den ersten Blick er-kennen, welche besonderen Ver-sprechen zu welchem Fleisch ge-geben werden.

    Korrekt kennzeichnenHerkunft mit System das ist seit 1998 die Kernkompetenz von Orgainvent. Das Unternehmen mit Stammsitz in Bonn bietet dazu eine praxisorientierte Systematik fr die Etikettierung und Rck-verfolgbarkeit von Fleisch und si-chert die Aussagen seiner Kunden mit neutralen Kontrollen ab.

    Die Kunden aus allen Bereichen der Fleischwirtschaft, des Flei-scherhandwerks und des Lebens-mitt eleinzelhandels erhalten Hil-festellungen durch Beratung und Schulung, sowie der Bereitstellung und Prfung von Dokumenten. So wird praxisnah und zuverlssig ge-whrleistet, dass beispielsweise an der Bedientheke alles korrekt ge-kennzeichnet wird, was an Kenn-zeichnung vorgeschrieben ist.

    Wo keine Vorschriften beste-hen, untersttzt Orgainvent bei der freiwilligen und besonders verkaufsfrdernden Kennzeich-nung. R E D

    Ber

    ger

    Rett

    enm

    aier

    RVF 700RVF 900

    DIREKT VOMPRODUZENTEN

    REX Technologie GmbH & Co. KG Irlachstrasse 31 A-5303 ThalgauT e l e f o n + 4 3 ( 0 ) 6 2 3 5 - 6 1 1 6 - 0 F a x + 4 3 ( 0 ) 6 2 3 5 - 6 5 2 9M a i l : s a l e s@ r e x - t e c h n o l o g i e . c om www . r e x - a u s t r i a . c om

    RVF 700 + RHP 240 Einfache Bedienung Einzigartiges Hygienedesign Genaueste Portionierleistung von +/- 1% Portioniergeschwindigkeit bis 120 Port/min Einfache und rasche Linieneinbindung Perfekte Systemsynchronisation

    HACKFLEISCHLINIED E R N E U E S T E N G E N E R A T I O N

    INNOVATION & PERFECTION

    RVF-700/RHP-240_275x135_900 27.05.14 13:31 Seite 1

    Zur Verstrkung unseres Teams suchen wir ab sofort einen Mitarbeiter (m/w) fr unsere Zentrale in Imst

    METZGER / FLEISCHER

    WWW.FLEISCHHOF-OBERLAND.AT

    Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:die Fleischhof Oberland GmbH & CoKG A-6460 Imst Langgasse 121 zH Hrn. Markus Neururer | T 054 12.69 66-0 [email protected]

    Wir bieten ein angenehmes Betriebsklima in ei-nem engagierten Team. Entlohnung lt. Kollektiv-vertrag, marktgerechte berbezahlung je nach Qualifikation mglich.

    Zudem bieten wir: Arbeitsbekleidung vergnstigte Einkaufsmglichkeit kostenfreie Verpflegung bei Bedarf kann eine Unterkunft

    zur Verfgung gestellet

    Von uns werden Sie in allen betreffenden Bereichen umfangreich und optimal eingeschult. Arbeitsbeginn ab ca. 04.00 Uhr

    Voraussetzungen: krperliche Ausdauer abgeschlossene Lehre als Fleischer von Vorteil

  • 8 s t e r r e i c h i s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g N r . 1 9 - 2 0 / 1 4 . 1 2 . 2 0 1 5

    D i E l E t z t E S E i t E : Panoptikum

    salzburgAm Beginn der Adventzeit ffneten Landesinnungsmeister Otto Filippi, In-nungsgeschftsfhrerin Dr. Maximi-liane Laserer und Mag. Wolfgang Hartl vom Fleischerverband das Fleischer Fen-ster des Lions club Adventskalenders beim Glockenspiel. Die Erlse aus dieser Aktion gehen an die Lebenshilfe Salz-burg sowie an das Kinderschutzzentrum Salzburg. Die Salzburger Fleischer als re-gionale Nahversorger untersttzen jedes Jahr soziale Projekte aus der Region.

    wienSein 110-jhriges Betriebsjubilum be-ging das Wiener Traditionsunternehmen Trnkel dieser Tage im Kabarett casa Nova in der Wiener Innenstadt. Ge-schftsfhrer Hans Trnkel begrte rund 150 Gste bei der Festveranstal-tung. Im Bild: Erich Hohenberger, Be-zirksvorsteher Wien 3, Mag. Hans Trn-kel, Verkaufsleiter Michael Trnkel, DI Anka Lorencz, Bundesgeschftsfhrerin der Lebensmittelgewerbe, und Senior-chef KR Hans Trnkel (v. l.).

    niedersterreich123 junge Niedersterreicher wurden heuer fr besondere Leistungen in Schu-len, Unis oder in der Lehre mit einem Ju-lius Raab-Stipendium ausgezeichnet, in Summe wurden 51.270 Euro ausgescht-tet. Am Podium (v.l.): Renate Scheichel-bauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk, Gerhard Kar-ner, 2. Prsident des N Landtags, Mo-derator Matthias Hofer, N Wirtschafts-kammer-Prsidentin Sonja Zwazl, Sti-pendiatin Bettina Gaschl, Studentin an der WU Wien und Stipendiat Philipp Sei-berl, Landmaschinentechnik-Lehrling und Goldmedaillengewinner bei der Be-rufsweltmeisterschaft WorldSkills 2015.

    bayernDen 428. Meisterkurs an der 1. Baye-rischen Fleischerschule Landshut absol-vierten 25 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer aus aller Herren Lnder, darun-ter auch Metzger aus Asien und Afrika. Aus sterreich dabei: Lukas Atteneder (21) aus Freistadt in Obersterreich, der bei der rtlichen Atteneder Wild GmbH ttig ist, und Alina Khrer (21) aus Aller-heiligen bei Wildon in der Steiermark, die aus der Alois Khrer GmbH in Gro St. Florian stammt. Ihnen gratulierten die Geschftsfhrer der 1. BSF, Georg und Barbara Zinkl.

    1. B

    FS

    WKS

    FZ

    WK

    N

    /Wag

    ner

    Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2016 wnscht Ihnen die Fleischerzeitung

    Frohe Weihnachten und ein er folgreiches Jahr 2016 wnscht Ihnen die Fleischerzeitung

    Frohe Weihnachten und ein er folgreiches Jahr 2016 wnscht Ihnen die Fleischerzeitung

    Frohe Weihnachten und ein er folgreiches Jahr 2016 wnscht Ihnen die Fleischerzeitung