Haftet ein Web-Hoster bei Ausfallzeiten?
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Haftet ein Web-Hoster bei Ausfallzeiten?
(Haftung von Internet-Providern anhand des konkreten Beispiels Strato)
Ärger mit dem Webhoster
Kernfragen:
Pflichten des Webhosters? Wie können sich Betroffene wehren? Welche Hindernisse sind für eine erfolgreiche
Klage zu nehmen? Lohnt sich das Klagen?
Der Fall der Strato AG
Serie von Ausfällen März 2001: zeitweise 1.5 Millionen Domains
nicht erreichbar Datenverlust bei 7000 Domains
Schäden der Privatkunden?
in der Regel keinen finanziell bemessbaren Schaden
private Seiten arbeiten nicht umsatzorientiert anrechenbar und belegbar waren nur die im
Vorraus bezahlten Gebühren zu geringer Streitwert
Schäden der Geschäftskunden
Ausfall der Web-Präsenz:
weniger oder kein Umsatz (z.B. bei Online-Shops) Behauptung geschädigt worden zu sein reicht
nicht aus (Image etc.) Kennzahlen zur Bemessung des Schadens:
Umsätze, Besucherzahlen Online-Formular
AGB’s der Strato AG
Punkt 10: Verfügbarkeit von 99% im Jahr Punkt 12: unverzügliche Schadensbeseitigung Punkt 15: Haftung bei grober Fahrlässigkeit
oder Vorsatz,
maximale Haftung 10.000 DM
Klauseln mit Wertungsmöglichkeit § 10 AGBG? Klauseln ohne Wertungsmöglichkeit § 11 AGBG?
Der konkrete Schaden
ist Voraussetzung für Schadensersatz Geschäftskunden fällt der Nachweis leichter Nachweis in der Praxis sehr schwer Schaden alleine ist nicht ausreichend für Haftung
Die zugesicherte Eigenschaft
§ 480.2 BGB Schadensersatz wegen Nichterfüllung 99 %-ige Verfügbarkeit ist zugesichert die meisten Kunden können nicht klagen Erfolg einer Klage ist zweifelhaft
Vorsatz und Fahrlässigkeit
§ 276 BGB Haftung des Providers
Verzicht auf redundante Speichersysteme Verzicht auf nötige Sicherheitstechnik
Wissen und Nachweis sind zweierlei Nachweis ist für Haftung notwendig
Die Kosten der Rechtsverfolgung
Klage soll sich finanziell lohnen Nachweis von Vorsatz/ Fahrlässigkeit mit
Sachverständigen-Gutachten? hohe Anwaltskosten Schäden sind im Verhältnis zu den Kosten zu
gering
Zusammenfassung
Schaden ist schwer nachweisbar Vorsatz /Fahrlässigkeit sind schwer nachweisbar Kosten der Rechtsverfolgung sind zu hoch Chancen einer Klage sind zu gering
Tip: Augen auf beim Eierkauf!