GE:kult - Ausgabe 3/2011

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Kulturmagazin für Gelsenkirchen

Transcript of GE:kult - Ausgabe 3/2011

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IM WEISSEN RÖSSLOperette von Ralph BenatzkyPremiere am 12. November 201119.30 Uhr, Großes Haus

WWW.MUSIKTHEATER-IM-REVIER.DE KARTENTELEFON 0209.4097-200

MUSIKTHEATERIM REVIERGELSENKIRCHEN

Deutsche Erstaufführung

MERLINOper von Isaac Albéniz

Premiere am 8. Oktober 201119.30 Uhr, Großes Haus

LA TRAVIATAOper von Giuseppe Verdi

Premiere am 17. Dezember 201119.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Termine 2011 14., 20. und 30. Oktober

4., 6., 19. und 25. November11. und 22. Dezember

Weitere Termine 201118., 24. und 27. November4., 26. Dezember

und 31. Dezember 2011anschließend SILVESTERPARTY und Buffet im Foyer. Freier Verkauf, 50,50 € (nur in Kombination mit Vorstellungsbesuch)

Weitere Termine 2011 25. und 30. Dezember 2011

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dies ist die dritte Ausgabe des immer noch neuen Gelsenkirchener Kulturmaga-zins GE:kult. Nachdem die erste Ausgabe sozusagen die Nullnummer war und die zweite Ausgabe von den Journalistik-Studenten der Fachhochschule Gelsenkir-

chen gemacht worden ist, halten Sie jetzt das erste, vollständig im Lüttinghof-Verlag produzierte GE:kult in der Hand. Wobei vollständig aber nicht heißt, dass wir alles selber gemacht haben. Wir freuen uns sehr, dass die Gelsenkirchener Künstlerin Barbara Ring sich bereit erklärt hat, an dieser Ausgabe mitzuarbeiten. Sie hat die Titelseite gestaltet und die Grafiken für die Rubriken kreiert. Vie-len Dank Barbara Ring! Auf diese Weise berichtet GE:kult nicht nur von Kunst, es wird selber zum Kunstwerk. Und daraus würden wir gerne eine Tradition machen, vielleicht finden wir auch für die nächste Ausgabe einen Künstler, der uns seine Kreativität zur Verfügung stellt.

Inhaltlich steigen wir immer tiefer in das Gelsenkirchener Kulturleben ein. Fast täglich entdecken wir Neues: interessante Künstler, Veranstaltungsorte, Initiativen, Festivals. Trotzdem können wir noch lange nicht behaupten, dass wir jetzt alles im Blick haben. Dafür werden wir sicher noch einige Mo-nate und Ausgaben benötigen. Insofern das überhaupt möglich ist. Die Gelsenkirchener Kulturszene ist vielleicht nicht so groß, wie die in Essen oder Düsseldorf, aber hier passiert doch schon eine ganze Menge. Aus diesem Grunde möchten wir auch inhaltlich nicht alles alleine machen. Wir freuen uns immer, wenn wir Insider als Gastautoren finden, wie in dieser Ausgabe Max Brandt, der uns seine Sichtweise zur Lage der Jugendkultur in Gelsenkirchen darlegt. Auch dafür vielen Dank!

Selber recherchiert und formuliert haben wir den großen Rest: so die Porträts von Barbara Ring und Elisabeth Stöppler, die Artikel über die Zukunft des Halfmannshofs und die Aktionen der Kunst Pe-ripherie Ruhrstadt und vieles mehr. Zu den klassischen Kulturthemen kommt in dieser Ausgabe das Thema Esskultur. Wir sind der Meinung, dass Esskultur genauso Kultur ist wie Musik oder Malerei. Wer die wunderschön dekorierten Teller im Heiner`s oder Brunello sieht, weiß, was ich meine. Mit unserem Themenmix versuchen wir einen Querschnitt durch die lokale Kulturlandschaft zu legen und möglichst viele Bereiche und Aspekte zu beleuchten. Uns ist klar, dass dabei sicher das eine oder andere spannende Thema außen vor bleibt. Dafür bitten wir hier schon einmal präventiv um Entschuldigung. Genauso wenig komplett ist leider die Terminvorschau. Auch hier mussten wir aus organisatorischen Gründen darauf verzichten, alles Relevante aufzunehmen.

Wir arbeiten daran, mit jeder Ausgabe ein Stückchen besser zu werden und Ihnen, unseren Lese-rinnen und Lesern, noch mehr interessante Einblicke in das Gelsenkirchener Kulturleben zu geben. Wenn Sie Ideen, Anregungen für uns haben, immer her damit. Wir hören Ihnen gerne zu.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen spannenden Herbst 2011. Herzliche GrüßeIhr Michael Otterbein

IM WEISSEN RÖSSLOperette von Ralph BenatzkyPremiere am 12. November 201119.30 Uhr, Großes Haus

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MUSIKTHEATERIM REVIERGELSENKIRCHEN

Deutsche Erstaufführung

MERLINOper von Isaac Albéniz

Premiere am 8. Oktober 201119.30 Uhr, Großes Haus

LA TRAVIATAOper von Giuseppe Verdi

Premiere am 17. Dezember 201119.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Termine 2011 14., 20. und 30. Oktober

4., 6., 19. und 25. November11. und 22. Dezember

Weitere Termine 201118., 24. und 27. November4., 26. Dezember

und 31. Dezember 2011anschließend SILVESTERPARTY und Buffet im Foyer. Freier Verkauf, 50,50 € (nur in Kombination mit Vorstellungsbesuch)

Weitere Termine 2011 25. und 30. Dezember 2011

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Weil Zukunft mit einer guten Ausbildung startet.

ELE. Ein Teil von hier.

ELE öffnet jungen Menschen Perspektiven. Mit qualifiziertenAusbildungsgängen in modernen Berufen. Für eine erfolg-reiche Zukunft in unserer Region. www.ele.de

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Weil Zukunft mit einer guten Ausbildung startet.

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INHALT 03/2011

Halfmannshof – Ende oder Anfang 6

Ausgesuchte Veranstaltungen 8

Die Stadt Gelsenkirchen möchte den Halfmannshof zu einem Kreativquartier umgestalten.

Aktuelles

TermineVeranstaltungstermine in Gelsenkirchen 40

Impressum 50

SzeneJugendkultur in Gelsenkirchen 10

KunstKPR 8 – Kunst einmal anders 12

Einblicke10 Jahre Consol Theater 16

BühneGala zur Spielzeiteröffnung im MiR 21

Portrait Elisabeth Stöppler 22

Travestie – die Kunst der Verwandlung 30

EsskulturEs muss nicht immer Currywurst sein 24

PortraitBarbara Ring 36

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Halfmannshof

Die „goldene Zeit“ des Halfmannshofs lag in den 60er und 70er

Jahren, als der Objektkünstler Ferdinand Spindel die Ückendor-

fer Künstlersiedlung zu einem Zentrum der Avantgarde machte.

Die Protagonisten der Zero-Gruppe und andere wichtige Künstler gingen

ein und aus. Kunstbegeisterte aus Düsseldorf und Köln pilgerten nach Gel-

senkirchen. Der Halfmannshof war ein „magischer Ort der jungen Kunst“

(H.Stachelhaus). Diese eminente Bedeutung konnte der Hof seit daher lei-

der nicht mehr erreichen. Im Gegenteil, seit einigen Jahren häufen sich

die Stimmen, die den einstigen kulturellen Leuchtturm in Tiefschlaf ver-

sunken sehen. Während die Halfmannshöfer Künstler nach wir vor von ih-

rer große Bedeutung für das Gelsenkirchener Kulturleben überzeugt sind,

wurde die Künstlersiedlung von vielen Vertretern der Stadt und auch von

einigen lokalen Künstlern inzwischen kritisch betrachtet. Bei der Gelsen-

kirchener Wohnungsbaugesellschaft ggw, die den Hof von der Stadt über-

nommen hatte, sank zunehmend die Bereitschaft, die älteste Künstlersied-

lung Deutschlands weiterhin finanziell zu subventionieren.

Jetzt, im Herbst 2011, scheint das Ende der Künstlersiedlung gekommen. Die

Stadt Gelsenkirchen, vertreten durch den Leiter des Referats Kultur, Dr. Vol-

ker Bandelow, hat zusammen mit der ggw ein Zukunftskonzept entwickeln

lassen, nach dessen Realisierung der alte Halfmannshof nicht mehr wieder-

zuerkennen sein wird. Ein Teil der vorhandenen Bebauung soll abgerissen

und durch Reihenhäuser- und Eigentumswohnungen ersetzt werden. Die

bisher bestehende Freifläche im Inneren des Hofs soll durch ein neues Ate-

liergebäude geteilt werden, dass den nördlichen Wohnhof vom südlichen

Werkhof trennt. Die zu erhaltenden Gebäude, das „Schmiedehaus“ und

das Fachwerkhaus sollen grundlegend renoviert und in mehrere Wohnein-

heiten und Ateliers aufgeteilt werden. Eigentümer der alten und neuen Ate-

liergebäude soll ein neu zu gründender gemeinnütziger Trägerverein wer-

den. Das Zukunftskonzept für das neue „Kreativquartier Halfmannshof“

wird am 20. Oktober 2011 dem Rat der Stadt vorgelegt, die zuständige Be-

zirksvertretung Gelsenkirchen-Süd hat bereits zugestimmt.

Wie es aussieht, sind Stadt und ggw entschlossen, die Umgestaltung auch

gegen den Willen der Halfmannshöfer Künstler durchzusetzen, und wahr-

scheinlich wird das auch gelingen, da der Widerstand seitens der Bewohner

aufgrund der zunehmenden Auflösungserscheinungen des Künstlervereins

immer schwächer wird. Der Anfang vom Ende war der Vereinsaustritt von

vier Künstlern (Katja Langer, Kari Hilmar, Jiri Hilmar und Pedro Malinowski)

im Mai dieses Jahres. Anlass für den Austritt war der Streit um die Finanzie-

rung einer Ausstellung zur Frühzeit des Halfmannshofs inklusive einer Auf-

arbeitung der NS-Zeit. Der wirkliche Grund des Austritts war wohl ein tief-

greifender Konflikt zwischen der damaligen Vereinsvorsitzenden Langer

und der Vereinsmehrheit. Nach eigener Aussage hatte sie intensiv versucht,

Ende oder Anfang?Im Jahr 1931 überließ die Stadt Gelsenkirchen zwei bildenden Künstlern und zwei Architekten eine aufgegebene Hofstelle im Süden der Stadt. Die Künstlersiedlung Halfmannshof war geboren. Hier lebten und arbeiteten in den folgenden 80 Jahren sechsunddreißig Künst-ler verschiedener Gewerke, vom Bildhauer bis zum Puppenspieler, vom Buchbinder bis zur Keramikerin. Einige verbrachte nur ein paar Jahre oder gar Monate hier, andere lebten viele Jahrzehnte am Rande Ückendorfs. Wer einmal in die Künstlergemeinschaft aufgenom-men war, konnte für den Rest des Lebens bleiben. Das wurde allgemein akzeptiertes Gewohnheitsrecht. Jetzt, im 81 .Jahr des Bestehens, ändert sich die Situation für den Halfmannshof und die dort lebenden Künstler grundlegend.

Zukünftig in der Form nicht mehr möglich:Kinderkunst-Projekt mit Heiner Szamida

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den Halfmannshof auf neue Wege zu bringen,

war damit aber gegen „Gummiwände“ gelaufen.

Nach Meinung der vereinstreuen Künstler hatte

sie nur selbstherrlich versucht „ihr Ding durch-

zuziehen“. – Inzwischen sind zwei weitere Half-

mannshöfer, Dietmar Klein und Wolfgang Pra-

ger, vereinsmüde geworden, so dass das Häuf-

lein der Aufrechten jetzt nur noch aus vier

Künstlern - Barbara Echelmeyer, Helmut Kloth,

Heiner Szamida und Rolf John - besteht.

Die Tage des Halfmannshofs so wie wir ihn ken-

nen, sind also gezählt, sollten keine derzeit un-

vorhersehbaren Ereignisse eintreten. Die Künst-

ler werden voraussichtlich noch ein Jahr in ihren

Wohnungen bleiben können, bevor die Um-

baumaßnahmen beginnen. Dann werden sie für

mindestens zwei bis drei Jahre aus-

ziehen müssen. Ob sie dann wie-

der zurückkehren können, wird

wesentlich von der Miethöhe der

frisch renovierten Wohnungen ab-

hängen. Ungeklärt ist auch, in wie

weit die Mieter die Kosten ihrer ei-

genen bisherigen Renovierungs-

maßnahmen von der ggw ersetzt

bekommen. Im ungünstigen Fall

könnte das ein Thema für die Ge-

richte werden.

Verständlicherweise freuen sich die

nun bald ausgesiedelten Künstler

nicht darüber, ihre Wohnungen ver-

lassen zu müssen. Bis vor kurzem

konnten sie davon ausgehen, hier bis zu ihrem

Lebensende wohnen zu bleiben. Entsprechend

hart muss das Erwachen gewesen sein. Anderer-

seits kann es auch einer gemeinnützigen Woh-

nungsgesellschaft wie der ggw nicht zugemu-

tet werden, über Jahre eine Künstlersiedlung

mit Erträgen aus anderen Mietobjekten quer

zu finanzieren. Eine Kulturförderung dieser Art

wäre Aufgabe der Stadt. Aber Gelsenkirchen hat

kein Geld, und die Stadt wäre auch bei besserer

Kassenlage wohl nur bereit, hier mitzufinanzie-

ren, wenn sie von der überragenden kulturel-

len Bedeutung des Halfmannshofs überzeugt

wäre, und genau das ist sie nicht. Wie unverein-

bar die Positionen von Stadt und Künstlerverein

sind, kann man den Positionspapieren der letz-

ten Zeit entnehmen. In der Beschlussvorlage

für die Bezirksvertretung Süd spricht Dr. Ban-

delow davon, dass der Hof in aktuellen kultur-

politischen Diskursen im Ruhrgebiet fast keine

Rolle spiele und die Aktivitäten der Mitglieder in

der örtlichen Kunstszene zumindest in den letz-

ten 15 Jahren eher unauffällig gewesen seien.

Zwar habe der ehemalige Vereinsvorstand Lan-

ger/Hilmar versucht, den Hof neu zu positio-

nieren, aber (leider) habe diese Linie im Verein

keine Mehrheit finden können. - Der derzeitige

Vereinsvorsitzende Helmut Kloth sieht die Tat-

sache, dass der Halfmannshof die älteste Künst-

lersiedlung Deutschlands ist, dagegen nach wie

vor als wesentliches Alleinstellungsmerkmal.

Die Künstlersiedlung sei aus dem kulturellen Le-

ben der Stadt nicht wegzudenken. Mit 143 Aus-

stellungen und Veranstaltungen habe sie in 46

Jahren eine erhebliche kulturelle Wertschöp-

fung geleistet. Die Eigenleistung zum Nutzen

der Stadt könne mit etwa 1.320 Stunden pro Jahr

beziffert werden. Das sei eine angemessene Ge-

genleistung für mietfreie Ateliers und niedrige

Mieten. Die Halfmannshöfer Künstler fühlen sich

von Stadt und ggw als „Sozialschmarotzer“ diffa-

miert. Höre man Herrn Dr. Bandelow reden, sehe

es so aus, als habe man in der letzten Zeit gar

nichts getan, dabei gebe es eine lange Aktivitä-

tenliste, angefangen von Heiner Szamidas Kin-

derkunstprojekten bis zu Barbara Echelmeyers

Arbeit mit psychisch Kranken.

Es lässt sich schwer entscheiden, welche Bedeu-

tung der Halfmannshof in den letzten Jahren

wirklich für das Gelsenkirchener Kulturleben ge-

habt hat. Fest steht, dass die ggw sich nicht mehr

in der Lage sieht, die notwendigen Subventi-

onen aufzubringen und die Stadt Gelsenkirchen

diese Finanzlücke weder füllen kann noch will.

Daher hat Volker Bandelow wohl Recht, wenn er

sagt, dass der Halfmannshof nur eine Zukunft

habe, wenn er sich grundlegend verändert. Es

bleibt allerdings dahingestellt, ob das Zukunfts-

konzept Kreativquartier Halfmannshof sich wirk-

lich so realisieren lässt, wie es die städtischen

Kulturpolitiker wünschen. Kritiker bemerken zu

Recht, dass es schwierig sein dürfte, genügend

Künstler zu finden, die in der Lage sind, eine

der neuen Eigentumsimmobilien zu erwerben.

Man kann also davon ausgehen, dass sich der

Bereich um den Wohnhof zunehmend privati-

siert. Darüber hinaus ist es nicht sicher, dass die

Stadt im notwendigem Maße Fördermittel für

Renovierungen und Neubauten rund um den

geplanten Werkhof akquirieren kann, von der

späteren Subventionierung der Künstlerwoh-

nungen und –ateliers ganz zu schweigen. Und

wenn die Voraussetzung für

den neuen Halfmannshof

dann mit Glück und Geschick

geschaffen werden können,

muss sich hier erstmal eine

lebendige Künstlerszene bil-

den. Sonst könnte es passie-

ren, dass das neue Kreativ-

quartier sich dann doch vor

allem mit Werbeagenturen

und Unternehmensbera-

tungen füllt.

Hier ist die Gelsenkirchener

Kunst- und Kulturszene ge-

fragt. Es wäre schön, wenn

sich die Künstler und Krea-

tive schon ab der Planungsphase in die Entwick-

lung einbringen und Stadt und ggw bereit sind,

diese „ konstruktive Einmischung“ auch anzu-

nehmen. Aufgrund seiner Lage im Städtedreieck

Gelsenkirchen, Essen, Bochum (Wattenscheid)

könnte der neue Halfmannshof zukünftig auch

noch größere Bedeutung für die Nachbarstädte

bekommen, so dass sich auch die dortigen

Kunst- und Kulturakteure verstärkt engagie-

ren könnten. GE:kult wünscht dem neuen Half-

mannshof einen guten Start, einen langen Atem

und viele kreative Ideen. Darüber hinaus ist es

wichtig, dass der Auszug, der jetzt noch dort le-

benden Künstler auf faire Weise abgewickelt

wird und berechtigte Ausgleichsansprüche der

Altmieter auch erfüllt werden. Nur so kann ver-

mieden werden, dass das Projekt von Anfang an

mit einem Makel behaftet ist.

Text: Michael OtterbeinFoto: Lothar Bluoss

Aktuelles

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AusstellungA2 Berlin - Gelsenkirchen

Die Autobahn A2 verbindet die Bundeshaupt-stadt mit dem Ruhrgebiet. Am Rande der A2 findet sich der Bezug zu den gezeigten Arbei-ten: Papier und Kunststoffreste als Material für die „Ökollagen“ von Ursula Pfund, Halden mit Landmarken als Motiv für die Fotoarbeiten von Gerd Schneider. Es sind die Spuren der Zivilisa-tion, die zu den Werken angeregt haben. Die beiden fast gleichaltrigen Künstler verbindet der Bezug zu beiden Städten. Ursula Maria Pfund wurde 1956 in Gelsenkir-chen geboren und wohnt in Berlin. Sie befasste sich schon früh mit Malerei, entschied sich aber dann für die Bühne und spielte 25 Jahre Theater. Seit 2001 hat sie wieder stärker zur bil-denden Kunst zurückgefunden. Ein Schwer-punkt Ihrer Arbeit sind die aus Zivilisationsmüll bestehenden „Ökollagen“. Gerd Otto Schneider wurde 1957 in Essen geboren, er lebt und arbeitet in Gelsenkirchen. Seine künst-lerischen Schwerpunkte sind Fotografie, Druckgrafik und Malerei. Seit 2004 ist er Mitglied im Bund Gel-senkirchener Künstler (BGK).

Eröffnung 09.10.2011 – Ausstellungszeitraum 09.10. bis 19.11.2011Ort: Domizil des BGK, Bergmannstraße 53, 45886 Gelsenkirchen Geöffnet samstags 14 bis 17 Uhr

Ausstellung „Raumbilder-Bildräume“

Die Künstler haben ihre Objekte aus vielfältigen Materialien entstehen lassen, von Karton bis Kunststoff, von Filz bis Folie. Die Installationen sind filigran oder raumgreifend, erinnern an asi-atische Jurten oder Zeltstangen, bestehen aus zusammengeklebten Kartonagen oder anein-andergereihte Namenskettchen. Die aktuelle Ausstellung ist Teil der Reihe „Raum & Objekt“,

die seit 1999 in loser Folge durch den Kunstverein Gelsenkirchen ausgerichtet wird. Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen, ihre Objekt- und Installationskunst in einer Grup-penschau zu präsentieren. Zu den Teilnehmern gehören in diesem Jahr Dorothee Bielfeld (Bo-chum), Anja Ciupka (Düsseldorf ), Theresa Frölich (Köln), Michael Kortländer (Neuss), Christian Od-zuck (Düsseldorf ), Martin Pfeifle (Düsseldorf ) und Sebastian Wickeroth (Düsseldorf ).

Parallel zu „Raumbilder-Bildträume“ läuft die Son-deraktion „decision“ (Entscheidung). Die Wiener Künstlergruppe TEAM[:]niel macht in ihrer inter-aktiven Installation den Betrachter zum Künst-ler. Mittels eigens bereitgestellter Folienschrei-ber können die Ausstellungsbesucher selber auf die künstlerisch gestalteten Spiegel malen oder schreiben. „Besucher sollen ihre Überlegungen real in die Werke der Ausstellung einschreiben,

ihre Spuren hinterlassen und so mit dem veränderten Werk dem Nächsten etwas sagen, heißt es in der Erklärung der drei österreichischen Künstler, Veronika Beyer, Claudia Feyerl und Da-niel Feyerl.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Gelsenkirchen, Horster Straße 5-7 dauert vom 16.09. bis 6.11.2011. Das Kunstmuseum ist täglich, außer montags, von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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AktuellesAusstellung - Björn Borgmann „Terminal“

Björn Borgmann ist ein Maler, dessen Arbeiten im Grenzbereich zwischen Figuration und Abstrak-tion, zwischen Gegenständlichkeit und ihrer teil-weisen Auflösung anzusiedeln sind. Ausgangs-punkt seiner Kompositionen ist die Betrachtung der ihn und uns umgebenden Wirklichkeit, des-sen, was wir tagtäglich visuell aufnehmen, in ein-zelnen Bildern, in Sequenzen, vor allem aus den Medien übertragen bekommen. Björn Borgmann wurde 1966 in Wuppertal ge-boren. Er studierte an der Kunstakademie Düs-seldorf bei Tony Cragg und absolvierte anschlie-

ßend eine Ausbildung zum Farblithografen. Er lebt und arbeitet in Wuppertal.Die 1996 gegründete Galerie vertritt zeitgenössische internationale Kunst in den Bereichen Malerei, Ob-jektkunst, Installation, Fotografie, Skulptur und Graphik. Neben der klassischen Galerietätigkeit hat sich die Galerie Kabuth seit nunmehr 14 Jahren als Kunstberatungsagentur für Unternehmen im Ruhrgebiet qua-lifiziert.

Austellungszeitraum 17.09. bis 22.10.2011Galerie Kabuth , Wanner Str. 4 45879 Gelsenkirchen Geöffnet: Dienstag bis Freitag, 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr

Freie Künstler aller Sparten zeigen in der KAUE Neues und Altbewährtes quer durch die Sparten, von Lichtobjekten bis zum Kindertheater, von Graffiti-Kunst bis zur Tanzimprovisa-tion. Die KAUE wird sich Mitte Oktober für fünf Tage von mor-gens bis abends dem Publikum öffnen. Für Gelsenkirchen ist ein Kunstfestival dieser Art eine absolute Premiere. Ermöglicht wurde die Veranstaltung vor allem durch das große Engage-ment des Festival Organisators Ulrich Penquitt und seiner Mit-streiter aus dem Gelsenkirchener Kulturleben: Der Kunst Peri-pherie Ruhrstadt, dem Consol Theater, Emschertainment und einer Vielzahl anderer Künstler. Das Programm startet am Mittwochabend mit vier Bands und einer rauschenden Party. Donnerstag und Freitag stehen vorwiegend im Zeichen von Tanz und Kindertheater. Am Samstag findet das „Internationale Festival des nacherzählten Films“ in der Kaue statt. Freitag- und Samstagabend heizt „DJ move your Hintern“ den Kulturfans ein. Während des gesamten Festivals präsentieren bildende Künstler ihre Arbeiten in der KAUE.

Infos zum genauen Programmablauf und den beteiligten Künstler unter www.hinterm-tellerrrand.de

Hinterm Tellerrand geht’s weiterVom 19. bis 23. Oktober findet das erste Festival Freier Kultur in Gelsenkirchen statt.

Björn BorgmannJutta Kabuth

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Wenn man sich dem Thema Ju-gendkultur in Gelsenkirchen nähern will muss man zu al-

ler erst eine Antwort auf die Frage finden: Was zählt zu Jugendkultur? Junge Maler und Autoren? Mit ziemlicher Sicherheit. Graffitis im öffentlichen Raum? Vielleicht nicht für jeden, für junge Menschen aber schon (zumindest wenn es sich um Kunst-Graffitis und nicht um Schmierereien han-delt). Was ist mit Partys und Rockkon-zerten, auf denen sich junge Musiker prä-sentieren? Ist „feiern gehen“ Kultur? Ist ein DJ in einer Discothek weniger Künstler als ein Pianist in einem Konzerthaus? Fakt ist: Die Jugend hat nicht weniger Inte-resse an Kultur als Erwachsene. Einen Un-terschied gibt es allerdings in der Form, wie sich junge Künstler und Kulturschaf-fende vernetzten und organisieren. Das macht es auch vergleichsweise schwierig seitens Politik und Verwaltung Jugendkul-tur in all ihren Facetten zu erfassen und zu fördern.

Freie Szene umfasst eigentlich alles, was im kulturellen Be-reich nicht in das direkte Aufgaben-

feld der öffentlichen Hand fällt.

Das Problem stellt sich weniger bei sozio-kulturellen Einrichtungen, von denen in Gelsenkirchen ein wichtiger Beitrag zur Jugendkultur geliefert wird. Band-New-comer-Wettbewerbe, Poetry-Slams, Zei-chenkurse, Rollenspiel-Gruppen: Träger wie die Kirchen und die Falken (es wären

noch mehr zu nennen) arbeiten hier an ei-ner wichtigen Schnittstelle zwischen sozi-aler Arbeit und Kultur. Das gilt darüber hi-naus in besonderer Form für das bundes-weit vorbildliche Jugendtheater Consol, eine jugendkulturelle Einrichtung auf die Gelsenkirchen besonders stolz sein kann.Während es für die genannten Einrich-tungen und Träger vergleichsweise ein-fach ist in Kooperation mit der Stadt und anderen potentiellen Förderern zu tre-ten, ist das für die große Menge an jun-gen Künstlern und Kulturschaffenden, die man der freien Szene zurechnet, deutlich schwieriger. Freie Szene umfasst eigent-lich alles, was im kulturellen Bereich nicht in das direkte Aufgabenfeld der öffentli-chen Hand fällt. Das bedeutet aber kei-neswegs, dass Politik und Verwaltung hier nichts mit zu tun haben: nur eine aktive freie Szene garantiert ein umfassendes und abwechslungsreiches Kulturangebot in einer Stadt. Daher muss sie gefördert werden.

Jugendkultur in Gelsenkirchen

Die Party-Reihe Bang Bang Gelsen war mit dem diesjährigen Boat-Trip

teil des Kultur-Kanal Programms.

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SzeneHier kommen wir zu einem Problem: Erwachsene Künst-ler, die lange in der Gelsenkirchener Szene verankert sind, haben sich in vielen Fällen in Vereinen und Foren or-ganisiert. Viele haben bereits in Kooperationen mit der Verwaltung gearbeitet. Für weite Teile der jungen Kul-turszene ist das nicht der Fall. Ein Beispiel: die Teilnahme Gelsenkirchens an der Langen Nacht der Jugendkultur im Rahmen von Ruhr2010 wäre beinahe daran geschei-tert, dass die Stadt in der Jugendkulturszene keine An-sprechpartner gefunden hat. Das lag weder daran, dass es keine gegeben hätte, noch dass sich von städtischer Seite nicht bemüht worden wäre. Es hatte bis dahin ein-fach zwischen städtischer Kulturverwaltung und vielen Bereichen junger Szene in Gelsenkirchen keinen Kontakt gegeben. In der Folge hat es Bemühungen gegeben, das zu än-dern: Angestoßen von einem Antrag der SPD im Aus-schuss für Kultur und Tourismus, sowie im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie, machte sich die Stadtverwal-tung an die Erstellung eines Jugendkulturberichts. Auf Grundlage des ersten Entwurfs der Verwaltung (der Be-richt ist von seiner Logik her offen und soll beständig er-weitert werden), wird versucht, ein Netzwerk zu schaffen, in dem sich junge Kulturschaffende austauschen und da-bei in Kontakt mit der Kulturverwaltung und- noch wich-tiger- untereinander kommen. Ein erstes Treffen hat be-reits bei einer Bootsfahrt auf dem Kanal stattgefunden. Schon vorher gab es allerdings auch Beispiele, wie Zu-sammenarbeit von jungen Kulturschaffenden und der Stadt funktioniert hat: Die Party-Reihe Bang Bang Gelsen war mit dem diesjährigen Boat-Trip teil des Kultur-Kanal Programms. Der Graffiti-Künstler Beni Veltum gestaltet, beauftragt von der zuständigen Bezirksvertretung (übri-gens einstimmig), den Tunnel unter der Overwegstraße.

Auf eine der Eingangsfragen zurückkommend, ob auch „feiern gehen“ Teil von Kultur ist, kann nach meiner Ein-schätzung die Antwort nur sein: Ja, unbedingt. Das Thema verdient deshalb besondere Aufmerksamkeit, weil hier in Gelsenkirchen das größte Defizit besteht. Was das Nachtleben angeht, ist schlichtweg zu wenig los. Das schadet nicht nur wirtschaftlich, es hemmt auch das kul-turelle Leben. Eine Szene muss sich bewegen, sie muss sich treffen. Gerade für die Band- und DJ-Szene ist es töd-lich, wenn sich an Wochenenden so wenige Möglich-keiten ergeben, sein Können zu präsentieren.

Die Entscheidung, wo ich leben will, fällt unter ande-rem auch darauf zurück,

was ich mit meiner Freizeit anfangen kann.

Dabei gibt es auch hier Potential. Auch in diesem Bereich wünschen sich die Betreiber und Gastronomen eine bes-sere Vernetzung, auch mit anderen Teilen der Jugendkul-tur-Szene. Bestehende Angebote könnten gemeinsam besser vermarktet, neue Initiativen geschaffen werden. Erste Schritte in die Richtung sind bereits unternommen worden. Zuletzt noch ein zentraler Punkt: Nachtleben und Ju-gendkultur sind nicht nur zum Bespaßen junger Leute da, sie sind vielmehr ein wichtiger Standortfaktor. Die Entscheidung, wo ich leben will, fällt unter anderem auch darauf zurück, was ich mit meiner Freizeit anfangen kann. Wer Jugendkultur unter diesem Gesichtspunkt be-greift, weiß, warum sich starkes Engagement lohnt und warum es sich verbietet hier zu sparen.

Text: Max BrandtFotos: privat

Max Brandt als DJ

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Kunst einmal anders

Auf dem Neumarkt wird Kunst gemacht. Vor der Kirche St. Augustinus ist ein großes Laken

aufgehängt, mit rostroten und dunkelbraunen Streifen gefärbt. Menschen stehen und knien vor der improvisierten Leinwand, malen und sprayen, was ihnen ge-rade einfällt. Daneben eine Stra-ßenband, der Sänger trägt eine schwarze Gasmaske wie einen Helm auf dem Kopf. Einige Pas-santen sind stehen geblieben und wippen im Rhythmus mit. Andere stehen lächelnd am Rande des Spektakels. Die Aktion war ein Teil von „KPR8“, des achten Projekts von „Kunst Peripherie Ruhrstadt“.

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Unter dem Titel „Leerstände“ gaben die Initiatoren Künst-lerinnen und Künstlern die Möglichkeit, sich und ihre Aktivitäten mitten in der Gelsenkirchener Innenstadt

zu präsentieren. Für eine Woche, vom 23.9. bis 01.10., hatten die Kunstaktivisten vier leerstehende Ladenlokale und eine Hinter-hof-Gewerbeimmobilie in Beschlag genommen. In einem ehemaligen Damenmodegeschäft am Neumarkt leuch-teten mythische Drachen aus den Schaufenstern. Nebenan far-benfrohe Graffitis und oben im dritten Stock wurde tätowiert. Di-rekt um die Ecke, in der „Galerie am Rundhöfchen“, stellten drei junge Künstler von der Gruppe „Find the black elephant“ aus: auf Sperrholzplatten gemalte Mädchenbilder, schwarz-weiße Hun-

defotos, dazwischen ein rosa Prinzessinnen-T-Shirt. Ein leerste-hender Discounter wurde zur „Le rstelle“. Passenderweise hingen hier Fotos von menschenleeren Szenerien an den Wänden. An der Von-Owen-Straße „Inbetween“, ein temporärer Kunstort in einem ehemaligen Friseursalon. Schräg gegenüber die Zufahrt zur „Ga-lerie auf Zeit“, dem organisatorischen Herz der gesamte Kunstak-tion. Unten fanden Konzerte und Lesungen statt, im ersten Stock stimmungsvolle, großformatige Frauenporträts und Collagen aus Promi-Fotos, Luxusschlitten und anderen Zeitungsausschnitten. Abends gab es ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Musik von Rock bis Klassik, einer Tanzperformance und einem Po-etry Slam. Am 26.9. dann sogar eine Weltpremiere. Stars des Mu-

Unter dem Titel „Leerstände“ hatten Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich und ihre Aktivi-täten mitten in der Gelsenkirchener Innenstadt zu präsentieren.

Kunst Peripherie RuhrMalerin Verena Wagner vor einem ihrer Bilder

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Kunst

Unter dem Titel „Leerstände“ hatten Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich und ihre Aktivi-täten mitten in der Gelsenkirchener Innenstadt zu präsentieren.

Kunst Peripherie Ruhr

„Galerie am Rundhöfchen“

sicals „Wenn Rosenblätter fallen“ präsentierten in der Galerie auf Zeit einige Lieder bereits vor der ersten offiziellen Hamburger Aufführung.

Unter dem Motto „Hinterm Tellerrand geht’s weiter“ findet vom 19. Bis 23. Oktober Gel-senkirchens erstes Festival der freien Kultur in der KAUE statt.

Wer das KPR-Projekt 8 verpasst hat, muss sich aber nicht grämen. Schon Mitte Oktober gibt es wieder eine große Veranstaltung un-ter maßgeblicher Beteiligung von Kunst Peripherie Ruhrstadt. Unter dem Motto „Hinterm Tellerrand geht’s weiter“ findet vom 19. Bis 23. Oktober Gelsenkirchens erstes Festival der freien Kultur in der KAUE statt. Hier erwarten den Besucher unterschiedlichste Künstler und Kunstformen von Tanz und Theater bis zu Fotoin-stallationen und Stoffskulpturen. KPR steuerte die darstellenden Künstler bei und organisierte die vier Bands für die Eröffnungs-party. (Mehr Infos unter www.hinterm-tellerrand.de) - Das KPR-

Projekt Nummer 10 startet am 25. November an der Bochumer Straße. Im Rahmen von „Licht an!“ in Ückendorf beleben die Kunstaktivisten drei leerstehende Wohnungen über dem Stadt-teilbüro. Neben der Auftaktparty am Freitagabend (25.11.) gibt es unter dem Titel „Licht aus – Spot an!“ ein Non-Stop DJ-Set von 23 Uhr am Samstagabend bis Sonntag 18 Uhr. Außer „KPR-Popp“ er-wartet Kunstfans in der Bochumer Straße dann natürlich auch wieder bildende Kunst aller Art. Das erste Projekt der Kunst Peripherie Ruhrstadt startete im No-vember 2009 in den Räumen einer leerstehenden Baustoffhand-lung – auch damals bereits an der Bochumer Straße in Ückendorf. Die Initiatoren Daniel T. Schulz und David Kumpernas hatten ur-

sprünglich nur das Ziel, eine Party zu veranstalten. Daraus wurde dann ein zweitägiges Kunstevent, auf dem sich unterschiedliche Künstler präsentieren konnten. Der industrielle Charme der al-ten Gewerbehalle bot eine spannende Umgebung, auch wenn es ansonsten leider ziemlich kalt und nass war. Nach dem 1. Mal wollten Kumpernas und Schulz ursprünglich nur ein weiteres Mal folgen lassen. Dann war der Erfolg bei Besuchern und Künstlern so groß, dass man sich entschloss, etwa alle drei Monate ein KPR-Event durchzuführen. Mittlerweile – zwei Jahre später – ist aus der Guerilla-Aktion fast schon eine etablierte Institution der Gel-senkirchener Kulturszene geworden. Waren anfangs sechs Künst-ler beteiligt, arbeitet KPR jetzt mit sechzig Künstlern fest zusam-men. Inzwischen gibt es sogar schon Stimmen, die den Kunstpe-ripherie-Machern vorwerfen, zu kommerziell geworden zu sein. „Natürlich sind wir professioneller geworden“, erklärt David Kum-pernas dazu. „Die Qualität unserer Veranstaltungen ist erheblich gestiegen. Deshalb haben wir aber unsere ursprüngliche Idee nicht aus den Augen verloren. Mit unserer Veranstaltungsreihe an ungewöhnlichen Orten wollen wir der freien Kunstszene in Gelsenkirchen eine Plattform geben.“ – Und auch 2012 soll KPR weitergehen. „Im März wird es wieder eine Wochenendveranstal-tung in einem Gelsenkirchener Stadtteil geben, wo wissen wir noch nicht genau. Wir sind noch auf Location-Suche“, so Kumper-

nas. „Vielleicht gehen wir danach einmal nach Herne oder Wat-tenscheid. In den kleinen Städten rings um Gelsenkirchen gibt es auch viele spannende Orte und kunstinteressierte Menschen, und wir hoffen auch da dann so viel Zuspruch und Hilfe zu be-kommen wie in Gelsenkirchen. Ohne die vielen Sponsoren, Im-mobilieneigentümer und Freiwilligen, die uns unterstützen, wäre unser Projekt überhaupt nicht möglich.“Mehr im Internet unter www.kunst-peripherie-ruhrstadt.de oder bei Facebook.

Text: Michael OtterbeinFotos: Lothar Bluoss

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Im Ruhrgebieterfindet sich die deutsche Gesellschaft neu.

(Asli Sevindim, Direktorin Ruhr2010)

10 Jahre Consol Theater

„“

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Foto: Consol

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Als Michael Gees 1986 nach Gelsen-kirchen kam, war das Ruhrgebiet noch wesentlich grauer als heute.

Der Strukturwandel hatte bereits voll ein-gesetzt, aber kaum jemand sah Wege aus der Krise. Die IBA (Internationale Bauaus-stellung) Emscherpark hatte ihre Arbeit noch nicht aufgenommen, eine soziale und städtebauliche Erneuerung des alten Ruhrreviers schien noch in weiter Ferne. Und genau diese Situation reizte Gees, der bis dahin im beschaulichen Olden-burg lebte. Der gelernte Musiker (Kom-ponist und Pianist) suchte sich eine Woh-nung in Gelsenkirchen und legte los. Mit dem von ihm gegründeten „Forum Kunst-vereint“ stieg er ab 1989 in die freie Büh-nenarbeit ein. An wechselnden Orten wurde Musik gespielt, Lyrik vorgetragen und Lesungen veranstaltet. Die Regisseu-rin Andrea Kramer steuerte ihre Erfah-rungen als Choreografin und Theaterma-cherin bei. Der inhaltliche Schwerpunkt des Forum Kunstvereint lag schon früh im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Dabei war es den Theatermachern wichtig, dass

die Zuschauer nicht nur zugucken, son-dern möglichst aktiv einbezogen werden. Erklärtes Ziel von Michael Gees und sei-nem Team war von Anfang an, „die Men-schen in spielerisch-schöpferische Verfas-sung zu bringen.“ Zentrales Anliegen war und ist es, den Gestaltungswillen der Men-schen zu stärken. „Jeder modelliert an sei-ner eigenen Biographie und damit an der Menschheit mit“, erklärt Gees.

Die Räume in der ehemaligen Zeche Consol in Gelsenkirchen-Bismarck

konnte das Forum Kunstvereint dank eines IBA-Projekts beziehen. Bereits kurz nach der letzten Seilfahrt im Jahr 1996 wurden die öffentlichen Mittel bewilligt, die für den Umbau nötig waren. Im Jahr 2001 wurde das Consol Theater eröffnet. Das Forum Kunstvereint war sesshaft ge-worden, die Zielsetzung blieb. Nun orts-fest geworden, konnten sogar noch mehr Mitmachangebote angestoßen werden. „Wir entwickeln uns immer mehr zum Bür-gertheater“, so Gees. „Jeder, der sich enga-gieren will, bekommt bei uns eine Mög-

lichkeit. Jeder kann mithelfen, sei es, in dem er einen Kuchen backt oder bei der Publikumsbetreuung mithilft.“ Dabei bie-tet das Consol Theater Möglichkeiten für Menschen unterschiedlichen Alters. Das Kursprogramm der Consol „Volxbühne“ umfasst theaterpädagogische Angebote für Kinder von 6-9 Jahren (Consol Kids Mini) über den Jugendclub „Die Conso-listen“ (ab 17) bis zum Seniorentheater „Sy-novia“. Wer gerne anderen Menschen vor-lesen möchte, kann sich bei den „Buche-ckern“ engagieren. Bei „Zukunftsmusik“ wird ganz ohne Noten Musik geschaffen. „Zukunftsmusik ist ein Chor aus jungen, alten, weißen, schwarzen und jedenfalls experimentierfreudigen Menschen“, so steht es im aktuellen Spielzeitprogramm. Neben den ständigen Kursen gibt es auch Werkstattwochenenden und Ferienange-bote, so z.B. Tanz, Bühnenkampf, ein Streif-zug durch Shakespeares Welt und eine Bühnenwerkstatt in englischer Sprache.

Vielleicht das außergewöhnlichste und nach außen wirksamste Ange-

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Svenja Niekerken spielt die „Die zweite Prinzessin”

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Einblicke

bot des Forum Kunstvereint und des Con-sol Theaters ist „!Stage“. Hier bekommen 15-20 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren die Chance, neun Monate lang die Grundtechniken des Theaterspielens zu erlernen. Fünf Tage die Woche. „Bei Stage kümmern wir uns häufig um Men-schen, die nicht weiterkommen, die kei-nen Schulabschluss oder die Ausbildung abgebrochen haben. Sie müssen alles ma-chen, was mit Theater zu tun hat, von der Sprechausbildung bis zur Bühnentechnik. Aber das Wichtigste ist, das sie lernen Ver-antwortung für die ganze Gruppe zu über-nehmen. Dabei reifen die jungen Leute persönlich so sehr, dass anschließend über 80% von ihnen sofort einen Job fin-den“, erzählt Michael Gees. „Aus den ein-zelnen Stage-Jahrgängen sind wirkliche Freunde geworden, die sich auch nach Jahren immer wieder treffen.“

Wer das Consol Theater (näher) ken-nen lernen möchte, kann dies als

Besucher der verschiedenen Theatervor-stellungen tun. Die Stücke sind zwar in der

Regel primär für Kinder und Jugendliche geschrieben, aber auch für Erwachsene spannend. In der zehnten Consol-Spielzeit gibt es wieder ein breites Angebot vom Einpersonenstück „Die zweite Prinzessin“ bis zum sieben groteske Szenen umfas-senden Stück „Gegen den Fortschritt“. Da-neben gibt es verschiedenen Veranstal-tungsreihen, die Figurentheatertage 2012 und Gastspiele anderer Kulturträger, wie „GEJazzt“, oder die Improtheaterabende der Gelsenkirchener Impro-Gruppe „Pan-has“. Für die verschiedenen Dauerkurse gibt es regelmäßige Schnuppertermine, für !Stage jährlich eine Reihe von Info- und Vorstellungsterminen. Umfassende Infor-mationen bekommt man unter www.con-soltheater.de, Auszüge aus dem Spielzeit-programm für Oktober bis Dezember 2011 auch in diesem Magazin.

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Text: Michael OtterbeinFoto: Lothar Bluoss

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Das Motto dieser Saison lautet „Europa braucht das Geheimnis“, und geheimnisvoll und zauberhaft wird es zugehen in den näch-sten Monaten. Der bunte Reigen wurde mit einer Polonaise aus „Rusalka“, die Rasmus Baumann mit der Neuen Philharmonie Westfalen auf die Bühne bringen wird, eröffnet. Es folgten Aus-schnitte der geplanten Produktionen und es scheint sicher, dass für Jeden etwas dabei sein wird:Zum Beispiel schließt die Nixe Rusalka (Petra Schmidt), der Liebe wegen, mit der Hexe Jezibaba (Gudrun Pelker) einen verhäng-nisvollen Pakt. Premiere der Oper ist am 29.4.2012 – In der konzertanten Auf-führung der Oper „Salome“ liebt die Genannte (Majken Bjerno) Johannes den Täufer (Björn Waag), was zu dem be-kannten tragischen Ende des Propheten führt. Premiere am 20.5.2012 – Aus der eng-lischsprachigen Oper Mer-lin, die eine deutsche Erst-aufführung ist, gab es „nur“ das „Aequalis aeterno Patri“, das mit Opernchor und Ex-trachor eine beeindruckende und klanggewaltige Kost-probe bot. Premiere am 8.10.2011 – Des Weiteren erwarten uns „Die Hexen von Eastwick“, die dem Teufel am Ende übel mit-spielen, in einer deutschsprachigen Musical-Erstaufführung. Pre-miere am 9.6.2012 – Ganz weltlich geht es dagegen in der be-liebten Operette „Im Weissen Rössl“ zu, in der unter anderem das Ballett nach einer Choreografie von Kati Farkas tanzen wird und Christa Platzer als Rösselwirtin ins Dirndl schlüpft. Premiere am 12.11.2012. – Der tosende begeisterte Applaus, den die „Co-median Harmonists“ mit ihrem Liedchen von der „Schönen Isa-bella von Kastilien“ ernteten, verwundert nicht. Sie können sich auf das Musical über diese frisch, frech und voller Witz auftre-tenden Sängergruppe freuen. Premiere am 13.1.2012 – Auch Syl-via Koke, die neben Daniel Magdal „Follie, Follie“ aus „La Traviata“

sang, erntete reichlich Lorbeer in Form tosenden Applauses. Sie hatte für ihr kurzfristiges Einspringen sogar ihre Hochzeitsreise verschoben. Premiere am 17.12.2011.Die ehemalige Schindowski-Companie, die jetzt „Das Ballett im Revier“ heißt, gab einen Einblick in das Ballett „Copyleft - Spiel mit dem Original“. Es wurden Teile der sehr ansprechenden „Goldfisch-Varationen“ der Gastchoreographin Annett Göhre (zu den „Goldberg-Variations“ des Jazzmusikers Uri Caine nach J.S.Bach) gezeigt. Premiere am 15.10. 2011 – Mit dem Oper-Ballett

„Großstadt-Tryptichon“ gibt Bridget Breiner bei der Premiere am 14.1.2012 ei-nen Vorgeschmack auf ihre zukünftige Arbeit in Gelsenkirchen. Wir dürfen gespannt sein.Auch das Kinder- und Ju-gendtheater wird fort-gesetzt, ebenso wie die Konzerte, die MIR-GOES-Reihe, die SPARKASSEN-KONZERTE FÜR KINDER und die EXTRAS.Der Gelsenkirchener Theaterpreis, der zum 14. mal durch die Stadtspar-

kasse verliehen wurde, ging in diesem Jahr an die Regisseurin Eli-sabeth Stöppler, die zuletzt besonders mit dem „War Requiem“ beeindruckte und an den Sänger Joachim Gabriel Maaß, der un-ter anderem als Tevje im Musical „Anatevka“ überzeugte. Außer-dem wurde Noriko Ogawa-Yatake, die „Io son l´umile ancella“ aus „Adriana Lecouvreur“ sang, geehrt und zwar für 25 Jahre Zugehö-rigkeit zum MiR.Selbstredend konnte in diesen bezaubernden 3 Stunden nicht alles angerissen werden, was die beginnende Spielzeit 2011/12 bringen wird, deshalb lohnt es sich, das überall ausliegende Pro-gramm des Mir im Haus zu haben. Und natürlich empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Gala im nächsten Jahr zu besuchen.

Coco Jones im DirndlGala zur Spielzeiteröffnung im MiR

BühneEs war ein rauschendes Fest für alle Beteiligten, das Haus vibrierte schließlich förmlich vor Vorfreude auf die kommenden Aufführungen. Gewohnt entspannt spricht Michael Schulz viel Großes gelassen aus. Zum Beispiel, dass Ralph Bollman in seinem neusten Buch „Wal-küre in Detmold. Eine Entdeckungsreise durch die deutsche Provinz“ behauptet, von den rund 80 Opernhäusern mit festen Ensembles (Die er alle in den letzten 12 Jahren besucht hat!), sei das Gelsenkirchener Musiktheater das schönste Deutschlands! Auch gingen Grüße ans Consoltheater, das am selben Sonntag sein 10-jähriges Bestehen feierte. Dass Michael Schulz im weiteren Verlauf des Abends den Spielstand beim zeitgleich laufenden Heimspiel Schalke-Bayern mit 2:0 angibt, kann man ihm nachsehen: dafür „kann“ er Mu-siktheater! Oder gibt es noch andere Gründe, warum sich die gute Auslastung des MIR in der letzten Spielzeit weiter gesteigert hat?

Text: Regine Rudat-KrebsFoto: MiR

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Elisabeth Stöppler

ie entschied sich gegen die Pianis-tenkarriere und ging nach dem Abi-tur nach Rom und nahm dort Schau-spielunterricht. „Ich fühlte mich aber auch als Schauspielerin begrenzt. Ich merkte, dass ich alles selber überblicken und in der Hand haben wollte. Außerdem hasste ich das künstliche Deklamieren, und mir fehlte beim Schauspiel das musika-lische Element.“

Elisabeth Stöppler entschied sich zu einem Musiktheaterstudium an der Hochschule für Musik und The-ater in Hamburg. Zu ihren Lehrern zählten renommierte Regisseure wie Götz Friedrich und Peter Ko-witschny. Von 2001 bis 2003 war die angehende Regisseurin Stipendiatin

der Deutschen Bank Stiftung „Aka-demie Musiktheater heute“. Für ihre Diplominszenierung, Rossinis „Bar-bier von Sevilla”, erhielt sie den Re-gieförderpreis der Kulturstiftung der Deutschen Bank. Als Regieas-sistentin arbeitete sie an der Ham-burgischen Staatsoper, dem Esse-ner Aalto-Theater und der Neder-landse Opera Amsterdam. Seit 2003 ist Elisabeth Stöppler als freischaf-fende Regisseurin an verschiedenen Opernhäusern tätig, unter anderem in Hamburg, Dresden, Hannover, Ol-denburg, Innsbruck und Linz. Mit „Peter Grimes“ von Benjamin Brit-ten inszenierte sie im Jahr 2009 zum ersten Mal am Gelsenkirchener Mu-siktheater im Revier. Diese Inszenie-rung wurde bei einer Kritikerum-

frage zur „Musiktheaterproduktion des Jahres“ gewählt. Außerdem er-hielt Stöppler hierfür den Götz-Friedrich-Preis und den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Peter Grimes war der erste Teil Ihres Gelsenkirchener Britten Zyklus „Tri-logie der Außenseiter“. Es folgten die Oper „Gloriana“ (2010) und die sze-nische Aufführung „War Requiem“ (Sommer 2011). Auch in der Spielzeit 2011/12 wird sie mit der Dvorak-Oper „Rusalka“ wieder für das MiR tätig. „Ich genieße das Arbeiten hier in der MiR-Familie“, so die Regisseurin. „Die Kommunikation läuft über kurze Wege. Jeder ist ansprechbar.“ MiR-Generalintendant Michael Schulz schätzt ihre Regiearbeit sehr: „Elisa-beth Stöppler schafft es, die Werke

Oper ist für mich ein extrem wichtiges Medium!

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Mit 14 begann Elisabeth Stöppler neben der Schule als Jungstudentin an der Musikhochschule Hannover Klavier zu studieren. Ihr Wunsch war es, Pianistin oder Ärztin zu werden. Zur Bühnenwelt bekam sie bereits durch die Eltern, beide begeisterte Theater- und Operngänger,

Kontakt.. In der Theater AG ihrer Schule entdeckte sie mit 16 das Schauspiel, was zu einem Konflikt mit ihrem Musikprofessor führte. „Ich stellte fest, dass ich nicht genügend besessen vom Klavierspielen war. Alleine zu musizieren war mir zu einsam“, erklärt Stöppler. „Das warf

mich in eine tiefe Krise.“

Peter Grimes:Ensemble

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da zu lassen, wo sie sind. Mit ihrer phanta-sievollen Regiearbeit schafft sie neue Di-mensionen, behält dabei aber immer eine an unserer Realität orientierte Werktreue bei“, erklärt er. - Aktuell arbeitet Sie für die Dresdener Semperoper, wo am 30. Septem-ber ihre Inszenierung der Verdi-Oper „Mas-kenball“ Premiere hat.

Dank der emotionalen Macht der Musik ist die Oper für die Regisseurin ein extrem wichtiges Medium für die Auseinanderset-zung mit grundlegenden Themen wie Krieg und Frieden, Liebe und Hass. „Ich finde es schade, wenn Oper zu einer Repräsentati-

onsveranstaltung verkommt“, erklärt sie. „Es ist OK, wenn Men-schen sich unterhalten wollen, um sich von ihrem Alltag abzu-lenken, aber die Oper sollte für mich etwas anderes sein. Das einzige was zählt ist die Aus-sage.“ Stöppler ist überzeugt, dass die wichtigen Themen so-wohl in Kompositionen des klassischen Repertoires als auch in den Werken neuerer Kom-ponisten stecken. Bei Verdis „La Traviata“ steht eine gesell-

schaftlich geächtete Person im Mittelpunkt, genau wie bei Brittens „Peter Grimes“. „Mas-kenball“ beschäftigt sich ebenso mit Liebe, Macht und politischen Intrigen wie „Glo-riana“. - Dabei möchte Elisabeth Stöppler, dass Opernbesucher nicht nur Zuschauer bleiben. „Für mich ist das Theater auch ein Treffpunkt. Ein Ort, an dem ein Diskurs stattfinden kann. Deswegen habe ich mich bei War Requiem zum ersten Mal nach jeder Vorstellung einem Besuchergespräch ge-stellt. Ich finde den direkten Kontakt zu den Besuchern sehr wichtig. Das Theater könnte in noch viel stärkerem Maße öffentlicher Ort und Diskussionsforum werden, in das

auch Menschen von außerhalb der Büh-nenwelt einbezogen werden. Ich hätte es zum Beispiel toll gefunden, wenn bei den Besuchergesprächen ein Kriegsreporter da-bei gewesen wäre“, so die Regisseurin.Die 33-Jährige will sich auch in der nächsten Zukunft weiter mit Opern befassen. „In der Oper ist für mich noch viel zu holen“, erklärt sie. „Manchmal bin ich zwar neidisch auf die, die vorne auf der Bühne stehen, aber letztlich macht mir die Regiearbeit zu viel Spaß, als dass ich tauschen möchte. Dabei muss ich heute nicht mehr alles selber ma-chen. Ich habe gelernt, Menschen zu ver-trauen. Nur so können sie sich öffnen und zeigen, was sie zu sagen haben. Die Leute sind gierig danach, einbezogen zu werden und etwas Sinnvolles leisten zu dürfen.“

Momentan freut sie sich, weiter Opern in-szenieren zu dürfen. Sie kann sich aber auch vorstellen, zukünftig einmal die Rolle zu wechseln. „Irgendwann möchte ich gerne einmal selber ein Theater mit einem tollen Team leiten – am liebsten ein Drei-Sparten-Haus“, erklärt die junge Regisseu-rin. - Wir sind gespannt, was wir zukünftig über Elisabeth Stöppler berichten können.

Michael Otterbein

Elisabeth Stöpplerbeim Besuchergespräch

Bühne

Peter Grimes:Chor

Foto: Lothar Bluoss

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Es muss nicht immer Currywurstsein...

Die Ruhrgebietsküche be-schränkt sich bei weitem nicht auf Currywurst-Pommes-Mayo. Zwischen

Ruhr und Lippe kann man heute sehr gut Essen gehen, und der Pott ist inzwischen sogar Heimat verita-bler Sterneköche und kochender Fernsehstars. Wir wollen in GE:kult einige Top-Restaurants aus Gelsen-kirchen und Umgebung vorstellen.

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Am Menü-Karussell 2011 haben fast hundertzwanzig Küchenchefs aus Es-sen, Bochum, Dortmund und dem Kreis Recklinghausen teilgenommen, und da wurden wirklich einige sehr feine Menüs angeboten. Gelsenkirchen war bei dieser „Leistungsschau“ der Ruhr-Gastronomie leider nicht einbezo-gen. Unsere Stadt wird von vielen wohl immer noch eher mit Schalke als mit Chateaubriand in Verbindung gebracht. Dabei finden sich zwischen Hassel und Ückendorf einige gute und auch ein paar sehr gute Restaurants. Lokale, die eine gehobene Esskultur pflegen und das Essen nicht nur irgendwie auf den Teller klatschen. Zu den gastronomischen Highlights in Gelsenkirchen zählen für uns auf jeden Fall das Heiner`s am Nordsternpark in Horst und das Brunello in der Innenstadt, mit denen wir unsere Artikelreihe in dieser Ausgabe beginnen wollen.

Nachdem das ehemalige Magazin der Zeche Nordstern während der Bundesgartenschau ur-sprünglich ein Schnellrestaurant beheimatete, ist es den Betreibern des Heiner`s gelungen, hier ein tolles Ambiente zu schaffen. Angefangen von der stylischen Bar über den großzügigen Wintergar-ten bis zum hellen und freundlichen Veranstal-tungsraum. Man merkt dem gesamten Haus ein stringentes Designkonzept an, von der schlicht-eleganten Möblierung über die edlen braunen Wassergläser, bis zur in weinrot gehaltenen Spei-sekarte. Edel dekoriert sind im Heiner`s auch die Teller. Bei jedem unserer bisherigen Besuche wa-ren wir von der Präsentation der Speisen begeis-tert. Um unseren Lesern einen konkreten Ein-druck zu geben, finden Sie auf diesen Seiten ei-nige Impressionen von unserem letzten Besuch am Nordsternpark. Mit vier Testern hatten wir je-weils eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert. Alles äußerst schmackhaft und sehr schön angerichtet.

Als Vorspeisen haben wir Pralinen vom Ziegen-käse, Kalbspastete auf Hummerschaum, Jakobs-muscheln auf getrüffeltem Risotto und ein Karot-ten-Igwersüppchen aus dem Tagesmenü bestellt. Besonders appetitlich angerichtet waren die drei

Pralinen vom Ziegenkäse

Kalbspastete auf HummerschaumHeiner`s Himmel un Ärd

Wintergarten des Heiner`s

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Esskultur

Im Heiner`s stimmt unserer Meinung nach das gesamte Paket: die Qualität und Präsentation des Essens, das Ambiente, der Service und nicht zuletzt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

kleinen Ziegenkäse auf einem rechteckigen Tomatengeleebett. Genauso ein Hingucker die mit Pistazien und einer Garnele gefüllte Kalbspastete. Geschmacklich waren Suppe und Risotto (kräftig mit Knoblauch gewürzt) mindestens genauso gut, aber nicht ganz so fotogen. Als Hauptspeisen nahmen wir Lammcarré mit Kartoffelgratin, ein „Dry Aged Steak von der Hohen Rippe, Zander und Schwertfisch (Menü) und eine außergewöhnliche Varia-tion des rheinischen Klassikers „Himmel un Ärd“. Die Fleisch- und Fischgerichte zeigten uns wieder einmal, dass im Heiner`s nicht nur schön dekoriert, sondern auch auf den Punkt gegart wird. So das wunderbar wür-zig-zarte Rindersteak und das perfekt zu-bereitete Lamm-Carreé, unter dessen „Kno-chengitter“ sich ein sehr gelungenes Kartof-felgratin verbarg. Die zwei feinen Fischfilets ruhten auf einem herzhaften Portion Spinat mit Pinienkernen. Optisch und geschmack-lich herausragend die „Himmel und Erde Komposition“ – bestehend aus zwei gebra-tenen Blutwurstscheiben, auf denen eine Scheibe gebackener Apfelgelee und ein Kar-toffelkrapfen thronten. Sehr lecker auch das

kleine Häuflein süß angemachter Zwiebeln.

Auch bei den Desserts sticht das Heiner`s hervor. Zum süßen Schluss erfreuten wir uns an der Heiner`s Dessertauswahl, einem Schokoladenparfait, Variationen vom Apfel und den Sorbetvariationen aus dem Menü. Alles super! – Besonders vollmundig schme-ckte das Schokoladenparfait, ein sehr inte-ressantes Geschmackserlebnis war die Pum-pernickelmousse aus der Dessertauswahl. Darüber hinaus haben wir vielleicht den be-sten Obstsalat seit langem gegessen. Alles in allem ein würdiger Abschluss.

Eine besondere Stärke des Heiner`s ist die kompetente Weinberatung. Zu allen Vor- und Hauptspeisen wurden uns sehr gut passende Weine gereicht. Zum Ziegenkäse ein spritzig-fruchtger Grauburgunder, zum mächtigen Risotto einen kantigen venezi-anischen Lugana und zur milden Suppe ei-nen feinen Riesling aus Rheinhessen. Den fruchtigsten Wein, einen Merlot rosé aus der Pfalz, servierte man uns zur Kalbspastete. Zu den Hauptgerichten, Lamm und Steak, gab es zwei trockene Rote, einen Barbera d´Asti

und einen österreichischen Zweigelt, so-wie einen weißen Bordeaux zum Fisch. Zu Himmel und Ärd bevorzugten wir dann ein frischgezapftes Stauder-Pils.

Das Heiner`s ist unserer Meinung nach eine Top-Adresse für Feinschmecker und solche, die es werden wollen. Und das Ganze zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis: Die Vorspeisen und Zwischengerichte lie-gen zwischen 5,50 € (kleine Portion Ziegen-käsepralinen) und 11,00 € für eine große Por-tion Jakobsmuscheln auf Risotto. Schon für 12,00 € bekommt man das hervorragende Himmel un Ärd. Für Lammcarré und das Dry Aged Steak darf man 22,50 bzw. 24,00 € auf den Tisch legen. Das hervorragenden Tages-menü (Süppchen, Fisch oder Fleischgericht plus Sorbetvariationen) kostete 34,50 €.

Und noch ein Tipp: Ab Anfang Oktober star-tet im Heiner`s jeden ersten Dienstag im Mo-nat Wolf Codera´s Session Possible, ein faszi-nierendes Live-Musik-Event mit außergewöhn-licher Pop und Soul Musik. Vorverkauf 17,00 €, Abendkasse 19,00 €. Unsere Empfehlung: Un-bedingt miterleben!

Heiner`s am Nordsternpark

Lammcarré mit Kartoffelgratin

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In Gelsenkirchen-Mitte hat vor kurzem ein hervorragendes italienisches Restaurants eröffnet. Das „Brunello“ liegt am Rande der Innenstadt an der Ecke Augustastraße / Ringstraße. Fährt man vom Hauptbahn-hof Richtung Musiktheater, sieht man es auf der rechten Seite. Inhaber Francesco Risoli ist nach Gelsenkirchen zurückgekehrt, nachdem er jah-relang das Restaurant La Vecchia Trattoria in Bochum betrieben hatte. Das Restaurant hat nur 30 Plätze und ist täglich außer montags ab 18 Uhr geöffnet. Da Francesco Risolis gute Küche in Gelsenkirchen bereits wie-der einige Liebhaber gefunden hat, sollte man rechtzeitig reservieren. Für uns vier Testesser hatten wir an einem Dienstagabend um 19 Uhr re-serviert und fanden ein bereits gut gefülltes Restaurant vor.

Als Ergänzung zu der kleinen, aber feinen Speisekarte bot uns Frau Risoli noch eine verlockende Auswahl von Sondergerichten an. Wir entschieden uns für mit Lachs gefüllte Nudeltaschen, Black Tiger Scampis, ein Apfel-Kalbsleber-Türmchen und eine italienische Vorspeisenmischung – „Fantasia di Antipasti“ als Vor-speisen. Bevor wir uns in die erste Schlemmerrunde stürzen durften, wurden unsere Magennerven erst einmal mit dreierlei frischem Brot, leicht gesalzener Butter, italienischer Salami und grünen Oliven beru-higt. Die kurz darauf servierten Gerichte hielten so-wohl optisch als auch geschmacklich, was die Spei-sekarte versprach. Alle Bestandteile der Fantasia di Antipasti stellten unsere Gaumen zufrieden: Vitello Tonnato, Carpaccio, Tomate-Mozarella, Scampi, ge-bratene Gemüse, mit Käse gefüllte Zucchini. Alles hervorragend. Genauso empfehlenswert die „Panze-rotti al Salmone“ – mit Lachs gefüllte schwarze Nu-deltaschen in einer sehr gut gelungenen Hummer-sauce mit feinem Orangengeschmack. Ebenso gut gelungen waren die in würzigem Öl gebratenen Black Tiger Scampis - leicht scharf und mit etwas Knoblauch. Ein besonderer Hingucker war die „Fe-gato di Vitello“, das Türmchen aus butterzarter Kalbs-leber und sauersüßen Apfelscheiben. Das Ganze ser-viert auf einem Carpaccio aus fein geschnittenen Süßkartoffeln. - Sehr gut zu den Vorspeisen passte der fruchtige sizilianische Weißwein, ein Regaleali Bi-anco IGT von 2010.

Unsere vier Hauptgerichte schlossen nahtlos an die Qualität der Vorspeisen an. Um einen guten Über-blick zu bekommen, bestellten wir Kaninchen, Perl-huhn, Lamm und Steinbutt. Offensichtlich versteht

BRUNELLO „Cucina e Vino“

Panzerotti al Salmone

Francesco Risolli

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Francesco Risoli sehr viel vom Fleischbraten, es war alles optimal auf den Punkt gegart. Das Kaninchen wurde mit Pfifferlingen, Rosmarin, kleinen Tomaten und etwas Knoblauch serviert. Dazu gebratene Kar-toffeln. Ein sehr herzhaftes Gericht. Genauso herz-haft war das Lamm, die Sauce mit Steinpilzen und fri-schen Kräutern gewürzt. Sehr schmackhaft auch die Perlhuhnbrust auf Schwarzen-Trüffel-Tagliolini. Das Gericht trug den schönen Namen „Faraona al Tar-tufo“. Dazu wurde ein leckerer Beilagensalat aus Ru-cola, Eichblatt- und Feldsalat, kleinen Tomaten und Balsamico-Dressing serviert. Unser einziges Fischge-richt, ein Steinbuttfilet, wurde mit rotem Pfeffer ge-würzt auf Porree serviert. Dazu gab es ein cremiges Risotto. Wie bei den Vorspeisen empfahl uns der aufmerksame Service auch zu den Hauptgerichten die passenden Weine: Zum Kaninchen noch einmal denselben Wein wie zu den Vorspeisen. Zum Perl-huhn gab es einen leicht-fruchtigen Rosè vom sel-ben sizilanischen Weingut, zum Lamm einen samtig-vollmundigen Roten, einen apulischen Salice Salen-tino von 2007.Alles hervorragend. Nur bei dem Pinot Grigio, der zum Fisch serviert wurde, waren wir uns nicht ganz einig. Unsere Fischesserin fand den Wein angenehm leicht und spritzig, zwei andere Tester eher etwas zu flach.

Den krönenenden Abschluss unseres rundum gelun-genen Testessens bildeten die ebenfalls köstlichen Desserts: Das Dessert Brunello, bestehend aus Tira-misu, Panna Cotta und einer Mousse mit Beeren und Minze war eine wunderbar üppige Kreation. Nicht ganz so magenfüllend aber mindestens so gut, die frischen, karamellisierten Feigen mit Marsala, Zimt

und Mascarpone. Ein goldgelber, schaumiger Traum die „Zabaione con Fra-gole e Gelato“ (mit Erdbeeren und Vanilleeis). Als Kontrastprogramm be-stellte ich mir ein kleine Käseauswahl mit Parmesan, Pecorino und einem milden Ziegenkäse, dazu eine süß-pikante Senfkonfitüre. Unser Fotograf entschloss sich zum Abschluss zu einem aromatisch-süßen Dessertwein (Vin Santo) mit Cantuccini.

Unser Fazit: Unbedingt ausprobieren! – Das Brunello war für uns eine echte Entdeckung! In dem Eckhaus an der lauten Ringstraße hatten wir nicht so ein feines italienisches Restaurant mit so einer hervorragenden Küche erwartet. Dazu ein superfreundlicher und kompetenter Service und das ganze zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Für die Vor-speisen zahlt man um die 10 € - zum Beispiel 8,00 € für mit Lachs ge-füllten Nudeltaschen, 11,50 € für dir Fantasia die Antipasti und 13,00 € für das leckere Kalbslebertürmchen. Die von uns gewählten Hauptgerichte kosteten zwischen 18,50 € (Kaninchenrückenfilet) und 23,00 € Steinbutt- oder Lammfilet. Für 5,00 € bekommt man bereits die kleine Käseplatte, 6,50 € die Zabaione und 7,00 € die frischen Feigen oder die Dessertvari-ationen.

Fantasia di Antipasti

Perlhuhnbrust auf schwarzen Trüffeltagliolini

Dessert Brunello

Esskultur

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Zweimal in der Woche verwandeln sich im Re-vuePalast Ruhr in Her-ten sechs Männer des

Travestie-Ensembles „Femme Fatale” innerhalb von 2 Stunden in attraktive Damen, die auf der Bühne das abendliche Publikum begeistern.GE:kult beobachtete hinter den Kulissen, wie diese Verwandlung vollzogen wird.

Travestie -die Kunst der Verwandlung

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Die SchminkplätzeDer Schminkplatz von Lalo ist genau wie die anderen überhäuft mit Schminkutensilien.Bei diesem Anblick dürfte wohl jeder Frau schwindelig werden.

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Die RäumlichkeitenDie Heizzentrale auf Zeche Ewald in Herten beher-bergt wie wohl größte und außergewöhnlichste Künstlergarderobe, die es jemals gab.Um eine gewaltige Dampfmaschine gruppieren sich in dem haushohen Raum die Kleiderstangen mit den Kostümen und die Schminkplätze der Künstler. Auch ein Nähplatz ist vorhanden.

Bühne

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Die Künstler

v. l. Lalo, Jeanny, Dannyboy und Donato

Dannyboy

Jeanny

Page 35: GE:kult - Ausgabe 3/2011

Jeanny

Lalo

Text & Fotos: Lothar Bluoss

Bühne

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36

Für Ihre Kunst benötigt Barbara Ring nicht nur eine Leinwand und Farben. Sie liebt es aus alten, abgelieb-

ten Puppen und Stofftiere etwas Neues zu entwickeln. Genau wie bei ihren Bildern sind die Helden ihrer Skulpturen unangepasst bis exzentrisch und entsprechen kaum den gängigen Schönheits-idealen.

Von links: Arbeitsmaterialien, Kaktus, abgeliebte Puppen und ein Foto aus frühester Jugend

Kaktus, Köpfe, Kreaturen – Barbara Ring

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Page 40: GE:kult - Ausgabe 3/2011

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Musiktheater im Revier

PANTOMIMUSITÄTEN

9. Okt. 2011, 18.30 UhrKleines Haus

GOLDFISCH-VARIATIONEN (UA)TANZSTÜCK VON ANNETT GÖHRE

15. Okt. 2011, 20.00 UhrKleines Haus

Von und mit Elmar Gehlen, Theodor Ross und Wilhelm Bruck: Zwei klassische Gitarristen und ein Schau-spieler jonglieren humorvoll und spielerisch mit den Wechselwirkungen zwischen Musik und Darstellung, Tragik und Komik, Kommunikation und Isolation. In ihrem Programm „Musikalische Leiden…“ ver-knüpfen Theodor Ross und Wilhelm Bruck virtuoses Gitarrenspiel mit schwarzhumorigen Alltagsszenen. Schauspieler und Regisseur Elmar Gehlen, der am MiR zuletzt Sergej Prokofjews Märchenoper „Die Liebe zu den drei Orangen“ inszenierte, ist der „Poet der Bewegung“ (Tiroler Tageszeitung) in dieser ungewöhn-lichen Formation. Bedeutende zeitgenössische Komponisten wie Mauricio Kagel und Helmut Lachenmann schrieben bereits Werke für das „Duo zu dritt“, das seit über 30 Jahren auf den wichtigsten Musikfestivals der Welt auftritt.

Bearbeitungen, Interpretationen, Variationen, Dekonstruktionen – es gibt unzählige Spielarten eines Originals. Eine ganz besondere Bearbeitung steht im musikalischen Mittelpunkt dieses Tanzabends: Die „Goldberg-Variationen“ des Jazzmusikers Uri Caine, der Bachs Komposition nicht nur interpretiert, son-dern durch eigene Variationen frei fortschreibt. 70 Variationen und ein ideensprudelnder Durchmarsch von Epochen und Stilen von „Mambo“ über „Gospel“ und „Ragtime“.

MERLIN (DE)VON ISAAC ALBÉNIZ

08. Okt. 2011, 19.30 UhrGroßes Haus

Gestrandet im Nirgendwo, außerhalb der Zeit. Der Zauberer Merlin beendet die dunkle Epoche der Menschheit und drängt Instinkte und Triebe aus der Welt. Der mystische Morgen bricht an: England soll einen Herrscher bekommen. – König Artus! Doch die Fee Morgan beansprucht den Thron für ihren Sohn. Was ihr mit Gewalt nicht gelingt, schafft sie mit List: Zum Verhängnis wird Merlin, was er verdrängte. Um Totes und Tote vermehrt, überkommt es die Menschheit als Schicksal... „Mehr als ein Dokument ihrer Zeit“, nennt Regisseur Roland Schwab die Oper „Merlin“. „Entstanden in einer Epoche des grassierenden Okkultismus im Jahr 1901, spiegelt sie im Tarnanzug der Legende die Gefährlichkeit von Weltbildern, die auf Verdrängung, Verschwörungstheorien und Geschichtsklitterung basieren. Angesichts der Attentate von Oslo und Utoya ein ungeheuer aktuelles Stück.“

IM WEISSEN RÖSSLVON RALPH BENATZKY

12. Nov. 2011, 19.30 UhrGroßes Haus

KONZERT 02

11. Okt. 2011, 19.30 UhrGroßes Haus

Zahlkellner Leopold Brandmeyer ist nicht der Erste, der sein Herz an die handfeste Wirtin Josepha Vogel-huber verliert. Doch die hat es sich in den Kopf gesetzt, dieses Jahr endlich den alljährlichen Sommergast Doktor Siedler für sich zu erobern, der sich seinerseits in Ottilie, die Tochter des Berliner Trikotagefabrikan-ten Giesecke, verguckt hat. Zu allem Übel ist Siedler der Anwalt von Gieseckes Konkurrenten Sülzheimer. Dessen Sohn, von allen nur „der schöne Sigismund“ genannt, verliebt sich in das lispelnde Klärchen. Um dieses Intrigengewirr mitten in der Hochsaison zu lichten, bedarf es schon eines Auftritts von Kaiser Franz Joseph persönlich. Es geht um einiges, nicht zuletzt um die werbeträchtige Weisheit: „Im weißen Rössl am Wolfgangsee, da steht das Glück vor der Tür“.

CLAUDE DEBUSSY„PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI D’UN FAUNE“ – „VORSPIEL ZUM NACHMITTAG EINES FAUNES“ (1894)

REINHOLD GLIÈREKONZERT FÜR HORN UND ORCHESTER B-DUR OP. 91 (1950)

ANTON BRUCKNERSINFONIE NR. 3 D-MOLL WAB 103 (1877

MIR GOES METROPOLISFILMERLEBNIS MIT LIVE-MUSIK

17. und 18. Okt. 2011, 19.30 UhrGroßes Haus

Das „Kino für die Ohren“ geht in die zweite Runde: In der vergangenen Spielzeit 2010/2011 feierte Fritz Langs „Metropolis 27/10“ in seiner restaurierten Uraufführungsfassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in der Essener Lichtburg Ruhrgebietspremiere. „Metropolis“ ist einer der Klassiker der Filmge-schichte, der Maßstäbe für die gesamte Filmkunst gesetzt hat. Auch aus diesem Grund hat die UNESCO „Metropolis“ als ersten Film überhaupt in das Register „Memory of the World“ aufgenommen. Erleben Sie Fritz Langs „Metropolis“ – mit der Original-Filmmusik von Gottfried Huppertz, live dargeboten von der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Helmut Imig.

ADAM SCHAF HAT ANGSTVON GEORG KREISLER

22. Okt. 2011, 20.00 UhrKleines Haus

Adam Schaf, alternder Schauspieler, wartet in seiner Garderobe auf den nächsten Auftritt und lässt dabei noch einmal die Stationen seiner Karriere Revue passieren. Er verliert sich in Erinnerungen an seine Ver-gangenheit, mit seiner Sicht auf das Theater und sein Leben zieht er zugleich die Bilanz einer ganzen Ge-neration. In seiner Garderobe darf er sich der Illusion hingeben, ein Held zu sein, gleichzeitig bravouröser Geschichtenerzähler und visionärer Prophet. Von hier aus will er alle Übel der Welt benennen und bannen. Am liebsten aber lächelt er über den ewigen Kampf zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen.

Termine

PREMIERE

PREMIERE

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Musiktheater im Revier

UNSER ANGEBOT FÜR THEATER-GÄSTEVor der Veranstaltung: Speed-Menü – 2 Gänge in 30 Min. serviert für 19,90 €

Nach der Veranstaltung: 10% Rabatt auf Speisen bei Vorlage des Theatertickets

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KLAUS HOFFMANNGastspiel

26. Nov. 2011 , 20.00 UhrGroßes Haus

DAS KIND UND DER KÖNIGMUSIKTHEATER FÜR KINDERVON CARSTEN KIRCHMEIER

20. Nov. 2011, 16.00 UhrKleines Haus

Nach der erfolgreichen Band-Tour im Herbst 2010 setzt Klaus Hoffmann 2011 „Das süsse Leben 2“ zu-sammen mit seinem wunderbaren Pianisten Hawo Bleich im Duo fort und resümiert auf authentische Weise seine Lebensgeschichte. Im Jahr seines 60. Geburtstages erzählt „der Grandseigneur des deutschen Chansons“, wie sich das Älterwerden anfühlt, wo er doch eigentlich auf ewig der kleine Junge bleibt. Es geht natürlich um seine Geburtsstadt Berlin, um die Berliner, um Sehnsüchte, Träume und - die Liebe seines Lebens. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Tiefsinn und Leichtigkeit und seiner sprachlich fein ziselierten und facettenreichen Alltagspoesie packt Klaus Hoffmann sein Publikum und entführt es in sei-ne Welt der Lyrik und Musik.

Als Lars in das unbekannte Königreich kommt, ist die Aufregung bei den Einwohnern groß: Ein Kind! Wann hat sich zum letzten Mal ein Kind hierher verirrt? Es muss schleunigst wieder fort! Nicht auszumalen, was passieren würde, wenn der König von seiner Anwesenheit erfährt… Lars versteht die Welt nicht mehr. Bis er von einem vor Jahrzehnten ausgesprochenen Befehl des Königs erfährt, alle Kinder aus seinem Reich zu verbannen. Seitdem ist jegliche Art von Kindlichkeit in seiner Gegenwart strikt untersagt. Doch niemand kennt die Beweggründe des Herrschers. Der Junge beschließt, es mit dem eigenartigen Mann aufzuneh-men, um dessen Geheimnis zu erfahren – damit der arbeitslose Hofnarr irgendwann auch wieder fröhli-che Geschichten erzählen darf.

KONZERT 03GUSTAV MAHLER

SINFONIE NR. 6 A-MOLL 21. und 22. Nov. 2011, 19.30 Uhr

Großes Haus

Man benutzt gern Superlative, um sie zu beschreiben: Sie sei Mahlers radikalste Sinfonie, seine persön-lichste, seine modernste, seine realistischste oder seine aggressivste. Sie sei eine große Herausforderung für Publikum und Musiker gleichermaßen, nicht zuletzt wegen ihrer monumentalen Orchesterbesetzung und düsteren Grundstimmung. „Meine sechste Symphonie ist fertig – ich auch“, schrieb Gustav Mahler im September 1904 an den Freund und Physiker Arnold Berliner. Es sind jedoch nicht so sehr die Größe der Besetzung oder der Umfang der knapp eineinhalbstündigen Sinfonie, die das Werk zu einem der faszinie-rendsten des Komponisten machen. Es ist vielmehr das Thema, das den Zuhörer in seinen Bann schlägt und zu dem Beinamen „Die Tragische“ geführt hat: Das Werk ist geprägt von einer ruhelosen Getrieben-heit, einem Streben nach Harmonie, das gleichwohl zum Scheitern verurteilt scheint.

PREMIERE

DER MESSIASEINE WEIHNACHTSKOMÖDIE

VON PATRICK BARLOW03. Dez. 2011, 20.00 Uhr

Kleines Haus

Vergangene Spielzeit bejubelte „ein hingerissenes Publikum im Kleinen Haus des Musiktheaters vor Begeisterung trampelnd“ Patrick Barlows Krippenspiel „Der Messias“ (Recklinghäuser Zeitung). Nicht pannenfrei, manchmal improvisiert, aber immer unterhaltsam erzählen die beiden Schauspieler Theodor Stolze-Stadermann (Thomas Weber Schallauer) und Bernhard (Mark Weigel) die Weihnachtslegende und übernehmen dabei alle Rollen selbst – von der frustrierten Hausfrau Maria bis zu den tumben Hirten. Begleitet werden sie dabei einem befreundeten Opernstar (Alfia Kamalova) ohne Bühnenpraxis und Ta-lent, sowie Askan Geisler am Piano „mit hochtoupiertem Haarschopf“. Auch in 2010 steht das Erfolgsstück wieder auf dem vorweihnachtlichen Programm des MiR.

KONZERT 04LUDWIG VAN BEETHOVEN

ANTONÍN DVOŘÁK04. und 05. Dez. 2011, 20.00 Uhr

Großes Haus

Es war Felix Mendelssohn Bartholdy, der Ludwig van Beethovens einzigem Konzert für Violine nach der enttäuschenden Uraufführung eine zweite Chance gab: Er setzte es rund 40 Jahre später auf das Programm seiner Londoner Konzerte. London war auch der Ausgangspunkt für den Erfolg der Siebten Sinfonie Antonín Dvořáks. Sie war ein Auftragswerk der Philharmonic Society und Dvořák nutzte die Gele-genheit nur allzu gern, dem brodelnden Nationalitätenstreit in seinem Heimatland zu entkommen: Seine Werke sollten internationalen Ansprüchen genügen und nicht ständig auf seine tschechische Herkunft reduziert werden. Mit seiner Siebten Sinfonie ist Dvořák dies zweifelsohne gelungen, ein Werk voll klang-licher Intensität, farbenprächtigem Pathos – und wenig volksliedhaften Einsprengseln.

JOJA WENDTIM ZEICHEN DER LYRA

Gastspiel12. Dez. 2011, 20.00 Uhr

Großes Haus

Im Zeichen der Lyra ist, wie alle Joja Wendt Konzerte bisher, ein generationsübergreifendes Programm. „Es ist ein unter-halt-sames Konzert mit einer spannenden Geschichte - und das funktioniert gemeinhin ohne Altersbeschränkung. Aber im Gegensatz zu den meisten Klavierkonzerten ist Im Zeichen der Lyra eben ganz bewusst auch für Kinder, denn mit ihnen fängt alles an”, betont Wendt - um eine Denkpause später lachend zu ergänzen: “Ich kenne allerdings auch einige Leute, die sich mit 60 Jahren das erste Mal hinter ein Klavier gesetzt haben. Es ist nie zu spät, sich selbst in der Musik zu finden – und dabei eine Menge Spaß zu haben.”

LA TRAVIATA VON GIUSEPPE VERDI

17. Dez. 2011, 19.30 UhrGroßes Haus

Mit einem frenetischen Trinklied erringt der junge Alfredo Germont in Paris die Aufmerksamkeit der schö-nen und begehrten Kurtisane Violetta Valéry. Die Liebe Alfredos verdeutlicht Violetta, wie sinnentleert ihr ausschweifendes Leben bislang gewesen ist. Um ihr gemeinsames Liebesidyll auf dem Land zu finanzie-ren, will Alfredo in Paris Geld besorgen. Die zurückbleibende Violetta wird von Alfredos Vater bedrängt, den Geliebten zu verlassen, um dessen Zukunft in der Gesellschaft nicht zu gefährden. Bereit, für Alfredos Wohl auf ihre Liebe zu verzichten, verlässt sie ihn und kehrt in ihr früheres Leben zurück. Besinnungslos vor Eifersucht stellt Alfredo auf einem Fest Violetta vor aller Augen als Hure bloß. Verarmt und einsam fügt sich die schwerkranke Violetta in ihren Tod. Alfredos Einsicht und letzte Beschwörung ihrer großen Liebe kommen zu spät.

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43

Salto und Mortaleeine Clownsgeschichte für Kinder ab 6

Premiere am Sa, 06.11.2011 um 15.00 Uhr, weitere Vorstellungen am

Di, 08.11. und Mi, 09.11 um 10.30 Uhr

Frustriert wirft der Clown seine rote Nase in die Ecke. „Ich wünschte, ich wäre tot“, jammert er. Aus dem leichtfertig dahergesagten Spruch wird bitterer Ernst. Denn da steht auf einmal der Tod und will ihn mit-nehmen. Der Clown beginnt um sein Leben zu feilschen. Der Tod lässt sich unter einer Bedingung auf den Handel ein: Der Clown muss ihn zum Lachen bringen. Er möchte Lebensfreude finden!Ein Theaterstück über das Leben. Über ein Leben, in dem Scheitern, Lachen, Spielen und Träumen ihren Platz finden.

Julia Hülsmann TrioGEjazzt im Consol Theater

Do, 27.10. um 20.00 Uhr

Die zweite PrinzessinSolo von Gertrud Pigor

für Kinder ab 4So, 09.10. um 15.00 Uhr, Di, 11.10.

und Mi, 12.10. um 11.00 Uhr

Klar und auf das Wesentliche reduziert: Bei Julia Hülsmanns Klavierspiel ist der Raum zwischen den Tönen so wichtig wie die Töne selbst, es geht um Gleichgewicht, Ausgewogenheit und natürlich wie immer im Jazz um Authentizität. "Imprint" heißt Abdruck: das Gepräge der Persönlichkeit, die Spuren, die das Leben in den Klängen hinterlässt, der Stempel, der Eindruck. Beim Klavierspielen wird der Ton tatsächlich durch Druck erzeugt, das Drücken der Tasten: lebendig, flüchtig und im fließenden Rhythmus.

Es waren einmal zwei Prinzessinnen, die erste und die zweite. Die erste Prinzessin findet das ganz in Ord-nung, der zweiten gefällt es überhaupt nicht, nur die Zweite zu sein. Das muss sich ändern, sagt sie sich, und ist in der Wahl der Mittel nicht gerade zimperlich. Das Stück setzt sich in humorvoller Weise mit dem Geschwister-Sein und all seinen Tücken auseinander. Was sich die zweite Prinzessin alles einfallen lässt, wie sie dabei schwer in die Bredouille kommt und wie sich am Ende doch noch eine Lösung findet, davon erzählt dieses Theaterstück über kleine Gemeinheiten und große Versöhnungen.

Hotel Fünf Jahreszeiten Seniorentheatergruppe SYNOVIA

Premiere am Sa, 15.10. um 19.00 Uhr, und am So, 16.10. um 18.00 Uhr

Nachdem die Theatergruppe „synovia“ den Besuch einer alten Dame unter großem Beifall überstanden hat, packt sie für ihre nächste Premiere tatsächlich selbst die Koffer. Und plötzlich wollen alle ein Zim-mer im Irgendwo zwischen Broadway und Brilon-Wald. Doch Herberge, seit Jahren im Familienbesitz ist ziemlich in die Jahre gekommen - wie seine Bewohner: lauter Lebenskünstler mit reichlich Erinnerungen im Gepäck.Die theaterbesessenen Senioren öffnen am Consol Theater mit Humor und Melancholie Rezeption und Suite, Speise- und Ballsaal. Natürlich ist für Zuschauer immer ein Zimmer frei! Willkommen im „Hotel Fünf Jahreszeiten“!

Consol Theater

Gegen den FortschrittSieben groteske Szenen über den Zustand

der Welt von Esteve Solerfür Zuschauer ab 15

Di, 15.11. um 10.30 Uhr Mi, 16.11. um 10.30 Uhr und 19.00 Uhr

Das Stück "Gegen den Fortschritt" erzählt in sieben skurrilen Szenen von einer verstörenden Welt, in der die Menschen auf verschiedenste Situationen in ihrem Alltag nicht mehr menschlich reagieren (können), sondern hilflos, gewalttätig, menschenverachtend oder ignorant. Mit zum Teil monströsen Störfaktoren konfrontiert finden sie sich im Gewirr verordneter moralischer Regeln nicht mehr zurecht, den Zugang zum eigenen Herzen haben sie längst verloren.Ein - auch formal - ungewöhnliches Stück, das sich mit frecher Leichtigkeit und grotesker Übertreibung existenzieller Fragen unseres Seins annimmt.

Zaubernacht Gastspiel des Theater.Punkt

für Kinder ab 4So, 13.11. um 15.00 Uhr

Ein Mann will auspacken. Ein Geschenk? Ja,… da steht ein großes Geschenk auf der Bühne. „Soll´n wir es auspacken?“ fragt der Mann. Was wird wohl darin sein? Die Kinder schauen, und in ihrer Phantasie tauchen Wünsche auf. Wünsche über Wünsche. Noch kann alles darin sein. Aber was ist wenn wir es aus-packen? Wenn es dann nicht das ist was wir uns wünschen?... Mann bekommt nicht immer was man sich wünscht. Und wünscht man sich immer das was man braucht? ... Ja und dann ist da ein armer alter Mann, der nichts besitzt und sich doch, als ihm alle Wünsche offen stehen, nur die Freundschaft eines Hundes wünscht. Und ein Zauberer, der den Wert dieser Freundschaft so zu schätzen weiß, dass er bereit ist, seine ganze Zauberkraft aufzugeben, um dieser Freund zu werden…

Meins!Tanztheater für Kinder ab 2

So, 27.11. um 16.00 Uhr, Mo, 28.11. und DI, 29.11. um 11.00 Uhr

Eine Tänzerin, ein Tänzer und ein Musiker zeigen auf der Bühne ihre Idee vom Zuhausesein. Was ist Deins oder Meins, was kennst Du und was kenn ich? Mit verschiedenen Tönen und Rhythmen erforschen die Drei alles um sie herum und sich gegenseitig. Zuhause im Körper, Zuhause mit dem anderen Menschen. Zuhause im Spiel mit ihm gemeinsam. Im Haus wie Schnecken in ihrem Gehäuse. So werden die Häuser erforscht und mit ihnen die Welt erkundet.

Adler an FalkeStückentwicklung des Consol Theaters

für Kinder ab 4Sa, 19.11. und So, 20.11. um 15.00 Uhr, Mo, 21.11. und Mi, 23.11. um 11.00 Uhr

Max und Aloysius sind beste Freunde - mit allem, was dazugehört! Als Max bei Aloysius übernachtet, denkt natürlich keiner von den beiden ans Schlafen. Vielmehr nutzen sie die Zeit für Abenteuer, Kämpfe, wilde Wettrennen und eine Mitternachtsparty. Es geht darum die Welt zu retten, schneller, höher, weiter zu kommen, nebenbei alle Verbote der Eltern erfindungsreich zu umgehen.Das Stück erzählt auf bewegte Weise von Lust und Frust des Junge-Seins und öffnet ganz nebenbei neue Möglichkeiten des (Rollen-)Verhaltens

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An der Arche um Acht ab 6 Jahren

Premiere: So. 04.12. weitere Vorstellungen:

Mo. 05.12. bis Mo.19.12.

Die Sonne scheint, rundum glitzert es weiß, und ab und zu geht ein Wind. Drei Pinguine im ewigen Eis finden das alles ziemlich langweilig. Was soll man hier unternehmen? Also beginnen sie etwas zu streiten: Riechen Pinguine nur ein wenig nach Fisch oder stinken sie? Darf man Schmetterlinge abmurksen? Gibt es Gott? Plötzlich kommt eine Taube geflogen: " An der Arche um Acht. Wer zu spät kommt, der ertrinkt." Diese Verabredung gilt aber nur für zwei von ihnen. Und so geraten die Pinguine in Bedrängnis: Sie sind drei und nicht bereit ihren Freund zurückzulassen...

obwohl...Rüdiger Hoffmann

Freitag, 11. November, 20.00 UhrEintritt: 26,10 €

Während die Kollegen wacker die lauten Töne anschlagen, ist er ein Meister der kunstvollen Banalität, der skurrilen Schnurre und der leisen Töne. Das genügt. Rüdiger Hoffmann will uns nicht belehren und er ist nie moralisch. In seinem neuesten Programm „obwohl...“ lässt er uns wieder an seinen Wahrheiten über das Allzumen-schliche teilhaben. Und gerade mit seinen kleinen Alltagsdramen auf der Bühne bringt er uns Entlastung von unseren eigenen alltäglichen Katastrophen...

Emscher-Lippe-Halle

Sexy ist was anderesAnka Zink

Freitag 07.10. - 20.00 UhrEintritt 16,90 €

Haben sie noch ein Leben in ´realtime`, oder findet ihre private und berufliche Realität eher digital statt? Was früher ´Familie` hieß, buchstabiert sich inzwischen längst Communitie. Statt zum Klatsch im Trep-penhaus, klicken wir uns in Chatrooms ein. Welch schöne neue Beziehungswelt! Digital und unverbindlich. - ´Sexy ist was anderes` ist ein unterhaltsamer Exkurs über Fluch und Segen der modernen Kommunikati-onsgesellschaft. Loggen auch sie sich ein! Anka Zink zeigt Ihnen den Weg zur Escapetaste.

KAUE

From Wanne-Eickel with laughDER TELÖK

Freitag 14.10. - 20.00 UhrEinritt 15,80 €

Endlich ist es wieder soweit, die beiden Altmeister der Komik vom TELÖK läuten eine neue Runde der Mission ´Orgiastische Publikumsbeglückung` ein. - Souverän werfen Martin Fromme und Dirk Sollonsch ihre wuchtige Bühnenpräsenz in die Waagschale, sie tragen nicht vor, sondern agieren mit ganzem Kör-pereinsatz, flüstern, fuchteln und toben sich durch die Pointen. Blitzschnell und mimisch exakt. - Auch in ihrem neuen Programm holen sie zum thematischen Rundumschlag aus. Roter Faden ist allein die pure Lust an der Pointe. Und die finden die gebürtigen Wanne-Eickeler überall.

Wie is? Muss!Herbert Knebel und viele andere

Ein Abend für die Mutti der Mutter aller RuhrgebietskomödienDienstag 08.11. - 20.00 Uhr

Eintritt 18,00 €

Wer Inge Nagierski nicht kennt, der ist selber schuld - oder kein echter Ruhrgebietler. Die Gelsenkirchener- und Schauspielerin führte zwei Jahrzehnte lang eine Szenekneipe vor Ort und stand fast ebenso lange als Agnes Kopleck in dem Revierklassiker ´Freunde der italienischen Oper` auf den Brettern des ´Theater Freudenhaus` in Essen. Die Dame ist ein sehr vitales Stück Revierkult: energisch, sympathisch und einfach unverwechselbar. - Wie is, Inge? Muss! Und selbst? Bin dabei...!

Pop Piano Projekt IIIKonzert an zwei Flügeln mit bekannten Pop-Stücken und Eigenkompositionen

Freitag 11.11.Eintritt ab 3,50 €

Norbert Ewald unterrichtet seit langem an der städt. Musikschule Gelsenkirchen das Fach Pop-Piano. Zum 30 jährigen Bestehen der Schule wollte er mit seinen Schülern auch einen Beitrag in Form eines Konzerts leisten: Das ´Pop-Piano-Projekt` war geboren. - Während des Konzerts wird eine Live-DVD hergestellt, die während der Pause des Konzerts verkauft wird. Der Kartenvorverkauf läuft über das PIANO ATELIER Norbert Ewald, Tel. 0209/ 23 927

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BRUNELLOcucina e vino

Augustastraße 10 (Ecke Ringstraße) . 45888 GelskirchenTel.: 0209 - 97 27 63 48 . www.ristorante-brunello.eu

Dienstag - Sonntag von 18.00 Uhr bis 23.30 UhrMontag Ruhetag

KAUE

Zaubernacht Horst Evers

Donnerstag 24.11. - 20.00 UhrEintritt 19,10 €

Seine schrägen Geschichten über die Aberwitzigkeiten unserer Republik, über Ganzkörperadventskalen-der, tote Briefkästen oder die Ikea-Revolution finden eine immer größere Fangemeinde. Wie zufällig ent-deckt Horst Evers im Alltäglichen das Phantastische. Mit seiner grotesken Weltsicht gelingt es ihm immer wieder, die Wirklichkeit auszutricksen. In seinem neuen Programm geht es um die großen, die ewigen Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Ist das weit? Muss ich da mit? Vor allem aber auch: Holt mich wohl jemand ab?

Men in Blues - Legends in ConcertRichard Bargel & Klaus „Major” Heuser

Samstag 19.11. - 20.00 UhrEintritt 20,20 €

SackgasseGerd Dudenhöffer spielt Heinz Becker

Dienstag 15.11. - 20.00 UhrEintritt 25,00 €

Hier haben sich nicht nur zwei seelenverwandte Vollblutmusiker gefunden, sondern auch ein glänzend funktionierendes Songwriter-Team. Denn viele Songs der neuen Live-Tour stammen aus ihrer Feder. In die Texte und Kompositionen fließt die Lebenserfahrung, aber auch die Gelassenheit zweier alter Haudegen. - Bargel und Heuser schöpfen voll aus ihrem reichen Musikschatz und so finden sich hier neben rockigen Titeln genauso gefühlvolle Balladen wie melodiöse Slow-Blues, die unter die Haut gehen.

In bester Qualtinger-Tradition spielt Kabarettist Gerd Dudenhöffer mit den intellektuellen Hohlräumen und Denkblockaden des stoischen Kleinbürgers. Vor einer Betonwand platziert, stellt sich sein Alter Ego, der Becker Heinz, seinem Publikum. Er trägt mal wieder kleinkariert und Mief unter der Batschkapp und damit übrigens eine Kopfbedeckung, die seit über dreißig Jahren als Markenzeichen par excellence funk-tioniert.

Alles nur Show! Jörg Knör

Mittwoch 16.11. - 20.00 UhrEintritt 18,00 €

Jörg Knör, der Entertainer unter den Comedians, jongliert mit allem, was auf der Bühne Wirkung hat: Ko-mik, Musik, Parodie und blitzschnellen Karikaturen. Das aktuelle Programm des Bambi-Preisträgers ist ein spannender Ausflug in die Welt der Stars, die gerade Schlagzeilen machen, Dieter Bohlen, Bruce Darnell, Bushido, Silvio Berlusconi, Barack Obama, Dirk Bach, Reiner Calmund, George Clooney, Nicolas Sarkozy, Johannes Heesters... Wer sich gerade blamiert, wird von Knör parodiert...

NightWash Club in Gelsenkirchen mit „Knacki“ Deuser

Donnerstag 01.12. - 20.00 UhrEintritt 18,00 €

NightWash ist die Stand-Up Comedy Show von und mit Klaus-Jürgen ́ Knacki` Deuser und jungen, zum Teil neuen Künstlern. Was als Geheimtipp in einem Kölner Waschsalon begann, begeistert inzwischen immer mehr Menschen in der ganzen Republik. Vergesst Fernsehen! Stand-Up Comedy ist LIVE am lustigsten! – Dieses Mal auf der Bühne: Sebastian Pufpaff - der George Clooney des Kabaretts, Jens Heinrich Claassen den seine Eltern zu allen Auftritten fahren und Vera Deckers, sie ist Psychologin und das nützt ihr gar nichts...

Wir geben Alles - gelacht wird nicht [´pro:c-dur]

Freitag 25.11. - 20.00 UhrEintritt 16,90 €

[´pro:c-dur] - das sind Timm Beckmann und Tobias Janssen. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind die beiden Musiker in sich gegangen und haben einander gefunden. Hier trifft Klassik auf Hardcore, um sich perfekt zu ergänzen. Von Chopins Revolutionsetüde über Metallica, TKKG bis hin zu Sheryl Crow; ob Klassik, Rock, Funk, Jazz oder Pop - gespielt wird plötzlich, was den beiden und wie es ihnen unter die die Finger kommt...

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Ohne Scheiß: Schoko-Eis!Eure Mütter

Freitag 07.12. - 20.00 UhrEintritt 21,70 €

Erwachsen werde ich nächste Woche!!1LIVE präsentiert Mirja Boes

Freitag 02.12. - 20.00 UhrEintritt 22,80 €

EURE MÜTTER lebten über mehrere Monate hinweg zurückgezogen in einem brennenden Haus, um dort in aller Ruhe an ihren neuen Nummern arbeiten zu können. Nun präsentieren sie wieder eine Comedy-Show, die gleichermaßen originell und einzigartig ist. - Eingängige Songs, ungewöhnliche Sketche und halsbrecherische Tanzeinlagen wechseln in rasantem Tempo, und das Trio besticht wie immer auf seine ganz eigene, unwiderstehlich charmante Art und Weise.

„Erwachsen” heißt bei Mirja alles andere als „langweilig”! - Selbstgebastelte Geschenke, die eine Bezie-hung beenden können. Ein Treffen mit alten Jugendschwärmen, die zum Glück immer nur Schwärme geblieben sind und Vieles mehr - All das verarbeitet Mirja Boes in einem Mix aus Stand-Up, Musik und Improvisation, auf eine Art und Weise, wie nur sie es kann - eben auf die „Mirja-Art”: mit jeder Menge Humor und einem Schuss Wahnsinn. - Denn: „Erwachsen werde ich nächste Woche!!”

ERREGT!Hennes Bender

S amstag 03.12. - 20.00 UhrEintritt 18,00 €

Was hat Hennes Bender in den 20 Jahren seines Bühnenschaffens nicht alles gemacht. Den „Hamlet” ge-spielt, Musik gemacht, Comedypreise bekommen und mit seinem Ruhrgebietslexikon „Komma Lecker Bei Mich Bei” sogar einen kleinen Bestseller verfasst. Jetzt besinnt er sich auf seine Ursprünge, auf das, was ihn damals angetrieben hat auf die Bühne zu gehen: Die schiere Wut über die Dummheit und die Ungerechtig-keit der Welt. - Lehnen Sie sich entspannt zurück, Hennes Bender regt sich für Sie auf. Und wenn man ihn ganz lieb bittet, macht er auch vielleicht den Spongebob!

TheaterschlachtenKai Magnus Sting

VON PATRICK BARLOWFreitag 09.12. - 20.00 Uhr

Eintritt 16,90 €

Vorhang auf. Drei Türen, zwei Fenster, ein Couchtisch; ein Sofa, zwei Sessel, drei Uhr. Irgendwo bellt ein Hahn und läuft ein Hund. Oder umgekehrt. Auftritt mehrerer Personen. Dann: Tür auf, Tür zu, Telefon klingelt, Curt Flatow. Der Boulevard lebt. Das Welttheater schlägt zurück! - In seinem Programm THEA-TERSCHLACHTEN erhebt Kai Magnus Sting das wortgewaltige Schwert gegen unsere Tagträume, Delirien und die bittere Wahrheit.

Live 2011Chor Schräglage

Samstag 10.12. - 20.00 UhrEintritt ab 7,00 €

Schräglage ist hip!Schräglage ist laut!Schräglage singt!

35 Stimmen machen aus alt wie neu. Und Neues wirkt bei ihnen noch frischer, noch leckerer! Sie fordern den Chorwandel. Fernab des drohenden Gammelchor-Skandals ist nur das drin, was draufsteht. Fragen werden nicht gestellt, sondern beantwortet. Danach ist alles wieder gut.Schräglage rockt!!

Jauchzet, FrohlocketJochen Malmsheimer & Tiffany Ensemble

Donnerstag 15.12. - 20.00 Uhr20,20 €

Ein wunderbarer Weihnachtsvorahnungs- und -vorfreudeabend mit dem unvergleichlichen Tiffany-Ensemble unter der Leitung des herausragenden Uwe Rössler. Eines der originellsten, lebendigsten und sympathischsten Salonmusik-Ensembles in Deutschland begeistert mit einer musikalischen Schlittenfahrt von Bach bis Crosby. Jochen Malmsheimer selbst knibbelt dem Knusperhäuschen ein wenig die Zuckergla-sur ab. - Halleluja! Literarisch grotesk bis poetisch absurd entfesselt Malmsheimer auf heiligem Boden die wortgewaltige Schmückung des alljährlichen Pannenbaums!

Wer denn sonst?! Max Giermann

Freitag 16.12. - 20.00 UhrEintritt 19,10 €

Max Giermann, der erfolgreiche Parodist aus der preisgekrönten Pro7-Comedy „Switch Reloaded”, wird häufig gefragt: „Lagerfeld, Bohlen, Raab, Lanz, Mälzer, Pflaume, Kahn, etc. - wird man bei so vielen Paro-dien nicht schizophren?” Kein Problem – er hat seine Alter Egos alle eingepackt, um live mit ihnen aufzu-treten! Lagerfeld hat gepackt, Lafer die Stullen geschmiert, Westerwelle kostenlose Hotelzimmer besorgt und Stefan Raab fährt den Tourbus. Nur Max wird gerne mal an der Raststätte vergessen...

Rhythm `n Voice Sonic Suite

Samstag 17.12. - 20.00 UhrEintritt 16,90 €

Als Sonic Suite haben sich außergewöhnliche Musiker zusammen gefunden, um das zu tun, was ihrer aller Leidenschaft ist: gemeinsam mit großem Spaß zu singen! Sie befreien sich von alten A-cappella-Mustern und treffen damit nicht nur den Nerv der Experten. - Sonic Suite ist soundmäßig auf aktuellem Niveau, technisch unterstützt, aber trotzdem natürlich, innovativ ohne synthetisch zu wirken. Das Repertoire hat starke Soul-, R&B- und Popeinflüsse, gewürzt mit einer Prise Jazz.

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Bleckkirche

Kamerun African BluesKareyce Fotso

Freitag 31.10. – 20 Uhr Eintritt: 10,-/erm. 8,-

Kareyce Fotso wurde im Westen Kameruns geboren. Nach ihrem Studium widmet sie sich vollständig ihrer Leidenschaft: dem Gesang. Sie debütiert in den Musik-Clubs von Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns und wird Chorsängerin. Bald fällt sie durch ihre starke Bühnenpräsenz und außergewöhnliche Stimme auf. Kraftvoll, unverkennbar, rauchig gefärbt entstammt sie ganz der Tradition des afrikanischen Blues. Die afrikanischen Wurzeln sind lebendig hörbar, wenn Kareyce Fotso zur Santa, dem Daumenklavier greift, auf einer traditionellen Holztrommel spielt oder sich auf einer Glocke begleitet. Die Lieder sind manchmal ernst, manchmal scheint Humor durch - aber immer werden sie von starken Emotionen getragen...

SaltandoOrchester Sinfonia

Donnerstag 03.11. – 20 Uhr Eintritt 12,-/erm. 8,-

„Saltando“ ist das diesjährige Konzertprojekt des Orchesters Sinfonia, bestehend aus zwanzig hochkarä-tigen junge Musikerinnen und Musiker aus Nordrhein-Westfalen. In Zusammenarbeit mit renommierten Komponisten aus der Region entsteht ein aufregendes, abwechslungsreiches und spannendes Konzert-programm aus zeitgenössischen Orchesterwerken sowie Konzertstücken für Solovioline und Orchester, das spielerische Leichtigkeit und rasante Rhythmik gekonnt kombiniert. - Zwei Werke des Komponisten Franz Liszt, dessen 200. Geburtstags wir in diesem Jahr gedenken, stehen im Mittelpunkt des Konzerts, die den vier jungen NRW-Komponisten als Leitideen für ihre eigenen Kompositionen dienen.

Ein Hausmusikabend mit Werken der RomantikAlte Musik im RuhrgebietSonntag – 06. 11. – 17 Uhr

Eintritt: 10,-/erm. 6,-

Vergleichsweise „modern“ geht es in diesem Konzert zu: Musik des frühen 19. Jahrhunderts steht auf dem Programm. Das Biedermeier war auch die erste Blütezeit der „klassischen“ Gitarre in der Gestalt, wie wir sie – nur wenig verändert – auch heute noch kennen. Renata Grunwald (Sopran), Ute Bardelmeier (Tra-versflöte, Czakan) und Ingo Negwer (romantische Gitarre) laden zu einer musikalischen Soirée, wie sie in der Biedermeierzeit in den Pariser und Wiener Salons, aber auch andernorts, zur Unterhaltung des Bür-gertums stattgefunden haben könnte. Es erklingt Kammermusik von Leonard de Call, Ferdinando Carulli, Mauro Giuliani, Franz Schubert u.v.a. Neben selten Gehörtem gibt es auch bekannte Melodien aus Mozarts Figaros Hochzeit und Don Giovanni.

Concerto Pfiff · Frisches Licht auf Alte MusikBlockflötenensemble der Musikschule Gelsenkirchen

Sonntag 20.11.– 17 Uhr Eintritt frei

Eine Blockflöte ist keine Blockflöte. – Dies müssen schon die Komponisten der damaligen Zeit erkannt ha-ben. So ist die Zeit der Renaissance auch die Zeit der Consort-Musik: Klanglich aufeinander abgestimmte Blockflöten von Sopranino bis Sub-Bass sorgen als "Band" für musikalischen Hochgenuss. - Mit Spielfreu-de ergreifen die Schüler der Musikschule Besitz von diesen frühen Kompositionen und werfen ihr frisches Licht auf die Alte Musik, sowohl im Ensemble als auch solistisch, mit Gitarre, Laute, Cembalo und Cello. Zwischendurch gibt es den Sprung in die Neue Musik deren individuelle Interpretationen die alten Instru-mente in einem neuen Licht erstrahlen lassen.

Marokko - Zauber des Maghreb Hadda Ouakki

Freitag 25.11. – 20 Uhr Eintritt 10,- / erm. 8,-

Hadda Ouakki begann ihre Karriere als Sheika (Sängerin) in den späten sechziger Jahren. Seit nun mehr vierzig Jahren reist sie durch die hochgelegenen, schneebedeckten Dörfer und Orte der Khenifra Region im Süden Marokkos und singt auf traditionellen Festen und privaten Feiern. Ihre rauchig-feurige Stimme und die beeindruckende Feinheit und Präzision, mit der sie die uralte mündlich überlieferte Poesie der Berber vorträgt, machen sie zu einer der populärsten und respektiertesten Vertreterinnen der Tamazight-Kultur überhaupt.

Jahreskonzert 2011 Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Gelsenkirchen

1. Advent – 27.11. – 17 Uhr Eintritt: 7,-/erm. 3,50

Seit 1923 gibt es sie schon, die Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Gelsenkirchen. Entstanden aus der Wan-derbewegung zu Beginn des letzten Jahrhunderts hat sie im Laufe ihrer langen Vereinsgeschichte das mu-sikalische Leben in unserer Stadt wesentlich mitgestaltet. Auch zu ihrem diesjährigen Jahreskonzert lädt die MA-KO-GE wieder in die Bleckkirche ein und präsentiert diesmal ein buntes Programm mit klassischen, folkloristischen und populären Werken u.a. von Pietro Mascagni, Giovanni Sartori, Karl-Heinz Keinemann, Mikis Theodorakis, Udo Jürgens. Kartenvorbestellung bei: Herrn Horst Reich Tel. 0209/141573

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Begegnung der ReligionenEnsemble Aznach

Tschetschenien/GeorgienFreitag 16.12. – 20 UhrEintritt 10,- / erm. 8,-

Beschwingtes und BesinnlichesAntonius Gospel Singers & das Saxophon-

quintett Blasfemin 2. Advent – 04.12.– 17 Uhr

Die fünf Sängerinnen des Ensemble Aznach stammen aus dem berühmten Pankisi-Tal in Georgien, ei-ner Region wilder Naturschönheit im Herzen des Grossen Kaukasus. Die georgischen Tschetschenen, die Kisten, leben über zweihundert Jahren im Pankisi-Tal. Sie haben sich eine reiche und lebendige Musik-tradition bewahrt, die ein Spiegel ihrer vielfältigen kulturellen Wurzeln ist: mehrstimmige Gesänge tief melancholischer Melodien christlich orthodoxer Tradition, ergreifende Harmonien und bildstarke Poesie des islamischen Mystizismus, die Strenge der „Dhikr“ Rituale der Sufis und Stücke profaner Volksmusik wie Hochzeitstänze oder Arbeitslieder mit minimaler Instrumentierung durch Mandalina, einer Art Balalaika und Akkordeon. Aus all diesen Quellen schöpfen die Frauen des Ensembles Aznach.

Die Antonius' Gospel Singers laden zur "Besinnlichen Weihnacht". Unter der Leitung von Ulrike Dumjahn singen sie englische und amerikanischen Weihnachtslieder. Mit dabei ist diesmal die weibliche Saxophon-combo "Blasfemin" mit Doris Bäumer (Sopran/Bariton), Ursula Hesterkamp (Alt), Judith Dunisch (Tenor), Frauke El Meshai (Bariton/Alt), die sich über die Grenzen Gelsenkirchens hinaus schon im gesamten Ruhr-gebiet einen Namen gemacht haben.

Kartenvorbestellung bei Ulrike Dumjahn - Tel. 0209 45573

O du fröhliche Chorkonzert des Männergesangsvereins

Glückauf, Gelsenkirchen 3. Advent – 14.12. – 18 Uhr

Aus der Bleckkirche nicht mehr wegzudenken: das traditionelle Weihnachtskonzert des Männergesangs-vereins Glückauf 01 Gelsenkirchen unter der musikalischen Leitung von Lothar Trawny. Auch in diesem Jahr findet es statt und wieder erwartet die Zuhörerschaft ein fröhlich besinnliches Programm volkstümli-cher und kirchlicher Advents- und Weihnachtsmusik.

Informationen u.a. zum Eintrittspreis und der Kartenvorbestellung bei Herrn Matthias Büscher, Tel. 0209/7709410.

Alte Musik im RuhrgebietRenata Grunwald &

das Convivium musicum Gelsenkirchen4. Advent – 18.12. – 17 Uhr

Eintritt 10,-/erm. 6,-

Wie schon im vergangenen Jahr, beschließt das heimische CONVIVIUM MUSICUM GELSENKIRCHEN die Konzertsaison 2011 mit einem weihnachtlichen Konzert. Auf dem Programm stehen Kantaten, Arien und Instrumentalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Gesangssolistin des Abends ist die Sopranistin Renata Grunwald aus Frankfurt am Main, die seit vielen Jahren mit dem Gelsenkirchener Ensemble zusammen-arbeitet.

Und es geschah zu der Zeit... Gottesdienst zur Christnacht mit Künstlerinnen & Künstlern aus Gelsenkirchen

Heiligabend – 24.12. – 22 Uhr

"Es geschah zu der Zeit, als Quirinius Statthalter in Syrien war ..." – Auch im Gottesdienstes zu Heiligabend in der Bleckkirche steht die Weihnachtsgeschichte im Mittelpunkt, so wie sie uns im Evangelium nach Lu-kas überliefert wurde. Der christlichen Weihnachtsbotschaft spüren auch in diesem Jahr Gelsenkirchener Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Musik, Theater und Tanz mit ihren Darbietungen in diesem Gottesdienst zur Christnacht nach. Anschließend besteht die Möglichkeit, bei Getränken und einem klei-nen Imbiss die Tageswende in der stimmungsvoll hergerichteten Bleckkirche miteinander zu verbringen.

Retrospektive Günter Tollmann 27.11. 2011 bis 22.01.2012

Camilla C. Leiteritz Bauhauskünstlerin

16.10. bis 27.11.2011.

Diese Einzelschau wird das Werk eines Künstlers in Erinnerung bringen, der insbesondere in den 60er und 70er Jahren wichtige Impulse in der Kunstszene Gelsenkirchens setzte. Günter Tollmann, der 1926 hier geboren wurde, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, legte aber auch eine Meisterprüfung im Ma-lerhandwerk ab. Neben dem Malerbetrieb, den er bis 1969 führte, hatte er von 1965 bis 1990 ein Atelier in Gelsenkirchen. Zwei Mal erhielt er den Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen, 1965 für Malerei, 1969 für Plastik.1978 zog er in die Grafschaft Diepholz in Niedersachsen, wo er 1989, ein Jahr vor seinem Tod, noch einmal einen Preis für Malerei, den Kulturpreis des Landkreises Diepholz, erhielt.

Das bislang kaum in der Öffentlichkeit bekannte Werk der ungewöhnlichen Frau (1907 Dresden - 1976 Karlsruhe) befindet sich in privater Hand. M. C. Leiteritz studierte nach ihrem Diplom als Bibliothekarin von 1928 bis 1931 am Bauhaus in Dessau mit einem Außensemester am Staatstheater Kassel. Ihre kons-truktivistischen Bilder finden ihren Kulminationspunkt in einer umfangreichen Serie von „Gemalten Dia-grammen“, deren Motive in Anlehnung an chemisch-physikalische Wissenschaftsdiagramme in den 60er und 70er Jahren entstanden. Sämtliche Leihgaben der Ausstellung stammen aus Privatbesitz.

„Topografische Realitäten“ Torbjörn Limé

28.09. bis 06.11.2011

Der Maler und Installationskünstler Torbjörn Limé wurde 1963 in Trollhättan (Schweden) geboren. Er stu-dierte an der Kunstakademie in Stockholm (Royal Academy of Fine Arts). Im Jahr 2009 wurde er Direktor für die Kunstschule Gotland (Gotland School of Art). Bereits in den achtziger Jahren hat sich Torbjörn Limé auf Natur und Umwelt als persönlichen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit festgelegt. Er begann ausschließlich mit Malereien, erweiterte aber schnell sein künstlerisches Repertoire mit Fotoarbeiten, Fil-men und Installationen. Torbjörn Limé ist der diesjährige Stipendiat des Künstleraustauschs zwischen dem Landschaftsverband Westfalen Lippe und der Region Gotland in Schweden. Den Monat September hat er im Halfmannshof in Gelsenkirchen verbracht.

Kunstmuseum Gelsenkrichen

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Kunstmuseum Gelsenkrichen MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERUCK + MEDIA REDAKTIONSMANAGEMENT GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z WEB-2-PRINT DIERICHS DRUCK + M

OL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA ABONNENTENVERWALTUNG GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z RUCK ANZEIGENMARKETING PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK DIGITALDRUCK PUBLIK

Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK DRUCKVORSTUFE PUBLIKOM Z 3B2-WERKSATZ DIERICHS DRUCK PUBLIKOM Z CHESHIRE + INKJET-BEANSCHRIFTUNG DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOMOL DRUCK KORREKTORAT PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA ONLINE-PROJEKTMANAGEMENT GRIEBSCH & ROCHOL Z DIERICHS DRUCK + MEDIA CONTENT-MANAGEMENT GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK DATENBANKEN PUBLIKOM Z DIERIC

CK HEATSET-ROLLENOFFSET PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK BOGENOFFSET PUBLIKOS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK BILDBEARBEITUNG PUBLIKOM Z ADRESSAUFBEREITUNG DIERICHS DRUCZ DIERICHS DRUCK + MEDIA GESTALTUNG GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH

OL DRUCK LOGISTIK UND VERSAND PUBLIKOM Z SAMMELHEFTUNG UND KLEBEBINDUNG DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICZ DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRUCK PUBLIKOM Z DIERICHS DRUCK + MEDIA GRIEBSCH & ROCHOL DRU

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Page 50: GE:kult - Ausgabe 3/2011

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Impressum

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Herausgeber und VerlagLüttinghof-Verlag UGLüttinghofallee 5a45896 GelsenkirchenTelefon: 0209 - 60 48 66 92Telefax: 0209 - 60 48 66 [email protected]

RedaktionAutoren und Reporter:Michael Otterbein, Regine Rudat-Krebs, Max BrandtVerantwortlicher TextredakteurMichael Otterbein

Verantwortlicher BildredakteurLothar BluossArt Direction /Gesamtgestal-tungLothar Bluoss IllustrationenBarbara RingFotografieLothar Bluoss, Pedro MalinowskiCover-IllustrationBarbara RingAnzeigenLothar Bluoss

DruckDierichs Druck + MediaKassel

Nachdruck und Vervielfältigung (auch auszugsweise) nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Vom Verlag gestaltete Anzeigen dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers für andere Pu-blikationen verwendet werden. Für unverlangt eingesandte Ma-nuskripte und Fotos kann keine Gewähr übernommen werden. Gerichtsstand ist Gelsenkirchen.Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 1. Juli 2011.

Galeriemeile

Auf der Suche nach der besten und noch unentdeckten Werbefotografie wurde der Druckerei-Seltmann-Werbefotopreis ins Leben gerufen, der unter dem Motto "GESCHOSSEN+GEDRUCKT" alle zwei Jahre in Lüdenscheid im Sauerland vergeben wird. Mit einer großen Ausstellung, mit einem Buch der Gewinner und mit einer breiten Öffentlichkeit. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, kreative, mutige und hand-werklich herausragende Arbeiten zu finden, auszuzeichnen und zu veröffentlichen. Also Arbeiten, die der Branche neue Impulse geben. Nach stetig wachsenden Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren, findet der Wettbewerb nun bereits zum fünften Mal statt.

Unter dem Slogan „Licht an“ öffnen am 1. Adventswochenende die Künstlerinnen und Künstler entlang der „Galeriemeile Gelsenkirchen“ gemeinsam ihre Räume und laden ein zum Entdecken, zur Begegnung und zum kreativen Talk.Ortsansässige Gastronomen bieten Bodenständiges und Kulinarisches für das leibliche Wohl. In den letz-ten Jahren haben sich viele Kreative im internationalen Stadtteil Ückendorf niedergelassen. Hier haben sie Ateliers eingerichtet, Galerien und Ausstellungsräume eröffnet. Hier ist die neue „Galeriemeile Gel-senkirchen“ entstanden.

Am 1. Juli 1957 gründeten Fotografie-Liebhaber eine Interessensgemeinschaft von Fotoamateuren die „Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner“. Die Mitglieder treffen sich zwei Mal im Monat zum fotografi-schen Gedankenaustausch, um neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens ist die Ausrichtung gemeinsamer Ausstellungen und die Beteiligung an nationalen und internationalen Amateurfotowettbewerben. Weitere Infos unter www.gelsenkirchener-lichtbildner.deDie Ausstellung „SüdostBlicke“ versucht nun, besondere, neue Sichten auf die Stadtteile Bulmke-Hüllen, Neustadt und Ückendorf (Gelsenkirchen-Südost) zu werfen und verborgene Schönheiten sichtbar zu ma-chen.

geschossen + gedruckt 2011 Wissenschaftspark Gelsenkirchen

30. September bis 22. Oktober 2011Montag - Freitag 6 - 19 Uhr

Samstag 7:30 - 17 Uhr Eintritt frei

Licht an: 26. und 27. November 2011

„SüdostBlicke“Fotografien der Sezession Gelsenkirchener Lichtbildner

in der Stadtteilgalerie bild.sprachen, im NeST Neustradttreff und im Stadtteilladen Bulmke-Hüllen

16.07. bis 19.11.2011Eintritt frei

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Galeriemeile

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www.biathlon-aufschalke.dewww.veltins-arena.de

2011 hat die VELTINS-Arena gleich doppelt Grund zum Feiern: Das zehnjährige Jubiläum des Veranstaltungstempels und die zehnte Auflage der beliebten ODLO-Biathlon-World-Team-Challenge. Am 29. Dezember 2011 gehen wieder die weltbesten Biathleten in der VELTINS-Arena an den Start und kämpfen um einen Platz auf dem Siegertreppchen. Wer sich die besten Plätze sichern will, hat jetzt Gelegenheit dazu.

Einige aktuelle Weltstars der Biathlonszene waren bei der neunten Auflage der Biathlon-WTC am 27. März 2011 in der VELTINS-Arena dabei. Kurz vor Jahreswechsel geht es schon in die nächs-te Runde. Beim Massenstart und beim Verfolgungsrennen können die Zuschauer ihre Favoriten wieder kräftig anfeuern.

„Unser zehnjähriges Jubiläum wird noch spannender und spek-takulärer als in den Jahren zuvor“, verspricht Rüdiger Mengede, Geschäftsführer der Arena Management GmbH. Diesmal werden sicherlich nicht nur die Sportler für Überraschungen sorgen. Im Jubiläumsjahr haben sich die Veranstalter auf der Loipe und am Schießstand wie auch auf der Showbühne etwas ganz Besonderes einfallen lassen, so viel sei schon einmal verraten – und das zu den gewohnten Ticketpreisen.

Weitere Infos unter:

Biathlon auf Schalke gehtam 29. Dezember in die zehnte Rundeam 29. Dezember in die zehnte Runde

29.12.2011

Zum 10. Mal auf Schalke:

VELTINS-Arena

Das Team-Duell der Biathlon-Weltklasse

Jetzt Karten sichern! Wer sich die besten Plätze sichern will, hat jetzt Gelegenheit dazu:

Tickets sind im S04-ServiceCenter an der Geschäfts-stelle des FC Schalke 04 erhältlich, geöffnet montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen

Bestellung über das TicketTelefon 01805-150810 (14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent/Min.; Mo.-Fr. 9-17 Uhr, Sa. 9-14 Uhr)

Bestellungen im Internet unter www.tickets-aufschalke.de

PreiseTickets für Erwachsene: 23 Euro (Oberrang) 33 Euro (Unterrang) Kinder bis zwölf Jahre: 17 Euro (Oberrang) 23 Euro (Unterrang) LaOla-Club: 159 Euro für Kinder bis zwölf Jahre 79 Euro