Füllen Sie Ihren Lebenstank! - Bayern€¦ · Laut Becker hängt die Position eines Individuums...

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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Fachoberschule 13/Berufsoberschule 13, Pädagogik/Psychologie Seite 1 von 14 Füllen Sie Ihren Lebenstank! Stand: 09. Juli 2018 Jahrgangsstufen FOS 13 (LB 13.3)/BOS 13 (LB 13.3) Fach/Fächer Pädagogik/Psychologie Übergreifende Bildungs- und Erziehungsziele Gesundheitsförderung Alltagskompetenz und Lebensökonomie Medienbildung/Digitale Bildung Zeitrahmen Ca. 135 Minuten (drei Unterrichtsstunden) Benötigtes Material Markierstifte in unterschiedlichen Farben, Applikationskarten, Eddings, Kle- beband oder Magnete Kompetenzerwartungen und Inhalte Kompetenzerwartungen: Die Schülerinnen und Schüler nehmen auf der Grundlage des Anforderungs- und Ressourcen-Modells selbstreflektiert eigene Überforderung und Gefährdung wahr. Sie setzen sich beispielsweise mit schädli- chen Konsumgewohnheiten sowie Belastungen in Schule, Arbeit, Familie und Freizeit als Auslöser von Stress auseinander. Sie begründen auf der Basis des Modells von Becker Vorgehensweisen zur Bewäl- tigung von Stresssituationen. Inhalte: Stress und menschliche Gesundheit: Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell nach Becker

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Füllen Sie Ihren Lebenstank!

Stand: 09. Juli 2018

Jahrgangsstufen FOS 13 (LB 13.3)/BOS 13 (LB 13.3)

Fach/Fächer Pädagogik/Psychologie

Übergreifende Bildungs-

und Erziehungsziele

Gesundheitsförderung

Alltagskompetenz und Lebensökonomie

Medienbildung/Digitale Bildung

Zeitrahmen Ca. 135 Minuten (drei Unterrichtsstunden)

Benötigtes Material Markierstifte in unterschiedlichen Farben, Applikationskarten, Eddings, Kle-

beband oder Magnete

Kompetenzerwartungen und Inhalte

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler nehmen auf der Grundlage des Anforderungs- und Ressourcen-Modells

selbstreflektiert eigene Überforderung und Gefährdung wahr. Sie setzen sich beispielsweise mit schädli-

chen Konsumgewohnheiten sowie Belastungen in Schule, Arbeit, Familie und Freizeit als Auslöser von

Stress auseinander. Sie begründen auf der Basis des Modells von Becker Vorgehensweisen zur Bewäl-

tigung von Stresssituationen.

Inhalte:

Stress und menschliche Gesundheit: Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell nach Becker

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Aufgabe M1

Sie finden diesen Flyer in Ihrem Briefkasten und er weckt Ihr Interesse. Jedem geht es schließlich mal

gut und mal weniger gut. Aber braucht es wirklich dieses sicherlich nicht ganz billige Seminar, um Belas-

tungen und Stärken zu entdecken? Sie beschließen, sich einmal selbst unter die Lupe zu nehmen, um

zu prüfen, wie es um Ihren eigenen Lebenstank bestellt ist …!

Abb. 1: https://pixabay.com/de/tanz-yoga-meditation-frau-fitness-3134828/

Abb. 2: https://pixabay.com/de/gew%C3%A4sser-fluss-see-natur-reise-3161063/

Abb. 3: https://pixabay.com/de/menschen-mann-frau-umarmung-2575914/

Werden Sie sich bewusst, was Sie belastet.

Entdecken Sie, was Ihnen gut tut.

Suchen Sie nach Quellen von Kraft und Zu-

friedenheit!

Ändern Sie etwas. Heute!

Anmeldung zum Seminar:

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Arbeitsaufträge: M2

Ihr Lebenstank (ca. 7 min):

Füllen Sie Ihren Lebenstank auf dem ausgeteilten Blatt.

Notieren Sie dann groß und knapp auf zwei verschiedenfarbigen Applikations-

karten:

o Orange: ein Bedürfnis aus dem Tank

o Grün: eine Ressource aus der Tankstelle

Hängen Sie Ihre Karten in bzw. neben den Lebenstank auf der Tafel.

Einzelarbeit (ca. 40 min):

Lesen und strukturieren Sie das Informationsblatt zum Systemischen Anforderungs-

Ressourcen-Modell (SAR-Modell) von Peter Becker et al..

o Markieren Sie sparsam und sinnvoll mit unterschiedlichen Farben die verschiedenen Kategorien

von Anforderungen und Ressourcen, die der Text beschreibt.

o Notieren Sie am Rand wichtige Schlagwörter.

Erstellen Sie ein Strukturblatt, das die Zusammenhänge und Inhalte des Modells zusam-

menfasst.

o Formulieren Sie stichwortartig und stellen Sie Zusammenhänge durch Kästchen, Kreise, Farben,

Pfeile, … grafisch dar.

o Beschränken Sie sich auf die relevanten Schlüsselbegriffe, nur Mut zur Reduktion! Das Struktur-

blatt stellt lediglich eine Merkhilfe dar und muss nicht alle Inhalte des Arbeitsblattes enthalten.

Gruppenarbeit (ca. 15 min):

Schon fertig? Prima! Suchen Sie sich drei andere Personen, die ebenfalls fertig

sind.

Stellen Sie sich gegenseitig Ihre Strukturblätter vor und ergänzen Sie gegebenenfalls fehlende

Aspekte, die Sie für wichtig halten.

Wählen Sie das beste Strukturblatt in der Gruppe aus (Inhalt, Gestaltung, Übersichtlichkeit). Dieses

wird anschließend im Klassenzimmer für alle ausgehängt.

Präsentation 1:

Bewerten Sie die ausgehängten Strukturblätter im Hinblick auf Inhalt und Form. Bringen

Sie einen Klebepunkt auf demjenigen an, welches Ihre die Kriterien am besten erfüllt.

Vertiefung/Reflexion:

Analysieren Sie Ihre eigene Lebenssituation auf Grundlage des SAR-Modells in Form einer Mind-Map.

Präsentation 2:

Stellen Sie Ihre Mind-Map, wenn Sie möchten, der Klasse vor.

Abb. 4-6: Gezeichnet von Laura Schewe

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Füllen Sie Ihren Lebenstank! M3

Der Lebenstank ist eine Methode, die unter anderem in der Suchtberatung und der Drogenprävention

Anwendung findet. Aber auch für die Suche nach den eigenen Ressourcen1 ist diese Methode geeignet,

da sie dabei hilft, eingeengte Denk- und Handlungsmuster wahrzunehmen und für andere Perspektiven

sensibilisiert. Welche Bedürfnisse habe ich? Welche Möglichkeiten finde ich, um meine Bedürfnisse zu

befriedigen?

1. Sammeln Sie fünf Bedürfnisse, deren Befriedigung wichtig für Ihr Wohlbefinden ist, in dem Tank.

2. Wir haben verschiedene Ressourcen, mit denen wir „den Tank füllen“, also unsere Bedürfnisse be-

friedigen. Es ist wichtig, diese „Tankstellen“ zu kennen, damit wir sie nutzen können, vor allem, wenn

es uns einmal nicht so gut geht.

3. Tragen Sie Ihre Ressourcen an den Öffnungen des Tanks ein. Folgende Fragen helfen: Welche Per-

sonen, Tätigkeiten oder Gedanken helfen mir, wenn ich Belastungen ausgesetzt bin? An welchen

Orten fühle ich mich wohl? Was macht mir Spaß, was interessiert mich? Welches Wissen kann mir

helfen?

Neben der Ressourcenerschließung ist es wichtig, auch nach Belastungen und Stressoren zu forschen,

um diese dann unter Zuhilfenahme der bestehenden Ressourcen verringern zu können. Ein Modell zur

Gesundheitsförderung aus systemischer bzw. ökologischer Perspektive stellt das Systemische Anfor-

derungs-Ressourcen-Modell von Peter Becker et al. (1994) dar, über das Sie sich nachfolgend in-

formieren werden.

1 Ressourcen sind laut Becker Mittel oder Eigenschaften, die dem Individuum zur Verfügung stehen, und mit deren Hilfe es interne

Anforderungen oder Anforderungen aus der Umwelt bewältigen kann.

Abb. „Zapfhahn“: https://pixabay.com/de/pistole-pumpe-kraftstoff-auto-160119/

Nähe/Kontakt

mit meiner Freundin

sprechen

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Das Systemische Anforderungs-Ressourcen-Modell nach Becker et al. (1994) M4

Wie Antonovsky geht auch Becker von der Annahme aus, dass sich der Mensch auf einem Gesund-

heits-Krankheits-Kontinuum bewegt. Seine Position auf diesem Kontinuum wird durch externe (in der

Umwelt angesiedelte) und interne (im Menschen selbst angesiedelte) Einflüsse bestimmt. Diese internen

und externen Faktoren beeinflussen sich wechselseitig, weshalb das Modell als „systemisch“ bezeichnet

wird. Der Mensch, bestehend aus Subsystemen (z. B. Herz-Kreislauf-System), findet sich wiederum in

übergeordneten Suprasystemen (z. B. Familie und Gesellschaft).

Laut Becker hängt die Position eines Individuums auf dem Kontinuum davon ab, inwieweit es mit Res-

sourcen auf Anforderungen reagieren kann, genauer: Wie kann es mit internen und externen Ressour-

cen auf interne und externe Herausforderungen reagieren und diese bewältigen?

Interne Anforderungen: Bedürfnisse, physische Anforderungen und Soll-Werte

Interne Anforderungen liegen dabei im Erleben des Menschen begründet oder ergeben sich aus seinen

spezifischen körperlichen bzw. physiologischen Bedingungen.

Interne Anforderungen sind also durch das Individuum selbst auferlegte Zielgrö-

ßen: Was brauche ich und was möchte ich erreichen?

In erster Linie entstehen interne Anforderungen aus menschlichen Bedürfnissen heraus.

Becker klassifiziert verschiedene Bedürfnisgruppen. Physiologische Bedürfnisse ergeben

sich aus der Funktionsweise des menschlichen Körpers, wie dem Bedürfnis nach Schlaf,

nach Nahrung oder nach Bewegung.

Weiterhin trägt der Mensch Selbstaktualisierungsbedürfnisse in sich, möchte sich also entfalten und

verwirklichen, um Potentiale auszuschöpfen und Veränderungen zu durchleben. Becker verweist hier auf

Maslow, der postuliert, dass ein Mensch sein müsse, was er sein könne, um im Frieden mit sich selbst

sein zu können.

Gleichzeitig weist der Mensch das Bedürfnis nach Orientierung, Sicherheit und Kontrolle auf. Er möchte

die Welt um sich herum also verstehen und Veränderungen vorhersehen können. Als ein seiner Natur

nach soziales Wesen braucht der Mensch letztendlich die Wertschätzung anderer Menschen, z. B.

durch Anerkennung oder Einfluss in Gruppen, und möchte sich in Bindungen begeben.

Hinzu kommen physische, also den Körper betreffende, Anforderungen durch Vulnerabilitäten2, Beein-

trächtigungen oder Krankheitsdispositionen. So kann beispielsweise eine Anfälligkeit für Suchterkran-

kungen, Ängste oder Depression vererbt worden sein und als Stressor wirksam werden.

Zuletzt ergeben sich für den Menschen aus erworbenen Soll-Werten Anforderungen, denen er begegnen

will oder muss. Internalisierte Wertvorstellungen oder Regeln der sozialen Umwelt wirken als „humanis-

tisches Gewissen“ für die moralische Angemessenheit des eigenen Handelns. So hat eine Person bei-

spielsweise ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht, wie von den Eltern erwartet, beruflich erfolgreich

ist, da sie diese Zielvorstellung in ihr Wertesystem integriert hat.

2 lat. vulnus = Wunde; Vulnerabilität bezeichnet also die Anfälligkeit (Verletzlichkeit), auf Belastungen im Person-Umwelt-Verhältnis

mit bestimmten Erkrankungen zu reagieren, sie kann geerbt oder erworben sein.

Abb. 7: https://pixabay.com/de/schreitenden-laufen-joggen-wandern-151823/

Abb. 8: https://pixabay.com/de/ballett-tanz-tanzen-stickman-151846/

Ab

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Krankheit Gesundheit

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Externe Anforderungen: entwicklungsbedingt, psychosozial und physisch

Neben den internen werden auch externe Anforderungen aus der Umwelt des Individuums wirksam, die

zu einer Belastung werden, sofern sie als Überforderung wahrgenommen werden.

Externe Anforderungen sind Aufgaben, die die Umwelt an das Individuum stellt: Was soll oder

muss ich tun und erreichen?

Externe Anforderungen ergeben sich zum einen aus den verschiedenen Lebensphasen und dazugehöri-

gen Entwicklungsaufgaben. Während ein Kind beispielsweise sprachliche Kompetenzen aufbauen

muss, müssen Jugendliche eine gesellschaftlich erwartete Geschlechterrolle erlernen, um reifere Bezie-

hungen zu Personen beider Geschlechter aufzubauen. Gegenüber ihren Eltern müssen sie (emotionale)

Unabhängigkeit erreichen. Ebenso rückt die berufliche Orientierung in den Blickpunkt. Im jungen Er-

wachsenenalter ergeben sich wiederum neue Anforderungen, wie z. B. die Familiengründung.

Analog ergeben sich Anforderungen aus verschiedenen Suprasystemen: Ausbildung und Arbeit stellen

die Basis materieller Existenzsicherung dar und können genau deswegen zu einem Quell vielfältiger

Belastung werden. Dies kann sowohl die Arbeitsbedingungen betreffen (z. B. lange Arbeits- bzw. Schul-

und Lernzeiten, schlechte Ausstattung) als auch die Aufgabe selbst (z. B. hoher Zeitdruck oder zu hohe

quantitative wie qualitative Anforderungen, scheinbar sinnlose Aufgaben). Ebenso kann die soziale Situ-

ation in Arbeit oder Schule als Belastung erlebt werden, z. B. weil soziale Konflikte, im Extremfall sogar

Mobbing, vorliegen.

Auch soziale Bindungen, insbesondere Familie und Partnerschaft, stellen Anforderungen an das Indivi-

duum. Hier können sich Konflikte bezüglich unterschiedlicher Werte und Ziele ergeben. Häufig liegen

dann eine gestörte Beziehung und defizitäre Kommunikationsstrategien vor. Belastungssituationen er-

geben sich unter anderem bezüglich der Haushaltsführung bzw. der Arbeitsteilung, Zeitplanung, Freizei-

taktivitäten, Wohnsituation oder Sexualität.

Weitere chronische Stressoren ergeben sich z. B. aus der Dichte des Zusammenlebens. Beengungssi-

tuationen (z. B. in der Wohnung oder in öffentlichen Verkehrsmitteln) können Stress hervorrufen, eben-

falls belastende Verkehrsbedingungen wie Lärm, Staus oder Schadstoffe. Auch finanzielle Sorgen oder

Arbeitslosigkeit stellen extreme Belastungssituationen dar. Letztendlich generieren schädliche Konsum-

gewohnheiten von Nikotin, Alkohol, andere Drogen oder Medien sowie ungesunde Essgewohnheiten

physische Belastungen.

Wie erfolgreich die oben genannten Anforderungen bewältigt werden können, hängt davon ab, welche

Ressourcen einem Individuum zur Verfügung stehen und inwieweit es diese zu nutzen versteht.

Interne Ressourcen: Psychosoziale und physische Merkmale

Zu den internen Ressourcen gehören neben günstigen genetischen Voraussetzungen auch erworbene

Eigenschaften und Kompetenzen.

Es geht also um die Frage, welche förderlichen Eigenschaften und Merkmale ich jederzeit mit

mir trage.

Interne Ressourcen helfen dem Individuum nicht nur dabei, die internen und externen Anforderungen zu

bewältigen, sie helfen ihm auch dabei, sich neue externe Ressourcen zu erschließen. So fällt es einer

extrovertierten Person (interne Ressource) möglicherweise leichter, Kontakt zu anderen Personen her-

zustellen und diese dann auch um Hilfe zu bitten (externe Ressource).

Zu den internen psychosozialen Ressourcen gehören zum einen kognitive Fähigkeiten. Dabei ist insbe-

sondere der Wissensschatz ausschlaggebend, über den ein Individuum, insbesondere auch in Bezug

auf die zu bewältigende Situation, verfügt, wie auch die Intelligenz. Sie stellt eine günstige Vorausset-

zung für Bildung und Stressbewältigungskompetenz dar. Weiterhin können verschiedene Persönlich-

keitseigenschaften bzw. -dimensionen zur Ressource werden. So postuliert Becker, dass sich ein gerin-

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gerer Hang zum Erleben negativer Emotionen, wie Depressivität oder Ängste, und eine hohe Offenheit

gegenüber der Umwelt und neuen Erfahrungen positiv auf die Bewältigung von Problemen auswirken.

Auch eine hohe, aber nicht zwanghaft ausgeprägte Gewissenhaftigkeit/Kontrolliertheit, die sich durch

Selbstdisziplin, Willensstärke und Pflichtbewusstsein ausdrückt, scheint eine förderliche Disposition zu

sein. Wichtig sind zudem eine hohe emotionale Intelligenz, die eine erfolgreiche Interaktion mit Men-

schen ermöglicht sowie ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Ein günstiges Selbstkon-

zept und eine hohe Selbstachtung generieren ein optimistisches Denken, was die eigene Handlungsfä-

higkeit bei Problemen betrifft.

Letztendlich werden interne physische Ressourcen wirksam. Dazu gehört die körperliche Fitness, ge-

nauso wie ein guter allgemeiner Gesundheitszustand. Beide Faktoren begünstigen die Fähigkeit, sich

nach Stressphasen gut zu erholen und chronischen Stress auszuhalten.

Externe Ressourcen: psychosozial, materiell, physisch

Externe Ressourcen liegen in der Umwelt des Individuums, es geht also um die Frage:

Was oder wer in meiner Umgebung hilft mir oder tut mir gut?

Externe Ressourcen lassen sich vor allem entlang der oben genannten Bedürfnisse (interne Anforderun-

gen) des Individuums erschließen. Denn wenn ein Bedürfnis vorliegt, ist all das eine Ressource, was

dieses Bedürfnis zu befriedigen vermag.

Ausgehend beispielsweise von dem Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle, lassen sich Faktoren wie

ein sicheres Einkommen, ein gutes soziales Netz durch Familie und Freunde oder ein gutes Gesund-

heitssystem als Ressourcen identifizieren. Durch Sport, passende Sexualpartner_innen, ausreichend

Schlaf, eine gesunde Ernährung, wenig Lärmbelastung und eine Umwelt mit hohem Erholungswert kön-

nen physiologische Bedürfnisse befriedigt werden. Auch eine soziale Umwelt, die die Bedürfnisse nach

Bindung und Wertschätzung befriedigt, stellt eine wichtige Ressource dar. Dazu gehören liebevolle Be-

ziehungen zu Menschen oder auch zu Haustieren, eine gute Einbindung in soziale Netze (z. B. Vereine,

Gruppen), befriedigende Beziehungen zu Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie eine angemessene

Wertschätzung beruflicher Leistungen. Letztendlich stellen eine umfassende Bildung, erfüllende Hobbies

und das dafür nötige Einkommen eine wichtige Voraussetzung dar, um Selbstverwirklichungsbedürfnis-

se zu erfüllen.

Psychische Gesundheit stellt nach Becker das Ergebnis gelungener Bewältigungsprozesse dar. Sie

entsteht also durch Bedürfnisbefriedigung: Je besser ich meine Bedürfnisse befriedigen kann, desto

gesünder bin ich. Gesundheit ist zudem wiederum als protektive Persönlichkeitseigenschaft, also als

interne Ressource, zu betrachten: Psychische Gesundheit wirkt präventiv auch in Bezug auf körperliche

Erkrankungen. Hier wird eine wichtige Perspektive des Modells deutlich: Es hebt die Trennung von Psy-

che und Physe auf.

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Jetzt geht es um Sie! M5

Das SAR-Modell von Becker bietet Ansätze zur Reflexion der eigenen Lebenssituation, wie auch zur

Gesundheitsförderung.

Meine individuellen Anforderungen und Ressourcen

Erstellen Sie dazu eine Mind-Map, die Ihre persönlichen Anforderungen und Ressourcen er-

fasst.

Sehen Sie sich dazu noch einmal Ihren Lebenstank vom Beginn der Stunde an und integrieren Sie wich-

tige Aspekte in die Mind-Map.

Welche externen und internen Anforderungen ergeben sich für Sie? Welche Bedürfnisse haben Sie?

Wie bzw. mit welchen Ressourcen können Sie den Anforderungen begegnen? Welche weiteren kön-

nen Sie sich noch erschließen?

Hilfestellung:

Sehen Sie sich die am Pult ausliegende Hilfestellung zum Erstellen einer Mind-Map

an, falls Sie mit dieser Technik noch nicht hinreichend vertraut sind.

Abb. 9: https://pixabay.com/de/hilfe-button-rot-notfall-153094/

Ab

b.9

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Hausaufgabe: Gesundheitsförderung, ausgehend vom SAR-Modell nach Becker M6

Beantworten Sie die Ihnen zugeteilte Frage und informieren Sie sich zusätzlich auch im

Internet:

Gesundheit ergibt sich aus Bedürfnisbefriedigung. Diese kann über die Variablen der Anforderungen

und Ressourcen gefördert werden.

1. Die Bedürfnisbefriedigung kann durch Veränderung von Zielsetzungen (interne Anforderungen)

verbessert werden.

a) Wieso kann die Fokussierung auf die Befriedigung eines überstarken Bedürfnisses (z. B. nach

Anerkennung) schädlich sein?

b) Wie kann diese einseitige Fokussierung aufgehoben bzw. bearbeitet werden?

2. Die Bedürfnisbefriedigung kann durch die Veränderung externer Anforderungen oder einen

veränderten Umgang mit diesen Anforderungen verbessert werden.

a) Welche Maßnahmen am Arbeitsplatz helfen, um die Belastungen zu reduzieren?

b) Häufig ist die Vereinbarkeit von Familie/Freizeit und Beruf/Ausbildung problematisch. Welche

Maßnahmen und Einstellungen innerhalb der Familie oder beim Individuum helfen, um den

Druck zu reduzieren und Zeit sinnvoll zu nutzen?

3. Eine Stärkung der internen Ressourcen kann die Bedürfnisbefriedigung des Individuums erheblich

verbessern.

a) Welche Strategien helfen, mit Stress umzugehen (Stressbewältigungskompetenzen)?

b) Auch für erfüllende und ausgleichende Paarbeziehungen sind wichtige Kompetenzen

notwendig. Welche? Begründen Sie!

c) An wen können Sie sich wenden, wenn Sie diesbezüglich Hilfe benötigen?

4. Die Bereitstellung externer Ressourcen hilft Individuen, Problemlagen zu bewältigen.

a) Welche externen Ressourcen können Arbeitgeber_innen bereitstellen, um einer Überbelastung

ihrer Arbeitnehmer_innen vorzubeugen?

b) Welche externen Ressourcen kennen Sie aus der sozialen Arbeit?

c) Verknüpfen Sie Ihre Erkenntnisse zum SAR-Modell mit dem Life-Model nach Germain und

Gitterman. Wo sehen Sie Überschneidungen?

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Hilfestellung: Erstellen einer Mind-Map M7

Abb. 10: https://pixabay.com/de/recht-falsch-button-daumen-hoch-1712994/

Abb. 11://pixabay.com/de/kennzeichnung-pin-marker-gr%C3%BCn-b%C3%BCro-156032/

Abb. 12: https://pixabay.com/de/weg-kreuzung-richtung-abzweigung-1019745/

Erstellen einer

Mind-Map

Strukturieren eines

komplexen Themas

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Hinweise zum Unterricht

Verlaufsplan:

1. Orientieren/Informieren

Auflegen der Lernsituation „Flyer“ (M1)

LSG über erste Assoziationen, Meinungen, Erfahrungen

Evtl. Hilfsimpuls der Lehrkraft zu dem Anstieg derartiger Seminare

Zielformulierung: Stärken entdecken - Anforderungen bewältigen!

Arbeitsaufträge (M2) auflegen und besprechen

Einzelarbeit:

o Arbeitsblatt zum Lebenstank (Methode aus der Suchtberatung) (M3)

o Erstellen der Applikationskarten

(Während der Einzelarbeit malt die Lehrkraft den Lebenstank an die Tafel)

Anheften und Besprechen der Applikationskarten an der Tafel, evtl. ergänzen

2. Planen, Entscheiden und Durchführen

Einzelarbeit zur Theorie des SAR-Modells (40min):

o AA 1: Lesen und Markieren des Textes zum SAR-Modell von Becker (M4)

o AA 2: Erstellen eines Strukturblattes zum SAR-Modell

Gruppenarbeit (vier Personen, 10 min): Vergleich der Ergebnisse, evtl. Ergänzen der eigenen

Lösung, Wahl des besten Merkblattes

Gallery-Walk: Die besten Merkblätter werden im Klassenzimmer an der Wand aufgehängt, die

SuS betrachten und bewerten diese (bestes Merkblatt wird für alle kopiert).

3. Reflektieren und Vertiefen

Individuelle Anwendung des Modells auf die eigene Lebenssituation (M5) in Form einer Mind-

Map

Bei Bedarf kann auf eine Anleitung zum Erstellen von Mind-Maps (M7) zurückgegriffen werden.

4. Präsentieren und Dokumentieren (Korrektur)

Freiwillige Präsentation einzelner Mind-Maps unter dem Visualizer

Evtl. Ergänzen von passenden Ressourcen/weiteren Anregungen in den Mind-Maps der Schü-

ler_innen.

5. Reflektieren und Vertiefen

Hausaufgabe zuteilen (durch Durchzählen von 1 bis 4): Implikationen des SAR-Modells (M6)

Anknüpfungspunkte in der darauf folgenden Unterrichtseinheit: Siehe „Anregung zum weiteren

Lernen“

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Anmerkung:

In der Stunde wird mit der Technik der „Mind-Map“ gearbeitet. Für den Fall, dass diese noch nicht be-

kannt sein sollte, wurde das Informationsblatt erstellt. Um den Fluss der Stunde nicht zu stören, kann die

Besprechung der Technik an den Anfang der Stunde gestellt werden.

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Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler

Übung Lebenstank (M2) :

Beispiele für Bedürfnisse: Freude, Spaß, Liebe, Sexualität, Zuneigung, Kontakte, Erfolgserlebnisse, Sicherheit, Entspannung, Gebrauchtwerden, Akzeptanz, Erfüllung im Hobby, Lesen, Wissen erwer-ben, Schlafen, Lachen, Bewegung

Beispiele für „Tankstellen“: Partner_in, Urlaub, Geld/Materielles, Spaziergänge in der Natur, Sport machen, mein Haustier, Alkohol, gute Noten

Anmerkungen: o Der Konsum von Alkohol und Drogen wird von den Schülerinnen und Schülern möglicherweise

als „Tankstelle“ empfunden, dies ist nochmals aufzuarbeiten und zu besprechen. Welche An-forderungen generiert Alkohol- und Drogenkonsum wiederum?

o Eine Abgrenzung zwischen Bedürfnis und Ressource ist nicht immer einfach, daher ist bei der Besprechung auf diesen Punkt noch einmal einzugehen. „Sport machen“ ist z. B. kein Be-dürfnis, sondern eine Ressource, die das dahinter stehende Bedürfnis nach Bewegung oder Endorphinen befriedigt.

Beispielhafte Implikationen des SAR-Modells (M6):

Aufgabe 1:

a) Zentrierung auf ein Bedürfnis (z. B. nach Anerkennung) ist risikoreich, da andere wichtige vernach-lässigt werden (z. B. nach Entspannung)

o kann zu Überlastung führen (Burnout als weit verbreitetes Phänomen) o bei Misserfolgen und Enttäuschungen hinsichtlich dieses besonderen Bedürfnisses kann es zu

existentiellen Krisen und tiefer Niedergeschlagenheit kommen

b) eigene Bedürfnisse im Zuge von Reflexion und Gesprächen bewusst wahrnehmen und damit ver-bundene Vor- und Nachteile erörtern; wichtige Bedürfnisse hinterfragen (Habe wirklich ich das Be-dürfnis oder wird es eher von außen an mich herangetragen?); neue Prioritäten setzen; Reduktion überhöhter Ziele; bessere Bindung zu Verwandtschaft, Familie, Freunden (Gespräche); verändertes Zeitmanagement mit Aktiv- und Erholungsphasen; ausreichend Schlaf, Freizeitgestaltung mit hohem Erholungsfaktor; Vermeiden von Freizeitstress; Wahrnehmen körperlicher Beschwerden als Warn-zeichen; Psychotherapie

Aufgabe 2:

a) psychisch: Verringerung von Über- und Unterforderung; Beseitigung von Stressoren am Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz durch z. B. Teambuilding-Maßnahmen; genügend Zeit; Betreuungsangebote physisch: Maßnahmen zur Arbeitsergonomie; Ruhe am Arbeitsplatz; Umzug in ruhigere Wohnge-gend, um sich besser erholen zu können; transparente, sinnhafte Regeln für die Mitarbeiter_innen festlegen; zu Hause bleiben bei Krankheit, um andere nicht externen Stressoren durch Erreger aus-zusetzen und sich selbst zu erholen; Pausenzeiten

b) Prioritäten setzen (Familie als oberste Priorität); gleichwertige Partnerschaft mit Arbeitsteilung; be-wusste Begrenzung der Arbeitszeiten; ein einfaches Leben führen (Geld in wichtige Dinge investie-ren, nicht in überflüssigen Luxus); wenig Fernsehen/Facebook/Instagram, um Zeit für die wichtigen Dinge zu haben; sorgsam mit der Zeit umgehen (Was ist mir wichtig, wofür gebe ich meine Zeit ger-ne her?)

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Aufgabe 3:

a) Für den Umgang mit Stress wichtig sind z. B: Identitätsarbeit; Förderung der körperlichen Fitness; Wahrnehmung von Stressoren; effektives Arbeiten durch den Einsatz von Arbeits- und Lernstrate-gien; sinnvolles Zeitmanagement; richtiges Setzen von Zielen (SMART); Hilfsangebote kennen; prio-risieren können

b) Für die Partnerschaft wichtig sind Kommunikationskompetenzen, z. B.: Formulieren von Gefühlen und Bedürfnissen; Wertschätzung ausdrücken; positive Lösungsvorschläge und weniger Negativität; Zuhör- und Sprechregeln; konstruktive Konfliktgespräche führen; eigene Zielsetzungen überprüfen, Meta-Kommunikation; Kommunikationsstörungen kennen; eigene Kommunikation reflektieren

c) Paartherapie; Stressbewältigungsprogramme; Psychotherapie; Fortbildungsmaßnahmen und

Coaching am Arbeitsplatz

Aufgabe 4:

a) Kinderbetreuung; verschiedene Arbeitszeitmodelle; wertschätzendes Arbeitsklima; eine gesunde Arbeitsumgebung; Erholungsflächen; gutes Kantinenessen; Sportangebote, …

b) Beratungsangebote bei Drogensucht, Schwangerschaft, …; Betreuungsangebote für Kinder und ältere Menschen; Selbsthilfegruppen; Schulsozialarbeit; sinnvolle Freizeitaktivitäten wie Sportange-bote, Ferienfreizeiten; sozialpsychiatrische Angebote; Informationsangebote für Angehörige, z. B. von dementen Personen, …

c) Beide Modelle sind systemischer Natur, betrachten den Menschen also in einem übergeordneten

System und fokussieren Transaktionen bzw. Interaktionsprozesse. Wichtig ist der Blick auf Res-sourcen, mit denen die Passung beider Variablen (die Nische des Individuums und die Umweltbe-dingungen) verbessert werden soll.

Anregungen zum weiteren Lernen

Bei der Besprechung und Präsentation der Mind-Maps ist auf folgende Bedingungen zu achten:

o Die Klasse darf keine Wertungen der dargestellten Anforderungen oder Ressourcen vornehmen. Es muss ein offenes Gesprächsklima herrschen, in dem die Schülerinnen und Schüler das Ge-fühl haben, sich öffnen zu können.

o Bei der Besprechung der Anforderungen ist durch die Lehrkraft aufgrund der Relevanz noch-mals mit den Schülerinnen und Schüler näher auf das Thema Medien einzugehen (schädliche Konsumgewohnheiten von Facebook, Snapchat, Youtube, …)

Mit der Hausaufgabe zu den Implikationen des SAR-Modells kann wie folgt weitergearbeitet werden:

o Die SuS finden sich, je nachdem, welche Frage sie im Zuge der Hauaufgabe beantwortet ha-ben, in vier Gruppen zusammen (Gruppe 1: Fragestellung 1, Gruppe 2: …)

o In der Gruppe stellen sie sich ihre Ergebnisse vor und führen diese zu einer Musterlösung zu-sammen.

o Diese kann in der Klasse präsentiert, evtl. ergänzt oder verbessert und für alle kopiert werden.