Förderung von Zeitalter der Social Media · 2019. 1. 31. · Die Social Media sind ein Mittel, um...

Förderung von Verhaltensveränderungen im

Zeitalter der Social MediaEmilio Vettori (Ökoinstitut Südtirol / Alto Adige Cooperativa)

Umweltkommunikation

(Teil A)

Die Umweltinformation ist ein durch eine Reihe von Regeln, diein allen europäischen Ländern gelten, bestätigtes Recht aufinternationaler Ebene, auf deren Grundlage alle Bürger dasRecht haben, über einen Zugang zu Umweltinformationen zuverfügen:

• Aarhus-Konvention vom 25/6/1998;

• Richtlinie 2003/4/EG

• EG-Verordnung Nr. 1367/2006;

Die Umweltkommunikation ist ein Recht der Bürger, aber gleichzeitig eine Pflicht (und eine Notwendigkeit), besonders für die PA.

Emilio Vettori (Ökoinstitut Südtirol / Alto Adige Cooperativa)

Regulatorische Referenzen der Umweltkommunikation

Die Umweltkommunikation nimmt für die PA eine grundlegendeRolle bei der Verbreitung der Kultur der nachhaltigenEntwicklung ein und erfüllt drei Aufgaben :

• Präsentation der Verpflichtung und der erzielten Ergebnisse der öffentlichenVerwaltung gegenüber dem Bürger im Umweltsektor (Information);

• Überzeugung der Bürger, damit alle auf Grundlage der eigenen Möglichkeiten zumErreichen der Umwelt- und Klimaziele, die auf europäischer und globaler Ebene für2030 und 2050 festgelegt wurde, beitragen (Sensibilisierung)

• Förderung der Verbreitung bewährter Verfahren und ihre Beibehaltung im Laufe derZeit (Erzeugung von langfristigen Effekten)


Die Zwecke der Umweltkommunikation für die PA


Laut dem ENEA-Bericht „Verhaltensänderung und Energieeffizienz“ (2017):

«Sensibilisierungsinitiativen und Einbeziehung der Bevölkerung können Einsparungen zwischen 5% und 20% hinsichtlich des Energieverbrauchs und der entsprechenden Emissionen erzeugen»

«für den italienischen Fall bedeutet dies Einsparungen in Höhe von 250 Millionen Euro für die Verbraucher, mir einer Reduzierung des Gesamtverbrauchs in Höhe von 1,3 TWh und eine Reduzierung entsprechend den Emissionen in Höhe von 400.000 Tonnen CO2.“

Laut dem OPOWER-White Paper(2014)

Umweltkommunikation: ein Recht und eine Pflicht


Precontemplation

Keine Kenntnisse zu dem Thema

ContemplationMan beabsichtigt, zukünftig sein Verhalten zu ändern („morgen höre ich auf“)

PreparationMan plant die Änderung seines Verhaltens

ActionMan ändert bewusst sein eigenes Verhalten

MaintenanceDas neue Verhalten wird Normalität

Information und Sensibilisierung zum Thema

Überzeugen und motivieren

Erziehen

Die Änderung belohnen

Die neue Gewohnheit festigen

Förderung des Bewusstseins


Precontemplation

Non conoscenza della tematica

„Der Mensch ist ein soziales Wesen“

(Aristoteles – Die Politik)

Oder ist er ein soziales (Network) Wesen?

Die Kommunikation im Jahr 2018


Wie verwaltet man die Kommunikation in einer Welt, in der immer mehr Personen Internet und Social Network nutzen, um Informationen zu erhalten?

- 4 Milliarden Internetnutzer

- 3 Milliarden Social-Nutzer

- 9/10 greifen auf die Plattformen über mobile Geräte zu

Quelle: Global Digital 2018

Die Kommunikation im Jahr 2018. Stets digitaler


Quelle: Global Digital 2018

Die digitale Kommunikation in Österreich und in Italien im Jahr 2018

Emilio Vettori (Ökoinstitut Südtirol / Alto Adige Cooperativa)Quelle: Quantcast

Laut der Studie Mobile & Me – The Remodelled Brand Opportunity:

• 64% der befragten Verbraucher wurden in ihrem Konsumverhalten durch Inhalte,die auf dem Smartphone empfangen wurden, beeinflusst;

• Dieser Prozentsatz steigt auf 80% unter den nach dem Jahr 2000 Geborenen.

• 50% der Millennials verwenden das Smartphone als Suchwerkzeug.

Digitale Kommunikation und Millennials

Die Social Media haben Einzug in den Alltag gehalten.

Die Personen vertrauen dem Social Network

- 59% der Millennials erklären, Informationen nur über die Social Media zu erhalten


Quelle: webinfermento.it

Die Bedeutung der Social Network


Die Bedeutung der Social Network

Seriöse und zuverlässige Inhalten schaffen langfristig Vertrauen.

Es ist erforderlich, konstante Inhalte zu erzeugen, um verfolgt zu werden.

Die Inhalte müssen durch alle zur Verfügung stehenden Instrumente vermittelt werden (blog, community, social media, herkömmliche media)


Quelle: fpsmedia.it

Der Inhalt ist souverän

Grundlegend ist eine einzige Richtung, basierend auf einer integrierten Kommunikationsstrategie

- Eine integrierte Strategie bedeutet, dass die die Aktivitäten der Social Network auch mit den Offline-Tätigkeiten und herkömmlichen sum media koordiniert werden müssen

- Klare Ziele mit Performance-Indikatoren für die Überwachung


Quelle: webinfermento.it

Kommunikationsstrategie

Wenn vorherige Theorien das Medium als die Botschaft selbst betrachten (McLuhan), sind es heute die Nutzer selbst, die das Medium sind und daher die Botschaft, da sie gleichzeitig den Empfänger und den Überträger, der sich zur Verfügung stellt, die Kommunikation anderen Personen zu vermitteln, sind.

Inhalt und die Kommunikationsformen müssen sich zwingend je nach Zielgruppe ändern


Die Zielgruppe

Nach Definition einer STRATEGIE und eines TARGETS ist es erforderlich, eine tägliche TAKTIK der Intervention auszuarbeiten, wo folgendes definiert wird:

- Thema (Was kommunizieren)

- zu erreichendes Ziel (messbar

- zu erreichendes Ziel (messbar

- Schreib- und Gesprächssprache

- Frequenz

- Auswahl der Plattform

- Zuhören


Ein verlegerischer Plan

Angesicht der immer zunehmenden Komplexität der Welt der Kommunikation ist es wichtig, auf klare Weise zu kommunizieren.

Die plain language ist die Sprache, ohne unnötige Komplexität, die dem Leser die im Besitz des Schreibers befindlichen Informationen auf möglichst einfache und effektive Weise übermittelt.


Zusammenfassend ist sie die gewöhnliche Sprache, die gegen Jargon-, gelehrte, ungebräuchliche und seltene Ausdrücke immun ist und von einer grafischen Gestaltung, die das Lesen erleichtert, unterstützt wird

Von der Zielgruppe abhängig. Ein Text kann daher in einer einfachen Sprache geschrieben sein, obgleich er hochtechnische Begriffe enthält, wenn man voraussetzten kann, dass sie dem typischen Leser, an den sie sich richten, geläufig sind

Schreib –und Gesprächssprache

Zum Beispiel: serielle Rubrik zu Umweltthemen und Verbreitung von Informationen, langfristig bestehen

Zum Beispiel, die Erzählung und Verbreitung von News. die die Tätigkeiten einer Organisation in einem bestimmten Geiet auszeichnen;

Zum Beispiel: direkte Interaktion durch Zuhören und Gespräche, die interessant sein können, um Informationen zu bestimmten Umwelt- und Energiethemen zu erhalten.


Drei Interventionszeitpläne

Eine effiziente Umweltkommunikation benötigt eine Strategie, eine definierte Zielgruppe und eindeutige Ziele.

Eine Kommunikationsstrategie muss integriert sein

Die erzeugten Inhalte müssen über alle Medien verbreitet werden

Die erzeugten Inhalte müssen zuverlässig und glaubwürdig sein, um Kundenbindung zu schaffen

Die erzeugten Inhalte müssen einem einfachen Kommunikationsstil folgen


Abschließend:

Die Social Media sind ein Mittel, um auf direkte Weise Personen zu erreichen, aber sie sind keine reinen Low-Cost-Aktivitäten

Sie benötigen eine konstante Arbeit der Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten

Die grundlegende Idee der Nutzung der Social Media seitens der Nutzer ist die Unterhaltung. Die Informationen sind eine Art der Unterhaltung (infotainment)


Abschließend:

Be positive!! Together!!


Effektive Kommunikation gegenüber den

Entscheidungsträgern (Teil B)Emilio Vettori (Ökoinstitut Südtirol / Alto Adige Cooperativa)

Umweltkommunikation

(Teil B)

Die Akteure öffentlicher Massnahmen

Wähler/ Bürger


Politik: Gesetzgebungund Executive

ÖffentlicheVerwaltung

• politikgestaltung

• Entscheidungen über Gesetze und Programme der laufenden Ausgaben

• Kontrollmassnahmen

• Umsetzung von Politiken

• fachliche Unterstützung bei der Ausarbeitung von Politiken

• Äußerung von Präferenzen / Wählerwille

• Ergebnissbewertung

Der Ablauf der Politikgestaltung

DefinitiondesProblems:

Agenda setting


Formulare/ adottare provvedimenti:

Il Decision making

Durchführungder Maßnahmen:

Implementation

Bewertung der Ergebnisse

Formulierung/ Änderung von Maßnahmen:

Decisionmaking

„Decision making“ und Öffentliche Verwaltung

Während der Formulierung der Richtlinien gibt es eine große Anzahl an Akteuren:

Die Phase des «decision making» bezieht weniger Akteure mit ein: Politiker, Techniker undRegierungsbeamte

Die Entscheidungsträger haben trotz einschränkender Regeln einen enormenEntscheidungesspielraum/Handlungsspielraum

Der Entscheidungsprozess variiert je nach Entscheidungsträger und dem Kontext, in demer tätig ist.

“Decision making” ist keine technische Übung, sondern einPOLITISCHER VORGANG!


Was ist „Public Choice?“

Die Theorie der Öffentlichen Entscheidung (Public Choice) ist eine Wirtschaftstheorie, diein den 1960er- Jahren in den Vereinigten Staaten ausgearbeitet und in den 1970er- Jahrenweiterentwickelt wurde, hauptsächlich von James M. Buchanan, der für seine Forschung1986 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde

Mithilfe von wirtschaftswissenschaftlichen Methoden wird das Verhalten von Akteurender politischen Szene untersucht

Die «Public choice» untersucht zuerst, wie Entscheidungengetroffen werden, bevor sie deren Auswirkungen berücksichtigt.


Was bewegt die Akteure der Öffentlichen Politik?


Nach der Public Choice- Theorie:

- Wähler, Bürokraten, Exekutive und Legislative, verschiedene Interessengruppen sowie politische Parteien versuchen, ihren Nutzen zu maximieren.

- Politiker und Bürokraten sind keine "aufgeklärten Monarchen", sondern ebenso rationale, von egoistischen Interessen gelenkte Akteure wie private Akteure.

- Sie streben nicht danach, das Gemeinwohl zu fördern, sondern wollen den maximalen persönlichen Nutzen erzielen (Prestige, Reichtum, Macht, Vorteile....)

Was bewegt die Akteure der Öffentlichen Politik?

Wähler/Bürger


Politiker:Legislativeund Exekutive

ÖffentlicheVerwaltung

Unterstützung von Kandidaten und politischen Ideen, die ihren Vorstellungen entsprechen

Wollen für ihre Ämter wiedergewählt werden

Wollen ihre Karriere vorantreiben

Wie entscheiden Politiker?

4 modelli public choice


Die 4 Entscheidungsmodelle der Public Choice

Das Vernunftmodell

Das Kognitionsmodell

Inkrementalismus- Modell

Das Mülleimer- Modell

Rationale Prozesse

Absolut irrationale Prozesse

Das Vernunftmodell-Buchanan


1) Ziele festlegen – Kriterien zur Lösung des Problems (das Problem muss vollständig definiertsein)

2) (alle) Alternativen zur Erreichung des Ziels identifizieren

3) (alle) bedeutenden Konsequenzen jeder Alternative bewerten [Ex- Ante- Bewertung]

4) Jene Strategie auswählen, die das Problem am besten oder zu den geringsten Kosten löst.

Modell der Eingeschränkten Rationalität – Simon


1. Die öffentlichen Entscheidungen maximieren die Vorteile gegenüber den Kosten nicht,jedoch neigen sie dazu, die Kriterien zu erfüllen, die die Decision Makers für denjeweiligen Fall aufgestellt haben.

2. Dieses Kriterium des SATISFYCING ist in Anbetracht der limitierten Rationalität desMenschen realistisch.

3. Die Suche nach den Alternativen ist oft sequentiell und die Entscheidungsfindung basiertauf Heuristiken und Routinen.

Der Entscheidungsprozess der Öffentlichen Politik ist einpolitischer Prozess, der von Verhandlungen undKompromissen zwischen den Interessen der verschiedenenEntscheidungsträger charakterisiert ist.

Die öffentlichen Entscheidungen maximieren die Vorteilegegenüber den Kosten zwar nicht, aber sie neigen dazu, dieKriterien zu erfüllen, die sich die Entscheidungsträger für denjeweiligen Fall auferlegt haben.

Inkrementelles Modell–Lindblom

4 modelli public choice


Die Analyse beschränkt sich auf einige wenige politische Alternativen, die sich kaum vomStatus quo unterscheiden.

Die Mittel bestimmen die Ziele, es ist nicht notwendig, zuerst die Zielezu bestimmen und dann die Mittel zu finden, um sie zu fördern.

Die zu behebenden Mängel werden stärker berücksichtigt als die zu erreichenden positivenZiele.

Abfolge von Versuchen und Fehlern und Überarbeitung der Versuche

Jeder der Policy Makers befasst sich mit seinem eigenen Teil desallgemeinen Problems

DIE VERÄNDERUNGEN GEGENÜBER DEM STATUSQUO ERFOLGEN SCHRITTWEISE

Mülleimer- Modell –March/Olson


Die anderen Modelle setzen ein Problemverständnis und eine Berechenbarkeit derBeziehungen zwischen den Akteuren voraus, das in Wahrheit nicht vorkommt.

Sehr unklarer und unvorhersehbarer Entscheidungsprozess

Die Präferenzen der Akteure sind nicht stabil und konsistent; die Beteiligung der Akteure istunbeständig und die Aufmerksamkeit wechselhaft; Lösungen und Probleme sindaustauschbare Konstrukte. Mehr Probleme (und mehr Lösungen) kommen auf immer mehrAuswahlmöglichkeiten.

Der Entscheidungsträger extrahiert nach dem Zufallsprinzip aus dem "Mülleimer" (aus denAuswahlmöglichkeiten) ein Problem zusammen mit einer oder mehreren Lösungen. Einevergleichende Bewertung der gewählten Lösungen wird nicht möglich sein.

Zwischen Lösungen und Problemen nur eine zeitliche Ausrichtung.

Politische Theorie und Psychologie


Aktuelle Studien tendieren dazu, alle diese Modelle zu berücksichtigen

Um effizient mit Politikern zu kommunizieren, ist es wichtig zu verstehen, wie die PolicyMakers die Informationen verarbeiten

Entscheidungsträger sind Menschen

Wie alle Menschen können sie nur eine begrenzte Anzahl an Informationen verarbeiten.

Wie alle Menschen werden ihre Entscheidungen Vernunft und Emotionen beeinflusst.

Im Unterschied zu Wissenschaftlern, die einen rationaleren Ansatz anwenden können, stehendie politischen Entscheidungsträger konstant unter großem Druck.

3- Schritt- Strategie–Cairney/Kwiatowski


1. Das eigene Publikum verstehen: Daten und Fakten minimieren (taylor made

approach) und prägnant präsentieren, um das kognitive Gewicht so klein wie möglich zumachen (cognitive burden); die Schlussfolgerungen klar hervorheben anstatt zuerwarten, dass sie auf der Hand liegen und für sich selbst sprechen.

2. Den richtigen Moment erraten, um von einem Möglichkeitsfensterzu profitieren: Das Timing ist grundlegend für die Beeinflussung eines Individuums,

je nach seiner Denk- oder Handlungsweise, während er sich in der Entwicklungsphasebefindet, sind die politischen Bedingungen richtig.

3. Sich mit der realen Welt der Öffentlichen Politik konfrontieren,anstatt sich einen «rationalen» und geordneten Prozess zuerwarten: Die Darstellung von Beweisen in den mythischen Phasen eines "politischen

Zyklus" kann irreführend sein, und "die ganze Wahrheit an die Macht zu bringen", ohnevorher Vertrauen und eine offene Kultur innerhalb der Organisationen aufzubauen,kann kontraproduktiv sein.

Vertrauen Aufbauen–Temby/Sandall/Cooksey/Hickey


Der Großteil der Kommunikation zwischen der Öffentlichen Verwaltung und politischenEntscheidern kommt mit einem formalen Ton und die Beziehungen zwischen den Akteurenwerden eher als „Fair Play“ geprägt als durch einen Komfort in den Beziehungen.

Aktuelle Studien zeigen, wie informelle Kommunikation dieEntwicklung eines Komforts in der Beziehung fördert und damit dieZusammenarbeit und Koordinierung zwischen den Akteurenbegünstigt.

Um diesen Prozess zu unterstützen ist es von Vorteil, Verbindungsstrategien zu

entwickeln (Klijn et al. 2010), beispielsweise über neue Reihe von Interaktionen, um dasgegenseitige Lernen zu fördern.

Danke!

www.tune-energy.com

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