GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter...

11
Liebe Leserinnen und Leser, mei- ne sehr geehrten Damen und Her- ren, die erste Ausgabe des Jahres 2018 hat es in sich, in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 ist wahrlich viel passiert, über das ich hier natürlich gerne berichte. Nach einem zumindest zum Ende hin ungewöhnlich kalten Winter ist nun fast übergangslos gefühlt seit Monaten Sommer angesagt und das Schuljahr befindet sich in den letzten Zügen. In diesen turbulen- ten (Abschluss-)Zeiten des Schul- jahres waren die diesjährigen (langen) Pfingstferien eine Wohl- tat und luden ein zum Verschnau- fen vor dem Endspurt. Eine Wo- che Pfingstferien gab es zuletzt 2003 - die Kürze der Weihnachts- ferien und der Wegfall zweier Fei- ertage in die vergangenen Herbst- ferien setzten glücklich machende Ausgleichsmechanismen in Gang, die zum ersten Mal seit 15 Jahren eine ganze Ferienwoche rechtfer- tigten. Doch nun zu den Themen dieses Newsletters: Unser erster Bericht wirft einen Blick zurück auf die letzte Woche vor den Osterferien. Am Donners- tag fand das traditionelle Neu- jahrsbrunch statt, welches in die- sem Jahr als Osterbrunch firmier- te und - wie jedes Jahr - ein gro- ßer Erfolg war. Der Grund für die Verschiebung wird hier im Newsletter präsentiert. Seit Anfang Mai dürfen wir uns an unserer Schule wieder über drei Neue im Kollegium freuen – doch halt - neu kann auch durchaus "alt bekannt" heißen. Im zweiten Arti- kel des GBBK-Newsletters wer- den unsere ehemaligen Referen- darinnen - Julia Breucker und Tine Reucker – wie gewohnt vorgestellt und es wird ein kleiner Einblick in Lebenslauf und Interessen sowie in ihre Beurteilung der Ausbildung am GBBK gegeben. Darüber hin- aus durften wir im Mai noch einen weiteren Kollegen begrüßen – mit Dr. Marian Brabender bereichert auch ein männlicher Kollege das Kollegium. Zwei Urgesteine unseres schuli- schen Lebens verlassen leider unsere Schule. Zusammen brin- gen es Kornelia Daniel und Ulrike Brinkmann auf fast genau 80 Dienstjahre – eine schier unglaub- lich lang wirkende Zeit. Wir wollen hier zurückblicken auf die Zeit mit zwei wunderbaren Kolleginnen und zugleich ihre Arbeit und ihr Engagement würdigen. Unsere aktive Umweltgruppe 50:50 hat auch in diesem Schul- jahr wieder im Sinne der umwelt- gerechten und nachhaltigen Aus- bildung unserer Schülerinnen und Schüler eine Exkursion unternom- men. Im schönen Balve wurden zwei Bauernhöfe besichtigt, die ihre Produkte nicht nur ökologisch produzieren, sondern auch direkt vermarkten. Der GBBK-Newsletter berichtet über den Ausflug und dessen Inhalte. Eine Wanderausstellung des Fa- milienministeriums rund ums Alter durfte unser GBBK-Standort Plet- tenberg für einige Wochen im Fe- braur beherbergen. Der Arbeits- kreis Integration hat sich dieses Themas angenommen und eine feierliche Ausstellungseröffnung mit unserer Schulleiterin Ursula Wortmann-Mielke organisiert. Un- ser drittes Thema nimmt sich der Eröffnungsveranstaltung an und wirft einen Blick auf dieses beson- dere Ereignis. Fortsetzung auf der nächsten Sei- te…. GBBK-Newsleer – Ausgabe Sommer 2018

Transcript of GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter...

Page 1: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Liebe Leserinnen und Leser, mei-ne sehr geehrten Damen und Her-ren,

die erste Ausgabe des Jahres 2018 hat es in sich, in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 ist wahrlich viel passiert, über das ich hier natürlich gerne berichte. Nach einem zumindest zum Ende hin ungewöhnlich kalten Winter ist nun fast übergangslos gefühlt seit Monaten Sommer angesagt und das Schuljahr befindet sich in den letzten Zügen. In diesen turbulen-ten (Abschluss-)Zeiten des Schul-jahres waren die diesjährigen (langen) Pfingstferien eine Wohl-tat und luden ein zum Verschnau-fen vor dem Endspurt. Eine Wo-che Pfingstferien gab es zuletzt 2003 - die Kürze der Weihnachts-ferien und der Wegfall zweier Fei-ertage in die vergangenen Herbst-ferien setzten glücklich machende

Ausgleichsmechanismen in Gang, die zum ersten Mal seit 15 Jahren eine ganze Ferienwoche rechtfer-tigten. Doch nun zu den Themen dieses Newsletters:

Unser erster Bericht wirft einen Blick zurück auf die letzte Woche vor den Osterferien. Am Donners-tag fand das traditionelle Neu-jahrsbrunch statt, welches in die-sem Jahr als Osterbrunch firmier-te und - wie jedes Jahr - ein gro-ßer Erfolg war. Der Grund für die Verschiebung wird hier im Newsletter präsentiert.

Seit Anfang Mai dürfen wir uns an unserer Schule wieder über drei Neue im Kollegium freuen – doch halt - neu kann auch durchaus "alt bekannt" heißen. Im zweiten Arti-kel des GBBK-Newsletters wer-den unsere ehemaligen Referen-darinnen - Julia Breucker und Tine Reucker – wie gewohnt vorgestellt und es wird ein kleiner Einblick in Lebenslauf und Interessen sowie in ihre Beurteilung der Ausbildung am GBBK gegeben. Darüber hin-aus durften wir im Mai noch einen weiteren Kollegen begrüßen – mit Dr. Marian Brabender bereichert auch ein männlicher Kollege das Kollegium.

Zwei Urgesteine unseres schuli-schen Lebens verlassen leider unsere Schule. Zusammen brin-gen es Kornelia Daniel und Ulrike

Brinkmann auf fast genau 80 Dienstjahre – eine schier unglaub-lich lang wirkende Zeit. Wir wollen hier zurückblicken auf die Zeit mit zwei wunderbaren Kolleginnen und zugleich ihre Arbeit und ihr Engagement würdigen.

Unsere aktive Umweltgruppe 50:50 hat auch in diesem Schul-jahr wieder im Sinne der umwelt-gerechten und nachhaltigen Aus-bildung unserer Schülerinnen und Schüler eine Exkursion unternom-men. Im schönen Balve wurden zwei Bauernhöfe besichtigt, die ihre Produkte nicht nur ökologisch produzieren, sondern auch direkt vermarkten. Der GBBK-Newsletter berichtet über den Ausflug und dessen Inhalte.

Eine Wanderausstellung des Fa-milienministeriums rund ums Alter durfte unser GBBK-Standort Plet-tenberg für einige Wochen im Fe-braur beherbergen. Der Arbeits-kreis Integration hat sich dieses Themas angenommen und eine feierliche Ausstellungseröffnung mit unserer Schulleiterin Ursula Wortmann-Mielke organisiert. Un-ser drittes Thema nimmt sich der Eröffnungsveranstaltung an und wirft einen Blick auf dieses beson-dere Ereignis.

Fortsetzung auf der nächsten Sei-te….

GBBK-Newsletter – Ausgabe Sommer 2018

Page 2: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Eine weitere Veranstaltung des Arbeitskreises Integration fand ebenfalls noch in der winterlichen Phase statt. Der AKI organisierte eine Zusammenkunft unter dem Motto „Vielfalt leben - Integration gestalten“. Diese hatte das Ziel, Kooperationspartner in diesem Bereich an einen Tisch zu brin-gen und zugleich die unterschied-lichen Konzepte sowie verschie-dene Materialien und Aspekte der Integrationsarbeit zu koordinie-ren.

Eine spannende Konzert-Lese-Tour konnten wir im April am GBBK-Standort Lüdenscheid be-grüßen. Jana Crämer und ihr

bester Freund Batomae griffen das weit verbreitete Thema Ess-störung in Form einer Romanle-sung mit musikalischen Unterbre-chungen auf. Der Roman basiert auf den eigenen Erfahrungen von Jana Crämer und verlieh der Ver-anstaltung ein hohes Maß an Au-thentizität.

Ebenfalls im März fanden zwei Pädagogische Tage für das Kol-legium statt. Inhalt dieser intensi-ven Arbeitstage war zum einen die inhaltlich-organisatorische Vorbereitung auf die Qualitäts-analyse und zum anderen die Beschäftigung mit einem wichti-gen Thema der täglichen päda-

gogischen Arbeit – dem sprach-sensiblen Unterricht.

So, abschließend bedanke ich mich bei allen Leserinnen und Lesern des GBBK-Newsletters für das Interesse im Schuljahr 2017 / 2018 und wünsche allen eine wunderschöne, ereignisrei-che und entspannte Sommerferi-enzeit!

Mit sommerlichen Grüßen

Euer / Ihr

Karsten Meininghaus

Neujahrsbrunch – dieses Jahr ein Osterbrunch Es ist das fünfte seiner Art – das Neujahrs-brunch am 22. März 2018. Seit 2014 wurde auf damalige Verabredung zwischen Schulleitung und Lehrerrat die traditionelle Weihnachtsfeier in ein Neujahrsbrunch umgewandelt, welcher eigentlich immer kurz nach den Weihnachtsfe-

rien stattfindet.

Doch in diesem Jahr war dann doch einiges an-ders. Unsere geschätzte Kollegin Maria Schmand-Averdung musste für den eigentlich geplanten Termin am 18. Januar die Durchführung absagen, da sie gesundheitlich angeschlagen war. Dies machte eine Verschiebung notwendig und aus dem Neujahrs-brunch wurde ein Osterbrunch.

Dementsprechend waren die Köstlich-keiten aller Art na-türlich österlich ausgerichtet. Mari-

anne Lopatenko und Maria Schmand-Averdung haben mit ihren Schützlingen aus der AEV 2 dies-bezüglich im wahrsten Sinne wie-der gezaubert. Des-

halb muss, auch wenn es nun schon länger zu-rückliegt, der Newsletter herzlichen Dank für die tolle Organisation sowie für die herzliche und ge-lungene Durchführung sagen – es ist wirklich toll zu sehen, was unsere Auszubildenden für das Kollegium auf die Beine gestellt haben!

Maria Schmand-Averdung und ihr Team aus der Klasse AEV 2 bereiteten köstliche Speisen zum traditionellen Brunch zu. Das Kollegium genoss die Gaumenfreuden und nutzte die Gelegenheit zum intensiven Austausch.

Page 3: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2. Mai auf der Lehrerkon-ferenz be-

grüßen.

Zwei sind uns allen allerdings gut bekannt – denn Julia Breucker und Kristina Reucker sind den meisten im Kol-legium nicht nur wegen ihrer Na-mensähnlichkeit in guter Erinne-rung geblieben. Nach erfolgreich absolviertem Examen konnten sie nun auch als „vollwertige“ Lehrer in das Kollegium übernommen wer-den. Beide sind übrigens voll des Lobes für die Ausbildung an unse-rer Schule: „Wir waren die letzten 1,5 Jahre wirklich in guten Händen – überall sind wir auf Hilfsbereit-schaft gestoßen – und was noch wichtiger war – auf guten Rat und Unterstützung!“ Beide blicken dankbar auf die Ausbildungszeit zurück und freuen sich nun sehr, auch Teil des Kollegiums bleiben zu können. Darüber hinaus hat es auch einen männlichen Kollegen an unsere Schule verschlagen. Dr. Marian Brabender verstärkt den männlichen Teil unserer überwie-gend weiblichen Leh-rer“mannschaft“.

Julia Breucker ist 30 Jahre und hat nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Fachkraft für Lager-logistik an der Universität Osnab-rück die Fächer Kosmetologie (Biotechnik) und Sport studiert. Während des Studiums und ein Jahr nach dem Abschluss hat sie diverse selbstständige Tätigkeiten als Promoterin / Freelancerin / Hostess, z.B. für die Marke Kiehls der Firma Loreal durchgeführt. In ihrer Freizeit reist sie sehr gern: „Ich hatte das große Glück in den letzten Jahren sehr intensiv Zeit zum Reisen nutzen zu können und war dabei in den verschiedensten Ländern, wie z.B. Thailand, Malay-sia, Indonesien, Mexiko, Schweiz, Niederlande, Tschechien, Malta, Belgien, Frankreich, Italien und

Spanien.“ Ihre Hoffnung richtet sich darauf, dass nach der zeitintensi-ven Phase des Referendariates nun ein wenig mehr geregeltes Le-ben möglich sein wird. Neben ihrer Leidenschaft fürs Reisen, interes-sieren sie aber auch gute Bücher, Inneneinrichtungen und ver-schiedenste Arten des Sportes.

Mit der Fächerkombination Deutsch und Katholische Religion wird Kristina Reucker unsere Schule bereichern. Die 27 Jährige legte 2010 ihr Abitur in Olpe ab und hat im Anschluss ihr Studium an der Uni Siegen aufgenommen, zunächst für das Lehramt an Haupt- Real- und Gesamtschulen. Nach verschiedenen Praktika für das Lehramt an Berufskollegs ent-schied sie, sich in diese Richtung umzuorientieren. Ihre Hobbys sind Lesen, Freunde treffen, Karneval und Kochen. Für die zukünftige Zeit im Kollegium formuliert sie fol-genden Wunsch: „Ich freue mich darauf, die angenehme und wert-schätzende Arbeit im Kollegium fortführen zu können und hoffe, dass ich jungen Menschen bei ihrem Werdegang bestmöglich be-gleiten und unterstützen kann.“

Auch einen neuen KOLLEGEN durfte das GBBK-Kollegium im Mai begrüßen. Es ist Dr. Marian Brabender, der vom Berufskolleg für Technik, Gesundheit und Sozia-les Solingen an unser Bildungs-institut wechselt. Er ist am 05. Sep-tember 1983 in Lindlar geboren, derweil verheiratet und darf sich stolzer Vater eines Sohnes und einer Tochter nennen. Nach dem Abitur führte ihn der Weg 2004 an die Universität Köln, wo er sich dem Studium der Biologie widme-te. Nach dem Diplom wurde

Brabender zunächst wissenschaftlicher Mit-arbeiter an der Uni Köln und promovierte ab 2010 in Magdeburg am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie an der Techni-schen Universität Dresden. Ein Schwer-punkt seiner For-schung waren dort

Nahrungsnetze in der Elbe.

Ab 2015 nahm Brabender dann zunächst als Lehrer an der Städti-schen Gesamtschule Gummers-bach eine Vertretungsstelle an, wo er in den Fächern Biologie und Chemie unterrichtete. Als ange-stellte Lehrkraft wechselte er dann an das Mildred-Scheel-Berufskolleg Solingen für Gesund-heit und Soziales für die Fä-cher Gesundheitswissenschaften, Biologie und Biotechnik. Dort ab-solvierte er auch die OBAS-Ausbildung in der Fächerkombina-tion Biologie und Chemie. Zudem fungierte er dort als Gefahrstoffbeauftragter. Nach Abschluss der OBAS-Ausbildung im April dieses Jahres dürfen wir Dr. Marian Brabender nun seit dem 1. Mai an unserem heimischen Bil-dungsinstitut als neuen Kollegen willkommen heißen.

In seiner Freizeit kann er sich für diverse Outdooraktivitäten begeis-tern, z.B. mag er Fußball, wo er auch über einen Jugendleiter - und Fußballtrainerschein (C-Lizenzinhaber) verfügt, zudem ist er Radsport begeistert und schätzt Wing Tsung-basierte Selbstvertei-digung. Angeln sowie Reisen run-den seine Interessen in diesem Zusammenhang ab. Seine Wün-sche für die zukünftige Arbeit am GBBK bzw. mit dem Kollegium und der Schülerschaft beschreibt Dr. Marian Brabender so: „Ich wün-sche mir für die Zukunft weiterhin eine angenehme, konstruktive und kurzweilige Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen. Motivierte und sozial engagierte Schülerinnen und Schüler sollen auf der Wunschliste natürlich auch nicht fehlen.“

Page 4: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

80 Jahre Schuldienst verlassen das GBBK Zwei Urgesteine unseres schu-lischen Lebens verlassen leider unsere Schule. Zusammen bringen es Kornelia Daniel und Ulrike Brinkmann auf fast ge-nau 80 Dienstjahre – eine schi-er unglaublich lang wirkende Zeit. Wir wollen hier zurückbli-cken auf die Zeit mit zwei wun-derbaren Kolleginnen und zu-gleich ihre Arbeit und ihr Enga-

gement würdigen.

"Heute kein Interview!" begrüßt Ulrike Brinkmann den GBBK-Newsletter zu Beginn unseres Gesprächs vor einigen Wochen und über meine Antwort "Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-was!" müssen wir beide herzlich lachen. So ist die liebe Kollegin Ulrike - im ersten Moment wirkt sie manch-mal etwas "schroff" - aber sie ist ein eigentlich ein sehr herzlicher und umgänglicher Mensch. Auf-gewachsen in der Stadt unseres Hauptstandortes Lüdenscheid absolviert sie hier auch ihr Abitur, bevor es dann zum Studium nach Dortmund geht. "Ich bin nach Dortmund über die ZVS gekom-men - mein ursprünglicher Wunsch waren eigentlich Köln oder Münster!" macht sie deutlich. Begonnen hat sie das 1. Semes-ter "nur" mit Mathe, Sport kam erst im 2. Semester hinzu. "Ich bin dann auch von Lüdenscheid nach Dortmund gependelt" führt sie aus "denn das Auto war eh nötig, weil die Sportstätten überall auf Dortmund verteilt waren."

Beenden konnte sie das Studium mit dem I. Staatsexamen im No-vember 1979 und noch vor dem Referendariat am 1. September 1980 wurde sie als "Aushilfslehrerin" zunächst für 12 - später für 16 Stunden am Leib-nitz-Gymnasium in Dortmund ein-gestellt. Ihre ersten "Gehversuche" als Lehrerin machte sie dort bei der Klasse 6 und in der Stufe 12. Dann ver-schlug es Ulrike Brinkmann doch noch in die ursprüngliche Wun-schregion Rheinland - zum Refe-

rendariat wurde sie an berufsbil-dende Schulen in Bonn zugeteilt. Ihr eigentlicher Wunsch, dass Re-ferendariat am Gymnasium zu absolvieren, fand keine Berück-sichtigung im damals noch sehr "gelenkten" Einstellungs - und Verteilungsverfahren. So musste sie denn eineinhalb Jahre an den berufsbildenden Schulen ihren Dienst versehen und ein halbes Jahr ging es dann noch ans Gym-nasium, um später die Eignung für beide Schulformen zu haben. Im Anschluss an das am 23. Sep-tember 1982 erfolgreich abge-schlossene II. Staatsexamen füg-

te sich das Bewerbungsverfahren an - die Zeit für Einstellungen wa-ren seinerzeit deutlich schwieri-ger, als in den 2000er Jahren, wo es doch vielfach reichlich Stellen und daraus folgend gute Einstel-lungschancen gab.

"So liefen meine 40 Bewerbun-gen, die ich überall hin versendet habe, ins Leere!" beschreibt Ulri-ke Brinkmann ihr erfolgloses Be-werbungsverfahren. "Mein Wunsch war es eigentlich im Rheinland zu bleiben." macht sie ihre Affinität für diese Region Nordrhein-Westafalens deutlich.

Immer für einen Spaß zu haben – Ulrike Brinkmann in ihrem Büro in Lüdenscheid.

Page 5: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Aber es sollte anders kommen, denn das folgende Zuteilungsver-fahren brachte sie zurück in die alte Heimat Lüdenscheid. Dabei beförderte der "Lüdenscheider Tratsch" die Stellenbesetzung am GBBK, denn anfangs war auch noch das Berufskolleg Altena im Rennen. "Meine Eltern hatten ei-nen großen Freundes - und Be-kanntenkreis in Lüdenscheid und da wurde im Schankraum eines gut bürgerlichen Restaurants am Bahnhof von Schulleiter Espelöer gefragt: "Ist das nicht die Tochter von?" Das Wissen um die ver-wandtschaftlichen Zusammen-hänge erleichterte dann auch die Stellenbesetzung.

Im Bewerbungsgespräch mit dem damaligen Schulleiter Espelöer und dessen Stellvertreter Dr. Hil-se wurde ihre zukünftige Verwen-dung am GBBK schnell um-schrieben. "Ich sollte die Bäcke-reiklassen auf die Prüfungen vor-bereiten, obwohl ich keine Be-rufskenntnisse hatte!" lacht Ulrike Brinkmann im Rückblick über die-se skurrile Situation.

Aber Schulleiter Espelöer ließ sich davon nicht abschrecken: "Der Patenonkel meines Bruders hatte eine Bäckerei in Pletten-berg-Ohle neben der Post, der hat mich immer auf den neusten Stand gebracht. So war ich den Schülern immer eine Stunde vo-raus!" erinnert sich die angehen-de Pensionärin schmunzelnd an ihre ersten Schritte am GBBK, die am 1. Oktober 1982 begon-nen haben. Ähnlich amüsiert denkt sie an eine der ersten Ver-tretungsstunden bei den Bäckern zurück, wo sie den Schulleiter vertreten musste. Die Schüler waren - wie vielfach auch heute - nicht besonders interessiert am Vertretungsunterricht und ver-suchten diese durch provokante Fragen zu vermeiden: "Einer fragte mich, ob ich etwas über das Liebesleben der Bienen er-zählen könne!" lacht die aus-scheidende Fachleiterin der Fachoberschule. "Es blieb ihnen aber nichts anderes übrig, als

etwas über das Sauerteigstufen-führungsschema zu lernen!"

Auf die Zeit an unserem heimi-schen Bildungsinstitut blickt Ulri-ke Brinkmann ganz überwiegend mit einer Mischung aus Freude, Wohlwollen und Zufriedenheit zurück: "Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ist wirklich toll. Es gab und gibt im-mer eine große Bereitschaft im Kollegium zu helfen!"

Dies höre man von vielen ande-ren Schulen nicht so und deshalb fühle man sich am GBBK auch recht schnell wohl. "Es gab aber auch schwierigere Zeiten - nicht mit allen Schulleitungen klappte die Zusammenarbeit so ange-nehm und reibungslos, wie mit dem heutigen Team!" macht sie deutlich. "Deshalb wünsche ich sehr herzlich allen, dass das Kol-legium auch in der Zukunft weiter so sozial und offen bleiben und dass man auch ein bißchen Zeit füreinander haben soll!" formuliert Ulrike Brinkmann abschließend ihre Wünsche für die Zukunft.

Kornelia Daniel: 43 Jahre Schuldienst - und kein biss-

chen leise

Wer Kornelia Daniel kennt, wird

sich verwundert die Augen reiben

müssen: Die beliebte Kollegin ist

ein engagierter Aktivposten unse-

rer Schule – UND sie ist nun 43

Jahre im Schuldienst. Dies ist

kaum zu glauben, denn das von

vielen liebevoll „Konny“ genannte

Mitglied unseres Kollegiums ver-

sprüht nicht nur jugendlichen

Charme, sondern glänzt auch mit

sportlichem Eifer und Engage-

ment in Arbeitskreisen, sowie vor

allem im Einsatz für ihre schuli-

schen Schützlinge.

Die im Vorwort gestellte Frage,

ob sie bereits kurz, nachdem sie

das Licht der Welt erblickt hat, in

den Schuldienst eingetreten ist,

drängt sich in diesem Zusam-

menhang einfach auf! Doch nun

heißt es Abschied nehmen von

der agilen und engagierten Kolle-

gin, die uns mit Beginn der Som-

merferien verlässt.

Kornelia Daniel begann ihren

Dienst beim Land NRW in Biele-

feld und kam dann bereits nach

vier Jahren in den Märkischen

Kreis, der im Zuge der kommuna-

len Neuordnung damals gerade

frisch gegründet worden war.

Fortsetzung auf der nächsten

Seite...

Abschiedsgeschenke am Ende des letzten von Kornelia Daniel or-ganisierten Volleyballturniers.

Page 6: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Das Gertrud-Bäumer-

Berufskolleg bestand zu dem

Zeitpunkt noch nicht – der Stand-

ort Plettenberg, an dem Daniel

nun seit 36 Jahren tätig ist – ge-

hörte zu den Beruflichen Schulen

Lennetal. Diese Berufsschule

umfasste neben Plettenberg die

Standorte Altena und Werdohl.

Zunächst unterrichtete sie in Plet-

tenberg jahrelang nur Musik – bis

eine Kollegin in den Ruhestand

ging, die den Sportunterricht er-

teilt hatte. Danach wurde der

Sportunterricht ein wichtiger Be-

standteil ihres Lehrerlebens. „Ich

erinnere mich noch genau, wie

ich zum ersten Mal in die Sport-

halle ging und mich frustriert um-

schaute!“ berichtet die angehen-

de Rentnerin dem GBBK-

Newsletter in Anspielung auf die

Kombination aus Aula und Sport-

halle in Plettenberg. „Ich habe

diese Halle aber schnell ins Herz

geschlossen!“ ergänzt Daniel.

Wie sehr, macht ihr jahrzehnte-

langes Engagement für das tradi-

tionelle Volleyballturnier in Plet-

tenberg deutlich, dessen Ur-

sprung bei Kornelia Daniel zu

suchen ist und das sie in den

letzten 23 Jahren allein 21 Mal

organisierte. Auch der von ihr

erst vor 5 Jahren begründete

„Pausensport“ für interessierte

und sportlich begeisterte Schüle-

rinnen und Schüler in Plettenberg

zeigt, dass sie ihre anfängliche

Skepsis gegen die Sporthalle

gänzlich eingebüßt hat.

Auf die Frage, welche Ereignisse

in ihrer bisherigen Schullaufbahn

ihr besonders in Erinnerung ge-

blieben sind, nennt Kornelia Da-

niel zwei Schwerpunkte: „Ich fand

es ein tolles Erlebnis und ein

sehr gelungenes Projekt, mit Pe-

ter Treudt vor mehr als 10 Jahren

ein Schülertheater zu machen!“

Die Aufführung firmierte unter

dem Titel „Sonne und Mond“ und

beschäftigte sich mit dem Thema

Fremdheit annehmen. Die Auf-

führung fand an der Lenne statt

und war so erfolgreich, dass die

Theatergruppe eine Woche in

den Landschaftspark Duisburg

eingeladen worden ist – als eine

von 10 Gruppen aus ganz Nord-

rhein-Westfalen.

Aber auch die Reisen mit Kolle-

gin Ulrike Zenk in die Türkei sind

ihr bis heute in wunderbarer Erin-

nerung. „Wir haben einige Jahre

Fahrten mit den angehenden Er-

zieherinnen und Erzieher in die

Türkei gemacht, um ihnen die

Kultur des Landes näher zu brin-

gen!“ Gerade in Plettenberg und

Umgebung sei eine starke Türkei

stämmige Minderheit, was sich

auch in der Schülerschaft wider-

spiegele. „Für uns war es ein

wichtiger Beitrag, im Rahmen

dieser Türkeiprojekte die Studie-

renden inhaltlich und emotional

für Kinder mit Migrationshinter-

grund zu öffnen und ihnen damit

eine gute Basis für ihre zukünfti-

ge Arbeit zu geben!“ macht die

angehende Rentnerin deutlich.

Aber die Reisen hätten auch viel-

fach einfach viel Freude bereitet

und unglaublich viele Eindrücke

bei allen Beteiligten hinterlassen.

„Amtsmüdigkeit“ ist für Kornelia

Daniel ein Fremdwort – mit Elan

hat sie auch die letzten Monate

bestritten, sei es bei den Aktivitä-

ten des Arbeitskreises Integrati-

on, wo sie einen Tüchertanz mit

Schülerinnen und Schülern ein-

studierte oder beim traditionellen

Volleyballturnier im April in „ihrer“

Plettenberger Arena. Doch nun

heißt es Abschied nehmen von

einem jahrzehntelangen Engage-

ment für und mit Schülerinnen

und Schülern am GBBK-Standort

Plettenberg. „Ein bisschen ver-

missen werde ich die Schule

schon. Viele liebe Kolleginnen

und Kollegen sowie auch die in-

tensive Zeit mit den Schülerinnen

und Schülern werden mir sicher-

lich fehlen. Aber ich freue mich

auch sehr auf den neuen Le-

bensabschnitt mit den verschie-

denen Möglichkeiten, die sich

bieten!“ äußerte Kornelia Daniel

abschließend gegenüber dem

GBBK-Newsletter.

Leider belegte die Lehrermannschaft beim 21. von Konny Daniel organisierten Volleyballturnier den letzten Platz.

Page 7: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

50:50-Gruppe auf Exkursion zum Thema Direktvermarktung

Am 19. Mai machte sich die 50:50 - Umweltgruppe unserer Schule erneut auf den Weg, mittels Exkursion 25 Schülerin-nen und Schülern Einblicke in wichtige Themenfelder des Umweltschutzes und des nach-haltigen Wirtschaftens zu ge-ben. Als erstes wurde in die-sem Zusammenhang der Hof von Kathrin und Clemens Göd-de in Balve-Benkamp ange-

steuert.

Das Ehepaar Gödde betreibt hier mit der Unterstützung der Eltern einen kleinen Hofladen, der ne-ben den selbstgemachten Fleischwaren (Wurst, Schweine-fleisch, Grillfleisch) auch andere regionale Produkte wie Obst und Gemüse, Eier, Backwaren, Käse, Säfte des Naturschutzzentrum des Märki-schen Kreises sowie Marme-lade, Dips, Weine, Nu-deln etc. an-bietet. Bei ei-ner intensiven zweistündi-gen Betriebs-besichtigung erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass die art-gerechte Schweinehal-

tung noch ausgeweitet werden soll. Spezialisiert hat sich der Hof außerdem auf Gänsemast. Die Gänse werden dazu auf der Wie-se im Freien gehalten. Hauptab-nahmezeit ist natürlich die Ad-vents- und Weihnachtszeit. Alle Nutztiere werden größtenteils mit auf dem Hof erzeugten Futter oh-ne Zusatzstoffe versorgt. Neben dem Hofladen installierten die Göddes vor 2 Jahren einen Selbstbedienungsautomaten mit Fleisch (Grillfleisch, Würstschen), Eiern, Wurst und Käse. Trotz der relativ hohen Investition hat sich der Automat schon jetzt gelohnt. Er ist täglich von 6.00 bis 22.00 Uhr zu nutzen.

Anschließend ging die Fahrt mit dem Bus weiter nach Balve-Levringhausen zum Hof

Schweitzer. Dort ist die Milch-wirtschaft (140 Kühe) in dem erst seit ein paar Jahren neu erbauten Stall Erwerbsgrundlage für den Junglandwirt, während dessen Eltern schon seit Jahren auf Di-rektvermarktung von Wurst und Fleisch setzen. So ist ihre Spezi-alität regionales Ochsenfleisch, was in ganz Deutschland mittler-weile angefragt wird. Das Kon-zept setzt hier auf Vorbestellung. Die Schweitzers schlachten dienstags und mittwochs. Die Kunden holen dann donnerstags ihre vorbestellten Waren ab. Die 2-jährige Freilandhaltung bei den Ochsen ermöglicht ein langsa-mes Wachstum, was zur Qualität des Fleisches beiträgt und es schön feinfaserig und zart wer-den lässt.

Hofläden bieten die Möglichkeit für nachhaltige Einkäufe, da sie häufig auch artgerechte Tierhal-tung...transparent in heimischer Region garantieren.

Page 8: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Die Zucht kommt aus dem eigenen Betrieb. Daneben wird aber auch eigenes Schweinefleisch, insbesondere zur Grillsai-son, verarbeitet.

Beide Betriebe lassen ihre Tiere in einer regionalen Metzgerei schlachten, so dass es weniger Stress für die Tiere durch kur-ze Transportwege bedeutet. Der Vorteil für den Verbraucher ist u.a., dass er weiß, woher das Fleisch stammt und sehen kann, dass die Tiere artgerecht gehalten werden sowie ge-sundes Futter bekommen. Selbst beim Preis waren die Schü-ler überrascht, dass vor Ort produzierte Ware nicht immer teu-rer sein muss. Und man war sich einig, lieber bei einigen Pro-dukten doch auch etwas mehr zu bezahlen, wenn die Qualität entsprechend besser ist.

Zum Abschluß wurden die vor Ort eingekauften Bratwürste bei Sieglinde Drees gegrillt und in ihrer Hütte im Wald verzehrt. Eigens hatte sich unsere engagierte Kol-legin in ihrem Sabbatjahr hierfür Zeit genommen. Letztlich waren sich alle Teilnehmer bei der Nachbe-sprechung einig, dass Direktvermarktung eine sehr gute Sache im Sinne des Nachhaltigkeits- und Res-sourcenschutzes darstellt.

Was heißt schon alt? Eine Wanderausstellung des Bundesministeriums für Fami-lien, Senioren und Jugend rund ums Alter konnte vom Arbeits-kreis Integration für einige Wo-chen für unser Bildungsinstitut

gewonnen werden.

Am Standort Plettenberg wurde die Eröffnung der Fotoausstellung, die im Moment durchs Land zieht, am 5. Februar zelebriert und durch entsprechende Wortbeiträge die Bedeutung der Thematik heraus-gestrichen. So eröffnete Schulleite-rin Ursula Wortmann-Mielke die Ausstellung in ihrer Ansprache mit den Worten: „Von wem sprechen wir, wenn wir von Älteren spre-chen?“ Im Schnitt würden sich 70 Jährige laut einer Studie 13 Jahre jünger fühlen. ‚Das Alter‘ in einer eng begrenzten Definition gebe es in dem Sinne nicht mehr. Als Schu-le, die Menschen ausbilde, welche sich auch um Alte und Kranke kümmerten, müsse man feststel-len, dass sich Menschen nicht we-gen ihres Alters voneinander ab-grenzen dürfen.

Diesen Worten schloss sich Plet-tenbergs Sozialamtsleiterin Christi-ane Wilk an. Sie vertrat auch das Demenznetzwerk der Stadt Plet-tenberg und verwies in diesem Zu-sammenhang auch darauf, dass es

neben unglaublich körper-lich und geistig agilen Seni-oren auf der einen Seite auch mit zunehmendem Al-ter ein steigendes Risiko für Demenz auf der anderen Seite gebe.

Natalia Boeva, Leiterin des AKI, hatte mit ihren Schüle-rinnen und Schülern und Kollegin Kornelia Daniel ein Rahmenprogramm gestal-tet, welches neben einer Tücher-Tanzeinlage auch ein Sprichwortratespiel be-inhaltete. Sie hob darauf ab, dass am GBBK die praxis-nahe Ausbildung durch Praktika eine vielfach große Nähe zu älteren Menschen ermögliche. „Dies bietet die Chance, unterschiedliche Gefühle und Verhaltenswei-sen kennenzulernen sowie auch ein Gespür für die Be-dürfnisse zu entwickeln!“ betonte die AKI-Leiterin.

Die Wanderausstellung stand dann nach dem Programm im Fokus der Schüler und Besucher - sie bot vie-le Einblicke in die Phasen des Al-ters. Zusammengestellt aus 1600 Foto - und Videobeiträgen, welche im Rahmen eines Wettbewerbs des Ministeriums eingegangen wa-

ren, hebt die Ausstellung die positi-ven Perspektiven des Alters her-vor. Dies macht die auch die ehe-malige Bundesministerin Manuela Schwesig im Vorwort der Wander-ausstellung deutlich: „Gerade in dieser Lebensphase bietet sich die Gelegenheit, vieles von dem zu verwirklichen, was in den Jahr-zehnten zuvor nicht möglich war!“

Die Ausstellung “Was heißt schon alt“ wur-de nach der feierlichen Eröffnung von inte-ressierten Besuchern inspiziert.

Page 9: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Vielfalt leben - Integration gestalten

Eine weitere Infoveranstaltung des Arbeitskreises Integration unter dem Motto „Vielfalt leben - Integration gestalten“ hatte das Ziel, Kooperationspartner in diesem Bereich an einen Tisch zu bringen und zugleich die unterschiedlichen Konzep-te sowie verschiedene Materia-lien und Aspekte der Integrati-

onsarbeit zu koordinieren.

Teilnehmer dieses in den Räum-lichkeiten des GBBK in Pletten-berg stattgefundenen heimischen „Integrationsgipfels“ waren u.a. die Flüchtlingshilfe Plettenberg-Ohle, die Stadtverwaltung Plet-tenberg in Person des Demogra-phie-Beauftragten sowie die Fir-ma Seissenschmidt. „Wir wollten der Zielgruppe Lehrern und Be-rufspraktikanten die Möglichkeit

geben, Ideen zur Zusam-menarbeit zu entwickeln, zu-gleich die Gelegenheit zur Vernetzung eröffnen sowie letztlich auch gemeinsame Projekte anzustoßen und damit einen gelungenen Um-gang mit bestehender Vielfalt zu generieren!“ machte AKI-Leiterin Natalia Boeva deut-lich. „Und im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Integra-tion der Stadt Plettenberg ist dazu eine gute Chance, auch Dinge erfolgreich voranzu-treiben.“ betonte Boeva. Seit einigen Jahren sei das GBBK über den Arbeitskreis Integration bereits Mitglied in der städtischen AG. Ein ge-meinsames Projekt aus die-ser Arbeitsgemeinschaft war

beispielsweise ein Fußballturnier, an dem auch Schülerinnen und Schüler des GBBK teilgenom-men haben.

Interessierte Berufspraktikanten beim Austausch mit Kooperationspart-nern der AKI-Veranstaltung “Vielfalt leben – Integration gestalten”.

Ein wichtiges Ereignis für die Entwicklung un-serer Schule stellten im März die pädagogi-

schen Tage am 6. und 7. dar.

Ziel war einerseits am ersten Tag, die Arbeit an übergreifenden Themen wie z.B. „Vielfaltorientiertes Konzept zur Schulentwick-lung“; „Übergänge gestalten“; „Grundsätze der Stundenplangestaltung und der Vergabe von An-rechnungsstunden“ und „Gesunde Schule“ sowie für die Bildungsgänge, welche ihre Unterlagen, wie etwa didaktische Jahresplanungen oder Bildungs-gangordner, für die Qualitätsanalyse einreichen müssen, voranbringen zu können.

Auf der anderen Seite wurde am zweiten Tag das wichtige Thema „Sprachsensibler Unterricht“ ins Visier genommen. Referentin Sabine Gottwald

machte anhand eines eindrucksvollen Beispiels deutlich, wie sich Schülerinnen und Schüler im Un-terricht fühlen, die deutsche Sprache nur begrenzt bzw. bruchstückhaft verstehen. Über dieses Bei-spiel wurde sowohl definiert, was unter sprachsen-siblen Unterricht zu verstehen ist, als auch, welche Ziele dieser verfolgen soll und kann.

Die grundsätzliche Feststellung, dass sprachliches und fachliches Lernen untrennbar miteinander ver-bunden sind und in jedem Unterricht stattfinden und damit jedes Lernen als sprachlich vermittelt und reflektiert angesehen werden muss, stand zu Beginn des Vortrages.

Pädagogische Tage im März

Page 10: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Aber auch in den Anhängen der neuen Kernlehr-pläne findet sich ein eigenes Kapitel bzw. ein Be-reich zum sprachsensiblen Fachunterricht. Hier wird dargestellt, dass kognitive Prozesse des Umgangs mit Fachwissen, der Begriffsbildung und der Ein-schätzung und Bewertung von fachlichen Sachver-halten und Problemstellungen ebenso sprachlich vermittelt sind, wie die Präsentation von Lernergeb-nissen und die Kommunikation darüber. Solche sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich nicht ein-fach auf dem Sockel alltagssprachlicher Kompeten-zen, sondern müssen gezielt in einem sprachsen-siblen Fachunterricht angebahnt und vertieft wer-den. Daraus ergeben sich folgende Feststellungen, was sprachsensibler Fachunterricht ist:

- Er ist Regelunterricht und keine organisatorische Sonderform, also kein zusätzlicher Förderunterricht, sondern Kernelement einer (durchgängigen) Sprachbildung.

- Er stellt sprachliche Hilfen und Lerngelegenheiten bereit, damit die Schülerinnen und Schüler im Un-terricht angemessen sprachlich handeln und die Ziele des Regelunterrichts erreichen können.

- Er ist prinzipiell in allen Fächern und Lernberei-chen möglich und entfaltet sein volles Potenzial, wenn die Fächer untereinander und mit dem Deutschunterricht abgestimmt zusammenarbeiten.

- Er nimmt in besonderer Weise zwei Varietäten in den Blick: (a) Bildungssprache und (b) Fachspra-che.

- Er setzt voraus, dass die Schülerinnen und Schü-ler soweit Deutsch beherrschen, um sich in grundle-genden Alltagssituationen verständigen zu können.

- Er ist von besonderer Bedeutung für Schülerinnen und Schüler, die Familien mit Migrationshintergrund und/oder schwächer ausgeprägter literaler (schriftsprachlicher) Kultur aufwachsen.

Diese grundlegenden Erkenntnisse werden für das Kollegium und dessen zukünftige Arbeit mit Schüle-rinnen und Schülern sicherlich hilfreich sein, denn in vielen Klassen des GBBK sind auch immer wie-der hohe Anteile an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund.

Aber nicht nur diese Ergebnisse werden in Erinne-rung bleiben, sondern auch die intensive Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen, die das Schulleben inhaltlich und organisatorisch deutlich voran ge-bracht haben und nicht zuletzt das angenehme Mit-einander beim gemeinsamen Mittagessen, das Schulleiterin Ursula Wortmann-Mielke anlässlich ihres runden Geburtstages dem Kollegium spen-diert hatte.

Konzertlesung am GBBK zum Thema Essstörung Am 13. April hatte das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg das be-sondere Vergnügen, Ort für die Konzertlesung „Roman trifft Musik“ von Jana Crämer und Batomae sein zu dürfen. Jana Crämer berichtete in ihrem Le-sevortrag aus ihrem autobio-grafischen Roman „Das Mäd-chen aus der ersten Reihe“ von ihrer Essstörung „Binge-Eating“. Aufgelockert wurde die Lesung von Liedern ihres besten Freundes Batomae, dem sie ihre autobiographi-sche Geschichte anvertraute. Dabei steht, neben der Essstö-rung, die Botschaft ihres bes-ten Freundes „Du bist unver-

gleichlich“ im Mittelpunkt.

Im Kindes- und Jugendalter zäh-len Essstörungen mittlerweile zu den häufigsten chronischen Ge-sundheitsproblemen: Nahezu je-der fünfte Jugendliche zeigt ein-

zelne Symp-tome eines gestörten Essverhal-tens. Im Kin-des- und Ju-gendalter zählen Ess-störungen mittlerweile zu den häufigs-ten chroni-

schen Gesundheitsproblemen: Nahezu jeder fünfte Jugendliche zeigt einzelne Symptome eines gestörten Essverhaltens.

Diese alarmierenden Punkte ani-mierten GBBK-Kollegin Linda Mo-ser, Jana Crämer und Batomae zu einer Konzertlesung an unser Bildungsinstitut zu holen: „Das Projekt von Jana Crämer & Batomae ist unglaublich wertvoll und wichtig und kann vielen Men-schen helfen. Es gibt erstaunlich

viele Betroffene, die von sich glauben, ganz allein mit ihrem Problem zu sein, und manchmal auch, nichts wert zu sein und kei-nen Anspruch auf Hilfe zu haben. Ihnen geben Jana und Batomae Mut und Hoffnung.“ betonte Mo-ser die Bedeutung der Veranstal-tung auch für unsere überwie-gend weibliche Schülerschaft vor Ort. Auch Schulleiterin Ursula Wortmann-Mielke zeigte sich di-rekt sehr erfreut über die Möglich-keit, die Konzertlesung den Schü-lerinnen und Schülern anbieten zu können: „Eine Lesung in die-sem Rahmen erreicht junge Men-schen mit einer Essstörung viel eher, als alle Worte von Familie und Fachleuten; weil es so echt ist und weil es aus eigener Erfah-rung spricht. Ich freue mich sehr über das Projekt und finde, es verdient jede Unterstützung, die es bekommen kann.“

Page 11: GBBK Newsletter – Ausgabe Sommer 2018 · 2019-05-29 · Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018 Zwei Neue sind schon länger da Drei Neue durfte das Kollegium am 2.

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg Newsletter Sommer 2018

Um Eindrücke der von über 180 Schülerinnen und Schüler unse-rer Schule besuchten erfolgrei-chen Veranstaltung zu geben, druckt der GBBK-Newsletter eini-ge Passagen aus der Lesung von Jana Crämer ab, um einen Ein-druck in die Vielschichtigkeit ei-nes jungen von einer Essstörung betroffenen Menschen zu geben. Die Schülerinnen und Schüler, die an der Veranstaltung teilnah-men, zeigten sich nachdenklich über das Thema und begeistert über die Offenheit, mit der Jana Crämer mit ihren Erfahrungen umgeht. „Das ist sehr beeindru-ckend und bewegend“ äußerte sich eine Schülerin im Anschluss „und dadurch kann man einer-seits mitfühlen und andererseits sich selber öffnen!“ Doch soll der geneigte Leser bzw. die geneigte Leserin sich hier nun selbst einen Eindruck verschaffen von einer wahrlich wichtigen und gelunge-nen Veranstaltung:

Jana Crämer: “Endlich ich”

„Hey, ich bin Jana und ich bin essgestört. Eine Tatsache, die ich sonst nicht unbedingt im 1. Satz erwähne. Ebenso wenig, dass ich mal 170kg gewogen habe – bei gerade mal 1,68m. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass das die denkbar mieseste Figur war, um ein schickes Outfit für ’ne

ECHO-Gala zu finden. Also habe ich mich damals den halben Abend auf’m Klo versteckt – und das als Managerin einer nomi-nierten Band – hier schon weiter drauf einzugehen, ginge aber wohl tatsächlich etwas zu weit. Verstecken konnte ich mich schon immer gut, manchmal lei-der noch heute. Weiter gebracht hat’s mich aber nie, weder auf der Aftershow-Party, noch mit meiner Essstörung. In der schlimmsten Zeit, als dann auch die Waage anfing, unter meinem Gewicht zu kapitulieren und ich schlichtweg Angst hatte zu ster-ben, habe ich mir alles von der Seele geschrieben.

Ich bin aus meinem Schnecken-haus gekrochen und habe mei-nem besten Freund Batomae mein Tagebuch anvertraut. Ich habe ihm mein komplettes Leben in die Hand gedrückt. Wie ich als Fan vom „Mädchen aus der 1. Rei-he“ zur Musikmanagerin wurde, wie dankbar ich bin, dass meine Seele in seiner Bühne endlich wieder tief durchatmen kann, wa-rum die Alkoholsucht meines Va-ters, den ich bis zu seinem Tod über alles geliebt habe, so viel in mir zerstört hat und wieso ich zwanghaft versuche, diese schreckliche Leere mit Essen zu füllen. Ehrlich gesagt, hatte ich schreckliche Angst,

dass Bato überfordert die Segel streicht. In Gedanken habe ich mir stundenlang die schlimmsten Szenarien ausgemalt, dass er sich angewidert abwendet, mich alleine lässt, mich endlich so eke-lig findet wie ich mich selbst. Doch es kam ganz anders. Er ist geblieben. Viel mehr noch, er hat mir als Antwort auf meine bedin-gungslose Ehrlichkeit mit „Unvergleichlich“ einen Titel-song für meine Geschichte ge-schrieben. Einen Song, der mein komplettes Leben verändert hat. Bato hat mich ermutigt, das Schweigen zu brechen, meine Geschichte als Roman zu veröf-fentlichen und mit ihm gemein-sam auf Konzert-Lese-Tour zu gehen, denn Schweigen ändert nichts. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal – aus dem Schatten einer sicheren Backstage – rauf auf die Bühne gehen würde, um von meinen geheimsten Träumen und größten Ängsten zu erzäh-len. Ehrlich gesagt, frage ich mich noch heute, wenn mir das Herz kurz vor’m Auftritt wieder bis zum Hals schlägt, ob ich noch ganz bei Trost bin, ja, warum ich mir das immer und immer wieder an-tue. Aber wenn ich dann da oben sit-ze und in eure lächelnden Augen schaue, die mir zeigen, dass ihr mich auf eure ganz persönliche Art versteht, fühlt es sich genau richtig an. Es fühlt sich richtig an, endlich auszusprechen, dass Es-sen eine verdammt schwierige Angelegenheit ist, dass ich mich so oft selbst nicht verstehe und dass mir Gefühle Angst machen. Es löst den einschnürenden Pan-zer um meine Brust, Dinge beim Namen zu nennen, statt sie wie-der so lange in mich reinzufres-sen, bis ich gekrümmt zwischen aufgerissenen Tüten und Kar-tons heulend im Bett liege. Trotz-dem passiert es noch, aber selte-ner. Viel seltener."

Jana Crämer mit ihrem besten Freund Batomae. Das vorherige Foto zeigt

ihre Jeans, die sie zu Zeiten ihrer Essstörung trug.