Geschaeftsbericht 2017 DE-4...sionierten und neu strukturierten Organisation unter dem Dach der...

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Geschäftsbericht 2017 Berufliche Integration und Bildung Intégration et formation professionnelles Biel-Bienne, Zentralplatz Gut zum Druck

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Geschäftsbericht 2017

Berufliche Integration und Bildung Intégration et formation professionnelles

Biel-Bienne, Zentralplatz

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Gut zum Druck

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3Inhaltsverzeichnis

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6 – 7

8 – 9

14 – 15

16 – 17

18 – 19

30 – 31

32 – 33

34 – 35

36 – 37

38 – 39

40 – 41

42 – 43

44

45

46

26 – 27

28 – 29

Editorial

Aktuelles

Strategische Entwicklung

Rückblick und Ausblick

Geschäftsmodell

Passerelle Battenberg

Klientenstruktur

Human Resources

Uhrenbereich

Industriebereich

Abklärung und Learning

Integration

Dienstleistungsbereich

Gastro und Events

Wohnen und Gesundheit

Facillity Service und Infrastruktur

Kommunikation & Marketing

Stiftungsrat, Direktion und Betriebsleitung

Jahresrechnung

Bilanz

Erfolgsrechnung

Anhang

Revisionsbericht

Spendenpartner

10 – 11

12 – 13

20 – 21

22 – 23

24 – 25

Gemeinsam stärker

Fusionsphase

Prozess-, Potential-, Finanzperspektive

Entwicklung und Akquisition

Übergang in den Arbeitsmarkt

Klientenstruktur IV 2017

Gemeinsam mehr

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

Programm AMM EAF

Netzwerk stärkt Angebot

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

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Gemeinsam für die Zukunft, gemeinsam stärker in Biel-Bienne

Editorial

Seit etwa zehn Jahren befindet sich die Stiftung Battenberg in ständigem Wandel ‒ diese Aussage könnte man fast schon als Tautologie bezeichnen. Der Stiftungsrat hat allerdings nicht die Absicht, den «Wandel» als solches zum Dogma zu erheben und das Bestehende um jeden Preis zu verändern ‒ wir sind schliesslich keine Masochisten. Sicher ist jedoch, dass sich die Stiftung inner-halb ihres Umfelds weiterentwickelt. Alle Personen und alle Institu-tionen, die wie wir im Bereich Integration tätig sind, stellen dies fest und leben es. Genau diese Entwicklung hat vor Kurzem zu einer der grössten Umstellungen geführt, die unsere Institution jemals erlebt hat: zum Zusammenschluss mit der Bieler Stiftung AK15. Man hätte der Ansicht sein können, dass es in der Stiftung Battenberg auch ohne einen Fusionsprozess bereits genug zu tun gab. Manche von Ihnen haben dies sicherlich gedacht oder sogar geäussert. Aber auch wenn dieser Zusammenschluss eine erhebliche Ände-rung unserer Strukturen bewirkt und zu einem deutlichen Mehr-aufwand an Arbeit auf allen Hierarchieebenen geführt hat, wollen wir doch auf die neuen Chancen setzen, die sich uns allen eröffnen. Beide Stiftungen ergänzen sich gegenseitig und bringen ihre Kom-petenzen, Erfahrungen und Mitarbeiter in den «Gabenkorb» mit ein. Die aus dieser Fusion resultierende Institution verfügt über eine kritische Grösse, die sie zu einem Hauptakteur im Kanton macht. Es geht dabei nicht um Grössenwahn oder um das Vergnü-gen am Wachstum, sondern darum, möglichst viele Eisen im Feuer zu haben, um unsere Zukunft zu sichern.

Wir haben erlebt, dass uns exogene Massnahmen beeinflussen und zu einer Reaktion zwingen, wie beispielsweise die Herab-setzung der Entschädigung der IV. Wir konnten diese Senkung, zumindest teilweise, durch eine Ausweitung unserer Tätigkeit kompensieren: verschiedene Aufträge von der beco (Volkswirt-schaftsdirektion des Kantons Bern) und der Stadt Biel im Bereich Arbeitsmarktzugang sowie ein neues Projekt dank der Unterstüt-zung der Drosos Stiftung. Das alles ist nicht von selbst passiert, da wir Ausschreibungen gewinnen mussten. In unserer sich stetig wandelnden Welt ist es notwendig, anderen Branchen gegenüber offen zu sein, was eine gewisse Flexibilität erfordert. Diese Fusion erfolgt daher in der Absicht, eine starke Institution in Biel zu erhalten ‒ daher auch der Slogan «Gemeinsam stärker in Biel-Bienne». Ich möchte unsere neuen Kollegen von der Stiftung AK15 sehr herzlich bei uns willkommen heissen. Ich möchte Ihnen

sagen, dass wir auf ihre Beiträge zählen und auf ihre Entschlossen-heit vertrauen, uns bei unseren Fortschritten zu unterstützen ‒ daher der Slogan «Gemeinsam in die Zukunft».Diese Ziele kann die Stiftung nur erreichen, wenn sie sich auf motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende stützen kann. Diesbezüglich ist am 1. Januar 2018 ein vollständig überarbeitetes Personalrecht in Kraft getreten. Hierbei möchte ich auf eine der wichtigsten Komponenten hinweisen, nämlich auf das Reglement zur permanenten Weiterbildung. Die Stiftung kann sich nur wei-terentwickeln und anpassen, wenn sich die Mitarbeitenden mit ihr entwickeln und die erforderlichen Kompetenzen erwerben. Der beste Lohn für all diese Bemühungen besteht darin, etwas über die wunderbaren Wege unserer Klienten zu lesen, die im vor-liegenden Bericht aufgeführt sind: Ich wünsche Sophie, Sabina, Sandra, Elmedina, Rafaël, Kenneth, Davis und allen anderen Kli-enten, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, viel Erfolg. Für sie engagieren wir uns!Abschliessend möchte ich allen Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen, die dieses positive Geschäftsjahr mitgestaltet haben, meine Anerkennung aussprechen. Zudem möchte ich mich bei allen unseren öffentlichen und privaten Partnern bedanken, die uns auf unserem Weg unterstützen, insbesondere bei den Unternehmen, den IV-Stellen und insbesondere bei der des Kantons Bern, unse-rem wichtigsten Partner.

Jean-Daniel Pasche

Präsident des Stiftungsrates

Präsident des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie FH

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5Aktuelles

Gemeinsam stärker für die berufliche Integration

Vom Montag, 18. bis Freitag, 22. September 2017

fand eine Integrationswoche auf dem Bielersee statt

(vgl. Seite 24 und 25)

Die Stiftung Battenberg hat im Geschäftsjahr 2017 basierend auf ihrem Stiftungszweck einen richtungs-weisenden Entscheid für ihre strategische Entwicklung getroffen:

Unter dem Motto «Gemeinsam stärker in Biel-Bienne» inte-griert sich die Bieler Stiftung AK15 per 1. Januar 2018 durch Absorptionsfusion in die national tätige zweisprachige Stif-tung Battenberg. Die beiden wirtschaftlich-sozialen Stiftun-gen fokussieren auf ihren übereinstimmenden Stiftungszwe-cken die berufliche und soziale Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die beiden Institutionen ergänzen sich aufgrund ihrer aktuellen Dienstleistungsan-geboten, Geschäftstätigkeiten sowie ihrer Stärken, Schwä-chen und Potentiale sehr gut. Dadurch kann die Kundenori-entierung und Wettbewerbsfähigkeit gemeinsam gesteigert werden und es eröffnen sich unter dem Dach der Stiftung Battenberg zusätzliche Chancen für Innovationen in der beruflichen und sozialen Integration (vgl. Seiten 6 und 7).

Die Stiftung Battenberg hat im Geschäftsjahr 2017 die veränderten Rahmenbedingungen im Marktumfeld sowie bei den Leistungs- und Finanzierungsbedingungen fokussiert:

Mit einem proaktiven Geschäftsentwicklungsprogramm für die Jahre 2017 und 2018 wurden basierend auf dem Batten-berger Geschäftsmodell mehrere Geschäftsentwicklungspro-jekte ausgerichtet auf die berufliche Integration erfolgreich realisiert respektive vorbereitet sowie strategische Akquisi-tionserfolge erzielt (vgl. Seiten 10 und 11).Dies wird sich in den Folgejahren positiv auswirken und gleichzeitig das operative und strategische Potential der fu-sionierten und neu strukturierten Organisation unter dem Dach der Stiftung Battenberg erhöhen.

BATEAU D’INTEGRATIONINTEGRATIONSSCHIFF

Mit voller Kraft voraus für die Integration im ersten Arbeitsmarkt

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6 Strategische Entwicklung

Unter dem Fusionsmotto: «Gemeinsam stärker in Biel-Bienne» integriert sich die Stiftung AK15 per 1. Januar 2018 per Absorptionsfusion in die national tätige zweisprachige Stiftung Battenberg.

Systembegleitung während der Fusionsphase

Stiftung Battenberg

im Fusionsjahr 2018

Kunden und Leistungs-empfänger

PotentialeFinanzen

Prozesse

Systembegleitung Fusion und positive

Integrationskultur leben

Betriebskultur, Innovationskraft und Partizipation stärken

Kernteam Business- und Strategieentwicklung +

ständige Arbeitsgruppen bilden

OrganisationsentwicklungRaum-/Standortkonzept + Sofortmassnahmen

Rezertifizierung ISO 9001-2015+FMM/VMI*

Produktivität und Wirtschaftlichkeit

Strategieprozess 2025 konzipieren Statuten / Stiftungsreglement überarbeiten

*Freiburger Management Modell, Institut

für Verbands-Stiftungs- und Genossen-

schaftsmanagement (VMI), Universität

Freiburg

Qualitative Sicherstellung Kerngeschäft Aktive Akquise im Kerngeschäft

Innovationen Arbeitsmarktintegration Markterweiterungen vorantreiben

Vision und Leitbild partizipativ überarbeiten

Synergie-, Geschäftsent-wicklungs- und Struktur-

anpassungsprogramm 2018/19 erarbeiten

Finanzierunskonzept 2018 – Ausgliederung Immobilien

realisieren

Fundraisingkonzept erarbeiten und Umsetzung initialisieren

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Wenn zwei wirtschaftlich-soziale Institutionen fusionieren, begeben sich beide Systeme in eine Veränderungsphase. Veränderung bedeutet für alle Betroffenen nebst neuen Möglichkei-ten auch Unsicherheiten. Damit die neu entstehende Institution möglichst gut durch diesen «Change-Prozess» steuern kann, braucht es einerseits strukturelle Klarheit: Wer arbeitet mit wem wo und unter welcher Hierarchie? Für diese Klarheit sind sowohl Direktion wie Betriebs-leitung verantwortlich. Andererseits braucht es Klarheit in der Zusammenarbeit in den zum Teil neu formierten Abteilungen und Subsystemen. Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter aller Stufen nicht sich selbst überlassen sind, initiierte und installierte die Stiftung Batten-berg eine so genannte Systembegleitung. Worum handelt es sich?

Zweck Ziele Art der Begleitung

Intervision mit externer Begleitung

im beruflichen Integrationsmanagement

BIM

Reflexion und Förderung des professionellen Handelns in der Klienten- und der inter-disziplinären Teamzusam-

menarbeit.

Sicherheit im Kerngeschäft der beruflichen Integration;

Klarheit im einheitlichen Vorgehen.

Fallsupervision

Fusionscoaching individuell für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Rückhalt für alle Mitarbeiten-den beider Stiftungen im Ver-änderungsprozess der Orga-nisation bzw. Begleitung im konstruktiven individuellen Umgang mit den sich verän-

dernden Institutionen.

Bewusstheit (Was passiert mit mir im Veränderungspro-zess und wie gehe ich damit

um?) – Klarheit – Sicherheit – Gesundheit.

Einzelcoaching

Begleitung der Abteilungen und

Stabsstellen

Reflexion und Förderung des professionellen Handelns und

der Teamzusammenarbeit. Externe Begleitung während Fusions- und Integrations-

prozess.

Sicherheit im Kerngeschäft;Zeitnahes Auffangenkönnen von Problemen, die sich aus dem Fusions- und Integrati-

onsprozess ergeben.

Führungscoaching, Super-vision und Teambildung.

Begleitung der Betriebsleitung (inkl. Kernteam)

Begleitung der Systeme Betriebsleitung inkl. Kernteam im Fusions- und Integrations-

prozess.

Sicherheit im gemeinsamen Verständnis der Business- und

Strategieentwicklung;Sicherheit bezüglich Fusions-

und Integrationsprozess;Klarheit bezüglich «dialogori-entierter Kommunikation»;

Bewusstheit als lernende Organisation.

Der Coach nimmt an den Sitzungen als «Shadow-

Coach» wichtige Themen auf und moderiert Ver-

ständnis- prozesse.

Peter Stricker

Für die Systembegleitung

verantwortlich zeichnet die

Beratungsfirma

altravista Coaching GmbH

aus Biel, www.altravista.ch

«Die Stiftung Battenberg überlässt ihre

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht sich selbst.»

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8 Rückblick und Ausblick

Insgesamt haben 287 Jugendliche und Erwachsene, davon 126 französisch und drei italienisch sprechende Personen, von den beruflichen Integrations- und Ausbildungsdienstleistun-gen, bestehend aus total 432 Dienstleistungsaufträgen, der Stiftung Battenberg profitiert. Die Klienten kamen aus 13 Kan-tonen der deutschen und französischen Schweiz in die zwei-sprachige Bieler Stiftung Battenberg. Der Hauptauftraggeber ist die IV-Stelle des Kantons Bern. Mit der Battenberg-Passerelle, einem zentralen Dienstleis-tungselement des Geschäftsmodells für das berufliche Inte-grationsmanagement, werden die Klientinnen und Klienten beim Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt sowie im ersten Arbeitsmarkt begleitet und unterstützt. Im Geschäftsjahr 2016 wurden gemeinsam mit der Hauptauftraggeberin Son-dermassnahmen, insbesondere zur Erhöhung der Integrati-onserfolge sowie der Praktika in der Wirtschaft eingeleitet. Diese wurden im Geschäftsjahr 2017 weitergeführt und zei-gen Wirkung, mehr dazu finden Sie unter der Prozesspers-pektive.

Die Stiftung Battenberg investierte im Berichtsjahr zudem mit verschiedenen Massnahmen stark in die Weiterentwicklung des beruflichen Integrationsmanagements. Sie baute in den letzten zwei Jahren ihr Netzwerk zu den Arbeitgebern des ersten Armeitsmarktes kontinuierlich aus, dabei setzt sie auf den persönlichen Dialog sowie auf den Aufbau von Integrati-onspartnerschaften. Die Digitalisierung schreitet in der Stif-tung Battenberg voran, so führt sie zum Beispiel ihr Netzwerk administrativ mittels eines CRM-Instruments (Customer-Relationship-Management). Die Integrationsfachpersonen wurden durch einen externen Experten in der praktischen Anwendung der Intervisionsmethode weitergebildet und

mit gezieltem Einsatz der Fallsupervision unterstützt. Im Rah-men der Weiterentwicklung der Aufbauorganisation wurden die in den Abteilungen dezentral geführten Integrations-fachpersonen in ein zentrales Team zusammengeführt, dies unterstützt die Fokussierung der zielorientierten beruflichen Integration. Das zweisprachige Programm der Ermittlung der Arbeits-marktfähigkeit EAF für die Wirtschaftsregion Biel Seeland und Berner Jura konnte im zweiten Vertragsjahr 2017 erfolg-reich weitergeführt und gefestigt werden. Mit insgesamt 362 Teilnehmenden, davon 85 französisch sprechende Personen, erreichten wir die für das zweite Vertragsjahr geforderte Aus-lastung. Die Teilnehmenden profitierten nach der standardi-sierten Abklärung im zentralen Atelier vom breiten Berufs-spektrum der Stiftung Battenberg. Diese Dienstleistung ergänzt seit dem 1. Januar 2016 das Angebot der Stiftung ideal und schafft Synergien und Potential.

Das A und O bildet letztlich die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Arbeitgebern des ersten Arbeitsmarktes, deshalb liegt der Hauptfokus auch im Jahr 2018 hier, dies mit dem Ziel die Integrationserfolge zu erhöhen und mit neuen innovativen Integrationswegen und -angeboten zu ergänzen.

Prozessperspektive Der Kernprozess – Berufliche Integration – bildet den Haupt-zweck der Stiftung Battenberg und steht ebenfalls im Fokus des Qualitäts- und Prozessmanagements. Das Kontraktmanagement der IV-Stelle Bern führte am 30. Juni 2017 ein Zwischengespräch zur Beurteilung der Dienst-leistungsqualität durch. Dabei konnte festgestellt werden, dass die gemeinsam mit der Hauptauftraggeberin eingelei-

Ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeiterinnen und MitarbeiterEin herzliches Willkommen an die Mitarbeitenden der Stiftung AK15

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teten Sondermassnahmen zur Erhöhung der Integrations-quote in Form von Anschlusslösungen im ersten Arbeitmarkt, Steigerung der Anzahl Praktika in der Wirtschaft sowie zur Verbesserung der Zusammenarbeit in bestimmten Punkten positiv wirkten und die für die Evaluationsperiode vorgege-benen Integrations- und Praktikumszielvorgaben erreicht werden konnten. Dieser Etappenerfolg motiviert das ganze Battenberg-Team, sich weiter mit hohem Engagement kun-den- und zielorientiert für die berufliche Integration einzu-setzen und die Dienstleistungsqualität weiter zu fokussie-ren und zu verbessern sowie die eingeleiteten Massnahmen weiterzuführen. Die Stiftung Battenberg schätzt die offene, zielorientierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Hauptauftraggeberin sehr und dankt ihr für die Unter-stützung.

Im Geschäftsjahr 2018 wird die Stiftung Battenberg ihr Quali-tätszertifikat ISO 9001:2008 im Rahmen der Rezertifizierung auf ISO 9001:2015 erneuern und ihr Führungssystem grund-sätzlich nach dem Freiburger Management Modell für NPO (FMM) weiterentwickeln.

PotentialperspektiveMit dem Projekt «Neue Personalordnung 2018» investierte die Stiftung Battenberg im Berichtsjahr weiter in eine nach-haltige Personalpolitik .Am 18. September 2017 genehmigte der Stiftungsrat die neue Personalordnung bestehend aus den sieben Hauptelementen «Personalstrategie, Angestelltenreglement, Datenschutzreg-lement, Weiterbildungsreglement, Zeitreglement, Spesenre-glement und Mitarbeiter-Vergünstigungen, Arbeitsvertrag» und gab sie zur Einführung per 1. Januar 2018 frei. Alle Mitar-beitenden erhielten in der Folge einen neuen Arbeitsvertrag gültig ab 1. Januar 2018 zur Unterschrift. Dank dem starken Einbezug der Mitarbeitenden bei der Erarbeitung der Perso-nalordnung in den Jahren 2016 und 2017, der dialogorientier-ten Information sowie den individuellen Gesprächen konnten die neuen Arbeitsverträge basierend auf der neuen Personal-ordnung 2018 mit allen Mitarbeitenden abgeschlossen wer-den. Im vergangenen Jahr haben eine grosse Mehrheit der Mitar-beitenden einen Teamentwicklungsprozess durchlaufen, der zum besseren gegenseitigen Verständnis beigetragen hat (vgl. Kapitel Human Resources, Seiten 16 und 17).

Die neu erarbeitete zukunftsorientierte Personalordnung 2018 fokussiert die Kundenorientierung und Personalent-wicklung. Die Förderung einer starken, einheitlichen «Batten-berg-Kultur» ist eine wichtige Grundlage dafür.

FinanzperspektiveWie agierte die Stiftung Battenberg im Geschäftsjahr 2017, welches geprägt wurde durch Nachfragerückgang in einzel-nen Dienstleistungsbereichen, erhöhtem Leistungs- und Konkurrenzdruck sowie bevorstehenden Tarifreduktionen für das Jahr 2018? Das wirtschaftlich-soziale Unternehmen Battenberg schliesst das Jahr 2017 positiv mit einem kleinen Gewinn von CHF 5'586.93 ab (vgl. Seiten 38 – 45) und meisterte das ausseror-dentlich anspruchsvolle Geschäftsjahr 2017 erfolgreich.Das Battenberg-Geschäftsmodell ist erprobt, verankert und fördert die Innovation und Kundenorientierung sowie die Öffnung für zusätzliche Zielgruppen und Kunden. Im Stra-tegiezyklus 2012 – 2016 konnten die Positionierung, das unternehmerische Fundament und das Potential der Stif-tung dadurch wesentlich gestärkt werden. Die mehrjährige Changeerfahrung führte zu einer hohen Veränderunskompe-tenz des Battenberg-Teams und wurde zur entscheidenden Schlüssel-Ressource. Die Stiftung Battenberg leitete bereits im November 2016 im Rahmen des Budgetbeschlusses für die Jahre 2017 ein umfas-sendes Geschäftsentwicklungs- und Restrukturierungspro-gramm für die Jahr 2017 und 2018 ein und beschloss beson-dere Sofortmassnahmen insbesondere zur Reduktion der Kosten. Ein konsequentes Finanz- und Kostenmanagement, eine vorsichtige Personaldisposition und wesentliche Erfolge in der Geschäftsentwicklung und Akquise (vgl. Seiten 10 – 11) führten zu diesem positiven Jahresergebnis und einer res-pektablen Ausgangslage für das Geschäftsjahr 2018, welches erneut hohe und zukunftsweisende Herausforderungen zur Umsetzung vorgibt, die Geschäftsentwicklungen, Strukturan-passungen sowie Kostenreduktionen bedingen.Wir danken unseren Auftraggebern und Kundinnen sowie unseren Geschäftspartnern und Spender/innen für ihr Ver-trauen, ihre Unterstützung und die partnerschaftliche Zusammenarbeit herzlich.

Markus Gerber,

Direktor Stiftung Battenberg

[email protected]

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10 Geschäftsmodell

Geschäftsentwicklung und Akquisition

Das Battenberg-Geschäftsmodell ist erprobt, verankert und fördert die Innovation und Kundenorien-tierung

Auftr

agge

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Erster Arbeitsmarkt

Kund

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Berufl ich fördern–bilden

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Produktiv arbeitenSprungbrett-/Trainings-Arbeitsplätze

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coachen – trainieren Innovationsprozess

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(GF)

fördern – bildenGF UhrenRevisionenIndustrieaufträge

weiterbilden Menschen GF Services+Büro und Gastro

abklären-beratenGF ProduktionElektronik /AutomationMedizinaltechnik

Mitarbeitende Human Resources Kooperationen

Bildung Gastro Angebot Arbeit

GF Infrastruktur und DiensteTherapien – Wellness Wohnen – Fitness Gesundheit – Medizin

Biel-Bienne Battenberg Geschäftsmodell 2015 Schweiz/Suisse Wirtschaftlich-soziales Unternehmen

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Berufliche Integration und Bildung Intégration et formation professionnellesService Public Wirtschaft

1.12.2011

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Case Management

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mit besonderen Bedürfnissen und

Zielen für die Integration

Arbeitgeber Integrationspartner

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■ Die Stiftung Battenberg reichte im Rahmen einer Submission des beco Berner Wirtschaft ihre Offerte für die ausgeschriebene Arbeitsmarktmassnahme – Transfer ( d/f) – in der Wirtschaftsregion Biel Seeland und Berner Jura ein. Die Offerte überzeugte und der Auftrag wurde der Stiftung zugeschlagen. Die neue Dienstleistung ergänzt ab 1. Januar 2018 das Angebot der Stiftung ideal und schafft zusätzliche Synergien und Potential.

■ Leistungsvertrag ab 1. Januar 2018 mit der Stadt Biel, vertreten durch die Direktion Soziales und Sicherheit, für Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe BIAS.

■ Rahmenvereinbarung mit dem Kooperationspartner Kelly Services (Schweiz) AG für Abklärungsdienstleistungen bei Fachkräften aus dem ersten Arbeitsmarkt

■ Neupositionierung des Therapiebades: Die H2O Wasser erleben AG wird Hauptmieterin des Therapiebades für ihre Marke First Flow: Baby- und Kinderschwimmkurse. Die Physiotherapie Battenberg und die Stiftung Battenberg sind Nebennutzer. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen muss leider auf das bereits reduzierte öffentliche Ange-bot ganz verzichtet und die Stelle der Badmeisterin aufgehoben werden.

■ Erster Erfolg des neuen Bereichs Fundraising: Ein innovatives Projekt für die Arbeitsmarktintegration (vgl. Seite 11).

Im Geschäftsjahr 2017 konnten u.a. nachfolgende Erfolge in der Geschäftsentwicklung und Akquise realisiert werden, welche sich in den kommenden Geschäftsjahren positiv auswirken werden:

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Ein innovatives Projekt für die Arbeitsmarktintegration

Der eingereichte Businessplan «Talentschule für die Arbeits-marktintegration» ist eines von drei Projekten, welche die Drosos Stiftung mit einer Anschubfinanzierung unterstützt. Die Drosos Stiftung setzt sich dafür ein, dass Menschen in schwierigen Situationen ein Leben in Würde führen können. Zusammen mit Partnerorganisationen entwickelt und unter-stützt die Stiftung Projekte, die eine fassbare und nachhal-tige Verbesserung der Lebensbedingungen der Zielgruppen bewirken. Auf der Suche nach Innovationen in der Arbeitsmarktinteg-ration hat die Drosos Förderstiftung eine Ausschreibung lan-ciert, auf die hin die Stiftung Battenberg Ende Februar zwei Ideenskizzen eingereicht hatte. Aus den eingereichten 36 Projekteingaben wurden 7 als sehr interessant beurteilt und für die Phase der Businessplanentwicklung eingeladen. Die Projektskizze der Talentschule Battenberg wurde als Social Business Plan ausgearbeitet. Vor einer Fachjury, begleitet von der Fachhochschule Nordwestschweiz, Soziale Arbeit, zeigte das interne Projektteam unter der Leitung von Pia Banderini, Leiterin Marketing und Fundraising, den Innovationsgrad, die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit des neuartigen Angebots.

Die Talentschule Battenberg überzeugte, weil sie eine Nische in der niederschwelligen Berufsbildung abdeckt. Ein nieder-schwelliges, praxisorientiertes Talentförderungsprogramm für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die in kein Aus-bildungsgefäss «passen», orientiert sich an den Ressourcen der Menschen. Die Talentschule eröffnet Personen mit Insel-begabungen, die keine Berufsbildungschancen haben, eine berufliche Perspektive als Spezialist in einem eng gefassten Gebiet. Die einjährige Talentschule beinhaltet ein individu-elles, breites Empowerment – mit Ausblick auf mögliche Anschlusslösung im freien Arbeitsmarkt sowie angeleitete Praxiserfahrung, einen Abschluss mit Attest, individuellem Gutachten und Portfolio. Damit ergänzt sie das Bildungsan-gebot der Stiftung Battenberg mit einem zusätzlichen Förder-gefäss mit einem hohen Integrationspotenzial und antwortet auf das Bedürfnis nach praxisorientierten, niederschwelligen Kurzlehrgängen für Menschen mit Einschränkungen.Die Talentschule für die Arbeitsmarktintegration wird durch die Unterstützung der Drosos Stiftung ermöglicht. Aktuell arbeiten wir an der Lancierung des Projektes, so dass wir die ersten Talente im Januar 2019 begrüssen dürfen.

Der neu geschaffenen Bereich Fundraising hat sich im Berichtsjahr intensiv mit der Projekteingabe bei einer Förderstiftung befasst und durfte Ende 2017 eine erste Erfolgsmeldung vermelden.

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Übergang in den Arbeitsmarkt: Die Passerelle Battenberg

Passerelle Battenberg

Sorgfältige Planung führt zum Erfolg: Die Passerelle Battenberg bereitet unsere Klienten auf den Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt vor. Dabei achten wir darauf, zügig, jedoch abgestimmt auf die Klienten vorzugehen.

Die Passerelle Battenberg umfasst das Erstellen des Bewer-bungsdossiers, den Besuch des Bewerbungsseminars und ein Praktikum im ersten Arbeitsmarkt. In Absprache mit der IV und unter anderem in Kooperation mit Kelly Services wird anschliessend eine passende Stelle gesucht. Job Coaching und Supported Education sind weitere Instrumente, mit denen die Klienten während ihrer beruflichen Ausbildung begleitet werden. Es ist dabei Aufgabe der Integrationsplanung, den Übertritt für jede Klientin und jeden Klienten in den ersten Arbeitsmarkt frühzeitig und auf ihn/sie abgestimmt zu pla-nen. An regelmässigen Sitzungen werden Synergien zwischen den verschiedenen Abteilungen, zum Beispiel bei der Prakti-kumssuche, ermittelt und genutzt.

Ist nach Ansicht der Integrationsfachperson der passende Zeitpunkt gekommen, um eine Klientin, einen Klienten auf den Bewerbungsprozess vorzubereiten, erfolgt die Anmel-dung zum zweisprachig geführten Bewerbungsseminar. In diesem erarbeiten die Teilnehmenden ein qualitativ hoch-stehendes Bewerbungsdossier, das ergänzt wird mit Rück-meldungen aus den praxisorientierten Workshops. Bei dieser Arbeit handelt es sich um einen angeleiteten Prozess, der es ermöglicht, persönliche Stärken zu benennen. Kompeten-zen im Beruf sowie im Alltag werden mit der biographischen Entwicklung in einen realistischen, nachvollziehbaren Ablauf gebracht, um eine ansprechende Dokumentation für die Bewerbungen zu erstellen.

Option Berufs- und LaufbahnberatungUnsere Erfahrung zeigt, dass für eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration eine praxisnahe Abklärung entscheidend ist.

Deshalb weiten wir bedarfsbezogen unser Spektrum aus und kooperieren, fallweise und in Absprache mit dem Auftragge-ber, mit dem BIZ Biel-Seeland/OP Berne francophone. Diese neu installierte Zusammenarbeit mit erfahrenen, diplomier-ten Berufs- und Laufbahnberatern ermöglicht es, die zent-ralen Erkenntnisse aus einer beruflichen Abklärung in Bezug zum Arbeitsmarkt und zu möglichen Weiterbildungsoptio-nen zu setzen.Die in der praxisnahen beruflichen Abklärung integrierte Berufs-und Laufbahnberatung stellt eine spezifische und hochqualifizierte Dienstleistung dar, welche hauptsächlich bei folgenden kundenspezifischen Produkten einen Mehr-wert schafft:• Berufliche Abklärungsmassnahmen im Auftrag der kantona- len IV-Stellen der Invalidenversicherung

In seiner Funktion als Stiftungsrat hat Herr Heinz Ruch mit seiner Festansprache einen würdigen Rahmen für die Lehrab-schluss- und Integrationsfeier 2017 geschaffen.

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• Arbeitsmarktliche Massnahme – Ermittlung der Arbeits- marktfähigkeit (EAF) im Auftrag des beco Berner Wirtschaft• Berufliche Abklärungen im Auftrag von anderen Sozialversi- cherungen und Kunden.

Personalvermittlung Kelly ServicesWir kooperieren im Bereich der Vermittlung von Fachkräf-ten und der beruflichen Integration seit mehreren Jahren mit Kelly Services (Schweiz) AG, führender Anbieter von Per-sonallösungen. Kelly bietet den Kunden in der Schweiz eine breite Dienstleistungspalette in den Bereichen Personalbera-tung, Outsourcing, Rekrutierung und Vermittlung von Dauer- und Temporärstellen für eine Vielzahl von Funktionen an. Unter anderem werden Top-Dossiers von Kandidatinnen und Kandidaten der Stiftung Battenberg regelmässig von Kelly in einem Newsletter kommuniziert.

Lehrabschluss- und Integrationsfeier32 Lernende der Stiftung Battenberg Biel haben im Som-mer 2017 ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen, rund ein Viertel der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger hatte im August bereits eine Anstellung. Am 6. Juli 2017 fand die Dip-lomfeier, unter anderem mit der Festansprache von Heinz Ruch, Mitglied des Stiftungsrates, statt. Für ihr Engagement in der Arbeitsintegration überreichten wir der Druckerei Ediprim AG Biel den Prix Passerelle d'intégration 2017. Herr Bruno Sousa Gomes, Lehrabsolvent Uhrenarbeiter EBA, erhielt den Prix Passerelle 2017. Er hat sich durch grosses Enga-gement ausgezeichnet und freut sich auf seine Festanstellung in der Uhrenindustrie. Abgerundet wurde die Diplomfeier mit dem lebendigen Sommerfest, das viele Gäste anlockte.

Mit dem Prix Passerelle d'intégration zeichnet die Stiftung Batten-berg jedes Jahr ein Unternehmen aus, das sich in besonderer Weise für unsere Klientinnen und Klienten und deren Arbeits-marktintegration engagiert hat.

Jean-Daniel Pasche (Stiftungsratspräsident Stiftung Battenberg), Hansruedi Weyrich und Annie Berlincourt (Ediprim AG, Biel), Markus Gerber (Stiftung Battenberg) (v.l.n.r.)

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14 Klientenstruktur

Klientenstruktur IV 2017

Altersstruktur Klienten

15 ‒ 30 Jahre

31 ‒ 50 Jahre

über 50 Jahre

Geschlecht

Frauen

Männer

Herkunft nach Wohnsitzkanton

BernSolothurn

NeuenburgWaadtAargau

FribourgBaselland

Basel-Stadt

ZürichJuraGenfLuzernSchaffhausen

Berufliche Integrationsdienstleistungen

EBASchnupperlehre

EFZArbeitstrainingAbklärung für

AusbildungPraktiker PrA/INSOS

Abklärung fürStellenvermittlung

(insgesamt 432 Massnahmen)

VorbereitungszeitJob CoachingUmschulung EFZSupported EducationAllg. UnterrichtUmschulung EBAIV-AnlehreIntegrationsmassnahme

Mehrprachigkeit

deutsch-sprechendfranzösisch-sprechend

italienisch-sprechend

Staatsangehörigkeit

Ausland

Schweiz

287 Jugendliche und Erwachsene aus 13 Kantonen der deutschen und französischen Schweiz kamen 2017 in die Bieler Stiftung Battenberg. Insgesamt wurden 432 berufliche Integrationsmassnahmen durchgeführt.

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Physische Beeinträchtigungen

Neurologische, Atemwegs- und Kreislauferkrankungen

Muskel- und Skeletterkrankungen, Einschränkungen durch Unfälle

Tumorale, virale und endokrine Erkrankungen

Sinnesbehinderungen

Kognitive, soziale und Verhaltensbeeinträchtigungen

Kognitive oder Lernstörung

AD(H)S, POS

AspergerSyndrom

Verhaltensstörung, psychosoziale

Entwicklungsstörung

andere

Psychische BeeinträchtigungenPsychiatrischeErkrankungen:

SchizophrenieSchizo-affektive

StörungPersönlichkeits-

störungen

Psychische Störungen:

Depressive StörungAngststörung, PhobienZwangsstörungEssstörungBelastungs- und AnpassungstörungSubstanzenmissbrauchSuchtverhaltenPsychosomatische Störungandere

Art der Beeinträchtigung

PhysischeBeeinträchtigungen

PsychischeBeeinträchtigungen

Kognitive, soziale und Verhaltens-beeinträchtigungen

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Die Stiftung Battenberg versteht sich nicht als isoliertes Aus-bildungszentrum, sondern hat die Aufgabe, der Wirtschaft als Partner auf Augenhöhe zu begegnen. Die Mitarbeitenden der Stiftung Battenberg sind bestrebt, eine hohe interne und externe Dienstleistungs- und Produk-tionsqualität sowie eine professionelle Kommunikation mit den verschiedenen Auftraggebern sicherzustellen.

Die neu erarbeitete zukunftsorientierte Personalordnung 2018, die in einem Mitwirkungsprozess mit den Mitarbeiten-den erarbeitet wurde, fokussiert die Kundenorientierung und Personalentwicklung. Die Förderung einer starken, einheitli-chen «Battenberg-Kultur» ist eine wichtige Grundlage dafür. Im vergangenen Jahr haben alle Abteilungen einen Teament-wicklungsprozess durchlaufen, der zum besseren gegensei-tigen Verständnis beigetragen hat. Für die Umsetzung des neuen Weiterbildungsreglements und des entsprechenden Angebotes an Weiterbildung hat die Stiftung Battenberg massgeblich in ihre Mitarbeitenden investiert.

Kundenorientiert – von Partnern inspiriert Auf der anderen Seite kann die Stiftung Battenberg die sich stets verändernden Anforderungen nur in guter Zusam-menarbeit mit ihren Auftraggebern erfüllen. Die bedürf-nisgerechte Kundenorientierung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Bewältigung der Kernaufgaben der Stiftung Bat-tenberg: «Beruflich fördern-bilden» und «integrieren in den Arbeitsmarkt».So öffnet sich die Stiftung Battenberg weiter auf ihrem Weg in die Zukunft im Sinne der gezielten Integrationsorientie-rung und geht mehr und mehr «outdoor».

So stand der Personaltag vom 22. August 2017 unter dem Motto «Gemeinsam mehr». Es erfüllte die Stiftung Batten-berg mit Stolz und Dankbarkeit, dass sich Vertreter der Wirt-schaft und der RAV die Zeit genommen haben, den Perso-naltag mit Vorträgen und Unterstützung in den einzelnen Workshops zu begleiten.

So hat Frau Miriam Stebler, Präsidentin Bieler KMU die Erwar-tungen der Wirtschaft dargelegt. Herr Hansruedi Weyrich, Geschäftsführer Ediprim AG, Biel und Gewinner des «Prix Passerelle d'intégration» 2017 hat eindrücklich dargelegt, was ein KMU als Arbeits- und/oder Praktikumsgeber erwartet und auch aufgezeigt, was die Industrie im Gegenzug bieten kann.

Herr Luigi Malacarne, Personalberater Kelly Services Biel, hat die Integrationsmöglichkeiten eines Personalvermittlungs-büros beleuchtet und unsere Mitarbeitenden sensibilisiert, worauf während der Ausbildung im Hinblick auf die erfolg-reiche Integration neben der Fachkompetenz in Bezug auf Erscheinungsbild, Auftreten und Motivation zu achten ist.

Herr Diego Sägesser, Leiter RAV Biel, hat die Erwartungen an die Dienstleistungspartner des RAV dargelegt und das Span-nungsfeld zwischen Ziel und Realität erläutert.

Wir danken an dieser Stelle allen erwähnten Vertretern aus Wirtschaft und RAV für die interessanten Ausführungen und die Begleitung an den einzelnen Workshops zum Thema «Kundenorientierung und Integrationsorientierung».

Human Resources

Gemeinsam mehr - Ein Team in BewegungMit Entschlossenheit konzentriert sich die Stiftung Battenberg auf das Kerngeschäft «Beruflich fördern-bilden» und fokussiert im Kern-geschäft täglich die erfolgreiche Integration unserer Klienten in den ersten Arbeitsmarkt.

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Der gesellige Teil des Personaltages hat am 2. November 2017 in der Tissot Arena in Biel stattgefunden. Das unkomplizierte Zusammensein bei einem Flying Dinner und Bowling zusam-men mit den ehemaligen Mitarbeitenden ist auf grossen Anklang gestossen.

Die Battenberg-Kultur lebenEs ist der Stiftung Battenberg auch im nächsten Jahr ein wichtiges Anliegen, die Ziele der Kundenorientierung und Teamentwicklung weiterhin zu verfolgen. Die neue Perso-nalordnung, die per 1. Januar 2018 eingeführt wird, soll eine zukunftsorientierte Personalpolitik unterstützen und eine solide Basis für eine einheitliche Battenberg-Kultur legen.

Allen Mitarbeitenden ein herzliches Dankeschön für das hohe Engagement und die flexible Mitarbeit im Jahr 2017. Wir

freuen uns auf viele interessante Projekte im Jahr 2018 und heissen hierzu auch die neuen Mitarbeitenden der ehemali-gen Stiftung AK15 herzlich willkommen.

Die neue Personalordnung 2018 fokussiert die

Kundenorientierung und Personalentwicklung.

Birgit Catanese

Leiterin Human Resources

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David Ferreira-PereiraLernender Printmedien-Praktiker

in einer Supported Education

Sophie EggerSupported Education Uhrenmacherin Produktion EFZWatch Masters, Biel

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Frau Sophie Egger geniesst zurzeit eine Supported Education bei der Firma Watch Masters in Biel. Dabei wird sie – und auch ihr Arbeitgeber- von der Stiftung Battenberg mit Stütz-kursen für die Uhrentheorie oder für die Schule unterstützt. Darüber hinaus nimmt sie in der Stiftung Battenberg an den Überbetrieblichen Kursen oder Spezialisierungskursen wie zum Beispiel der Achevage teil.Den erfolgreichen Abschluss Uhrenarbeiterin EBA hat Frau Sophie Egger bereits seit 2016 in der Tasche. Aufgrund ihres sehr guten Resultates beschloss man, dass sie die Lehre zur Uhrmacherin Produktion EFZ absolvieren kann. Dies war jedoch an eine Bedingung geknüpft: Um die Chancen auf eine erfolgreiche Integration zu steigern, muss der Hauptteil der Lehre extern stattfinden.

«So happy»Bereits während ihrer Ausbildung zur Uhrenarbeiterin EBA hat sie mehrere erfolgreiche Praktika absolviert – auch bei Watch Masters. Frau Egger erinnert sich: «Nach vielen negati-ven Antworten auf meine Bewerbungen, hatte mein Ausbild-ner Herr Pascal Kunz die Idee, es auch einmal bei Watch Mas-ters in Biel zu versuchen, da mein Praktikum bei dieser Firma sehr gut verlaufen war. Und siehe da: Nach wenigen Gesprä-chen war der Vertrag für meine Ausbildung zur Uhrmache-rin Produktion EFZ unter Dach und Fach.» Frau Egger konnte sogar noch vor Beginn des 2. Lehrjahres ihre Lehre extern wei-terführen. «Ich war so happy. Watch Masters war mein ‹coup de coeur›. Schon während des Praktikums hatte ich mich

dank meiner sympathischen Kollegen und dem angenehmen Arbeitsklima sofort wohlgefühlt. Die Arbeit in der Produk-tion gefiel mir sehr, obwohl der neue Arbeitsrhythmus sich als die grösste Herausforderung herausstellte», erzählt Sophie Egger. Selbstständig gute Qualität in der verlangten Zeit zu liefern lag nun in ihrer Verantwortung. «Das stresste und motivierte mich zugleich. Wenn die Qualitätskontrolle nicht reklamierte oder ich direkt in den Augen des Kunden seine Zufriedenheit sehen konnte, bestätigte mich dies sehr.» Herr Geiger, Geschäftsführer der Firma Watch Masters, erinnert sich: «Mit Frau Egger hatten wir eine zuverlässige Praktikan-tin, welche konsequent Qualitätsarbeit lieferte und sich sehr gut ins Team integrierte. Ich sehe bei ihr intakte Chancen, dass sie ihre Lehre erfolgreich abschliesst und somit gut inte-griert wird.»

Zufrieden stellt Frau Egger fest: «Es ist nicht einfach, da ich sehr viel Zeit meiner Freizeit für die Ausbildung investiere – für Stützkurse, selbständige Vorbereitungen oder Nachhilfe. Aber ich bin sehr stolz auf mich, nicht mehr der ‹Sonderfall› zu sein. Ich muss mich nicht mehr rechtfertigen, warum ich in einer Integrationsorganisation meine Lehre absolviere. Der erste wichtige Schritt in die Realität – das wirkliche Arbeitsle-ben mit all seinen Facetten – ist gemacht. Ich freue mich auf meine Zukunft als angehende Uhrmacherin Produktion EFZ.»

Integration nach Mass: Die Möglichkeitensind vielseitig Ob ein Praktikum mit Integrationsabsichten, eine Integration nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung oder eine Supported Education, wie für die Uhrenarbeiterin EBA im Bereich der Uhr-macherei – in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnerfirmen kann viel verwirklicht werden.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

4 Berufsbilder: Uhrmacher/in EFZ, Uhrmacher/in Produktion EFZ, Uhrenarbeiter/in EBA, Praktiker/in PrA Uhrenarbeiten 30 Ausbildungs- und Arbeitsplätze 6 Beruflich-agogische Fachpersonen15 Praktikumsgeber 1 Zertifiziertes Reparaturzentrum

UHRENBEREICH 19

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Aprile Malikov chez son nouveau employeur Lecureux SA, Bienne

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Frau Aprile Malikov war jahrelang in der Bauindustrie tätig (technische Zeichnungen, hauptsächlich am Computer). Die berufstätige Mutter, eine lebhafte und intelligente Frau ita-lienischer Herkunft, ist eine Kämpfernatur. Nach schweren gesundheitlichen Problemen musste sie zwei Operationen an der Wirbelsäule im Bereich der Halswirbel über sich ergehen lassen. War die Ursache ein Schlag oder vorzeitige Abnutzung? Das wird man nie genau wissen ... Die Konsequenzen sind für sie allerdings deutlich spürbar: Schmerzen und Bewegungsein-schränkungen sind seitdem ihr ständiger Begleiter. Wie findet man nach einer derartigen Zäsur wieder ins normale Leben zurück?In jedem Fall konnte sie drei Jahre lang ihre Berufstätigkeit weder fortsetzen, noch wieder aufnehmen: der Genesungspro-zess zwischen den Operationen nahm viel Zeit in Anspruch. Im Rahmen von beruflichen Massnahmen zur erneuten Qualifika-tion für den Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt von der IV betreut, hat sich Frau Aprile gegen Ende des Sommers 2016 in Begleitung ihres IV-Beraters bei der Stiftung Battenberg vor-gestellt. Das Ziel, das wir zu Beginn der geplanten Massnahme festgelegt haben, war die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt nach einer Auffrischungsschulung in unseren Werkstätten. Sie nahm an einer ersten dreimonatigen CAD-Schulung (compu-tergestützte technische Zeichnung) teil, die anschliessend im Einvernehmen mit der IV-Stelle Biel um eine zweite Schulung verlängert wurde, in der das Arbeitspensum stabilisiert, ihr Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet und ihr ermöglicht werden sollte, die erforderlichen beruflichen Kompetenzen wieder zu

trainieren. Diese Berufspraktika haben sie in die Lage versetzt, unter günstigen Rahmenbedingungen sowohl in gesundheitli-cher als auch beruflicher Hinsicht langsam wieder fit zu werden. Nach diesen beruflichen Massnahmen in unserer Einrichtung konnte Frau Aprile ein Coaching sowie anschliessend einen Arbeitsversuch bei einem Unternehmen der Region, der Firma Lecureux SA in Biel, absolvieren. Dank der regelmässigen Beglei-tung eines Coachs (Integrationsfachperson) unserer Einrich-tung ist dieser Arbeitsversuch erfolgreich verlaufen: Im Hinblick auf ihre beruflichen Kenntnisse sowie ihr Arbeitstempo konnte sie nach und nach wieder Fuss fassen. Ihr Arbeitspensum wurde reduziert, um keinen Rückfall auszulösen (80 %), und ihr Arbeitsplatz wird immer noch laufend angepasst, um unter Berücksichtigung ihrer Einschränkungen eine optimale Arbeits-position zu gewährleisten.Das Tüpfelchen auf dem i: Frau Aprile wird von der Lecureux SA übernommen (unbefristeter Arbeitsvertrag). Das verzeich-nen wir als Erfolg unserer täglichen Arbeit, die darin besteht, Menschen einerseits wieder in den Arbeitsmarkt, globaler betrachtet jedoch auch wieder in die Gesellschaft einzuglie-dern. Dazu haben alle Akteure – IV, das Unternehmen, die Stif-tung Battenberg, besonders aber Frau Aprile selbst – beige-tragen: Das war gute Teamarbeit, und wir sind stolz, dass wir zur beruflichen (und sozialen) Wiedereingliederung von Frau Aprile beitragen konnten, die wir an dieser Stelle dazu beglück-wünschen. Im selben Zug möchten wir uns bei der Lecureux SA bedanken, deren Engagement für den Erfolg dieses Projekts entscheidend war.

Vom Operationstisch zum Arbeitsplatz Frau Sabina Aprile Malikov fand im Industriebereich unserer Stiftung den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt – eine Rückkehr, die nach schweren gesundheitlichen Problemen nicht immer offensichtlich ist.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

13 Berufsbilder auf EFZ, EBA und INSOS Niveau5 Integrationsfachpersonen8 Beruflich agogische Fachpersonen10 Praktikumsgeber 76 Ausbildungs- und Abklärungsplätze

INDUSTRIEBEREICH 21

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Teilnehmeranzahl und Sprachverteilung2017 haben insgesamt 362 Teilnehmende die zweisprachige Massnahme AMM EAF absolviert. Verglichen mit dem Jahr 2016 ist dies eine Zunahme von 111 Teilnehmenden (+ 44%). Bei gut 80% der durchgeführten Massnahmen handelte es sich um das Modul Sozioberufliche Bilanz, knapp ein Fünftel der absolvierten Massnahmen waren Spezifische Abklärun-gen, bei welchen eine tiefgründige sowie längerfristige Beob-achtung des Teilnehmenden nötig war. Knapp ein Viertel der Teilnehmenden besuchte die Mass-nahme auf Französisch (24%), gut drei Viertel der Teilneh-menden haben das Programm auf Deutsch besucht (76%). Dies ist eine Abnahme der französisch sprechenden Teilneh-menden von sechs Prozent zum Vorjahr. Insgesamt blieb die Verteilung der Sprache über die beiden Halbjahre stabil.Alle Daten basieren auf den Teilnehmenden, die vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 die arbeitsmarktlichen Massnah-men AMM EAF Sozioberufliche Bilanz und Spezifische Abklä-rung besucht haben. Sie basieren auf allen Teilnehmenden,

die eingetreten sind und deren Massnahme nicht vor dem Eintritt abgesagt wurde.

ArbeitsbereicheAlle Teilnehmenden der AMM EAF werden in der ersten Woche in einem Standardprogramm im zentralen Atelier abgeklärt. Während der Sozioberuflichen Bilanz (vierwöchige Abklärung) wechseln die meisten in andere Bereiche inner-halb der Stiftung für die weiterführende Beobachtung. Das breite Angebot an Abklärungsplätzen der Stiftung führt dazu, dass die Teilnehmenden je nach Werdegang und vorhande-nen Ressourcen bereits während der vierwöchigen Basisab-klärung in einem für sie entsprechenden Bereich beobachtet werden können und nicht erst in einer allfälligen Spezifi-schen Abklärung. Zudem können hierdurch auch Fragestel-lungen seitens der Personalberatenden nach alternativen Arbeitsbereichen ihrer Kunden, wenn diese z.B. nicht mehr in ihrem angelernten Beruf arbeitsmarktfähig sind, umfangreich beantwortet werden. Für diese Fortsetzung wurden die Teilnehmenden in die glei-chen 12 Bereiche wie 2016 zugewiesen, dazu kam neu der Bereich Mechanik. Am häufigsten wurden Abklärungen in der Uhrmacherei, dem kaufmännischen Bereich und der Elek-tronik durchgeführt. Bezüglich der Häufigkeit folgen anschlie-ssend die Mechanik, die Hauswirtschaft, die Bäckerei und die Küche. Die Bereiche Informatik, Betriebsunterhalt, Restaurant und Print- und Screenmedien wurden weniger eingesetzt. Seit Sommer 2017 haben die Teilnehmenden neu im Rahmen einer Spezifischen Abklärung im Bereich der Gastronomie die Möglichkeit, einen Einsatz in einer durch die Stiftung betrie-benen Buvette in der Stadt Biel zu absolvieren und so direkt

Kompetenzcenter Abklärung und Learning

Kompetenzcenter Abklärung und LearningNach dem zweiten Jahr des Programmes AMM EAF haben wir dem beco Berner Wirtschaft einen erfolgreichen Jahresabschlussbericht abliefern und einen Vergleich zum ersten EAF-Jahr in der Stiftung Battenberg ziehen können.

Teilnehmerstrukturerhebungen

Teilnehmeranzahl

58

304

277

85

Sprachverteilung

EAF Spezifische Abklärung (SA)

EAF SozioberuflicheBilanz (SBB)

deutsch

französisch

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Arbeitserfahrungen im ersten Arbeitsmarkt zu sammeln. Für 2018 wird zudem der Facility Services Bereich ausgebaut und neue Abklärungsbereiche wie zum Beispiel Fahr- und Kurier-dienst, Eventservice oder Verpackung und Montage nutzbar.

Modulnutzung2017 haben 160 Teilnehmende an der Diagnostik teilgenom-men. Dabei werden die Konzentrationsfähigkeit und die allge-meine kognitive Kompetenz erhoben. 154 haben eine Grup-penarbeit zur Erfassung der sozialen Kompetenzen besucht und 134 haben an einer Gesprächssimulation (z.B. Vorstel-lungsgespräch) teilgenommen. Insgesamt 102 Personen haben das Bewerbungsatelier besucht, wo sie selbstständig in einem separaten Raum an ihren Bewerbungen resp. ihrem Bewerbungsdossier arbeiten konnten. Total 111 Personen haben an einem Berufsberatungstermin teilgenommen und 15 davon haben einen Folgetermin wahrgenommen.Obschon mehr Teilnehmende das Programm EAF besucht haben, hat sich die Teilnehmerzahl der Module im 2017 nicht gross verändert. Gründe hierfür sind unter anderem folgende: Teilzeitpensen, Zwischenverdienst, vorzeitiger Abbruch,

Krankheit und/oder mangelnde Sprachkenntnisse (Hör- und Leseverständnis).

Laufende QualitätskontrolleDie Mehrheit der Teilnehmenden ist zufrieden bis sehr zufrie-den mit der Massnahme und deren Begleitung. Zudem wurde auch die Zufriedenheit mit der Gastronomie und der Haus-wirtschaft äußerst hoch bewertet. Diese Ergebnisse stimmen uns auch für das kommende Jahr positiv.Im EAF-Team haben wir dank Weiterbildungen (Melba Schu-lung, hamet 2-Schulungen, interne Weiterbildung zum Thema psychische Krankheitsbilder) unsere Kompetenzen festi-gen können. Wöchentliche Intervisionen in interdisziplinärer Zusammensetzung tragen dazu bei, dass wir unser Handeln stetig reflektieren und ausbauen können.Die Kontakte zu den RAV-Beratenden konnten gefestigt wer-den. Im 2. Halbjahr bekamen wir zudem mehrere telefonische Rückmeldungen von RAV-Beratenden aus beiden Sprachregi-onen, die die Qualität unserer Arbeiten sehr schätzen, unter anderem in Bezug auf die hohe Qualität der Berichte sowie den Empfehlungen. Auch diese Rückmeldungen stimmen uns positiv für die weitere Zusammenarbeit und spornen uns bei unserer täglichen Arbeit mit den Teilnehmenden zusätzlich an. Sofern die Anmeldungen sich weiterhin fortsetzen wie bisher, können wir auch das folgende Jahr mit Zuversicht angehen. Wir erwarten sprachlich eine ähnliche Verteilung der Teilneh-menden wie im 2017.

Arbeitsbereiche

96

5343

30

26

26

23

1210

2 1

Uhrmacherei

kaufmännisch

Elektronik

Mechanik

Bäckerei

Hauswirtschaft

Küche

Informatik

Betriebsunterhalt

Restaurant

CAD

Modulnutzung

160

154

134

111

102

15

Diagnostik

Gruppenarbeit

Vorstellungssimulation

Berufsberatung I

Bewerbungsarbeit

Bewerbungsarbeit II

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Die Stiftung Battenberg pflegt ihre Mitgliedschaften in unter-schiedlichen Wirtschaftsverbänden – so die Wirtschafts-kammer Biel-Seeland, der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern oder der Berner KMU, Dachverband der Klei-nen und Mittleren Unternehmen im Kanton Bern. Die praxis-nahe Ausbildung wird dank den Beziehungen zu Wirtschaft und Arbeitgebern des ersten Arbeitsmarktes erst möglich. Wir sind dankbar für die langjährigen Beziehungen zu Prak-tikumsgeber, aber auch für die Offenheit von Unterneh-men und Organisationen, welche neu ein Praktikum in ihrem Betrieb anbieten. Im Berichtsjahr durften wir mehrere Part-ner für einen Besuch unserer Organisation empfangen. Auch erfreuen sich die Seminarräume einer wachsenden Beliebt-heit.

Stiftung Battenberg goes outdoorIn einer unvergesslichen Woche machte die Stiftung Batten-berg dem strategischen Fokus «Battenberg goes outdoor» alle Ehre: Vom Montag, 18. bis Freitag, 22. September 2017 fand eine Integrationswoche auf dem Bielersee statt. Über 150 Personen kamen an Bord des Integrationsschiffes um zu arbeiten, sich zu begegnen und auszutauschen. Das Schiff MS Jura wurde der Stiftung Battenberg von den Lions Clubs offe-riert, deren Mitglieder uns auch jeden Tag tatkräftig begleitet haben. Eine junge interdisziplinäre Battenberg-Crew aus Lernenden hat tageweise zu den fünf Themen Arbeit, Wohnen, Prak-tika, Integration und Schule gearbeitet. Unterschiedliche Gäste wurden informiert, befragt, interviewt und auch bewir-tet. Von Planung, Einladungen, Fragekatalog über Installati-onen, Catering, bis zu Fahrdienst sowie Beschriftung waren verschiedene Vorbereitungen aus den Ateliers der Stiftung

Integration

Netzwerk stärkt das Angebot

Die Wirtschaftsnähe ist ein entscheidender Faktor, um den Stiftungszweck der beruflichen Integration und Bildung von Menschen mit besonde-ren Bedürfnissen zu erfüllen. Der Austausch passiert mit verschiedensten Akteuren.

Die Stiftung Battenberg in der Sendung «Nachgefragt» bei Tele-Bielingue zum Thema «Arbeitsintegration – Eine Fahrt ins Unbe-kannte?» www.battenberg.ch/de/stiftung-battenberg/medien

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Battenberg gefragt. Diese Studienwoche hat den Berufsstolz der Klient/innen und Teilnehmenden, die Eigenverantwortung und den Austausch gestärkt. Das Integrationsschiff war eine grosse Chance, um Bevölke-rung und Wirtschaft für das Thema «Arbeitsmarkt-Integ-ration» zu sensibilisieren und das Potenzial der Lernenden aufzuzeigen. Die Presse hat am Donnerstagvormittag das Bewerbungsseminar auf dem Integrationsschiff miterlebt. Im Bieler Tagblatt erschien am Folgetag ein Artikel mit Fotoauf-nahmen unserer Lernenden. Das Lokalfernsehen nahm das Thema in der Diskussionsrunde «Nachgefragt» auf. So waren Stephan Bickel, Co-Leiter der Druckerei Andres und Prakti-kumsgeber, Patrick Del Torre, der Leiter Intake sowie Markus Gerber, Direktor, Gäste in der halbstündigen Sendung, die auch online abrufbar ist. An einem sympathischen Clubanlass des Lions Club Magg-lingen durften wir über die Integrationswoche berichten und das von den Lernenden erstellte Video fand grossen Anklang bei den Lions Club Mitgliedern. Ein Artikel in der Revue Lion, dem Cluborgan mit über 10'000 Leser/innen, streut das Thema der Arbeitsmarktintegration weiter.

Mit der Schüssinsel gedeiht auch unsere BuvetteDie Vereinbarung mit der Stadt Biel zur Betreibung einer Buvette als Pilotbetrieb im Sommer 2017 und 2018, eröffnete eine weitere Chance, unsere Klientinnen und Klienten mit der Gastronomie-Praxis vertraut zu machen und unser Restaura-tions-Angebot zu den Bieler/innen zu bringen. Konkret sind dies Velofahrer, Hundehalter, Eltern mit Kindern, Joggerinnen, Anwohner oder Angestellte rund um die Schüssinsel. Nach 27 Monaten Planung und Bau entstand der neue, einladende Park auf der Schüssinsel im Gurzelen-Quartier, welcher am 17. Juni 2017 feierlich eingeweiht wurde. Damit wurde auch die Buvette offiziell eröffnet. Die Buvette, welche jeweils am Mittwoch, Freitagabend, Samstag und Sonntag geöffnet war, hatte bis Ende Oktober eine kleine Stammkundschaft gewonnen. Sie schätzten das Menü am Mittwoch und das Angebot von Nuggets, Pom-mes frites, Pasta, Sandwiches, Salaten, Gebäck aus unserer Hausbäckerei, diverse nichtalkoholische und alkoholische Getränke sowie Bioglacé. Mit der Fertigstellung des neuen Quartiers «Jardin du Paradis» erwarten wir mit Freude zusätz-liche Besucherinnen und Besucher für die Saison 2018.

Die Stiftung Battenberg in der Sendung «Nachgefragt» bei Tele-Bielingue zum Thema «Arbeitsintegration – Eine Fahrt ins Unbe-kannte?» www.battenberg.ch/de/stiftung-battenberg/medien

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Sandra HofmannAbsolventin des Programms EAF

in der Stiftung Battenberg

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Arbeitslosigkeit oder eine schwierige persönliche Ausgangs-lage lösen bei Stellensuchenden oft Fragen und Zweifel hin-sichtlich ihrer beruflichen Zukunft aus: Warum sind die Bewerbungen nicht erfolgreich? Wie können vorhandene Kompetenzen bei der Arbeitssuche zielführend eingesetzt werden? Welche beruflichen Alternativen bestehen?Seit dem Frühjahr 2016 bietet die Stiftung Battenberg im Auftrag des beco Berner Wirtschaft eine arbeitsmarktliche Massnahme mit dem Titel «Ermittlung der Arbeitsmarkt-fähigkeit» an (vgl. Seiten 22 und 23). Ziel dieser Massnahme ist die Durchführung einer Standortbestimmung mit stellensu-chenden Personen, um vorhandene Ressourcen sowie even-tuell bestehende Hindernisse für eine Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt offen zu legen. Die Teilnehmenden sollen sich ihrer Kompetenzen und Stärken sowie auch ihrer Schwächen bewusst werden, um sich so für die weitere Stel-lensuche und eine erneute Arbeitstätigkeit zu wappnen.

Während vier bis maximal zwölf Wochen besuchen die Teil-nehmenden verschiedene Module, in welchen konkrete Fähigkeiten, sprachliche, kognitive und/oder manuelle, ermit-telt werden. Sie durchlaufen ein intensives Programm mit diversen Arbeitsproben, diagnostischen Tests und prak-tischen Arbeitseinsätzen. Zusätzlich werden ihre Bewer-bungsunterlagen und ihre Vorgehensweise bei der Stellen-suche kritisch geprüft und sie erhalten von den Fachkräften eine Rückmeldung zu ihrem Auftreten in einem simulierten Vorstellungsgespräch. Bei Bedarf haben die Teilnehmenden

zudem die Gelegenheit, an einem Berufs- und Laufbahnge-spräch teilzunehmen, in welchem unter anderem der Frage nach alternativen beruflichen Wegen nachgegangen wird.

«Ich liebe meinen Beruf als Büroangestellte»Sandra Hofmann hat das Programm AMM EAF durchlaufen und absolvierte den Grossteil ihrer Massnahme im Dienstleis-tungsbereich. Darauf rückblickend meint sie: «Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt und konnte meinen Horizont sozial wie auch beruflich extrem erweitern. Ich kann jetzt meine Stärken, aber auch meine Schwächen im Beruf besser einschätzen und entsprechend handeln. Dies wird mir in Zukunft sicherlich helfen. Ich liebe meinen Beruf als Büro-angestellte, arbeite aber auch gerne mit meinen Händen, um mich kreativ zu betätigen. Deshalb hat mir die handwerkliche Arbeit im zentralen Atelier viel Spass bereitet. Bei meinem praktischen Einsatz im Dienstleistungszentrum wurde ich sehr nett empfangen und die Arbeit machte mir viel Freude. Ich fühlte mich begleitet, wenn ich Fragen hatte, stand man mir kompetent zur Seite. Die Arbeit gab mir Struktur sowie das Gefühl, gebraucht zu werden. Dies ist mir sehr wichtig und verleiht mir Selbstvertrauen für meine weitere Zukunft. Am Ende der Massnahme war ich um viele Erfahrungen rei-cher und gestärkt für die weitere Suche im Arbeitsmarkt.» Frau Hofmann fand erfolgreich den Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt und arbeitet unterdessen als Kundenberaterin im Dienstleistungssektor.

Klarheit schaffen: Ermittlung der ArbeitsmarktfähigkeitMit dem neuen Programm «Ermittlung der Arbeitsmarktfähigkeit» bietet die Stiftung Battenberg Stellensuchenden die Möglichkeit, ihre Stärken und Schwächen gezielt zu analysieren – und das in verschiedenen Abteilungen.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

3 Beruflich-agogische Fachpersonen4 Lehrpersonen30 Ausbildungs- und Abklärungsplätze15 Praktikumsgeber3 neue Buchhaltungsmandate

DIENSTLEISTUNGSBEREICH 27

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Elmedina MaksutiPraktikerin PrA KücheBetagtenheim Ried, Biel

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Das Beispiel von Frau Elmedina Maksuti demonstriert, wel-chen Stellenwert externe Praxiseinsätze für die anschlie-ssende Integration in den ersten Arbeitsmarkt einnehmen. In ihrem Fall half das Praktikum, die Türen zu einer Anstellung zu öffnen: Die künftigen Arbeitgeber konnten sich ein Bild von ihren Fähigkeiten machen und sie als Mensch kennen ler-nen.

Elmedina Maksuti kam nach der obligatorischen Schulzeit und einigen Praktika in diversen Küchen im Sommer 2015 in die Stiftung Battenberg. Sie absolvierte eine praktische Aus-bildung nach INSOS in unserer Küche. Sie lernte unter ande-rem diverse Schnittarten von Gemüse, das Erstellen eines «Mise en place» ausserdem das Vorbereiten von Menükom-ponenten unter Aufsicht sowie – teilweise selbständig – des Salatbuffets. Zu ihren Aufgaben zählte auch das Schöpfen am Büffet sowie diverse Reinigungsarbeiten in der Küche. Die praktische Ausbildung wurde durch interne Schulungen ergänzt. Elmedina Maksuti: «Die interne Schulung war für mich wertvoll und ich wurde gut und individuell unterstützt. In Mathematik habe ich Fortschritte gemacht.»

«Ich weiss, wo mein Platz ist»Im Frühjahr 2017 absolvierte sie ein Praktikum im Betagten-heim Ried. «Ich hatte ähnliche Aufgaben zu erledigen wie im Battenberg und konnte somit das Gelernte anwenden. Das Küchenteam besteht aus acht Personen und sie haben mich gut aufgenommen. Es wird an 365 Tagen im Jahr gekocht.

Ich bekam gute Rückmeldungen und die Verantwortlichen waren zufrieden mit meiner Arbeit. Am Ende des Praktikums kam die Heimleitung auf mich zu und fragte mich, ob ich an einer 80%-Festanstellung interessiert wäre. Ich war sehr erfreut und natürlich habe ich mein Interesse bekundet. Es kam zu einem Gespräch mit einer Person von der IV und der Heimleitung. Danach kam es zu einem zweiten Treffen, bei dem ich meinen Vertrag unterzeichnen konnte. Dank dieser Anstellung fühle ich mich ruhig und sicher und ich weiss, wo mein Platz ist.» Diese Anstellung im ersten Arbeitsmarkt gibt Frau Elmedina Maksuti Halt und erlaubt ihr ein selbständiges Leben. Wir danken der Leitung des Betagtenheims Ried für die Bereit-schaft, Praktikumsplätze anzubieten und für die erfolgreiche Integration eines jungen Menschen.

Wertvolles Praktikum: Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafftDank einer zweijährigen praktischen Ausbildung nach INSOS als Praktikerin PrA Küche hat Frau Elmedina Maksuti eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt gefunden und arbeitet seit Sommer 2017 als Küchenhilfe im Betagtenheim Ried in Biel.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

6 Berufsbilder: Koch/Köchin EFZ, Küchenangestellte(r) EBA, Praktiker/in PrA Küche; Bäcker-Konditor(in) EBA, Praktiker/in PrA Bäckerei-Kon-ditorei; Restaurationsangestellte(r) EBA13 Ausbildungsplätze3 Abklärungsplätze4 Beruflich-agogische Fachpersonen30 Praktikumsgeber 30'000 Mahlzeiten pro Jahr1 Neueröffnung: Buvette auf der Schüssinsel

GASTRO UND EVENTS

Neues Angebot im 2017Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Ausbildungs- und Abklärungsplät-zen haben wir den Restaurationsbereich weiter ausgebaut und seit dem Juni 2017 Restaurant und Gartenterrasse auch am Samstag geöffnet. Auch innovative Ideen waren gefragt. So hat das Gastronomie-Team das Ange-bot «Fondeux» entwickelt, ein Fondue chinoise einmal anders – jeden Freitag/Samstag Abend zu geniessen. Der Catering-Betrieb der Buvette ergänzt das neue Angebot zusätzlich.

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Rafaël ReyesLernender Mediamatik EFZin der Wohngruppe Stiftung Battenberg, Biel

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Ziel des Wohnens in der Gemeinschaft ist es, die Sozial-kompetenzen zu stärken und den Zusammenhalt unter den Bewohnern zu fördern. Zudem profitieren sie auf diese Art von einem strukturierten Alltag. Damit die Jugendlichen und Erwachsenen in ihrem Umfeld förderliche Rahmenbe-dingungen antreffen, ist das Wohnteam gut mit den Integ-rationsfachpersonen (IFP) sowie den beruflich agogischen Fachpersonen (BAF) vernetzt. Das Wohnsetting wird den spezifischen physischen und psychischen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner angepasst. Die Wohnbetreu-ung und die Wohnbegleitung unserer Klienten sind somit auf eine maximale Autonomie im Alltag ausgerichtet.

«Herbstaktivitätenwoche war cool»Um den Alltag im Internat der Stiftung Battenberg zu illus-trieren, werden zwei jugendliche Klienten porträtiert. Ken-neth Kempf (17) absolviert zurzeit eine Ausbildung in Betriebsunterhalt (vgl. Seiten 32 und 33) und Rafaël Reyes (17) als Mediamatiker. Sie haben sich im letzten Sommer im Internat kennengelernt und Freundschaft geschlossen. Ihre Freizeit verbringen sie gerne zusammen, frönen dem viel-fältigen Sport-und Freizeitangebot, treiben Fitness, gehen ins Schwimmbad oder spielen Billard – eine willkommene Abwechslung zum Berufs-und Wohnalltag. Am meisten Spass hat ihnen jedoch die Herbstaktivitätenwoche (HAW) der Jugendwohngruppe gemacht. Diese Aktivitätenwoche schafft Möglichkeiten für wertvolle soziale Begegnungen. In dieser Zeit konnten die Jugendlichen ihre persönlichen Gren-

zen im Zusammenhang mit ihrer Beeinträchtigung erfahren und erkennen. Diese Woche hat zudem für das Wohnteam wichtig Informationen über die verschiedenen Kompetenzen der Klientinnen und Klienten geliefert und bot eine Gelegen-heit für die Schaffung einer Vertrauensbasis, welche von gro-ssem Wert für die zukünftige Begleitung ist.Kenneth geniesst es, im Restaurant zu essen. Vor seinem Morgenessen jedoch erhält er von der zuständigen Betreu-ung des Wohnteams seine täglichen Medikamente. Die Betreuenden unterstützen alle Klientinnen und Klienten bei medizinischem Bedarf, organisieren und koordinieren Pfle-gedienstleistungen mit externen Ärzten und den Integrati-onsfachpersonen.

Rafaël gefällt das wöchentliche Kochen in der der Jugend-wohngruppe. Dabei wählen die Jugendlichen in einer klei-nen Gruppe ein Menü aus, welches sie anschliessend selber kochen. Der Einkauf und der Abwasch werden auch von den Jugendlichen erledigt, die SozialpädagogInnen stehen ihnen lediglich beratend und – wo nötig – anleitend zur Seite.Erst Regeln machen einen strukturierten Alltag möglich. Des-halb unterzeichnen die Klientinnen und Klienten bei ihrem Eintritt in die Wohngruppe einen Vertrag. Rafaël erachtet diese Regeln als wichtig, ihm geben sie Sicherheit und Orien-tierung. Er betont, dass er die Regeln nicht einengend empfin-det und autonomes Handeln dennoch möglich ist. Auf diese Weise gewährleistet die Stiftung Battenberg eine fachliche Begleitung in die Selbstständigkeit.

Unterstützen,  Begleiten,  Integrieren!Das Internat bietet Wohnformen mit unterschiedlichem Betreuungsgrad an, die den Jugendlichen und Erwachsenen den Weg in die Selbstständigkeit vereinfachen sollen. Dies ist ein Grundpfeiler der Sozialintegration.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

60 Wohnplätze3 Wohnformen: Wohnbetreuung Jugendliche, Wohnbetreuung Erwach-sene, Wohnbegleitung24 französischsprachige Bewohner/innen21 deutschsprachige Bewohner/innen 7 Bezugspersonen: SozialpädagogInnen und Pflegefachpersonal2 Nachtwachen

WOHNEN UND GESUNDHEIT 31

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Kenneth KempfPraktiker PrA Betriebsunterhalt

Stiftung Battenberg, Biel

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Bevor Kenneth Kempf in die Lehre eintrat, schnupperte er in mehrere Bereichen der Stiftung Battenberg hinein. Gemein-sam mit der zuständigen Integrationsfachperson und in Zusammenarbeit mit den Berufsbildnern entschied er sich dann für eine Lehre im Betriebsunterhalt der Stiftung Bat-tenberg, welche diese Ausbildung seit vergangenem Som-mer anbietet. Seine Wahl entspricht sowohl seinen Interessen als auch seinen Fähigkeiten. Dass es die Stiftung Battenberg sein musste, das war für ihn ganz einfach klar, einen ande-ren Ausbildungsplatz hat er sogar abgewiesen. «Mir hat es im Betriebsunterhalt gefallen. Die Arbeit ist abwechslungsreich und: Ich kann auch draussen arbeiten. Das gefällt mir!»Auf den Ausbildungsstart hat er sich gefreut. Er arbeite lie-ber als in der Schule zu sitzen, die Abwechslung tue ihm gut, er sei nun auch in der Berufsschule motiviert dabei, erklärt der 17-jährige dazu. Er betrachtet diese Ausbildung als ers-ten Schritt in die berufliche Zukunft, denn, so Kenneth: «Ich werde nach der Lehre eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt suchen, das ist mein grosses Ziel.»

«Gespannt, was ich noch alles lerne»Im August 2017 begann für Kenneth Kempf die Lehre als Prak-tiker PrA Betriebsunterhalt mit interner Schule und damit eine spannende Zeit, in der für ihn alles neu war: der Umgang mit den Werkzeugen, das Erlernen einfacher Techniken von verschiedenen Arbeiten. Die Unterstützung des Berufsbild-ners und der Integrationsfachperson sind in dieser Phase wichtig. Es wird eine Vertrauensbasis aufgebaut, welche für

einen erfolgreichen Abschluss den nötigen Halt bietet. Einen ersten Meilenstein auf seinem Weg hat er bereits erreicht, indem er die Probezeit von drei Monaten erfolgreich bestanden habe. Vor dem Probezeitgespräch sei er jedoch nervös gewesen, habe nicht gewusst, wie es ausgeht: Denn in der ersten Zeit fand er alles körperlich sehr anstrengend, dann sei er auch einfach mal hingesessen, obwohl er Arbeit zu erle-digen gehabt hätte.

«Ich bin stolz im Betriebsunterhalt tätig zu sein», sagt Ken-neth Kempf. Die Rückmeldungen über seine Arbeit von ver-schiedenen Mitarbeitern freuen ihn. Auch die Kritik und Verbesserungsvorschläge seines Berufsbildners seien ihm wichtig, schliesslich lerne man aus Fehlern ja. Der angehende Praktiker PrA Betriebsunterhalt fühlt sich in der Stiftung Bat-tenberg, wo er auch wohnt (vgl. Seite 30 und 31), rundum wohl. Er sei offen und gespannt auf das, was ihn Weiteres in seiner Ausbildung erwartet.

Probezeit geschafft: Der erste Schritt in die berufliche ZukunftMit der Ausbildung Praktiker PrA Betriebsunterhalt bietet die Stiftung Battenberg eine neue Berufswahlmöglichkeit. Herr Kenneth Kempf hat sich für diesen Weg entschieden und freute sich riesig, als er die Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht hatte.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

5 Fachkräfte Arbeitseinsatz2 Beruflich agogische Fachpersonen3 Lernende in den Bereichen Praktiker/-in PrA Betriebsunterhalt und Hauswirtschaftspraktiker/-in EBA)4 Abklärungsplätze3 Praktikumsgeber3 Betriebsfahrzeuge1 Transportdienst

FACILITY SERVICE UND INFRASTRUKTUR 33

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David Ferreira-PereiraSupported Education Printmedienpraktiker EBA

bei Gessler.Zwahlen SA in Saint-Blaise

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Herr Ferreira kam in die Stiftung Battenberg, nachdem er seine Tätigkeit als gelernter Maurer aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. In unserem Fachbereich Kommu-nikation & Marketing gefielen ihm die praktischen Arbeiten. Dies, obwohl er an manchen Tagen körperlich nicht in der Lage war, Drucksachen zu stapeln oder schwere Papierbogen zu heben. Die enge Begleitung durch das Team von Integra-tionsfachperson und Berufsbildner waren in dieser Zeit von wesentlicher Bedeutung. Herr Ferreira freute sich, als seine Gesundheit stabiler wurde und er die in unserem Atelier erlernten Fähigkeiten zuerst tageweise, später auch wochen-weise während des Praktikums bei der Druckerei Gessler.Zwahlen (Saint Blaise) anwenden konnte.

«Ich weiss jetzt was ich kann»Praxiseinsätze bei externen Unternehmen bringen neben Erfahrungen und Kenntnissen auch wichtige wertvolle Kontakte im ersten Arbeitsmarkt. David Ferreira hat diese Chance erkannt und sich vom ersten Tag an das Ziel gesetzt, in Zukunft in der Druckerei des Praktikumsgebers arbeiten zu können. Herr Nora, sein heutiger Arbeitgeber erinnert sich: «Der Einstieg ins Praktikum war für Herr Ferreira nicht einfach. Aber, er nahm seine Aufgaben ernst, setzte sich ein und konnte sich so laufend verbessern. Seine Motivation ist gross und heute macht es Spass, mit ihm zu arbeiten. Kürz-lich konnte ich ihm eine Ausrüstarbeit anvertrauen, bei der er äusserst präzise arbeiten musste. Unsere Kunden kommen teilweise aus dem Luxussegment und haben entsprechende Qualitätsansprüche.»

Herr Ferreira ist im ersten Lehrjahr zum Printmedienprak-tiker EBA und wird von uns im Rahmen einer Supported Education begleitet. Dazu gehört bei ihm auch, dass er ein-mal pro Woche das Learning Center in der Stiftung Batten-berg besucht. Für ihn ist es wichtig zu wissen, dass er sich bei Schwierigkeiten per E-Mail, WhatsApp oder Telefon an seine Bezugsperson wenden kann. Er fasst das Zusammenar-beitsverhältnis mit seinen Bezugspersonen ganz einfach mit «Rundum-Gewinn» zusammen.

Herr Nora unterstützt seinen Lernenden Printmedienprak-tiker, damit er noch während der Lehre seinen Fahrausweis machen kann. Ein Vorteil, der ihn noch vielseitiger einsetz-bar macht, zum Beispiel, um Ware auszuliefern. «Zu einem Arbeitsangebot von Gessler. Zwahlen würde ich sofort ‹Ja!› sagen», meint Herr Ferreira. Sollte sein Weg ein anderer sein, vertraut er auf das angestrebte EBA-Diplom und darauf, dass er weiss, zu welchen Leistungen er fähig ist. Wir danken Gess-ler.Zwahlen für ihr Engagement zugunsten Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Für wertvolle Kontakte: Praxiseinsatz im ersten ArbeitsmarktDavid Felipe Ferreira Pereira war im ersten Jahrgang Absolvent der Ausbildung Praktiker PrA Printmedien im Fachbereich Kom-munikation & Marketing. Im Rahmen einer Supported Education begleiten wir ihn jetzt in seiner Lehre zum Printmedienpraktiker EBA bei einem externen Partner.

Der Fachbereichin Zahlen im 2017

5 Berufsbilder: Polygraf/in EFZ, Interactive Media Designer EFZ, Mediamatiker/in EFZ, Printmedien-praktiker/in EBA, Praktiker/in PrA Printmedien18 Ausbildungs- und Abklärungsplätze3 Beruflich-agogische Fachpersonen10 Praktikumsgeber 88 Auftraggeber

Neue Berufe im Fachbereich Kommunikation & MarketingWir freuen uns, dass zum ersten Mal 8 Personen ihre 4-jährige Lehre als Mediamatiker EFZ oder Interactive Media Designer EFZ in der Stiftung Battenberg im August 2017 begonnen haben. Fachkräfte dieser jungen Berufe werden immer mehr nachgefragt. Die ersten Praktiker PrA Printme-dien haben im Berichtsjahr ihr Diplom erhalten.

KOMMUNIKATION & MARKETING 35

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36 Stiftungsrat, Direktion und Betriebsleitung

Stiftungsrat

Von links nach rechts:

Heinz RuchEhemaliger Vorsteher des Städtischen Arbeitsamtes der Stadt Biel

Jean-Daniel PascheStiftungsratspräsidentPräsident Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH, Nidau

Beat AeschbacherDirektor Berufsbildungszentrum Biel, Pieterlen

Bruno MeisterStiftungsrats-Vize-PräsidentGeschäftsführer Comamed GmbH, Grenchen

Georges PestalozziExperte Sozialversicherungsrecht Inclusion Handicap Bern, Nidau

Jesus FernandezRegionalsekretär UNIA Biel-Seeland/Kanton Solothurn, Nidau

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Betriebsleitung

Von links nach rechts:

Dominik StrobelLeiter Finanzen, Co-Leiter Dienstleistungsbereich, Biel

Christina UnternährerCo-Leiterin Dienstleistungsbereich, Biel

Bruno Joder Leiter Industriebereich, Biel

Markus GerberDirektor, Büetigen

Eveline Ebinger RacordonLeiterin Qualitäts- und Prozessmanagement, Biel

Birgit CataneseLeiterin HR-Management, Lüscherz

Foto wird noch retouchiert 37

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38 JahresrechnungWie agierte die Stiftung Battenberg im Geschäftsjahr 2017, welches geprägt wurde durch Nachfragerückgang in einzelnen Dienstleistungsbereichen, erhöh-tem Leistungs- und Konkurrenzdruck sowie bevorstehenden Tarifreduktionen für das Jahr 2018? Das wirtschaftlich-soziale Unternehmen Battenberg schliesst das Jahr 2017 positiv mit einem kleinen Gewinn von CHF 5'586.93 ab und meis-terte das ausserordentlich anspruchsvolle Geschäftsjahr 2017 erfolgreich.

Zur Kompensierung des Umsatzrückgangs bei den beruflichen Massnahmen wurde basierend auf dem Budgetbeschluss im Januar 2017 ein Entwicklungs- und Restrukturierungsprogramm gestartet mit dem Ziel den Umsatz zu erhöhen und die Kosten zu senken (vgl. Seite 10 und 11). Mit dem Zuschlag für das Programm AMM Transfer des beco ab 01.01.2018 konnte im Frühsommer 2017 ein grosser Auftrag gewonnen werden. Im Frühherbst konnte mit dem Beschäftigungs- und Integrationsangebot (BIAS) für die Stadt Biel ein weiterer neuer Auftrag ab 01.01.2018 eingeholt werden. Die Organisations- und Geschäftsentwicklung im Wohnbereich ging im Berichtsjahr einher mit einem kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach Wohndienstleistungen. . Als Sofortmassnahme wurden im Som-mer 2017 zu Büros umgenutzte Zimmer wieder zu Zimmer umfunktioniert. Die Umbauarbeiten und die neue Möblierung waren nicht budgetiert. Die Erweiterung des Angebots der Gastronomie (Buvette Schüssinsel) und der Aktion «Jeder Gast zählt», die Neupositionierung des Uhrenbereichs und Faci-lity Services und der Aufbau des Fundraising waren weitere wichtige Aufbau-arbeiten innerhalb des Entwicklungs- und Restrukturierungsprogramms. Die zusätzlichen Erträge und/oder tieferen Kosten aus diesen Massnahmen entfalten ihre vollumfängliche Wirkung erst ab dem Jahr 2018.

Die im Rahmen des Entwicklungs- und Restrukturierungsprogrammes erarbei-tete Neuorganisation wurde im zweiten Semester mit den Auswirkungen der Fusion mit der Stiftung AK15 ab dem 1. Januar 2018 ergänzt und konkretisiert. Die Umsetzung der Neuorganisation wurde nach Möglichkeit bereits im letzten Quartal eingeleitet. So erfolgt zum Beispiel die Funktionsübergabe im Wohnbe-reich im Dezember 2017.Die ausserordentlichen Arbeiten für die Weiterentwicklung wurden teilweise aktiviert. Die Rückstellung für die Unternehmensentwicklung wurde aufgelöst. Die Tarifreduktion ab 2018 bei den Ausbildungsaufträgen ist eingetroffen. Die a.o. Kosten für das Fusionsprojekt bis zum Vertragsabschluss finanzierte die Stif-tung Battenberg durch Entnahme aus dem Fondskapital .

Finanzperspektive – AusblickMit der Fusion mit der Stiftung AK15 ab 01.01.2018 wird die Dienstleistungspa-lette wesentlich ergänzt. Die Tarife für die Integrationsdienstleistungen zuguns-ten der öffentlichen Hand sind nach wie vor unter Druck. Aufgrund der neuen Unternehmensgrösse und unter Ausnützung der nötigen Synergieffekten ist die finanzielle Ausgangslage einerseits gut, muss jedoch laufend überwacht und ver-bessert werden, dies bedingt weitere Geschäftsentwicklungen, Strukturanpas-sungen sowie Kostenreduktionen.

Die Zahlentabellen, Grafiken und Ausführungen zur Bilanz und Erfolgsrech-nung sowie der Anhang und Revisionsbericht auf den nachfolgenden Seiten geben im Detail Aufschluss über die finanzielle Situation.

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Bilanz per 31. Dezember 2017

Aktiven Eröffnungsbilanz 2017 Schlussbilanz 2017 Abweichung UmlaufsvermögenFlüssige Mittel 80'208.81 206'404.75 126'195.94 Forderungen aus Lieferungen/Leistungen 1'299'933.64 1'198'842.90 -101'090.74 Übrige kurzfristige Forderungen 52'137.35 641.90 -51'495.45 Vorräte, nicht fakturierte Dienstleistungen 81'540.00 106'230.00 24'690.00 Transitorische Aktiven 308'469.00 290'893.40 -17'575.60Total Umlaufsvermögen 1'822'288.80 1'803'012.95 -19'275.85

AnlagevermögenÜbrige Finanzanlagen 82'267.85 82'273.90 6.05Betriebseinrichtungen 1'142'000.00 762'000.00 -380'000.00Fahrzeuge 0.00 90'000.00 90'000.00Immobile Sachanlagen 14'592'264.00 14'237'400.65 -354'863.35 Immaterielle Werte 100'000.00 410'000.00 310'000.00 Total Anlagevermögen 15'916'531.85 15'581'674.55 -334'857.30

Flüssige Mittel Fonds 1'875'630.22 1'099'994.00 -775'636.22

Total Aktiven 19'614'450.87 18'484'681.50 -1'129'769.37 Passiven

FremdkapitalKurzfristiges FremdkapitalVerbindlichkeiten aus Lieferungen, Leistungen 405'377.12 309'437.64 -95'939.48 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 40'293.49 154'682.07 114'388.58 Transitorische Passiven 453'141.10 463'056.95 9'915.85Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (KK Investitionsfinanzierung) 1'379'029.25 1'251'500.85 -127'528.40 Total kurzfristiges Fremdkapital 2'277'840.96 2'178'677.51 -99'163.45

Langfristiges FremdkapitalLangfristige verzinsliche Verbindlichkeiten (Hypothek) 4'525'000.00 4'425'000.00 -100'000.00Rückstellungen für Umstrukturierungen 0.00 0.00 0.00Rückstellungen für Sachanlagen 20'000.00 20'000.00 0.00Restrukturierung für Unternehmungsentwicklung 350'000.00 0.00 -350'000.00Total langfristiges Fremdkapital 4'895'000.00 4'445'000.00 -450'000.00

Fondskapital 1'979'726.07 1'647'396.57 -332'329.50

OrganisationskapitalStiftungskapital 106'200.00 106'200.00 0.00Neubewertungsreserven– davon Aufwertungen vom historischen Anschaffungswert zum Buchwert 3'441'878.90 3'188'015.55 -253'863.35 – davon Aufwertungen bis zum historischen Anschaffungswert 6'737'785.10 6'737'785.10 0.00 Bilanzverlust/Bilanzgewinn 156'168.35 176'019.84 19'851.49Jahresgewinn/Jahresverlust 19'851.49 5'586.93 -14'264.56Total Organisationskapital 10'461'883.84 10'213'607.42 -248'276.42

Total Passiven 19'614'450.87 18'484'681.50 -1'129'769.37

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Kommentar und Illustration zur Bilanz per 31. Dezember 2017

AktivenDas Umlaufsvermögen verzeichnet gegenüber der Eröff-nungsbilanz eine Abnahme von CHF 19'276.Die Flüssigen Mittel Fonds haben mit CHF 1'099'994 das Fondskapital von CHF 1'647'397 per Ende Jahr nicht vollum-fassend ausfinanziert, mit den operativ vorhandenen flüssi-gen Mitteln sowie der potentiellen Liquidität, wäre eine Aus-finanzierung möglich gewesen. Für die Weiterentwicklung der Stiftung Battenberg ist grundsätzlich genügend Liquidität vorhanden.Aufgrund von geringer Investitionstätigkeit und den Abschreibungen verminderte sich der Wert der Betriebsein-richtungen. Der Ersatz der 16jährigen Fahrzeuge führte zu einem Wertzuwachs von CHF 90'000. Die Immobilie der Stif-tung Battenberg weist einem Wert von CHF 14'237'400 auf. Die Abnahme von CHF 354'863 ist mit CHF 253'863.35 haupt-sächlich auf die Neubewertung der Immobilie im Herbst 2017 zurückzuführen. Der Bewertungsunterschied führte ebenfalls zu einer Verminderung der Neubewertungsreserve von CHF 253'863.35 in den Passiven.Aktivierungen von Entwicklungskosten von CHF 360'000 führten nebst den Abschreibungen von CHF 50'000 bei den Immateriellen Werten zu der Bestandeszunahme von CHF 310'000.

PassivenDas Fremdkapital nahm um CHF 99'163 ab. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf den tieferen Bestand der kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten zurückzuführen. Die Hypothek wurde wie geplant um CHF 100'000 amorti-siert. Die Rückstellung für Unternehmensentwicklung wurde vollständig aufgelöst. Die a.o. Kosten für das Fusionsprojekt bis zum Vertragsab-schluss finanzierte die Stiftung Battenberg durch Entnahme aus dem Fondskapital . Aus diesem Grund ist das Fondskapi-tal tiefer als im Vorjahr.Die Neubewertungsreserve weist nach der Bewertung vom Herbst 2017 einen Wert von CHF 9'925'800 auf und ist mit 53.7% die grösste Position in den Passiven.

Total Umlaufsvermögen

Total Anlagevermögen

Kurzfristiges Fremdkapital

Langfristiges Fremdkapital

Fondskapital

Stiftungskapital

Neubewertungsreserven

Jahresergebnis 2017

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Erfolgsrechnung 2017

Betriebsertrag Nettoerlöse aus Leistungen der beruflichen Integration 10'731'789.10 9'715'486.05 -1'016'303.05Nettoerlöse aus Erzeugnissen Produktion 289'890.02 349'289.38 59'399.36

Nettoerlöse aus Dienstleistungen 549'551.73 648'887.42 99'335.69 Total Betriebsertrag 11'571'230.85 10'713'662.85 -857'568.00 Materialaufwand, Waren und Drittleistungen

Materialaufwand und Warenaufwand Ausbildung 211'680.43 179'133.05 -32'547.38

Materialaufwand und Warenaufwand Produktion 100'512.74 85'240.07 -15'272.67 Materialaufwand und Warenaufwand Dienstleistungen 414'394.51 401'707.84 -12'686.67

Übriger direkter Material- und Warenaufwand 19'857.70 22'337.95 2'480.25 Total Materialaufwand, Waren und Drittleistungen 746'445.38 688'418.91 -58'026.47 Betriebsaufwand Personalaufwand 8'468'552.96 8'072'662.08 -395'890.88 Mieten (Verrechnung von Liegenschaft) 903'568.45 905'511.15 1'942.70 Nebenkosten intern (Verrechnung von Liegenschaft) 145'000.00 140'000.00 -5'000.00Unterhalt, Reparaturen, Ersatz, Leasing mobile Sachanlagen 183'122.15 148'849.98 -34'272.17 Fahrzeug- und Transportaufwand 23'201.60 27'907.85 4'706.25 Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren 36'267.70 37'233.50 965.80 Energie- und Entsorgungsaufwand 9'202.75 8'392.35 -810.40 Informatikaufwand 241'462.66 257'625.29 16'162.63 Verwaltungsaufwand 286'646.20 307'458.59 20'812.39 Werbeaufwand 16'074.90 19'043.80 2'968.90 Übriger betrieblicher Aufwand 1'047.60 6'446.50 5'398.90 Total betrieblicher Aufwand 10'314'146.97 9'931'131.09 -383'015.88 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 518'778.64 528'742.93 9'964.29 Abschreibungen und Wertberichtigungen Entwicklungskosten 50'000.00 50'000.00 0.00Betriebsergebnis vor Finanzerfolg -58'140.14 -484'630.08 -426'489.94

2016 2017Abweichung

gegenüber Vorjahr

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AufwandIm betrieblichen Aufwand ist der Personalaufwand mit CHF 8'072'662 oder 81,3% die grösste Aufwandposition. Aufgrund des prognostizierten Umsatzrückgangs bei den Dienstleis-tungen der beruflichen Integration wurde mit Hilfe von Kos-teneinsparungen der Personalaufwand gegenüber dem Vor-jahr vermindert. Die Miet- und Nebenkosten (CHF 1'045'511) und der Verwaltungs- und Informatikaufwand sind die wei-teren grossen Aufwandpositionen. Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen liegen leicht über dem Vorjahr.

ErtragGegenüber dem Vorjahr ist der Betriebsertrag, hauptsäch-lich aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen in der Zuweisung von Klienten, gesamthaft um CHF 857'568.00

Kommentar zur Erfolgsrechnung 2017

tiefer. Die Nettoerlöse aus den Leistungen für die berufli-che Integration betragen CHF 9'715'486 und machen 90,7% des Ertrages aus. Gegenüber dem Vorjahr ist der Minderer-trag knapp über 1 Mio. In den Nettoerlösen aus Erzeugnis-sen Produktion sind die Kundenarbeiten, welche die Stiftung Battenberg in den Bereichen Uhrmacherei, Elektronik und Mechanik erbringt, zusammengefasst. Die Nettoerlöse aus Dienstleistungen beinhalten die Kundenarbeiten des Fachbe-reichs Kommunikation & Marketing, des Treuhandbereichs, der Bürodienstleistungen und den gastronomischen Dienst-leistungen (Restaurants und Partyservice).

ZentrumsrechnungDie Zentrumsrechnung weist einen Überschuss von CHF 89'087 aus.

Betriebsergebnis vor Finanzerfolg -58'140.14 -484'630.08 -426'489.94 Finanzaufwand 30'868.96 18'918.53 -11'950.43 Finanzertrag 39.51 48.30 8.79 Finanzerfolg -30'829.45 -18'870.23 11'959.22 Ertrag aus freien Zuwendungen 28'517.70 37'670.50 -9'152.80 Verwendung der Zuwendungen -28'517.70 -37'670.50 -9'152.80 Ertrag aus zweckgebundenen Zuwendungen 0.00 0.00 0.00Total Ertrag aus Zuwendungen 0.00 0.00 0.00 Betriebsergebnis nach Finanzerfolg und Zuwendungen -88'969.59 -503'500.31 -414'530.72 Ausserordentlicher Aufwand 0.00 300'000.00 300'000.00 Ausserordentlicher Ertrag 0.00 720'000.00 720'000.00Total ao, einmaliger oder periodenfremder Erfolg 0.00 420'000.00 420'000.00 Betriebsfremder Aufwand 0.00 0.00 0.00Betriebsfremder Ertrag 0.00 0.00 0.00Total betriebsfremder Erfolg 0.00 0.00 0.00 Total nach ao und betriebsfremdem Erfolg -88'969.59 -83'500.31 5'469.28 Aufwand Zentrum 1'602'011.45 1'373'713.12 -228'298.33 Ertrag Zentrum 1'477'453.98 1'462'800.36 -14'653.62 Erfolg Zentrumsrechnung vor Entnahme -124'557.47 89'087.24 213'644.71 Entnahme aus Restrukturierungsrückstellung 233'378.55 0.00 -233'378.55 Erfolg Zentrumsrechnung nach Entnahme 108'821.08 89'087.24 -19'733.84 Betriebsergebnis nach Erfolg Zentrumsrechnung 19'851.49 5'586.93 -14'264.56

2016 2017Abweichung

gegenüber Vorjahr

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Anhang zur Jahresrechnung 2017 2016

1 In der Jahresrechnung angewandte Grundsätze, Keine Keine soweit diese nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind 2 Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen Keine Keine der Bilanz und der Erfolgsrechnung 3 Gesamtbetrag der netto aufgelösten Keine Keine Wiederbeschaffungsreserven und der darüber hinausgehenden stillen Reserven 4 Weitere vom Gesetz verlangten Angaben Keine Keine 5 Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt 66.28 73.59 6 Restbetrag der Verbindlichkeiten aus kaufvertrags- Keine Keine ähnlichen Leasinggeschäften und Leasingverpflichtungen über 12 Monate hinaus 7 Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 78'237.70 Keine 8 Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten Dritter Keine Keine bestellten Sicherheiten Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven BEKB, Limite Betriebskredit/Investitionskredit 1'450'000.00 1‘450‘000.00 Grundpfand Liegenschaften 5'670'000.00 5’670’000.00 9 Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Keine Keine Aktiven unter Eigentumsvorbehalt 10 Rechtliche und tatsächliche Verpflichtung aus Keine Keine Eventualverbindlichkeiten 11 Ausserordentliche, einmalige oder periodenfremde Positionen der Erfolgsrechnung Aktivierter Entwicklungsaufwand 360'000.00 Keine Neupositionierung, Fundraising, Basis Verträge und Eigenleistungen Restrukturierung 2017/2018 Aktivierung und Bewertung nach SWISS GAAP FER 2,13 Abschreibung aktivierter Entwicklungsaufwand 50'000.00 50'000.00 Ausserordentlicher Ertrag 720'000.00 273'378.55 Auflösung Rückstellungen Umstrukturierungen 350'000.00 253‘378.55 Auflösung z.L. Fondskapital 300'000.00 Keine Auflösung z.L. Spendenfonds 70'000.00 Keine Ausserordentlicher Aufwand 300'000.00 20'000.00 Bildung Rückstellungen für Investition Keine 20‘000.00 Fusionsaufwand mit Stiftung AK15 300'000.00 12 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Fundraising. Drosos Stiftung, Zürich, Förderbeitrag Talentschule 311'000.00 13 Vorzeitiger Rücktritt der Revisionsstelle Nein Nein 14 Übrige Erläuterungen Fonds Fondskapitalien 1‘979‘726.07 1‘875'636.22 Einlagen – Spenden 37'670.50 104‘095.85 Einlagen – Zinsen – – Entnahmen – Spesen -370'000.00 -6.00 Bilanzausweis 1'647'396.57 1'979'726.07 Zentrumsrechnung Leerstand Räumlichkeiten 31.12., Ausfall Mietertrag

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Bericht der Revisionsstelle zur Eingeschränkten Revision an den Stiftungsrat der Stiftung Battenberg Biel, Biel. Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) der Stiftung Battenberg Biel, Biel, für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur eingeschränkten Revision. Danach ist die Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der beim geprüften Unternehmen vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns, nicht dem angewandten Standard nach Swiss GAAP FER, dem Gesetz, den Statuten, den Reglementen und den Allgemeinen Vertragsbedingungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV, dem beco Berner Wirtschaft sowie dem Leistungsvertrag mit der IV-Stelle Kanton Bern entsprechen. Büren an der Aare, 8. März 2018 TRZ Treuhand Zulauf AG

H. Zulauf

dipl. Buchhalter/Wirtschaftsprüfer zugelassener Revisionsexperte RAB Beilage: Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang) Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns

Revisionsbericht

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merci beaucoup!

Spendenpartner

Treue und neue SpenderDie private Stiftung Battenberg ist als wirtschaftlich-soziales Unternehmen organisiert. Mit unseren Hauptauftraggeber haben wir einen Leistungsvertrag, entsprechend werden wir für unsere Kerndienstleistung, der beruflichen Integration und Bildung, abgegolten. Die über 50-jährige Stiftung Battenberg, welche unter der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht steht, erfreut sich seit vie-len Jahren treuen Spenderinnen und Spender. Darunter sind Privatpersonen, Organisationen und Firmenkunden, einige von ihnen kennen wir, andere nicht. Im Berichtsjahr durf-ten wir vermehrt auch Anlass-Spenden entgegen nehmen. Jubilare oder Hinterbliebene haben sich anstelle von Blu-men oder Geschenke eine Unterstützung der Stiftung Bat-tenberg gewünscht. Über diese Spenden haben wir uns sehr gefreut. Wir waren auch im Dialog mit Personen, welche für eine genau umschriebene Leistung einen Beitrag zu leis-ten wünschten. Die Zuwendungen im 2017 beliefen sich auf CHF 37'670.50 Wir sind äusserst dankbar für diese Spenden. Sie ermöglichen uns Anschaffungen oder Aktionen, wel-che sonst nicht möglich wären. Dazu gehören beispielsweise die alljährlich stattfindende Herbstferienwoche der Wohn-gruppe, die Aktivitäten rund um die Integrationswoche oder Anschaffungen für den Wohnbereich und Aufenthaltsbe-reich der Stiftung Battenberg.

Neben den Geldspenden gilt: Jedes Praktikum zählt. Dank der Bereitschaft von Unternehmen und Organisationen, Prakti-kumsplätze anzubieten und ihre Zeit für unsere Klient/innen einzusetzen, wird die berufliche Integration praktisch mög-lich. Wir freuen uns, wenn Partner aus der Wirtschaft unseren Stiftungszweck auch mit einer Praktikumsspende unterstüt-zen.Die Zusammenarbeit mit dem Verein «Freunde der Stiftung Battenberg» schätzen wir sehr. Ihre langjährige Unterstüt-zung ist uns sehr wichtig und wir richten einen besonderen Dank an den Verein «Freunde der Stiftung Battenberg».

Neue Fundraising-AktivitätenDen Spenderinnen können wir fast nicht genug danken. Ihre Unterstützung hat neben der Sach- oder Geldspende auch einen symbolischen Wert: Sie zeigen uns damit, dass ihnen die Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnis-sen etwas wert. Das hat der Stiftungsrat erkannt und im 2017 Fundraising als neue Disziplin eingeführt. Im Berichtsjahr hat die Planung der für nicht-gewinnorientierte Organisationen immer wichtiger werdende Bereich begonnen. Um den Kon-takt mit den Spendern aufzubauen, wurden Privatspender mit einem Dankesmailing angeschrieben sowie im Herbst zu einem exklusiven Fondeux ins Restaurant Battenberg eingela-den. Dabei haben wir wertvolle Kontakte knüpfen können. In einem Fundraising-Konzept werden die Programmbereiche fürs Fundraising vertieft und damit im Jahr 2018 die Grund-lagen für die Spendenaktivitäten der nächsten Jahre geschaf-fen. Hinzu gekommen ist eine neue Zusammenarbeitsform: Für ein innovatives Integrationsprojekt konnten wir einen Busi-nessplan einreichen und erhalten in den nächsten vier Jahren einen Unterstützungsbeitrag einer Förderstiftung (siehe dazu auch Seite 11).

Wir danken allen Gönnerinnen und Gönnern und Sponsoren herzlich für die grosszügige Unterstützung. Und freuen uns über jede Zuwendung, unabhängig von Art oder der Höhe des Betrages. IBAN: CH65 0079 0041 8180 2923 0

Pia Banderini

Leiterin Marketing & Fundraising

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ImpressumHerausgeber Stiftung Battenberg, Stiftungsrat und DirektionGestaltung/Satz Stiftung Battenberg, Ausbildungsatelier Kommunikation & MarketingZentralstrasse 63 , Biel-BienneDruck Ediprim AG, Biel-BienneAuflage vom XX.XX.20183600 Exemplare

KontaktStiftung Battenberg

Südstrasse 55Postfach

2500 Biel-Bienne 4Telefon 032 344 25 22Telefax 032 341 98 [email protected]

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