frischluft #04

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das unabhängige Jugendmagazin DAGEGEN BERLIN | PODCAST | COLLAGEN BANDCONTESTS | ZIVILDIENST & FSJ Null Euro | 2012 | Null-Vier

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frischluft - das unabhängige Jugendmagazin aus Linz Dagegen. Das ist nicht nur ein Schlagwort, das ist ein Aufschrei, ein Ruf nach Veränderung. Und es ist das Thema unserer Coverstory. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf den weltweiten Protestbewegungen.

Transcript of frischluft #04

  • das unabhngige Jugendmagazin

    DAGEGENBERLIN | PODCAST | COLLAGEN

    BANDCONTESTS | ZIVILDIENST & FSJ

    Nul

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    2012

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  • Kultur- & Medienplattf

    orm

    Sag, was du denkst, ganz frei von der Leber w

    eg. Wir suchen Leute, die in

    ihrer Freizeit lieber kreativ als komats sind, b

    erauscht vom Recht der freien

    Meinungsuerung. Wir suchen freiwillige Re

    dakteurInnen, FotografInnen,

    GrafikerInnen.

    http://facebook.com/junQ.at || http://junQ.at/

    Sag, was du denkst, ganz frei von der Leber w

    eg. Wir suchen Leute, die in

    ihrer Freizeit lieber kreativ als komats sind, b

    erauscht vom Recht der freien

    Meinungsuerung. Wir suchen freiwillige Re

    dakteurInnen, FotografInnen,

    GrafikerInnen.

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    MAINSTREAM KOTZT DICH AN?

    Dann kotz dich aus! MAINSTREAM KOTZT D

    ICH AN?

    Dann kotz dich aus!

    DeSIlluSIonIeRt?

  • Dagegen. Das ist nicht nur ein Schlagwort, das ist ein Aufschrei, ein Ruf nach Vernderung. Und es ist das Thema unserer Coverstory.

    Inzwischen hat sich auch hinter den Kulissen eures Lieblingsmagazins ein bisschen was verndert: Mit dieser Ausgabe hat frischluft eine neue Chefredaktion und wir freuen uns alle drei sehr, euch durch das neue Heft und hoffentlich auch noch durch weitere Ausgaben fhren zu drfen.

    Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf den weltweiten Protestbewegungen. Dazu passend stellt sich auch eine lokale Initiative, nmlich Frhling2012 aus Linz, nher vor. Wir werfen auerdem einen Blick auf Nordkorea, ber dessen innere Verhltnisse man fr gewhnlich sehr wenig mitbekommt.

    Dass man nicht nur zum Protestieren auf die Strae gehen kann, zeigt uns Julia, die ein paar Outdoor-Aktivitten aus Offline-Zeiten wieder ausgegraben hat. Wer dann noch weiter aktiv werden will, darf sich von Daniel zeigen lassen, wie man selber einen Podcast macht, oder ihr informiert euch auf Seite 23 ber den Zivildienst und das Freiwillige Soziale Jahr. Ihr macht lieber Musik und habt vor, bei einem Bandcontest mitzumachen, dann interessiert euch der Artikel von Christoph auf Seite 28 bestimmt. Und wenn euch nichts mehr hlt, knnt ihr euch die Tipps von Daniela fr Berlin zu Herzen nehmen.

    Wir von der Chefredaktion haben uns frs Erste genug engagiert und lehnen uns mal kurz zurck. Aber bis zur nchsten Redaktionssitzung ist es ja nicht mehr lang, ...

    Fr das frischluft-Team Erli, Kathi und Michael

    INHALT04 SO ENTSTEHT FRISCHLUFT WIE ENTSTEHT SO EIN JUGENDMAGAZIN EIGENTLICH?

    06 BERLIN DANIELA WAR LETZTEN SOMMER IN BERLIN.08 FRHLING2012 GERDA SCHREIBT BER DAS LINZER PROJEKT FRHLING 2012.

    10 DAGEGEN OCCUPY UND DAS WUTBRGERTUM. ALLES WAS DU DARBER WISSEN SOLLTEST.15 DINGS, DINGS, DINGS FNF DINGE UM IN DEN FRHLING ZU STARTEN.

    18 SUDOKU FALLS ES EINMAL FAD IST.

    19 3D-CHARAKTERE WIE ENTSTEHEN SIE?

    20 PODCAST WAS IST EIN PODCAST? WAS BRAUCHT MAN DAZU UND WORAUF SOLLTE MAN ACHTEN?

    22 NORDKOREA WAS SPIELT SICH IN NORDKOREA SO AB?

    23 ZIVILDIENST & FSJ BUNDESHEER - NEIN, DANKE!? EIN JAHR MAL ETWAS AUSPROBIEREN - ETWAS ERLEBEN?!24 KONZERTFOTOS VIER SUBTEXT.AT FOTOGRAFiNNEN ERKLREN WAS SIE DARAN FASZINIERT.

    26 FENSTER ZUM HOF & INDIE ZWEI KOLUMNEN: ANTRUE VON ANDI&ALEX UND KEVIN VON DER BAND BILBAO.

    28 BANDCONTESTS WAS SIE WIRKLICH BRINGEN.29 COLLAGEN SCHERE, KLEBER UND PAPIER.

    30 STERREICH MORGEN & LIEBER OSTERHASE! ZWEI SATIREN VON KATHARINA.

    31 EVENTKALENDER PARTYS UND KONZERTE AUF DENEN DU SEIN SOLLTEST.

    06 23 2810

    Audrey Penven (CC by-nc-sa)

    EDITORIAL

    Kultur- & Medienplattf

    orm

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    ihrer Freizeit lieber kreativ als komats sind, b

    erauscht vom Recht der freien

    Meinungsuerung. Wir suchen freiwillige Re

    dakteurInnen, FotografInnen,

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    erauscht vom Recht der freien

    Meinungsuerung. Wir suchen freiwillige Re

    dakteurInnen, FotografInnen,

    GrafikerInnen.

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    MAINSTREAM KOTZT DICH AN?

    Dann kotz dich aus! MAINSTREAM KOTZT D

    ICH AN?

    Dann kotz dich aus!

    DeSIlluSIonIeRt?

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    Inha

    lt/Ed

    itoria

    l

  • Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie denn eigentlich eine Zeitschrift entsteht? Nein? Hier erfahrt ihr, wie das Team von frischluft es schafft, vierteljhrlich eine neue Ausgabe auf die Fe zu stellen. SCHRITT 1 DIE REDAKTIONSSITZUNG Bevor sich alle an die Schreibarbeit machen, bentigt man zuallererst ein Konzept und die Inhalte des neuen Heftes. Um diese Denkarbeit zu erledigen, trifft sich das gesamte frischluft-Team drei Monate vor dem Erscheinungsdatum der neuen Ausgabe, um die vorherige Ausgabe durchzubesprechen und neue Themen zu sammeln was natrlich alles bei netter Atmosphre und Kaffee und Kuchen geschieht. Wenn die Themen festgelegt wurden, geht es darum, den Seitenspiegel aufzustellen. Sprich, welcher Text wie lange ist und auf welcher Seite dieser spter erscheinen wird. Zu guter Letzt werden noch die Deadlines fr Textredaktion, Lektorat und Layout festgelegt.

    SCHRITT 2 DER SCHREIBVORGANG Leider halten nicht alle die gesetzten Deadlines ein und so besteht diese Phase fr das Chefredaktionsteam nicht nur aus reinem Texte Verfassen, sondern auch daraus, die Schreiberlinge zu erinnern, dass sie die Texte zeitig abliefern sollen, damit diese dann Korrektur gelesen werden knnen. Nachdem der Redaktionsschluss um mindestens zwei Wochen nach hinten verlegt wird, trudeln dann doch alle Texte ein und man kann schon vage erkennen, dass die losen Texte einmal ein frischluft-Magazin werden sollen.

    SCHRITT 3 DAS LEKTORAT Die Aufgabe des Lektoratsteams besteht darin, die geschriebenen Texte auf jegliche Art von Fehlern zu durchsuchen und auf ihre Verstndlichkeit zu berprfen. Das geschieht entweder bei einem Lektoratstreffen oder rein elektronisch.

    SCHRITT 4 DAS LAYOUT Einen Monat bevor die Ausgabe an die

    Druckerei gesendet wird ist nun das Layoutteam an der Reihe. Zwischen zwei

    und fnf Personen kmmern sich um die grafische Gestaltung des Heftes und versuchen ein Cover zu kreieren, das ins Auge sticht und die Lust weckt, frischluft

    von vorne bis hinten durchzulesen.

    SCHRITT 5 DER DRUCK & DAS VERTEILEN

    Wenn die finale Version bei der Druckerei gelandet ist, beginnt das frischluft-Team zu bangen und die Spannung

    steigt. Eine Woche nach dem Senden an die Druckerei stehen dann 5000 frischluft-Hefte, in Kisten verpackt, vor der Tre und warten darauf, verteilt zu werden. Der harte Kern des frischluft-Teams hat dann die Aufgabe egal bei welcher Witterung frischluft zu verteilen und die Hefte

    in Lokalen aufzulegen.

    SCHRITT 6 NEUE INTERESSIERTE

    MENSCHEN FINDEN Wir suchen immer neue RedakteurInnen, FotografInnen oder GrafikerInnen im Alter zwischen 16 und 28, die bei

    frischluft mitarbeiten mchten. Die nchste Mglichkeit, einen Einblick zu bekommen gibt, es am 21. April 2012,

    um 16 Uhr, in der Lederergasse 7 im 2. Stock. Dort findet die nchste frischluft Redaktionssitzung statt und wir

    planen die nchste Ausgabe. Falls dir das zu spt ist, kannst du auch bei den wchentlichen junQ.at Meetings

    vorbei schauen, welche immer freitags um 19 Uhr stattfinden. Weiter Informationen findest du auch

    unter http://frischluft.at oder http://facebook.com/junQ.at.

    SCHRITT 7 DIE FINANZIERUNG

    Ist die eine Ausgabe fertig, mssen wir schon wieder an die nchste denken und uns auf die Suche nach Inseraten

    und FrdergeberInnen machen. Wenn du jemanden weit, der/die gerne in frischluft inserieren wrde, schau

    auf http://frischluft.at/inserieren oder schicke ein Mail an [email protected].

    TEXT KATHI

    VON KAFFEE & KUCHEN ZU frischluft IN

    DEINEM ZIMMERDIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

    EINER frischluft AUSGABE

    04

    In eigener Sache

  • Text Julia

    Gerade die saftig grnen Wiesen laden um diese Jahreszeit dazu ein, sich in sie hineinzulegen und dabei die vorbeiziehenden Schfchenwolken zu beobachten. Wichtig ist dabei natrlich eine passende Picknickdecke, am besten isoliert, damit man mglichst angenehm und trocken liegen und trumen kann.

    Wem die Ruhe dabei zu laut ist, der/die kann mit ei-nem stylischen RETRO-RADIO fr unterwegs den Lieblingssender berallhin mitnehmen. Natr-lich nur, wenn die Freundin oder der Freund mit der Gitarre gerade keine Zeit hat, um die eigene Gesangseinlage zu begleiten.

    Doch aktiv werden, lautet die Devise! Und was wre dazu besser geeignet als BOCCIA: Bestimmt kennt ihr noch die groen bunten Plastikkugeln, mit de-nen man sich fr Stunden beschftigen konnte.

    Fr alle jene, die ihr Gehirn ein wenig auf-frischen wollen, gibts hier die Spielanlei-tung:

    Es gibt acht groe Kugeln in vier verschiedenen Far-ben und eine kleine Zielkugel. Als erstes wird eine Startli-nie gezogen und anschlieend die Zielkugel geworfen. Nachein-ander versuchen nun alle, mit einer groen Kugel der Zielkugel mglichst nahe zu kommen oder bereits geworfene Kugeln von dieser weiter weg zu schieen. Die unterschiedlichen Farben helfen beim Zuordnen zu den Personen. Gewonnen hat, wes-sen Kugel am nchsten an der Zielkugel liegt.

    Eine ebenfalls beliebte Variante dieses Spiels stellt die Version mit Murmeln dar. Dazu einfach ein kleines Loch im Boden ma-chen, in das die Murmel durch Schnippen oder Flippen befr-dert werden soll.

    Nachdem man nun die Arme ein wenig bewegt hat, geht es mit sportlicher Bettigung fr die Beine weiter:

    mit GUMMIHPFEN! Dafr bentigt man ein etwa drei Meter langes Gummiband und, ganz wichtig, zwei Freunde mit denen man das ganze Spielen kann!

    Und so funktionierts: Zwei SpielerInnen stehen sich gegenber und spannen das Band um ihren Krper, je nach Schwierigkeits-

    grad um die Knchel (einfach), das Knie (mittel) oder die Hfte (schwierig). Zustzlich wird durch die

    Beinstellung (eng normal weit auseinan-der) das Hpfen erschwert bzw. erleichtert.

    Eine dritte Person hpft nun rhythmisch in, auf oder zwischen dem Gummiband. Wenn er/sie die Abfolge fehlerfrei mei-stert, so erhht sich der Schwierig-keitsgrad; bei einem Fehler ist der/die Nchste an der Reihe.

    Mgliche Fehler sind z. B. den Gummi zu berhren, daran hngenbleiben, ei-

    nen Sprung auslassen, die Reihenfolge der Sprnge falsch durchfhren oder im

    falschen Feld landen.Mit dem Spruch: Seite, Seite, Mitte, Breite,

    Seite, Seite, Mitte, Raus knnt ihr dann auch schon den ersten Versuch wagen!

    Ausgepowert und frhlich gestimmt, packt man am Abend dann seine Sachen zusammen und macht sich klassisch mit Rollschu-hen wieder auf den Weg nach Hause. Bitte dabei nicht auf Helm und Schtzer vergessen! So steht dem Fahrspa nichts mehr im Wege. Besonders gute Laune verbreiten natrlich farbenfrohe Rollschuhe, ganz im Zeichen der Mode des Frhlings.

    retro frhlingDie ersten Sonnenstrahlen erwrmen Krper und Geist, wecken belebende Frhlingsgefhle in uns und machen vor allem Lust auf Aktivitten im Freien. Oft fehlt es aber an Ideen, wie man an einem schnen Frhlingstag die Zeit am besten verbringen knnte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick in die Vergangenheit, ja vielleicht sogar in die eigene Kindheit und zeigen, wie man frher einen

    freien Nachmittag gestaltet htte.

    Hobb

    ies

    05

    Hobb

    ies

  • DU BIST VERRCKT MEIN KIND, DU MUSST NACH BERLIN.

    Ein letzter Abschiedsruf aus dem Autofenster: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!, und los geht die Reise in den hohen Norden Deutschlands, in die Hauptstadt, die Metropole, die niemals schlft. Mehr als 700 Kilometer Autofahrt trennen mich von dem dreimonatigen Praktikum in der Berliner Kreativagentur KKLD, der eigenen Wohnung in der fremden Stadt und einer unvergleichlich tollen Zeit. Brandenburger Tor, Berliner Mauer, Fernsehturm, Currywurst, Kurfrstendamm, Alexanderplatz und vieles mehr sind nur aus Internet und Erzhlungen gelufig, lassen auf viele aufregende Momente hoffen und die Vorfreude ins Unermessliche steigen.

    Sind die bereits erwhnten, meist von Touristen berfluteten must-have-seen-places einmal abgehakt, geht es allerdings daran, die Stadt, ihre Geschichte und vor allem die BewohnerInnen kennen zu lernen. Vorab sei gesagt, wenn du hier nach langweiligen Fakten oder unrelevanten Details suchst, kannsteditgleichmawieda knicken.

    MANNOMANN, SONNABENDS KONZERT, MUSEUM ODER PARTY?

    Was man in Berlin machen kann? ALLES. Liebe Freunde der Unentschiedenheit, legt euch schon einmal einen Wrfel zurecht, denn es ist in der Tat nicht leicht, sich fr eines der kulturellen Angebote zu entscheiden. In der grten Stadt Deutschlands spielen Bands (aus wirklich allen existierenden Genres) ihre Konzerte und stellen daher eine starke Konkurrenz zu tollen Clubs, interessanten Museen und sonstigen bekannten kulturellen Vorzgen dar. Festivalfans kommen bestimmt auf dem Berlin Festival (2012, 07. + 08. September) im Flughafen Tempelhof & Club xberg, dem Fte de la Musique (2012, 21. Juni) in allen 12 Bezirken der Stadt, oder dem Internationalen Filmfestival, der Berlinale (jedes Jahr im Februar), auf ihre Kosten.

    Wer sich zwischen 6. und 10. Juni in Berlin herumtreibt, sollte unbedingt dem DMY (Internationales Festival fr Produktdesign) einen Besuch abstatten. Fr alle Modebegeisterten bietet die Stdtereise zum Zeitpunkt der Berliner Fashion Week ein wahres Spektakel.

    Kulturell und historisch Interessierten sind die staatlichen Museen auf der Museumsinsel, vor allem das Pergamonmuseum, nahe zu legen. Als junger Hpfer (unter 18!) ist der Besuch der circa achtzehn staatlichen Museen auerdem kostenlos. Aber auch sonst lohnt es sich Zeit und Geld dafr zu investieren.

    Sehr zu empfehlen ist auch das Kupferstichkabinett, das sich neben anderen Ausstellungsrumen im Kulturforum am Potsdamer Platz befindet. Dabei handelt es sich um das grte Museum der grafischen Knste in Deutschland, es umfasst Werke von Sandro Botticelli bis Andy Warhol. Wer sich fr ein bestimmtes Werk interessiert, kann sich dieses, nach kurzer Anmeldung, im Studiensaal vor die Augen stellen lassen. (Was darf es heute sein? Vielleicht ein Pablo Picasso?)

    * * Franz von Supp

    David Liuzzo/CC-Lizenz

    BERLINER MAUER

    FLUGHAFEN TEMPELHOF

    06

    Reisen

  • Egal wofr man sich schlussendlich entscheidet, wer sich mit einem Berliner am Sonnabend verabredet, sollte keinesfalls erst sonntags Abend aufkreuzen, sondern sich den damit gemeinten Samstag freihalten.

    URBAN FEAT. NATURE

    Es scheint als htte sich die Metropole das Ziel gesetzt, fr jedeN der 3,4 Millionen EinwohnerInnen einen grnen Baum, eine Blume oder was es sonst noch an Grnzeug gibt, in die Stadt zu pflanzen. Der damit uerst gelungene Mix aus urbanem Grostadtfeeling und atemberaubender Natur versprht in smtlichen Ecken Berlins eine reizvolle und sehr gemtliche Atmosphre. Ob mit Blick auf die Spree und Wasserpltschern im Ohr, im zentral gelegenen Groen Tiergarten oder in den Weiten des Mauerparks, zum Ausspannen zwischen Sightseeing und Shoppingtouren oder um einfach zu chillen, die Stadt hat gengend Raum zu bieten. Dem nicht genug, gibt es im stillgelegten Flughafen Tempelhof die Mglichkeit, sein eigenes Gemse anzubauen und zu ernten, vor allem Studierende und freischaffende KnstlerInnen sind dort anzutreffen.

    VON SCHRIPPEN, CURRYWURST UND BIERTRANSPORT

    Wer seinen Aufenthalt beendet, ohne die typisch berlinerische Currywurst gekostet zu haben, verpasst etwas! (Allerdings muss man es mit der kultigen Brhwurst nicht bertreiben und spart sich somit besser den Besuch im Currywurst-Museum.) Egal ob mit oder ohne Darm, mit Schrippe bei uns besser bekannt als Aufbackbrtchen

    oder Pommes, der Snack ist an Imbissbuden sowie auch in gehobenen Restaurants ein kulinarischer Genuss. Als Kaltgetrnk dazu dient eine Pulle Bier aus dem allseits bekannten Jutebeutel (sterreichisch: Stoffsackerl), der in der City immer dabei ist und als praktischer Transporter dient.

    VON OST NACH WEST, MAUERPARK UND DER REST

    Warum Berlin niemals schlft? - Weil sich selbst sonntags tausende Menschen im Mauerpark vergngen. Neben dem wirklich riesigen Flohmarkt, auf dem auch junge DesignerInnen ihre Arbeiten zum Verkauf anbieten, ldt die weitlufige Parkanlage zum Chillen und Schaukeln ein. Im abgewrackten Amphitheater kann man auerdem seine Karaoke-Knste unter Beweis stellen (Tanz, Jonglage u.. kommen gut an!). Nicht nur fr BerlinerInnen ist ein Sonntag im Mauerpark das Highlight der Woche. Also auf zum allsonntglichen Karaoke-Wahnsinn mit Menschen aus aller Welt! Wer nach einem aktiven Tag noch immer nicht genug von der Berliner Luft geschnappt hat, kann sich in einer der unzhligen Kneipen und Diskotheken austoben. Ordentlich abfeiern kann man vor allem im bekannten Lido und im Magnet Club. Wie auch bei uns sis mssen fr gewhnlich die Kippen drauen bleiben. Unterschiede zwischen dem damaligen Ost- und Westberlin sind heutzutage fr Auenstehende kaum noch erkennbar. Berlin ist Berlin. Anders, frisch und unheimlich sexy.

    Wer wei, vielleicht ergibt sich fr dich mehr als nur eine gewhnliche Stdtereise und du schliet dich John F. Kennedy mit den Worten Ich bin ein Berliner an.

    Text Daniela

    * Franz von Supp

    U-BAHN

    AUSSICHT VOM MAUERPARK

    07

    Reise

    n

  • WER SIND WIR?

    Wir sind kein Verein, keine NGO, auch keine Gewerkschaft und wir sind keine Lobby. Wir sind Frauen und Mnner, wir haben Jobs und Familien, wir sind alt, jung, dick, dnn, gro und klein und wir wollen nicht lnger zuschauen, wie scheinbar ausschlielich wirtschaftliche Interessen unsere Gesellschaft diktieren. Viele von uns leisten schon lngst wertvolle Beitrge zum unbedingt notwendigen Wandel in Richtung einer friedlichen, lebenswerten, chancengleichen, kologischen und nachhaltigen Gesellschaft. Wir sind auerdem berzeugt davon, dass wir nicht alleine dastehen, sondern dass sich ein groer Teil unserer Mitbrger und Mitbrgerinnen ein Umdenken wnscht. Wenn man sich in starren Systemen gefangen fhlt und nicht genau wei, wo und wie man sich engagieren kann, dann ist frhling2012 eine gute Mglichkeit zu erforschen, wo man sich mit seinen Interessen, Talenten und Fhigkeiten einbringen kann.

    Die Initiative frhling2012 sieht sich in erster Linie als Informations- und Vernetzungsplattform. Wir schaffen Strukturen, um bereits vorhandenes Wissen mglichst vielen Menschen zugnglich zu machen. Wir bndeln Potentiale, Krfte und Visionen und zeigen Mglichkeiten auf, wie Menschen ihre Sorgen und ihren rger ber soziale, politische oder wirtschaftliche Misstnde in engagierten Output, aktives Handeln und konkretes Tun verwandeln knnen.

    WAS LUFT SCHIEF?

    Wir sehen viele Lebensbereiche, wo die Dinge oft bis ins kleinste Detail im Argen liegen und wollen uns nicht lnger damit abfinden, wie es zurzeit luft. Scheinbar haben wir als Gesellschaft mittlerweile auch vieles verlernt, was fr unsere Groeltern noch selbstverstndlich war: nachhaltig und gemeinschaftlich zu leben, mit Achtung, Respekt und Rcksicht auf Mitmenschen und Ressourcen. Wie definieren wir unser Glck und unseren Wohlstand berhaupt? Mssen wir im blinden Konsumwahn tatschlich ber Leichen gehen, um glcklich zu sein? Das ist nicht nur sprichwrtlich zu verstehen, denn unser Luxus begrndet sich auf dem Elend der dritten, vierten, fnften Welt. Wre es nicht viel wichtiger, solidarisch zu denken und mit seinem Umfeld zu kooperieren, grozgig und mitfhlend zu sein und sich endlich von Egoismus und Gier abzuwenden?

    Wenn wir die wesentlichen Dinge und die Grundbedrfnisse des menschlichen Zusammenlebens wieder mehr beherzigen, wenn wir Wissen, das ber Generationen gesammelt wurde, wieder schtzen lernen und neu in die Hand nehmen, dann knnen wir unsere Wirklichkeit von Grund auf ndern und wir sind nicht der Willkr einiger weniger ausgesetzt. Es schliet sich nicht aus, dass wir das groe Ganze im globalen Zusammenhang sehen, uns lokal engagieren und unsere Welt in unserem unmittelbaren Umfeld selbst nachhaltig gestalten.

    WAS WOLLEN WIR?

    Ja, wir knnen uns ruhig empren ber die misslichen Zustnde in unserer Gesellschaft, das mssen wir sogar! Aber wir mssen auch bereit sein, uns zu informieren, uns zu vernetzen und uns zu engagieren! Es gibt so viele Mglichkeiten, um Neues zu schaffen und aus alten Denk- und Verhaltensmustern auszubrechen. Das ist unsere groe gemeinsame Chance.

    Unser marodes, lngst berholtes Wirtschaftssystem scheint langsam an allen Ecken und Enden zu zerbrseln und es ist mehr als offensichtlich, dass es so nicht weitergehen kann. Wir, als Gesellschaft, werden den Karren an die Wand fahren, wenn wir nicht umdenken. Obwohl uns suggeriert wird, dass man als Einzelperson nie und nimmer

    Unserer Meinung nach schreit die aktuelle soziale, gesellschaftspolitische und konomische Situation nach Vernderung. Initiiert von Stefan Schartlmller kam im Winter 2011 erstmals ein bunter Knuel engagier-ter Menschen zusammen und uns war klar: Wir mssen unsere Krfte bndeln. Und wir brauchen nichts neu zu erfinden! Engagement, Wissen, Ressourcen - das alles ist in Hlle und Flle vorhanden, denn wir le-ben in einer westlichen Wohlstandsgesellschaft und haben im Grunde alles was wir brauchen im berfluss.

    Foto vom Vernetzungstreffen von frhling2012

    08

    Politik/W

    elt retten

  • in der Lage ist, tatschlich etwas zu bewegen, ist lngst nicht alles so starr wie wir oft denken: Wenn wir uns zusammentun und durch aktive Teilnahme an der Zivilgesellschaft neue Wege gehen, knnen wir wieder Verantwortung bernehmen und unsere Zukunft selbst gestalten. Wir mssen in unserer Demokratie unseren Platz als Brger und Brgerinnen wieder ernst nehmen, denn nur so kann es zum notwendigen Wandel kommen. Sozial, kulturell und wirtschaftlich.

    WAS MACHEN WIR?

    Wir von frhling2012 treffen uns regelmig und unsere Pforten stehen allen offen, die sich einbringen mchten. Der Prozess, den wir mit unseren zweiwchigen Vernetzungstreffen angestoen haben, stellt sich nun als extrem wichtig heraus. Wir sehen, dass wir innerhalb unserer Gruppe extrem viele Fhigkeiten und Wissen haben, um etwas Groes auf die Beine zu stellen und das ist auch unser Ziel. Als Hhepunkt unserer derzeitigen Bemhungen planen wir eine groe, mehrtgige Veranstaltung, bei der es Vortrge, Diskussionen, Workshops, Aktionen sowie ein breit gefchertes Rahmenprogramm geben wird alles, was du dir nur vorstellen kannst. Die Anstze und Zugnge sind vielschichtig und es gibt nahezu berall bereits jahrelang Initiativen: Nachbarschaftshilfen, Tauschkreise, Kunst- und Kulturinitiativen, politische und wirtschaftliche, soziale und gemeinschaftliche Alternativmodelle. Es wird ein Marktplatz der Mglichkeiten sein und wir freuen uns, auch dich mit an Bord zu haben!

    Wir kommunizieren in weiten Teilen ber Onlinemedien und Social Media, wenn du dich also einbringen mchtest, ist unsere Homepage unsere erste Anlaufstelle http://fruehling2012.servus.at

    EINIGE DETAILS AM RANDE:

    Der Name der Initiative legt Assoziationen zu anderen Frhlings-Bewegungen nahe. Prager Frhling, Arabischer Frhling - von uns wurde der Name deshalb gewhlt, weil wir fr frhling 2012 erste Aktionen planen. Auerdem wachsen und gedeihen wir, wir lernen aus den Erfahrungen und sehen, dass wir krftiger und zielgerichteter werden, je intensiver wir uns mit den Grundlagen unserer Gesellschaft befassen.

    Von extremistischen Strmungen lassen wir uns nicht vereinnahmen und wir distanzieren uns klar davon.

    Ich beschftige mich mit den groen und kleinen Fragen des Lebens, bin umtriebig und gut vernetzt. Wenn ich gro bin, mchte ich kulturwissenschaftliche Forscherin sein, bis dahin bin ich tschrda.

    TEXT Gerda // kurz zu ihrer Person

    ANSPRECHPERSONEN:

    Stefan Schartlmller, [email protected]

    Gerda Haunschmid, [email protected]

    09

    Politi

    k/W

    elt

    rett

    en

  • IMMER GRSSERE TEILE DER WELTBEVLKERUNG HABEN GENUG VOM STILLSITZEN UND

    WOLLEN DIE ENTWICKLUNGEN IN IHREM LAND SELBST IN DIE HAND NEHMEN. DIE ARABISCHE REVOLUTION WAR ERST DER ANFANG, DENN MIT OCCUPY & CO GREIFT DIE BEWEGUNG AUCH ZUNEHMEND AUF DIE

    INDUSTRIESTAATEN BER.

    10

    Coverstory

  • Regierungen machen komische und unverstndliche Vorschriften, die PolitikerInnen sorgen sich mehr um ihre Wiederwahl als um das Wohl der Bevlkerung, daneben groe Konzerne, die ihren Einfluss zu ihrem Vorteil ausnutzen diese Vorwrfe sind unter den WhlerInnen allgegenwrtig. Doch die Bevlkerung hat genug vom Schweigen und Ertragen. Sie tut ihren rger laut kund, vernetzt sich, geht auf die Strae und nutzt alle verfgbaren Medien, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Wutbrgertum ist im Aufschwung.

    WUTBURGERWas steckt hinter dieser Wortschpfung, die 2010 zum deutschen Wort des Jahres gewhlt wurde? Der Wutbrger steht fr die zunehmende Emprung einer breiten Bevlkerungsschicht des so genannten Brgertums. Diese Schicht war bis vor Kurzem dafr bekannt, sich hchstens im Rahmen einer Wahl fr eine Vernderung der politischen Zustnde einzusetzen und ansonsten einfach zuzusehen. Durch ihren groen Anteil an der Gesamtbevlkerung leistetete sie einen groen Beitrag zur Stabilisierung des politischen Systems. Nun aber wurden genau diese Menschen, solche mit normalen Berufen, die auch ab und zu einmal Geld auf den Wertpapiermrkten anlegen, von der Wirtschaftskrise am hrtesten getroffen. Gleichzeitig haben die Revolutionen im arabischen Raum gezeigt, dass auch die Durchschnittsbevlkerung einiges erreichen kann, wenn sie sich nur zusammentut.

    DIE RESTLICHEN 99 PROZENTIn Anlehnung an das eine Prozent der Reichen in der Bevlkerung, an denen die Krise fast spurlos vorbei geht, nennen sie sich auch die Bewegung der 99 Prozent. Sie sehen sich durch die die Reichen ausgenutzt und haben beschlossen, fr ihre Rechte zu kmpfen. Unter dem Motto Occupy werden Demonstrationen direkt am Sitz der Finanzmrkte abgehalten allen voran die New Yorker Wall Street. Im Vorfeld werden in Netzwerken wie Facebook und Twitter Aufrufe gestartet, die sich schnell und immer weiter verbreiten. Die US-amerikanische Mittelschicht, die bis dahin als eher teilnahmslos und wenig aufmpfig galt, schafft es mit gro angelegten Protesten zu einem neuen Namen und sorgt weltweit fr Aufsehen. Sie fordert eine Politik, die nicht Banken und Wirtschaft, sondern ihnen selbst zugute kommt, und vor allem einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld.

    DIE OCCUPY-BEWEGUNGAusgehend von den USA hat sich die Bewegung auch auf Europa ausgebreitet. Auch hier ist man unzufrieden, sieht die Schuld nicht nur bei den USA, sondern auch in der heimischen Politik, die alle Vernderungen hinnehme, anstatt sich zur Wehr zu setzen.

    So entstehen auch in sterreich WutbrgerInnen-Bewegungen, allen voran Occupy Austria samt ihren Untergruppen in den jeweiligen Bundeslndern. Die sterreichische Emprung auf den Punkt gebracht hat der Kabarettist Roland Dringer mit seiner Wutbrgerrede (siehe Box) in der (Satire-)Sendung Dorfers Donnerstalk.

    Die Ansichten der Mitglieder sind aber oft so verschieden, dass es ihnen schwer fllt, gemeinsame Standpunkte zu vertreten. Gerade in Zentraleuropa, wo die Politik zumindest auf dem Papier noch die Kontrolle ber die Finanzmrkte hat, richtet sich der rger oft direkt gegen einzelne PolitikerInnen und ihre Parteien. Eine Lsung muss her, da sind sich die WutbrgerInnen einig. Bis dahin bt man sich im Diskutieren von Vorschlgen und in der Kritik am derzeitigen System.

    MUTBURGERDas ist auch, was WutbrgerInnen von sogenannten MutbrgerInnen unterscheidet: das Engagement. Wenn nmlich jeder und jede sich in ihrem direkten Umfeld engagiert, lsst sich dadurch schon einiges verndern. Beklagen ist sinnlos handle! lautet der Grundsatz der MutbrgerInnen. Wer sich beispielsweise aufregt, dass manche Menschen nicht Deutsch knnen, sollte es ihnen, diesem Motto folgend, lieber selbst beibringen. Das ist zwar anstrengender, aber die einfachste Mglichkeit, etwas zu verndern. Auch wenn sterreich bekannt ist fr das stndige Sudern ber Dinge, die sich ja doch nicht ndern lassen: Es wre Zeit, mit diesem Vorurteil zu brechen und aktiv zu werden.

    Text Michael

    INFO

    Roland Dringers Wutbrger-Rede

    Auf Youtube erreichte die Protestrede bald tausende Klicks. Dringer verwendete hier bewusst seinen echten Namen, anstatt wie gewhnlich als eine andere Person aufzutreten. Als Reaktion auf das groe Medienecho forderte er, dass die Menschen auf Schuldzuweisungen verzichten und sich lieber selbst engagieren sollten. Link: http://youtu.be/zfclpHQ4c8Y

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    Lorenz Khazaleh (CC by-nc-sa)

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  • WIR SIND DAGEGEN.Eine Welt im Umschwung bedeutet auch immer einen Aufschrei der Massen. Der Arabische Frhling war der Anfang, die Ausschreitungen in Europa waren die Fortsetzung und die Occupy-Bewegung in den USA das i-Tpfelchen. Die Menschen sind wtend. Aber warum eigentlich? Und ist Wut wirklich das Richtige?

    Als wir den Inhalt dieser Ausgabe besprachen und diskutierten, was unser Titelthema sein soll, war ein YouTube-Video erst ein oder zwei Tage alt: jene Wir sind wtend!-Rede von Roland Dringer, die ihm fr kurze Zeit groe Aufmerksamkeit bei der jungen (aber auch lteren) Generation einbrachte. Er schien es auf den Punkt gebracht zu haben: Die Politik agiere nicht mehr fr die Menschen, die Medien seien in keinster Weise unabhngig und das Bildungssystem sei vielmehr ein reines Ausbildungssystem. Man muss ihm Recht geben und doch beinhaltet seine Rede im groen Mae reine Kritik an der Arbeit der Oberen. Die Rede knnte, mit etwas tieferer Stimme, genauso von Strache gehalten worden sein.

    WIR SIND EMPORT.Es stimmt schon: In der heutigen Zeit gibt es vieles, worber man sich empren knnte. Stphane Hessel, ein franzsischer Intellektueller mit beeindruckender Vergangenheit, hat mit seiner

    Streitschrift Emprt euch! sozusagen eine Anleitung dafr geschrieben. Whrend des Lesens musste ich zustimmend nicken, aber erst die inoffizielle Fortsetzung Engagiert euch! lieferte das, was in Wahrheit im Vordergrund stehen sollte. Aus dem Zustand der reinen Emprung kann rasch ein Engagement entstehen, dass ganze Systeme zusammenkrachen lsst. Nicht der einzelne Aufschrei in Tunesien lie den Diktator Ben Ali flchten, sondern die Bestndigkeit der Masse. Der Mut, der sie Tag fr Tag auf die Straen trieb, um die Gegenwart nicht mehr hinzunehmen, wie sie schon vorherbestimmt schien.

    Wut klingt so negativ. Aber vielleicht trifft es die Sache doch am Besten: Es hat sich etwas angestaut. Immer wieder hrt man, dass die heutige Jugend gelangweilt, desinteressiert und ohne Engagement sei. Und natrlich, dass frher alles besser war. Ich kann jede Form der Verdrossenheit verstehen: Warum soll man sich engagieren, warum soll man aktiv fr etwas eintreten, wenn man doch nicht gehrt wird? Wenn alte Mnner und Frauen im Parlament sitzen und Dinge beschlieen, von denen sie keine Ahnung haben? Der Jugend fehlt leider eine Lobby, wie sie die PensionistInnen haben ihre Anliegen gehen zwar nicht vollends unter, doch in den Entscheidungsprozess wird man nur allzu selten eingebunden. Vielleicht ist es das, was die Politik in sterreich, was die Regierungsparteien forcieren sollten: ein offenes Ohr fr die Jugend zu haben.

    KOMMENTAR VON DOMINIK

    Audrey Penven (CC by-nc-sa)

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    Audrey Penven (CC by-nc-sa)

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    Coverstory

  • WIR SIND LAUT.Die Suche nach vollkommener Zufriedenheit wird von unzhligen Grnden zur Emprung begleitet. Und um Emprung auch sicht- und hrbar zu machen, haben wir heutzutage groartige Instrumente, die jedeR von uns nutzen kann. Das Web 2.0 zum Beispiel: nie war es einfacher, seine Meinung kund zu tun. Ob auf Twitter, als Statusmeldung auf Facebook, ob als Video auf YouTube oder als Blogeintrag wir knnen unsere Stimme heutzutage wunderbar virtuell erheben. Vernetzt euch! heit eine Streitschrift von Lina Ben Mhenni, einer tunesischen Bloggerin, deren Website zu einem Sprachrohr einer Bewegung wurde. Sich untereinander zu vernetzen ist wichtig und auch notwendig, um bemerkt und erhrt zu werden. Erst wenn eine kritische Masse erreicht ist, erst wenn die (klassischen) Medien darber berichten, ist ein Anliegen auch fr die Politik relevant. Das zeigen Beispiele wie Occupy Wall Street sehr gut. Es sagt schon etwas aus, wenn der US-Prsident selbst Verstndnis fr die Demonstrierenden ausspricht, nachdem ihn eine Journalistin whrend einer Pressekonferenz darauf ansprach.

    WIR SIND UNTERSCHIEDLICH.Was braucht man also? Zuallererst braucht man Menschen, die einen dabei untersttzen, Menschen, die sich demselben Anliegen annehmen wollen. Erst das Gemeinsame macht so manch Unmgliches mglich. Und so verschieden Menschen auch sind, so teilen sie doch denselben Verdruss. Was dann noch unbedingt notwendig ist, ist ein Forderungskatalog. Denn es ist zwar schn und gut, wenn man gegen etwas demonstriert, doch sollte man schon am Anfang genau wissen, wogegen. Erinnert ihr euch noch an die unibrennt-Bewegung? Vor drei Jahren besetzten frustrierte Studierende die Hrsle unzhliger Universitten, um gegen die Zustnde an sterreichs Universitten aufzutreten. Die Forderungen wurden nach und nach formuliert, und zeigten vor allem eines: So unterschiedlich wie die Demonstrierenden

    selbst waren auch ihre Wnsche. Und doch einigte man sich auf einige Kernforderungen, die wohl jedeR der Beteiligten ohne Bedenken vertreten konnte.

    WIR SIND NICHT ALLEINE.Die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter haben schon zu so manchen globalen Bewegungen gefhrt. Las man frher meist erst im Nachhinein ber groe Demonstrationen in Nachbarlndern, so plant man heutzutage schon gemeinsam mittels Web 2.0, wann man auf die Strae gehen wird - egal, wie viele Kilometer einen trennen. unibrennt z.B. schaffte es, mit einer in Wien gestarteten Protestaktion fr kurze Zeit auch international fr Aufsehen zu sorgen.

    Was 2011 die Nachrichten bestimmte, wird auch 2012 nicht abebben. Die Menschen sind unruhig geworden, sie lassen sich nicht mehr alles gefallen. Und die Politik muss endlich damit beginnen, sich mit diesen BrgerInnen, mit ihren potentiellen WhlerInnen, auseinanderzusetzen.

    Egal ob nun Wut- oder Mutbrger: Die Hauptsache ist, dass es gengend Dinge gibt, gegen die man protestieren kann. Gegen die Korruption zum Beispiel oder die Vorratsdatenspeicherung, gegen Politik, die nicht zukunftsorientiert durchdacht ist. Wir drfen uns nicht den Mund verbieten lassen und mssen daher auch weiter wtend sein. Nur darf man, und das soll nun mein letzter Hinweis sein, nicht auf jeden Protestzug aufspringen. Manchmal muss man sich die Zeit nehmen und Dinge hinterfragen. Immer?

    INFO

    Emprt euch!, Engagiert euch! (beide von Stphane Hessel) und Vernetzt euch! (Lina Ben Mhenni) sind sogenannte Streitschriften, also Texte zu einem aktuellen Thema, die von der Lnge her oft keine Bcher fllen vergleichbar mit einem lngeren Schulaufsatz. Alle drei genannten gibt es als kleine Hefte fr ca. vier Euro im Buchhandel zu kaufen.

    Audrey Penven (CC by-nc-sa)

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    Medien- & Kulturplattform junQ.at

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    SUDOKUWEIL DU ZU FAUL ZUM LESEN BIST. WEIL DU KEINE FREUNDE HAST. WEIL DER UNTERRICHT LANGWEILIG IST.

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    Lesefaul

  • Sowohl aus Filmen als auch aus Games sind 3D-Charaktere heute nicht mehr weg zu denken. Doch wie entstehen diese?

    Natrlich gibt es verschiedene Arten und auch verschiedene Programme, um einen 3D-Charakter zu erstellen. Die Methode, die euch hier vorgestellt wird, findet/fand hauptschlich Verwendung in Computerspielen und bei alten Animationsfilmen. Sie hat den Vorteil, dass der Charakter beim Rendern dem Berechnen des darzustellenden Bereiches nicht so Hardware-hungrig ist wie bei anderen Methoden. Von anderen gngigen Methoden unterscheidet sie sich nur in der Art der Bemalung und der Anzahl der Triangles, dazu aber spter mehr.

    Wie bei jedem Charakter geht es natrlich erst mal mit einer Idee los. Da darf man sich auch an anderen Figuren orientieren. Der Charakter auf den Bildern orientiert sich am Stil von Tim Burton (berhmt fr Filme wie Nightmare Before Christmas und Corpse Bride). Nachdem man eine ungefhre Idee seines Charakters hat, wird es Zeit, diese auf Papier zu bringen. Am besten bestimmt man bei der Skizze auch gleich die Farben der einzelnen Krperteile.

    Nun kann man aber auch schon anfangen zu modellieren. Bei unserem Beispiel wurde extra darauf geachtet, dass der Charakter und sein Gimmick (der Hund) unter 10.000 Triangles bleiben. Triangles? Jedes 3D-Objekt besteht aus aneinander gereihten Dreiecken, sogar eine Kugel. Modelliert wird jedoch meistens in Vierecken, und nur wenn ntig sollte man Dreiecke verwenden. Die gngigen

    3D-Programme rechnen am Ende dann von selbst jedes verwendete Polygon (Vieleck) in Dreiecke um, denn diese lassen sich leichter berechnen.

    Das Modellieren beginnt man meistens mit einem Quader, denn durch Verformen der Eckkanten kann man auch einen Quader rund erscheinen lassen. Wenn irgendwann die Verformung des Quaders nicht mehr reicht, um an das Ziel zu gelangen, kann man die Faces so heien die Flchen zwischen den Eckkanten einfach erweitern (das heit dann extrudieren). Es reicht meistens, wenn man nur eine Hlfte des Charakters modelliert. Diese kann man dann einfach spiegeln und die beiden Hlften zusammenfgen.

    Wenn man mit dem Formen der Figur fertig ist, geht es an das Bemalen. Je nachdem, wie genau modelliert wurde, kann sich auch die Art des Kolorierens ndern. Hat man zum Beispiel die Knpfe alle extra modelliert, wrde es reichen, diese schwarz einzufrben und sie wrden gut aussehen. Hat man dies jedoch nicht getan, sollte man beim Kolorieren auch an den Schatten denken: Diesen muss man jetzt nmlich selber zeichnen. Natrlich entscheidet auch die Art der Kolorierung, so wie der Stil, ber das Endprodukt.

    Die hier dargestellte Figur sollte etwas comicmig wirken und wurde mit Hilfe der UV-Koordinaten eingefrbt. Das heit, dass die Figur auf eine 2D-Ebene aufgespannt wurde und dann mit Photoshop angemalt. Nachher wurde das Bild einfach draufgelegt und hat sich mit Hilfe bestimmter Koordinaten selber richtig platziert.

    3D-Charaktere und wie sie entste

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    Text Valentin

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  • Steht das Sendekonzept, sollte man zumindest whrend der ersten paar Sendungen keine drastischen nderungen vorneh-men. So knnen sich die HrerInnen an das Angebot gewhnen und werden nicht dem Chaos ausgesetzt, das entsteht, wenn man viele Ideen gleichzeitig umsetzen mchte. sub-urban.at arbeitet hier relativ frei. Alle 2-3 Wochen werden Sendungen via Webdienst http://mixlr.com live gesendet, dauern 1-2 Stun-den und werden sptestens am Tag nach der Live-Sendung als Download zur Verfgung gestellt (via http://sub urban.at, auf http://mixlr.com und im iTunes-Store).

    DIE AUSRSTUNG

    Wie bei jedem anderen Hobby, bei dem Technik zum Einsatz kommt, ist beim Kauf der Ausrstung keine Grenze nach oben gesetzt. Gerade fr EinsteigerInnen ist es empfehlenswert, sich ein Headset zuzulegen und auf die kostenlose Audioschnitt-Software Audacity zurckzugreifen. Fr die meisten Audiopod-casts drfte das bereits reichen. Fr Aufnahmen auerhalb des

    Studios empfehlen sich digitale Aufnahmegerte. Das Zoom H2 hat sich hier als recht brauchbar erwiesen und ist ab ca. 160,-- zu haben.

    Wer sich mehr antun mchte kann natrlich auf verschiedene Audio-Mischer und Kondensator-Mikro-fone zurckgreifen. Das geht natr-lich ungleich mehr ins Geld, bietet aber den Vorteil, dass mehrere Au-dioquellen an einen Rechner ange-schlossen werden knnen und die Audioqualitt besser ist. Bei sub-uban.at kommen zwei Mikrofone, ein iPad (fr Soundeffekte), ein Notebook (fr Musikeinblendungen) und ein Standrechner (als Hauptgert) zum Einsatz. Gerade bei Live-Sendungen mchte man da und dort eine Sprechpause einlegen, da hilft es die Mi-krofone stumm schalten zu knnen und Musik laufen zu lassen.

    Der Begriff Podcast ist eine Wort-mischung aus iPod und Broadcast. Damit drfte sich auch erklren, dass vor allem Apple die Verffent-lichung eigener Sendungen unter-sttzt insbesondere dadurch, dass im iTunes Store Audio- und Videopo-

    dcasts kostenlos fr mgliche Hre-rInnen zur Verfgung gestellt werden

    knnen. Im Gegensatz zu klassischen Radiosendungen knnen Podcasts dann

    konsumiert werden, wenn man gerade Zeit hat, z.B. auf dem Weg zur Schule, zur Uni, im Auto oder beim Sport. Die Sendun-gen stehen nmlich zum Download bereit und sind nicht von einem Sendetermin abhngig.

    DAS SENDEKONZEPT

    Bevor man einen Podcast starte, sollte berlegt werden, was man berhaupt zu sagen hat und, nicht weniger wichtig, ob das auch jemanden interessieren knnte. Diese Grundberlegung ist die Ausgangsposition fr das weite-re Vorgehen und die Fragen, die man sich stellen sollte:

    Wie oft mchte ich neue Episoden anbieten?

    In welchen Intervallen mchte ich neue Sendungen herausbringen?

    Wie lange sollen meine Sendungen sein?

    Gibt es so etwas wie Rubriken in meiner Sendung?

    Podcaste ich alleine oder hole ich mir Ko-ModeratorInnen?

    Sitzen Ko-ModeratorInnen im gleichen Raum wie ich, oder arbeitet man z.B. ber Skype zusammen?

    Wie soll mein Jingle (Erkennungsmelodie) klingen?

    Und, und, und ...

    ?How to!?How to!?How to!Wie man einen Podcast macht. #5 Wie man einen Podcast macht.

    Text Daniel

    ---Ein eigenes Internetradio zu betreiben ist heute keine Zauberei mehr. Ein Internetanschluss, ein Mi-krofon und ein Computer, recht viel mehr ist nicht notwendig, um on air zu gehen. Daniel ist Teil des sub-urban.at-Teams, das seit November 2011 einen Live-Podcast betreibt. Er erklrt hier, wie

    man sein eigenes Webradio aufzieht.

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    Medien

  • SOFTWARE

    Audacity kostenloses Audioschnittprogramm http://audacity.sourceforge.net/

    Hindenburg Journalist Podcastingsoftware http://hindenburgsystems.com/

    AUSRSTUNG

    Zoom h2 digitales Aufnahmegert mit guter Qualitt http://amzn.to/frischluft-zoomh2

    irig mic Mikro frs Smartphone http://amzn.to/frischluft-irig

    usb headset http://amzn.to/frischluft-usbheadset

    WEBDIENSTE

    Audioboo Minipodcasts mit dem Handy http://audioboo.fm/

    Soundcloud Podcasts hosten http://soundcloud.com/101/podcasting-101

    iTunes Store Podcasts einreichen http://apple.com/de/itunes/podcasts/

    DAS WEB

    Endlich ist es soweit, die Sendung ist fertig. Die Jingles sind ein-gefgt, die Beitrge geschnitten (Achtung: nicht bertreiben!) und die Moderationen eingesprochen. Jetzt gehts darum, den Podcast zu den HrerInnen zu bringen.

    Die Cracks haben natrlich lngst einen Blog oder eine Website aufgebaut und hosten ihre Podcasts dort. Fr jene, die nicht so fit sind, besteht beispielsweise bei Soundcloud.com die Mg-lichkeit, die eigenen Podcasts im Rahmen eines Podcast-Beta-Programms zu hosten und ber kostenlose Blogging-Portale (http://wordpress.com, http://posterous.com,...) in einen eige-nen Blog einzubinden.

    http://soundcloud.com bietet darber hinaus einen RSS-Feed, der fr den iTunes-Store optimiert ist. Das heit der Feed ge-hrt nur mehr eingereicht, und schon sind die Sendungen via iTunes verfgbar.

    Der Blog ist die zenstrale Anlaufstelle fr eure HrerInnen. Ganz besonders wichtig, aber leider oft vernachlssigt, sind die sogenannten Shownotes, also eine Auflistung der Themen und eine Sammlung der Links in eurem Podcast. Diese sind ein Ser-vice fr die HrerInnen, die Links und Themen dadurch relativ einfach nachrecherchieren knnen.

    SUB-URBAN.AT WNSCHT

    HAPPY PODCASTING!

    QR-Code einscannen und die Sendung zum Artikel hren

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    Der Autor dieses Artikels ist Teil des Teams des

    Linzer Audiopodcasts

    http://sub-urban.at. Der Podcast geht in unreg

    elmigen Abstnden

    online und gibt den HrerInnen die Mglich

    keit, via Skype Call-ins

    und Chat an der Sendung direkt an der Sendu

    ng teilzunehmen. Auf

    jeden Fall mal reinhren:

    http://sub-urban.at

    LUKAS UND DANIEL BETREIBEN SUB-URBAN

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  • KRIEG SEIT EINEM HALBEN JAHRHUNDERT

    Nordkorea gibt ber ein Viertel seines jhrlichen Bruttoinlandspro-duktes fr sein Militr aus. Aus nordkoreanischer Sicht, so sehr es ver-wundern mag, durchaus auch verstndlich. Schlielich befindet man sich seit dem Jahr 1950 im Krieg mit Sdkorea (zumindest auf dem Pa-pier). 1953 wurde ein Waffenstillstand vereinbart - Friedensverhand-lungen hat es bis heute nicht gegeben. Aus diesem Grund mischt die Armee nicht nur in nordkoreanischen Regierungskreisen mit, sondern auch im sozialistischen Alltag der Bevlkerung. Evakuierungsbungen und andere Verhaltensweisen fr den Ernstfall werden tagtglich ge-bt - aus Angst vor dem Feind, der neben Sdkorea vor allem in den USA gesehen wird.

    DIE JUCHE-IDEOLOGIE

    Nordkorea verfolgte auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1990 weiterhin eine sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik. Die Ideologie, die den Namen Juche trgt, wurde von Staatsgrnder Kim Il-Sung begrndet, dem Vater des verstorbenen Kim Jong-Il sowie Grovater des aktuellen Herrschers Kim Jong-Un. Die Juche ist eine nordkoreanische Auslegung des sozialistischen Gedankens und stellt sich gegen die klassische Theorie des Kommunismus, wie sie Karl Marx und spter auch Lenin verstanden haben. Sie geht davon aus, dass nationale Interessen - in diesem Fall die von Nordkorea - vor internationalen sozialistischen Verbnden stehen mssen. Dies erklrt auch, warum Nordkorea nur zgerlich auslndische Hilfe ins Land lsst.

    DER ALLTAG IN NORDKOREA

    Die Situation in Nordkorea ist anders, als das Regime es zu vermitteln versucht. Die Versorgungslage ist prekr, die Versorgung mit Lebensmitteln nur mangelhaft. Chronischer Treibstoffmangel fhrt dazu, dass Fahrzeuge - getreu dem Motto Not macht erfinderisch - auf Holzvergaser anstatt konventioneller Motoren ausgetauscht werden, um zumindest einen kleinen Grad an Mobilitt gewhrleisten zu knnen. Auch die Gesundheitsversorgung ist miserabel. Medikamentenmangel fhrt dazu, dass Operationen teilweise ohne Narkose durchgefhrt werden mssen. Und der Energiemangel fhrt im Winter zu ungeheizten Krankenhusern, die noch dazu derartige Hygienemngel aufweisen, dass sie in Europa wohl schon lange geschlossen werden mssten.

    Sieht man sich offizielle nordkoreanische Fernsehbeitrge an, knnte man leicht dem Glauben verfallen, dass die nordkoreanische Bevlkerung trotzdem geschlossen hinter dem groen Fhrer steht. Nach Bekanntwerden des Todes von Kim Jong-Il konnte man die in Trnen aufgelsten Massen bewundern, und fr das grte jhrliche Sportereignis - das Arirang-Fest - werden Choreografien monatelang einstudiert. Doch die Realitt sieht anders aus: Die Flchtlingszahlen aus Nordkorea sind stetig im Steigen. Oft fhrt der Weg ber die schwer bewachte Grenze in den Sden oder, am hufigsten, nach China. Obwohl offiziell verboten, entwickeln sich auch in Nordkorea selbst Anstze von Vernderung. In der Sonderwirtschaftszone Kaesong, die, politisch nicht minder brisant, gemeinsam mit Sdkorea betrieben wird, arbeiten mittlerweile mehr als 30000 Nordkoreaner. Bauern bauen auch Nahrung fr sich selbst an und verkaufen ihre Erzeugnisse auf Bauernmrkten. Ein Zeichen dafr, dass sich die Bevlkerung Nordkoreas zumindest ein bisschen emanzipiert.

    Zuletzt durch den Tod des bisherigen Staatsoberhauptes Kim-Jong Il wieder vermehrt in die Schlagzeilen gekommen, ist Nordkorea bis heute eines der verschlossensten Lnder der Erde. Skurriles hrt man aus diesem Land - doch was steckt hinter dem, was man ber die Fhrungselite und den Zustand dieses Landes erfhrt?

    NORDKOREA DAS UNENTDECKTE LAND

    Text Christoph

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    Gesellschaft

  • ZIVILDIENSTSeit 1975 kann in sterreich der Wehrdienst, durch die Alternative des Zivildienstes, verweigert werden. Der Zivildienst wird ber die Dauer von 9 Monaten im sozialen Umfeld abgehalten. Zu beachten ist, dass es neben dem ordentlichen Zivildienst noch zwei weitere Mglichkeiten gibt. Zum Einen den Auslandsdienst, bei dem sich die Dauer auf zwlf Monate verlngert. Die andere Variante besteht aus dem Entwicklungshilfedienst, der ber zwei Jahre abgehalten wird.

    WIE SOLLTEST DU AM BESTEN VORGEHEN?

    Zuerst musst du die Zivildiensterklrung abgeben, welche besagt, dass du den Gebrauch einer Waffe aus Gewissensgrnden verweigerst und somit auch die Wehrpflicht nicht erfllen willst/kannst. Dies bedeutet auch ein 15-jhriges Waffenverbot somit kannst du in diesem Zeitraum zum Beispiel auch nicht Polizist werden. Diese Erklrung bekommst du direkt bei der Stellung oder du kannst sie unter http://bmi.gv.at/zivildienst runterladen. Du kannst sie direkt bei der Stellungskommission abgeben oder, innerhalb von sechs Monaten nach der Feststellung deiner Tauglichkeit, dem zustndigen Militrkommando zusenden. Etwa sechs Wochen nach der Einsendung bekommst du einen Bescheid zugestellt, der deine Zivildienstpflicht feststellt.

    Danach beginnt die Suche nach einer fr dich geeigneten Zivildienststelle. Alle Einrichtungen, welche Zivildiener aufnehmen, sind ebenfalls unter http://bmi.gv.at/zivildienst zu finden. Gib einen Zuweisungswunsch an oder noch besser: Lasse dich von einer Einrichtung anfordern. Ansonsten wirst du einer beliebigen Stelle zugewiesen. Denk daran, dass es sehr viele Mglichkeiten gibt, nicht nur den Klassiker des Sanitters beim Roten Kreuz oder Samariterbund. Nach diesem Schritt bekommst du sechs Monate bis sechs Wochen vor Dienstantritt einen Zuweisungsbescheid. Dies ist ein wichtiger Abschnitt, denn willst du zum Beispiel einen Mietzuschuss (Wohnkostenbeihilfe) fr die eigene Wohnung beantragen, musst du diese schon gemietet haben, bevor du den Zuweisungsbescheid in der Hand hltst.

    MEHR INFORMATIONEN: HTTP://WWW.BMI.GV.AT/ZIVILDIENST

    FREIWILLIGES SOZIALES JAHRDas Freiwillige Soziale Jahr gibt Menschen ab 18 Jahren (teilweise ab 17) die Mglichkeit, zehn bzw. elf Monate die Arbeit im Sozialbereich besser kennen zu lernen. Egal ob du schon Zivildienst gemacht hast, gerade ein Studium absolviert hast oder arbeiten gegangen bist. Die Einsatzmglichkeiten kann man in die vier Bereiche Arbeit mit behinderten Menschen, Arbeit mit alten Menschen, Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen und Arbeit in der klassischen Sozialarbeit wie Wohnungslosen- oder Flchtlingsbereich gliedern.

    WAS MUSST DU TUN, UM EIN FSJ MACHEN ZU KNNEN?

    Fr jedes Bundesland gibt es zustndige Bros, wo du dich informieren und auch dein Formular hinschicken kannst (in Linz ist die Anlaufstelle das Dizesanhaus). Zuerst sendest du also deine Bewerbung an die jeweilige Adresse, danach beginnt das Aufnahmeverfahren. Zwei Wochen vor Arbeitsbeginn starten dann Kurse, in denen du eine Grundschulung erhltst. Auerdem wird dabei auch ber die persnliche Erfahrung gesprochen und die Stellen werden aufgeteilt. Das heit es wird unter den TeilnehmerInnen selbst ausgemacht, wer wo arbeiten wird. Den jeweiligen Bereich, in dem du gerne arbeiten mchtest, solltest du allerdings whrend des Aufnahmeverfahrens schon angegeben haben.

    Nach diesen zwei Wochen beginnen die zehn bis elf Monate des FSJ, whrend denen es insgesamt zwei Seminare gibt.

    MEHR INFORMATIONEN: HTTP://FSJ.AT

    Freiwilliges Soziales Jahr & ZivildienstDu hast deine Matura/Lehre hinter dir und keinen Plan, was jetzt? Du willst wissen, wie das mit dem Zivildienst funktioniert? Oder einfach mal was Anderes erleben und Erfahrungen sammeln? Wir wollen dir einen Einblick geben und stellen zwei sehr hnliche Ttigkeiten, den Zivildienst und das Freiwillige Soziale Jahr, vor.

    Der Zivildienst ist die Alternative zum Bundesheer, welches sonst jeder mnnliche Jugendliche absolvieren muss, wenn er als tauglich befunden wurde. Darin liegt auch schon der grte Unterschied, denn allein der Name Freiwilliges Soziales Jahr sagt schon aus, dass man nicht dazu verpflichtet ist. Doch es gibt noch weitere Unterschiede und wichtige Dinge, die mann/frau ber den Zivildienst und das FSJ wissen sollte.

    FSJ LinzFSJ Linz

    Text Erli

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  • Konzertfotografie ist ein spannendes Feld - den

    perfekten Moment unter Zeitdruck einfangen, das macht

    fr mich die Faszination dabei aus. Auerdem ist es ein

    ganz spezielles Gefhl, bei Konzerten noch vor der ersten

    Reihe zu stehen, und Face-to-Face vor den Musikern zu

    agieren. Konzertfotografie ist deshalb mein

    persnliches Lieblingsgenre!

    http://facebook.com/cthorwartlphotography

    Christoph Thorwartl / 23 / Student

    Periphery / Gasometer Vienna

    KONZERTFOTOS

    http://assemblyline.cc

    Benedikt Reiter / 18 / Schler

    Fotografie interessierte mich schon von klein auf.

    Spannende Lichtsituationen und Landschaftskonstellationen,

    Spontanaufnahmen und Fotos voll von Emotionen.

    So fand ich auch meinen Weg zur Konzertfotografie, welche

    sich sofort als mein Lieblingsgenre entpuppte.

    Hier ist alles in einem zusammengefasst und es zhlt nichts

    mehr, als im richtigen Moment abzudrcken um eine

    Stimmung festzuhalten, wie sie fesselnder nicht sein kann.

    Steaming Satellites / Posthof Linz

    24

    Fotostrecke

  • Einzigartige Lichtsituationen, abwechslungsreiche Motive

    und ein akustisches Zuckerl als Bonus whrend der Aufnahme

    machen die Konzertfotografie so reizvoll fr mich. Die Kunst

    ist es, die Stimmung so mit der Kamera einzufangen, dass sie

    auch Jahre spter noch fr jeden sprbar ist.

    http://juliadresch.com

    Julia Dresch / 25 / Grafikerin

    http://EARLIER.at

    Erli Grnzweil / 20 / Zivildiener

    Garish / Posthof Linz

    The Subways / Posthof Linz

    Gesehenes mit Gehrtem verschmelzen lassen,

    fhlen und einfangen. Emotional und Authentisch.

    Das ist Konzertfotografie fr mich.

    25

    Foto

    stre

    cke

  • Wir sind frei und unabhngig.

    Hier kannst du sagen was du willst.

    Schreibe mit, layoute mit oder organisiere mit.

    Melde dich unter [email protected] oder komme zur nchsten Redaktionssitzung

    am 21.4.2012 in der Lederergasse 7/2. Stock (Ann&Pat) um 16 Uhr.

    2011 - EINE RETROSPEKTIVEWenn wir die sterreichische HipHop-Landschaft betrachten, so bli-cken wir auf ein ertragreiches Jahr zurck! Vor allem in Linz hat sich wieder einiges getan. Gleich vorweg: Natrlich bleibt ein Groteil der sterreichischen Verffentlichungen unbercksichtigt. Ich nehme mir somit das Recht heraus, eine individuell gestaltete Liste an Werken zu erwhnen. Das Tontrger-Records-Camp war beispielsweise extrem produktiv und wartet 2011 gleich mit 6 nennenswerten Releases auf. Chronologisch: Die Au (Auf ein Wort/EP), Texta (Grotesk/LP), Kayo (Des sogt eigentlich ois/LP), Hinterland (Voixmusik/LP), Selbstlaut (Li-lacs out of the dead Ground/LP) und Flip&Average (Tuesday Classics/LP) zeigen mit formidablen Werken, wie dope HipHop im Jahre 2011 sein kann. Alles Top-Fabrikate, welche die Qualitt des Labels unter-streichen, aber gleichsam auch so etwas wie eine neue ra einluten, zumal mittlerweile einige neue Artists auf dieser alteingesessenen Plattenfirma ihre Platten releasen. Wir bleiben in der Stahlstadt und widmen uns dem Slangsta-Rapper Bum Bum Kunst. Mit Gaunz oder

    gor ned/LP kann der mittlerweile unter dem Bum Bum Biggalo auftretende MC/Produzent seine bisher beste Platte vorweisen. Ei-ner der Produktivsten im Game ist mit Sicherheit der Linzer Def Ill. Zum Einen brachte er mit Rap-Kollegen Digga Mindz (Wien/Spittal) unter dem Crewnamen Illmindz das Album Real Recognize Real auf den Markt. Zum Anderen releaste er mit I gib kan Fick/Mixtape und Stakkatoflow/EP zwei Soloprojekte. Illmindz zhlen als Kollek-tiv wahrscheinlich zu den talentiertesten Crews im Land. Digga Mindz kann in diesem Zusammenhang als einer der besten Produzenten in sterreich bezeichnet werden. Hier wird, entgegen den aktuellen Tendenzen was Produktionen betrifft, an altbewhrten Boombap-Sounds festgehalten, die einem das Trommelfell aber so was von be-arbeiten und jeden HipHop-Fan in die 90er zurckversetzen. Weiter gegen Osten: Wien steht, was die Beatfraktion betrifft, im Moment >>

    KOLUMNENTexta - KAPU Soli Party

    INDIE.Hartnckig posiert es im Netz, man hrt es im Radio und berhaupt ist es unter Musikbegeisterten in aller Munde. Umso interessanter scheint es, einmal den Umgang mit Indie zu beleuchten der wahrscheinlich genauso schwierig, wenn nicht sogar schwieriger zu fassen ist, als die Bedeutung des Wortes selbst.

    Was ist Indie? Keine Ahnung, man ist es einfach.

    Das ist schon mal ein Anfang. Im Grunde hat das ganze Theater mit einer Attitde zu tun. Eine Haltung, die von Unabhngigkeit geprgt ist. Dass indie vom englischen Wort independent (zu Deutsch unabhngig) stammt, ist nun lange kein Geheimnis mehr.

    Mittlerweile hrt man Indie. Wie soll das denn gehen? Ich will die Unabhngigkeit doch spren und nicht nur hren. Abgesehen davon kann man einen Zustand sowieso nicht hren.

    Wie kam es, dass Indie zum Genre wurde? Als Gegenbewegung zur Popmaschinerie der groen Plattenfirmen schaffen Indie-Labels Platz fr musikalische Entfaltungsfreiheit. Bands werden dort nicht mehr von Major-Labels (also den groen, den Mainstream beherrschenden Plattenfirmen) bevormundet.

    Verdammt, Indie hat was mit Protest zu tun! Und es ist wieder hchste Zeit zu protestieren. Viele schreiben dem Wort Protest etwas Negatives zu. Das ist meiner Meinung nach verkehrt, denn aus Protest resultiert immer etwas Positives.

    Lasst euch nicht ewig den Einheitsbrei servieren! Er wird nicht besser schmecken. Probiert mal was Neues! Geht auf Entdeckungstour im Netz! Geht zu Konzerten! Macht selbst Musik! Bands, traut euch was! Eure Zeit ist gekommen. Durch das Internet seid ihr auf die Industrie nicht mehr angewiesen, macht einfach euer eigenes Ding!

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    Kultur

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    >> sicherlich fr die innovativsten Producer des Landes. Die illustre Produzentenriege um Brenk, Fid Mella, Mainloop usw. steht fr die neue ra betreffend HipHop-Beats, die sich irgendwo zwischen Dilla und Madlib, klassichen Produktionen, aber auch Einflssen aus Won-ky- bzw. Glitch-Hop-Gefilden bewegen. Wobei Brenk als Speerspitze des Genres in sterreich bezeichnet werden kann, zumal der Kaiser-mhlner bereits international fr Furore sorgen konnte. So produ-zierte er den Groteil des neuen Albums von West-Coast-Legende MC Eight! Mit seinem Instrumentalalbum Gumbo II unterstreicht er seine einzigartige Stellung im Business. Wir bleiben in Wien und einem vertrautem Umfeld der zuvor Erwhnten: Stiege 44, das einstige Label von Kamp MC und seit jeher betreut durch Saiko, ist wie-der sehr aktiv und meldet sich mit Neuverffentlichungen von perVers (play you yes no/LP) und iLLuSioN (Morgen/LP). Gute Sachen! Und jetzt wie-der retour Richtung Westen: Salzburg is the place 2 be! Scheibsta ist zurck mit einer EP! Diesmal mit Dyzma an den Instrumentals, erzhlt der MC aus der Mozartstadt, der wenn ich mich nicht irre aber in der Zwischenzeit in Wien lebt, Ge-

    schichten verschiedener Personen und untermauert diese mit ei-nem alle 4 Tracks umfassenden Kurzfilmvideo! Genial. Nun zu den Vamummtn: Nein, Scherz! Die lassen wir besser auer Acht

    Ich freue mich auf 2012! PEACE

    27

    Kultu

    r

  • 28

    FAST JEDE NEU AUFSTREBENDE BAND KENNT DAS BANDCONTESTS. DA WERDEN FREUNDE MOBILISIERT, DA WERDEN KARTEN VERKAUFT, UND WAS PASSIERT? MAN STEHT GEMEINSAM MIT 10 ANDEREN BANDS FR JE-WEILS EINE VIERTELSTUNDE AUF DER BHNE. SIND CONTESTS ALSO WIRKLICH FRDERLICH FR EINE BAND?

    Der groe Vorteil von Bandcontests besteht in der Regel darin, dass die MusikerInnen selbst fr das fr eine Liveshow notwendige Publikum sorgen. Die Gefahr, infolge der mangelnden Reputation vor leeren Rngen spielen zu mssen, ist hier also relativ gering. Zudem sind die Preise meistens sehr attraktiv so winken den GewinnerInnen neben Bargel auch Equipment, Video- und Fotoshootings, Inserate in Musikmagazinen, Studiozeiten und vieles mehr. Veranstalter wie der Austrian Band Contest, der jhrlich von http://planet.tt ausgerufen wird, werben aus diesem Grund mit Gesamtpreisgeldern jenseits der 100.000 Euro. Dementsprechend gro ist auch der Andrang. Der Local Heroes Bandcontest, laut eigenen Angaben der Grte sterreichs, wirbt ebenfalls mit Studio-Packages, Slots auf den einschlgigen Festivals und Features in den gngigen sterreichischen Musikmagazinen also beinahe mit demselben Konzept.

    SINNVOLL ODER

    NICHT?

    Neben den Online-Abstimmungen getreu dem Motto Vote doch bitte fr deine Lieblings-Newcomerband! die in 99% der Flle jene Gruppe fr sich entscheiden kann, die die grte Anzahl an Facebook-Fans hat ist fr die Endauswahl eine Expertenjury zustndig. Diese setzt sich aus JournalistInnen, MusikerInnen sowie Personen mit groer Erfahrung im Musikbusiness zusammen. Klingt auf den ersten Blick also alles ganz gut, doch hat die Sache einige Haken.

    Da wre zum Ersten die Spielzeit am jeweiligen Event selbst. Diese betrgt je nach Veranstalter etwa 15 bis 25 Minuten. Diese kurze Spielzeit macht es ungleich schwieriger, die Live-Performance einer Band wirklich zu beurteilen. Schlielich haben auch andere, groe Bands oft Durchhnger in ihren Setlisten, die fast genauso lang dauern. Groteske Auswchse wie vom Zettel abgelesene Ansprachen an das Publikum lassen auch oft Zweifel aufkommen, ob die jeweilige Band schon reif fr das Leben on stage ist oder vielleicht doch lieber noch etwas Zeit im Proberaum oder mit Rhetoriktraining verbringen sollte.

    Es ist also nicht alles Gold, was glnzt auch wenn Contests noch immer eine gute Mglichkeit sind, um als Band erste Akzente zu setzen. Solange der Contest selbst nicht zu einer Werbeveranstaltung verkommt, wo sich fnfzehnmintige Slots mit ebensolangen Ansprachen der Werbepartner abwechseln, ist auch gegen das Product Placement der Sponsoren wenig einzuwenden: Schlielich wollen sie auch eine Gegenleistung fr ihre Marketingausgaben haben. Und wenn es mit dem Sieg bei einem Bandcontest nicht klappen sollte, bleibt ja immer noch die Songcontest-Vorentscheidung oder diverseste TV-Castingshows.

    Sa. 14.04. // 20:00 Jazz/Soul/HipHop SK Invitational feat. Texta, Lylit, DJ Chrisfader, Flip & Average Do. 19.04. // 20:00 Americana/Pop Tucson Songs on tour: Sergio Mendoza Y La Orkesta, Brian Lopez, Marianne Dissard, Andrew Collberg Sa. 21.04. // 20:00 Lounge-Metal Hellsongs / Next Stopp: Horizon Do. 26.04. // 20:00 Pop James Cottriall Fr. 27.04. // 20:00 Glamrock Austrofred Sa. 28.04. // 23:00 Drum&Bass Seriouz Seriez 15 Years Anniversary feat. DJ Fresh

    Do. 03.05. // 20:00 Soul/Pop Charlie Winston Sa. 05.05. // 23:00 Electro/Dance Come with me! Di. 08.05. // 20:00 Metal Die Apokalyptischen Reiter / Kontrust / Malrun Mi. 16.05. // 20:00 Soul/Jazz Caroline Henderson Fr. 18.05. // 20:00 Indie Indie-Native # 12 feat. Trouble Over Tokyo Fr. 25.05. // 20:00 Pop Stealing Sheep / Ginga / Susana Sawoff (tbc)

    Posthof Musik Highlights

    Das gesamte Programm gibts auf www.posthof.at

    Frhjahr 2012

    Infos + Tickets: 0732 / 781800, [email protected], www.posthof.at, Weiterer VVK: Brucknerhaus, Linzer Kartenbros, oeticket, Ticket Online. Ermigte Tickets fr Ticketing-Kunden und MegaCard-Members sowie allg. VVK auch in jeder Bank Austria.

    ph_inserat_Frischluft_210x75_april.indd 1 14.03.12 13:12

    Text Christoph

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    Fotzhobl beim Newcomer Award 2012

    Kultur

  • Text: Magda

    Wie mache ich eine Collage?

    Wolltest du schon immer einmal Hand in Hand mit Brad Pitt gehen, mit Pamela Ander-son schmusen oder irgendeinen Politiker im Damenoutfit bewundern?

    DANN IST DIE COLLAGE GENAU DAS RICHTIGE FR DICH!

    In Collagen kannst du nicht nur deiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen oder aus verschiedenen Blickwinkeln ein surreales Bild zusammenbauen, du bist dabei auch so richtig kreativ und strengst deine kleinen grauen Grbelzellen an. Suche dir ein nettes, ruhiges Pltzchen und schon kann es losgehen!

    Info? Hier:

    Definition: frz. Collage = Das Leimen, das Ankleben;Kunstobjekte des 20. Jahrhunderts, welche aus Papier und/oder anderem Material geklebten Bildern entstehen, knnen auch mit der Malerei oder anderen Techniken kombiniert werden. Die Collage als knstlerische Ausdrucksform basiert auf dem Prinzip der Integration (=Eingliederung, Verbindung) von realen, auerknstlerischen Elementen in das Kunstwerk. Ein groer Vorteil der Collage ist: Es gibt kein Richtig oder Falsch, auch muss nicht immer eine aussagekrftige, sinnvolle Bot-schaft vermittelt werden. Es macht einfach Spa!

    Material?

    Zeitungen oder IllustriertePapier in einem beliebigen Format (A4,) Kleber, Schere, ev. Tixogroer Papierkorb fr die anfallenden Papierschnipsel

    Arbeitsschritte?

    Suche dir verschiedene Bilder von Personen, Gegenstn-den, Schriftzgen, etc. aus Zeitungen oder Illustrierten heraus und schneide sie sorgfltig aus.

    Dann lege sie in beliebiger Zusammenstellung auf ein Blatt Papier. Probiere so lange herum, bis dir deine Colla-ge so richtig gut gefllt und deinen Wnschen entspricht.

    Nun klebe die verschiedenen Ausschnitte sorgfltig auf. Voil, fertig ist deine eigene Collage.

    1.

    2.

    3. UND: FERTIG!

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    Sa. 14.04. // 20:00 Jazz/Soul/HipHop SK Invitational feat. Texta, Lylit, DJ Chrisfader, Flip & Average Do. 19.04. // 20:00 Americana/Pop Tucson Songs on tour: Sergio Mendoza Y La Orkesta, Brian Lopez, Marianne Dissard, Andrew Collberg Sa. 21.04. // 20:00 Lounge-Metal Hellsongs / Next Stopp: Horizon Do. 26.04. // 20:00 Pop James Cottriall Fr. 27.04. // 20:00 Glamrock Austrofred Sa. 28.04. // 23:00 Drum&Bass Seriouz Seriez 15 Years Anniversary feat. DJ Fresh

    Do. 03.05. // 20:00 Soul/Pop Charlie Winston Sa. 05.05. // 23:00 Electro/Dance Come with me! Di. 08.05. // 20:00 Metal Die Apokalyptischen Reiter / Kontrust / Malrun Mi. 16.05. // 20:00 Soul/Jazz Caroline Henderson Fr. 18.05. // 20:00 Indie Indie-Native # 12 feat. Trouble Over Tokyo Fr. 25.05. // 20:00 Pop Stealing Sheep / Ginga / Susana Sawoff (tbc)

    Posthof Musik Highlights

    Das gesamte Programm gibts auf www.posthof.at

    Frhjahr 2012

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    Bast

    eln

  • STERREICH MORGEN

    Da liegt eine Verwechslung vor. Werner Failmann ist Fan der Gruppe Kann diese Wurstsemmel mehr Freunde als H.C. Strache haben?, nicht ich, betont Faymann immer wieder, als man ihn auf die Klage Straches wegen Ehrenbeleidigung anspricht. Spindelegger trstet unterdessen, indem er Faymann klar zu machen versucht, dass es sich nur um die Mindestspeicherzeit handle und er doch bestimmt keine Strafzahlungen wolle. Aber gefhrlich bin ja nicht ICH, hilft Faymann da nicht wirklich weiter.

    Neben ihm schnarcht kaum berhrbar Beatrix Karl, musste sie doch smtliche Gesetze umwlzen. Ihr (Er-)Neuerungs-Ausschlag hat sich zunehmend verschlechtert.

    GLEICHE RECHTE FR ALLE

    FP und BZ ziehen die (Schulden-)Bremse. Verstndlich, wenn man Grundrechte wie Bankkonten und Diplomatenpsse zu verschweigen hat.

    Diplomatenpsse fr alle wurde indes der zentrale Leitsatz der Studentenbewegungen. Da man sich keine 5000 Euro Einschreibgebhren leisten kann, ist der Wunsch nach direkter Demokratie gestiegen. Zumindest direkt ungleich, nicht hinterrcks. Eva Glawischnig untersttzt diese Forderung wohl, telefonierte sie in letzter Zeit doch sehr hufig mit dem Verfassungsgerichtshof.

    STERREICH BERMORGEN

    Weitere Klagen, speziell bezglich Studiengebhren und Reichensteuer, sind zu erwarten.

    LIEBER OSTERHASE!

    Ich brauche bitte unbedingt neue City Runner, bevorzugt Marke Bling-Bling la Lentos mit neonrotem In Linz beginnts.

    200.000 Stck sollten gengen, um den Pendlerverkehr zu entlasten. 200.000, damit jeder etwas von Kultur hat und ich mir sinnlose Diskussionen sparen kann. Wer geht schon auf die Strae deshalb? Eben.

    Begrndungen habe ich mir folgende berlegt: Wir wren wettbewerbsfhiger und wrden einen Aufschwung an Touristen erleben, denen andere Landeshauptstdte nicht das Gleiche bieten wollen sagen wir lieber knnen. Dazu kmen neue Arbeitspltze, vor allen in Asien und im Antiumweltverschmutzungsbereich. Grere Probleme knnte ich abgeben, um auch weiterhin Brgermeister zu bleiben.

    Bitte erfll mir diesen Wunsch. Ich wrde sogar eine Kampagne fr den Mehrwert von Ostern starten. Deine Lffel kann ich leider nicht auf einen City Runner printen, da Religion doch jedem seine Privatsache sein soll.

    Oh, die Diskussion ber Moscheen fngt gerade an.

    Mit besten Gren, Franz Dobusch im Auftrag oder eher Sinne der SP

    COLLAGEN VON MAGDALENA

    Text Katharina

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    Satire

  • APRIL07. | Solaris | Linz ROMAN RAUCH & MEHMET ACUMA

    14. | Posthof | Linz S.K. INVITATIONAL feat. Texta, Lylit, DJ Chrisfader, Flip & Avarage

    19. | FH-Campus | Linz | 19:00 UTE BOCK Film Die verrckte Welt der Ute Bock und Diskussion mit Ute Bock (Anmeldung: [email protected])

    21. | Lederergasse 7 | Linz | 16:00 frischluft REDAKTIONSSITZUNG Wir planen die Ausgabe Null-Fnf und ihr seit alle herzlichst eingeladen.

    21. | TUK | Haslach a.d.M. CHARITY FOR AFRICA Deckchair Orange, Mel, Electric Theatre Drop Panties Not Bombs uvm.

    24. bis 29. | Linz CROSSING EUROPE Filmfestival in Linz. subtext.at berichtet.

    27. bis 29. | Noppen Hof | Neuerling NOPPEN AIR Fiva & das Phantom Orchester, Garish, Effi, Hinterland, Supershirt uvm.

    MAI05. | Posthof | Linz COME WITH ME! Djedjotronic (Boysnoize Rec., Berlin)

    06. | Stadtwerkstatt | Linz TV BUDDHAS

    10. | Kapu | Linz SEVEN SIOUX + The Nothington

    12. | Kapu | Linz FRIENDLY FIRE FESTIVAL

    18. | Posthof | Linz INDIE NATIVE #12 Mit Trouble Over Tokyo

    25. | Posthof | Linz STEALING SHEEP + Ginga & Susana Sawoff

    26. | Kleinreifling SEEWIESENFEST

    26. bis 28. | Donaulnde | Linz LINZ FEST

    JUNI02. | Tabakfabrik | Linz TABAKFABRIK OPEN AIR Mit Parov Stelar & Band, A.G.Trio, Mr. Wu, La Rochelle, Pat Poree und Alexander Ryba

    20. und 22. | Arena | Wien THE FULL HIT OF SUMMER - FESTIVAL Tag 1: Eagles of Death Metal, Two Gallants und M185 Tag 2: Beirut, M Ward, Kurt Vile & The Violators und Sweet, Sweet Moon

    JEDEN FREITAGab 19:00 | Lederergasse 7 | Linz junQ.at MEETING Infos auf http://junQ.at und jedeR ist immer herzlich Willkommen!

    IMPRESSUM Medieninhaber Medien- & Kulturplattform junQ.at // Qulture & Qontent | Lederergasse 7, 4020 Linz | [email protected] | www.frischluft.at | ZVR Zahl: 808933603 Chefredaktion Erhard Grnzweil, Katharina Knott, Michael Straub Textredaktion Daniela Bergthaler, Daniel Friesenecker, Magdalena Freund, Erhard Grnzweil, Gerda Haunschmid, Valentin Huber, Andreas Kepplinger, Katharina Knott, Dominik Leitner, Kevin Mitrega, Andreas Staudinger, Michael Straub, Christoph Thorwartl, Katharina Wurzer Foto/Illustration Daniel Friesenecker, Erhard Grnzweil, Andreas Kepplinger, Christoph Thorwartl Layout Erhard Grnzweil, Katharina Knott, Sabrina Rockenschaub Anzeigenverkauf Erhard Grnzweil | [email protected] Bankverbindung Volksbank Linz-Mhlviertel | Konto 54485190000, BLZ 43210 | IBAN AT884321054485190000 | BIC/SWIFT-Code VBOEATWWLIN Druck BTS CC-Lizenz Sofern nicht anders angegeben stehen die Inhalte von frischluft unter folgender CC-Lizenz: Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 sterreich (CC BY-NC-ND 3.0)

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    EVENT KALENDER

    BAR I CAF IM KULTURQUARTIER OBERSTERREICHwww.solarisbar.at

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  • CoverInhaltSo entsteht frischluftretro frhlingReisen - BerlinPolitik/Welt retten - frhling2012Coverstory - Dagegen5Dinge - FrhlingPlakatSudokuMedien - 3D-CharaktereHowTo - PodcastGesellschaft - NordkoreaBildung - Zivildienst & FSJFotos - KonzerteKultur - KolumnenKultur - BandcontestsBasteln - CollagenEventkalenderHilfe!