GfM Forschungsreihe 06 / 2012

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Xxxxxx GfM-Forschungsreihe 06/2012 Die innovativsten Unternehmen der Schweiz 2012 Ranking aus Managementperspektive Autoren: Silke Lennerts, Stephan Feige, Oliver Gassmann, Torsten Tomczak

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GfM Forschungsreihe 06 / 2012

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GfM-Forschungsreihe 06/2012

Die innovativsten Unternehmen der Schweiz 2012

Ranking aus Managementperspektive

Autoren: Silke Lennerts, Stephan Feige, Oliver Gassmann, Torsten Tomczak

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Das Innovationsranking des Cen-ter for Innovation der Universität St.Gallen (HSG) und der Manage-mentberatung htp St.Gallen soll Schweizer Unternehmen moti-vieren, sich stärker mit der Kom-munikation ihrer Innovationskraft zu beschäftigen. Um die Kommu-nikation von Innovationsfähigkeit

vermehrt in den Fokus von Schweizer Unternehmen zu rücken, hat die HSG zusammen mit der htp St.Gallen nach 2009 zum zweiten Mal die Wahrnehmung der Innovationskraft von Schweizer Unternehmen erho-ben und ein spezifisches Ranking der innovativsten Schweizer Unter-nehmen erstellt. Die Online-Umfrage fand im Juli und August 2012 statt.

422 CEOs und weitere Führungskräfte in der Schweiz nahmen an der Befragung teil.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und Inspiration bei der Lektüre der GfM-Forschungsreihe 06/2012.

Freundliche Grüsse

Ulrich H. Moser Jean-Marc GrandPräsident der GfM Geschäftsführer der GfM

Sehr geehrte Damen und Herren

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Einleitung

Schweizer Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen geniessen im In- und Ausland einen ausgezeichneten Ruf, das zeigte «Swissness Worldwide»; eine Studie, welche die Universität St.Gallen (HSG) in Zu-sammenarbeit mit htp St.Gallen und McCann Erickson 2010, ebenfalls unterstützt von der GfM, durchführte. Hinsichtlich der Innovationskraft liegen Schweizer Unternehmen in der Wahrnehmung gegenüber Firmen aus den USA, Japan und Deutschland aber im Hintertreffen. Auch die Führungskräfteumfrage von der BCG und Business Week zeigt, dass 2010 unter den TOP 50 der weltweit innovativsten Unternehmen lediglich ein Schweizer Unternehmen rangierte: der Schweizer Konsumgüterherstel-ler Nestlé. Wissenschaftliche Studien belegen, dass insbesondere auch die wahrgenommene Innovationskraft eines Unternehmens sich positiv auf das Unternehmensimage sowie auf die Zufriedenheit und Loyalität der Kunden auswirkt und somit indirekt auch auf den Unternehmenserfolg einzahlt.

Faktisch gehört die Schweiz zu den innovativeren Ländern: dies belegt eine Studie des Innovation Union Scoreboard 2011 der Europäischen Kommission und der Innovationsindikator 2011, der 26 Volkswirtschaften weltweit berücksichtigt und von der Deutschen Telekom Stiftung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) herausgegeben wird.

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Welches sind aus Managersicht die innovativsten Schweizer Unternehmen? In welcher der aufgeführten Innovationskategorien sind diese besonders innovativ (Mehrfachnennungen erlaubt)? (In Klammern Platzierung von 2009)

Datengrundlage: Branchenübergreifende Befragung des Center for

Innovation der Universität St.Gallen und der htp St.Gallen (2012)

von 422 CEOs und weiteren Führungskräften in der Schweiz.

Rang 2012 (2009) Unternehmen Innovationskategorie

1 (2) Swatch

2 (1) Nestlé (inklusive Nespresso)

3 (8) Novartis

4 (4) Migros (inklusive LeShop)

5 (5) Roche

6 (7) ABB

7 (3) Logitech

8 (neu) Swisscom

9 (9) Stadler

10 (13) Emmi

11 (11) Coop

12 (10) Victorinox

13 (6) Sonova/Phonak

14 (neu) Lindt & Sprüngli

15 (neu) Freitag

■ Produkte

▲ Dienstleistungen

✲ Geschäftsprozesse

◆ Geschäftsmodell

● Kundenerlebnisse

❀ Nachhaltigkeit

Kernergebnisse

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Swatch, Nestlé und Novartis gelten als innovativste Schweizer Unternehmen

1. Swatch gilt als Erfindungsmotor. Bei Swatch wirkt die Kombination aus Emotionalisierung der Produkte mit zahlreichen Neuschöpfun-gen, die immer noch mit dem Namen Hayek verbunden sind.

2. Nestlé ist im weltweiten Innovationsranking (2010) der Business Week nach wie vor das einzige Schweizer Unternehmen. Dennoch wurde es in der Wahrnehmung der Schweizer von Swatch auf den zweiten Platz verdrängt. Beide Unternehmen werden aufgrund ihrer Produkte, Dienstleistungen und Kundenerlebnisse gleichermassen als innovativ bewertet. Bei Nestlé wirken der Nespresso-Effekt und die konsequente Aufstellung der Technologiefirma Nestec, welche stetige Innovationsergebnisse liefert, nachhaltig.

3. Novartis, auf Platz drei des Rankings, ist der Aufsteiger des Jahres und wird vor allem für seine Produkte wahrgenommen. Novartis ist exzellent aufgestellt in der Öffnung von Innovation nach aussen. Das im Sommer abgehaltene «BioCamp», bei dem 60 Nachwuchsforscher weltweit für einige Tage auf den Novartis Campus eingeladen wur-den, um unter anderem mit Novartis-Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella und Medizin-Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel zu diskutie-ren, ist ein deutliches Signal hierfür.

4. Die Migros auf Platz vier ist das erste Unternehmen innerhalb des Rankings, das auch hinsichtlich Nachhaltigkeit als innovationsstark beurteilt wird. Bei der positiven Wahrnehmung der Migros spielte nach wie vor die Innovationskraft der Tochter LeShop eine wichtige Rolle. Durch die Akquisition von Digitec wird auch das Branchen-ranking Handel mit den Plätzen eins und drei von der Migros domi-niert. Coop konnte im Bereich Handel Platz 2 verteidigen.

5. Weitere Aufsteiger sind die Emmi auf Platz zehn sowie die Neuein-steiger Swisscom, Lindt & Sprüngli und Freitag. Diesjährige Absteiger sind die Unternehmen Logitech, die von Platz drei auf sieben sowie Phonak/Sonova, die von sechs auf Rang 13 zurückfallen.

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Die innovativsten Schweizer Unternehmen – Übersicht nach Innovationskategorien

Welche Schweizer Unternehmen werden hinsichtlich welcher Innovationskategorien als innovativ wahrgenommen? (Top 15 Unternehmen ausgewertet nach Innovationskategorien, in alphabetischer Reihenfolge)

Datengrundlage: Branchenübergreifende Befragung des Center for Innovation der Universität St.Gallen und der htp St.Gallen (2012) von 422 CEOs und weiteren Führungskräften in der Schweiz

■ Produkte ABB, Coop, Emmi, Freitag, Lindt & Sprüngli, Logitech, Migros, Nestlé, Novartis, Roche, Sonova/Phonak,

Stadler, Swatch, Swisscom, Victorinox

▲ Dienstleistungen Emmi, Novartis, Roche, Stadler

✲ Geschäftsprozesse Swisscom, Coop

◆ Geschäftsmodell Sonova/Phonak

● Kundenerlebnisse Freitag, Lindt & Sprüngli, Logitech, Migros, Nestlé, Swatch, Swisscom, Victorinox

❀ Nachhaltigkeit ABB, Coop, Freitag Taschen, Migros

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Welche sind die am innovativsten wahrgenommenen Schweizer Unternehmen in einzelnen Branchen? (In Klammern Platzierung von 2009)

Datengrundlage: Branchenübergreifende Befragung des Center for Innovation der Universität St.Gallen und der htp St.Gallen (2012) von 422 CEOs und weiteren Führungskräften in der Schweiz;

Anmerkung: Die gezeigten Rankings beziehen sich auf ausgewählte Branchen und bilden nicht die gesamte Branchenlandschaft der Schweiz ab.

Die innovativsten Schweizer Unternehmen 2012 – Übersicht nach Branchen

Rang 2012(2009) Unternehmen

1 (1) Nestlé (inkl. Nespresso) 2 (3) Emmi3 (2) Victorinox

Konsumgüterhersteller Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (1) ABB2 (2) Stadler

3 (neu) Bühler

Industriegüterhersteller Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (2) UBS2 (neu) Post Finance

2 (1) Raiffeisen

Banken/Versicherungen

Rang 2012(2009) Unternehmen

1 (1) Geberit2 (neu) Schindler

3 (2) Holcim

Bau- und Bauzulieferer Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (1) Migros (inkl. LeShop)2 (2) Coop3 (3) Digitec

Gross- und Detailhandel Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (2) Die Schweizer. Post2 (neu) Flyer

2 (1) Mobility Car Sharing

Mobilität/Logistik

Rang 2012(2009) Unternehmen

1 (1) Novartis2 (2) Roche3 (3) Syngenta

Chemie/Pharma Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (1) Sonova/Phonak2 (2) Synthes3 (3) Straumann

Medizintechnik Rang 2012

(2009) Unternehmen

1 (1) Logitech2 (2) Swisscom3 (3) Doodle

IT/Telekommunikation

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Innovation ist ein dauerhafter Prozess und nach wie vor ein Mehrfrontenkampf

1. Am innovativsten bewertet werden Unternehmen, die Innovation als dauerhaften Prozess begreifen und das ganze Unternehmen daran ausgerichtet haben. Kurzfristige Erfolge erzielen Unternehmen dank Innovationen selten. Die Grossunternehmen bzw. Konzerne sind nach wie vor in der Mehrheit der Top 15. Es haben aber wiederum 2 KMU in den Top Liste geschafft – Victorinox sowie neu Freitag. Es zeigt sich, dass zum einen Grossunternehmen klar die höhere Innovati-onskraft haben, dass zum anderen KMU als Nischenplayer durchaus mithalten können.

2. Wie das Branchenranking zeigt, zeichnet sich die Schweizer Wirt-schaft im Bereich Mobilität/Logistik durch innovative Alternativen zur klassischen Mobilität aus; ein Bild, das man in anderen Industrie-ländern wahrscheinlich noch nicht so sieht. Auch haben hier kleine und mittlere Unternehmen, wie Flyer und Mobility Car Sharing eine Chance.

3. Innovation ist nach wie vor ein Mehrfrontenkampf; nur wenige Un-ternehmen setzen ausschliesslich auf Produkte. Die meisten Unter-nehmen sind auf mindestens zwei Feldern aktiv und ergänzen Pro-dukte mit innovativen Kundenerlebnissen. Nachhaltigkeit ist 2012 bei den Top 15 Unternehmen etwas weniger wichtig. Dagegen werden substantiell mehr Unternehmen für ihre innovativen Kundenerlebnis-se positiv bewertet. Dies ist sicher eine erfreuliche Entwicklung, sind innovative Kundenerlebnisse doch häufig eine Domaine amerikani-scher Unternehmen wie Apple.

4. Im Vergleich zu 2009 werden in 2012 viel weniger Unternehmen wegen ihrer innovativen Prozesse und Geschäftsmodelle als innovativ empfunden. In Krisenjahren scheint der Fokus der Wahrnehmung viel stärker auf Prozessen zu liegen als in besseren Zeiten.

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Schlussfolgerungen und Ausblick

• DerVergleich zu 2009 zeigt, dass das Innovationsranking in derSchweiz stabil ist. Kein Unternehmen wird von heute auf Morgen zum Innovationschampion. Innovation ist eine nachhaltig und lang-fristig zu verfolgende Zielsetzung. Die Stabilität liegt insbesondere darin begründet, dass sich die Schweiz vor allem durch führende in-novative Unternehmen in klassischen Branchen wie Industrie, Phar-ma, Handel und Konsumgüterindustrie auszeichnet.

• Nichtnurdie faktischeInnovativität istwichtig fürdenUnterneh-menserfolg, sondern auch dass die Innovativität einer Firma von Kun-den, Zwischenhändlern, Zulieferern und Kooperationspartnern sowie auch vom Wettbewerb wahrgenommen wird. Damit ein Unterneh-men als innovativ gilt, muss diese Innovativität auch kommuniziert und ein Innovationsimage aufgebaut werden.

• UnternehmenkönneninverschiedenenFelderninnovativsein,z.B.bei Produkten, Dienstleistungen, Kundenerlebnissen, Geschäftspro-zessen, Geschäftsmodellen und bei der Nachhaltigkeit. Diese verschie-denen Innovationskategorien stellen Quellen des Innovationsimages eines Unternehmens dar. Für den Aufbau eines solchen Innovations-images ist nicht die Grösse des Unternehmens entscheidend.

• DasInnovationsrankingsollauchindennächstenJahrenregelmässigerhoben werden. Damit wird für die Schweiz eine «Währung» für die Vermarktung und Kommunikation innovativer Leistungen geschaf-fen. Da auch bei Innovationen «only what gets measured gets ma-naged» («nur was gemessen wird, wird auch umgesetzt») gilt, soll das jährliche Ranking Unternehmen motivieren, sich verstärkt mit der Kommunikation von Innovationsfähigkeit auseinanderzusetzen.

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Prof. Dr. Oliver GassmannOrdinarius und Direktor des Center for Innovation der Universität St.Gallen

Prof. Dr. Torsten TomczakOrdinarius und Direktor des Center for Innovation der Universität St.Gallen

Autoren

Prof. Dr. Silke LennertsAssistenzprofessorin und Managing Director des Center for Innovation der Universität St.Gallen

Dr. Stephan Feigegeschäftsführender Partner der Managementberatung htp St.Gallen

Autoren

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Das Center for Innovation der Universität St.Gallen ist eine Initiative der GfM. Auf Basis der Kooperation zwischen dem Institut für Innovations- und Technologiemanagement und der Forschungsstelle für Customer In-sight der Universität St. Gallen verfolgt das Center for Innovation einen integrierten Ansatz zu Innovation unter Einbezug der Disziplinen Tech-nologie- & Innovationsmanagement, Marketingmanagement, Konsumen-tenverhalten und Strategie. Center for Innovation, Universität St.Gallen, Bahnhofstrasse 8, 9000 St. Gallen, +41 71 224 72 18, www.cfi.unisg.ch

Marketing Know-How aus St.Gallenhtp St.Gallen ist ein auf strategische Marketingberatung spezialisierter Spin-Off der Universität St.Gallen. Durch die enge Verbindung zur Uni-versität und die über 10-jährige Beratungserfahrung verbindet die htp St.Gallen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit professionellen Be-ratungstools zu Marketing Know-How aus St.Gallen, htp St.Gallen, Du-fourstrasse 181, 8008 Zürich, +41 44 269 64 19, www.htp-sg.ch

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GfM-ForschungsreiheIn Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft und Praxis nimmt die GfM eine führende Rolle in der Forschung im Bereich marktorientierte Unternehmensführung in der Schweiz ein.

Die GfM-Mitglieder erhalten die wichtigsten Ergebnisse der von der GfM unterstützten Forschungsprojekte in der Publikation «GfM-For-schungsreihe» zugestellt.

Unter dem Link http://www.gfm.ch/de/forschung/forschungsreihe/ können Sie die GfM-Forschungsreihen der vergangenen Jahre kostenlos downloaden.

GfM-Forschungsreihe 2012 GfM-Forschungsreihe 2011– 01/2012: Megatrends 2012 – 01/2011: Trends und Insights 2011– 02/2012: Upselling – 02/2011: Führung im Wandel– 03/2012: Interne – 03/2011: No Shortcuts Marketingprogramme – 04/2011: Facebook-Marketing – 04/2012: Social Media – 05/2011: Kundenfeedback Benchmark – 06/2011: Employer Branding– 05/2012: Erfolgreiches Marketing in China

Schweizerische Gesellschaft für Marketing, Löwenstrasse 55, 8001 ZürichTelefon: +41 (0)44 202 34 25, Fax: +41 (0)44 281 13 30, www.gfm.ch, [email protected]