Fortbildung für Schülerzeitungsredakteure und … · Die wichtigsten Textsorten • Bericht •...

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Fortbildung für Schülerzeitungsredakteure und Betreuungslehrer AM MITTWOCH, DEM 5. NOVEMBER 2014, AN DER STAATLICHEN REALSCHULE MURNAU Willkommen zur

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Fortbildung für Schülerzeitungsredakteure und Betreuungslehrer AM MITTWOCH, DEM 5. NOVEMBER 2014, AN DER STAATLICHEN REALSCHULE MURNAU

Willkommen zur

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‘s Viechtacher Woidschratzl

Abordnung der Schülerzeitung der Staatlichen Realschule Viechtach

Betreuungslehrerin: Franzi Klingelhöfer Vertreter der Redaktion: Matthias Freund

seit 1977

Vorstellungsrunde aller Teilnehmer • Name, Klasse

• Anfänger als Redakteur oder erfahrener Redakteur

• Schule, Schulort

• Name der Schülerzeitung (falls vorhanden)

• Pläne

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Themen • Allgemeine Tipps:

• Gründung einer Schülerzeitung

• Gewinnung von Mitarbeitern

• Redaktionsleiter

• Aufgabenverteilung

• Terminplanung

PAUSE

• Die wichtigsten Textsorten: ◦ Bericht, Reportage, Kommentar, Glosse, Interview

• Praktische Arbeit zum Interview

• Aufgaben des Betreuungslehrers (Rechtliches, Termine, Finanzen)

• Präsentation der Ergebnisse

MITTAGSPAUSE

• Tipps für Inhalt, Aufbau und Gestaltung einer Schülerzeitung, Vorbereitung des Layouts

• Praktische Arbeit – Beurteilung verschiedener Schülerzeitungen

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Allgemeines Schülerzeitung von Schülern:

◦ hauptsächlich für Schüler

◦ aber auch für Lehrer, Eltern, Ehemalige, Nachbarschulen, Firmen (Inserenten)

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Gründung einer Schülerzeitung • als Abschlusszeitung der 10. Klassen

• als Klassenzeitung

• als Zeitung zu einem besonderen Anlass

• als klassenübergreifende Zeitung

• Suche nach einem Betreuungslehrer (falls nicht die Initiative von einem Lehrer ausging)

• Information des Schulleiters

• Namensfindung

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Mitarbeitersuche • Durchsagen an alle Schüler

• Information bei Klassensprecherversammlungen

• Informationsblätter am Schwarzen Brett, in Klassenzimmern

• Überlegung: • Unverbindliche, unregelmäßige Zusammenkünfte oder regelmäßige Redaktionstreffen

• Wahlfach Schülerzeitung?

• Wahl der Redaktionsleitung

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Aufgabenverteilung • Werbefachleute

• Fotografen

• Zeichner

• Layouter

• Redakteure (Spezialisten für...)

• Redaktionsleiter

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Terminplanung • Verkaufstermin

• Termine für Wettbewerbe

• Termin für Druckerei

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Anfang des Jahres

Gründung der Arbeitsgemeinschaft / Auswahl der Mitglieder

Redaktionssitzungen

Themensammlung

Festlegung des Titelthemas

Weitere Artikel

Werbung

Umfragen

Interviews

Redaktionsschluss

Coverdesign / Rückseite

Gesamtlayout

Werbungen setzen

Ansicht durch Schulleitung

Drucklegung

4 - 6 Wochen vor Erscheinung

4 Wochen

14 Tage

Abrechnung

Redaktionsfeier

Planung Erarbeitungsphase Layout Verkauf

Die wichtigsten Textsorten • Bericht

• Reportage

• Kommentar

• Glosse

• Interview

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Bericht • eine erweiterte Nachricht

• baut auf mehr und detaillierteren Informationen auf

• „zoomt“ nach dem Einstieg von etwas Fernem zum Nahen

• antwortet auf die bekannten „W-Fragen“: • WER hat WAS WANN WO WIE und WARUM getan?

• Mit WEM ist WAS WANN WO WIE und WARUM geschehen?

• (WELCHE FOLGEN hat dies?)

• Welche Quellen habe ich dafür? • (Gründliche Recherchen, keine Vermutungen, keine Gerüchte!)

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Bericht

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Man findet Berichte über:

•Skilager

•Museumsbesuche

•Abschlussfahrten

•Klassenfahrten

•Konzerte

•Theateraufführungen

•Schulveranstaltungen

•Sportereignisse

•Schulmeisterschaften

•Umbaumaßnahmen

•Änderungen in der Hausordnung

•Freizeitaktivitäten

•Klassensprecherseminare

•Fortbildungen

•SMV-Tagungen

•usw.

Bericht Wichtig:

• Keine eintönige, langweilige Berichterstattung!

• Der Leser soll etwas davon „haben“! (Anregung, Abschreckung, Unterhaltung, Information)

• Illustration (Fotos, Zeichnungen)

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Reportage • „reporter“ = zurückbringen - das geht nur, wenn man vorher hingegangen ist

• Der Reporter ist an dem Ort, wo sich etwas zugetragen hat • Er muss etwas miterleben • Er drückt seine Meinung durch die Beschreibung von Gegenständen und Menschen aus

• Wechsel zwischen subjektiven Eindrücken und sachlichen Hintergrundinformationen

• Sinnliche Wahrnehmung ist wichtig

• Interviews werden eingebaut

• Vergleiche mit dem Theater: handelnde Personen an einem bestimmten Ort

• Anspruch: ein geschriebener Film

• Beispiele: • im Zirkus • im Theater (hinter den Kulissen) • im Tierheim

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Kommentar • Der Autor gibt seine Meinung zum Geschehen ab, er beeinflusst den Leser.

• Der Kommentar ist eine meinungsbetonte Darstellungsform. Zusammenhänge werden hergestellt, Vergleiche gebracht, Urteile gefällt.

• Man unterscheidet verschiedene Arten: • polemischer Kommentar

• vergleichender Kommentar

• analytischer Kommentar

• konstruktiver Kommentar

• Themenbeispiele: • Schuluniformen, Handyverbot, Pausenangebot, Schulrenovierung usw.

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Glosse • Ist eine Art Kommentar, allerdings … • sehr ironisch

• übertrieben, überspitzt

• sarkastisch

• witzig, humorvoll

• Glossen sind nicht einfach zu schreiben

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Interview • Interviews gibt es zur: • Sache (so genanntes „Experteninterview“)

• Person

• Meinung

• Voraussetzungen für ein Interview: • Recherchen (Man nähert sich der Person)

• Gezielte Fragen

• Überlegungen: • Was treibt jemanden an?

• Was bewegt ihn?

• Warum steht er in der Öffentlichkeit?

• Gute Fragetechnik

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Interview Interviewt werden zum Beispiel:

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•Schulleiter •neue Lehrkräfte

•Hausmeister

•Reinigungspersonal

•Schulbusfahrer •Bürgermeister

•Stadtrat

•Landrat •weitere Politiker

•Musiker

•Künstler

•Schauspieler •Schriftsteller

•Sportler

•ehemalige Schüler

•Schüler mit besonderen Hobbys

•Gastschüler

•Verwandte, Bekannte als Zeitzeugen

Empfehlenswert ist immer der Bezug zur Schule, zum Erfahrungsbereich der Mitschüler, zu ihren Interessen…

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Redakteur: Herr x, seit wann unterrichten Sie an unserer Schule?

Lehrer: Seit diesem Schuljahr.

Redakteur: Gefällt es Ihnen an unserer Schule?

Lehrer: Ja, sehr gut.

Redakteur: Verstehen Sie sich mit Ihren Kollegen?

Lehrer: Ja, sehr gut.

Redakteur: Kommen Sie gut mit der Schulleitung aus?

Lehrer: Ja.

Redakteur: Wie finden Sie die Schüler?

Lehrer: Nett.

Redakteur: Wie finden Sie unsere Stadt?

Lehrer: Sie gefällt mir gut.

Redakteur: Warum haben Sie Mathematik als Unterrichtsfach gewählt?

Lehrer: Weil ich Mathe mag.

Redakteur: Warum sind Sie Lehrer geworden?

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Lehrer: Weil ich gerne mit Kindern umgehe.

Redakteur: Haben Sie selbst Kinder?

Lehrer: Nein.

Redakteur: Möchten Sie einmal welche?

Lehrer: Ja, schon.

Redakteur: Sind Sie verheiratet?

Lehrer: Nein.

Redakteur: Haben Sie eine Freundin?

Lehrer: Warum wollt ihr das wissen?

Redakteur: Nur so. Haben Sie eine Lieblingsspeise?

Lehrer: Ja.

Redakteur: Verraten Sie uns die?

Lehrer: Ja.

Redakteur: Und welche ist das?

Lehrer: Pizza.

Redakteur: Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute an der *** Realschule.

1. 30 Minuten

2. 30 Minuten • Schüler präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum

3. Anschließend Mittagspause

Weiterer Ablauf

• Schüler: Praktisches Arbeiten – Schüler bilden

Gruppen und führen Interviews

• Betreuungslehrer: treffen sich zu einer Gesprächsrunde

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Praktisches Arbeiten Bildet Gruppen zu zweit und stellt ein kleines Porträt eures Interviewpartners zusammen.

Ziel: Ein anschauliches, interessantes, evtl. auch lustiges Porträt einer Persönlichkeit. Man soll die Person durch das Interview kennen lernen und wirklich etwas über sie erfahren (auch über Hobbys, Grundsätze, Ticks, Marotten, Leidenschaften… Was bewegt die interviewte Person? Was ist ihr wichtig?)

Das Interview soll originell sein.

Zeit: ca. 30 Minuten

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Tipps für Inhalt, Aufbau und Gestaltung einer Schülerzeitung

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Inhalt und Aufbau Was braucht man unbedingt? • Cover (Titelblatt, Name der Schülerzeitung, Name der Schule, Jahrgang, Preis, evtl. schon Themen

nennen)

• Editorial/Vorwort

• Impressum • Redaktionsleiter (evtl. mit Foto)

• Redakteure, Layouter, Werbefachleute, Zeichner und Betreuungslehrkraft

• Auflage und Preis

• Adresse der Schule (bzw. der Schülerzeitungsredaktion), Telefon, E-Mail und Fax

• Inhaltsverzeichnis (aufgeteilt nach Textsorten oder nach Rubriken), Seitenangaben

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Inhalt und Aufbau Was hat sich bewährt?

◦ Günstig ist, wenn man sich für ein Titelthema bzw. Dossier entscheidet (das ein Thema besonders gründlich untersucht)

◦ Es enthält Berichte, Interviews, Umfragen, Statistiken, Fotos usw. und nimmt mehrere Seiten ein.

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Inhalt und Aufbau Wie findet man passende Themen?

◦ Redakteure verfolgen das aktuelle Geschehen in der Schule und außerhalb, machen sich Notizen dazu.

◦ Zeitungen und Zeitschriften lesen

◦ Interessante Sendungen im Fernsehen anschauen

◦ Politiker, Sportler, Künstler ausfindig machen, die in der Nähe des Schulortes verfügbar sind

◦ Ehemalige Schüler befragen, die z.B. ausgefallene Berufe ausüben

◦ Interessen der Leser erforschen (evtl. durch eine Umfrage)

◦ Brainstorming in der Redaktionssitzung

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Inhalt und Aufbau

◦ Bastelanleitungen

◦ Kochrezepte

◦ Spielanleitungen

◦ Rätsel (Kreuzworträtsel, Silbenrätsel, Sprachrätsel)

◦ Witze (nicht abschreiben)

◦ Horoskope (auf Schüler zugeschnitten)

◦ „Psychotests“ (zum Titelthema passend)

◦ Theaterkritiken

◦ Buch- und Filmbesprechungen

◦ Lehrersprüchesammlung (originell präsentieren)

◦ Fotostory

◦ „Sagen Sie jetzt nichts“

◦ Comics

◦ Rubriken („10 todsichere Tipps“, „Offener Brief an den Schulleiter“)

◦ „Dankeseite“

◦ „Die verrückte letzte Seite“

◦ „Redaktionsseite“

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Außer den schon besprochenen Textsorten gibt es viele weitere Möglichkeiten für Artikel:

Inhalt und Aufbau Wie wird illustriert?

◦ Fotos (keine „Briefmarken“), auf Platzierung achten

◦ Zeichnungen

◦ Bilder (Vorsicht: Urheberrecht, Quelle angeben, um Erlaubnis fragen)

◦ Clip-Arts etc. nur sehr sparsam verwenden

◦ Artikel von vorneherein auf eine bestimmte Seitenzahl hin anlegen

◦ Seiten gut planen! Keine Bleiwüsten!

◦ Zwischenüberschriften

◦ Infokästen

◦ Statistiken (Balken- oder Tortendiagramme)

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Inhalt und Aufbau Wie bereitet man das Layout vor?

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Im Frühjahr ist eine weitere Fortbildung geplant, bei der die teilnehmenden Redakteure Artikelentwürfe mitbringen, die dann unter Anleitung druckreif gemacht werden. Praktische Übungen am PC!

Inhalt und Aufbau Welche Entscheidungen werden zunächst getroffen?

◦ Format: Din A4, Din A5 oder Zeitungsformat, Hochformat, Querformat, Übergröße

◦ Spaltendruck (wie viele Spalten?)

◦ Kopfzeile und Fußzeile

◦ Positionierung der Seitenzahlen

◦ Typisches/Originelles für die Schülerzeitung (Maskottchen…)

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Inhalt und Aufbau Wie werden die Artikel abgegeben?

◦ Artikel als Mail an Redaktionsleitung oder Betreuungslehrer

◦ Keine Formatierung (Ziel: Einheitliches Layout)

◦ Bei Reportagen oder Berichten: ◦ mehrere gute Fotos

◦ Vorschläge für Fotoplatzierung

◦ Vorschlag/Vorschläge für Überschrift(en)

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Inhalt und Aufbau Was besprechen die Layouter mit der Redaktionsleitung?

◦ Umfang der Zeitung

◦ Schriftarten für Überschriften und Fließtext

◦ Benennung der Rubriken

◦ Einordnung der Artikel in die Rubriken

◦ Platzierung der Werbung

◦ Anordnung der Artikel

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Praktisches Arbeiten Beurteilung von verschiedenen Schülerzeitungen im Hinblick auf Gestaltung und Inhalt.

• ca. 30 Minuten

Anschließend Präsentation der Ergebnisse

• ca. 30 Minuten

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