Freiburger Nachrichten 29.02.12

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Mittwoch, 29. Februar 2012 Freiburger Nachrichten schwerpunkt 3 Eine Freiburger Uhr am Puls der Zeit Lifestyle und Swiss Made zugleich – mit diesen Attributen bringt das «Label Home» eine Uhrenkollektion auf den Markt. Konzept und Design stammen aus Freiburg, die Technik aus Biel – und die Kundschaft bereits im ersten Jahr aus der ganzen Welt. URS HAENNI Wer mit den Brüdern Jacques und Eddy Dousse Kontakt aufnehmen will, der wird an Ingrid verwiesen. ingrid@- whereishome.com beantwor- tet denn auch schnell die Mail- Anfrage, doch beim Termin im Atelier gleich oberhalb des Ca- fé Populaire an der rue St-Mi- chel ist Ingrid nicht da. Sie sei gerade mal weg, sagt Eddy Dousse. «Alle wollen sie ken- nenlernen», verrät er. Aber hat sie je schon jemand gesehen? Der gelernte Grafiker Jacques Dousse klickt auf seinen Lap- top und stellt Ingrid vor: ein T-Shirt-Design, die Silhouette einer Sekretärin an einer Schreibmaschine. Ingrid ist seit den Anfangs- zeiten beim Label Home da- bei. Sie ist Teil einer Marke, oder wie Eddy Dousse sagt: «Es ist ein Universum um eine Marke herum, und Ingrid ist Teil dieses Universums.» Ispo statt Baselworld Erst ein Universum mit T- Shirts und Accessoires, seit knapp einem Jahr stehen aber Uhren im Zentrum. Home Watches. Made in Freiburg. «Wir fahren mit unserer Uhr nicht an die Baselworld, son- dern an die Ispo nach Mün- chen», so Eddy Dousse. Es ist ei- ne Lifestyle-Messe, die sich um Action-Sportarten dreht. Oder wie es Jacques Dousse aus- drückt: «Die heilige Dreifaltig- keit: Skate, Snowboard und Surf.» Sein Bruder Eddy ergänzt: «Wir decken eine Nische ab, mit wenig Konkurrenz. Die Ziel- gruppe ist sehr klar: eher Junge, so von 25 bis 40 Jahren.» Was ih- re Uhr von der Konkurrenz im gleichen Segment abhebe, sei das Gütesiegel Swiss Made. Durch Krise ausgebremst Die Idee, mit Uhren und Ac- cessoires den Markt zu er- obern, entstand vor ein paar Jahren. Doch da prallte das Projekt erst einmal auf die Rea- litäten der Wirtschaftskrise. In- vestoren zu finden war fast un- möglich. Und von der Wirt- schaftsförderung gab es auch keine Unterstützung. «Wir wurden nicht als innovativ an- gesehen», so Jacques Dousse. Stattdessen haben die bei- den Brüder ein Netzwerk auf- zubauen begonnen. «Unsere Strategie ist folgende: Wer in- vestiert, der bringt Kompetenz mit ein und wird aktiver Part- ner», so Eddy Dousse. Sein Bruder ergänzt: «Sie investie- ren Geld und Herz in unser Projekt.» Ein Erfolgsrezept So haben die beiden Dousse zur Lancierung ihrer ersten Kollektion Home Watches Pe- ter Mager als Partner gewon- nen. Während Jacques Dousse der Grafiker ist, Eddy ein ehe- maliger Profi-Snowboarder, bringt der früher bei Swatch tätige Kommunikationsspezi- alist Mager Kontakte aus der Lifestyle-, Mode- und Kunst- szene mit. Er ist überzeugt: «Das Set-up ist gut, damit soll- ten wir Erfolg haben.» Dazu machen im Verwal- tungsrat der Firma der Welt- klasse-Snowboarder Gigi Rüf sowie der Gründer der Pro- duktionsfirma für Snowboard- filme, Patrick Armbruster mit. Ganz neu wirbt der Snowboar- der Travis Rice für Home Wat- ches. Auf You Tube haben neun Millionen Leute einen Snowboard-Clip von Rice an- geschaut. «Rice verdient mit uns kein Geld», so Eddy Dousse. «Aber es bringt ihm etwas. Es ist für ihn eine Inves- tition, die sich längerfristig auszahlt.» Längerfristig denken auch die Schöpfer der Home Watch. Letztes Jahr war Home das er- ste Mal an der Messe Ispo, bis Ende März gingen Bestellun- gen von Verteilern ein, und seit Oktober wird für diese produziert. Vor einem Monat waren die Freiburger das zweite Mal bei der Münchner Messe, und die Ausstellungsfläche wie die Zahl der Verteiler hat sich ver- doppelt. In sieben Ländern verkauft sich die Freiburger Uhr bereits. Partner habe die Firma sogar in den USA, Japan und Kanada gefunden, und ei- ne Anfrage gebe es von einem indischen Verteiler. Im Kanton Freiburg wird die Uhr in zwei Geschäften verkauft. Die erste Home Watch ging vor vier Mo- naten über den Ladentisch. Vorerst nur Quarz «Eigentlich dauert eine Auf- bauphase drei Jahre», so Eddy Dousse. «Aber wir konnten schon so viele Märkte öffnen, das Interesse ist schon fast zu gross.» Bestell- und Verkaufs- zahlen wollen sie noch nicht verraten. Dazu sei der Zeit- punkt noch zu früh. Derzeit umfasst die Freiburger Uhrenkollektion drei Linien in je vier Ausführungen von 300 bis rund 550 Franken. Für das kommende Jahr wollen die Jungunternehmer auf 24 Modelle vergrössern. Das Sor- timent ist auf Quarz-Uhren beschränkt. «Es gibt eine Nachfrage für mechanische Uhren», so Jacques Dousse. «Aber das braucht mehr Kun- denservice. Vielleicht wird das in Zukunft einmal unser show case.» Zeitreisende aus Freiburg: Eddy Dousse, Peter Mager und Jacques Dousse (v. l. n. r.). Bild Aldo Ellena Chronologie Die Idee zweier Teenager Jacques und Eddy Dousse konnten sich schon als Teena- ger nicht an der Auslage eines Snowboard-Geschäfts sattse- hen und sagten sich: «So et- was möchten wir auch ma- chen.» Daraus entstand 1998 die T-Shirt-Linie «Home». Bei- de besuchten weiterbildende Schulen und führten die T- Shirt-Linie nebenbei. 2003 wurde die Marke offiziell, 2008 war das Label etabliert. Damals entstand die Idee, die Marke zusammen mit einer Uhrenkollektion auf eine pro- fessionelle Basis zu stellen. Peter Mager stiess zum Team, und vor einem Jahr wurde die erste Uhr hergestellt. uh J acques und Eddy Dousse bekennen, dass sie zu Be- ginn der Entwicklung ih- rer Geschäftsidee noch nicht viel von Uhren wussten. Ihr Input ist vor allem das Design. Das Freiburger Atelier zeich- net die Uhr zweidimensional; zu 3-D wird sie bei den Ge- schäftspartnern. Die Dousse- Brüder suchen Muster aus und fassen in Worte, wie das Design aussehen soll; der Freiburger Uhrendesigner Jé- rôme Berbier setzt es dann auf die Uhr um. Das Gehäuse und das Uhrwerk baut dage- gen eine Bieler Uhrenfabrik. Um welche es sich handelt, wird bei Marken wie Home Watch nicht kommuniziert. Nur so viel sagt Eddy Dousse: «Es ist ein Hersteller, der be- reits 50 Jahre im Geschäft ist.» Als «schlicht und zeitlos» bezeichnen die Designer ihre Uhr. Tatsächlich kommen die Einzelheiten von Home Watches erst auf den zweiten Blick zum Ausdruck. So mag zum Beispiel ein Zeiger blau sein, und dann ist auch ein Streifen auf der Rückseite des Armbands im selben Blau. Dazu kommt das eingravierte kleine Chalet – das Marken- zeichen für Home. Oder dann steht oben auf dem Zifferblatt statt einer Zwölf ein R. Jacques Dousse erklärt: «Das ist ein klei- nes Augenzwinkern von uns: R steht für Replica, also Fälschung.» uh Design: Schlichtheit mit Liebe zum Detail Nomination für Freiburger FREIBURG Zwei Freiburger Pro- fessoren werden in die Euro- päische Akademie der Wissen- schaften und Künste aufge- nommen: der Kirchenhistori- ker Mariano Delgado, Dekan der Theologischen Fakultät, und Volker Reinhardt, Pro- fessor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit. Delgado leitet an der Universität das Institut für das Studium der Religionen und des interreligiösen Dialogs. Die Nomination würdigt seine Forschungsarbeit zur Kirchen- geschichte, zur europäischen Religions- und Kulturge- schichte sowie zum interreli- giösen Dialog. Reinhardt wird für seine Forschung über die Renaissance ausgezeichnet. Die Aufnahme findet am 3. März in Salzburg statt. Die Akademie vereint über 1200 Mitglieder, darunter 25 Nobel- preisträger. fca Profi-Zuhörkurse an der Universität Freiburg Die Lebensgeschichten anderer professionell aufbereiten: das ist das Ziel eines neuen Kurses an der Universität Freiburg. FREIBURG Erstmals wird an einer Schweizer Universität eine Weiterbildung (CAS) für die Aufzeichnung von Lebensge- schichten angeboten. Der Lehrgang der Weiterbildungs- stelle in Freiburg wird mit ei- nem Diplom abgeschlossen. Er wird laut einer Mitteilung der Universität allerdings nur auf Französisch angeboten. Die Kernidee ist, dass ein Aufzeichner die Lebensge- schichten nicht nur mit einem Aufnahmegerät registriert, son- dern zugleich auch als Ge- sprächspartner, Biograf und Mitautor fungiert. Die Arbeit beinhaltet auch Recherchen in Archiven. Erlernt werden In- terviewtechniken, zwischen- menschliche Kompetenzen, Schreibfertigkeiten sowie eine professionelle Grundhaltung, welche die ethische Reflexion einbezieht. Angesprochen werden Pfle- gefachleute, Lehrer, Psycholo- gen oder Psychotherapeuten, aber auch Schriftsteller und Historiker. Die zweijährige Ausbildung besteht aus drei Stufen. Auf der ersten geht es um das Erzählen über sich selber, in der zweiten um das Aufzeichnen einer Lebensge- schichte einer anderen Person und in der dritten um Auf- zeichnungen in einem insti- tutionellen Kontext. Mit dem Lehrgang soll die professio- nelle Aufbereitung von Le- bensgeschichten gefördert wer- den. Dafür bietet er das Rüst- zeug an. fca David Queloz ist der neue Spitaldirektor im Daler Ein 42-jähriger Versicherungsfachmann übernimmt die Leitung des Freiburger Spitals Daler. Er tritt seine Stelle am 1. Juni an. FREIBURG Die Nachfolge des Muntelierers Hannes Wittwer als Direktor des Freiburger Pri- vatspitals Daler ist geregelt. Der Stiftungsrat und der Vor- stand haben David Queloz auf den Posten berufen, wie das Spital gestern gemeldet hat. Queloz ist 42 Jahre alt und zur- zeit Mitglied der Direktion bei der Walliser Groupe Mutuel, dem drittgrössten Krankenver- sicherer in der Schweiz. Queloz wuchs in Freiburg auf und ist Doktor der Mathe- matik. Ausserdem bildete er sich zum Versicherungsfach- mann weiter. Er habe profun- de Kenntnisse sowohl des Ge- sundheitswesens wie auch im Management, heben die Ver- antwortlichen hervor. Der ver- heiratete Vater von zwei Kin- dern und begeisterte Hobby- Sportler wird seine Arbeit als Direktor des Daler-Spitals am 1. Juni aufnehmen. Der noch amtierende Direk- tor Wittwer wird dann eine neue Führungsaufgabe als CEO der Gruppe Senevita AG übernehmen. Senevita führt die Résidence Beaulieu in Murten und schweizweit elf weitere Betriebe mit 600 Ange- stellten. Der Muntelierer Hannes Wittwer sagte bei der Ankün- digung seines Wechsels, er übergebe das Daler-Spital in einer äusserst erfolgreichen Phase. Soeben hat es einen Anbau für die Geburtenabtei- lung eröffnet. fca FDP See lehnt die Bauspar- Initiative ab KERZERS «Der mit der Bauspar- Initiative geplante Steuerab- zug bevorteilt einseitig Gut- verdienende», schreibt die FDP See in einer Mitteilung zu den vier eidgenössischen Ab- stimmungsvorlagen. Entge- gen der Ja-Parole der kanton- alen FDP empfiehlt die FDP See deshalb den Stimmbür- gern, die Bauspar-Initiative abzulehnen. Bei den vier an- deren Vorlagen weicht die Be- zirkspartei nicht von der Kan- tonalpartei ab: Sie sagt Nein zur Ferien-Initiative, Nein zur Buchpreisbindung, Nein zur Zweitwohnungsbau-Initiative und Ja zur Neuregelung der Geldspiele. Für die Ersatzwahl in den Ständerat rührt die FDP See die Werbetrommel für Jacques Bourgeois. Er sei «dossiersi- cher und verantwortungsbe- wusst», schreibt die Partei. hs

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Mittwoch, 29. Februar 2012

Freiburger Nachrichten schwerpunkt 3

Eine Freiburger Uhr am Puls der ZeitLifestyle und Swiss Made zugleich – mit diesen Attributen bringt das «Label Home» eine Uhrenkollektion auf den Markt. Konzeptund Design stammen aus Freiburg, die Technik aus Biel – und die Kundschaft bereits im ersten Jahr aus der ganzen Welt.

URS HAENNI

Wer mit den Brüdern Jacquesund Eddy Dousse Kontakt aufnehmen will, der wird anIngrid verwiesen. ingrid@ -whereishome.com beantwor-tet denn auch schnell die Mail-Anfrage, doch beim Termin imAtelier gleich oberhalb des Ca-fé Populaire an der rue St-Mi-chel ist Ingrid nicht da. Sie seigerade mal weg, sagt EddyDousse. «Alle wollen sie ken-nenlernen», verrät er. Aber hatsie je schon jemand gesehen?Der gelernte Grafiker JacquesDousse klickt auf seinen Lap-top und stellt Ingrid vor: ein T-Shirt-Design, die Silhouette einer Sekretärin an einerSchreibmaschine.Ingrid ist seit den Anfangs-

zeiten beim Label Home da-bei. Sie ist Teil einer Marke,oder wie Eddy Dousse sagt: «Esist ein Universum um eineMarke herum, und Ingrid istTeil dieses Universums.»

Ispo statt BaselworldErst ein Universum mit T-

Shirts und Accessoires, seitknapp einem Jahr stehen aberUhren im Zentrum. HomeWatches. Made in Freiburg.«Wir fahren mit unserer Uhr

nicht an die Baselworld, son-dern an die Ispo nach Mün-chen», so Eddy Dousse. Es ist ei-ne Lifestyle-Messe, die sich umAction-Sportarten dreht. Oderwie es Jacques Dousse aus-drückt: «Die heilige Dreifaltig-keit: Skate, Snowboard undSurf.» Sein Bruder Eddy ergänzt:«Wir decken eine Nische ab, mitwenig Konkurrenz. Die Ziel-gruppe ist sehr klar: eher Junge,so von 25 bis 40 Jahren.» Was ih-re Uhr von der Konkurrenz imgleichen Segment abhebe, seidas Gütesiegel Swiss Made.

Durch Krise ausgebremstDie Idee, mit Uhren und Ac-

cessoires den Markt zu er-obern, entstand vor ein paarJahren. Doch da prallte dasProjekt erst einmal auf die Rea-litäten der Wirtschaftskrise. In-vestoren zu finden war fast un-möglich. Und von der Wirt-schaftsförderung gab es auchkeine Unterstützung. «Wirwurden nicht als innovativ an-gesehen», so Jacques Dousse.

Stattdessen haben die bei-den Brüder ein Netzwerk auf-zubauen begonnen. «UnsereStrategie ist folgende: Wer in-vestiert, der bringt Kompetenzmit ein und wird aktiver Part-ner», so Eddy Dousse. SeinBruder ergänzt: «Sie investie-ren Geld und Herz in unserProjekt.»

Ein ErfolgsrezeptSo haben die beiden Dousse

zur Lancierung ihrer erstenKollektion Home Watches Pe-ter Mager als Partner gewon-nen. Während Jacques Dousseder Grafiker ist, Eddy ein ehe-maliger Profi-Snowboarder,bringt der früher bei Swatchtätige Kommunikationsspezi-alist Mager Kontakte aus der Lifestyle-, Mode- und Kunst -szene mit. Er ist überzeugt:«Das Set-up ist gut, damit soll-ten wir Erfolg haben.»

Dazu machen im Verwal-tungsrat der Firma der Welt-klasse-Snowboarder Gigi Rüfsowie der Gründer der Pro-duktionsfirma für Snowboard-filme, Patrick Armbruster mit.Ganz neu wirbt der Snowboar-der Travis Rice für Home Wat-ches. Auf You Tube habenneun Millionen Leute einenSnowboard-Clip von Rice an-geschaut. «Rice verdient mituns kein Geld», so Eddy Dousse. «Aber es bringt ihmetwas. Es ist für ihn eine Inves-tition, die sich längerfristigauszahlt.»Längerfristig denken auch

die Schöpfer der Home Watch.Letztes Jahr war Home das er-ste Mal an der Messe Ispo, bisEnde März gingen Bestellun-gen von Verteilern ein, undseit Oktober wird für dieseproduziert.Vor einem Monat waren die

Freiburger das zweite Mal beider Münchner Messe, und dieAusstellungsfläche wie dieZahl der Verteiler hat sich ver-doppelt. In sieben Ländernverkauft sich die FreiburgerUhr bereits. Partner habe dieFirma sogar in den USA, Japanund Kanada gefunden, und ei-ne Anfrage gebe es von einemindischen Verteiler. Im KantonFreiburg wird die Uhr in zweiGeschäften verkauft. Die ersteHome Watch ging vor vier Mo-naten über den Ladentisch.

Vorerst nur Quarz«Eigentlich dauert eine Auf-

bauphase drei Jahre», so EddyDousse. «Aber wir konntenschon so viele Märkte öffnen,das Interesse ist schon fast zugross.» Bestell- und Verkaufs-zahlen wollen sie noch nichtverraten. Dazu sei der Zeit-punkt noch zu früh. Derzeitumfasst die FreiburgerUhrenkollektion drei Linienin je vier Ausführungen von300 bis rund 550 Franken. Fürdas kommende Jahr wollendie Jungunternehmer auf 24Modelle vergrössern. Das Sor-timent ist auf Quarz-Uhrenbeschränkt. «Es gibt eineNachfrage für mechanischeUhren», so Jacques Dousse.«Aber das braucht mehr Kun-denservice. Vielleicht wirddas in Zukunft einmal unsershow case.»

Zeitreisende aus Freiburg: Eddy Dousse, Peter Mager und Jacques Dousse (v. l. n. r.). Bild Aldo Ellena

ChronologieDie Idee zweierTeenagerJacques und Eddy Doussekonnten sich schon als Teena-ger nicht an der Auslage einesSnowboard-Geschäfts sattse-hen und sagten sich: «So et-was möchten wir auch ma-chen.» Daraus entstand 1998die T-Shirt-Linie «Home». Bei-de besuchten weiterbildendeSchulen und führten die T-Shirt-Linie nebenbei. 2003wurde die Marke offiziell,2008 war das Label etabliert.Damals entstand die Idee, dieMarke zusammen mit einerUhrenkollektion auf eine pro-fessionelle Basis zu stellen.Peter Mager stiess zum Team,und vor einem Jahr wurde die erste Uhr hergestellt. uh

Jacques und Eddy Doussebekennen, dass sie zu Be-ginn der Entwicklung ih-

rer Geschäftsidee noch nichtviel von Uhren wussten. IhrInput ist vor allem das Design.Das Freiburger Atelier zeich-net die Uhr zweidimensional;zu 3-D wird sie bei den Ge-schäftspartnern. Die Dousse-Brüder suchen Muster ausund fassen in Worte, wie dasDesign aussehen soll; derFreiburger Uhrendesigner Jé-rôme Berbier setzt es dannauf die Uhr um. Das Gehäuseund das Uhrwerk baut dage-gen eine Bieler Uhrenfabrik.Um welche es sich handelt,wird bei Marken wie HomeWatch nicht kommuniziert.Nur so viel sagt Eddy Dousse:

«Es ist ein Hersteller, der be-reits 50 Jahre im Geschäft ist.»Als «schlicht und zeitlos»

bezeichnen die Designer ihreUhr. Tatsächlich kommendie Einzelheiten von HomeWatches erst auf den zweitenBlick zum Ausdruck. So magzum Beispiel ein Zeiger blausein, und dann ist auch einStreifen auf der Rückseite desArmbands im selben Blau.Dazu kommt das eingraviertekleine Chalet – das Marken-zeichen für Home.Oder dann steht oben auf

dem Zifferblatt statt einerZwölf ein R. Jacques Dousseerklärt: «Das ist ein klei-nes Augenzwinkern von uns:R steht für Replica, also Fälschung.» uh

Design: Schlichtheit mit Liebe zum Detail

Nomination fürFreiburgerFREIBURG Zwei Freiburger Pro-fessoren werden in die Euro-päische Akademie der Wissen-schaften und Künste aufge-nommen: der Kirchenhistori-ker Mariano Delgado, Dekander Theologischen Fakultät,und Volker Reinhardt, Pro -fessor für Allgemeine undSchwei zer Geschichte derNeu zeit. Delgado leitet an derUniversität das Institut für dasStudium der Religionen unddes interreligiösen Dialogs.Die Nomination würdigt seineForschungsarbeit zur Kirchen -geschichte, zur europäischenReligions- und Kulturge-schichte sowie zum interreli-giösen Dialog. Reinhardt wirdfür seine Forschung über dieRenaissance ausgezeichnet.Die Aufnahme findet am 3.März in Salzburg statt. DieAkademie vereint über 1200Mitglieder, darunter 25 Nobel-preisträger. fca

Profi-Zuhörkurse an derUniversität FreiburgDie Lebensgeschichtenanderer professionellaufbereiten: das ist dasZiel eines neuen Kurses ander Universität Freiburg.

FREIBURGErstmals wird an einerSchweizer Universität eineWeiterbildung (CAS) für dieAufzeichnung von Lebensge-schichten angeboten. DerLehrgang der Weiterbildungs-stelle in Freiburg wird mit ei-nem Diplom abgeschlossen.Er wird laut einer Mitteilungder Universität allerdings nurauf Französisch angeboten.Die Kernidee ist, dass ein

Aufzeichner die Lebensge-schichten nicht nur mit einemAufnahmegerät registriert, son -dern zugleich auch als Ge-sprächspartner, Biograf undMitautor fungiert. Die Arbeitbeinhaltet auch Recherchen in

Archiven. Erlernt werden In-terviewtechniken, zwischen-menschliche Kompetenzen,Schreibfertigkeiten sowie eineprofessionelle Grundhaltung,welche die ethische Reflexioneinbezieht.Angesprochen werden Pfle-

gefachleute, Lehrer, Psycholo-gen oder Psychotherapeuten,aber auch Schriftsteller undHistoriker. Die zweijährigeAusbildung besteht aus dreiStufen. Auf der ersten geht esum das Erzählen über sich selber, in der zweiten um dasAufzeichnen einer Lebensge-schichte einer anderen Personund in der dritten um Auf-zeichnungen in einem insti -tutionellen Kontext. Mit demLehrgang soll die professio-nelle Aufbereitung von Le -bensgeschichten gefördert wer -den. Dafür bietet er das Rüst-zeug an. fca

David Queloz ist der neueSpitaldirektor im DalerEin 42-jähriger Versicherungsfachmannübernimmt die Leitungdes Freiburger Spitals Daler. Er tritt seine Stelleam 1. Juni an.FREIBURG Die Nachfolge desMuntelierers Hannes Wittwerals Direktor des Freiburger Pri-vatspitals Daler ist geregelt.Der Stiftungsrat und der Vor-stand haben David Queloz aufden Posten berufen, wie dasSpital gestern gemeldet hat.Queloz ist 42 Jahre alt und zur-zeit Mitglied der Direktion beider Walliser Groupe Mutuel,dem drittgrössten Krankenver-sicherer in der Schweiz. Queloz wuchs in Freiburg

auf und ist Doktor der Mathe-matik. Ausserdem bildete ersich zum Versicherungsfach-mann weiter. Er habe profun-

de Kenntnisse sowohl des Ge-sundheitswesens wie auch imManagement, heben die Ver-antwortlichen hervor. Der ver-heiratete Vater von zwei Kin-dern und begeisterte Hobby-Sportler wird seine Arbeit alsDirektor des Daler-Spitals am1. Juni aufnehmen.Der noch amtierende Direk-

tor Wittwer wird dann eineneue Führungsaufgabe alsCEO der Gruppe Senevita AGübernehmen. Senevita führtdie Résidence Beaulieu inMurten und schweizweit elfweitere Betriebe mit 600 Ange-stellten.Der Muntelierer Hannes

Witt wer sagte bei der Ankün-digung seines Wechsels, erübergebe das Daler-Spital ineiner äusserst erfolgreichenPhase. Soeben hat es einenAnbau für die Geburtenabtei-lung eröffnet. fca

FDP See lehntdie Bauspar-Initiative abKERZERS «Der mit der Bauspar-Initiative geplante Steuerab-zug bevorteilt einseitig Gut-verdienende», schreibt dieFDP See in einer Mitteilung zuden vier eidgenössischen Ab-stimmungsvorlagen. Entge-gen der Ja-Parole der kanton-alen FDP empfiehlt die FDPSee deshalb den Stimmbür -gern, die Bauspar-Initiativeabzulehnen. Bei den vier an-deren Vorlagen weicht die Be-zirkspartei nicht von der Kan-tonalpartei ab: Sie sagt Neinzur Ferien-Initiative, Nein zurBuchpreisbindung, Nein zurZweitwohnungsbau-Initiativeund Ja zur Neuregelung derGeldspiele.Für die Ersatzwahl in den

Ständerat rührt die FDP Seedie Werbetrommel für JacquesBourgeois. Er sei «dossiersi-cher und verantwortungsbe-wusst», schreibt die Partei. hs