Fluor-Merkblatt anthroposophische Ärzte.pdf

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Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland In Deutschland bekommen viele Säug- linge „D-Fluoretten“, eine Kombination aus Fluorid und Vitamin D. Wenn die ersten Milchzähne im Alter von etwa 6 Monaten gekommen sind, raten viele Zahnärzte, Zahnpasta mit Fluorid zu be- nutzen. Bei den zahnärztlichen Vorsor- geuntersuchungen wird häufig mit hochdosiertem Fluorid-Gel behandelt. Darüber hinaus gibt es fluoridierte Zahnseide, fluoridhaltige Mundspüllö- sungen etc. Diese jahrelange Fluoridbe- handlung soll der Vorbeugung vor Karies (Zahnfäule) dienen. Sie ist jedoch auch in Fachkreisen umstritten. Ist die Fluor-Langzeitbehandlung wirk- lich im Dienste Ihrer Gesundheit und der Ihres Kindes? Gibt es Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen, die Sie kennen sollten, bevor Sie sich für eine solche Behandlung entscheiden? Was macht Fluorid eigentlich im Organismus und mit der Zahnsubstanz? Als erfahrene Zahnärzte, die auf der Grund- lage der Anthroposophischen Medizin ar- beiten, möchten wir Sie über diese Fragen und Themen informieren. Wir wissen und erleben, dass die mensch- lichen Zähne an Karies erkranken können. Sie bekommen dann Löcher, die – unbehan- delt – schließlich zum Verlust des erkrank- ten Zahnes führen. Für dieses Geschehen werden vor allem im Übermaß vorhandene Säuren verantwortlich gemacht, die den zahnschützenden, harten Zahnüberzug, den Zahnschmelz, angreifen, teilweise auf- lösen und zerstören. Wo der Zahnschmelz und das darunterliegende Dentin (Zahn- bein) aufgelöst und seine Strukturen zer- fallen sind, ist nun das gefürchtete Zahnloch (Karies) entstanden, welches sich im Regelfall kontinuierlich vergrößert. Er- gebnis: der Zahn verfault. Woraus bestehen die Zähne? Die Zahnsubstanz besteht aus vielerlei mi- neralischen Stoffen und ist der Knochen- substanz sehr ähnlich. Der Hauptbestand- teil ist ein Kalksalz, Kalziumphosphat, der phosphorsaure Kalk. Das chemisch aktivste salzbildende Element ist Fluor. Der mensch- liche Stoffwechsel braucht dieses Spuren- element, damit das Knochengerüst eine ausreichende Festigkeit erlangt. Diese Spu- ren sind in jedem Wasser und in allen na- türlichen Nahrungsmitteln ausreichend enthalten und müssen bei vernünftiger und vielseitiger Ernährung nicht zusätzlich zu- geführt werden. Das Kalziumphosphat der Zahnsubstanz wird Hydroxyl-Apatit ge- nannt, weil es chemisch Hydroxylgruppen besitzt. Durch diese OH-Gruppen ist es flexibel und kann seine Festigkeit verändern: Wo in ganz kleinen Mengen Fluorid (so heißt das Salz des Elementes Fluor) eingelagert wird, heißt die Kalksubstanz dann Kalziumfluorid oder Fluorapatit. Fluorapatit ist im Vergleich zu Hydroxylapatit fast unlöslich. Chemisch gesehen geschieht folgendes: Ständig lösen sich kleine Mengen Kalzium- phosphat aus der Schmelzoberfläche der Zähne in den Speichel (in der Fachsprache Demineralisation genannt), die sich später auch stets wieder neu in den Schmelz ein- lagern (in der Fachsprache Remineralisa- tion genannt). Kalziumphosphat aus dem Zahnschmelz wird fortdauernd durch den Speichel aufgelöst und zu einem späteren Zeitpunkt wieder neu aufgenommen, was den Zahnschmelz wieder festigt. Dieser „Atem-Prozess“ der Substanzen findet bei nahezu allen lebenden Organen und Gewe- ben statt. Wenn nun aber extra Fluor im Speichel vorhanden ist, wird das gelöste Kalziumphosphat verändert: Fluor ver- drängt aufgrund seines extremen Reakti- onsvermögens das Phosphat von dem Kalzium, sodass sich anstelle von Kalzium- phosphat nun das wesentlich weniger lös- liche Kalziumfluorid in die Schmelzober- fläche einlagert. Kalziumfluorid ist fast un- löslich und kann deshalb nicht mehr so an dem beschriebenen Prozess des Lösens und Wiederbefestigens teilnehmen. Der Zahn- schmelz verliert dadurch zunehmend seine Flexibilität, er wird starr und unbeweglich bzw. spröde. Bedingt durch die Angst vor Schmerz und drohendem Zahnverlust hat jeder Mensch das Bedürfnis, sich und seine Kinder vor Zahnverfall (Karies) zu schützen. Warum, wo und wie schützt Fluorid vor Karies? Experimentell fand man in den sechziger Jahren heraus, dass zusätzlich in den menschlichen Organismus eingeführtes Fluorid (Natriumfluorid, Zinnfluorid, später Aminfluorid) dazu führt, dass sich – be- dingt durch die extreme Reaktionsfreudig- keit des Fluor-Elements – im Bereich der Knochen-und Zahnbildung immer mehr Fluorapatit bildet. Die chemische Reaktion sollte der künstlichen Festigung der Zahn- substanz dienen. Allerdings verdichtet sich hierdurch die Kalksubstanz im Knochen und Zähnen immer mehr. Ein Prozess, der grundsätzlich Alterung und Rückzug des lebendigen Stoffwechsels bedeutet. Was in Knochen und Zähnen (dem menschlichen Kalkgerüst) im Laufe eines langen Lebens auf natürlichem Wege stattfindet, nämlich Verdichtung, Alterung, Verhärtung, Schwin- den der Elastizität, geschieht bei zusätzli- cher Gabe von künstlichen Fluoriden dann bereits im frühesten Kindesalter. Der Gabe von Fluorid liegt die Vorstellung zugrunde, dass sich die Kalksubstanz möglichst nicht mehr auflöst und somit keine Substanz- schäden mehr entstehen können. Das Au- genmerk auf die „Unveränderbarkeit“ ist hier größer als auf die von der Natur nor- malerweise vorgesehene „lebendige Wech- selwirkung“. Lange Zeit wurden und werden Fluoride für die Kinderbehandlung innerlich (syste- misch) in Tablettenform empfohlen und ge- geben. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Karies keine Fluorid- mangelerkrankung ist, raten inzwischen maßgebliche wissenschaftliche Gesell- schaften der Zahnheilkunde von der syste- mischen Fluoridgabe ab. Trotzdem wird in vielen Geburtskliniken und von vielen Kin- derärzten diese (veraltete) Empfehlung weitergeführt. Bei der Zahnfluoridierung handelt es sich also nicht um eine medizinisch notwendige Maßnahme, sondern um eine vermeintliche Vorsorgemaßnahme, die jedoch weitge- hend irreversibel ist und die lebendige Wechselwirkung bewusst aussperrt. Es ist daher fraglich, ob hier unter umfassende- ren Gesichtspunkten von Vorsorge gespro- chen werden kann. Tot oder Lebendig? Der sensible Leser fragt sich vielleicht, wie solche Gesichtspunkte von verantwor- tungsvollen Forschern ernsthaft vertreten werden können. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, dass der Zahnschmelz (das ist der harte, im Munde sichtbare Überzug über der Zahn- krone) als „biologisch tot“ angesehen wer- den kann. Die Schmelz bildenden Zellen sind lange vor dem Durchbruch des Zahnes in die Mundhöhle für immer abgestorben. Bedingt durch diese Tatsache kann sich Zahnschmelz nach seiner Entstehung nie mehr biologisch reproduzieren bzw. nach- bilden. Dies ist eine für menschliche Ge- Merkblatt Fluor für die Zähne? | Seite 1

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  • Gesellschaft Anthroposophischer rzte in Deutschland

    In Deutschland bekommen viele Sug-linge D-Fluoretten, eine Kombinationaus Fluorid und Vitamin D. Wenn dieersten Milchzhne im Alter von etwa 6Monaten gekommen sind, raten vieleZahnrzte, Zahnpasta mit Fluorid zu be-nutzen. Bei den zahnrztlichen Vorsor-geuntersuchungen wird hufig mithochdosiertem Fluorid-Gel behandelt.Darber hinaus gibt es fluoridierteZahnseide, fluoridhaltige Mundspll-sungen etc. Diese jahrelange Fluoridbe-handlung soll der Vorbeugung vor Karies(Zahnfule) dienen. Sie ist jedoch auchin Fachkreisen umstritten.

    Ist die Fluor-Langzeitbehandlung wirk-lich im Dienste Ihrer Gesundheit und derIhres Kindes? Gibt es Nebenwirkungenoder Gegenanzeigen, die Sie kennensollten, bevor Sie sich fr eine solcheBehandlung entscheiden? Was machtFluorid eigentlich im Organismus undmit der Zahnsubstanz?

    Als erfahrene Zahnrzte, die auf der Grund-lage der Anthroposophischen Medizin ar-beiten, mchten wir Sie ber diese Fragenund Themen informieren.

    Wir wissen und erleben, dass die mensch-lichen Zhne an Karies erkranken knnen.Sie bekommen dann Lcher, die unbehan-delt schlielich zum Verlust des erkrank-ten Zahnes fhren. Fr dieses Geschehenwerden vor allem im berma vorhandeneSuren verantwortlich gemacht, die denzahnschtzenden, harten Zahnberzug,den Zahnschmelz, angreifen, teilweise auf-lsen und zerstren. Wo der Zahnschmelzund das darunterliegende Dentin (Zahn-bein) aufgelst und seine Strukturen zer-fallen sind, ist nun das gefrchteteZahnloch (Karies) entstanden, welches sichim Regelfall kontinuierlich vergrert. Er-gebnis: der Zahn verfault.

    Woraus bestehen die Zhne? Die Zahnsubstanz besteht aus vielerlei mi-neralischen Stoffen und ist der Knochen-substanz sehr hnlich. Der Hauptbestand-teil ist ein Kalksalz, Kalziumphosphat, derphosphorsaure Kalk. Das chemisch aktivstesalzbildende Element ist Fluor. Der mensch -liche Stoffwechsel braucht dieses Spuren-element, damit das Knochengerst eineausreichende Festigkeit erlangt. Diese Spu-ren sind in jedem Wasser und in allen na-trlichen Nahrungsmitteln ausreichendenthalten und mssen bei vernnftiger undvielseitiger Ernhrung nicht zustzlich zu-

    gefhrt werden. Das Kalziumphosphat derZahnsubstanz wird Hydroxyl-Apatit ge-nannt, weil es chemisch Hydroxylgruppenbesitzt. Durch diese OH-Gruppen ist es flexibel und kann seineFestigkeit verndern: Wo in ganz kleinenMengen Fluorid (so heit das Salz des Elementes Fluor) eingelagert wird, heit dieKalksubstanz dann Kalziumfluorid oderFluorapatit. Fluorapatit ist im Vergleich zuHydroxylapatit fast unlslich.

    Chemisch gesehen geschieht folgendes:Stndig lsen sich kleine Mengen Kalzium-phosphat aus der Schmelzoberflche derZhne in den Speichel (in der FachspracheDemineralisation genannt), die sich spterauch stets wieder neu in den Schmelz ein-lagern (in der Fachsprache Remineralisa-tion genannt). Kalziumphosphat aus demZahnschmelz wird fortdauernd durch denSpeichel aufgelst und zu einem spterenZeitpunkt wieder neu aufgenommen, wasden Zahnschmelz wieder festigt. DieserAtem-Prozess der Substanzen findet beinahezu allen lebenden Organen und Gewe-ben statt. Wenn nun aber extra Fluor imSpeichel vorhanden ist, wird das gelsteKalziumphosphat verndert: Fluor ver-drngt aufgrund seines extremen Reakti-onsvermgens das Phosphat von demKalzium, sodass sich anstelle von Kalzium-phosphat nun das wesentlich weniger ls-liche Kalziumfluorid in die Schmelzober-flche einlagert. Kalziumfluorid ist fast un-lslich und kann deshalb nicht mehr so andem beschriebenen Prozess des Lsens undWiederbefestigens teilnehmen. Der Zahn-schmelz verliert dadurch zunehmend seineFlexibilitt, er wird starr und unbeweglichbzw. sprde.

    Bedingt durch die Angst vor Schmerzund drohendem Zahnverlust hat jederMensch das Bedrfnis, sich und seine Kinder vor Zahnverfall (Karies) zuschtzen.

    Warum, wo und wie schtzt Fluoridvor Karies?Experimentell fand man in den sechzigerJahren heraus, dass zustzlich in denmenschlichen Organismus eingefhrtesFluorid (Natriumfluorid, Zinnfluorid, spterAminfluorid) dazu fhrt, dass sich be-dingt durch die extreme Reaktionsfreudig-keit des Fluor-Elements im Bereich derKnochen-und Zahnbildung immer mehrFluorapatit bildet. Die chemische Reaktionsollte der knstlichen Festigung der Zahn-

    substanz dienen. Allerdings verdichtet sichhierdurch die Kalksubstanz im Knochenund Zhnen immer mehr. Ein Prozess, dergrundstzlich Alterung und Rckzug deslebendigen Stoffwechsels bedeutet. Was inKnochen und Zhnen (dem menschlichenKalkgerst) im Laufe eines langen Lebensauf natrlichem Wege stattfindet, nmlichVerdichtung, Alterung, Verhrtung, Schwin-den der Elastizitt, geschieht bei zustzli-cher Gabe von knstlichen Fluoriden dannbereits im frhesten Kindesalter. Der Gabevon Fluorid liegt die Vorstellung zugrunde,dass sich die Kalksubstanz mglichst nichtmehr auflst und somit keine Substanz-schden mehr entstehen knnen. Das Au-genmerk auf die Unvernderbarkeit isthier grer als auf die von der Natur nor-malerweise vorgesehene lebendige Wech-selwirkung.

    Lange Zeit wurden und werden Fluoride frdie Kinderbehandlung innerlich (syste-misch) in Tablettenform empfohlen und ge-geben. Aufgrund der wissenschaftlichenErkenntnis, dass Karies keine Fluorid-mangelerkrankung ist, raten inzwischenmagebliche wissenschaftliche Gesell-schaften der Zahnheilkunde von der syste-mischen Fluoridgabe ab. Trotzdem wird invielen Geburtskliniken und von vielen Kin-derrzten diese (veraltete) Empfehlungweitergefhrt.

    Bei der Zahnfluoridierung handelt es sichalso nicht um eine medizinisch notwendigeManahme, sondern um eine vermeintlicheVorsorgemanahme, die jedoch weitge-hend irreversibel ist und die lebendigeWechselwirkung bewusst aussperrt. Es istdaher fraglich, ob hier unter umfassende-ren Gesichtspunkten von Vorsorge gespro-chen werden kann.

    Tot oder Lebendig?Der sensible Leser fragt sich vielleicht, wiesolche Gesichtspunkte von verantwor-tungsvollen Forschern ernsthaft vertretenwerden knnen. Dies hngt mglicherweisedamit zusammen, dassder Zahnschmelz (das ist der harte, imMunde sichtbare berzug ber der Zahn-krone) als biologisch tot angesehen wer-den kann. Die Schmelz bildenden Zellensind lange vor dem Durchbruch des Zahnesin die Mundhhle fr immer abgestorben.Bedingt durch diese Tatsache kann sichZahnschmelz nach seiner Entstehung niemehr biologisch reproduzieren bzw. nach-bilden. Dies ist eine fr menschliche Ge-

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    webe einmalige Situation. Wenn manmeint, dass dieser biologisch tote Schmelzknstlich verbessert werden knnte,indem stabileres Kalzium-Fluorid eingela-gert wird, wird man aber dem menschli-chen Wesen nicht gerecht. Hierdurch wirdder Mineralien-Atemprozess der Zahn-oberflche reduziert bzw. blockiert. Es istder Mensch selbst, der als nicht nur leibli-ches, sondern auch seelisch-geistigesWesen ununterbrochen den vermeintlichtoten Zahnschmelz wieder verlebendigtund wieder in den menschlichen Stoff-wechselkreislauf einbringt. Der Speichel isthier der Vermittler. Das Sure-Basen-Ge-schehen entscheidet ber die Intensitt derDe- und Remineralisation. Diese Situationwiederum ist direkt vom aktuellen Gefhls-und Bewusstseinszustand abhngig. Jenach geistiger Bettigung oder gefhlsm-igem Engagement ist unsere Sure-Basen-Situation im Mundmilieu zu jederZeit anders und gestaltet damit den Mine-ralien-Atemprozess an der Zahnoberflche.Dies ist eine Art Lebendigkeit hherer Art,die ber die rein biologische Reproduktionvon Zellen hinaus geht und fr den Men-schen einzigartig ist.

    Kann eine Zahnfluoridierung schdlich sein? weitere menschen-kundliche GesichtspunkteEntscheidend fr die Beurteilung derFluoridanwendung an den Zhnen istein Verstndnis der Kariesentstehung.Die Entstehung von Karies wird durch Um-stnde gefrdert, die den gesamtenmenschlichen Organismus betreffen. Dieallgemein wissenschaftliche Erkenntnislautet heute: Karies ist ein multifaktoriellesGeschehen. Durch die Einmaligkeit einesjeden Menschen ist es auch erklrlich, dassbei jedem Menschen verschiedene Zhnezu verschiedenen Zeiten betroffen seinknnen. Der Zustand der Zhne insgesamtgibt auch einen Hinweis auf die gesamtegesundheitliche Situation des Menschen.Die Zahnfluoridierung kaschiert zunchstvordergrndig diese Tatsachen. Wir neh-men an, dass die Fluoridierung des Gebis-ses, in dem die De- und Remineralisationdefinitionsgem mglichst auf Null ge-bracht wird, negative Rckwirkungen aufden gesamten menschlichen Kalkstoff-wechsel hat. Kleinkinder und heranwach-sende Jugendliche befinden sich ganzbesonders in sensiblen Entwicklungspha-sen, in denen nichts statisch und vollendet

    ist. Aus den oben genannten Grnden er-gibt sich, dass man durch die Zahnfluori-dierung keinerlei Einfluss auf dieinnermenschlichen Prozesse hat die Kariesentstehen lassen oder verhindern helfen.Allerdings wird der sensible Kalkstoffwech-sel einseitig beeinflusst.

    Gefahr der berdosierungHeute besteht die Gefahr der berdo-sierung mehr denn je, weil es inzwi-schen ein extremes berangebot anFluoridierungsquellen gibt, die alle zu-gesetzte Fluoride enthalten knnen:Zahncremes, Mundspllsungen, Zahn-seide, Zahnstocher, Zahnlacke, Speisesalz,Fllungsmaterialien und in manchen Ge-genden dieser Erde mit Fluoriden angerei-chertes Trinkwasser. Daher ist es fr dieErwgung einer Zahnfluoridierung grund-stzlich unabdingbar, eine Fluoridanamnesedurchzufhren (das ist die sorgfltigeberprfung smtlicher mglicher Fluorid-quellen. Bei den stdtischen Wasserversor-gungsunternehmen ist beispielsweise deraktuelle natrliche Fluoridgehalt des Trink-wassers zu erfragen). Da die Wirkungsbreitefr eine Fluoridierung sehr schmal ist, isteine berdosierung schnell erreicht. Dasuerlich sichtbare Ergebnis sind irreversi-ble Zahnschmelzschden. Die zur Zeit gl-tige Empfehlung fr die maximale tglicheGesamtfluoridzufuhr fr Kinder liegt bei250500 ppm (part per million das sind0,250,5 mg), die fr Erwachsene bei10001400 ppm (das sind 1,01,4 mg). Indiesem Zusammenhang ist zu bedenken,dass auch die Abwsser zunehmend mitdiesen Stoffen belastet werden, die auf na-trlichem Wege nicht abbaubar sind.

    Angst ist ein schlechter Ratgeber Wie schon beschrieben, ist die Gesund-heit der Zhne von vielen verschiedenenFaktoren abhngig. Daher macht es Sinn,auf den verschiedensten Ebenen des Lebensaufmerksam zu sein oder zu werden undsich entsprechend zu verhalten. Eine aus-gezeichnete Zahnpflege mit mglichst na-turbelassenen Pflegemitteln halten wir frselbstverstndlich.

    Fr die Ernhrung gilt, abwechslungsreicheund mglichst unbelastete Nahrungsmittel(z.B. Demeter-Produkte) zu sich zu nehmen.Milchprodukte sind fr die Zhne gut, Zu-cker in den verschiedensten Formen (wegender intensiven Surebildung) eher schd-lich, am allerschdlichsten sind die pausen-

    losen Schleckereien. Bei bestehender Mil-chunvertrglichkeit fragen Sie bitte IhrenArzt. Weiterhin ist es wichtig im Lebens-rhythmus die Pausen einzuhalten und beiStresssituationen bewusst den Ausgleich zusuchen.

    Die Anthroposophische Medizin kennt viel-fltige medikamentse Hilfestellungen frdie verschiedensten Schwachpunkte imZahn- Mund- und Kieferbereich. Hierfrfragen Sie Ihren anthroposophischen Haus-arzt und den anthroposophischen Zahn-arzt. Der regelmige Kontrollbesuch beimZahnarzt dient immer der Bewusstma-chung der aktuellen Zahnsituation und in-formiert damit auch ber den Gesund-heitszustand Ihres Gesamtorganismus.Wenn Sie Interesse an Ihren Zhnen undderen Zusammenhngen mit dem Gesamt-organismus zeigen, wird die Angst weichenund sich in eine positiv wirkende Zuwen-dung verwandeln.

    Verantwortliche Autoren:Reinhard Menzel, Zahnarzt, Freiburg i. Br.Elke Glenz-Scotland, Fachzahnrztin frKieferorthopdie, Schaafheim

    Beratende rzte:Ren Madeleyn, Kinder- und Jugendarzt,FilderstadtGeorg Soldner, Kinder- und Jugendarzt,Mnchen

    Herausgeber:GAD | Gesellschaft Anthroposophischerrzte in Deutschland e.V.Roggenstr. 82, 70794 Filderstadt, Tel. (0711) 77 99 7-11, Fax -12www.gaed.de, [email protected]

    Stand Januar 2012

    Dieses Merkblatt und weitere Informa-tionen stehen als Download unterwww.gaed.de zur Verfgung oder knnenbei der GAD-Geschftsstelle gegen einegeringe Schutzgebhr bestellt werden.

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