Gebet zum Jahr der Orden - karmeliten.de · Schenke ihnen, dass sie aus Deinem Geist heraus Worte...

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Rundbrief für den Freundeskreis der Karmeliten Sommer 2015 / Nr. 121 Barmherziger und guter Gott, Du berufst in Deiner Kirche Menschen, Dir ihr Leben zu weihen und sich ganz und gar in Deinen Dienst zu stellen. Du berufst starke und schwache Männer und Frauen, in dieser Welt für Dich Zeugnis abzulegen und in der Welt die Frage nach Dir offen zu halten Sie wollen Dich suchen und Deinen Auftrag erkennen, den Du für sie in unserer heutigen Welt hast. Stärke sie auf ihrem Weg, erfülle sie mit Deinem Heiligen Geist, damit sie ein Gespür haben, wie sie heute den Auftrag Jesu Christi erfüllen können, sich der Armen und Sünder, der Abgesonderten und Abgelehnten anzunehmen und ihnen Deine Botschaft der Liebe und Versöhnung glaubhaft zu vermitteln. Lass sie das Salz sein, das unserer Gesellschaft Würze verleiht, und das Licht, das die Dunkelheit der Menschen erhellt. Lass sie auf ihrem Weg nicht ermüden, lass sie in ihrem Einsatz für die Menschen immer aus der Quelle des Heiligen Geistes schöpfen, die nie erschöpft, weil sie göttlich ist. Durchdringe sie mit Deinem Heiligen Geist, damit sie in dieser Welt Christus erfahrbar werden lassen für die vielen Verzweifelten und Resignierten, für die, die sich abmühen, um in dieser immer schneller werdenden Welt bestehen zu können. Schenke ihnen, dass sie aus Deinem Geist heraus Worte finden, die die Herzen der Menschen berühren, die ihre Sehnsucht ansprechen und sie auf Dich hin lenken, der allein unsere tiefste Sehnsucht zu erfüllen vermag. GEBET ZUM JAHR DER ORDEN

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Rundbrief für den Freundeskreis der Karmeliten Sommer 2015 / Nr. 121

Barmherziger und guter Gott,Du berufst in Deiner Kirche Menschen,Dir ihr Leben zu weihen und sich ganz und gar in Deinen Dienst zu stellen. Du berufst starke und schwache Männer und Frauen,in dieser Welt für Dich Zeugnis abzulegen und in der Welt die Frage nach Dir offen zu haltenSie wollen Dich suchen und Deinen Auftrag erkennen,den Du für sie in unserer heutigen Welt hast.

Stärke sie auf ihrem Weg, erfülle sie mit Deinem Heiligen Geist,damit sie ein Gespür haben, wie sie heute den Auftrag Jesu Christi erfüllen können,sich der Armen und Sünder, der Abgesonderten und Abgelehnten anzunehmenund ihnen Deine Botschaft der Liebe und Versöhnung glaubhaft zu vermitteln.

Lass sie das Salz sein, das unserer Gesellschaft Würze verleiht,und das Licht, das die Dunkelheit der Menschen erhellt.Lass sie auf ihrem Weg nicht ermüden,lass sie in ihrem Einsatz für die Menschen immer aus der Quelle des Heiligen Geistes schöpfen, die nie erschöpft, weil sie göttlich ist.

Durchdringe sie mit Deinem Heiligen Geist,damit sie in dieser Welt Christus erfahrbar werden lassenfür die vielen Verzweifelten und Resignierten,für die, die sich abmühen,um in dieser immer schneller werdenden Welt bestehen zu können.

Schenke ihnen, dass sie aus Deinem Geist heraus Worte finden, die die Herzen der Menschen berühren,die ihre Sehnsucht ansprechen und sie auf Dich hin lenken,der allein unsere tiefste Sehnsucht zu erfüllen vermag.

Gebet zum Jahr der Orden

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eXerzItIenhauS CarmeL SPrInGIerSbaCh

Gott macht die Kleinen groß – das kann man treffend über das Leben der Kar-melitin Sr. Maria von Jesus dem Ge-kreuzigten schreiben, die am 17. Mai 2015 durch Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen wurde. Als Mirjam Baouardy wurde sie 1846 in dem klei-nen Dorf Ibellin in Galiläa (zwischen Nazareth und Haifa) geboren und hat-te sie eine bewegte Lebensgeschichte. Die meisten ihrer Geschwister starben schon früh, ihre Eltern verlor sie bereits mit drei Jahren und wuchs bei einem Onkel auf. Eine Schule hat sie nie be-sucht und konnte weder lesen noch schreiben. Doch sie war ein lebhaftes, intelligentes und sehr religiöses Mäd-chen. Mit 13 Jahren verlobte sie der Onkel mit einem Bruder der Tante – Mirjam blieb nur noch die Flucht! Sie konnte sich auf abenteuerlichen Wegen durch-schlagen und fand schließlich Arbeit als Hausmädchen bei verschiedenen Fami-lien, zuletzt in Beirut. Von dort aus wur-

Das Reliquiar mit den sterblichen Überresten der Heiligen in Betlehem.

de ihr eine Stelle in Marseille vermit-telt. Wenig später trat sie 1865 bei den Josefschwestern ein. Als sich jedoch an ihrem Körper die Wundmale Chri-sti zeigten, wurde sie in ein kontempla-tives Kloster geschickt, zu den Karmeli-tinnen in Pau. Die Priorin schrieb nach ihrem Eintritt über sie: „Nach ihrem Äußeren würde man sie nicht für älter als 12 Jahre halten. Ihre kleine Gestalt, ihr unschuldiger Blick, ihre große Un-wissenheit, machen sie zu einem rich-tigen Kind. Erstaunlicherweise verbin-den sich jedoch mit dieser Einfalt große Weisheit, ein gesundes Urteil und ein gutes Unterscheidungsvermögen. Wenn es ihr auch an ausgebildeten Talenten fehlt, so sieht man an ihr reiche Her-zens- und Geistesgaben.“ Mirjam, die ein drolliges Französisch sprach, arbei-tete meistens in der Küche.Eine große Herausforderung für den Konvent waren die besonderen Gnaden, die Sr. Maria zu teil wurden: Visionen, Ekstasen, die Wundmale Christi. Für

die Mitschwestern war das alles sehr gewöhnungsbedürftig. Mirjam selbst sah in ihrer Person nichts Besonderes: „Ich bin nichts als Sünde, was könnte mir Stolz einflößen? Ich bin arm und unwissend … dazu ohne Tugend … Wo gibt es da Grund für Hochmut?“1870 wurde Sr. Maria mit fünf ande-ren Schwestern nach Indien geschickt, um in Mangalore einen neuen Karmel zu gründen. Dort legte sie ihre Gelüb-de ab und kehrte 1872 wieder nach Pau zurück. Mit großer Festigkeit erklärte sie, es sei Gottes Wille, einen Karmel in Betlehem zu gründen. 1875 wur-de sie tatsächlich mit einigen Schwe-stern dorthin gesandt und nahm den Bau des Klosters in Angriff. Als sie mit zwei Eimern Wasser einen steilen Pfad emporgehen wollte, stürzte sie so unglücklich, dass sie den linken Un-terarm mehrfach brach. Die Folge war eine Blutvergiftung mit unsäglichen Schmerzen. Sie starb am 25. August 1878.

Das Leben von Sr. Maria von Jesus dem Gekreuzigten hat Nachwirkung: Papst Leo XIII. führte die von ihr gewünschte Heilig-Geist-Novene vor Pfingsten ein, Papst Johannes Paul II. nannte sie „Bo-tin des Friedens“ und vollzog 1983 die Seligsprechung, Christen und Muslime verehren gemeinsam ihre Reliquien in Betlehem.Bei der Heiligsprechung am 17. Mai 2015 in Rom sagte Papst Franziskus in seiner Predigt: „Ein wesentlicher As-pekt des Zeugnisses für den auferstan-denen Herrn ist die Einheit unter uns, seinen Jüngern, als Abbild der Ein-heit, die zwischen ihm und dem Vater besteht. Heute erklang im Evangelium auch das Gebet Jesu am Vorabend sei-nes Leidens: „…damit sie eins sind wie wir“ (Joh 17,11) Aus dieser ewigen Lie-be zwischen dem Vater und dem Sohn, die durch den Heiligen Geist in uns aus-gegossen wird (vgl. Röm 5,5), gewin-nen unsere Sendung und unsere brüder-liche Gemeinschaft ihre Kraft; aus ihr entspringt immer neu die Freude, dem Herrn auf dem Weg seiner Armut, seiner Jungfräulichkeit und seines Gehorsams nachzufolgen; und dieselbe Liebe ist es, die dazu aufruft, das kontemplative Gebet zu pflegen. Das hat in herausra-gender Weise Schwester Maria Baou-ardy erfahren, die einfach und ungebil-det war und doch Ratschläge und the-ologische Erklärungen von äußerster Klarheit zu geben wusste, Frucht des beständigen Dialogs mit dem Heiligen Geist. Die Fügsamkeit gegenüber dem heiligen Geist machte sie auch zu einem Werkzeug der Begegnung und der Ge-meinschaft mit der muslimischen Welt.“

P. Matthias Brenken

Sr. Mirjam von Ibellin.

heILIGSPreChunG vOn Sr. mIrJam vOn IbeLLIn

„Pilgern auf dem Jakobsweg an der mosel“Vom „Basislager“, Gästehaus Karmelitenkloster „Springiersbach“, brechen wir täglich zu den Etappen auf dem „Mosel Camino“ von Bernkastel bis Trier auf.Begleitung: Elisabeth Langenfeld, GesundheitstrainerinDatum: So., 16.8., 18 Uhr - Fr., 21.8., 9 Uhr

SommerwanderexerzitienMoselnähe und Umgebung SpringiersbachElemente: bewusste Ernährung, Leib übungen, Phasen schweigenden Wanderns und Rastens mit Impulsen aus der Karmelregel Dauer: Wanderungen bis zu 7 Stunden täglich, in Mittelgebirgsregion.Begleitung: P. Felix M. Schandl O.Carm.Datum: So., 30.8., 18 Uhr – Fr., 4.9., 9 Uhr

„ars moriendi. Sterben und tod im Kulturvergleich“Das Verhältnis zu Sterben und Tod formt eine jede Kultur und bildet den Ausgangs-punkt der Weltsicht. Ars moriendi: ars vivendi. Der Prozess des Sterbens kann als eine Reise zum endgültigen Ende, ein mögliches „Hinüber“ oder sogar eine Wiedergeburt gesehen werden. Die Sorgen der Lebenden um ihre Verstorbenen finden ihren Aus-druck in Texten, Ritualen und Grabstätten. In der heutigen Zeit ist ein Kulturwandel unverkennbar. Anhand ausgewählter Themen versucht das Seminar eine interkulturelle Skizze. Begleitung: Frau Dr. phil. Dipl.-Theol. Hortense Reintjens-AnwariDatum: Do., 8.10., 18 Uhr – Mo., 12.10., 9 Uhr

tanzseminar: „ die heilige Leere“„Tanz mit mir in die unendliche Pause vor dem nächsten Einatmen, die uns alle zum Leben erweckt, ohne die Leere von außen und von innen zu füllen.“ (Oriah Mountain Dreamer)Warum fällt es uns so schwer, langes Verweilen geschehen zu lassen, lange Weile zu er-tragen? Vielleicht, weil wir dann in eine Art von Leere kommen, die wir nicht erfahren wollen und daher schnell füllen. Dies zu tun, ist in unserer Gesellschaft sehr einfach. Wir bekommen fortlaufend Impulse von außen. Was uns dadurch fehlt, ist die Erfah-rung einer Leere, die zur Fülle werden kann; die heilige Leere.An diesem Wochenende wollen wir uns durch Tanz, Bewegungsimprovisationen und Meditation mit dem inneren Heiligtum verbinden.Begleitung: Anne Bröhl-Lohmar und Jacqueline van MaleDatum: Fr., 6.11., 18 Uhr – So., 8.11., 13 Uhr

„das vater unSer betrachten – im bezug auf mein Leben“Vor 500 Jahren, am 28.3.1515, wurde Teresa von Avila geboren. Teresa hat einen Kom-mentar zum Vater unser geschrieben. Sie ist eine große Lehrmeisterin des Gebetes und kann uns helfen, es tiefer zu verstehen, damit es sich gut auf unser Leben auswirkt. Vortrags- & Schweigeexerzitien.Begleitung: P. Elias Steffen O.Carm.Datum: So., 8.11., 18 Uhr – Sa., 14.11., 9 Uhr

„zwischen himmel und erde“ – Ein Wochenende zum InnehaltenWahre Ruhe ist nicht Mangel an Bewegung. Sie ist Gleichgewicht der Bewegung. (Ernst von Feuchtersleben)An diesem Wochenende wechseln sich sakrale/meditative/ einfache folkloristische Tänze ab mit Zeiten des Innehaltens. Ruhe finden wir in biblischen Impulsen, kleinen Texten, kurzen Spaziergängen, im Schweigen und Reden.Begleitung: Uta DückDatum: Sa., 21.11., 10 Uhr – So., 22.11., 16 Uhr

Kontakt unter www.karmeliten.de oder Tel. 0 65 32 / 9 39 50

KarmeL-KOntaKt nr. 121 – Sommer 2015Hrsg.: Provinzialat der Deutschen Provinz der Karmeliten

Redaktionsanschrift: Karmel-Kontakt, Karmelitenplatz 1, 96049 Bamberg

Redaktion: P. Stephan Panzer OCarm., P. Matthias Brenken OCarm., P. Georg Geisbauer OCarm.

Foto-Nachweis: KK-Archiv

Druck: Druckerei Distler, Hirschaid, E-Mail: [email protected], www.karmeliten.de

Spendenkonto: Deutsche Provinz der Karmeliten, Darlehenskasse Münster, BLZ 400 60 265, Kto. 3 788 201, BIC: GENODEM1DKM, IBAN: DE45 4006 0265 0003 7882 01

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„SChOn ISt eS zeIt aufzubreChen“Provinzkapitel in Springiersbach

Geburtstags der hl. Teresa von Avila fällt“, wie Provinzial Dieter Lankes in dem Bericht über seine Amtszeit her-vorhob. Der Provinzrat hatte darum das Kapitel auch unter das Thema „Schon ist es Zeit aufzubrechen“ (Teresa von Avila) gestellt. Dass Teresa diese Worte nach dem Zeugnis der sel. Anna vom hl. Bartholomäus kurz vor ihrem Tod gesprochen hat, sollte die Teilnehmer

Vom 25. – 30. Mai trafen sich in un-serem Kloster zu Springiersbach unter dem Vorsitz des Generalpriors Fernan-do Millán Romeral der Generalrat für Europa, der Provinzial und die Provinz-räte der Deutschen Provinz der Karme-liten, die Prioren der einzelnen Klöster und ebenso viele auf Provinz ebene ge-wählte Delegierte sowie der Vertreter des Provinzials in Kamerun (insgesamt 31 Teilnehmer) zum 1. Provinzkapitel der Deutschen Provinz der Karmeliten. Provinzkapitel, die nach den Konstitu-tionen des Ordens alle drei Jahre statt-finden, dienen der Rechenschaft der Provinzleitung über das vergangene Triennium, der Weichenstellung für das nächste Triennium und der Wahl einer neuen Provinzleitung. Da bei der Fu-sion der Ober- und Niederdeutschen Provinz der Karmeliten zum 1. Januar 2013 die Provinzleitung (der Provinzial und die 4 Provinzräte) mit Zustimmung des Generalrates vom Generalprior ein-gesetzt worden war, konnte nun die Provinzleitung der Deutschen Provinz erstmals gewählt und eine erste Bilanz der Fusion gezogen werden. Dieses Kapitel kann darum als historisch be-zeichnet werden, zumal „es genau 750 Jahre nach der erstmaligen Gründung einer Deutschen Provinz im Jahr 1265 stattfindet und dazu in das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Or-den und in das Jubiläumsjahr des 500.

aber nicht an ihren eigenen Tod oder – angesichts der Altersentwicklung un-serer Provinz – an das baldige Sterben unserer Provinz denken lassen, son-dern uns ermutigen, aufzubrechen, d.h. nicht auf der Stelle zu treten und alles beim Alten zu belassen, sondern uns gemeinsam auf den Weg zu machen mit einem klaren Ziel vor Augen. Bedenkt man allerdings, dass bei der Weichen-

stellung für die Zukunft es auch darum ging, zu überlegen und zu entscheiden, welche Konvente auf Zukunft noch Be-stand haben können und von welchen Klöstern und Projekten wir uns in na-her Zukunft trennen müssen, so hatten diese Überlegungen – nach dem geflü-gelten Wort „partir c’est un peu mou-rir“ (Abschied nehmen heißt ein wenig Sterben) – doch auch etwas mit Sterben zu tun. Ein Abschied von Gebäuden, die uns zu groß geworden sind und de-ren Unterhalt wir in Zukunft nicht mehr werden stemmen können, ist aber auch wie Ballast abwerfen und Fahrt auf-nehmen zu neuen Ufern. So standen die Gespräche und Diskussionen im-mer wieder in der Spannung zwischen Abschied und Aufbruch sowie Emo-tion und Vernunft. Bei mancher Ent-scheidung spürten sie Teilnehmer die-se Spannung auch in sich selbst. Da waren die gemeinsamen Gebetszeiten und die Abendgottesdienste wie Oa-sen der Ruhe und Quellen neuer Kraft. Die gemeinsamen Abendstunden im Gewölbekeller waren dann Entspan-nung pur. Sie zeigten auch, dass es nach gut 2 Jahren der Fusion kein „Wir und Ihr“ mehr gibt, sondern nur noch ein „WIR“!

Von den z.T. einschneidenden Be-schlüssen des Kapitels seien hier nur zwei genannt: 1. Die Schließung des Theresianums (Spätberufenengymnasium und Kolleg) in Bamberg. Die bestehenden Klassen werden noch bis zum Abitur weiterge-führt. Da geht eine fast 70-jährige Tra-dition zu Ende! Ein wenig erleichtert wurde diese einschneidende Entschei-dung durch die Zusage des Erzbistums Bamberg, bei der Übernahme der Leh-rerinnen und Lehrer an andere kirch-liche oder staatliche Schulen behilflich zu sein.2. Hinsichtlich des ältesten Konvents unserer Provinz in Straubing – wir sind dort 1368 ununterbrochen präsent – sollen Überlegungen angestellt wer-den, welche Aufgaben in Straubing von Karmeliten in welchem personellen und zeitlichen Umfang zukünftig nochwahrgenommen werden können. Gleichzeitig soll für die Liegenschaft mit mehr als 6.000 qm Geschossfläche in der Straubinger Innenstadt ein neues Nutzungskonzept erarbeitet werden.Äußerst erfreulich war der Bericht P. Jean-Pierre Sumbus über das Wachs-tum und die Konsolidierung des Kar-mel in Kamerun. Die dortige Mission, die im Jahre 2001 begonnen wurde, umfasst inzwischen 4 Niederlassungen: das Noviziat in Efoulan, das Scholasti-kat (Studienhaus) in Yaounde Nkolbis-son und die beiden Pfarrkonvente in Koumou und Ekali II.Bei den Neuwahlen, die am 29. Mai auf der Tagesordnung standen, wurde der

WIr GratuLIeren

Das Provinzkapitel trat in der Pfingstwoche zusammen.

bisherige Provinzial P. Dieter Lankes mit großer Mehrheit für eine weitere Amtszeit von drei Jahren in seinem Amt bestätigt. Als Provinzräte sind P. Peter Schröder aus dem Konvent Marienthal, Fr. Andreas Scholten aus dem Konvent Mainz, P. Klemens Au-gust Droste aus dem Konvent Sprin-gierbach und Fr. Guido Niessner aus dem Konvent Bamberg gewählt wor-den.

P. Dr. Georg Geisbauer

Sie machten Französisch zur Kapitelssprache: P. Francois Manga, P. Klaus Rudolf Schenkelberger und P. Jean-Pierre Sumbu.

Unsere Leitung. Vordere Reihe (v.l.n.r.). Provinzial P. Dieter Lankes, General P. Fernando Millan Romeral, Generalrat P. John Keating. Hintere Reihe: Fr. Guido Niessner, Fr. Andreas Scholten, P. Peter Schröder, P. Klemens August Droste. Aufbruch war das bestimmende Thema.

P. Rainer Fielebach22. August 65. Geburtstag

8. September 40 Jahre Profess

P. Johannes Nützel24. August 50 Jahre Priesterweihe

P. Godehard Wegner8. September 60 Jahre Profess11. Dezember 80. Geburtstag

P. Jakobus Antretter8. September 25 Jahre Profess

P. Eduard Sebald9. Oktober 75. Geburtstag

P. Franz X. Seibel4. November 85. Geburtstag

Fr. Helmut Janyga27. November 70. Geburtstag

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P. dr. GeOrG GeISbauerGoldenes Priesterjubiläum

Christine Bartosch, Pettstadt

Hans Backer, Gößweinstein

Johanna Batz, Wattendorf

Winfried Blum, Springiersbach

Gregor Distler, Ahorntal

Lydia von Furtenbach TOCarm, Erlangen

Martin Geiger, Hergatz

Ewald Gibbert, Pünderich

Gunda Gradl, Schwanstetten

B. Hutzler, Gößweinstein

Babette Kraus, Buttenheim

Gertrud Lucyga, Gransee

Joachim Piegsa, Stadtbergen

Monika Scholten, Köln

Ilse Scharz, Mayen

Gertrud Schüler, Morbach

X. Wagner, Effeltrich

verstorbene Leser und freunde

Musik gehört zu jedem Treffen dazu.

Am 25. Juli wird unser Mitbruder Dr. Georg Geisbauer in Köln unter dem Motto „Ein Danklied sei dem Herrn für alle seine Gnade“ sein goldenes Priesterjubiläum feiern. Er selbst schreibt dazu: Ja, ein Danklied sei dem Herrn…! Denn 50 Jahre priesterlicher Dienst am priesterlichen Volk Gottes, d.h.: Zurückschauen auf 18262 Tage – 438.288 Stunden, 26.297.280 Minu-ten, 1.577.836.800 Sekunden – ange-füllt mit den unterschiedlichsten Erfah-rungen – mit Sorgen, Freuden, Hoff-nungen, Wünschen und vielen Tränen, mit vielem Gelingen und viel Versa-gen. Hätte mir einer am 25. Juli 1965 auf dem Weg zum Dom in Mainz ge-sagt, was in diesen Jahren alles auf mich zukommt, ich wäre auf der Stel-le umgekehrt! Aber die göttliche Weis-heit hat es mit uns Menschen ja dan-keswerter Weise so eingerichtet, dass alles schön nacheinander kommt und wir vorher eben nicht alles wissen kön-nen. Habe ich eine Schwierigkeit über-standen, kann ich aus dieser Erfahrung Kraft ziehen für andere Probleme und aus Niederlagen und Versagen kann ich für die Zukunft lernen. Wie sagte doch mein Beichtvater einmal zu mir, als ich darüber klagte, dass ich trotz aller An-strengungen immer wieder dieselben Fehler begehe: Lieber Mitbruder, dan-ke Gott für diese Erfahrung und vertrau nicht nur auf deine Kraft, sondern setze

auf die Gnade Gottes. Wenn dann Men-schen zu dir kommen mit ähnlichen Er-fahrungen, kannst du ihnen mit mehr Verständnis und Güte begegnen. – Knapp 8 Jahre Weiterstudium nach der Weihe, begleitet von Aushilfstätigkeit in Pfarreien und Engagement in Kin-derdörfern, bis zur Promotion zum Dr. theol. am 9. Februar 1972. Am ersten August 1972 begann ich meine Zeit als Religionslehrer am Städtischen Gym-nasium (heute: Georg-Forster-Gymna-sium) in Kamp-Lintfort. „Ein Jahr zur Aushilfe!“ hieß es damals und genau diese kurze überschaubare Zeitspanne ließ mich ‚ja‘ sagen zu diesem Auftrag – ich wollte nicht in die Schule! Dann kam ein Jahr Verlängerung, dann drei Jahre und schließlich wurden es 35 Jah-re, bis 2007. Und wie dankbar bin ich heute für all die Jahre und unterschied-lichen Erfahrungen. 1973 überrumpelte mich die Bezirkssekretärin der CAJ (Christliche Arbeiterjugend) im dama-ligen Bezirk Moers, indem sie meine Zusage, ein Engagement in der CAJ zu überlegen, in der nächsten Ausgabe der Kirchenzeitung im Bistum Münster als feste Zusage mitteilen ließ. Und wie dankbar bin ich für 11 Jahre (bis 1984) Erfahrungen in und mit diesen Jugend-lichen. Ende 1988 sagte ich zu, ab 1. Ja-nuar 1989 neben meiner Tätigkeit am Gymnasium kommissarisch die Ver-waltung der Pfarrgemeinde Liebfrauen/Kamp zu übernehmen, bis ein anderer Mitbruder für diese Tätigkeit gefunden werden könne, und es wurden schließ-lich 15 Jahre bis zur Fusion der 6 Kir-chengemeinden in Kamp-Lintfort am 1. Advent 2004. Im November 2002 wurde unser Konvent im Kloster Kamp aufgehoben, ich durfte bleiben. Knapp 8 Jahre blieb ich allein dort, bis im Sommer 2010 die weiteren Entwick-lungen im Rahmen der vorgenannten Fusion für mich unerträglich wurden. Da ging ich im August 2010 in un-seren Konvent in Köln-Ehrenfeld und engagierte mich zunächst als Pfarrvi-kar und inzwischen als Subisidar an St. Peter bzw. zur Verfügung des Dechan-ten. Und noch immer freue ich mich je-des Jahr neu auf die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion… – Ja, noch einmal: Ein Danklied sei dem Herrn für alle seine Gnade!

„LeIdenSChaft für ChrIStuS,

LeIdenSChaft für dIe menSChen“

Karmeljugend in Kamerun

Am Anfang der Karmeljugend in Ka-merun steht P. Francois Manga. Nach seinem Studium an der Katholischen Universität hat er einigen Freunden vom Karmel erzählt. Im Oktober 2010 haben sie sich erstmals als Gruppe im Studienhaus in Nkolbisson getroffen. Junge Leute sollen die Spiritualität des Karmel kennenlernen, zur Lektüre der Ordensheiligen Gelegenheit bekom-men und zu ihrer eigenen Erfahrung von der Freundschaft Gottes finden. Ihr Alter liegt zwischen 15 und 30 Jahren, und die Gruppe hat sich vergrößert. Ei-nige sind nicht katholisch, aber sie fin-den den Kontakt bereichernd. Jeden Monat gibt es ein thematisches Tref-fen, zu dem Schweigen, gemeinsames Gebet und Gemeinschaft gehören. Wir tauschen uns über das geistliche Le-ben aus und nähren uns am Beispiel der Heiligen. Dreimal im Jahr halten wir einen Einkehrtag und einmal eine Woche Jahresexerzitien. Viele haben in dieser Zeit Jesus als ihren Freund wiedergefunden. Sie haben das Glück verkostet, jeden Tag in der Gegenwart Gottes zu leben und auf ihn zu ver-trauen. Viele führen diese schöne Er-fahrung in ihrer eigenen Weise weiter. Als Devise unserer Gruppe steht ihnen vor Augen „Leidenschaft für Christus, Leidenschaft für die Menschen“.

P. Francois Manga

Sr. baPtISta meLten60 Jahre Profess

„1953 trat ich in das Kar me-litinnen kloster St. Josef in Boxmeer (Niederlande) ein, wo ich am 20. Mai 1955 die erste Profess ablegte“, erin-nert sich Sr. Baptista Melten. Damals hatte sie schon viel erlebt: 1925 in Duisburg ge-boren, studierte sie nach ihrer Schulzeit Medizin in Bonn, Würzburg und Düsseldorf. Sie promovierte 1949 zum Dr. med. und begann ihre Ar-beit als Ärztin in Dordrecht. Bald darauf führte ihr Weg in den Karmel, wo sie 1958 die Feierliche Profess ablegte. Als 1961 der Karmel „Mutter vom guten Rat“ in Duis burg neu gegründet wurde, ging sie dort-hin und hat das Leben dieses Klosters vom Beginn bis zur Aufhebung im Jahr 2002 in allen Höhen und Tiefen mitgetra-gen: im betenden Stehen vor Gott und im tätigen Einsatz für die Gemeinschaft. Heute lebt Sr. Baptista im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern von der hl. Elisabeth in Essen, wo sie im Mai eine schöne Jubiläumsfeier hatte.

P. aLfred SCheffLer

Nach schwerer Krankheit verstarb am 29. April im Klinikum St. Elisabeth in Straubing unser lieber Mit-bruder P. Alfred Scheffler. P. Alfred wurde am 26. Mai 1939 in Liegnitz/Nieder-schlesien (Breslau) gebo-ren. Nach dem Abitur am Theresianum trat er 1966 ins Noviziat in Springiers-bach ein. Es folgten nach der einfachen Profess am 8. September 1967 Studi-enjahre in Bamberg, Frei-burg und Mainz. Die Priesterweihe empfing er am 1. Okto-ber 1972 in Bamberg und wurde daraufhin Präfekt im The-resianum und Religionslehrer am Kaiser-Heinrich- und Eichendorff-Gymnasium. 1977 wurde P. Alfred in den Kon-vent Springiersbach versetzt, wo er die Ämter eines Priors, Prokurators und auch Subpriors bekleidete. Zudem hat er im Noviziat mitgearbeitet und war über viele Jahre als Kran-kenhausseelsorger im St. Josef-Krankenhaus in Zell tätig. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildete aber stets das Exer-zitien-haus „Carmel Springiersbach“, das er seit seiner Er-öffnung 1982 leitete und bis zu seiner Versetzung nach Bad Reichenhall im Oktober 1999 mit viel Phantasie und Liebe zu Wurzeln und Steinen prägte und gestaltete. Das Türen-zimmer in Springiersbach trägt bis heute unverkennbar sei-ne Handschrift. In unserem Konvent Bad Reichenhall hatte er die Aufgabe des Kurseelsorgers inne und von 2006 bis zur Auflösung des Konventes 2009 war er Prior. Seit Januar 2010 war P. Alfred Mitglied unseres Straubinger Konventes, wo er die Karmel-Gemeinschaft betreute, Meditationsangebote im Kloster machte und zur seelsorglichen Mithilfe in St. Jakob mit der Expositur Sossau beauftragt war.Seit 14. April befand sich P. Alfred auf der Palliativstation des Klinikums Straubing, wo sich sein Zustand von Tag zu Tag verschlechterte und er am 29. April in Frieden heimge-hen konnte. Am 4. Mai wurde er in der Ordensgruft Strau-bing beigesetzt.

Sr. thereSIa KretSChmann

Das außergewöhnliche, rei-che Leben Sr. Theresias lässt sich mit Worten kaum be-schreiben. Unbeirrt und kon-sequent gründete sie ihr Le-ben in Jesus Christus. Das Gespür für die Zeichen der Zeit und der Einsatz für das Wesentliche waren ihr eigen; dabei blieben harte Ausei-nandersetzungen nicht aus – oftmals schieden sich an ihr die Geister. Stets hatte Sr. Theresia ein offenes Ohr und vor allem ein offenes Herz für jene, die Rat und Hilfe bei ihr suchten – niemand blieb ungetröstet, jeder ging gestärkt, manch-mal auch sehr nachdenklich, nach Hause. Leiden und Leid, eigenem wie fremdem, wich sie nicht aus – das Kreuz gehörte ausdrücklich in ihr Leben. In ihrem unverbrüchlichen Gottvertrauen, ihrem Da-sein „für Gott in Christus Jesus“ (Röm 6,11) war sie uns als langjäh-rige Priorin wegweisend und wurde vielen Ansporn, sich ebenfalls festzumachen in Gott.Sie verstarb am 10. März und wurde am 16. März auf dem Friedhof in Erlangen-Büchenbach beigesetzt.

Sr. Theresia war die Gründungs priorin des Karmel Büchenbach. Hier am Tag der Einweihung am 15. Oktober 1969.

Wir gedenken der Verstorbenen in der Feier der Eucharistie. Gott schenke ihnen Leben in Fülle!