Forschungsmethoden der Psychologie Tutorium. Wahrheit und Wirklichkeit wahr ist eine Aussage, wenn...
-
Upload
adala-bode -
Category
Documents
-
view
112 -
download
6
Transcript of Forschungsmethoden der Psychologie Tutorium. Wahrheit und Wirklichkeit wahr ist eine Aussage, wenn...
Forschungsmethoden Forschungsmethoden der Psychologieder Psychologie
Tutorium
Wahrheit und Wirklichkeit
wahr ist eine Aussage, wenn sie mit der Wirklichkeit übereinstimmt, oder?
??? Aber was ist Wirklichkeit?Vorsicht vor defintorischem Zirkel
• Neuer Ansatz: Verpflichtung, die Aussage auf Verlangen verteidigen zu können
Orientierung an Lebenspraxis und Funktionalität
Behauptungen sollen uns in die Lage versetzen, Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Handelns, deren anderer sich versichert haben, für unser eigenes Handeln in Rechnung zu Stellen (Nützlichkeit).
• Allerdings muss die Verifikation (Verteidigung) nicht empirisch begründet sein.
Die Art der Verifikation hängt von der Art der Wahrheit ab, die ich behaupte.
Wahrheit
Überblick über die verschiedenen Wahrheitsbegriffe
analytisch synthetisch
sachlogisch
analytischi.E.S.
(formal) logisch
synthetisch i.E.S.
empirisch
A posterioriA priori
z.B Modus Ponens
Junggesellen sind
unverheiratet
Webersches Gesetz
Kombination der Unterscheidungen analytisch vs. synthetisch und a priori vs. a posteriori
Analytisch Synthetisch
A priori Unproblematisch
Fraglich
A posteriori unsinnig unproblematisch
Vorsicht vor Pseudoempirie!
Bsp.: Aussage: „Depressive sind im Durchschnitt trauriger als der Rest der Bevölkerung“
Frage: Wie wurde Depression definiert, klassifiziert?Ist die Aussage empirisch zu überprüfen?
strukturell empirisch
Gesetzmäßigkeiten
Der modus ponens: (A[AB]) B
A B AB A[AB] A[AB] B
w w w w w
w f f f w
f w w f w
f f w f w
Rohracher: Psychologie = Wissenschaft von der subjektiven Welt des Menschen
Subjektives
Erleben
Funktionsweise des bewussten Erlebens
UrsachenKonsequenze
n
• Objektseitig definierte Sachverhalte = können vom Außenstandpunkt eines neutralen Beobachters her erfasst werdenz.B.: EEG-Aktivität einer Versuchsperson nach der Präsentation eines Sinnesreiz
• Subjektseitig definierte Sachverhalte = können nur vom Innenstandpunkt des erlebenden Subjekts her erfasst werdenz.B. Intentionen, Ziele die einer Person augrund deren Verhaltens und früherer Erfahrungen unterstellt werden
Objektseitig + subjektseitig definierte Sachverhalte
Beobachtungssprachlich beschrieben
Theoriesprachlich beschrieben (enthält Deutung)
Objektseitig definiert
Physikalische Stimulusqualitäten (materielle Eigenschaften)
Funktional gedeutete Stimuli (Semantik)
bloßes Verhalten Funktionales Verhalten
Subjektseitig definiert
Je eigene Wahrnehmungen + Gefühle
Individuelle Sinngehalte
Experiment
Interaktionaler kommunikativer Austausch zweier Personen über
die Wahrnehmung von Musik
Begriffsklärung
• Aufgabenverständnis: Aufgaben der Wissensbildung; Wozu soll das Wissen dienen? Welche Art von Praxis soll das Wissen ermöglichen?
• Gegenstandsverständnis: Welche Art von Fragen gelten in Wissenschaft als angemessen?
• Wissensideal: Welche Art von Antworten werden als zufriedenstellend erachtet?
Beziehung zwischen den Begriffen
Gegenstands-verständis
Wissensideal
angemessen
zufriedenstellend
Aufgabenverständnis
Ausrichtung
Aufgabenverständnis und Menschenbild
Mensch als Organismus
Mensch als reflexives SubjektGegensätze?
NaturwissenschaftlicheBetrachtungsweise
Technische Verwertbarkeit
Sozial bzw. kulturwissenschaftlicheBetrachtungsweise
Emanzipatorisches Reflexionswissen
Wissensideale
Aristotelisches
Wissensideal
Galileisches Wissensideal
Ideal der beweisenden Wissenschaft; Vorbild Mathematik;
Untersuchung der wesentlichen Bestimmungsmerkmale einer
bestimmten Klasse von Gegenständen; Klärung der
Terminologie
Erklärung der fraglichen Phänomene; Vorbild Physik; Relationen zwischen
verschiedenen Klassen von Gegenständen (z.B. Ursache –
Wirkung)
Sachlogische Begründung
empirische Begründung;erfahrungswissenschaftliches Prinzip;
setzt allerdings Klärung der Terminologievoraus
Ergänzung, wechselseitige Abhängigkeit von aristotelischem und galileischem Wissensideal in der Psychologie
• Beispiel: Friedensforschung Ziel: Reduzierung von Gewalt mit gewaltfreien Mitteln1. Schritt: Klärung von Terminologie; Was ist Gewalt;
Abgrenzung von Aggression (aristotelisches Wissensideal)
Daraus 2. Schritt: Präzisierung der Erklärungsaufgabe; empirische
Fragestellung (galileisches Wissensideal); z.B.: Wie kann ich verhindern, dass sich Aggression gewaltförmiger Mittel bedient?
Wissensideal
aristotelisch galileisch
deduktiv-nomologisc
h
Induktiv-statistisch intentional narrativ
Überblick über die verschiedenen Wissensideale
Fundament der Erfahrungswissenschaften
Naturwissenschaftliche Orientierung
geisteswissenschaftliche
Orientierung
Erfahrungswissenschaften
Das aristotelische Wissensideal
Begriffsklärungen
• Axiom, das; -s, -e [lat. axioma < griech. axíoma]: 1. als absolut richtig erkannter Grundsatz; gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf. 2. nicht abgeleitete Aussage eines Wissenschaftsbereichs, aus der andere Aussagen deduziert werden (Quelle: Duden)
• Kalkül: Fachsprachlich im Sinne von Methode, mit deren Hilfe bestimmte mathematische Probleme systematisch behandelt und automatisch gelöst werden können, heißt es der Kalkül (Genitiv: des Kalküls, Plural: die Kalküle). Gemeinsprachlich im Sinne von etwas im Voraus abschätzende Berechnung, Überlegung wird neben der überwiegend das Kalkül (Plural: die Kalküle) gesagt (etwas ins Kalkül ziehen). In Österreich gilt nur das Kalkül.
• Oder:Kalkül, das, auch: der; -s, -e [frz. calcul, zu: calculer < lat. calculare = mit Rechensteinen rechnen, berechnen, zu: calculus = Rechenstein; (Be)rechnung, Vkl. von: calx, Kalk] (bildungsspr.): etw. im Voraus abschätzende, einschätzende Berechnung, Überlegung: politisches K.; etw. ins K. ziehen (von vornherein mit berücksichtigen); man darf an eine solche Sache nicht mit logischem K. herangehen;
• Oder :Kalkül, der; -s, -e (Math.): durch ein System von Regeln festgelegte Methode, mit deren Hilfe bestimmte mathematische Probleme systematisch behandelt u. automatisch gelöst werden können (z. B. die Verfahren zur Auflösung linearer u. quadratischer Gleichungen)
Axiomensystem = formales System
Strukturelle Gesetzmäßigkeiten innerhalb dieses Systems(Rechenregeln)
=Kalkül
Anforderungen an Axiomensystem:
1. Das System soll wiederspruchsfrei sein
2. Die Sätze des Axiomensystems sollen voneinander unabhängig sein
3. Das Axiomensystem soll vollständig sein
???
Frage in den Erfahrungswissenschaften: Ist der jeweilige Gegenstandsbereich ein Modell für das verwendete Kalkül?
• Modell: Eine Menge von Dingen heißt ein Modell für ein Axiomensystem S, wenn für sie die Aussagen von S zutreffen, ihre Existenz aber bereits andersweitig gesichert ist (vgl. Meschkowski, 1966, 102).Oder:(math. Logik): Interpretation eines Axiomensystems, nach der alle Axiome des Systems wahre Aussagen sind.
• Ist für den Diagnostiker eine auf Gulliksens Axiomen aufbauende Testtheorie überhaupt zweckmäßig? Kann er damit die Verlässlichkeit psychologischer Testergebnisse erfassen. Ist es zum Beispiel sinnvoll, von vorneherein festzulegen, dass der Messfehler nicht mit dem Truescore korreliert, Hochbegabte also den gleichen Schwankungen wie Minderbegabte unterliegen Notwendigkeit der Angabe eines sinnvollen psychologischen Modells der klassischen Testtheorie
Novick (1966): Modellvorraussetzungen
1. Jeder Testung (t) eines Probanden (v) entspricht eine zufällige Variable möglicher Testergebnisse (Xvt) mit endlichem Erwartungswert E(Xvt) und endlicher Varianz 2(Xvt). Diese nennen wir die Scorevariable.
2. Das Testergebnis (xvt), welches der Proband erzielt hat, ist eine unabhängige Realisation dieser Scorevariable.
3. Der True-Score des Probanden (vt) ist per definitionem gleich dem Erwartungswert der Scorevariable: vt = E(Xvt).
• Axiome von Gulliksen lassen sich aus diesen Modellvorraussetzugen deduzieren (beweisen)
• Messfehler der klassischen Testtheorie beschreiben ausschlisßlich Zufallsfehler
ExkursJeder Vp (v = 1, 2, 3, ...) aus P entspreche zudem eine Zufallsvariable Xvt mit endlichem Erwartungswert E(Xvt) = vt und endlicher Varianz 2(Xvt). Jede Testung einer Vp v sei eine unabhängige Realisation xvt dieser Zufallsvariablen. Dann stellt die Differenz fvt = vt - xvt (Messfehler) die Realisation einer Zufallsvariable Fvt = vt – Xvt dar, mit dem Erwartungswert(2.3.1) E(Fvt) = 0und der Varianz(2.3.2) 2(Fvt) = 2(Xvt) .
Beweis der Gleichungen (2.3.1) und (2.3.2):
Der Erwartungswert des MessfehlersAd Gleichung (2.3.1): Wegen Fvt = vt – Xvt und E(Xvt) = vt gilt für den Erwartungswert des MessfehlersE(Fvt) = vt - E(Xvt) = vt - vt = 0 .
Die Varianz des MessfehlersAd Gleichung (2.3.2): Da der True-Score für eine feste Vp v eine Konstante ist, gilt für die Varianz des Messfehlers2(Fvt) = 2(vt - Xvt) = 2(Xvt) .
Zufall und Wahrscheinlichkeit
• Axiome von Kolmogoroff (1933)1. 2. S:=sicheres Ereignis 3. Zwei Ereignisse A und B schließen sich aus
0 ( ) 1p A ( ) 1p S
( ) ( ) ( )p A B p A p B
Ableitung der gesamten Wahrscheinlichkeitsrechnung möglich!
Aus diesen Axiomen
• Problem: Die Axiome von Kolmogoroff lieferen allerdings noch kein Modell der Wahrscheinlichkeitsbegriffsz.B. keine Unterscheidung zwischen Wahrscheinlichkeiten und relativen Häufigkeiten
Orientierung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs am Zufall (Lorenzen 1974, 1985); zufälliges Ereigniss = Ereignis, das unter Benutzung eines Zufallsgenerators herbeigeführt wurde
Angabe von Konstruktionsprinzipien für Zufallsgeneratoren
Diskreter Zufallsgeneratorz.B.: homogener Würfel keine Vorraussage darüber möglich, auf welche Seite der Würfel fällt
Eigenschaften: Eindeutigkeit, Ununterscheidbarkeit der Elementarereignisse (kein Elementarereignis zeichnet sich vor anderen aus), Wiederholbarkeit (Generator verändert sich nicht nach Versuch)
Wahrscheinlichkeitsbegriff als Quantifizierung der Kontingenz zufälliger Ereignisse zwischen den Polen der Unmöglichkeit und Sicherheit
• Wegen Prinzip Wiederholbarkeit: Unmögliche Ereignisse (U) treten bei noch so langen Versuchsreihen nie ein; sichere Ereignisse (S) treten immer ein
Wahrscheinlichkeit beschreibbar durch relative Häufigkeit
• Wegen Prinzip Eindeutigkeit:bzw. wechselseitiger Ausschluss der Einzelereignisse:
• Wegen Ununterscheidbarkeit:
( ) 0 ( ) ( ) 1p U p A p S
1( ... ) 1mp E E
1 1( ... ) ( ) ... ( )m mp E E p E p E
1
1( ) ... ( )
wenn A k Elementareignisse enthält:
--> Laplacerscher Wahrscheinlichkeitsbegriff
Anzahl der günstigen Ereignisse( )
Anzahl der möglichen Elementareignisse
mp E p Em
kp A
m
Nun: Verweis auf Gesetz der großen Zahlen: relative Häufigkeit des Eintretens eines zufälligen Ereignisses A konvergiert mit wachsendem Stichprobenumfang gegen die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses
Wahrscheinlichkeit ist somit die relative Häufigkeit zufälliger Ereignisse auf Dauer
Kontinuierliche Zufallsgeneratoren
• Keine Elementarereignisse, kontinuierlicher Wertebereich der auf beliebig viele Weisen in Intervalle eingeteilt werden kann
• Für jede mögliche Einteilung der Kreislinie in m Intervalle der Breite „delta“ = 1/m und für jedes m = 1, 2, 3 sind die m Intervalle ununterscheidbar
• Gerät verändert sich nicht von Versuch zu Versuch
Wegen Ununterscheidbarkeit erhält jedes Intervall gleiche Wahrscheinlichkeit zugeordnet
Dichte- und Verteilungsfunktion
Nicht-elementare zufällige Ereignisse
• Zufällig sind auch Ereignisse, die durch Operation der Vergröberung (A oder B), der Produktbildung (A und B) oder der Relativierung zufälliger Ereignisse entstehen, sowie all jene Ereignisse, die zwar nicht durch die Anwendung eines Zufallsgenerators zustande kommen, deren Entstehungsbedingungen sich jedoch auf die Anwendung eines oder mehrer Zufallsgeneratoren abbilden lassen.
Das deduktiv-nomologische Erklärungsmodell
• Frage nach den Ursachen, als deren Wirkung der zu erklärende Sachverhalt eingetreten ist (vgl. Hempel, 1965)
• Formal: Schluss von der Gesetzesaussage und den Randbedingungen auf zu erklärenden Sachverhalt (Explanandum)
• Logische Schlussform: modus ponens
Prämissen
Konklusion
Arg
um
en
t
x
A (N) Randbedingung
A(x) B(x) Gesetzesaussage
B(N) Explanandum
Modus Ponens:
(A(N) [A(N) B(N)] B(N)
• Beispiel: Dein Freund schenkt dir Blumen; Immer wenn dir dein Freund Blumen schenkt, dann hat er dich zuvor betrogen Dein Freund hat dich betrogen
Weitere Beispiele
• Ich arbeite nicht hart; Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld Ich verdiene nicht viel Geld
Nein!!!: kein logisch korrekter Schluss
• Ich verdiene viel Geld; Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld Ich arbeite hart
Nein!!!: kein logisch korrekter Schluss
• Korrekt wäre aber zum Beispiel: Ich verdiene nicht viel Geld. Wenn man hart arbeitet, verdient man viel Geld Ich arbeite nicht hart (modus tollens)
Zusammenwirken mehrerer Gesetzesaussagen
Vorraussetzung: messbare numerische Variablen
1 m
1 n
1 m
R , ,R Randbedingungen
G , ,G Gesetzesaussagen
B Explanandum
B = f(R , ,R ) Funktionsgleichung
Hypothesenförmigkeit empirischer Gesetzesaussagen
• Eine empirische Gesetzesaussage kann niemals definitiv bewiesen werden, sie bleibt immer hypothetisch (logische Struktur: universelle empirische Subjunktion)
• Deshalb: Prüfexperimente kritische und systematische Falsifikationsversuche (vgl. Popper, 1994)Experiment: Randbedingungen der Gesetzesaussage werden als unabhängige Variable (UV) systematisch variiert und ihre Wirkungen als abhängige Variable (AV) beobachtet bzw. gemessen
Empirische Daten
Stimmen mit Gesetzmäßigkei
t überein
Stimmen mit Gesetzmäßigk
eit nicht überein
Hypothese hat sich bestätigt oder bewährt
Hypothese ist falsifiziert (widerlegt)
Es existieren allerdings verschiedene Grade der Bewährung
Falsifikationsschluss:
[A B] [A B]
Induktionsschluss:
[A B] [A B]
Unterdeterminiertheit der Theorie durch die
Empirie
Kein logisch wahrer Schluss
Abweichende Ergebnisse bei Prüfexperimenten
• Adaption, Modifizierung der Theorie weitere Prüfexperimente erforderlich
• Oder: Verweis auf Störvariablen, Spezifizierung der Bedingungen für Geltung der Gesetzesaussage
Induktiv-statistisches Modell
• Beim induktiv-statistischen Erklärungsmodell wird die deterministische Gesetzesaussage durch eine statistische Gesetzesaussage ersetzt
• Schema
x prob{B(x)| A(x)}=p
x
A (N) Randbedingung
prob{B(x)| A(x)}=p statistische Gesetzesaussage
B(N) Explanandum
• Deduktiv-nomologische Erklärung: Frage nach den Ursachen des zu erklärenden Phänomens
• Induktiv-statistische Erklärung: Frage nach den Bedingungen, unter welchen mehr oder minder wahrscheinlich mit zu erklärendem Phänomen zu rechnen ist
• Herr X hat in seiner Kindheit selbst Gewalt erfahren A(N), ist arbeitslos D(N) und hat Alkoholprobleme C(N); die Wahrscheinlichkeit, dass jemand unter diesen Bedingungen sein Kind schlägt ist hoch z.B.:
Es ist damit zu rechnen, dass Herr X sein Kind schlägt
Beispiel: Herr X
x prob{B(x)| A(x) D(x) C(x)}=0,8
G(x)
Statistische Inferenz
• Frage: Wie kann ich von (beobachtungssprachlich definierten) Häufigkeiten auf (theoriesprachlich definierte) Wahrscheinlichkeiten schließen?
Statistische Hypothesentests
Beispiel:
(Zu untersuchende) Hypothese: Der Anteil der Personen, die ihre Kinder schlagen, unter der Bedingung, dass sie in ihrer Kindheit selbst Gewalt erfahren haben, arbeitslos sind und Alkoholprobleme haben, liegt bei 0,8.
Spaltenbedingte Anteile von B(x) unter der Bedingung G(x)
G(x) ┐G(x)
B(x) 0,7 Interessiert vorerst nicht
┐B(x) 0,3 Interessiert vorerst nicht
Summe 1
G(x) ┐G(x)
B(x) 70 Interessiert vorerst nicht
┐B(x) 30 Interessiert vorerst nicht
Summe 100
Häufigkeitstabelle: Anzahl der Personen, die ihr Kind schlagen vs. Anzahl der Personen, die ihr Kind nicht schlagen unter der Bedingung G(x); n=100
Frage: Weichen die Anteile signifikant von meinen prognostizierten Anteilen ab?
0
a
nn
0,025
H : p(B
H : p(B
h pz : ; h := relative Häufigkeit
für große Stichproben (n*p > 15) gilt:
p*(1 p)Z NV p;
n
0,7 0,8z
0,8*(1 0,8)100
z = -2,5
=5%
KB: beidseitiger Test: z z =-1,96
| G) = 0,8
| G) 0,8
0,975
0
oder z z =1,96
-2,5 -1,96 H verworfen, Hypothese falsifiziert
Der Anteil der Personen, die ihre Kinder schlagen, unter der Bedingung, dass sie in ihrer Kindheit selbst Gewalt erfahren haben, arbeitslos sind und Alkoholprobleme haben, liegt nicht bei 0,8.
Signifikanz, Bewährung und Falsifikation der Nullhypothese
H0
Empirische Daten
Entsprechen der Prognose
Widersprechen der Prognose
Verworfen Bewährung der Hypothese
Falsifikation der Hypothese
Beibehalten
Weder Bewährung noch Falsifikation
• Man kann im induktiv-statistischen Erklärungsmodell über die Geltung einer probalistischen Gesetzesaussage nicht mittels eines einzelnen Entscheidungsexperimentes befinden, sondern lange Versuchsreihen von wiederholten Experimenten sind erforderlich