Interne und externe Technikverantwortung des Individuums in Unternehmen Referat im Fach Ethik zum...
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Interne und externe Technikverantwortung des
Individuums in Unternehmen
Referat im Fach Ethik zum Thema Freiheit und Verantwortung des
Menschen
Robert Franzke, KS13
Struktur 1
• Definition von Verantwortung nach Walter Ch. Zimmerli
• Ökonomische Verantwortung im traditionellen Sinn
• Ökonomische Verantwortung in der heutigen Zeit
• Unternehmen als autopoietische Systeme• Unternehmen als Ergebnis individuell
Handelnder
Struktur 2
• Wahrnehmung der Unternehmens-verantwortung in der Öffentlichkeit
• Steigerung des Verantwortungsbewusstseins als Ergebnis heterarchischer Unternehmensstrukturen
• Einzelner Mitarbeiter als „Verantwortungsressource“
• Quellenverzeichnis
Definition von Verantwortung nach Walter Ch. Zimmerli:
„Wer von Verantwortung spricht meint eine (mindestens) dreistellige Relation: Jemand (Verantwortungssubjekt) ist für etwas oder jemanden (Verantwortungsbereich) einer anderen Person oder Instanz gegenüber (Verantwortungsinstanz) verantwortlich.“
Ökonomische Verantwortung im traditionellen Sinn 1
• Handwerker waren für Qualität ihrer Produkte und Korrektheit ihrer Geschäftsbeziehungen verantwortlich
Handlungs- und Verantwortungs-subjekt fallen zusammen
Walter Ch. Zimmerli
Ökonomische Verantwortung im traditionellen Sinn 2
• Wertlegung auf lohnendes Handeln
Das Unternehmen („tote Einheit“) war dem Kapital verpflichtet
Außer Acht lassen von Umwelt-einwirkungen
Ökonomische Verantwortung in der heutigen Zeit
• Verantwortungssubjekte sind nicht mehr Einzelne, sonder Teams oder das gesamte Unternehmen
• Problem: kollektive Akteure können keine Verantwortung haben, da ein Verantwortungsgefühl vorausgesetzt werden muss
Unternehmen als autopoietische Systeme 1
• In sich abgeschlossene Systeme, die ihre Umwelt ausschließlich über selbstentwickelte Kommunikationsmedien wahrnehmen (GELD)
• Manche Effekte werden gar nicht wahrgenommen, wie z.B. Umwelteinflüsse Externe Effekte müssen durch Gebühren, Strafen, etc. internalisiert werden
Beispiel:Prozess IBM gegen Microsoft
IBM verklagte Microsoft im Jahr 2005, da sie Microsoft vorwarfen, seine quasi Monopolstellung zu ungunsten der Wettbewerber auszunutzen. Im Rahmen der Einigung mit IBM zahlt Microsoft 775 Millionen US-Dollar an IBM und gewährt dem Konzern im Hinblick auf den künftigen Kauf von Microsoft Software einen Kredit von 75 Millionen US-Dollar. Damit legen IBM und Microsoft alle Auseinandersetzungen in Bezug auf Kartellrechtsvergehen bei.
Unternehmen als autopoietische Systeme 2
• Beseitigung dieser Effekte wird zur Aufgabe der Politik gemacht
Regulierung bringt auch immer Preisgabe eines Stücks Selbstbestimmung mit sich„Bei wem ist Bescherung?“
Unternehmen als Ergebnis individuell Handelnder
• Jeder Mitarbeiter bringt individuell verschiedene Moral- und Wertordnungen in das Unternehmen ein Modell des Unternehmens als autopoietisches System nicht haltbarMitarbeiter fungieren als „Schnittstellen“ zwischen Innen- und Außenwelt
Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung in der
Öffentlichkeit 1• Gesteigertes öffentliches
Interesse am Handeln von Unternehmen
• Meist wird erst im Nachhinein, auf öffentliche Empörung hin, reagiert
• Konfrontation aller Mitarbeiter (von Managern bis Arbeitern) mit dem öffentlichen Bild ihres Unternehmens
Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist keineswegs objektiv. Dies lässt sich an den zwei folgenden Beispielen der jüngsten Vergangenheit zeigen:
Deutsche Telekom Deutsche Bank
Jahresgewinn (2005)
5,6 Milliarden Euro 3,8 Milliarden Euro
Drohende Kündigungen
32.000 5.200
angegebener Grund
Mangelnde Zukunftssicherheit
Erhöhung der Eigenkapitalrendite
Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung in der
Öffentlichkeit 2• Beteiligung aller (bottom
up) am Prozess des Übernehmens externer Verantwortung (=gemeinsame Erarbeitung eines Leitbildes)Verantwortlichkeit jedes einzelnen! Besonders global agierende Unternehmen haben mit interkulturellen Differenzen zu kämpfen
Steigerung des Verantwortungsbewusstseins als Ergebnis heterarchischer Unternehmensstrukturen 1
• Dem einzelnen Mitarbeiter muss mehr Verantwortung für ihr Handeln übertragen werden
Möglichkeit an den Management teilzuhaben und sich mit deren Entscheidungen besser zu identifizieren
Steigerung des Verantwortungsbewusstseins als Ergebnis heterarchischer Unternehmensstrukturen 2
• Ein Gelingen ist z.B. von folgenden Faktoren abhängig:– Deutlichmachen der
konkreten Folgen aus der Übernahme von mehr Verantwortung
– Konkrete Möglichkeiten zur Durchsetzung (Umstrukturierung der Unternehmung)
– Das veränderte Verhalten muss entsprechend gewürdigt werden
Steigerung des Verantwortungsbewusstseins als Ergebnis heterarchischer Unternehmensstrukturen 3
• Wichtig für das Gelingen sind dezentrale (heterarchische) Strukturen, die den Individuen mehr Verantwortung möglich machen
Nötig: glaubwürdige Führungspersönlichkeiten
Einzelner Mitarbeiter als „Verantwortungsressource“
• Moralische Kompetenz und Lernbereitschaft der Mitarbeiter muss aktiv gefördert werden
Mitarbeiter bringen sich und ihre moralischen Vorstellungen aktiv in das Unternehmen mit ein
„Bin ich denn hier der Einzige, der noch einen Funken
Verantwortungsgefühl für den Betrieb im Leibe hat?“
Quellenverzeichnis
• Hans Lenk, Matthias Maring (Hrsg.): Technikethik und Wirtschaftsethik (S.185-204: Walther Ch. Zimmerli/Guido Pallazo: Interne und externe Technikverantwortung des Individuums und der Unternehmen. Zwischen Technik- und Wirtschaftsethik)
• die tageszeitung, 04.10.2006