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FREI UND NIEMAND UNTERTAN Oratorische Collage für Sopran, Schauspieler, Chor und Orchester Uraufführung

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FREI UND NIEMAND UNTERTAN

Oratorische Collage

für Sopran, Schauspieler,

Chor und Orchester

Uraufführung

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Uraufführung am 21. 1. 2017 in der St. Marienkirche Berlin

Wilhelm PoeschelFredrick Grau, Katrin Morchner, Birgit WahrenJohn RausekKarsten MorschettMarienkantorin Marie-Louise Schneider

PERSONEN UND MITWIRKENDES0pran: Christina Rotherberg

Martin Crusius (1526 – 1607), Sohn des Martin Krauß: Franz Christian MeierMartin Krauß (um 1490 – 1554), Kantor an St. Nikolai in Berlin und später Pfarrer in Franken: Wolfram Grüsser

Maria Magdalena Krauß, geb. Trummer (gest. 1560), Ehefrau von Martin Krauß: Regula Steiner-TomicKaiser Karl V. von Bourbon (1500 – 1558): Bernhard Klampfl

Kurfürst Joachim I. Nestor von Brandenburg (1484 – 1535): Karsten MorschettKurfürstin Elisabeth von Brandenburg; Prinzessin von Dänemark, Norwegen und Schweden (1485 – 1555): Jule Richter

Das Volk / Bauern / Die Wiedertäufer / Die Stände: MarienKantorei Die Mächtigen: Holger Gläser, Christian Wagner, Bernhard Behr, Christoph Burmester

INSTRUMENTALENSEMBLEConcertino Berlin

Die Oratorische Collage FREI UND NIEMAND UNTERTAN ist inspiriert vom Bericht des Martin Crusius über das Leben seines Vaters, des

Kantors und Pfarrers Martin Krauß. In der Handlung mischen sich Fiktion, zeitgenössische Zitate und historische Fakten. Sie ist damit

überwiegend ein Produkt der Phantasie der Autoren und erhebt keinen Anspruch, an biografischen Realitäten gemessen zu werden.

BÜHNENTECHNIK Michael Hain

TONTECHNIKGerald Dietrich

REQUISITEEsther Ernst

FREI UND NIEMAND UNTERTAN

Oratorische Collage

für Sopran, Schauspieler,

Chor und Orchester

IDEETEXTE

MUSIKREGIE

MUSIKALISCHE LEITUNG

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Herzlich Willkommen in der Bischofskirche St. Marien Berlin zur Veranstaltungsreihe zum Reformationsjubiläum!

Die Pfarrkirchen St. Marien und St. Nikolai waren prägende Orte der Reformation in Berlin. Über die Jahr-hunderte hinweg gaben sie der lebendigen Auseinandersetzung mit den Ideen und Werten der Reformation Raum. Heute ist die St. Marienkirche die einzige Kirche im Herzen Berlins, die nicht nur die Reformation am eigenen Gebäude durchlebt hat, sondern Zentrum kirchlichen Lebens geblieben ist.Mit der Veranstaltungsreihe „Reformation(en) – Aufbrüche in der Mitte der Stadt. Beiträge als Dialog zwischen Theologie und Kunst“ will die St. Petri – St. Mariengemeinde gemeinsam mit dem Verein Musik

Reformation(en) Aufbrüche in der Mitte der Stadt. Beiträge als Dialog zwischen Theologie und Kunst

aus Berlins historischer Mitte e. V. über die Besonderheiten reformatorischen Denkens und Handelns in Berlins Mitte nachdenken und sie lebendig werden lassen.Am Samstag, den 21. Januar 2017, kommt das extra zum Reformationsjubiläum in Auftrag gegebene Werk, die Oratorische Collage „FREI UND NIEMAND UNTERTAN“, zur Uraufführung. Der Komponist John Rausek und die Librettisten Frederik Grau, Katrin Morchner und Birgit Wahren haben eine oratorische Collage geschaffen, die, inspiriert von den historischen Fakten, in Schlaglichtern und Schlüsselmomenten das Leben und Wirken des Berliner Nikolai-Kantors und späteren Pfarrers Martin Krauß (1490 – 1554) beleuchtet. Martin Krauß, dessen Lebensgeschichte durch seinen Sohn Martin Crusius überliefert und im Zuge unserer Recherchen zur Kirchenmusik-Geschichte Berlins wiederentdeckt wurde, war hoffnungsvoll von der Denkart und den Überzeugungen des Reformators Martin Luthers ergriffen.Ausgehend vom Nährboden der Reformation schlägt das Werk einen Bogen über Luthers Tod hinaus, bis hin zu den dramatischen Folgen, die die Neuordnung der christlichen Welt nach sich zog. Es ist der unbekannte Martin Krauß, der exemplarisch für all diejenigen steht, die im lutherischen Sinn aus tiefer Überzeugung handeln und für ihre Ideale einstehen; die Widerständen trotzen und Haltung zeigen, besonders in Zeiten

des Umbruchs und des Neubeginns.Für die MarienKantorei ist diese Oratorische Collage ein Novum und eine außergewöhnliche Herausforderung zugleich: zum ersten Mal bringt der Chor ein Werk zur Aufführung, dass nicht nur von ihm in Auf-trag gegeben wurde, sondern das neben ungewohnten musikalischen Ansprüchen auch szenische Elemente enthält. Und so hat das Arbeiten an und mit diesem Werk im Chor vielfältigste Facetten hervorgerufen: Neugierde und Offenheit aber auch Skepsis gegen über neuer Musik und dem Werk, Freude an unbekannten Klängen und Singtechniken, Mitdenken und Einbringen in den Entstehungsprozess, Mut und Scheu zum szenischen Darstellen und Erwartungs-Spannung bis zur Uraufführung.

Seien Sie gespannt auf die vielfältigen Hörerlebnisse dieses Abends.

Marie-Louise Schneider

Herzlichen Dank an alle Förderer und im Hintergrund tätigen Mit-wirkenden, die zur Verwirklichung der Aufführung der Oratorischen Collage beigetragen!

Jheronimus Bosch (1450 – 1516): Heuwagen – Triptichon, 1512 – 1516

Museo National Prado, Madrid

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Kann eine Kantorei, deren Existenz bis ins Mittel-alter zurückzuverfolgen ist, Spuren der Reforma-tionszeit in ihrer eigenen Geschichte wiederfin-den? In der Regel verlieren sich die Erzählungen über Menschen ‚aus dem Volk‘ im Grundrauschen der Zeit. Doch manchmal bleibt etwas für die Nachwelt erhalten. So zu Martin Krauß (1490 – 1554), den wir als Kantor in Berlin nachweisen konnten und der die gesamte Zeit von Reformation und Gegenreformation miterlebt und durchlitten hat. Sein Sohn Martin Crusius (1526 – 1607), Professor an der Universität Tübingen, hat in seiner „Chro-nologia Krausorum“ (1604) und in den „Annales suevi“ ¹ (Die Schwäbische Chronik; 1595/96) das Leben seines Vaters detailreich nachgezeichnet.²

Krauß wird in dieselbe Umbruchzeit hineinge-boren wie Martin Luther. Die allmächtige Kirche war in der Krise, die Osmanen bedrohten Europa, Spanier und Portugiesen eroberten die Weltmeere und entdeckten neue Kontinente, eine neue Welt-sicht keimte auf. Altes, lange gültig Gewesenes, zerbrach und Kommendes kündigte sich an. Noch waren Hölle, Tod und Teufel, der Satan und die Engel ebenso Bestandteil des täglichen Lebens wie die Angst vor ewiger Verdammnis. Die großen Altargemälde des Mittelalters zeigen furchterre-gend, was dem sündigen Menschen passieren wird: SATAN wird ihn verschlingen! Doch die Menschheit war im Aufbruch in eine andere Zeit. Das Zeitalter der Wissenschaft begann. Überall wurden Universitäten gegründet und wer etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, schickte seine Söhne dorthin.

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So auch Peter Krauß (1460 – 1515), Schneider, Bier-brauer und Gemeindevorsteher in Pottenstein/Oberfranken, verheiratet mit Margarete Schaller († 17. November 1536). Sein Sohn Martin bekommt

eine gute Schulbildung, zunächst in Franken, dann ab 1505 in Leipzig an der Thomasschule. Vielleicht dort, unter Thomaskantor Johannes Conradi, entsteht seine Liebe zur Musik. Martin Crusius beschreibt seinen Vater später als ausgezeichne-ten Musiker, der komponiert und ihm selbst die Liebe zur Musik beigebracht hat. 1509 immat-rikuliert sich Krauß zum Studium der Theologie und beendet dies 1511 als Magister. 1513 – 1515 finden wir ihn als Kantor, d. h. Kirchenmusiker und Musiklehrer, an St. Nikolai in Berlin. Zur gleichen Zeit ist sein Bruder nebenan an St. Marien Pfarrer. Nach der Priesterweihe durch Kardinal Albrecht von Brandenburg immatrikuliert sich Martin Krauß im Juni 1516 an der Universität Wittenberg – in Berlin herrscht derzeit die Pest – wird aber schon im September 1516 als Schlosskaplan und Kantor am Hof in Berlin nachgewiesen. Hier regiert seit 1499 Joachim I., Nestor, (1484 – 1535), ein beim Kaiser und bei den adligen Eliten hochangese-hener Kurfürst, wie sein Zwillingsbruder Kardinal Albrecht von Brandenburg aber ein strikter Gegner der Reformation. In den Eheskandal zwischen Joa-chim I. nebst seiner Mätresse Katharina Hornung ³ einerseits und deren Ehemann, Rüstmeister Wolf Hornung, andererseits hat sich Luther, auch auf Wunsch der protestantisch gesinnten Kurfürstin Elisabeth von Dänemark, lautstark eingemischt.

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Wie eng der Kontakt zwischen Krauß und Luther in Wittenberg war, ist genauso wenig überliefert wie die Gründe für Krauß’ Rückkehr 1517 in die Diözese Bamberg. 1518 ist er katholischer Prediger in Kirchbach bei Nürnberg und übernimmt 1521 die Pfarrstelle in Walkersbrunn/Oberfranken. Mit Einführung der Reformation 1522 im Gebiet Nürnberg, zu dem auch Walkersbrunn gehört, wird Krauß jedenfalls evangelisch-lutherisch und bleibt es bis zu seinem Tod. 1525, fast zeitgleich

mit Luther, heiratet Krauß die Gastwirtstochter Magdalena Maria Trummer. Crusius beschreibt den erfolglosen Versuch von Reitern des Bischofs von Bamberg, die Hochzeit im Nürnberger Gebiet zu verhindern. Ab 1527 gibt es Streitereien und Widerstände mit Bauern und Wiedertäufern bei der Durchsetzung der Reformation und Krauß stellt einen Antrag auf Versetzung. In den Folgejahren von Reformation und Gegenreformation finden wir das Ehepaar ständig an neuen Orten. Ab 1543 ist Krauß Super-intendent in Luitzhausen bei Ulm. Luther war gerade gestorben, da zetteln protestan-tische Fürsten den ersten Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten an. Er endet für die protestantische Seite mit einer katastrophalen Niederlage. Nach dem Sieg der kaiserlichen Trup-pen muss die Familie Krauß im Januar 1547 aus Ulm fliehen, verfolgt durch Spanische Reiter des Kaisers. Plastisch beschreibt Crusius, wie sich das Ehepaar eine lange Winternacht in einer Gruft un-ter Särgen versteckt. Als Karl V. dann das Interim verkündet – alle protestantischen Pfarrer müssen sich zum katholischen Glauben bekennen und können dann vorerst im Amt bleiben – entscheidet sich Krauß für Luther und beantragt im Oktober 1548 die Entlassung aus dem Pfarrdienst. Doch schon bald holt ihn ein protestantischer Adliger als Prediger in das Gebiet um Nürnberg. Als er im Herbst 1553, nach erneuter Not und Vertreibung, eine gut dotierte Pfarrstelle in Schlicht/Oberpfalz bekommt und die Familie endlich zur Ruhe kom-men kann, stirbt Martin Krauß am 7. März 1554 ganz überraschend. Das sind, grob gezeichnet, die überlieferten historischen Fakten der Lebensgeschichte eines Mannes, der zur Reformationszeit Kantor in Berlins historischer Mitte war und der für seine lutherische Überzeugung und für seine Ideale in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs mit seinem Leben eingestanden ist. Er gehört zu den

vielen Unbekannten, ohne die die Vordenker der Reformation ihre Ideen nicht hätten umsetzen können. Was lag für die MarienKantorei näher, als im Reformationsjahr der Person Martin Krauß zu gedenken?

Wilhelm Poeschel

1

Online als Digitalisat der Bayrischen Staatsbibliothek

verfügbar

2

Siehe dazu: INGEBORG ALLIHN, WILHELM POESCHEL: Wie mit vollen

Chören – Kirchenmusik aus Berlins historischer Mitte. Berlin

2010, S. 66 – 68

3

Katharina Hornung, geb. von Blankenfeld. In der Marienkir-

che hängt ein Gemälde von 1500, das die Familie des Stifters

Thomas von Blankenfeld, Katharinas Vater, zeigt.

Martin Krauß: leben, wenn die Welt sich neu sortiert

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Die alte gotische Berliner Marienkirche wird zur Bühne. Gespielt wird eine Collage aus Oratorium und Schauspiel. Gezeigt wird als Verbindung von historischen Fakten und Fiktion die Lebensge-schichte eines Mannes, der in dieser Kirche vor 500 Jahren ein- und ausgegangen ist: Martin Krauß. Erzählt wird die Geschichte von seinem Sohn Martin Crusius. Er zeigt uns in der kritischen Auseinandersetzung mit seinem Vater Glaubens-haltungen, politische Zusammenhänge und soziale Gefüge der Reformationszeit auf. Und er hinterfragt als Humanist, ebenso wie sein Lehrer Erasmus von Rotterdam es getan hat, die Folgen von Luthers Reformationen für die Menschen der damaligen Zeit. Wir erleben die Verunsicherung der Menschen in dieser Umbruchzeit, und in diesem Sinne knüpft das Stück mit seinem Span-nungsbogen über 500 Jahre nahtlos an Fragen und Herausforderungen der Gegenwart an.

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Das Libretto aus zeitgenössischer Prosa und Lyrik, überlieferten Lutherworten, solchen seiner Zeit-genossen und biblischen Texten ist ebenso eine Collage wie die Musik von John Rausek. Neben hochexpressiven Teilen, die in heutiger, klassisch-zeitgenössischer Tonsprache die Aufgebrachtheit und Enttäuschungen der Menschen während der Reformationszeit wiedergeben, gibt es immer wieder liedhaft-lyrische Teile, in denen der Chor und die Sopranistin Martin Krauß’ Empfindungen widerspiegeln. Diese Lieder tragen Stil-Elemente des Pop, Gospel und Jazz in sich und zeichnen sich durch eine äußert farbige Instrumentation, besonders bei den Schlagwerk-Instrumenten aus. Der musikalische Aufbau folgt einer von außen nach innen gehenden Symmetrie: Zwischen den einzelnen Teilen treten inhaltliche und musikali-sche Korrespondenzen zu Tage und bilden so eine Klammer für die Oratorische Collage. Neben den

(deutlich wahrnehmbaren) Lutherchorälen sind in den Chorsätzen auch musikalische Zitate aus Lutherliedern wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ und „Ach Gott vom Himmel sieh darein“ zu finden.

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In der ersten Szene sehen wir Menschen unserer Zeit, die inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt nach dem Sinn ihrer Existenz suchen. Die Welt scheint ohne Sinn, bestimmt nur von Macht und Geld und Menschen, die miteinander um noch mehr Macht und Geld ringen. Grundgefühl ist eine existenzielle Ratlosigkeit: Wie soll das alles bloß weitergehen?Da erscheint Martin Crusius. Er führt uns in der zweiten Szene in die Welt um 1500 und berichtet von der existentiellen Situation der Menschen damals: Sie sind voller Zorn über die Maßlosigkeit der Mächtigen und voller Angst vor ewiger Ver-dammnis für ihre Sünden. Die Klagen kulminieren im Luther-Choral „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“.In der dritten Szene heißt es: „Alles verändert sich“. Luther kam beim Studium der Urtexte der Heiligen Schrift zur Erkenntnis, dass es einen gnädigen Gott gibt. Einen Gott, dessen Wort ohne Umwege ganz direkt ins Herz des Gläubigen zielt. „Sein Wort in meinem Mund“. Näher kann das Wort Gottes nicht kommen. „Sein Wort, ein Kuss, so nah“. Das Wort kommt nicht nur direkt zu dir, ohne Umwege über die angeblich ausschließlich dazu Befugten, es ist auch ein Wort der Liebe, der Gnade, der Vergebung. Die vierte und fünfte Szene beleuchten die Ablass-praxis der Kirche, Luthers und Krauß’ Zusam-mentreffen in Wittenberg und ihre gemeinsame Ablehnung dieser Art der Sündenvergebung. Krauß predigt in Luthers Worten das neue Denken als großen Lobpreis der Gnade und Fröhlichkeit Gottes und seiner und unserer Befreiung.In der sechsten Szene erzählt uns Crusius, wie

die Mächtigen nicht auf ihren Führungsanspruch verzichten wollen. Und er zeigt auch, wie aus der Reformations-Absicht eine Revolution wird, die Ideen in den Hintergrund geraten und eine enthemmte Revolte gegen „alle die da oben“ entbrennt. Der Aufruf „ohne Gewalt“ geht unter im allgemeinen Geschrei. In der siebten Szene spielt uns Crusius das stand-hafte Auftreten Luthers vor dem Kaiser und den Mächtigen auf dem Reichstag in Worms vor. Luther widerruft nicht und kann mit Hilfe wohlmeinender Fürsten und Stände Worms verlassen.Zur Situation im kurfürstlichen Berlin leitet die achte Szene über. Krauß ist nach seiner Kantoren-tätigkeit an St. Nikolai zu Berlin und nach seinen Priesterweihen Schlosskaplan am Berliner Schloss geworden. Seine Nähe zur Kurfürstin und seine lu-therische Gesinnung führen zum Konflikt mit dem konservativ-katholischen Kurfürsten. Kurfürstin und Krauß müssen Berlin verlassen. Krauß wird Prediger in Franken.In der neunten Szene berichtet Crusius vom Widerstand der Bauern gegen seinen Vater, von der Ablehnung durch die Wiedertäufer, von der Verzweiflung seines Vaters, von Luthers Fähigkei-ten als Seelsorger und Tröster und schließlich von der Vertreibung der Familie im Schmalkaldischen Krieg. Wie geht man mit seinem inneren Reichtum um, wenn keiner dafür offen ist? Resignieren? Aufgeben? Sich arrangieren? Krauß weiß es nicht, aber er bittet Gott in der zehnten Szene darum, die Menschen zusammenzubringen, „eins zu machen“. Darin sieht er die einzige Perspektive für ein sinnvolles, erfülltes Leben in Wohlstand und Frieden.Die elfte Szene, die Wiedersehens- und Versöh-nungsszene zwischen Crusius und seinem Vater, leitet direkt in die zwölfte Szene über, in der Krauß’ Vermächtnis verkündet wird: „Alte Last versenken“ und „Neuanfänge schenken“. Wir, in

unserer heutigen Zeit, sind aufgefordert, unsere Freiheit zum Tun zu nutzen, so wie Krauß es sein Leben lang versucht hat, zu Lebensmut, zu Nächstenliebe. Erst dann, wenn wir es schaffen, unseren Egoismus zu überwinden und uns als Teil aller Kreatur zu empfinden und dafür Verantwor-tung zu übernehmen, werden wir wirklich dieses wunderbare Gefühl der Freiheit schmecken und genießen können.

John Rausek

Marie-Louise Schneider

Wilhelm Poeschel

FREI UND NIEMAND UNTERTAN Eine Oratorischen Collage für Sopran, Schauspieler, Chor und Orchester

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Lucas Cranach d. J.: Die wahre Religion Christi und die falsche Lehrer des Antichristen

kolorierter Holzschnitt, 1545

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AUS DEM ERSTEN TEIL

Chor der VerängstigtenAngst um mich. Wo bin ich? Was tu ich? Sklave einer Welt aus Schein!Eitelkeit und Sucht und Party, Gier, Zynismus, Sex und Crime. Neid und Häme, Hohn und Rachsucht. Schamlos soll ich heute sein!

Chor der UnersättlichenIch, ich, ich, ich will noch mehr, besser, schneller, neuer, teurer,smarter, reicher, größer, schöner,hipper, cooler! Ahh!

Weg, weg, fort! Für mich, für mich! Wer nicht clever ist, verliert. Wer betrügt hat einen Vorteil. Ohne Reichtum keine Feten. Ohne Geld auch keine Macht! Geld für mich! Nur ich, nur ich! Ahh!

Chor der VerängstigtenRuhig angsterfüllte Seele! Ruhig angsterfüllter Geist, üb’ dich in Gelassenheit! Ruhig meine kranke Seele, wirst du ruhig, bist du frei!

Solosopran und ChorIch würde durch tiefste Meere schwimmen,wenn dort die Wahrheit wohnte.Ich würde den höchsten Berg erklimmen,wenn dort die Liebe lohnte.Ich würde mit den Schakalen singenewige schlaflose Nächte!Wo ist das Licht?Das Licht, das mir die Freiheit brächte?

Dich sucht meine Seelewie Wasser die staubige Kehle,denn meine Träume zerfallen,dich allein muss ich finden,alles Dunkel muss schwinden,wenn ich dich, mein Licht, gefunden hab.

Ich würde durch Wüstenstürme reiten,ständ’ dort die Weisheitstruhe. Ich würde durch Wasserfälle schreiten,käm dort mein Herz zur Ruhe.Ich würde Expeditionen startenin äußerste endlose Fernen.Wo ist das Licht?Wo ist Licht,von dem wir Freiheit lernen?

Dich sucht meine Seelewie Wasser die staubige Kehle,denn meine Wünsche verhallen.Dich allein muss ich finden,alles Dunkel muss schwinden,wenn ich dich, mein Licht, gefunden hab.

Ich würde mein ganzes Erbe stiften,wenn es das Leben nährte.Ich würde auf allen Glanz verzichten,wenn es dem Tode wehrte.Ich rutschte auf Knien wohl tausend Stufenverlachend alle Schmerzen.Wo ist das Licht?Wo ist Licht?

AUS DEM ZWEITEN TEIL

Das VolkWir zweifeln nicht, dass die Mächtigenvon Natur aus böse sind.Kein Reich ist gewesen,– Noch anjetzo nicht! – welches nicht durch Totschlag, Treulosigkeit, Verrat, Grausamkeit, Metzeleien, Mordtaten und andere schreckliche Laster, seinen Anfang genommen.

KraußWenn wir so die Köpfe dieser Bestie erkannt haben, werden wir leicht ihre anderen Gliedmaßen erraten, welche nichts anderes sind als Gewalt, Raub, Totschlag, Jagden und andern der Lust und Üppigkeit gewidmete Exerzitien.

Das VolkWir haben ihnen vertraut, aber sie täuschen uns! Wir haben ihnen geglaubt, doch sie sagen uns nicht die Wahrheit! Wer erlöst uns von dem Übel? Denn uns dürstet nach Frieden und Gerechtigkeit! Sie sind Heuchler! Stellen sich gottesfürchtig und begehren die erste Stelle an allen Orten. Sie wollen sich „Meister“ und „Lehrer“ nennen, doch schließen uns den Himmel zu!Können sie selbst nicht hinein.Sie verzehren der Witwen Häuser, simulieren lange Gebete ... Sie sind falsch und betrüglich, sie sind nichts als Schlangenbruten.

KraußUnd die meisten Päpste, so auf dem Stuhl Christi erhoben worden sind, solche Leute sind, wie die Schreiber und Pharisäer vor Zeiten gewesen, welche viel sagen, aber nichts tun. Sie werfen die ganze schwere Last auf das Volk und rühren selbst keinen Finger.

Das VolkWir haben ihnen vertraut, aber sie täuschen uns! Wir haben ihnen geglaubt, doch sie sagen uns nicht die Wahrheit!

KraußVon außen in Mitren, in Kleidung, in Hüten und Habitstellen sie sich, als wenn sie die Gottesfürchtigsten wären. Inwendig aber sind sie voller Unflat, Heuchelei und Schalkheit. Es sind Hurer! Gaukler, Tänzer! Hurenwirte, Spieler, Schlemmer und Prasser, Vergifter und Trunkenbolde.

Das VolkWir haben ihnen vertraut, aber sie täuschen uns! Wir haben ihnen geglaubt, doch sie sagen uns nicht die Wahrheit!

Doch es wird kein König bestehen durch seine große Macht und kein Heer durch die Größe seiner Stärke!

Chor Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Und ich sah die Toten stehen vor dem Thron und Bücher wurden aufgetan.

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AUS DEM FÜNFTEN TEIL

ChorIch ruf es in alle Welt hinaus:Ihr habt einen Vater, und sein Hausist voll von seinem Erbarmen!Ich ruf es euch zu, weil ihr euch ziert:Er wartet wirklich, kommt und spürtsein Herz in seinen Armen!

Und wer arm war, jubelt wieder!Und wer taub war, singt Lieder!Wer gefangen war, ist frei!

Nein, ich bin nicht mehr gebundenan die Bilder, selbstgemacht.Ja, die Freiheit ist gefundenund das Tor ist aufgemacht!

Und plötzlich will alles nur singen und klingen,will alles vor Freude nur jubeln und springen.An deiner Hand, an deiner Seitefürcht ich kein Dunkel mehr!

Du bist die Stärke, du bist die Zuflucht.Du bist unsere Hoffnung, du bist der Herr,unsre ganze Wonne!

Ich ruf es in jedes Häusertor:Er lebt, der Erlöser, stellt euch vor,er kam, um uns zu lieben!Ich ruf es euch zu, bis ihr erwacht:Er stieg hinab in unsre Nachtund ist nicht tot geblieben!

Und wer blind war, der wird sehen!Und wer lahm war, wird gehen!Wer gefangen war, ist frei!

Meine Trägheit, meine Krückenwerf ich fort für alle Zeit.Tanzen will ich über Brücken,die ich mit dir bau noch heut.

Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was geschrieben steht in den Büchern, nach ihren Werken. Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Und so jemand nicht gefunden ward, geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl.

AUS DEM DRITTEN TEIL

Solosopran und ChorSein Wort in meinem Mund,sein Wort, ein Kuss, so nah,die Seele wird gesund.Ein Ort, ein Land ist da,wo Licht vom ersten Licht ein Zelt mir hat gebaut,wo mich sein Angesichterhellt und wärmt und schaut,wo mich sein Ja berührt,der Liebe erstes Wort,wo Herz den Herzschlag spürt,des Lebens ersten Ort,sein Wort ein Ort für mich und dich,er sagt: Ich bin dein!Sein Wort ein Ort für dich und michIch sage: du bist mein!

Sein Wort in meinem Mund,wie hebt die Seele sich? Singen muss ich ohne Grund,alles verändert sich!Da Licht vom ersten Lichtgefrornen Grund belebt.Da mich sein Angesicht bestärkt und schützt und hebt.Dahin, wo Herz den Herzschlag spürt,dahin, wo mich sein Ja berührt.Sein Wort, ein Ort für mich und dich.Ich sage: du bist mein!Sein Wort, ein Ort für dich und mich.

Und plötzlich will alles nur singen und klingen,will alles vor Freude nur jubeln und springen.An deiner Hand, an deiner Seitefürcht ich kein Dunkel mehr!

Du bist die Schönheit, du bist die Freude,du bist unser Reichtum,du bist der Herr, unsere Fröhlichkeit!Und wer krank war, tanzt im Reigen! Und wer stumm war, kann nicht schweigen!Wer gefangen war, ist frei!Und wie Bäume Blüten treiben,so füllt Schönheit diesen Ort.So verwurzelt will ich bleibenNur in dir und deinem Wort.

Und plötzlich will alles nur singen und klingen,will alles vor Freude nur jubeln und springen.An deiner Hand, an deiner Seitefürcht ich kein Dunkel mehr!

Du bist die Liebe, du bist die Weisheit,du bist die Ruhe.Du bist der Herr, der lebendige Gott!Du bist unser Gott, der barmherzige Retter!

AUS DEM SECHSTEN TEIL

Die MächtigenUns ist gegeben unser Amtdurch Christus, unseren Herrn.Wir sind gesendet, sein Bannerüber dem Erdreich zu errichten.

Crusius (spielt Luther)Liebe Brüder und Schwestern, Die Zeit des Schweigens ist vergangen und die Zeit des Redens ist gekommen.

Das Volk

Reformation! Wir hör’n dir zu, zeig uns den Weg, was ist dein Rat?

CrusiusChristus spricht, seine Engel werden alle Ärgernis aufräumen aus seinem Reich.

Das VolkReformation! Die Zeit ist reif. Wir stehen bereit, was sollen wir tun?

Die MächtigenWir bestimmen den Lauf der Welt.Der Papst verkündet die ewige Wahrheit.Uns fürchten die mächtigen Fürstenund die Völker folgen unseren Befehlen.

CrusiusEin Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.

Das VolkReformation! Das Evangelium ist unsres Glaubens Grund!

CrusiusDenn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweihet sei.

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KraußDoch gegen das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefährlich ist. So gebt mich aus dem Pfarrdienst frei, Auch wenn die Zukunft ungewiss.

AUS DEM ZEHNTEN TEIL

Solosopran und ChorIch atme den Duft deines Waldes,wie herrlich, mein Gott, bist du.Ameisen geh’n ihre Wege, ich schaue dem Wunder zu.Die Luft ist voller Lieder,wie wird mir das Herz so weit,doch schon verhallen sie wiederungehört, weggestört, übertönt, abgewöhnt.

Und wieder schlägt die Gier im Wald die Schneisen.Und wieder füllt die Macht den Waffenschrank.Und wieder lässt der Neid das Glück vereisen.Und wieder macht der Hass so viele krank.Doch unaufhörlich brennt mein Herz,Vater, mach uns eins!

Dein Gras streichelt meine Hände,wie zärtlich, mein Gott bist du.Die Katzen träumen im Schattenund ich lege mich dazu.Die Luft duftet nach Flieder,wie wird mir das Herz so weich;doch vieles verwelkt schon wieder,unbeachtet, überfrachtet, ungepflückt, unbe-glückt.Vater mach uns eins!

Die WiedertäuferAls Brüder in Christo leben wir von Gottes Wort, der Schrift allein!Wer dennoch im Gottesdienst singen will - soll nicht unser Pfarrer sein!

Wir wollen Krauß als Pfarrer nicht!Wir wollen diesen Pfarrer nicht!Krauß nicht!

BauernWeg, weg, …

Die MächtigenWir haben in einem langen Krieg der Protestanten Heer niedergerungen! Es war für uns ein glänzender Sieg, unsere Gegner, sie sind bezwungen!

Christus ist mit uns! Gott ist unser Schutz. Kommet her und schauet die Werke des Herrn. Der die Häretiker vernichtet, der Kriege steuert, der Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennet.

Wir haben der Kirche und dem Reich Glaubenseinheit gegeben! Auch Protestanten sollen nun römisch-katholisch leben.

KraußNein! Mein Gewissen sagt mir: Nein! Ich werd nicht wieder Katholik. Des Luthers Lehre bindet mich:derhalben ich nicht mag widerrufen,

Die MächtigenChristus ist mit uns! Gott ist unser Schutz. Kommet her und schauet die Werke des Herren.Die Ketzer, wir werden sie jagen, Kein Heimstadt sollen sie hier bei uns haben.

AUS DEM NEUNTEN TEIL

BauernPfarrer Krauß ist Luthers Freund, der hilft uns Bauern nimmer mehr. Luther unterstützt die Fürsten, das ist seine neue Lehr.

[Refrain] Weg, weg, weg!Kein Geld für diesen Fürstenknecht! Weg, weg, weg!Weg mit ihm, dem Knecht!

Krauß nahm unsre Traditionen, Liturgie und Heil’genbild, keine Wallfahrt, keinen Ablass, nichts was Seelennot uns stillt.

Weg, weg, …

Sieht er nicht, wie sehr wir leiden,sieht er nicht die Müh und Not; kann uns Bauern nicht verstehen, wir verdienen doch sein Brot!

Weg, weg, …

Die WiedertäuferAls Brüder in Christo erkennen wir kein Obrigkeit, denn Christus, an.Wer dennoch dies von uns verlangt – soll nicht unser Pfarrer sein!

Wir wollen Krauß als Pfarrer nicht!Wir wollen diesen Pfarrer nicht!Krauß nicht!

BauernSchickt den Krauß zurück nach Sachsen, brauchen keinen neuen Wein! Haben schon genug zu leiden, er soll nicht mehr bei uns sein!

Das VolkReformation! Der Papst in Rom ist nun nicht mehr unser Herr!

CrusiusDer Papst aber ist aus dem Teufel. Denn was nicht aus Gott ist, muss vom Teufel sein.

Das VolkRevolution! Den ganzen Klerus und den Papst – schafft sie ab!

CrusiusDas Papsttum [ist] der Sitz des wahren und leibhaftigen Antichrist, gegen dessen Lug und Trug uns um des Heils der Seelen willen ... alles erlaubt ist.

Das VolkRevolution! Die ganze Kirche und den Papst, vernichtet sie!

Die MächtigenWir werden keine Gnade walten lassenwider die, die gegen uns sind.Uns gehört die heilige Inquisition,Häretiker und Ketzer zu bekämpfen.

Das VolkReformation! Wir werden siegen. Christus, der Herr, er ist mit uns!

CrusiusKeine Gewalt! Der Antichrist wird durch das Wort zerrieben werden, ohne dass eine Hand sich rührt.Denn wenn unser Werk aus Gott ist, wer wird es hindern? Wenn es nicht aus Gott ist, wer kann es fördern?Keine Gewalt!

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Ich werde durch Wüstenstürme reiten,um euch das Brot zu brechen.Ich werde durch Wasserfälle schreiten,um Bosheit auszulöschen.Ich werde all meine Gaben geben,um Hoffnung zu erwecken.Du bist das Licht.Und auch ichwerd’ in Freiheit leben.

Frei, meine Nächsten zu unterstützen. Frei, von Berechnung und Kalkül.Frei, was schwach ist zu beschützen.Frei, mit Vernunft und mit Gefühl. Frei, von Zweifel, von Angst, von Zagen. Frei, in Gottes ewigem Plan.Frei, zu handeln, wenn andere versagen. Frei und niemand untertan.

Und wieder werfen Blicke Todespfeile,und wieder treffen Worte bis ins Mark,und wieder gähnt die stumpfe Langeweile,und wieder werden Kampfparolen stark.

Doch unaufhörlich brennt mein Herz,Vater, mach uns eins!Vater, mach uns eins!

AUS DEM ZWÖLFTEN TEIL

Solosopran und ChorIch werde durch tiefste Meere schwimmenund alte Last versenken.Ich werde den höchsten Berg erklimmenund Neuanfänge schenken.Ich werde mit den Gefangenen singenin ewigen schlaflosen Nächten.Du bist das Licht und auch ichwill euch Freiheit bringen.

Dich liebt meine Seele,lebendiges Lied meiner Kehle,denn du hast Worte des Lebens.Heute will ich noch pflanzen,heute will ich noch tanzen,weil ich dich, mein Licht, gefunden hab.

Frei, dem Glauben des Herzens verpflichtet, voller Kraft zu widerstehen. Frei, den Blick auf die Zukunft gerichtet. Frei, meinen eigenen Weg zu gehen. Frei, für den Mut eine Meinung zu haben. Frei, mein Gewissen nicht zu verdrehen. Frei, Hierarchien zu hinterfragen. Frei, zu durchschaun was zu sehen. Frei, zur Tat, wenn andere klagen. Frei, gegen Unrecht aufzustehen.

John Rausek John Rausek, geboren in Dresden, studierte Kom-position, Klavier und Kammermusik in Dresden und Budapest. Er lebt und arbeitet seit 1998 haupt-sächlich in Berlin und Brandenburg. Schwerpunkt seines Schaffens bilden musiktheatralische Werke, die meist in Zusammenarbeit mit den Textautoren entwickelt werden. Auf diese Weise entstanden in den letzten Jahren vorwiegend Chorwerke, darunter sieben Kinderkantaten, ein abendfüllendes Life-Feature über Glocken und eine Jugendoper. Daneben Komposition instrumentaler Kammer- und Orches-termusik sowie Arbeiten für den Film.

Fredrick GrauFredrick Grau war in leitenden Funktionen in der Wirtschaft tätig. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben folgten intensive Forschungen zur Geschichte der Kirchenmusik in Berlins histori-scher Mitte, deren Ergebnisse Grundlage des 2010 im ortus-musikverlag erschienen Buches „Wie aus vollen Chören – 500 Jahre Kirchenmusik in Berlins historischer Mitte“ und der gleichnamigen CD (2013 bei rondeau) sind.

Katrin MorchnerKatrin Morchner, geb. in Hildesheim, studierte The-aterwissenschaft / Kulturelle Kommunikation und Neuere deutsche Literatur in Erlangen und Berlin und absolvierte eine Drehbuchausbildung bei Wolf-gang Pfeiffer. Während des Studiums war sie als Re-gieassistentin und Dramaturgin (u. a. Staatstheater Nürnberg, carrousel Theater an der Parkaue Berlin, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) tätig, danach Lektorin zahlreicher Spielfilmstoffe für die Sat.1-Redaktion TV movies und Kinokoproduktio-nen. Sie schreibt und überarbeitet als freie Autorin Drehbücher für tägliche und wöchentliche Serien öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten und wird für das Erstellen von Texten (Reden, Vorträge, Konzepte etc.) gebucht. Seit 2011 ist sie festes Mitglied der Auswahlkommission des Hamburger Krimipreises zu Ehren Jürgen Rolands.

Birgit Wahren Birgit Wahren wurde am Badischen Konservatorium Karlsruhe als Stipendiatin in den Fächern Gitarre, Gesang, Tanz und Musiktheorie ausgebildet, da-nach nahm sie ein Studium der klassischen Gitarre bei Thomas Müller-Pering an der HfM Franz Liszt Weimar auf. Neben dem eigenen Konzertieren als Sängerin und Gitarristin leitet Birgit Wahren Chöre und Kinderchöre und begann vor allem für Kinder zu schreiben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Komponisten John Rausek als Librettistin. So entstanden inzwischen mehrere Kinderkantaten und die Jugendoper „Orpheus an der Elster“. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern als freischaffende Chorleiterin, Autorin, Komponistin und Gitarristin in Potsdam.

Marie-Louise Schneider Marie-Louise Schneider studierte nach einem Stu-dienaufenthalt in den USA Kirchenmusik an der Hochschule der Künste Berlin (Orgel bei F. Meinel und L. v. Doeselaar, Chorleitung bei U. Gronos-tay); Abschluss mit dem Kirchenmusik-A-Diplom. 2003 – 2014 leitete Sie den Kammerchor Kronenchor Friedrichstadt und wurde mit ihm Preisträgerin beim Landeschorwettbewerb 2005. Seit 2006 hat sie das Kantorenamt an der Bischofskirche St. Marien in Berlin-Mitte inne: Leitung der KinderKantorei, des MarienVokalensembles, des MarienVokalconsorts sowie der MarienKantorei. Regelmäßige Auffüh-rungen der großen Werke der Oratorien-Literatur sowie musikalische Ausgestaltung von Rundfunk-und Fernsehgottesdiensten. Sie ist Initiatorin und Leiterin des Projektes „500 Jahre Musik aus Berlins historischer Mitte“ mit Veröffentlichung von wie-derentdeckten Werken Berliner Komponisten und Musikern der Innenstadtkirchen (2014 bei ortus), einer Konzertreihe 2011 und einer CD-Produktion gleichen Namens (2013 bei rondeau). Ebenso ist sie Initiatorin der Internationalen Chormusiktage ChorInt. an St. Marien zu Berlin. Zudem unterrichtet sie Chorleitung in Fort-und Weiterbildungskursen des Berliner Chorverbandes.

TEXT

E

Quellen

Im Text der Oratorischen Collage wird Martin Luthers

zitiert, insbesondere aus: Von der Freiheit eines

Christenmenschen, An den christlichen Adel deutscher

Nation, Encomion musices, Aus tiefer Not schrei ich zu

dir (EG 144,1), Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362,3);

aus Trostbriefen an Martin Baumgärtner, Elisabeth

Agricola, Johann Schwanhausen, Matthias Weller, Sibylle

Baumgärtner und Daniel Greser. Außerdem wurden

Textstellen aus: Agrippa von Nettesheim: Declamatio,

De nobilitate oder von dem Adelsstand, Psalm 33/16

und der Offenbarung des Johannes 20/11 verwendet.

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Karsten Morschett Nach seiner Ausbildung und Tätigkeit als Bank-kaufmann absolvierte Karsten Morschett von 1998 bis 2001 eine schauspielerische Ausbildung an der Schauspielschule Charlottenburg in Berlin. Ab 2001 spielte er am Stadttheater Gießen und weiteren deutschsprachigen Bühnen. Neben der Theaterar-beit ist er in verschiedenen TV-Rollen zu sehen und arbeitet als Hörspielsprecher und Regisseur. Seit 2009 leitet er das Tourneetheater Konsumtheater krimimobil – Komödie zum Essen! in Berlin.

Christina RotherbergDie gebürtige Dresdnerin wurde nach Abschluss ihres Gesangsstudiums an der Musikhochschule Carl Maria von Weber Dresden von 2005 bis 2013 Ensemblemitglied beim RIAS Kammerchor; darüber hinaus war sie freiberuflich oder im Rahmen der Ensemble-Tätigkeit häufig als Solistin zu hören. Ihr Repertoire reicht von den alten Meistern bis hin zur Moderne. Sie war an der Uraufführung von Tigran Mansurians „Requiem“, an Aufführungen und einer CD-Produktion von Dieterich Buxtehudes „Membra Jesu nostri“, bei Einspielung der „Matthäuspassi-on“ von Johann Sebastian Bach unter René Jacobs (harmonia mundi 2013) sowie 2006 an der unter Daniel Reuss entstandenen, preisgekrönten Auf-nahme von Frank Martins „Le vin herbé“ als Solistin beteiligt. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie auch als Opernsängerin erfolgreich: 2011 Hauptrolle in der szenischen Produktion „Eines Schatten Traum“ im Rahmen der Batzdorfer Barockfestspiele, 2014 unter René Jacobs in Emilio de’ Cavalieris „Rappresentati-one di anima et di corpo“ an der Berliner Staatsoper

– die gleichzeitig produzierte CD erschien 2015. Darü-ber hinaus gibt sie Liederabende mit renommierten Ensembles und unter der Leitung namhafter Diri-genten wie z. B. Hans-Christoph Rademann, René Jacobs, Rinaldo Alessandrini, Sigvards Kl,ava und Kaspars Putnin,š.

Franz Christian MeierFranz Christian Meier erblickte 1972 in Köln das Licht der Welt. Nach munteren Kindheits- und Jugendjah-ren am Rhein zog es ihn dann an die Ostsee, wo er an der Hochschule für Musik und Theater Rostock sein Schauspielstudium absolvierte. Mit Abschluss der Ausbildung folgten Engagements an Theatern in Ros-tock, Erlangen, Leipzig, Berlin und Cottbus. Neben dem Theater stand er für Kino-, Fernseh- und Web-Produktionen vor der Kamera. Er lebt heute in Berlin.

Wolfram GrüsserWolfram Grüsser absolvierte von 1966 bis 1969 seine Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschu-le Bochum. Es folgten Engagements an den städti-schen Bühnen Münster, Landestheater Tübingen und den Städtischen Bühnen Freiburg. 1981 bildete er sich weiter in Workshops des Actors Studios New York (Dominik de Fazio). Weitere Engagements folg-ten u. a. im Schauspielhaus Bochum, Staatstheater Kassel und Karlsruhe dem Bremer Theater. Seit 2006 arbeitet er frei, u. a. in Annaberg als der brave Soldat Schwejk, in Braunschweig als Hinzelmann im „Wei-ßen Rössl“ oder in Bern als Oblomows Diener Sachar.

Regula Steiner-TomicDie Schweizer Schauspielerin und Regisseurin Re-gula Steiner-Tomic wurde an der Theater- und Mu-sikhochschule Bern bei Hans Gaugler ausgebildet, absolvierte die Ecole International de Jaques Lecoq in Paris (Mime, Mouvement, Theatre) und eine Ge-sangausbildung bei Eldemira Calomfirescu.Gemeinsam mit dem Münchner Musiker Andreas Altenhof gründete sie das Theater an der Mainkur, Frankfurt am Main, baute In Dessau mit Altenhof das heute erfolgreiche Kurt-Weill-Festival auf und grün-dete mit ihm das kurtheater bitterfeld e. v. dessau-rosslau. Engagements in Zürich, Bern, Hannover, Essen, Gießen, Marburg, Mannheim, Stuttgart, Wuppertal, Reutlingen, Frankfurt a. M., Dessau und Berlin. Sie lebt seit 2008 in Berlin und spielte u. a. am Maxim-Gorki-Theater und an der Schaubühne. Seit 2016 ist sie künstlerische Leiterin des Umwelt Theater Projektes „Parlament der Fische“.

MarienKantoreiDie Wurzeln der traditionsreichen MarienKantorei lassen sich bis in das frühe 16. Jahrhundert zurück-verfolgen. Geistliche Musik aus Barock, Klassik und Moderne sind programmatische Schwerpunkte.Das zentrale Anliegen der Kantorei ist die regelmä-ßige Ausgestaltung von Gottesdiensten. Daneben werden pro Jahr mehrere große Konzerte und musi-kalische Projekte aufgeführt. Die MarienKantorei mit ihren ca. 100 Sängerinnen und Sängern, der Kam-merchor MarienVokalensemble und das semiprofes-sionell arbeitende MarienVokalconsort werden seit 2006 von Marie-Louise Schneider geleitet.

Concertino BerlinSeit 1998 begleitet Concertino Berlin Oratorienauf-führungen in und um Berlin. In kammermusikali-schem Miteinander oft gespielte Werke neu zu ent-decken oder selten gespielten Werken einen neuen Hörerkreis zu erschließen, ist den Musikern dabei ein wichtiges Anliegen. So gab es 2015 Aufführungen von Mendelssohns „Elias“ und Mozarts „Requiem“, aber ebenso von Keisers „Markuspassion“, Herzo-genbergs „Passion“ oder Louis Spohrs „Die letzten Dinge“. Ein intensives und flexibles Eingehen auf die Stilistik der jeweiligen Werke, die das Einbeziehen des historischen Instrumentariums mit einschließt, ist dabei selbstverständlich. Concertino Berlin ist den Chören dabei verständnisvoller und im besten Sinne routinierter Partner. Mit Kantoreien in Rahns-dorf, Köpenick, Neukölln besteht eine langjährige Zusammenarbeit. Mit der MarienKantorei gab es im Jahr 2011 eine erfolgreiche Aufführung von Mendels-sohns „Paulus“. Die Musiker sind in der Mehrzahl freischaffend in Berlin und Potsdam tätig. Durch ihre weiteren Engagements sind sie Ensembles wie der Lautten-Compagney, der Akademie für Alte Musik, der Kammerakademie Potsdam, dem Rundfunks-infonieorchester Berlin oder der Komischen Oper Berlin verbunden.

Jule Richter Geboren in Zittau. Schauspielstudium an der HFF Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. 2004 erfolgte ihr Erstengagement an der Badischen Landesbühne. Seit 2007 ist sie freie Künstlerin in Frankfurt. 2012 absolvierte sie eine Weiterbildung zur Erzählerin, 2013 – 14 einen einjährigen Aufenthalt in Buneos Aires/Argentinien. 2015 gründet sie einfach.theater. Sie erhielt Gastengagements als Schauspielerin in Freien Theaterproduktionen, entwickelte Eigenpro-duktionen unter dem Label einfach.theater sowohl im Kinder- und Jugend- sowie im Erwachsenen-Theaterbereich und ist Erzählerin des Projektes

„ErzählZeit“ in Deutschland und weltweit.

Bernhard KlampflGeboren im Wonnemonat Mai, verbachte ich meine Kindheit mit Staudamm bauen, Bäume klettern und zwischen den Bücherdeckeln der großmütterlichen Karl-May-Bibliothek. Im Gymnasium noch dem Dreiklang Musik, Psychologie und Deutsch zuge-wandt, gab es dann auf der Schauspielschule für den Steirer-Buam primär ein Fach: Deutsch, Deutsch, Deutsch und nochmals Deutsch. Erstengagement in Tübingen. Danach tiefe künstlerische Verbundenheit mit Katja Paryla, die den Grazer ins sächsische Man-chester//Chemnitz locken konnte. Weitere Stationen Dresden, Wien und Berlin. Mit großer Begeisterung hat er bisher in knapp 70 Theaterstücken und 20 Filmprojekten gespielt.

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Weitere Themen 2017 :Personen der Passionsgeschichte,Die Bergpredigt, Schönheit,Angst überwinden – Lebensmut finden, Der Weihnachtsengel

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Heft 1 /2017

Reformation(en) Aufbrüche in der Mitte der Stadt. Beiträge als Dialog zwischen Theologie und Kunst

Hat es Ihnen gefallen?

Kommen Sie wieder!

Die nächsten Termine in der Reihe

20. und 31. Oktober 2017Wider die babylonische

Gefangenschaft der eingeweihten Kreise

Gottesdienste in nichtkirchlicher Öffentlichkeit

Gottesdienst und Konzert

20. April 2017, 19.30 UhrDie Entdeckung der Innerlichkeit und die Suche nach dem wahren ChristenPietismus in Berlin – Propst Philipp Jakob Spener und Johann Kaspar SchadeLesung – Musik – Kommentar

11. Mai 2017, 19.30 UhrWas ist der Mensch – Geist

oder Maschine? Aufklärung in BerlinPropst Johann Joachim Spalding

und Julien Offray de La MettriePredigt-Theater 8. Juli 2017, 17.00 Uhr

Wie Kirche sein in einer gottlosen Stadt? Vom 19. zum 20. JahrhundertWorkshops

7. September 2017Neuanfang in Berlin nach 1945

Propst Heinrich Grübers Weihnachtspredigt 1945

Filmvorführung und Diskussion 10. September 2017Wozu noch Religion?Die öffentliche Relevanz von Theologie und Kirche in der GegenwartPanökumenisches Friedensgebet auf dem Petriplatz

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende!

Der Verein „Musik aus Berlins historischer

Mitte e. V.“ fördert die Kirchenmusik in

Berlins historischer Mitte, vornehmlich

der MarienKantorei, u. a. durch Noten-

material, Proben- und Aufführungs-

equipment sowie Publikationen.

[email protected]: GLS-GemeinschaftsbankKonto: 111 033 6300 / BLZ: 430 609 67IBAN: DE24 4306 0967 1110 3363 00BIC: GENODEM1GLSÜber die gezahlten Spenden und Mitgliedsbeiträge

erhalten Sie selbstverständlich eine Spenden-

bescheinigung.

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FREI UND NIEMAND UNTERTAN

Oratorische Collage

für Sopran, Schauspieler,

Chor und Orchester

Uraufführung

Die Uraufführung ist Teil 2 der Veranstaltungsreihe zum Reformationsjubiläum 2016 – 2017 in St. Marien „Reformation(en) – Aufbrüche in der Mitte der Stadt Beiträge als Dialog zwischen Theologie und Kunst“. Die Reihe findet statt im Rahmen der Kampagne Luther 2017. Sie wird gefördert von der Beauf-

tragten der Bundesregierung für Kultur Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, vom Verein Musik aus Berlins historischer Mitte e. V. und vom Chorverband Berlin. Medienpartner:

Die Kirche, Kulturradio vom rbb

IMPRESSUM

Evangelische Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien

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Besuchereingang: Klosterstraße 66

Telefon: (030) 24 75 95 10

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Redaktion Anna Poeschel

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