GZ Augsburg Ausgabe August / September 2013

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Depressionen immer noch unterschätzt Seite 12 Sicher in den Urlaub - Nicht jede Versicherung ist nötig Ayurveda ist mehr als Well- ness und Kosmetik Seite 18 Seite 19 Milch- und Vollkornprodukte sind gute Eiweißlieferanten Seite 10 Elektrosensibilität - Krank durch Strahlen? Seite 22 VORSORGE BEAUTY & WELLNESS FORSCHUNG & WISSEN RATGEBER GESUNDHEIT AUGSBURG und Umland Die GesundheitsZeitung August/September 2013 3. Jahrgang Zeitung für Gesundheit, Vorsorge, Wellness und Besser Leben Gesunde Mitarbeiter kosten Geld – kranke ein Vermögen Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Arbeitsmedizin als Prävention

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Die 'GZ Augsburg' ist eine kostenlose und an rund 2.500 Auslagestellen erhältliche Zeitung, die sich, wie der Name schon sagt, mit dem Thema „Gesundheit“ beschäftigt und dabei auch als Ratgeber fungiert. Als Ergänzung werden die nah verwandten Themenbereiche „Vorsorge“ und „Besser Leben“ behandelt. Folgende Unterthemen werden dabei u.a. berücksichtigt: Ernährung, Forschung und Wissen, Familie, Sport, Medizin, Wellness, Ästhetik und Kosmetik. Neben den Standardrubriken wird jede Ausgabe ein spezielles Titelthema ausführlich dargestellt. Um die starke regionale Ausrichtung der 'GZ Augsburg' zu unterstreichen, gibt es einen Lokalteil mit wichtigen und interessanten Meldungen von Unternehmen der Region. Per Franchise-System wird 'Die GZ' in Zukunft per Franchise-System in ganz Deutschland herausgegeben.

Transcript of GZ Augsburg Ausgabe August / September 2013

Depressionen immer noch unterschätzt

Seite 12

Sicher in den Urlaub - Nicht jede Versicherung ist nötig

Ayurveda ist mehr als Well-ness und Kosmetik

Seite 18 Seite 19

Milch- und Vollkornprodukte sind gute Eiweißlieferanten

Seite 10

Elektrosensibilität - Krank durch Strahlen?

Seite 22

VorSorgE BEAUty &WEllNESS

ForSchUNg & WiSSENrAtgEBEr gESUNDhEit

Augsburgund umland Die gesundheitsZeitung

August/september 2013

3. Jahrgang

Zeitung für gesundheit, Vorsorge, Wellness und besser Leben

Gesunde Mitarbeiter kosten Geld – kranke ein Vermögen

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Arbeitsmedizin als Prävention

iNhAlt | 3

VerlagsanschriftthemenverlagViktoriastr. 286150 Augsburg

Telefon: 0821 / 567 4 987-0Telefax: 0821 / 567 4 987-9Email: [email protected]

www.die-gz.de

© 2013 Für alle Beiträge des themenverlags.Die redaktionellen Beiträge spie-geln nicht unbedingt die Meinungen der redaktion bzw. des herausge-bers wieder und ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Be-handlung durch einen approbierten Arzt. Der Verlag übernimmt keine gewähr für die Vollständigkeit und richtigkeit der Artikel. Bei sämtli-

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ForSchUNg UND WiSSEN

rAtgEBEr

«Pille danach» wirkt nur wenige Tage nach dem Sex 9Milch- und Vollkornprodukte sind gute Eiweißlieferanten 10

VorSorgE

Sicher in den Urlaub - Nicht jede Versicherung ist nötig 18

BEAUty UND WEllNESS

Ayurveda ist mehr als Wellness und Kosmetik 19

Elektrosensibilität - Krank durch Strahlen? 22

loKAlES

Informationen aus der Region 4

gESUNDhEit

Depressionen werden immer noch unterschätzt 12

Herausgeberthomas Miehle

LayoutMichael Merkle

Druckmito-medien, Augsburg

VertriebEigenvertrieb, lesezirkel & leserkreis Daheim

iMprESSUM

chen gewinnspielen ist der rechts-weg ausgeschlossen.

Die Urheberrechte für Werbean-zeigen, Fotos sowie der gesam-ten grafischen Gestaltung bleiben beim Verlag und dürfen nur mit ausdrücklicher genehmigung wei-terverwendet werden. höhere ge-walt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom01.07.2010

6Gesunde Mitarbeiter kosten Geld – kranke ein Vermögen

Titelthema

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Veranstaltungs-übersicht am

Klinikum Augsburg August/

September 2013

Schwangerschaft undGeburt & Wochenbettund NeugeborenesDienstag, 06.08.2013,Dienstag, 20.08.2013,Dienstag, 03.09.2013,Dienstag, 17.09.2013,je um 18:15 UhrKlinikum, Hörsaal II (großer hörsaal)Referenten: hebammen, Schwestern und Ärzte der Frauenklinik sowie Kol-legen der Anästhesie und der Kinderklinik

Alternative Krebs-therapien und ErnährungMittwoch, 14.08.2013,Mittwoch, 25.09.2013, 10:00 UhrKlinikum, Raum 12.005

Vorbeugung und Be-handlung von Neben-wirkungen der Tumor-therapie und Angstbe-wältigungtipps über Nebenwirkun-gen der therapien und AngstbewältigungMittwoch, 11.09.2013, 10:00 UhrKlinikum, Raum 12.005

InterdisziplinäreSchmerzkonferenzMittwoch, 18.09.2013, 16:30 UhrAkademie für Gesund-heitsberufe am Klinikum Augsburg, Klassenzim-mer Nr. 1 im ErdgeschoßZielgruppe: ÄrzteReferenten: oA Dr. med. robert Angster, oA Dr. med. Manfred Sturm

Intensiv-SymposiumVorankündigungMittwoch, 25.09.2013, 17:00 UhrKlinikum, Hörsaal II(großer hörsaal)

Stenglinstr. 286156 Augsburg

Der erste Bauabschnitt der OP-Sanierung im dritten Stock-werk ist nahezu abgeschlos-sen: Wo noch vor wenigen Monaten nackter Beton das Bild prägte, wird derzeit mo-dernste Technik eingebaut. Nach den technischen Ab-nahmen im August und Pro-betrieb im September sollen die zehn neuen Operationssäle in diesem Sommer in Betrieb gehen, die weiteren OP-Säle werden dann auf den neuesten Stand der Technik gebracht. 2015 wird das 30-Millionen-Euro-Bauprojekt abgeschlos-sen, weitere 12 Millionen Euro werden in High-Tech-Geräte investiert. Der Verwaltungs-ratsvorsitzende, Landrat Mar-tin Sailer, betont: „Im Rahmen der Generalsanierung gilt es auch, das „Herzstück eines Krankenhauses“ umfassend zu modernisieren. Zunächst haben wir mit dem Dach-Operationsbereich und seinen

Neue OP-säle mit modernster Technik

sechs Sälen eine Erweiterung auf Dauer geschaffen. Dabei hat uns der Freistaat mit einer Sonderförderung von 10 Mio. Euro tatkräftig unterstützt. Jetzt sanieren wir den OP-Trakt für rund 30 Mio. Euro in zwei Schritten, parallel laufen Baustelle und OP-Betrieb – da-bei stets im Fokus: Patient und Personal. Wir bauen tatkräftig an der Weiterentwicklung des Klinikums.“

„Unsere Operateure und mit ihnen weitere Mitarbeiter können nun High-Tech und ihr eigenes Know-How mit-einander verbinden, um rund 33.000 Patienten pro Jahr op-timal zu versorgen“, betont Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke. Etwa 15 % der ope-rativen Eingriffe sind zumeist ungeplante, dringliche oder gar brisante Notfälle.

Der Operationsbereich am

Klinikum ist einer der größten in Deutschland: Nach der Sa-nierung stehen ab 2015 mit 18 OP-Sälen im neuen Zentral-OP und 6 OP-Sälen des „Dach-OPs“ insgesamt 24 OP-Säle für Eingriffe aller Art auf einer Ebene zur Verfügung. In den Zentral-OP wird speziell für Kinder und Jugendliche ein ab-getrennter Bereich mit einem eigenen OP-Saal, sowie einem eigenem Wartebereich inkl. Aufwachraum integriert. Zwei Hybrid-OPs ermöglichen, dass Herzchirurgen, Kardiologen und Gefäßmediziner inter-disziplinär komplexe Eingriffe und minimal-invasive Opera-tionen (kleine Schnitte) durch-führen können, neue und scho-nendere Therapieverfahren umsetzen und dabei die Risi-ken für den Patienten mini-mieren.

Architekt Dr. Michael Ludes betont: „Es gibt derzeit kein ver-

Erster Abschnitt der sanierten Zentral-OPs geht in betrieb

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19.09.2013 (Noch nicht bekannt: Osteoporose oder Rheuma, bitte anrufen!) Dr. oliver holub, hessing-Kliniken, oberarzt

26.09.2013 Anasthesiologische Betreuung vor, während und nach OPs Dr. Karsten Wank, hessing-Kliniken, chefarzt

Vortragsreihe des

Hessing forums September 2013

Ort: gartensaal der hessingburgUhrzeit: jeweils donnerstags 19:30 Uhr

Unkostenbeitrag: 3,- Euro je VeranstaltungUm Anmeldung wird gebeten.

informationen unter Telefon: 0821 / 909 - 365

Kostenlose parkmöglichkeit auf dem hessing-Besucherparkplatz

gleichbares Projekt in Deutsch-land, was die Dimension einer Sanierung im Bestand betrifft.“ Die enge Verzahnung zwischen Planung und laufendem Kran-kenhausbetrieb ermögliche dank der guten Zusammenar-beit die „Operation am offenen Herzen“ des Klinikums. Die neue Struktur des Operations-bereiches verbessert auch die Prozessqualität und Effizienz. Zudem wird mittels Tageslicht und Glaswänden ein angeneh-meres Ambiente für Mitarbei-ter und Patienten geschaffen. Nicht nur die „schöne Optik“ gefällt den Operateuren, durch die Glaswände wird auch auf Fugen verzichtet – was der Reinigung und damit der Hy-giene nützt.

Modernste OP-Technik er-möglicht Chirurgen und dem gesamten OP-Personal, auf-wändige Eingriffe durchzufüh-ren. In den Sälen werden die Geräte nicht nur eingebaut, sondern über Datenleitungen miteinander vernetzt. Dadurch

können Operateure, Assisten-ten und Anästhesisten jederzeit alle verfügbaren Informationen auf ihre Monitore holen und auf einen Blick erfassen. Sogar die drei an Gelenkarmen hän-genden Operationsleuchten sind ans Datennetz angeschlos-sen. Sie tragen Kameras, deren Bilder auch nach außen, etwa ins Büro der Chefärzte übertra-gen werden können.

Neben der Helligkeit kann der Operateur auch die Farbe des Lichtes der Operations-leuchten verändern, weil sich manche Strukturen im Kör-per mit farbigem Licht besser erkennen lassen. Vier der neuen Operationssäle werden speziell für „Schlüsselloch-operationen“, also minimal-invasive Chirurgie (MIC) aus-gestattet, in einem von ihnen kann während der Operation von MIC zu konventionellen Eingriffen gewechselt werden. Damit ist das Klinikum auch für künftige Weiterentwick-lungen der Operationsmetho-

den vorbereitet.

Einen besonders wichtigen Teil der Technik sieht man aller-dings nicht. Im Stockwerk über den Sälen sind aufwendige Luftaufbereitungsanlagen in-stalliert. Sie sorgen im OP-Saal mit der richtigen Temperatur und Luftfeuchte für ein ange-nehmes Klima. Vor allem aber haben sie Hochleistungsfilter eingebaut, in denen nicht nur Feinstaub, sondern auch Bak-

terien, Pilzsporen, Pollen und sogar Viren hängen bleiben. Auch in den gleich neben den OPs liegenden Sterilgutlagern sind über den Arbeitsplätzen solche Lüftungen eingebaut.

Weitere Informationen zum Operationsbereich am Klinikum Augsburg gibt es im aktuellen Patientenmagazin und Klinik-TV online auf www.klinikum-augsburg.de

titElthEMA

Gesunde Mitarbeiter kosten Geld – kranke ein Vermögen

betriebliches gesundheitsmanagement (bgM) und Arbeitsmedizin als Prävention

Einen großen Teil unseres Le-bens verbringen wir am Ar-beitsplatz und treffen dort auf Arbeitsbedingungen, die je nach Ausprägung positiv oder negativ auf die Gesundheit wirken können. Ungünsti-ge Arbeitsbedingungen füh-ren nicht nur zu körperlichen Beschwerden bei den Beschäf-tigten, sie bergen auch Risiken für die psychische Gesundheit. Druck, Stress, demografischer Wandel sind hier nur einige Schlagwörter, die unseren (Ar-beits-)Alltag bestimmen.

Ziel des BGM ist es, die Belas-tungen der Beschäftigten zu optimieren und die persönli-chen Ressourcen zu stärken. Durch gute Arbeitsbedingun-gen und Lebensqualität am Arbeitsplatz wird auf der einen Seite die Gesund-heit und Motivation nachhaltig gefördert und auf der anderen Seite die Produktivität, Produkt- und Dienstleis-tungsqualität und In-novationsfähigkeit eines Unternehmens erhöht. Hier entsteht für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine “Win-Win-Situation” und das Un-

Bild: TK Pressefoto

ternehmensimage als “Guter Arbeitgeber” wird verbessert. Letzteres ist angesichts der demografischen Entwicklung und dem damit verbundenen Konkurrenzkampf um qualifi-zierte Nachwuchskräfte nicht zu unterschätzen.

Ansatzpunkte des BGMNoch immer gilt ein niedriger Krankenstand in den meisten Betrieben als Indikator für eine gesunde und produktive Beleg-schaft. Das ist aber ein großer Irrtum. Mehr und mehr Arbeit-nehmer arbeiten trotz gesund-heitlicher Beschwerden. Aller-

dings sind sie in diesem Zustand nicht sonderlich produktiv und leistungsfähig. Eine Studie der Strategiebera-tung Booz & Company aus dem Jahr 2011 bestätigt, dass die krankheitsbeding-ten Kosten für Unterneh-men nur zu einem Drittel durch Fehlzeiten und zu zwei Drittel durch Präsentismus entstehen.

Wer krank ist, sollte im Bett bleiben und sich richtig aus-kurieren. Doch ein Großteil der Arbeitnehmer – 57 Prozent laut dem Stressreport Deutsch-

land 2012 der baua – geht den-noch zur Arbeit. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben der Sorge, dass die Arbeit sonst liegen bleibt, rangieren die Angst um den Arbeitsplatz und der Wunsch, Ärger mit den Kollegen zu vermeiden, auf den ersten Plätzen. Vor al-lem Menschen, die chronisch oder psychisch erkrankt sind, neigen zu Präsentismus. Sie fürchten, dass die häufigen Ausfallzeiten beziehungsweise die mangelnde Nachvollzieh-barkeit der Krankheit für Kol-legen und Vorgesetzte negative Auswirkungen haben.

Präsentismus kann zu Arbeitsunfähig-keit führenDoch die Folgen von Präsentismus sind nicht zu unterschätzen: Mangelnde Leistungs- und Konzen-trationsfähigkeit, größere Fehleranfälligkeit und hö-heres Risiko für Arbeitsun-fälle führen zu Produktivi-tätsverlusten. Bei Infektio-nen können sich Kollegen anstecken, die dann eben-falls ausfallen. Außerdem fehlen viele Arbeitnehmer,

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die zu Präsentismus neigen, zu einem spä-teren Zeitpunkt deut-lich länger, da sie die Krankheit verschleppt haben. Dies kann so-gar zu einer dauer-haften Arbeitsunfähig-keit führen. Daher sind die Kosten durch Präsentismus wesent-lich höher als die durch krankheitsbe-dingte Fehlzeiten.

„Präsentismus ist je-doch nicht gleich Präsentis-mus“, erklärt Diplom-Psy-chologin Kerstin Reviol, Leiterin der Arbeitspsycholo-gie bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. „Bei einigen Krankheitsbildern wie Rücken-schmerzen oder bestimmten psychischen Erkrankungen kann sich die Weiterführung der Arbeitstätigkeit positiv auf den Krankheitsverlauf aus-wirken. Hier geht der Arbeit-nehmer krank zur Arbeit, um seine Beschäftigungsfähig-keit zu erhalten. Prinzipiell handelt es sich dabei auch um Präsentismus – allerdings unter ärztlicher Aufsicht.“

Checkliste: Der Chef als Vorbild – auch im KrankheitsfallUnternehmen sollten dafür sorgen, dass sich ihre Mitarbeiter im Krankheitsfall auskurieren, statt am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Lösungsansätze der TÜV SÜD:•Organisatorische Struk-

turen: Die Strukturen in einem Unternehmen haben großen Einfluss auf die Mitarbeiter und neben der persönlichen Einstel-lung auch darauf, ob sie zu Präsentismus neigen. Arbeitgeber sollten sich dessen bewusst sein und entsprechend reagieren.

•Anwesenheitsprämien: Manche Betriebe zahlen ihren Mitarbeitern Anwesen-

heitsprämien aus, um die Fehlzeiten möglichst gering zu halten. Dies führt jedoch schnell dazu, dass die Mitarbeiter trotz Krankheit arbeiten, um in den Genuss der Prämie zu kommen. Da dies nicht Sinn und Zweck und schon gar nicht gesund ist, ist es besser auf eine Anwesenheitsprämie zu verzichten.

•Strenge Krankschrei-bungsregeln: Gilt im

Unternehmen die Regel,

dass für den ersten Tag ein ärztliches Attest vorgelegt werden muss, sollte offen kommuniziert werden. Gibt der Mitarbeiter dem Arbeitgeber persön-lich Bescheid und informiert er ihn über die Beschwerden, drückt ein guter Chef auch mal ein Auge zu. • Führungs-Auch der Führungsstil und das Verhalten

der Vorgesetzten können einen großen Einfluss auf die Arbeitnehmer haben. Zum einen sollte sich der Chef als Vorbild sehen und ebenfalls nicht krank zur Arbeit gehen. Zum anderen sollte er seinen Mitarbei-tern Verständnis entgegen-bringen und es nieman-dem vorwerfen, wenn er krank ist. Ein autoritärer Führungsstil kann schnell zu Präsentismus führen, da die Arbeitnehmer die Reaktion des Vorgesetzten fürchten.

•Betriebsklima: Gleiches gilt für die Kollegen: Ist das Team bereits über-lastet und die Stimmung nicht sonderlich gut, wird ein kranker Mitarbeiter leicht zum Auslöser von Unzufriedenheit. Wer sich der Unterstützung seiner Kollegen nicht sicher sein kann, geht lieber einmal mehr mit gesundheitli-chen Beschwerden in die Arbeit. Hier ist es die

Bild: shutterstock-Yanik Chauvins

• Führungsstil:

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Aufgabe des Arbeitgebers, genügend Mitarbeiter einzustellen, die Aufgaben gerecht zu verteilen und die Leistung angemessen zu würdigen. Fällt dann jemand aus, kann der Rest des Teams die Krankenzeit gut überbrücken.

•Arbeitsaufteilung und Stellvertreter: Es sollte für jeden Mitarbeiter eine Stellvertretung festgelegt werden, die anfallende Aufgaben im Krankheits-fall oder während des Urlaubs übernimmt. Die Vertretung sollte aber nicht bereits völlig mit eigener Arbeit eingedeckt sein, um die zusätzlichen Aufga-ben stemmen zu können. Hilfreich ist es hier, Ziele gemeinsam abzustecken, statt sie dem Mitarbeiter vorzugeben.

•Kranke Mitarbeiter heimschicken: So man-cher kommt aus falschem Pflichtbewusstsein oder

aus einem anderen Grund trotzdem krank zur Arbeit. In diesem Fall gehört es zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, kranke Mitar-beiter nach Hause bezie-hungsweise zum Arzt zu schicken. Zu ihrem eigenen Schutz und bei Infektions-krankheiten auch zum Schutz der Kollegen.

Weitere Informationen zum Thema BGM gibt es im Inter-net u.a. unter www.hcc-maga-zin.de und www.gesunde-ge-wohnheiten.de

Arbeitsmedizin/Be-triebsmedizin und PräventionDas Gebiet Arbeitsmedizin umfasst als präventivmedizini-sches Fach die Wechselbezie-hungen zwischen Arbeits- und Lebenswelten einerseits sowie Gesundheit und Krankheiten andererseits. Im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt und die

Förderung der physischen und psychischen Gesundheit und Leistungsfähigkeit des arbei-tenden Menschen, die Gefähr-dungsbeurteilung der Arbeits-bedingungen, die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Begutachtung arbeits- und um-weltbedingter Risikofaktoren, Erkrankungen und Berufs-krankheiten, die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheits-gefährdungen, einschließlich individueller und betrieblicher Gesundheitsberatung, die Ver-meidung von Erschwernissen und Unfallgefahren sowie die berufsfördernde Rehabilitation.

Die Ziele der Arbeitsmedizin bestehen in der Förderung, Erhaltung und Mitwirkung bei der Wiederherstellung von Ge-sundheit sowie der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit des Menschen.

Die Arbeitsmedizin über-nimmt die ärztliche Beratung von Arbeitgebern und Arbeit-

nehmern an der Schnittstelle Individuum / Betrieb sowie von Handelnden in der integrierten medizinischen Versorgung bei Fragen der betrieblichen Ge-sundheitsförderung und Prä-vention, der arbeits- und um-weltbezogenen Diagnostik und Therapie, der arbeits-und beschäftigungsfähigkeits-fördernden Rehabilitation sowie bei versicherungsmedi-zinischen Fragen.

Die Arbeitsmedizin stützt sich auf eine ganzheitliche Betrach-tung des arbeitenden Men-schen mit Berücksichtigung somatischer, psychischer und sozialer Prozesse. Arbeitsmedi-zin handelt auf der Grundlage eines wissenschaftlich be-gründeten medizinischen Me-thodeninventars und nutzt auch Erkenntnisse und Metho-den anderer Wissenschafts-disziplinen.

Quelle: www.dgaum.de

Bild: fotolia/pressmaster

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Wer sie nehmen will, muss sich allerdings beeilen: Denn die «Pille danach» wirkt laut der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung (BZgA) in Köln umso besser, je schneller eine Frau sie nach dem Ge-schlechtsverkehr einnimmt.

Derzeit sind hierzulande zwei Wirkstoffe zugelassen: Levo-norgestrel (LNG) und Ulip-ristalacetat (UPA). Mit beiden Wirkstoffen gilt die «Pille da-nach» als Verhütungsmit-tel, weil sie keine Abtreibung bewirkt, sondern lediglich den Eisprung verzögert oder unterdrückt. Daher können Spermien, die nach dem Sex eine maximale Überlebenszeit von drei bis fünf Tagen im Körper einer Frau haben, die Eizelle nicht befruchten - eine Schwangerschaft bleibt aus. Wurde die Eizelle jedoch be-fruchtet und hat sie sich bereits in der Gebärmutter eingenistet, wirkt die Pille nicht mehr.

Die «Pille danach» mit dem Wirkstoff LNG verhindert

«Pille danach» wirkt nur wenige Tage nach dem sexLetzte rettung vor einer unerwünschten schwangerschaft ist

oft die «Pille danach»

laut BZgA mit hoher Wahr-scheinlichkeit eine Schwanger-schaft, wenn sie spätestens 72 Stunden, also drei Tage nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Bei der neueren «Pille danach» mit dem Wirkstoff UPA dürfen nicht mehr als 120 Stunden, also fünf Tage vergehen. Beide Mittel sollten immer so schnell wie möglich nach dem Sex genommen werden, weil die Wirksamkeit mit der Zeit sinkt. So verhindert die «Pille da-nach» mit dem Wirkstoff LNG 24 Stunden nach dem Sex noch zu 95 Prozent eine ungewollte Schwangerschaft. Am dritten Tag, also 48 bis 72 Stunden da-nach, nur noch zu 58 Prozent, wie die BZgA angibt.

Anders als in vielen anderen europäischen Ländern, wo es die Notfallverhütung einfach in der Apotheke zu kaufen gibt, benötigen Frauen in Deutsch-land ein Rezept für das Medika-ment. Die Kosten für die «Pille danach» werden bis zum 20. Geburtstag von der gesetzli-

chen Krankenkasse übernom-men. Mit 18 Jahren kann eine Zuzahlung anfallen. Ab dem 20. Geburtstag müssen betroffene Frauen die Kosten komplett selbst übernehmen.

Um betroffenen Frauen den Weg zum Arzt oder ins Kran-kenhaus zu ersparen und so eine schnellere Einnahme der «Pille danach» zu ermöglichen, drängt die Organisation pro fa-milia auf eine Rezeptfreiheit für die «Pille danach» in Deutsch-land. Auch die World Health Organisation (WHO) und die US-Arzneimittelbehörde FDA plädieren dafür. Der Berufsver-bands der Frauenärzte (BVF) hält dagegen: Eine ärztliche Beratung vorab sei dringend nötig, um mögliche Risiken auszuschließen.

Beim Streit um die Rezept-freiheit für die «Pille danach» geht es ausschließlich um den Wirkstoff LNG. UPA hingegen ist europaweit rezeptpflichtig. Der Hintergrund: Der Wirk-stoff kann in seltenen Fällen

Einfluss auf eine bestehende Schwangerschaft haben. «Eine ärztliche Beratung ist wichtig, um zu beurteilen, ob die Pille danach überhaupt gegeben werden kann und welche Risi-ken es gibt», sagt BVF-Präsi-dent Christian Albring. Neben einer bestehenden Schwanger-schaft müsse beispielsweise ein Thromboserisiko ausgeschlos-sen werden. Auch das Gewicht der Patientin sei entscheidend, da die Wirkung beider Wirk-stoffe mit zunehmenden Kör-pergewicht abnimmt.

Zumindest bezüglich des Wirk-stoffes LNG plädiert pro fami-lia für eine andere Hand-habung. «Levonorgestrel wur-de weltweit schon millionen-fach genutzt, und es gab bisher keine schwerwiegenden Kom-plikationen», argumentiert dieFrauenärztin Ines Thonke vom pro-familia-Bundesver-band. Besonders in struktur-schwachen Gegenden von Deutschland sei es für Frauen schwierig, rechtzeitig an ein Rezept zu kommen.

Erst der Sex, dann das Medikament: Die «Pille danach» wirkt nicht abtreibend, sie verhindert vielmehr, dass es überhaupt zu einer Schwangerschaft kommt.

Quelle: DPA

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Pflanzliche Ergänzungs-

mittel nur nach Beratung

einnehmen

Pflanzliche Nahrungs-ergänzungsmittel, etwa mit ginkgo, können die Blutgerinnung deutlich stören. Sie sollten des-halb mindestens drei tage vor einer operation nicht mehr eingenommen werden. Darauf weist die Bundesapothekerkam-mer hin. Sogar mindes-tens sieben tage vor einer op sollten pati-enten auf produkte mit Knoblauch oder ginseng verzichten, sie steigern ebenfalls die gefahr von Blutungen. in geringen Mengen als Zutat im Es-sen ist Knoblauch da-gegen selbstverständlich unbedenklich.

Anders als bei Arzneimit-teln sei bei pflanzlichen Nahrungsergänzungsmit-teln keine packungs-beilage mit hinweisen aufmögliche unerwünschteWirkungen vorgeschrie-ben, erläutert die Kam-mer. patienten sollten da-her immer ihren Arzt oder Apotheker über die Ein-nahme informieren undsich beraten lassen.

Pflanzliche Nahrungser-gänzungsmittel können aber nicht nur schwer-wiegende Nebenwirkun-gen haben. Auch gefährli-che Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich: Sonnenhut etwa kann die Wirkung von Arzneimitteln hemmen und allergische reak-tionen auslösen. Der sogenannte rote reis stört oft die Wirkung von cholesterinsenkenden Statinen. Johanniskraut beeinträchtigt möglicher-weise die Wirksamkeit einer Krebstherapie.

Quelle: DPA

Milch- und Vollkornprodukte sind gute Eiweißlieferanten

Eiweiß ist für den menschlichen Körper lebenswichtig

Er benötigt es für Muskeln, Knochen, Blut, Immunsys-tem und Hormonproduktion. Ernährungswissenschaftler räumen ihm daher eine hohe Bedeutung für die Gesundheit ein - aber sie ziehen oft unter-schiedliche Schlüsse für die Ernährung.

Der populäre Autor Ulrich Strunz aus Roth (Bayern), der dem Thema das Buch «Forever Young - Geheimnis Eiweiß» gewidmet hat, argumentiert, unsere Vorfahren hätten we-sentlich mehr Proteine zu sich genommen als der Mensch heute. Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sagt jedoch: «Die Eiweißzufuhr ist in den Industrienationen relativ hoch. Wir sind gut versorgt.»

Männer essen Gahl zufolge im Schnitt 81 Gramm Eiweiß pro Tag, Frauen 60 Gramm. Die offizielle Empfehlung lau-tet: 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das bedeutet zum Beispiel bei einem Körperge-wicht von 60 Kilo 48 Gramm Eiweiß pro Tag. Ein kleiner Becher Joghurt hat 5 Gramm Eiweiß, genau-so wie 250 Gramm Kar-toffeln. Ein Viertelliter Milchkommt auf 9 Gramm Eiweiß.

150 Gramm Kabeljau haben 31 Gramm Eiweiß, und 100 Gramm Naturschnitzel vom Schwein liegen bei 22 Gramm Eiweiß.

Nur welches Eiweiß ist nun das richtige? «Es gibt kein gutes oder schlechtes Eiweiß», sagt Gahl. Es gebe in der Ernährung nichts, was per se schlecht sei - Ausgewogenheit ist das Zau-berwort. Bei der Eiweißqualität spreche man von biologischer Wertigkeit. «Sie gibt Auskunft darüber, wie viel Gramm Kör-perprotein aus 100 Gramm Nahrungsprotein gebildet wer-den kann.» Ausschlaggebendfür die Wertigkeit ist das Aminosäurenmuster. Bei tie-rischem Eiweiß ähnele es am ehesten dem Körperbau des Menschen. Deshalb habe tierisches Eiweiß eine hohe biologische Wertigkeit.

Tierisches Eiweiß sei ein hoch-wertiges Eiweiß und werde vom Körper leicht auf-

genommen, erläutert Christia-na Gerbracht vom Deutschen Institut für Ernährungsfor-schung (DIfE) in Potsdam. Jedoch stecke tierisches Ei-weiß oft in Lebensmitteln, die darüber hinaus eher fettreich sind. «In Wurst und Käse zum Beispiel sind viele gesättigte Fettsäuren und viel Choles-terin, also Inhaltsstoffe, die wir ohnehin schon viel aufneh-men.» Fettreiche Nahrungkönne sich - zumal bei man-gelnder Bewegung - schnell auf das Körpergewicht auswirken. «Bei pflanzlichem Eiweiß gibt es dieses Problem nicht.»

Ein optimaler Warenkorb für einen Tag könnte Gahl zufolge wie folgt aussehen: ein Vier-telliter Milch, ein Becher Jo-ghurt, fünf Scheiben Vollkorn-brot, 250 Gramm Kartoffeln, 150 Gramm Kabeljau. «Damit hätte man zusammengerech-net 68 Gramm Eiweiß auf-genommen.

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Sport hilft nicht gegen Kater

Sport lindert nicht die Folgen einer feucht-fröhli-chen party. Schon ge-ringe Mengen restalko-hol verringern die reak-tionszeit. Außerdem ver-schlechtert sich die Koor-dination wie die gleichge-wichtsfähigkeit, und der Alkohol erhöht die risiko-bereitschaft. in Kombina-tion mit einer schlech-teren reaktions- und Koordinationsfähigkeit steigt die Wahrscheinlich-keit für eine Sportverlet-zung.

Nach dem Sport lieber Saftschor-le statt alkohol-

freies Bier

Alkoholfreies Bier ist zwar nahrhaft, eignet sich abernicht so gut wie eine Saftschorle, um nach dem Sport Wasser- und Nährstoffverluste auszu-gleichen. «im Bier sind Nährstoffe wie Kalium und Vitamine enthalten, die der Körper beim Sport nicht so stark ver-liert», sagt Jens luther, Fachreferent der Verbrau-cherzentrale Sachsen.

Bei körperlicher Aktivität werde eher Zucker ver-braucht und Natrium durch das Schwitzen aus-geschieden. «Das ist aber gar nicht so drin im Bier, die darin enthaltenen Nährstoffe sind weniger geeignet.» Daher sei eine Saftschorle besser. ihr Zucker gibt dem Körper verlorene Energie zurück. Wer mag, kann auch eine prise Salz zufügen. So gleiche man einerseits den Natriumverlust aus. Andererseits helfe das Salz dem Körper, die Flüssigkeit aufzunehmen.

Bei manchen Menschen hilft weder Sport noch Diätpro-gramm: Sie haben an Körper-stellen Fett, die sich nicht in den Griff bekommen lassen: die als «Reiterhosen» bekannten Ausbuchtungen an den Ober-schenkeln etwa oder solche an den Flanken. Fettabsaugen ist dann eine Möglichkeit, dem ungeliebten Anblick ein Ende zu machen.

«Die Fettabsaugung ist nichts für Übergewichtige, sie dientauf keinen Fall der Gewichts-reduzierung», stellt der Fach-arzt Lutz Kleinschmidt aus Bergisch Gladbach von der Deutschen Gesellschaft für Äs-thetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC) klar. Erst wenn Ab-nehmen und Bewegung nichts mehr bringen, sei an eine soge-nannte Liposuktion zu denken.

Es gibt nur wenige Fälle, in denen eine Liposuktion kein rein ästhetischer Eingriff ist - etwa wenn nach einer Gewe-betransplantation zu viel Volu-men vorhanden ist. Auch beim

Lipödem, einer krankhaften Gefäßveränderung mit Was-seransammlung im Fettgewebe kann eine Liposuktion medi-zinisch sinnvoll sein. Wenn dem Patienten X-Beine drohen, könne man in Kniehöhe ab-saugen, um Beschwerden des Knochenbaus vorzubeugen, erläutert Prof. Etelka Földi von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. «Allerdings ersetzt die Liposuktion beim Lipödem nicht die konservative Thera-pie aus Sport, Kompressions-strümpfen und Lymphdraina-ge», sagt die Gefäßexpertin.

Wie jede Operation birgt auch das Fettabsaugen Risiken. Dasgrößte ist laut Germann, dasssich Dellen bilden. Sehr selten seien Fettembolien und Ent-zündungen. «Als normale Komplikationen gelten Schwel-lungen und Blutergüsse. Das betrifft eigentlich alle Pati-enten», ergänzt Kleinschmidt. Ebenfalls möglich sei ein asym-metrisches Ergebnis. Der Facharzt vergleiche daher die Millilitermenge Fett, die er

etwa an beiden Oberschen-keln absaugt. Dennoch seien manchmal Feinkorrekturen nach drei Monaten nötig.

Unterschätzen darf man die Gefahren nicht. Eine Umfrage im Rahmen einer Dissertation an der Universität Bochum aus dem Jahr 2010 ergab, dass es zwischen 1998 und 2002 bei 2275 Liposuktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu 75 ernsthaften Komplikationen ereigneten, 23 davon endeten tödlich.

Nach dem Eingriff müssen Pa-tienten ein Kompressionsmie-der tragen und sich je nach Um-fang der OP zwei Tage bis zwei Wochen schonen. Sport ist in den ersten ein bis zwei Wochen tabu. Die Kosten und die Dauer der OP hängen vom Aufwand ab. Kleinschmidt veranschlagt für eine drei- bis vierstündige Behandlung von Reiterhosen 4000 bis 6000 Euro. Die Kran-kenkassen übernehmen auch beim Lipödem die Kosten für das Fettabsaugen nicht.

Wenn die Pfunde nicht purzeln wollenWann Fettabsaugen sinnvoll ist

Quelle: DPA

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Eine Depression ist das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit und die Überzeugung, dass sich dieser Zustand niemals wieder bessern wird. Gefühle, die das Leben lebenswert machen, sind wie betäubt. Deswegen interessieren sich Depressive auch kaum noch für etwas. Manche sind außerdem sehr nervös, ängstlich und ange-spannt. Zusätzlich sind oft-mals körperliche Schmerzen

Immer noch unterschätztDepressionen werden oft übersehen

möglich - ohne wirkliche phy-sische Ursache.

Die Depression ist eine der be-deutendsten Krankheiten welt-weit – und wird noch immer unterschätzt. Insgesamt leiden in Deutschland nach Angaben der Stiftung Deutsche Depres-sionshilfe derzeit etwa vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen De-pression. Es könnten aber auch

mehr sein. Bis zu 70 Prozent der Patienten mit Depression gehen nur wegen körperlicher Symptome zum Hausarzt, schätzt Prof. Ulrich Hegerl von der Universität Leipzig, Vor-sitzender der Deutschen De-pressionshilfe.

Deswegen ist es wichtig, bei der Suche nach Hilfe mit dem Arzt auch über Gefühle zu reden

und den Verdacht auf eine Depression anzusprechen. Wenn die Depression stark ist oder wenn sich Selbsttö-tungsgedanken aufdrängen, hilft erst nur eine stationäre

Behandlung. Bei leichteren Formen der Depression sind

Psychotherapie und eventuell Medikamente Mittel der Wahl.

Die Medikamente behan-deln die körperliche Seite der Depression: Sie wirken auf Botenstoffe im Gehirn, die neben äußeren Umständen ebenfalls für Depressionen ver-antwortlich sind. Abhängig machten Antidepressiva nicht, betont Hegerl. Die Therapie behandelt die psychosoziale Seite der Krankheit. Sie hilft, Konflikte zu lösen, die Kom-munikation mit anderen zu verbessern, Stress zu bewälti-gen. Der Patient lernt, mit der Depression umzugehen, den Beginn neuer Depressions-

schübe zu erkennen und entsprechend entgegenzu-

wirken.

Droht keine akute Gefahr für den Pa-tienten, ist die Be-

handlung ambulant möglich. «Prinzipiell wissen wir, dass es depressiven Menschen gut tut, eher in ihrem System mit Arbeit, Beziehung und Hob-bys zu bleiben», sagt Nico Niedermeier, niedergelassener Psychotherapeut in München. Häufig wissen Angehörige nicht, wie sie mit dem Kranken umgehen sollen, verstehen die Depression nicht. Deswegen rät Niedermeier ihnen: «Holen Sie sich selbst Hilfe.» Im Inter-net oder in Selbsthilfegruppen können sich Angehörige aus-tauschen, sich die eigene Last von der Seele reden.

Selbsthilfegruppen gibt es na-türlich auch für die Betrof-fenen. Viele Menschen ha-ben Angst vor dem Stigma einer psychischen Erkrankung. Umso wichtiger ist es, Men-schen kennenzulernen, die das Problem kennen und verste-hen. Norbert Sobiejewski hat selbst in Lüneburg zwei Selbst-hilfegruppen gegründet. Der 64-Jährige weiß, wie es ist, mit der Krankheit zu leben. Seine Depressionen fingen im Alter von 13 Jahren an, mit 16 ertränk-te er den Schmerz mit Alkohol. Erst als er 40 war, diagnosti-zierte ein Arzt die Depression. Eine Gesprächstherapie hat ihm geholfen, damit umzuge-hen. Doch noch immer hat er Suizidgedanken. Er sagt aber: «Heute kann ich mir Hilfe ho-len, wenn ich in ein Loch falle.» Und mit Hilfe von Therapeu-ten und anderen Betroffenen findet er aus dem Loch auch wieder heraus.

Quelle: DPA

gESUNDhEit | 13

Schlaganfall-Ver-dacht ist immer

ein Notfall

Bekommen Schlagan-fall-patienten zu spät hilfe, können sie ster-ben oder dauerhaft behindert sein. Darum muss beim Verdacht auf einen Schlagan-fall immer der Notruf 112 gewählt werden. typische Anzeichen sind Sprach- und Sehstörungen, läh-mungen, taubheitsge-fühle, unsicherer gang mit Schwindel und starke Kopfschmerzen. Darauf weist die Stif-tung Deutsche Schlag-anfall-hilfe in güters-loh hin.

Überprüfen lässt sich der Verdacht mit dem sogenannten FASt-test. F steht für Face (englisch für gesicht). helfer sollten den Be-troffenen bitten, zu lächeln. Verzieht er nur eine gesichtshälfte, könnte die andere in-folge eines Schlagan-falls gelähmt sein. A steht für Arms (Arme) und bedeutet, dass die person beide Arme nach vorne strecken und die Handflächen nach oben drehen soll. gelingt das nicht, ist das ebenfalls ein An-zeichen für eine läh-mung.

S steht für Speech (Sprache). Schafft es der Betroffene nicht, einen einfachen Satz nachzusprechen oder klingt seine Stimme verwaschen, könnte er eine Sprachstörung haben, die auf einen Schlaganfall hindeutet. t schließlich steht für time (Zeit), also die Eile, die beim Alarmie-ren des Notrufs gebo-ten ist.

Sie soll bei Migräne, Kopf- und Rückenschmerzen helfen und Blockaden im gesamten Körper lösen. Die Rede ist von Osteo-pathie, einer in den USA sehr verbreiteten manuellen Heil-methode, die auch in Deutsch-land immer mehr Anhänger findet. «Osteopathie wird aus-schließlich mit den Händen praktiziert, ohne Medikamente und chirurgische Eingriffe», erklärt Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) in Wiesbaden.

Leichter Druck mit den Finger-spitzen, feinfühliges Ertasten von Verspannungen, gezielte Handgriffe, um Muskeln und Bindegewebe zu lockern – mit diesen Mitteln arbeiten osteo-pathisch ausgebildete Ärzte, Heilpraktiker und Therapeu-ten. Feinfühligkeit und jahre-lange Schulung sind wichtig, um mit Fingerspitzen und Handflächen die Ursachen von Beschwerden aufzuspüren, er-gänzt der Orthopäde Siegbert Tempelhof, Vorstandsmitglied der Deutsch-Amerikanischen Akademie für Osteopathie (DAAO).

Spannungen in Knochen, Mus-keln und Bindegewebe geben Hinweise, wo Körperfunktio-nen und Organe beeinträchtigt sind. Solche Spannungen zu erkennen, Störsignale auf-zulösen und eine gesunde Ba-lance wieder herzustellen, ist Ziel der Osteopathie. Als Pa-tient muss man sich darauf ein-lassen, eingehend untersucht,

sanfter Druck gegen schmerzenOsteopathen heilen mit bloßen Händen

befragt und betastet zu werden.

Überraschend für viele Pati-enten ist, dass die Behandlung keineswegs immer dort an-setzt, wo es aktuell schmerzt. Kopfschmerzen zum Beispiel können durchaus Anlass sein, die Beweglichkeit der Füße zu prüfen. Wo es spannt und blockiert, setzt dann der Thera-peut mit seinen Handgriffen an. Oft lockert er mit gezielten Bewegungen das Bindegewebe, regt den Lymphfluss an oder dehnt bestimmte Muskeln.

Etliche gesetzliche Kassen bie-ten seit einiger Zeit an, einen Teil der Kosten für eine osteo-pathische Behandlung zu über-nehmen. Aber: Die Qualität der Ausbildung sei uneinheitlich, bemängelte die Stiftung Wa-

rentest kürzlich in ihrer Zeitschrift «test» (Ausgabe 3/2013). Osteopath ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Patienten sollten bei der Suche nach einem Osteopathen da-her auf dessen Qualifikation zu achten. Zum Nutzen der Me-thode fehlen außerdem noch aussagekräftige Daten aus gro-ßen klinischen Studien.

Die Warentester weisen auch auf mögliche Nebenwirkungen und Risiken hin. Komplika-tionen könne es zum Beispiel geben, wenn Patienten an akuten Infektionen leiden. Zwar sind die osteopathischen Handgriffe sanfter als bei vielen anderen manuellen Heilver-fahren. Aber Schmerzen und Verletzungen seien nicht aus-geschlossen.

Quelle: DPA

14 | gESUNDhEit

Natürlich schmerzfrei: gesundheitskompetenz trifft Verwöhnangebot

Die gasteiner Kur im 4 sterne superior Verwöhnhotel bismarck: Nachhaltige Wirkung, Feriengenuss und dazu 4 Thermal-schwimmbäder

Die Aufnahme von Radon über Lunge und Haut wirkt wie ein heilsamer „Strahlen-stoß“, der im Körper keine Bindungen eingeht und nach drei Stunden fast wieder kom-plett ausgeschieden ist. Er regt die Produktion heilungs-fördernder Botenstoffe an, die Entzündungen und Allergien entgegenwirken – und bremst gleichzeitig die Schmerzbo-tenstoffe, was nachweislich zu einer lang anhaltenden Linde-rung von Schmerzzuständen führt. Vor allem Menschen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen wie chroni-scher Polyarthritis und Mor-

bus-Bechterew, rheumatischen Erkrankungen an Wirbelsäule und Gelenken sowie chro-nischen Schmerzzuständen wie dem Fibromyalgie-Syn-drom, aber auch Asthmatiker und Allergiker wissen das zu schätzen.

Zwei Möglichkeiten stehen dem Kurgast im Bismarck of-fen, um das heilende Radon aufzunehmen: zum einen die (vom Hotel reservierten) Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen, der als Wirkstoff-kombination aus milder Über-wärmung, dem natürlich hohen Radongehalt der Luft und der

Schon Kaiserin Sisi und der deutsche Kanzler Bismarck waren Stammgäste in einem der ältesten Kurorte Österreichs. Heute

weiß man: Der Erfolg der Gasteiner Kur beruht auf dem Edelgas Radon, das in verschiedenen Kuranwendungen zum

Einsatz kommt, sowohl über die Haut als auch über die Atmung aufgenommen wird und die Selbstheilungskräfte des Körpers

anregt. Doch nicht nur zur Immunprophylaxe eignet sich die Ra-dontherapie: nachgewiesen erfolgreich behandelt werden damit vor allem chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut. Der Erfolg spricht für sich, denn belegt ist bei 90 Prozent der Kurgäste eine bis zu neun Monate

anhaltende Schmerz- und Beschwerdelinderung und somit eine Verbesserung der Lebensqualität. Kurgäste des 4 Sterne

superior-Verwöhnhotel Bismarck in Bad Hofgastein fühlen sich beim Radon-Thermalwannenbad mit Thermalwasser-Medita-tion in neu gestalteten Räumen angenehmerweise nicht wie im klassischen Kur- sondern wie im erstklassigen Verwöhnurlaub

– und genießen nebenbei den 6000 qm großen Garten, die Was-serwelten mit vier Thermalpools und die exzellente Küche des

äußerst komfortablen Hauses in bester Bergblick-Lage.

Foto: www.hotel-bismarck.com

gESUNDhEit | 15

Infos: 4 Sterne superior-Verwöhn-hotel Bismarck, Alpenstraße 6, A-5630 Bad Hofgastein, Tel: +43 (0) 6432 6681-0, www.hotel-bismarck.com, [email protected]

alpinen Höhenlage das wohl ef-fektivste Heilmittel im Gastei-nertal ist, zum anderen die Radon-Thermalwannenbäder direkt im Hotel.

Das Schwimmen in den einzig-artigen vier Thermal-Innen- und Aussenschwimmbädern (33 Grad) unterstützt die Wirkung der Kur. Ebenso die Herzlichkeit der Besitzer-Familie Christina und Ulrich Wendler, die mit echter Leiden-schaft verwöhnt und dafür sorgt, dass Bismarck-Gäste auch beim Kuren stets auf Ur-laubswolke sieben schweben. Und auch die Umgebung lädt dazu ein: Denn auf den großen Liege-Terrassen und im riesi-gen Park lässt es sich nach den

Stolleneinfahrten und Bädern herrlich nachruhen und in die Berge blinzeln. Ist man wieder fitter, wollen letztere auch beim Wandern erkundet werden. Schließlich locken 350 Kilo-meter Wanderwege und (im Sommer) 40 bewirtschafteten Almen ins als Genussregion bekannte Gasteinertal. Wer will, kann auch mit dem Auto auf die Alm fahren, zum höchst-

gelegenen Kaffehaus „Annen-café“, dem bekannten Logen-platz auf 1047 Metern überm Tal mit Traumblick.

Genuss bietet auch die an-genehm leichte Gourmet-Küche von Bismarck-Chefkoch Harald Pfleger, der auf frische, heimische Produkte setzt und sie auf Hauben-Niveau ser-viert. Getreu dem Motto des

Optimal als Schnupperkur ist die einwöchige Vital & Gesund-heitswoche (ab 770,- Euro pro Person im Doppelzimmer/

Classic) mit 7 Übernachtungen inkl. der Gourmet-& Vital-Halbpension, einer Schnupper-Einfahrt in den Gasteiner

Heilstollen inklusive Arztbesuch, zwei Radon-Thermalwannen-bädern, drei Teilmassagen, einer Ernährungsberatung in der

Gruppe sowie der Nutzung von 1.500m² Wasserwelt und Well-nessparadies mit vier Hotel eigenen Thermal-Schwimmbädern

(33°C). Die Radontherapie ist übrigens von österreichischen wie deutschen gesetzlichen Sozialversicherungsträgern anerkannt!

Hauses „von allem ein biss-chen mehr“ gibt es zusätzlich ein Gesundheitsmenü und ein Mittags-Buffet – aber auch allerlei wohltuende Massage- und Beauty-Anwendungen sowie die höchst komfortablen Bismarck-Wohnwelten in Stammhaus, Fürstenhaus und Schlössl.

Fotos: www.hotel-bismarck.com

16 | gESUNDhEit

Die DgVP informiert…

bürgerversicherung – eine gute oder schlechte Idee?

Seit 1989 kämpft die DGVP - als unabhängiger, gemein-nütziger Verein - für ein effek-tiveres, besseres und bezahl-bares Gesundheitssystem in Deutschland, das Bürgern und allen Akteuren im Gesund-heitswesen zu Gute kommt. Ein Kampf, in dem „dicke Bret-ter gebohrt werden müssen“ - denn hier stehen sich viele gegensätzliche Interessen im Weg und verhindern ein für alle Beteiligten effektives Ge-sundheitswesen.

Heute ein Thema, das uns im anstehenden Wahlkampf häufiger begegnen wird: die Bürgerversicherung.

Die FaktenDie gesetzlichen Krankenver-sicherung (GKV) hat ein Fi-nanzierungsproblem. Die Bei-träge der Pflichtversicherten werden berechnet vom Ar-beitseinkommen. Aufgrund der demografischen Entwick-lung wird es aber in Zukunft weniger Arbeitnehmer geben – und damit weniger Geld in der GKV. Dazu kommt, dass bei zunehmendem Alter auch die Zahl der chronisch Kran-ken und Pflegebedürftigen steigen wird. Gemeinsam mit dem technischen Fortschritt bedeutet das klar steigende Kosten bei einer schwinden-

gast-Kommentar

den Einnahmebasis. Aus die-sem Grund ist die Frage nach einer Reform in der Finanzie-rung wieder stark präsent. Und die „Bürgerversicherung“ vor allem im anstehenden Bundestagswahlkampf ein Thema, mit dem Wähler ge-wonnen werden sollen.

Doch was verbirgt sich ei-gentlich hinter diesem Be-griff? Ist die Bürgerversiche-rung nun eine gute oder eine schlechte Idee? Und vor allem: was bedeutet sie konkret für die Versicherten und Patien-ten?

Die IdeeDie Grundidee der Bürger-versicherung, ein Konzept das politisch von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen ent-wickelt wurde, liegt darin, die gesamte Bevölkerung an der solidarischen Finanzierung einer umfassenden und quali-

tativ hochwertigen Gesund-heitsversorgung zu beteiligen. Dabei soll die ökonomische Leistungsfähigkeit der Bürger möglichst umfassend – also nicht nur auf der Grundlage von Erwerbs- und Ersatz-einkommen – berücksichtigt werden. Hierdurch soll die Fi-nanzierung der Gesundheits-versorgung nachhaltig gesi-chert werden.

Hierfür sieht das Konzept vor, den versicherten Per-sonenkreis auszuweiten: mit der Aufhebung der Versiche-rungspflichtgrenze sollen auch besserverdienende Ar-beitnehmer in die GKV ein-treten, die Option der privaten Versicherung entfällt faktisch oder reduziert sich auf das Angebot von Zusatzversiche-rungen. Auch Selbstständige und Beamte sollen in die Ver-sicherungspflicht einbezo-gen werden. Die beitragsfreie

Familienversicherung entfällt, für den nicht erwerbstätigen Ehegatten müssten künftig Beiträge abgeführt werden. Außerdem gilt es, alle Einkom-men zu berücksichtigen, d.h. auch Einkünfte aus Vermögen bzw. Vermietung und Ver-pachtung.

Im neuen gemeinsamen Kran-kenversicherungsmarkt sollen dann gleiche Bedingungen für alle gelten, ein Nebeneinan-der unterschiedlicher Kalku-lationskonzepte einzelner Versicherer soll es nicht mehr geben. Zwar sollen die priva-ten Versicherer weiter exis-tieren, jedoch zu modifizierten Bedingungen wie die gesetzli-chen Kassen arbeiten. Soweit das Konzept, die konkrete Ausgestaltung zu Art und Ort des sozialen Ausgleichs oder die Art der Beitragsgestaltung der Krankenversicherungen sind aber noch festzulegen.

Die KonsequenzenBürgerversicherung hört sich als Schlagwort sehr gut an. Doch müssen die Konse-quenzen nicht automatisch auch gut sein. Gleiche Leis-tung für alle - und doch ist das Budget immer noch be-schränkt. Letztlich bedeutet das, dass bei Geldknappheit an der Leistungsschraube ge-

gESUNDhEit | 17

Im Notfall ist nur Nichtstun falsch

Wenn die Bereitschaft zur Ersten hilfe in Deutschland größer wäre, könnten weitaus mehr Menschen vor dem plötzlichen herztod bewahrt werden. oft spiele Angst vor Fehlern und Unwissenheit in Sachen Erste hilfe eine rolle, vermuten der Berufsverband Deutscher Anästhesisten und die Deutsche gesellschaft für Anästhesiologie und intensivmedizin. Der

einzige Fehler sei aber, nichts zu tun.

Prüfen, Rufen, Drücken: Wer sich diese drei Worte merkt, ist als Ersthelfer für einen Notfall gut gerüstet. gemeint ist damit, dass ein Augenzeuge als erstes kontrollieren sollte, ob ein be-wusstlos zusammengebrochener Mensch noch reagiert und atmet. Dann sollte der helfer unter der telefonnummer 112 den Notruf alarmieren oder jemand anders bitten, das zu tun.Atmet der Betroffene nicht mehr, gilt es als Drittes, ihn bis zum Eintreffen des rettungsdienstes wiederzubeleben. Dazu drückt man fest und mindestens 100 Mal pro Minute die Mitte

des Brustbeins des Bewusstlosen nach unten.

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. ihm geht ein herzstillstand voraus. Diesen überleben Betroffene in der regel nur, wenn sie innerhalb von

fünf Minuten eine herzdruckmassage bekommen.

dreht werden könnte. Oder Budgetgrenzen für Ärzte ge-senkt werden. Oder eben die Beiträge für die Versicherten steigen.

Wird die Beitragsbemes-sungsgrenze stark angehoben und andere Einkünfte fließen in die Berechnung ein, wird vor allem die Mittelschicht stärker belastet. Und auch die Zuschüsse aus der Staatskasse belasten letztlich den Bürger, nicht zuletzt dadurch, dass der Staat – denn die Beamten und ein Teil der öffentlich Bediens-teten sind auch Teil der GKV – einen monatlichen Arbeit-geberanteil für die Gehälter abführen müsste, was letztlich in der Summe teurer wird als die bisher bezahlte Beihilfe im Krankheitsfall.

Die Abschaffung der Bemes-sungsgrenze für den Arbeit-geberanteil beim Kranken-kassenbetrag würde die Lohnnebenkosten wieder steigen lassen, die künftige Lohnentwicklung dadurch ge-gebenenfalls bremsen und schlimmsten Falls Stellen ge-fährden.

Die Überlegungen zur Bürger-versicherung sehen auch eine ausgeweitete Finanzierung des Krankenkassensystems durch Steuermittel vor. Hier besteht ein weiteres Risiko bei die-sen Überlegungen - durch die Auswirkungen der Finanzkrise und die Abhängigkeit von kon-junkturellen Entwicklungen.

Ein positives Argument für die Einführung der Bürgerversi-cherung könnte der reduzierte Verwaltungsaufwand sein. Es

bleibt diesbezüglich jedoch ab-zuwarten, ob die Einheitsver-sicherung auch einen Abbau der zurzeit rund 155 gesetz-lichen Kassen bedeuten wird. Dies mag aus den bisherigen Erfahrungen mit der Bildung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen eher bezweifelt werden. Und ob die Berechnung der Ein-nahmen so leicht von statten geht, bleibt abzuwarten.

Schon heute geben viele Ärzte zu, dass sie die Behandlung von gesetzlich Versicherten in ihren Praxen mit Privatpa-tienten „gegenfinanzieren“. Was passiert aber, wenn es diese Privatversicherten nicht mehr gibt? Das Honorar der Ärzte müsste wohl deutlich erhöht werden, wozu aber wahrscheinlich das Geld nicht reicht. Eine Ausdünnung in der Versorgung durch Praxis-schließungen könnte die Folge sein.

Unser FazitDas System von privater Ver-sicherung und GKV darf nicht zerschlagen werden, sondern muss angepasst werden an den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Finanzmitteln für den Erhalt und Ausbau einer guten Versorgung/ Behand-lung/ Betreuung der Bürger. Dazu sind in der Hauptsache jedoch strukturelle Verände-rungen erforderlich und nicht nur die Klärung der Einnah-men.

DGVP e.V. für GesundheitTel: 06247-904 499 0Fax: 06247-904 499 [email protected] www.dgvp.de

18 | VorSorgE

Ein Auslandsurlaub im Jahr ist für viele Deutsche selbstver-ständlich. Dass dabei niemand Abstriche am gewohnten Versicherungsschutz machen will, ist vernünftig. Folgerich-tig bieten Versicherungen für die schönsten Wochen des Jahres spezielle Policen an. Egal ob Krankheit, Unfall oder Diebstahl - es gibt fast nichts, vor dessen finanziellen Fol-gen man sich nicht schützen könnte. Doch nicht jede Police ist sinnvoll.

«Niemand benötigt etwa ei-ne Unfall-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherung spe-ziell für eine Auslandsreise», erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BdV) in Henstedt-Ulzburg bei Ham-burg. «Viel besser ist es, sich um eine herkömmliche Police zu kümmern. Diese gilt län-

sicher in den urlaubNicht jede Versicherung ist nötig

ger als ein paar Wochen und schützt sowohl zu Hause als auch im Ausland.»

Eine Reiseunfallversicherung lohnt sich allenfalls für Ur-lauber, die Risikosportarten betreiben. «Dazu zählen alle Flugsportarten, für die man in Deutschland eine Zulassung braucht, also etwa Paraglidingoder Fallschirmspringen», sagt Gerald Archangeli vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute. «Da-gegen sind etwa Unfälle beim Surfen, Kite-Surfen oder Mountainbiken bereits über eine herkömmliche Police ab-gesichert.»

Unnötig ist eine Reisehaft-pflicht-Police, denn die private Haftpflicht deckt auch Sach- und Personenschäden ab, die Reisende im Ausland anrich-

ten. Ausgenommen sind in der Regel nur Schäden, die Urlau-ber mit einem gemieteten Mo-tor- oder Segelboot sowie dem Surfbrett verursachen. Das gilt auch für Beschädigungen an Ferienhäusern.

Beliebt bei Urlaubern ist die Reisegepäckversicherung. Sie ist jedoch nicht billig - und leistet im Schadensfall längst nicht automatisch. So unter-stellen Versicherer bei einem Gepäckdiebstahl unter Um-ständen grobe Fahrlässigkeit und verweigern die Zahlung.

Das kann schon der Fall sein, wenn der Versicherte seinen Koffer auf dem Flughafen nicht zwischen die Beine ge-klemmt, sondern neben sich abgestellt hat. Anders gesagt: Wer sich so aufmerksam ver-hält, wie von der Versicherung

gefordert, kann auf die Police getrost verzichten. Außerdem schließt diese im Kleinge-druckten häufig den Verlust wertvoller Gegenstände aus.

Wer eine Pauschalreise un-ternimmt, bekommt meist bereits bei der Buchung eine Rücktrittskosten-Versicherung angeboten. Diese erstattet die Stornokosten, falls man die Reise wider Erwarten nicht antreten kann - vorausgesetzt, man schließt sie spätestens ein paar Tage nach der Buchung ab. «Wir empfehlen diese Po-lice vor allem Urlaubern, die mit kleinen Kindern oder äl-teren Personen reisen», sagt BdV-Sprecherin Bianca Boss. «Hier ist das Risiko höher, dass die Reise durch eine Krankheit ins Wasser fällt.» Außerdem sei die Versicherung bei teuren Reisen sinnvoll.

Wenn man fernab von zu Hause krank wird, kann eine Auslandsreisekrankenversicherung helfen, zumindest die finanziellen Folgen zu mildern. Quelle: DPA

BEAUty UND WEllNESS | 19

Tatsächlich steckt hinter der indischen «Lehre vom langen und gesunden Leben» jedoch eine anerkannte Naturheil-kunde mit langer Tradition. In Asien wird diese Medizin in staatlichen Kliniken prakti-ziert und an den Universitäten gelehrt.

Wer zu einer echten Ayurveda-Kur mit Ölmassagen, Kräuter-bädern und bitterer Medizin bereit ist, wird zunächst aus-führlich nach der individuellen Konstitution befragt. Anan-da Chopra, Mitglied in der Deutschen Ärztegesellschaft für Ayurvedamedizin, unter-sucht Zunge, Augen, Haut und Puls und stellt viele Fragen zu Ernährung, Bewegung, Beruf, Schlaf und anderen Lebensge-wohnheiten.

Der Anlass für eine Ayurveda-Kur ist in vielen Fällen ähnlich: Stress, Übergewicht, Rücken-probleme oder Bluthochdruck. Während westliche Medizi-ner Ayurveda als unwissen-schaftlich kritisieren und fehlende Wirksamkeitsstudien bemängeln, hat die Habichts-wald-Klinik in Kassel, deren Leiter der in Deutschland und Indien ausgebildete Arzt Chopra ist, gute Erfahrungen mit ayurvedischen Therapien gemacht.

Neben Massagen, Kosme-tikbehandlungen und Ernäh-rungsempfehlungen nimmt auch das Angebot an kom-

Ayurveda ist mehr als Wellness und KosmetikAyurveda ist hierzulande vor allem als Wellness- und Kosmetikbehandlung mit exotischen Massagen und

vegetarischer Ernährung bekannt

pletten Ayurveda-Kuren in spezialisierten Hotels und in medizinischen Einrichtungen stetig zu. Der Berufsverband für Ayurveda-Mediziner und -Therapeuten (VEAT) un-terscheidet zwischen reinen Wellnessangeboten, die an-genehme Massagen und vege-tarische Ernährung mit einem Erholungsprogramm verbin-den, und den medizinisch ori-entierten Regenerations- und Panchakarma-Kuren.

Wörtlich übersetzt bedeutet Panchakarma «fünf reinigendeTherapien». Dazu gehören auch Abführmittel, Nasenspü-lungen, Schwitzbäder, strenge Diät und so manche bittere Kräutermedizin. «Die Pan-chakarma-Kur bildet das Herz der ayurvedischen Medizin. Sie bewirkt eine tiefgreifende Reinigung auf körperlicher und geistiger Ebene», erklärt der Heilpraktiker Norbert Fischer aus Stuttgart.

Echte Panchakarma-Kuren ha-

ben wenig Ähnlichkeit mit ei-nem Wellnessurlaub. Bestand-teile sind eine vegetarische Diät mit typgerechter Ernährung, Meditationsübungen und ver-schiedenen Ölbehandlungenwie dem entspannenden Shi-rodhara-Stirnguss mit lau-warmem Kräuteröl. Erst da-nach kommen tägliche Kopf-, Fuß- und Ganzkörpermassa-gen an die Reihe, denen tief-greifende Wirkungen auf Kör-per, Geist und Seele zuge-schrieben werden.

«Bei den Kuren geht es um Er-holung, Regeneration und Neu-besinnung», sagt die Ayurveda-Therapeutin Birgit Bonk aus Heidelberg. Die Preise können je nach Dauer bei etwa 2000 bis 3000 Euro oder mehr lie-gen. Die Kosten müssen die Kurgäste in der Regel selbst bezahlen. Die meisten Kran-kenkassen sind eher zurück-haltend bei der Anerkennung von Ayurveda und überneh-men keine oder nur wenige Kosten.

Quelle: DPA

Kasse muss Kosten für la-serenthaarung

im gesicht nicht tragen

Versicherte mit über-mäßig viel haaren im gesicht haben keinen Anspruch darauf, dass ihre Krankenkasse dieKosten für eine Entfer-nung per laserepila-tion übernimmt. Das geht aus einer Ent-scheidung des landes-sozialgerichts Nieder-sachsen-Bremen her-vor (Az.: l 1 Kr 443/11), auf die die Ar-beitsgemeinschaft Me-dizinrecht des Deut-schen Anwaltvereins hinweist. Für die aner-kannte Behandlung mittels Nadelepilation müsse die Kasse je-doch zahlen.

Eine patientin hatte geklagt, weil die bis-herige therapie wenig gebracht habe und ihr die Nadelepilation zu schmerzhaft erschien. Die laserepilation hielt sie für langfristig erfolg-versprechender. Die Krankenkasse lehnte die Kostenübernahme für diese Methode je-doch ab, weil noch nicht belegt sei, dass der laser besser als die Nadel hilft. Auch negative Spätfolgen seien nach Angaben der Krankenkasse nicht auszuschließen.

Die richter gaben der Kasse schließlich recht, da die laserepi-lation vom gemein-samen Bundesaus-schuss von Ärzten und Krankenkassen noch nicht positiv bewer-tet worden sei. Und Schmerzen bei der Nadelepilation ließen sich durch eine lokale Betäubung vermeiden.

20 | BEAUty UND WEllNESS

Zu den besten in der Fitness-branche zum wiederholten MalDer F´Feldbrucker Kundenspiegel bescheinigt HArDY`s hervorragenden Noten

Dass die Zufriedenheit ihrer Mitglieder dem Team von HARDY`S ganz besonders am Herzen liegt, zeigt sich nicht nur im tagtäglichen Um-gang mit seinen Mitgliedern. HARDY`S Fürstenfeldbruck ist erneut Branchensieger unter 7 getesteten Fitness-clubs. Nach 2010 konnte sichdas Unternehmen zum zwei-ten Mal den Sieg holen.Zusammen mit dem Lands-berger Kundenspiegel konn-ten sich die HARDY`S Clubs schon 4 Mal in Folge den Branchensieg in ihrem jewei-ligen Einzugsgebiet sichern.

Das Institut für Marketing und Marktforschung MF Consul-ting befragte 903 Personen in Fürstenfeldbruck. Die Proban-den wurden repräsentativ nach Geschlecht und Altersgruppen ausgewählt und nach vorgege-benen Kriterien willkürlich an neutralen Orten z.B. auf der Straße, in Cafes usw. angespro-chen und befragt. Bewertet wurde die Zufrie-denheit mit den Leistungs-merkmalen Freundlichkeit, Be-treuung und dem Preis/Leis-tungsverhältnis.

HARDY'S schnitt in allen drei Kategorien am besten ab und verwies die Mitbewerber auf die Plätze. Die Ergebnisse im Einzelnen:Freundlichkeit: 94,2%Betreuungsqualität: 93,6%Preis/Leistungsverhältnis: 76,0%

An den mittlerweile vier Stand-orten in Greifenberg, Lands-berg, Fürstenfeldbruck und Augsburg wird Service und Dienstleistung großgeschrie-ben. Die Fitness- und Gesund-heitsclubs bieten alles, was das Herz begehrt: Vielfältiges Gerätetraining mit modernster Ausstattung, über 170 Kurs-stunden pro Monat, eine opti-male Betreuung durch hoch-qualifizierte Trainer, einen großen Wellnessbereich und beinahe grenzenlose Öff-nungszeiten.

Um die eigene Dienstleistung detailliert auf den Prüfstand zu stellen und weiter zu op-timieren, ließ Geschäftsführer Florian Möger in den Winter-monaten zusätzlich eine groß angelegte Befragung über ein spezialisiertes, unabhängiges Forschungsinstitut durchfüh-ren. „Uns ist wichtig, dass sich unsere Kunden bei uns rundum wohl fühlen. Deshalb haben wir ein externes Institut beauftragt, welches die Zufriedenheit un-serer Kunden gezielt ermittelt

und Schwachstellen feststellt. Mein ganz besonderer Dank den Mitgliedern, die sich rege an der Befragung beteiligt ha-ben und ganz offen Ihre Anre-gungen äußerten “, so Möger.

Die Ergebnisse zeigen, dass die HARDY`S Fitnessclubs auf einem sehr guten Weg sind und nur wenig Bedarf nach Verbesserung vorhanden ist. Vor allem im Bereich Fachkom-petenz, Freundlichkeit, Öff-nungszeiten und Atmosphäre schnitten die gesundheits-orientierten Fitnessclubs her-vorragend ab. So beurteilten zum Beispiel 94 % der Befrag-ten die Freundlichkeit des Per-sonals an der Rezeption mit Note 1 oder Note 2 (auf einer Schulnotenskala von 1 bis 6).Mit einem Gesamtdurchschnittvon 1,51 liegt HARDY`S damit unter den Top 10 % der deutsch-landweit getesteten Studios.

Auch im Bereich Fachkompe-tenz ragt das Team deutlich heraus. Mit Note 1,87 wurde das HARDY`S deutlich besser

bewertet als der Branchen-Durchschnitt. „Es zahlt sich aus, dass wir bei der Perso-nalauswahl auf eine sehr hohe Qualifikation achten und unsere Mitarbeiter ständig weiterbilden. Wir sind stolz auf diese guten Ergebnisse, aber wir ruhen uns nicht darauf aus. Wir werden täglich weiter da-ran arbeiten, um unsere Kunden weiterhin opti-mal betreuen zu können“, so Clubleiterin Alexandra Köhler.

„Neben Lob gab es aber auch einige kritische Stimmen, und zwar zur Preisgestaltung und zur Größe der Umkleiden“, so Köhler weiter. Darauf hat der Club sofort reagiert: In den HARDY`S Clubs werden auf Grund der großen Angebots-vielfalt schon seit längerem modulare Mitgliedschaften an-geboten. Der Kunde ent-scheidet selbst, was er nutzen möchte und kann damit seinen Beitrag selbst bestimmen. Mit-gliedschaften starten bereits ab 29,90 € im Monat. Desweiteren sind in diesem Jahr noch große Umbaumaßnahmen geplant, die für neue Maßstäbe sorgen werden.

Jeder Interessent beginnt in den HARDY`S Fitnessclubs mit einer ausführlichen Be-ratung, einem Gesundheits-Check und einer Einweisung an den Geräten. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Probetermin. www.hardys-freizeit.de

BEAUty UND WEllNESS | 21

Die sauna mit rAL-gütezeichenEine werthaltige Investition

„Prognosen sind äußerst schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.“ Dieses schöne Zitat wird mal Mark Twain zuge-schrieben, mal Kurt Tuchol-sky. In einem Punkt sind sich die Men-schen jedoch einig: Zukunft muss nachhaltig sein. Eine Forderung, die fast jeder unterschreibt. Und dies gilt heutzutage immer mehr auch für den privaten Well-nessbereich.

Axel Diedenhofen, Geschäfts-führer der Gütegemeinschaft Saunabau und Dampfbad e.V., erklärt, welche Kriterien die Werthaltigkeit sichern, sodass sich der Wellnessfan auch in Zukunft auf seine Sauna ver-lassen kann. Denn je länger der Lebenszyklus einer Sauna, desto besser das Verhältnis von Rohstoffverbrauch, Investition und Nutzen.

„Die Entscheidung für eine eigene Sauna ist eine Investi-tion fürs Leben, denn eine hochwertige Sauna hält gut 20 Jahre. Deshalb sollte man sich beim Kauf immer für ein Produkt eines Qualitätsher-stellers entscheiden, am besten gekennzeichnet mit dem RAL-Gütezeichen“, so Diedenhofen. Zweck dieses Gütezeichens ist es, die besondere Qualität von Waren oder Leistungen zu kennzeichnen. „Die Güte-gemeinschaft Saunabau und Dampfbad e.V., ein Zusammen-

schluss führender deutscher Saunahersteller, bietet mit einer Qualitätscheckliste eine einfache Hilfestellung für Ver-

braucher bei der Kaufent-scheidung.“

Dabei sind gerade die R A L - Q u a l i -

tätskriterien dafür geeignet, die Werthaltigkeit der Sauna zu gewährleisten: Sie umfassen eine zertifizierte Prüfung aller wesentlichen Bestandteile der Saunakabine von der Holzqua-lität über das elektronische Steuerungsgerät und den Sau-naofen bis hin zum Lüftungs-system. Axel Diedenhofen be-tont darüber hinaus: „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Zertifizierung ein neu-trales Prüfinstitut, die staatliche Materialprüfanstalt in Darm-stadt, übernimmt.“ Zudem kön-nen sich die Saunahersteller auf dem einmal verliehenen RAL-Qualitätssiegel nicht ausruhen, da die Einhaltung der Qua-litätskriterien ständig durch das Institut überwacht wird.

So garantiert das RAL-gekenn-zeichnete Produkt, dass beim Bau der Sauna die anerkannten Qualitätskriterien der Branche eingehalten wurden. „Der Ver-braucher kann also darauf ver-trauen, dass die Anschaffung einer RAL-geprüften Sauna eine werthaltige Anschaffung für das Leben ist, da hier Mate-rial, Verarbeitung und Technik den RAL-Qualitätskriterien entsprechen.

Foto: Gütegemeinschaft Sauna und Dampfbad e.V./akz-o

22 | ForSchUNg UND WiSSEN

Wolfgang Stäbler gehört zuden zwei Prozent der Deut-schen, die sich als elektrosen-sibel bezeichnen. Sein Körper reagiert auf die hochfrequente elektromagnetische Strahlung, die von Sendemasten, W-LAN-Routern und Mobiltele-fonen ausgeht. Jahrelang lebte er in direkter Nähe zu zwei Sendemasten. Er ist über-zeugt, dass die lähmenden Schmerzen, die er mit Mitte 50 bekam, mit der Strahlung zusammenhängt.

Heute ist der gelernte Elek-troniker in einem kleinen Dorf in der Nähe von Frankfurt zu Hause. Mancher seiner Nach-barn ärgert sich, dass Handys dort keinen Empfang haben. Aber darauf verzichtet Stäbler gerne. Denn die Schmerzen des heute 62-Jährigen sind fast weg, genauso wie der chro-nische Husten seiner Frau.

Anja Schulte-Lutz vom Bun-desamt für Strahlenschutz (BfS) sieht das anders. «Das BfS hat genau diese Frage untersucht. Demnach haben zwar manche Menschen ernst-zunehmende Beschwerden, ein Zusammenhang zu elek-tromagnetischer Strahlung ließ sich aber nicht nach-weisen», fasst sie zusammen.

Der Medizinphysiker Leb-recht von Klitzing wider-spricht. Er führte Untersu-chungen zu Gesundheitsge-fahren von Mobilfunkstrah-lungen an der Universität Lübeck durch. Zwar sagt auch von Klitzing, dass unklare Be-schwerden wie die Schmerzen von Wolfgang Stäbler unter-schiedlichste Ursachen haben

Krank durch strahlen? Elektrosensibilität spaltet Wissenschaft

können. Neben Allergien und Belastungen durch Chemika-lien und andere Schadstoffe aus der Umwelt kann Mobil-funkstrahlung seiner Meinung nach auch eine Ursache sein.

Die Beschwerden, die Pati-enten auf elektromagnetische Strahlung zurückführen, sind unterschiedlich. Sie reichen von Hautproblemen über Übelkeit bis zu Erschöpfungs-zuständen. Einen wissen-schaftlich belegten Zusam-menhang gibt es nicht. «Man

kann niemandem diese Be-schwerden absprechen», sagt Schulte-Lutz. «Es gibt nur keinen Nachweis dafür, dass sie vom Mobilfunk kommen.»

Trotzdem gibt es EU-weite Grenzwerte, die die Strahlung von Mobiltelefonen begren-zen sollen. Dieser Grenzwert für die spezifische Absorp-tionsrate (SAR) liegt zurzeit bei zwei Watt pro Kilogramm (W/kg). Schulte-Lutz emp-fiehlt Handys mit höchstens 0,6 W/kg. Ziel der Grenze ist,

die Erwärmung des Gewebes auf ein unschädliches Maß zu reduzieren.

«Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft schützen die bestehenden Grenzwerte vor gesundheitlichen Auswirkun-gen», sagt Schulte-Lutz. Von Klitzing hält diese Werte je-doch für zu hoch angesetzt. Nach seinen Ergebnissen re-agiert der Körper auch schon auf geringere Strahlung. Unsi-cherheiten gibt es auch noch über die Langzeitfolgen von Mobilfunkstrahlung und ihre Auswirkung auf Kinder. Lang-zeitforschung geht vor allem der Frage nach, ob dauerhafte Nutzung zu Krebs führen kann.

Schulte-Lutz und von Klitzing betonen beide: Gerade wegen all der Unsicherheiten sollte die eigene Belastung so weit wie möglich reduziert werden. Ein W-LAN-Router sollte dann abgeschaltet werden, wenn er nicht gebraucht wird. Beim Kauf von schnurlosen Telefonen und W-LAN-Routern sollte der Kunde auf eine eingebaute Abstandsre-gelung achten, die die Sende-leistung von Basisstation oder Router an die Entfernung zu Computer oder Telefon an-passt.

Außerdem sollten diese Geräte in Räumen stehen, in denen man sich wenig auf-hält, also möglichst nicht im Schlafzimmer. Beim Telefo-nieren mit Handy gilt der Rat: ein Headset verwenden, nicht bei schlechtem Empfang tele-fonieren und ein Handy mit geringem SAR-Wert wählen.

Quelle: DPA

ForSchUNg UND WiSSEN | 23

Sportliche Asthmatiker

haben weniger oft Atemnot

Wenn sie einen Sport richtig betreiben, müs-sen Asthmapatienten sich nicht vor Belas-tungsasthma fürchten. Darauf weist der Bun-desverband der pneu-mologen hin. Denn moderate Bewegung könne die Häufigkeit und Schwere von Asth-maanfällen verringern.

geeignet seien alle Ausdauersportarten, deren Belastung der patient langsam stei-gern kann und die er regelmäßig macht. Auch gezieltes Kraft-training biete sich an.

Schnell wirkende lifestyle-Mittel sind bedenklich

Wirkt ein frei verkäuf-liches lifestyle-Medi-kaments aus dem in-ternet ungewöhnlich schnell, so ist dies be-denklich.Denn dann enthält es vermutlich rezept-pflichtige Wirkstoffe, warnt die landesapo-thekerkammer hes-sen. Betroffene sollten sich unbedingt an ihren Arzt oder Apotheker wenden. Meist ent-halten lifestyle-Arz-neien Vitamine, Mine-ralien, Eiweiße, iso-lierte Aminosäuren, Koffein oder guarana. Diese seien in der regel unschädlich. Allerdings könnten Schlankheitsmittel und präparate zur leis-tungssteigerung auch Stoffe enthalten, die unter anderem zu to-taler Erschöpfung mit Kreislaufversagen füh-ren können.

Die Methode stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und soll die Lebensenergie - das Qi - ak-tivieren und Blockaden lösen. Das Wort Akupunktur bedeu-tet im Chinesischen «kleine Öffnung für das Qi». Sie soll bestimmte Energiepunkte durch Nadelstiche, Druck, Massage, Wärme oder Laser-strahlung aktivieren, so dass blockierte Energie - das Qi - wieder besser fließt. Das Ver-fahren beruht auf der Lehre von Yin und Yang, die untrenn-bar miteinander verbunden sind und Voraussetzung für alles Leben darstellen.

Solange diese Elemente im Körper im Gleichgewicht sind, ist der Mensch gesund. Dominiert eins, wirkt sich das negativ auf den körperli-chen und geistigen Zustand aus. Schmerzen entstehen aus Sicht der TCM, wenn der Energiefluss im Körper gestört ist. Die Energiebahnen im Körper werden Meridiane ge-nannt, jede ist nach dem Organ benannt, durch das sie fließt. Rund 400 Akupunkturpunkte gibt es, die auf den Meridianen liegen.

Die zwei bekanntesten Arten sind die Körper- und die Ohr-Akupunktur, erklärt Bernd Ramme, Zweiter Vorsitzender der Deutschen Akupunktur Akademie in München. Die einzelnen Punkte spiegeln je

Es pikst nur ein bisschen - Akupunktur hilft bei vielen beschwerden

Nadelstiche für das Wohlbefinden: Das ist das Ziel vonAkupunktur

ein Organ, einen bestimmten Körperabschnitt oder eine Körperfunktion wider.

Akupunktur soll unter ande-rem bei Hauterkrankungen, Allergien, Blutdruckstörun-gen, Magen-Darm-Problemen und psychischen Erkrankun-gen helfen. Der Einsatz der Nadeln hat aber auch Grenzen: «Zum Beispiel chirurgische Erkrankungen, Erbkrankhei-ten oder schwere psychische Störungen wie Schizophre-nie», zählt Ramme auf. Aber eine begleitende Behandlung sei bei vielen schulmedizi-nisch therapierten Krankhei-ten möglich.

Akupunktur wirkt nicht bei jedem Menschen gleich.Störherde wie Narben oder tote Zähne können die Wir-kung negativ beeinflussen,

wie Remme betont. Trotzdem berichten viele Patienten der Heilpraktikerin Petra Lehn aus der Nähe von Stuttgart zufolge davon, dass ihre Beschwerden deutlich nachlassen.

Seit 2006 ist die Akupunktur zur Behandlung von bestimm-ten Rücken- und Knieschmer-zen auch Kassenleistung, wie Karen Walkenhorst von der Techniker Krankenkasse (TK) erklärt. Doch wissenschaftlich belegen lässt sich die Wirkung der Nadeln bisher kaum: Breit angelegte Studien hätten ge-zeigt, dass die Erfolgsrate der traditionellen chinesischen Akupunktur bei der Behand-lung von chronischen Rücken-schmerzen nicht wesentlich höher sei als die der soge-nannten Schein-Akupunktur, bei der Ärzte bewusst falsche Punkte stechen.

Quelle: DPA