Hamburger Klönschnack - August '13

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AUGUST 2013 August 2013 l 31. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden 1. des Monats Abonnement 18,– Jahresbezug August 2013 l 31. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden 1. des Monats Abonnement 18,– Jahresbezug 8 Wahres und Unwahres aus Hamburg und den Elbvororten l Jeden Monat neu l Auflage: 61.000 WEDEL · RISSEN · SÜLLDORF · ISERBROOK · BLANKENESE · ALT-OSDORF · NIENSTEDTEN · FLOTTBEK · OTHMARSCHEN Draußen vor der Tür Kollektiv oder individuell? Die schönsten Plätze Draußen vor der Tür Kollektiv oder individuell? Die schönsten Plätze Weinberg contra Bartke Standpunkte und Programme Das Streitgespräch Weinberg contra Bartke Standpunkte und Programme Das Streitgespräch Interview des Monats Kerstin von Stürmer, NDR Die Radio-Stimme Interview des Monats Kerstin von Stürmer, NDR Die Radio-Stimme

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Unser kostenloses Lokalmagazin berichtet über Menschen und Meinungen, beweist Bürgernähe, erzählt Geschichten und präsentiert seinen Lesern das Wesentliche aus dem Hamburger Westen.

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    13 August 2013 l 31. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154

    Kostenlos jeden 1. des MonatsAbonnement 18, Jahresbezug

    August 2013 l 31. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154Kostenlos jeden 1. des MonatsAbonnement 18, Jahresbezug 8

    W a h r e s u n d U n w a h r e s a u s H a m b u r g u n d d e n E l b v o r o r t e n l J e d e n M o n a t n e u l A u f l a g e : 6 1 . 0 0 0

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    Drauen vor der TrKollektiv oderindividuell?Die schnsten Pltze

    Drauen vor der TrKollektiv oderindividuell?Die schnsten Pltze

    Weinberg contra BartkeStandpunkte und ProgrammeDas Streitgesprch

    Weinberg contra BartkeStandpunkte und ProgrammeDas Streitgesprch

    Interview des MonatsKerstin vonStrmer, NDRDie Radio-Stimme

    Interview des MonatsKerstin vonStrmer, NDRDie Radio-Stimme

    01 Titel_kloen 24.07.13 11:03 Seite 1

  • Asklepios 1-1-08.13-ZW_AsklepiosRissen 23.07.13 11:38 Seite 1

  • Auf dieser Seite werden wir Sieknftig mit unserem Vorwegzum Heft- und Monatsanfang begren. Dahinter steckt der Gedanke,

    den Kontakt zu Ihnen noch ein wenigpersnlicher zu gestalten.Wir wollen Sie mit dieser begrendenSeite auf den aktuellen KLNSCHNACK-Mo-nat einstimmen und Ihnen hin und wie-der auch Themen schon auf dieser Seiteganz besonders ans Herz legen.Damit hier nun nicht immer der gleiche

    Klnschnacker das Wort ergreift, rotiertdie komplette Verlagsleitung. Zum Startmit dieser Ausgabe hat man mir dasWort erteilt. Und damit will ich auch zur

    Sache kommen:Was liegt an? Der August mar-kiert das Ende der Urlaubsferien.Die mitgebrachte Urlaubsbrunezeigt man am besten Freunden,Verwandten und Bekannten aufdem diesjhrigen KLNSCHNACKFEST(Sonntag, 4.8., 11.00 bis 22.00Uhr) auf dem Blankeneser Markt-platz. Die Macher Nils Jacobsenund Marcus van Riesen habensich wieder ein flottes Programmausgedacht Kurzweil und Leutetreffen garantiert. Auch der HAMBURGER KLNSCHNACK ist mit ei-nem Stand vertreten. Mbi kommtund signiert seine Gedichte.Und weil die Deutschen im kom-menden Monat (22. September)wieder einmal zur Bundestags-wahl gebeten werden, haben wirunsere heimischen Bewerber umden Einzug in den Bundestag Marcus Weinberg (CDU) undMatthias Bartke (SPD) zumGedankenaustausch in die Re-daktion gebeten (beginnt auf Sei-te 16). Die Qual der Wahl bleibt

    natrlich Ihnen berlassen. Mehr dazu inder nchsten Ausgabe.

    Ihnen einen sommerlichen AugustHerzlich Ihr Klaus Schmann

    PS.: Sehen Sie sich mal das Foto mitStrandleben von 1924 an (Seite 68/69)!

    Klaus Schmann, Herausgeber Hamburger Klnschnack

    Chefetage im Verlag: Sigrid Lukaszczyk (Verlagsleitung), Gitta Schfer (Verkauf), Anne-Marie Schlag (Marketing, PR)

    AUGU S T

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    Liebe Klnschnack-Leserin,werter Klnschnack-Leser

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    VORWEG 3Gruwort vom HAMBURGER KLNSCHNACK REDAKTIONSTAGEBUCH 7Menschliches aus dem Redaktionsalltag MENSCHEN 8Persnliches aus den Elbvororten INTERVIEW DES MONATS 11Kerstin von Strmer, NDR-Moderatorin MENSCH DES MONATS 14Als Assistenzlehrer lernte Jendrik Peters dieBildungsmisere in Tansania kennen. Schul-besuch ist in Westafrika mit hohen Kostenfr die Familien verbunden. Eine Stiftungsoll nun helfen. DAS STREITGESPRCH 16

    Marcus Weinberg (CDU) und Dr. MatthiasBartke (SPD) kamen zur Positionsangabe indie KLNSCHNACK-Redaktion. KOLLEKTIV ODER INDIVIDUELL 20Geruhsam und still oder gesellig und laut die schnsten Sommertreffs

    HAUSBESUCH 24Dr. Gerrit Ehling, Tierarzt und Toxikologe SEGELN 26Mit der Red Cat ber den Atlantik VANDALISMUS 28Graffiti, mutwillige Zerstrung, abgetreteneAutospiegel. Die alltgliche Lust am Zerst-ren in den Elbvororten. GASTKOLUMNE 29Nicolai Jung: Schule braucht Perspektive MELDUNGEN I 30Neues aus der Lokalpolitik MELDUNGEN II 31Neuigkeiten der lokalen Wirtschaft MELDUNGEN III 32Kultur in den Elbvororten und in der Stadt PANORAMA I 35Musikwettbewerb, Obdachlosenkochen SPORT IM WESTEN 42Polo in Klein Flottbek, Trailwalk fr Oxfam

    PANORAMA II 44Ole Maibach, Mitmachzirkus, Vermischtes SCHIFFE UND MEERE 45Schon wieder ein neues Kreuzfahrtschiff KUNST UND KNNEN 46Ausstellungen in Ateliers, Galerien, Museen

    DIE KINDERSEITEN 48Jugendliche Unternehmer, Feuerwehrfest LITERARISCHE SEITEN 50Buchtipps und literarisches Leben BEMERKENSWERTES 52Amtsgericht, Hip-hop auf der Trabrennbahn,Heidbarghof, Festival, Leib & Seele LEBEN UND TREIBEN 6225 Jahre Schmidt Theater, Sommerfest beiPentosin, Klnschnackfest

    DER FOTORCKBLICK 681924 an einem heien August-Sonntag KURT GROBECKER ERZHLT 70Schweinekrieg fr Hamburgs EhreSONDERTEIL DR. KLNSCHNACK 71Diabetes, Stressratgeber, Praxis-BesuchSONDERTEIL DIE EXPERTEN 87Endlich Sommer!SONDERTEIL HANDEL UND WANDEL 109Unternehmer des Monats,Nachrichten aus der Geschftswelt KLNSCHNACK-SERVICE 111Steuertipp, Rechtliches, Finanztipp, Anwlte und Steuerberater AUS DEN KIRCHEN 114Gemeindeleben, Termine, Fischerhaus DIE FAMILIENSEITE 115ASB, Elternratgeber, Seminar Betreuung LESERBRIEFE 116Lesermeinung, Dienstleistungslexikon IMMOBILIEN 118Instandhaltung Zinshaus, Kolumne KLEINANZEIGEN 120Alles, was der Westen so hergibt oder sucht MEIN ARBEITSPLATZ 130Arno Maas, Feuerwehrmann

    Der Hamburger Klnschnack im August 2013

    August 2013Seit 1983 31. Jahrgang

    KLAUS SCHMANN VERLAGHAMBURGER KLNSCHNACKSlldorfer Kirchenweg 2, 22587 HamburgTelefon: 040 86 66 69-0Fax: 040 86 66 69-40/-41ftp: //mail2.atelier-schuemann.deInternet: www.kloenschnack.dewww.ksv-hamburg.de

    Titel: yellowj/fotolia.com, Anna-LenaWalter, Collage Jana Schellhorn

    Herausgeber und VerlegerKlaus Schmann

    VeranstaltungenSigrid Lukaszczyk (-11), [email protected]

    Anne Schlag (-61), [email protected]

    www.blankeneser-neujahrsempfang.de

    www.hamburger-hafen-empfang.de

    RedaktionTim Holzhuser (-63), [email protected]

    Anne Schlag (-61), [email protected]

    Helmut Schwalbach (-20), [email protected]

    Anna-Lena Walter (-12), [email protected]

    oder: [email protected]

    AutorenKatharina Apostolidis (Stadtkultur), Kurt Grobecker (Hanseatisches),

    Myria Holzhuser (Rezepte)

    [email protected]

    Bildbearbeitung/LithografieJudith Jacob (-65), [email protected]

    DatentechnikAndreas Sommer (-21), [email protected]

    KleinanzeigenTelefon 040 86 66 69-54,

    Fax 040 86 66 69-40, Annahme bis zum 18. des Vormonats.

    oder: [email protected]

    AnzeigenleitungGitta Schfer (-56), [email protected]

    AnzeigenverkaufEs gilt Anzeigen-Preisliste Nr. 23/2013. Anzeigenverwaltung beim

    Verlag. Media-Unterlagen auf Anforderung. Media-Beratung:

    Panja Bohlmann (-55), [email protected]

    Torben Grapatin (-59), [email protected]

    Rebecca Hartmann (-50), [email protected]

    Birte Schulze-Behrendt (-72), [email protected]

    Julia Wehrhahn (-53), [email protected]

    oder: [email protected]

    InternetTim Holzhuser (-63), [email protected]

    HerstellungAtelier Schmann GmbH, Slldorfer Kirchenweg 2, 22587 Hamburg,

    Tel.: 040 86 66 69-0, Fax: 040 86 66 69-40,

    DruckKrger-Druck GmbH, Wedel, Auflage: 61.000 Exemplare

    VerbreitungsgebietIm Abonnement und ber kostenlose Haushaltsver teilung (93 bis

    95 Prozent Abdeckung garantiert) in den Hamburger Stadtteilen

    Othmarschen, Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Slldorf, Iserbrook,

    Osdorf, Rissen und in Wedel/Schleswig-Holstein. Zustzliche Auslage

    an Kios ken, Tankstellen und in der Gastronomie.

    VertriebHaushaltsverteilung: Team Direkt Vertriebs GmbH

    Tel.: 0800 86 86 006 (kostenlose Service-Nummer)[email protected]

    JahresabonnementJahresbezugspreis 18 Euro innerhalb der Bundesrepublik Deutschland,

    europisches Ausland/bersee 72 Euro (inkl. MwSt., Zustellgebhr).

    Der Klnschnack erscheint monatlich zum Ersten.

    Abonnementbetreuung und LeserserviceGabriele Milchert (-54), [email protected]

    Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die

    Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck oder sonstige Wiedergabe

    und Verffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des

    Verlages. Fr unverlangt eingesandte Manuskripte, elektronische

    Datentrger und Fotos wird keine Haftung bernommen. Nicht

    namentlich gekennzeichnete Fotos sind redak tionseigene Fotos.

    Im Klaus Schmann Verlag erscheinen auch Hamburg-Bnde mit

    unterschiedlichen Themen und Sonderbnde ber Besonderheiten

    aus den Elbvororten.

    Nheres finden Sie unter www.ksv-hamburg.de

    Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.

    u Anzeigenschluss fr die September-Ausgabe ist Donnerstag, der 15. August

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    DAS TAGEBUCHN E U E S A U S D E RK L N S C H N A C K - R E D A K T I O N

    Mo., 1.7.: Urlaubszeit. Re-daktion vllig ausgestor-ben. Echo? Echo!Mo., 8.7.: Siggi bringt Erd-beertorte von Werner Tor-tenburg (Tortenknstler!)fr alle mit. Nur drei Na-scher schlagen zu ...Di., 9.7.: Immer noch allesin den Ferien! Helmut, Timund Gabi krank ghnen-de Leere in den Gngen.Vllig ungewhnlich: NochErdbeertorte im Khl-schrank.Do., 11.7.: Gabi langweiltsich, die Sonne brennt, aufder Dachterrasse flirrt dieLuft, irgendjemand ghnt,drauen hupt ein Auto undAnnes Gummilatschenquietschen ber den Flur.Mi., 17.7.: Helmut und An-dreas sind wieder da undempfinden den Arbeits-platz als Wohltat: Frischans Werk! Gabi blickt zwei-felnd auf ...Fr., 19.7.: Klaus hat frei (Ichhabe nie Urlaub, ich binnur mal weg!).Mo., 22.7.: Tim sitzt wiederan seinem Schreibtisch, fin-det sich nicht mehr zu-recht. Nie wieder Urlaub!Schnen August!

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    Enno Frhr. von Ruffin,Landwirt, Ex-Mann von Vicky Leandros undChef auf dem stlich von Hamburg gelege-

    nen Gut Basthorst,wird am 29. Augustauf der 5. TREUDELBER-GER LANDPARTIE im Steigenberger HotelTreudelberg das Wortergreifen. Bei demvom Klaus SchmannVerlag veranstaltetenthematischem Ham-burg-Abend sprichtRuffin ber Hamburgaus landwirtschaftli-cher Sicht. Im ver-gangenen Jahrsprach Dieter Schna - bel (Helms AG) berdie Stadt aus unter-nehmerischer Sicht.

    Ein geselliges Barbecue auf den Golfterras-sen schliet sich fr die rund 650 Gste an.

    Gutesherr von Ruffin

    Persnliches Pe Werner,gnadenlose Kabarettistin, verbin-det spielerisch Pop, Chanson,Couplet und Gassenhauer, Jazz

    und Klassik. Mit dem Bh-nenprogramm Turtel-

    taub ist es dem Lions-Club Hamburg-Blanke-

    nese wieder einmal ge-lungen fr das Kabarett-und Kleinkunst-Festival

    am 19. September einen hochkartigen Anspruch

    zu erfllen. Pe Werner singt aus Leidenschaft ber das Fr

    und Wider des einsam, zwei-sam, dreisam-Seins. Fragt man die

    Chanteuse, warum es sie nach 20 Jah-ren im Musikgeschft immer nochreizt, ber das Auf und Ab der Liebes-stimmungsbarometer zu schreibenund zu singen, sagt sie lachend: MeinVater war Maurer. Ich kenne micheben aus in Sachen Hoch- und Tief-bau. Und so lsst sie es bei Turtel-taub hoch hergehen, aber auch tiefblicken. Karten fr den Abend imTheatersaal der Rudolf-Steiner-Schulegibt es fr 50 Euro (inkl. Foyer-Partyvorweg, in der Pause und hinterher)beim KLNSCHNACK (86 66 69-30).

    Pe Werner kommt am 19.9. nachNienstedten. Der Lions-Club Blanke-nese bittet zum Kabarett-Abend

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    Eigel Wiese,Blankeneser, Fotograf und Autor in der mari-timen Welt, gewhrt mit seinem neuenWerk einen Blick hinter die Kulissen einesboomenden Geschfts die Kreuzfahrt-schiffe mit dem Ziel Hamburg. In seinemBchlein (Kreuzfahrtstadt Hamburg, Koeh-ler Verlagsges., 14,95 ) erlutert Wiese Ab-lufe, Terminals, Unternehmen, Ausrster,Werften, Zulieferer und Zeremonien.Schlielich ist die Kreuzfahrt in Hamburg er-funden worden von Albert Ballin.

    Fotograf und Autor Eigel Wiese

    Sohn Seon-hong,Generalkonsul der Repu-blik Korea, nahm AnfangJuli auf Einladung vonGeneralmajor JoachimLidsba an einem Abend-essen im kleinen Kreiseteil. Der Kommandeurder Fhrungsakademiehatte Persnlichkeitender Hansestadt zum In-formationsaustausch beiWein und Dreigang-Me-n geladen. Sohn Seon-hong wurde nach denseinerzeit ersten Ein-drcken in Deutschland

    befragt. So faszinierte ihn, dass alle Taxifahrerin einem Mercedes sitzen. Die deutsche Spar-samkeit entdeckte er an einer deutschen Be-sonderheit: In den Treppenhusern gehennach zwei Minuten die Lichter aus!

    Udo Franke,PR-Mann, Ex-Sprecher der Holsten-Brauereiund Erster Vorsitzender im Frderverein Go-

    lerhaus e.V., freutsich auf gutes Wet-ter am 21. August.Mit rund 200 gela-denen Gsten feiertder kulturell aktiveFrderverein seinentraditionellen Som-merlichen Emp-fang im Goler-haus. Die geladenenGste werden invorwiegend weiund auch gern be-htet erwartet. DerVerein bietet seinenMitgliedern ein at-

    traktives Programm im Golerhaus. Interesse?www.foerderverein-gosslerhaus.de

    Generalkonsul SohnSeon-Hong

    Golerhaus Vereinschef Udo Franke

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  • G E S E L L S C H A F T

    Nils Jacobsen,leidenschaftlicher Gastro-nom und Chef im Land-haus Flottbek, steht am 4. August wieder ganzfrh auf. Gemeinsam mitMarcus van Riesen orga-nisiert der Flottbekerzum dritten Mal das le-gendre Klnschnackfestauf dem BlankeneserMarktplatz. Bei einemmunteren Programm undviel Live-Musik kann derBesucher sich an kstli-chen Open-Air-Speisenund -Getrnken erfreuen. brigens: Der KLNSCHNACK istauch auf dem Platz zu finden und bietet an seinem StandInformatives rund um den KLNSCHNACK.

    Klnschnackfestmacher Nils Jacobsen und Marcus van Riesen

    Dana Bohlmann,

    12, Schlerin aus Nien-stedten (GymnasiumBlankenese), liest lie-bend gern Gedrucktesin Buchform. Seit Juli2013 ist sie deshalbauserkoren, den ju-gendlichen Lesern imHAMBURGER KLNSCHNACKEmpfehlungen in Sa-chen Buch zu geben.Das tut sie auch in die-ser Ausgabe wiederund spricht mit ihrenTipps (siehe Seite 49) diesmal: GeheimsacheLabskaus lesefreudi-ge Jugendliche in denElbvororten an.Dana Bohlmann aus Nienstedten

    DER SABBELBDELB E L A N G L O S E S B E W E G E N D E S E M P R E N D E

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    Kennen Sie die? Es gibt immer Leute, die alles besser wis-

    sen. Grundstzlich. Leute, die nie etwas in Frage stellen; die

    ihr Leben im Griff haben und stes wissen, wos langgeht. Sie

    schwcheln nie, knnen nicht richtig lachen, nicht weinen

    und sind sowieso stets beherrscht. Sie sind langweilig, oh-

    ne Ecken und Kanten, haben nichts Selbstkritisches und

    halten sich fr den Nabel der Welt. Sie sind auf Partys und

    Gesellschaften schon deshalb schnell ausfindig zu machen,

    weil sie ihren Gesichtsausdruck der inneren Haltung anpas-

    sen. Was macht man nun mit diesen Zeitgenossen? Einen

    Witz erzhlen, damit er/sie was zu lachen hat? Entweder

    er/sie kennt ihn oder ... (siehe oben). Doch was passiert,

    wenn sich zwei aus der gleichen Charakterliga treffen? Was

    haben wir an der Schule gelernt? Minus mal Minus ergibt

    Plus! Ergo aus zwei Nervscken wird ein ertrgliches Um-

    feld, weil sie sich wunderbar mit sich selbst beschftigen.

    Wobei es fr sie natrlich ein Kampf mit dem Gegenber

    ist, dann lassen sie den Rest der Welt wenigstens in Ruhe.

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    Sie moderieren kleine Talk-Shows, stehenbei Open Air-Aktivitten auf der Bhne,sprechen Nachrichten und sind Co-Mode-rator beim Hamburger Hafen-Konzert.Sind Sie ein Rundfunk-Tausendsassa?Ja, in gewisser Weise schon. Mir macht esam meisten Spa, in ganz vielen unter-schiedlichen Bereichen zu arbeiten. Politik,Unterhaltung und Talk mache ich im Mo-ment, Nachrichten nur noch selten. BeimHamburger Hafenkonzert stehe ich regel-mig auf der Bhne. Der Personality-TalkTreffpunkt Hamburg das Stadtgesprchluft wchentlich Freitagabend. Inzwischenhaben wir auch ein zweites Standbein amSonntagmittag, hier untersttzen mich an-dere Kollegen. Diese Talk-Sendung luftseit 2004. Inzwischen wa-ren fast 300 Gste hierim Funkhaus an derRothenbaumchaussee.Manchmal gehe ichauch zu den Gs-ten, zum Beispielzur damaligenFirst Lady EvaLuise Khler. Siehabe ich imSchloss Belle-vue besucht.

    Was liegt Ihnen denn am meisten?Das Gesprch mit den Menschen und dieschnelle Umsetzung von Themen. Ich bin soetwas wie die Feuerwehr: wenn Ungewhn-liches passiert, dann wollen wir die Hrerschnell und umfassend informieren. Zuletztwar das zum Beispiel am Tag, als der Papstseinen Rcktritt ankndigte. Abends gab esdann eine Stunde kompakte Informationenzum Thema. Ich glaube, das ist meine Str-ke: in schwierigen Situationen unter Zeit-druck eine Sendung aus dem Boden zustampfen. Der Stress, der dann aufkommt,ist fr mich positiver Stress. Und so etwasgibt es nur beim Radio. Innerhalb von Mi-nuten ist man mit dem Neuesten auf Sen-dung und kann dem Hrer schnell mittei-

    len, was gerade in Hamburg undder Welt passiert. Deshalb liebeich gerade das Radio so!

    Radiomoderatorin ist eineinsamer Job. Sie spre-

    chen ins Mikrofon, ir-gendwo sitzt ein Ton-techniker, ansonstenStille. Aber 535.000Menschen hren Ih-nen neuerdings tg-lich zu. Wie fhlt mansich dabei?Daran denkt mannicht. Man denkt na-

    trlich an den

    Hrer, aber nicht an Mengen von Men-schen. Und mein erster Hrer, der sitzt mirgegenber hinter der Glaswand am Regie-pult. Wenn ich meine Talk-Sendungen auf-zeichne, ist das mein erster Kritiker. Wir re-den anschlieend darber, wie es war, wieder Gast ankam und ob die Moderatorin ei-nen guten oder eher schlechten Tag hatte(auch das kommt vor).

    Der NDR gilt ja auch als schwerflliger Gigant. Die Funkhausdirektorin SabineRossbach hat erfolgreich den Sender90,3 umgebaut und die teilweise schwerertrgliche Schlagersoe abgeschafft. War das nicht lngst berfllig?Als wir den Schlager einfhrten, gab es eingroes Publikum dafr. Das haben uns da-mals die Quoten gezeigt wir wurdenziemlich schnell Marktfhrer in Hamburg.Inzwischen wachsen Hrer nach, die mitden Rolling Stones, den Beatles oder denRattles gro geworden sind und die weni-ger mit deutschen Schlagern anfangen kn-nen. Dem tragen wir Rechnung, denn wirmchten natrlich auch neue Hrer gewin-nen. Das knnen wir mit einer verlsslichenHamburg-Berichterstattung, vor allem abermit der Musik. Wir setzen auf einen Musik-mix , bei dem sich mglichst viele Hambur-ger wohl fhlen. Nach den Zahlen der aktu-ellen Media-Analyse haben wir 48.000neue Hrer gewonnen. Das zeigt, dass wirauf dem richtigen Weg sind.

    Radio Hamburg, der Privatsender, liegtwieder auf Platz 1. Was machen die dennbesser oder anders?Das ist immer auch eine Gratwanderung,mal sind wir die Nummer 1, mal ist es Ra-dio Hamburg. Bei einer solchen Befragungvergleicht man immer pfel mit Birnen.Man schmeit alle Radiosender, die inHamburg zu hren sind, in einen Topf, oh-ne nach Zielgruppe etc. zu fragen. Ich glau-be nicht, dass Radio Hamburg etwas bessermacht. Fr seine Zielgruppe, die jnger istals die von NDR 90,3, macht Radio Ham-burg alles richtig. Wir machen Programmfr die Menschen ab 45 und hoffen, mg-lichst viele von ihnen in Hamburg unddrum herum zu erreichen.

    Mit dem Internet-Radio kann ich heute alle Genres dieser Welt hren. Warum sollich eigentlich 90,3 einschalten?Weil wir die einzigen in Hamburg sind, dieverlssliche Hamburg-Berichterstattung an-bieten. Wir sind Hamburg, das ist unserSlogan, der zugleich Verpflichtung fr unsProgramm-Macher ist. Die Hamburgermchten wissen, was in ihrer Stadt pas-siert. Ob Kultur und Politik, ob Randale inAltona, der Streit im HSV-Aufsichtsrat oder

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    ... Kerstin von Strmer, NDR-Moderatorin

    ... da glhen die Leitungen!Der NDR-Hrfunk freut sich ber zunehmende Beliebtheit. Mit demRundfunksender NDR 90,3 ist auch die Moderatorin Kerstin vonStrmer am Erfolg beteiligt. Sie ist vielseitig einsetzbar und hrbar.

    Sagen Sie mal ...

    ... 48.000 neue Hrer, das zeigt,

    dass wir aufdem richtigen

    Weg sind!

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  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    eine Premiere in der Oper bei unsknnen sie das hren. In dieser Breitemacht das kein anderer. Und wer dannnoch Musik von den 60ern bis heutemag, der ist bei uns gut aufgehoben.

    Sie pflegen auch die manchmal etwasermdenden Telefonate mit dem H-rer. Sind die Leitungen stndig volloder warten Sie schon mal auf einenAnruf?Bei uns melden sich viele Hrer, ob perE-Mail oder telefonisch. Darber sindwir froh, denn der Kontakt nach drau-en" ist extrem wichtig. Und die Hrer,die Anteil nehmen am Programm, sol-len natrlich auch im Radio zu Wortkommen. Eine gute Gelegenheit dafrist mittags unsere Stunde Zur Sachevon 14 - 15 Uhr. Wann immer es einThema gibt, worber es zu redenlohnt, dann diskutieren wir mit denHrern. Hei diskutiert in den vergan-genen Wochen, und das mehrfach, wardas Thema NSA: das Abhren der Amerika-ner und die Rolle von Edward Snowden. In diesen Sendungen ging es wirklich zurSache.

    Sie hatten schon mal Ausflge ins Fernsehenunternommen. Ist das Thema fr Sie durch?Fernsehen ist nicht mein Medium, zumin-dest nicht vor der Kamera. Als ich beimNDR als freie Mitarbeiterin anfing, habe ichin der Redaktion der NDR-Talkshow gear-beitet mit viel Spa und wunderbarenKollegen. Ich habe allerdings gemerkt, dassich das, was ich vorbereite, gern selbst um-setze. Aber eben nicht vor der Kamera, einMikrofon reicht vllig. Obwohl ich ange-sichts der vielen neuen Formate, die es heu-te gibt, schon manchmal ins Grbeln kom-me. Ich bin zum Beispiel ein Fan der18 Uhr-Ausgabe des Hamburg Journals. Im-mer vor Ort, wo es in Hamburg etwas zuberichten gibt. Ein relativ neues Format,das inzwischen viele Hamburger berzeugthat,was wir an den Quoten sehen.

    Die Welt der Medien ist bei Jugendlichensehr beliebt. Wie sind Sie zum NDR ge-kommen? Und was empfehlen Sie demNachwuchs?Angefangen habe ich bei der Zeitung. BeimKlner Stadtanzeiger im Feuilleton. ErsteRadiostation war der Deutschlandfunk.Spter bin ich zu Radio Luxemburg gegan-gen, hatte eine tolle Zeit dort. Der Liebewegen bin ich dann nach Hamburg gezo-gen, habe hier Radio Hamburg mit aufge-baut. Als man sich dort immer mehr vomWort verabschiedete, war der NDR die ein-zig richtige Adresse. Seit 1994 arbeite ichhier und es macht immer noch Spa.

    Wer nach Abi diese Karriere machenmchte, was soll er machen?Der soll zunchst etwas Vernnftiges stu-dieren, irgend etwas, was ihm Spa macht,wofr er sich interessiert. Mglichst nichtKommunikationswissenschaft oder Journa-lismus sondern vielleicht Sport, Sprachen,Wirtschaft. Mit dem abgeschlossenen Stu-

    dium bewirbt man sich dann frein Volontariat. Hier lernt mandann das journalistische Hand-werk. Das ist der normale Weg,obwohl es auch heute noch dieSeiteneinsteiger gibt, die nichtstudiert haben sondern eine Be-rufsausbildung absolviert und an-schlieend fr verschiedene Me-dien gearbeitet haben. Beim NDRgibt es jedes Jahr einen Volon-trsjahrgang. Die jungen Leutegehen dann in die einzelnen Sta-tionen, also auch zu uns. Ich binimmer wieder begeistert, welchmotivierte, interessierte und klu-ge Leute in diesem Beruf nach-wachsen

    Was haben Sie gegen die klassi-schen Studiengnge?Weil es immer besser ist, man hateinen ordentlichen fachlichenHintergrund. Die Technik, das

    Handwerk des Journalismus lernt man inder Ausbildung, im Volontariat. Wir hierhaben zum Beispiel Theologen, Politikwis-senschaftler, Kunsthistoriker, Anglistenuws. in der Redaktion.

    Frau von Strmer, vielen Dank fr IhrenRedaktionsbesuch, und weiterhin vieleHrer!

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    ZUR PERSONKerstin von Strmer ...... ist in Dresden aufgewachsen undkam nach Stationen in Kln und Lu-xemburg 1986 nach Hamburg. Sie istDiplom-Politologin, verheiratet, einSohn. Die Redakteurin und Modera-torin bei NDR 90,3 ist auch Autorindiverser Bcher (zur Hamburger Ge-schichte, Sea Cloud 2 u.a.).

    ... Radio ist schneller, direkter am Hrer!

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    MEN S C H D E S M O N A T S

    Jendrik Peters zu Besuch in der KLNSCHNACK-Redaktion

    Jendrik Peters, Entwicklungshelfer

    Crowdfunding fr TansaniaAls Assistenzlehrer lernte Jendrik Peters die Bildungsmisere in Tansania kennen. Schulbesuch ist in Westafrika mit hohen Kosten frdie Familien verbunden. Eine Stiftung soll nun helfen.

    Ein Smartphone kostet in Deutschlandum die 500 Euro und nur wenn Sieverdammt viel Glck haben, hlt eslnger als die Garantiezeit. Ebenfalls 500 Euro kostet in Tansania einSchuljahr fr ein Kind. Zwar gibt es in demwestafrikanischen Staat keine offiziellenSchulgebhren mehr, Eltern mssen sichaber dennoch an den Unkosten des Schul-betriebs beteiligen, ms-sen fr die Unterbrin-gung in einem Schlafsaalebenso aufkommen wiefr die Verpflegung. EinLehrer verdient etwa 150 Euro im Monat. Die Folgen dieses Ungleichgewichts bekamder Wahlblankeneser Jendrik Peters 2009whrend seiner Zeit als Assistenzlehrer inder tansanischen Stadt Mbeya zu Gesicht.Aus einer riesigen Klasse von etwa 100Schlern ragte ein deutlich lterer Mannheraus, der sich bei nherem Nachfragenals 28-Jhriger entpuppte, der sich nachzehn Jahren Arbeit nun endlich diesesSchuljahr leisten konnte. Neben dieser Be-

    gegnung, die sich spter als Schlsselmo-ment des Aufenthaltes erweisen sollte,standen andere Eindrcke. Die riesigen Klassen werden von tansani-schen Lehrern frontal unterricht. Projekte,Gruppenarbeit und Referate sind ebensounbekannt wie eine gewaltlose Disziplinie-rung. Als Jendrik Peters eine Horde Schler nach

    deutlichem Fehlverhaltenallein per Stimme zu-sammenfaltete, fragteder verblffte Lehrer, denStock schon in der Hand,

    ob man so etwas lernen knnte. Zurck in Deutschland, beschloss Peters zuhandeln. Er wollte etwas fr sich selbst tun(studieren) und etwas fr die Schler inTansania. Nach Recherchen entschloss sichder heute 24-Jhrige eine Stiftung zu grn-den und dieser mit der internetbasierenSammel-Methode des crowdfunding zueinem Startkapital zu verhelfen. Ab Som-mer 2014, soll die Stiftung zehn Schlern inTansania Stipendien ermglichen.

    Voraussetzunghierzu sind 15.000Euro, die Peters ausden sozialen Netzwerken imInternet akquirieren will. Er hofft auf viraleEffekte, die sein Projekt bekannter machen,aber auch auf die Hilfe von Gemeinden undSchulen. Seine eigene Zukunft sieht Peters nicht di-rekt im Klassenzimmer. Er verweist auf sei-ne eigenen Lehrer in Sasel und spricht voneinem Trauma. Er will sich aber auchknftig Bildungsprojekten im Ausland wid-men. Kontakt und weitere Informationenunter: [email protected]

    Zehn Jahre Arbeit frein Jahr in der Schule

    www.kipaji.orgAutor: [email protected]

    ZUR PERSONJendrik Peters,wurde 1989 geboren, wuchs in Saselauf und war nach dem Abitur 2009ein Jahr in Tansania ttig. Er absol-vierte eine Ausbildung zum Trainer,bert und schult in dieser FunktionHamburger Schler und studiert parallel dazu Wirtschaftsingenieur-wesen. Sein neuer Wohnsitz ist amStrandweg in Blankenese.

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  • Apropos 1-1-08-13-ZW_Apropos 17.07.13 11:41 Seite 1

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    KLNSCHNACK: Herr Dr. Bartke, Ihr Kontrahentum das Direktmandat fr den Bundestagsagte nach Ihrer Nominierung im vergan-genen Jahr: Jetzt ist Altona fllig! Was sa-gen Sie?

    MATTHIAS BARTKE: Abwarten. Altona war inden vergangenen Jahren mit Olaf Scholzsehr gut vertreten und ich werde mich be-mhen, in diese Fustapfen zu treten, umAltona genauso gut zu vertreten.

    MARCUS WEINBERG: Altona wurde von zweiPersonen gut vertreten. Nmlich auch vonmir als CDU-Abgeordneter. Meine Arbeitder vergangenen Jahre fr meinen Wahl-kreis Altona war sehr positiv. Das vermit-teln wir zur Zeit. Deshalb sind wir als CDUauch hochmotiviert und sehen gute Chan-cen, das Mandat direkt zu erlangen.

    Dr. Bartke, wie beurteilen Sie die Arbeit vonHerrn Weinberg?

    MATTHIAS BARTKE: Ich habe mir das Abstim-mungsverhalten von Herrn Weinberg ange-sehen und dabei festgestellt, dass ich in vie-len Dingen anders abgestimmt htte. EinigeBeispiele: Sie haben gegen eine grereTransparenz bei Nebeneinknften der Ab-geordneten gestimmt. Beim Betreuungs-

    geldgesetz haben Sie dafr gestimmt. Eben-so fr die Privatisierung von Wasser und frden Export von 270 Leopard-Panzern nachSaudi-Arabien. Bei der Homo-Ehe habenSie dagegen gestimmt, was mich sehr ber-rascht hat. Alles Themen, wo ich als Sozial-demokrat anders abgestimmt htte.

    MARCUS WEINBERG: Mein Abstimmungsver-halten mchte ich ergnzen. Ich habe auchmitgestimmt, dass wir 13 Millionen mehrEuro fr Bildung und Forschung ausgeben,dass wir ber 5 Milliarden in den Ausbauder Krippenpltze investieren und den Mit-telstand um rund 11 Milliarden entlasten.Ich war zum Beispiel beim Wachstumsbe-schleunigungsgesetz sowie bei vielen weite-ren konkreten Manahmen dabei. Etwa beiLehrerexzellenz, fr die ber 500 Millionenbereitgestellt werden. Diese Initiative habeich mit entwickelt. Sie kritisieren mein Ver-halten bei der Gleichberechtigung gleichge-schlechtlicher Partnerschaften? Dazu sageich Ihnen, das ich zu den 13 Abgeordnetenin der Union gehrte und gehre, die sichdafr eingesetzt haben, dass gleichge-schlechtliche Partnerschaften in der Steuer-gesetzgebung gleich behandelt werden.Fr meine Position gab es aber damals kei-ne Mehrheit in der Fraktion.

    MATTHIAS BARTKE: Haben Sie Ihre Meinunginzwischen gendert?

    MARCUS WEINBERG: Nein, ich habe meineMeinung nicht gendert!

    MATTHIAS BARTKE: Ich habe Sie so verstan-den, dass Sie in Wahrheit fr eine Gleich-stellung in der gleichgeschlechtlichen Ehesind, dann aber im entscheidenden Prozessdagegen gestimmt haben.

    MARCUS WEINBERG: Wir haben uns frhzeitigfr ein klares Bekenntnis zur Gleichstellungim Steuerrecht eingesetzt. Daraufhin gab eseine Diskussion innerhalb von Partei undFraktion. Am Ende haben wir uns daraufverstndigt, dass wir das Urteil von Karlsru-he abwarten. Das ist jetzt erfolgt und in un-serem Sinne umgesetzt worden. Das ist eindemokratischer Prozess nach einer sehr in-tensiven offenen Diskussion meiner Parteiauf dem Bundesparteitag.

    MATTHIAS BARTKE: Trotzdem hat mich IhrAbstimmungsverhalten berrascht. Dennich habe Sie immer als einen liberalenMann wahrgenommen. Doch hier sind Sieeingeknickt.

    Herr Dr. Bartke, Herr Weinberg, welche poli-tischen Themen beschftigen Sie derzeit?

    MATTHIAS BARTKE: Das Thema Mietpreis-bremse steht bei mir zur Zeit ganz oben.Gerade in Ballungsrumen steigen die Mie-ten. Kommt ein neuer Mieter, steigt die

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    Der SozialdemokratDr. Matthias Bartke(Mitte) im Streitge-sprch mit dem Christ-demokraten MarcusWeinberg (rechts) mitRedakteur HelmutSchwalbach

    Der HAMBURGER KLNSCHNACK bat die Bundestagskandidaten der beiden groen Parteien in den Verlag. Marcus Weinberg (CDU) und Dr. Matthias Bartke (SPD) stellten sich zum Streitgesprch. Moderiertvon Helmut Schwalbach. Fotos von Anna-Lena Walter.

    Dr. Matthias Bartke (SPD) und Marcus Weinberg (CDU)kamen zum Streitgesprch in die Klnschnack-Redaktion

    Sie sind eingeknickt...!

    16-18 Streitgesrpch_kloen 23.07.13 15:43 Seite 16

  • MATTHIAS BARTKE: Bei Immigranten ist gera-de das Sprachproblem ganz wichtig. Kindermssen mglichst frh in Einrichtungenkommen, wo deutsch gesprochen wird.Sprache ist eine absolute Schlsselqualifi-kation. Das verhindern Sie, indem Sie eineAnreizprmie geben, dass Eltern ihre Kin-der nicht in die Krippe schicken, sondernsie selbst betreuen. Das finde ich falsch.Wir wollen alles daran setzen, dass Familieund Beruf miteinander vereinbar sind. Wirwollen keine Prmien schaffen dafr, dassFrauen mglichst lange zu Hause bleiben,um ihr Kind zu betreuen.

    MARCUS WEINBERG: Mir geht es im Kern umdie Wahlfreiheit fr die Familien. Sie wol-len Ihr Gesellschaftsbild Kleinkinderschnell in die Krippen umsetzen. Ich willFamilien in ihrer Entscheidungsfreiheitstrken. Sie werfen uns vor, dass wir einsei-tige Politik betrieben. Da muss ich Sie kor-rigieren. Nicht ausschlielich nur die CSUwar fr das Betreuungsgeld. Es gibt diverseUmfragen, gerade auch unter Jngeren, die

    das Betreuungsgeldpositiv sehen. Ich fin-de es verwerflich,wenn immer das Bei-spiel der Migrantenangefhrt wird. Alsbernhmen Immi-

    granten-Eltern keine Verantwortung fr ih-re Kinder.

    MATTHIAS BARTKE: Wollen Sie das Sprach-problem wegwischen?

    MARCUS WEINBERG: Durch das Betreuungs-geld wird kein Krippenplatz weniger ge-baut. Es wird auch keinem Elternteil vorge-schrieben, sein Kind nicht in die Krippe zuschicken. Es geht um die vorhandenen An-gebote. Lassen Sie die Eltern entscheiden.

    MATTHIAS BARTKE: Nein Herr Weinberg, eswird ein Anreiz geschaffen, die Kinder nichtin die Krippe zu schicken. Das ist falsch.

    Miete extrem. So werden in Ottensen bis zu20 Euro Quadratmeter verlangt. Das kannsich kein Normalverdiener mehr leisten.Deshalb wollen wir bei Neuvermietungen,dass die Miete nicht hher als zehn Prozentber die ortsbliche Miete steigt. Das hatdie CDU abgelehnt obwohl sie es imWahlprogramm stehen hat.

    MARCUS WEINBERG: Ich lebte frher in Otten-sen und lebe heute in Bahrenfeld, bekom-me das Thema steigende Mieten also haut-nah mit. In einer Mietpreisbremse sehenwir das schrfste, zugleich letzte Instru-ment. Wir befinden uns in einer Koalitionmit der FDP. Mit dem Koalitionspartnerwerden wir diesen Punkt besprechen. Frmich reicht es aber nicht, nur eine Miet-preisbremse zu fordern. Es muss zugleichein Anreizsystem fr Investitionen geben.Wo kann noch gebaut werden? WelcheRahmenbedingungen schaffen wir, dass ge-baut wird? Wir wollen es nicht so machenwie Olaf Scholz, der 6.000 Wohnungen ver-sprochen hat und das nicht halten kann. Imbrigen haben wir in der Koalition die Kap-pungsgrenze auf 15 Prozent gesenkt, einklares Signal. Herr Bartke, Sie haben vieleDinge aufgezhlt, in denen wir klare Diffe-renzen haben. Etwa beim Betreuungsgeld.Dahinter steht fr mich auch die Frage: Wie stellen wir uns eigentlich Familienpoli-tik vor? Wir haben gerade den Rechtsan-spruch auf eine Krippenbetreuung umge-setzt.

    MATTHIAS BARTKE: Noch einmal kurz zurMietpreisbremse. Da habe ich Sie so ver-standen, dass Sie diese eigentlich richtigfinden, deswegen haben Sie das auch in ihr Wahlprogramm geschrieben. Aber aus Rcksicht auf ihren Koalitionspartner ha-ben Sie dann gegendiese Mietpreisbremsegestimmt. WennSchwarz/Gelb an derRegierung bleibt, dr-fen wir also davon ausgehen, dass dieseMietpreisbremse auf keinen Fall kommt.Das ist schlecht fr die Menschen. Beim Betreuungsgeld prsentieren Sie sich als li-berale Grostadt-CDU. Neben den Kostenhalte ich die Idee auch fr gesellschaftspo-litisch falsch. Gerade in einer Stadt wieHamburg mit vielen Immigranten ist eswichtig, dass die Kinder mglichst frh ineine Krippe und danach in eine Kinderta-gessttte kommen.

    MARCUS WEINBERG: Warum erwhnen Sie indiesem Zusammenhang immer die Migran-ten?

    MARCUS WEINBERG: Das mssen Sie mir malerklren...

    MATTHIAS BARTKE: Weil die Menschen natr-lich die 150 Euro nehmen...

    MARCUS WEINBERG: Sie wollen also, dass alleKleinkinder mglichst frh in die Krippekommen. Das wollte ich von Ihnen gern h-ren. Das sehn wir anders. Wir wollen, dassdie Eltern entscheiden, was fr ihre Klein-kinder am besten ist. Ich habe selbst einenkleinen Sohn, zweieinhalb Jahre alt. Wirhaben lange darber diskutiert, wann dasKind in die Krippe kommt, und wir habenuns entschieden: nach rund eineinhalb Jah-ren. Sie haben gerade gesagt, Sie wollendass die Kinder in die Krippe kommen. Wirwollen, dass die Eltern entscheiden, je nachdem, was fr das Kind und die Familie ambesten ist.

    Mit welchen Themen wollen Sie denn nunim Wahlkampf punkten? Das Thema Miet-preisbindung etwa sieht der Blankeneserganz anders als jemand in Altona-Nord.Gibt es daneben frische Themen oder sindes die von gestern?

    MATTHIAS BARTKE: Ich halte die Themen, diewir gerade angesprochen haben fr wichtigund relevant.

    MARCUS WEINBERG: Und das alles wollen Siegefhrden! Was dieses Land stark gemachthat, ist der Mittelstand. Das sind die Unter-nehmen, die ber 80 Prozent der Arbeits-pltze schaffen. Sie haben ein steuerlichesBelastungsprogramm vorgelegt von denErhhungen der Abgeltungssteuer, der Ein-kommenssteuer, der Erbschaftssteuer biszur Einfhrung einer Vermgenssteuer. Dasist eine Gefahr fr das Land und die Men-schen, die hart fr ihr Wohl gearbeitet ha-ben. Ich habe die Sorge, dass diese Belas -tungen des Mittelstandes dazu fhren, dasswir den erfolgreichen Pfad der letzten Jah-re verlassen.

    Dr. Bartke: Bei Immigrantenist das Sprachproblem

    ganz wichtig.

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    Marcus Weinberg (CDU): Ich mchte keine be-stimmten Milieus und spezielle Personengruppen an-sprechen.

    Dr. Matthias Bartke (SPD): Bei Immigrantenist gerade das Sprachproblem ganz wichtig.

    16-18 Streitgesrpch_kloen 23.07.13 15:43 Seite 17

  • MATTHIAS BARTKE: Es ist in derTat richtig, dass Deutschlandim internationalen Vergleichgut dasteht. Die Grnde sehenwir sicherlich unterschiedlich.Es war Gerhard Schrder, derdie Agenda 2010 aufgelegt hat.Diese Agenda hat dafr ge-sorgt, dass Deutschland wiederkonkurrenzfhig ist. Wenigergut aufgestellt sind wir bei derEuropapolitik. Was Frau Mer-kel auf internationaler Ebenemit den sdlichen EU-Lndernmacht, wird dort zu unglaublichen gesell-schaftlichen Verwerfungen fhren. Wir ha-ben in den sdlichen EU-Lndern eine Ju-gendarbeitslosigkeit von ber 50 Prozent.Da entwickelt sich eine Zeitbombe.

    MARCUS WEINBERG: Sind Sie fr Eurobonds?

    MATTHIAS BARTKE: Ich glaube, dass wir diereal lngst haben. Herr Draghi hat gesagt,er druckt das Geld, solange wir es brau-chen.

    MARCUS WEINBERG: Wrden Sie den Euro-bonds auch zustimmen wenn Sie im Bun-destag sitzen?

    MATTHIAS BARTKE: Ich wrde es mit HelmutSchmidt halten, der gesagt hat: MarioDraghi ist im Grunde der Einzige, der seineHausaufgaben gemacht hat.

    MARCUS WEINBERG: Helmut Schmidt, den ichpersnlich hoch verehre, hat auch einmalgesagt: Lieber fnf Prozent Inflation alsfnf Prozent Arbeitslosigkeit in einerPhase, in der die Neuverschuldung ganzmassiv angestiegen ist. So sehr ich HelmutSchmidt schtze, seit Ende der 60er-Jahrewurden in der Frage der Verschuldung Feh-ler gemacht. Wir und die Europer mssenendlich sparen. Deshalb werden wir 2014weniger Geld ausgeben als2010. Wir werden das ersteMal einen strukturell ausge-glichenen Haushalt haben.Und 2015 werden wir esschaffen, dass wir keine neu-en Schulden aufnehmen. Ob-wohl wir konsolidiert haben, obwohl wirweniger ausgeben, haben wir trotzdemganz bewusst in Bildung und Forschung, In-novation, Infrastruktur und Mittelstands-frderung investiert.

    MATTHIAS BARTKE: Wir sind auch der Auffas-sung, es muss konsolidiert werden. Im Ge-gensatz zu Ihnen sagen wir, dass unsereVersprechen Geld kosten. Deshalb machen

    wir einen ganz klaren Finanzierungsvor-schlag. Wir wollen eine Steuererhhung auf49 Prozent, ab einem Einkommen von100.000 Euro, Ehegattensplitting bei200.000 Euro. Die saarlndische CDU-Minis terprsidentin, Frau Kramp-Karren-bauer, hat gesagt, Helmut Kohl war auchkein Sozialist, bei ihm waren es 53 ProzentSpitzensteuersatz.

    MARCUS WEINBERG: Mit Ihren neuen Belas -tungen werden Sie in den Mittelstand ein-greifen. Sie belasten bereits Normalver -diener, Familienunternehmen und dasHandwerk. Sie werden also nicht nur dieReichen und Wohlhabenden belasten. IhrePlne sind Gift fr die Wirtschaft.

    Sie wollen im Bundestag auch die Interes-sen der Menschen im Hamburger Westenvertreten. Welche sehen Sie?

    MATTHIAS BARTKE: Es gibt eine Reihe wichti-ger Projekte, die ich gerne anschiebenmchte. Dazu gehren die Neue Mitte Alto-na, der Autobahndeckel bis zur Behring-strae und das Verkehrsproblem im Ham-burger Westen. Das kann meiner Meinungnach nur durch den Ausbau des ffentli-chen Personen-Nahverkehrs gelst werden.Dazu gehrt eine Park & Ride-Station inWedel Ost.

    MARCUS WEINBERG: Wichtig istfr mich, dass wir DESY alsLeuchtturmprojekt fr dieWissenschaft gesichert haben.Weiter gibt es Programme aufBundesebene, die hier in Alto-

    na konkret wirken. So frdern wir zum Bei-spiel mit dem Programm frhe chancenin meinem Wahlkreis Altona sechs Kitasund weitere 71 Kitas in Hamburg mit je25.000 Euro aus Bundesmitteln. Der Deckelfr die A7 ist soweit besprochen. Bei derFrage, wie weit er reicht, mssen Sie IhrenBrgermeister fragen...

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    MATTHIAS BARTKE: Ich sehe dasProblem eher bei der Autobahn-meisterei...

    MARCUS WEINBERG: Ihren Vor-schlag, den ffentlichen Nah-verkehr Richtung Wedel zu str-ken, untersttze ich zwar, aberer wird keine entscheidendeEntlastung bringen. Ihr Brger-meister kennt die Verkehrspro-bleme im Hamburger Westen,hat sich von der Zusage, dieB431 auszubauen, aber ent-

    fernt. Er hat das Projekt aus dem Verkehrs-wegeplan genommen.

    MATTHIAS BARTKE: Der ursprngliche Plansieht vor, die B431 durch die Brnschen-wiesen zu fhren. Das kann man heutenicht mehr machen. Eine Verkehrszhlunghat krzlich ergeben,dass das Verkehrs -aufkommen im Vergleich zu den Vorjahrenabgenommen hat. Da kommen wir nichtweiter. Das Zauberwort heit Ausbau desffentlichen Nahverkehrs.

    MARCUS WEINBERG: Die Realitt ist eine an-dere. Die Belastung durch den VerkehrRichtung Wedel fr die Menschen in Rissenund Blankenese steigt und wird weiter stei-gen. Der Ausbau des PNV reicht nicht. Wirwerden weiter dafr kmpfen, dass die klei-nen Straen vom Verkehr entlastet werden.So ist die S-Bahn nach Rissen sehr schlechtbesucht. Die Ortsumgehung muss in denVerkehrswegeplan.

    Herr Dr. Bartke, warum sollen die WhlerIhnen Ihre Stimme geben?

    MATTHIAS BARTKE: Sie sollen mir ihre Stimmegeben, weil ich fr soziale Gerechtigkeitund fr eine Mietpreisbremse stehe.

    Herr Weinberg, Ihr SPD-Kontrahent lande-te im Vorwahlkampf versehentlich in ei-nem rot illuminierten Raum, wurde aberauch mit Kuchen beschenkt. Ihr heiterstesErlebnis im Wahlkampf?

    MARCUS WEINBERG: Ich bin mit meinemSohn Bus gefahren als er ein Wahlplakatvon mir entdeckt hat. Dazu eine ltere Da-me: Nee Kleiner, sei froh, dass das nichtDein Papa ist. Sei mal froh, dass der wasAnstndiges gelernt hat.

    Herr Weinberg, Herr Bartke, der KLN-SCHNACK wnscht einen spannenden Wahl-kampf.

    Unsere Versprechen kosten Geld.

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    Dr. Matthias Bartke (rechts) in der Diskussion mit Marcus Weinberg (links): HelmutKohl war auch kein Sozialist.

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  • Schn Klinik 1-1-08.13-ZW_SchnKlinik 22.07.13 14:08 Seite 1

  • L A U S C H I G E P L T Z E

    Die Sonne lacht vom Himmel. Ob ander Elbe, im Jenischpark oder aufder heimischen Terrasse im Au-gust lassen wir es uns noch ein-mal richtig gut gehen, bevor derHerbst anbricht. Der KLNSCHNACK hat sich auf dieSuche nach den lauschigsten Pltzchen imWesten begeben.Ausgestattet mit Handtuch, Sonnenmilchund einem guten Buch zieht es im Sommer

    tausende Besucher an den Elbstrand. ImZeitraum von Januar bis Mai 2013 kamenmehr als 2,2 Millionen Gste nach Ham-

    burg und sorgten fr ein Wachs-tum der Tourismuswirtschaftvon 9,1 Prozent gegenber demVorjahr so viele Gste hatte

    Hamburg Laut Tourismusverband noch nie. Besonders beliebt ist der etwas abseits gele-gene Wittenbergener Strand in Rissen abernicht nur bei Touristen. Neben Sonnenba-

    den, Schiffchen gucken und geselligenGrillabenden lohnt sich auch ein Besuchdes Campingplatzes Elbe Camp am Fal-kensteiner Ufer, der ein Projekt vom Kinder-schutz und Jugendwohlfahrt Verein ist.Hier tummelt sich allerlei buntes Volk, dassich am Campingplatz-Kiosk mit kosten-gnstigem Eis und Softdrinks versorgt. Zu-dem werden hier hufig kleine Live-Konzer-te gespielt ein Blick auf die Website verrtdie nchsten Termine.Man mag es kaum glauben, aber die Elbvor-orte bieten auch preisgnstige Vergngun-gen an. Der Elbhhenwanderweg, begin-nend in Wedel (Schulauer Fhrhaus), fhrtimmer entlang des Stroms in RichtungStadt. Hier kann ganz kostenlos der weiteBlick auf die Elbinseln geworfen werden.Nebenbei laden kleine Kioske, beispielswei-se Das Bdchen am Falkensteiner Weg,mit Blick auf das Naturschutzgebiet, zumVerschnaufen ein. Tim Staats aus Iserbrook sagt: Es mussnicht immer Schickimicki sein. Aufs Rad

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    Wo kuscheln die Elbvorortler am liebsten? Der KLNSCHNACK hat sichauf die Suche nach den Top-Treffpunkten fr vergngliche Abendeunter Freunden und romantische Zweisamkeit begeben.

    Die geselligsten und romantischsten Sommerpltze

    ... mal ganzabgelegen,

    mal tummelig

    Grillen in Wittenbergen: Beliebtes Ziel fr Jung und Alt ist der Rissener Strand

    Kollektive Romantikoder individuelle Stille?

    20-22 Lieblingsecken _kloen 24.07.13 09:37 Seite 20

  • Mit modernen Kopfhrern wird die Umweltnicht beschallt. Eingemummelt in Deckenkuscheln sich Paare und Familien zusam-men und genieen unter freiem Himmel ei-nen besonderen Filmabend.Wer sich nach einem Sommertag nicht indie Kche stellen mchte, findet in den Elb-vororten Leib- und Magenspeisen fr jedesBudget.

    geschwungen begegnen dem aufmerksa-men Betrachter tolle Spots entlang des Elb-strandes mal ganz abgelegen, mal tum-melig.Tummelig geht es auch beim Open-Air Kinoim Rmischen Garten, an der Elbe oder imKlvensteen zu. Gezeigt werden vom Ver-ein zur Frderung des FreiluftlichtspielsKultfilme wie The Kings Speech.

    L A U S C H I G E P L T Z E

    Am Blankeneser Strandweg werden Fischge-richte ab neun Euro aufwrts serviert. Imromantischen Restaurant Witths im Hirsch-park werden Fnf-Gnge unter Bumen kredenzt. Ramona Rmer schwrmt: MeinMann und ich genieen die besondere At-mosphre in dem strohgedeckten Bauern-haus, unter den 260 Jahre alten Linden hier werde ich zum Trumen verfhrt.

    Tummeln wie auf Sylt: Der Wedeler Beachclub 28 Grad bietet neben khlen Drinks echtes Urlaubsfeeling

    Die charmante Klein Flottbeker Schmiede an der Baron-Voght-Strae 79serviert kstliche Tapas, dazu portugiesischen Weiwein

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    Das Caf Elbwein lockt mit einem leckeren Brunch Nach einem ausgiebigen Spaziergang: Apfel-Walnuss-Kuchen fr 1,70 Euro bei Ralphs Kiosk im Jenischpark Kln

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  • Die Elbchaussee RichtungOsten gefahren erffnet sichder Blick auf den Jenisch-park.Die Grnanlage bietet nebenweiten Spazierwegen und dem schmuckenBlick auf das Jenischhaus auch Kultur undSportmglichkeiten. Im Ernst Barlach Hauswerden im August unter anderem farben-frohe Knstlerpostkarten der Brcke vonErich Heckel und weiteren zu sehen sein. Wen es nach einem Gang oder Kunstgenussnach Kaffee und Kuchen gelstet, ist beiRalphs Kiosk genau richtig. Das Caf mitausschlielich Auenpltzen, zwischenBarlach- und Jenisch-Haus, bietet kleine

    Kstlichkeiten fr zwischen-durch an.Nur einen Katzensprung ent-fernt ldt der Sommergartendes Restaurant Champus

    (Beselerstrae 35) zum Verweilen ein. Dieschlanke Karte bietet Mittagsmens abneun Euro an.Die Elbvorortler sind Genieer in allen Le-benslagen, deswegen darf auch beim Na-schen nicht gespart werden. Ob Vanille,Pampelmuse oder Pistazie, besonders kst-liche Leckereien bieten in Nienstedten dieEisdiele Dante, in Blankenese La Casa delGelato und in Wedel das Eis-Caf Venezia(Feldstrae 1).

    Wer sich in Wedel nach lauschigen Pltz-chen umschaut, kommt nicht am BeachClub 28 Grad vorbei hier trifft sich Jungund Alt um am weien Sandstrand Urlaubs-gefhle aufkommen zu lassen. Amore liegt auch in Neumhlen in der Luft,wenn die Hitze des Tages in eine leichteBrise bergeht, treffen sich hier nicht nurVerliebte zum Stelldichein. Ob kollektiveRomantik oder individuelle Stille die Elb-vororte versetzen uns, immer wenn wirmchten, in Urlaubsstimmung.

    www.hamburg.de/monatsuebersicht-highlights/Autor: [email protected]

    Wenn es zum Abend etwas khler wird, lohnt sich der Gang entlang der Elbe

    Im Sommer wird der Elbstrand zum Kinosaal unter freiem Himmel.Nchster Termin ist der 23. August, um 22 Uhr, am Blankeneser Strand

    Witths: Dinner im GrnenGemchliches Beisammensein in velgnne

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    In velgnne laden Restaurants und Strandbars zumVerweilen ein mit Blick auf den Museumshafen

    Pascal Herzberg und Marina Kantempfehlen einen Abstecher insCaf Schult im Treppenvierteloder einen Wanderausflug abdem Puppenmuseum in Rissen

    Romantik nahe der beliebten Strandperle

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    Gerrit Ehling (54) lebt seit Mrz 2012 wieder in seinem Geburtshaus in seiner neuen alten Heimat Hamburg

    Dr. Gerrit Ehling, Tierarzt und Toxikologe

    Endlich wieder in BlankeneseNach 52 Jahren Abwesenheit lebt Gerrit Ehling wieder in der AltenApotheke an der Elbchaussee. Welch wechselvolle Geschichte dasHaus und seine Bewohner erlebten, erzhlte er an einem Juli-Tag.

    Jazz schallt durch das lichtdurchfluteteWohnzimmer von Gerrit Ehling. Mo-derne Wohnmbel treffen auf antikeSchtze. Segelschiffmodelle tummeln sichauf Bcherregalen, an den Wnden hngenKunstdrucke von Caspar David Friedrich.Auch selbstgemalte Werke zieren das Heim.Die Lebensstufen von Friedrich habe ichals Abschlussprfung ab-gemalt und in einemzweiten Gemlde inter-pretiert, erzhlt Haus-herr Gerrit Ehling strah-lend.Kunst war sein zweites Hauptfach, spterwurde diese seine Leidenschaft, aber nichtsein Beruf. Bereits in der Sekundarstufe wollte ichTierarzt werden. Als er seinem Vater, demUnternehmer, dies sagte, brach dieser inschallendes Gelchter aus. Ich war natr-lich entrstet ber die Reaktion und fragteihn, was so lustig sei?Schmunzeld fhrt Ehling aus, dass es in derFamilie schon zahlreiche Tierrzte gegebenhtte. Mein Vater fand meinen Plan toll.

    Ich fhrte, ohne es zu wissen, mit meinemBerufswunsch eine Familientradition fort.Auf Bestndigkeit legen die Ehlings groenWert. Vor drei Jahren lieen sie ihre Alte Apo-theke an der Elbchaussee liebevoll vonGrund auf renovieren innen und auen. Auf die Fassade haben wir von Malermeis -

    ter Dammann Senior denSchriftzug zeichnen lassen als Erinnerung an das Ge-schft meines Grovaters. Dieser hatte die Apotheke

    zwar nur einige Jahre in seinem Privathausbetrieben,bevor er mit seinem Geschft indie Blankeneser Bahnhofstrae zog, sie istjedoch in vielen Bildbnden ber die Elb-vororte noch zu finden. Der 54-Jhrige ist froh, wieder in seinerHeimt zu sein Blankenese, endlich binich wieder hier! Die Familie zog nach Gttingen, aber Ham-burg wurde nie vergessen. In der AltenApotheke feierten wir Weihnachten undsuchten hinterm Haus im Garten Ostereier.Auch meine Schwester Birgit mit ihrer Fa-

    milie und meine Kinder feierten hier vieleFeste. Das Haus hat viele Generationenkommen und gehen sehen. Nach drei Jahren Bauzeit ist auch das In-nenleben des prchtigen Hauses (Architektwar Matthias Hansen) dank der Initiativevon Ehlings Mutter Lilly auf dem neuestenStand, immer mit Blick auf den Denkmal-schutz. Wir mchten unser Heim so be-wahren, wie es schon immer war. MeineGromutter Elisabeth betrieb eine offeneHauspolitik das wnsche ich mir auch.

    Ich wnsche mir eineoffene Hauspolitik

    Autor: [email protected]

    ZUR PERSONGerrit Ehling,wurde 1959 in Blankenese geborenund wuchs mit einer Schwester inGttingen auf. Sein Grovater be-trieb die erste Apotheke an der Elb-chaussee, spter an der BlankeneserBahnhofstrae. Ehling arbeitete nachseinem Studium in Frankfurt bliebder Heimat aber immer treu, lernteauf der Elbe segeln.

    HAU S B E S U C H

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    S E G E L N

    Die Red Cat wurde im englischen Norwich gebautund ausgerstet. Die Blankeneserin Marret Koll gehtals einzige Frau an Bord im August zunchst auf dieAtlantic Rally for Cruisers (ARC), anschlieend aufWeltreise.

    Mit der Red Cat ber den Atlantik

    Von Gran Canaria nach St. LuciaViele Menschen trumen davon, einmal im Leben die Welt mit einemSegelboot zu umrunden. Die Blankeneserin Marret Koll erfllt sichdiesen Wunsch und verbringt die nchsten zwei Jahre unter Segeln.

    Whrend der Start Mitte Augustfeststeht, bleibt unklar, wann Mar-ret Koll wieder nach Hamburg zu-rckkehren wird. Wir peilen eine Zeit vonrund zwei Jahren fr unsere Weltumsege-lung an, sagt die Blankeneserin gelassen.Ganz so wie in den Anfngen der Seefahrt,wo es auf ein paar Monate, manchmal so-gar Jahre, nicht so genau ankam. Gemeinsam mit sechs Mnnern startet Mar-ret Koll als einzige Frau an Bord der RedCat zunchst ber Frankreich und Madeirazu den Kanarischen In-seln. Mit dabei ist alsSkipper und Patentin-haber der EnglnderJames Sykes.Marret Koll segelt seitihrem zwlften Le-bensjahr. Ich habe mitdem Kuttersegeln an-gefangen, erinnertsich die Blankeneserin.Spter segelte sie ver-schiedene Bootsklas-sen, sa im Pirat ander Pinne, stand aufDickschiffen am Ruder.Auch im Folkeboot wardie leidenschaftlicheSeglerin unterwegs.

    gefhrte der Blankeneser Seglerin. Ich binvom Segelvirus befallen, erklrt MarretKoll ihre Entscheidung, nach der Atlantik-berquerung weiter an Bord der Red Catzu bleiben, um einmal um die Erde zu se-geln. Schon als Jugendliche habe sie denTraum von einer Weltumsegelung gehabt,so Marret Koll. Demnchst erfllt sich die-ser Traum, den viele trumen, der abereher selten erfllt wird.Ihre jahrzehntelange Erfahrung gibt dieBlankeneserin beim Mhlenberger SegelClub (MSC) an Segelbegeisterte weiter. Sietrainiert Mnner und Frauen, die erst alsErwachsene die Freude am Segeln entwi -

    ckelt haben. Mehrere Jollen liegen imYachthafen des Clubs, drei Dickschiffe inSonderburg. Fr die nchsten zwei Jahremssen die Anfnger demnchst auf MarretKoll verzichten. Auf ein paar Wochen mehr oder wenigerauf See kommt es der Blankeneserin nichtan.

    www.msc.deAutor: [email protected]

    FOTO

    S: P

    RIVA

    T

    Dabei segelte sie in der Dnischen Sdseewie in den schwedischen Schren. Sie habeauch Regattaerfahrung, erzhlt die Muttereiner Tochter so locker, als ginge es dem-nchst zum Tretboot fahren auf die Alster.Als erster groer Trn steht die Atlantik-berquerung im Rahmen der Atlantic Ral-ly for Cruisers (ARC) auf dem Plan. DiesesRennen soll die grte Tranatlantikrally al-ler Zeiten werden. Neben Marret Koll unddem englischen Skipper sind weitere fnfMnner an Bord, darunter auch der Lebens-

    Bilder, die es so nur auf See zu erleben sind. Wen einmal die Segelleidenschaft gepackt hat, lsst sie meist nicht wieder los.

    Die Route fhrt von Las Palmas aus ber den sdlichenReiseweg nach St. Lucia

    26 Weltumsegker_kloen 23.07.13 11:55 Seite 26

  • BLANKENESER MARKTPLATZ

    SONNTAG, 4. AUGUST11:00 22:00 UHR

    KLNSCHNACKFEST

    2013

    LIVE-MUSIK, SPASS UND SONNENSCHEIN IN BLANKENESE!

    12:00 UHR:

    ADDI MNSTERS OLD MERRY TALE JAZZ BAND

    14:15 UHR:

    PAT FRITZ + BAND16:30 UHR:

    MoM (MEN OF MYSTERY)19:00 UHR:

    BLUE CAF

    Restaurant Kleine Brunnenstrae 1 Hala Restaurant Karlheinz Hausers SllbergLandhaus Scherrer Schulauer Fhrhaus Landhaus Flottbek Oerkes Fischfeinkost

    Elbschloss Residenz Ravenborg pan y vino Beaumont Wines

    Klnschnackfest 1-1-08.13_Layout 1 24.07.13 13:45 Seite 1

  • G E S E L L S C H A F T

    Der alltgliche Vandalismus

    Weggetreten wie der Tter?Die Lust am Zerstren hat viele Formen. Beschmierte Wnde, zerstrte Parkbnke, auch in den Elbvororten hinterlsst die Randaleihre Spuren an vielen Ecken.

    Kunstform oder Schmiererei? BeimThema Graffiti liegen Definition undAkzeptanz weit auseinander. Fakt ist:Deutschlandweit werden pro Jahr rund 500 Millionen Euro fr die Beseitigung vonGraffiti ausgegeben, die zur Hlfte auf pri-vate Eigentmer entfallen. Whrend fr die einen auch noch die klein-ste Klo-Kritzelei als Kunstform gilt, verteu-feln sie andere als Vandalismus. Tatschlichsind Graffiti auch im Hamburger Westen soweit verbreitet, dass sie an einigen Stellenkaum noch wahrgenommen werden. Andere Formen des Vandalismus fallen daschon eher ins Auge. Vor allem, wenn dieReparaturen mit erheblichen Kosten ver-bunden sind.

    So wurden in der Nacht vom 16. auf den17. Juni 16 Auenstrahler am Golerhauszerstrt.Maike Ltkens, Mitarbeiterin beim Ta-gungs- und Gstehaus der Bucerius LawSchool im Blankeneser Golerhaus vermu-tet, dass die Tat mit einem Baseballschlgerverbt wurde. Da gehrt echte Aggressiondazu, denn die Strahler waren so massiv, dasollen normalerweise Autos drberfahrenknnen.Der Schaden beluft sich auf 2.000 Euro,der nicht von der Versicherung bernom-men wird. Wir hoffen, dass nach dieser Aktion die Anwohner in der Umgebungnoch mehr Achtsamkeit walten lassen undbei Verdacht die Polizei rufen.

    Kurz nach der Zerstrungsattacke wurdeein Graffiti an einer der Wnde des Goler-hauses entdeckt. Das ist jemand, der jedesJahr einmal kommt und sich auf unsererWand verewigt, vermutet Maike Ltkens.Opfer fanatischer Zerstrungswut wurdeim Juni auch Charlotte Sachter. In derNacht vom 22. auf den 23. Juni hat sich jemand an meinem Auto ausgelassen. Viel-leicht war es eine Schlgerei oder ein sinn-entleerter Akt der Betrunkenheit. Jeden-falls staunte ich nicht schlecht, als ich tagsmeine beiden Auenspiegeldemoliert fand. Sie warenweggetreten wie viel-leicht der Verursacherauch?.Wer in solchen Fllen aufdie Polizei setzt, wird ent-tuscht. Die Chance, denTter zu stellen, ist etwa sohoch wie bei Delikten wie

    Fahrraddiebstahl oder einem Wohnungs-einbruch. Randalieren, Vermllen, Zerschlagen mglicherweise ist das der Preis fr einefreie Gesellschaft. In totalitren Staaten uert sich die Lustam Zerstren in anderer Gestalt. Doch wermchte da schon leben?

    Autor: [email protected]: Anna-Lena Walter

    Fahrstuhl zur Bcherhalle Elb-vororte und zurFamilienbildung

    Beispiele weitgehend sinnfreier Freizeitgestaltung: Eingeschlagene Strahler am Golerhaus, Parkbank im Golerspark, abgetretener Auenspiegel

    Iserbrook: Unter der Bahnbrcke lassen Sprayerihrer Kreativittfreien Lauf. Ist keine Wand, keine Mauer, keine Parkbankin der Nhe,dann muss einBaum herhalten(Foto oben).

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    Dennoch gehrt Deutschland, als eineder grten Industrienationen, zuden Lndern mit der geringstenChancengleichheit. Kinder aus bildungsfer-nen Elternhusern hatten bisher wenigChancen auf einen hheren Schulab-schluss.Daher hat Hamburg sich in seltener Ein-tracht ber fast alle Parteien hinweg vomdreigliedrigen Schulsystem verabschiedetund mit der Einfhrung des Zwei-Sulen-Modells, d.h. einerseits den Gymnasienmit dem schnellen Weg zum Abitur (G8)und andererseits den Stadtteilschulen mitder Mglichkeit zum Abitur nach 9 Jahren(G9), einen, wie ich finde, guten Kompro-miss fr die Chancengleichheit gefunden.Der Lernerfolg eines Kindes orientiert sichjetzt nicht mehr zwangslufig an der Schul-form oder der sozialen Herkunft. Die ersten Abiturergebnisse der erst seit2010 eingerichteten Stadtteilschulen sindbeachtlich und zeigen, dass das Modell er-folgreich ist.Dies bedeutet andererseits keineswegs,dass alle Hindernisse aus der Welt ge-schafft sind. Die Stadtteilschulen haben,hnlich wie auch Gesamtschulen, einImage-Problem. Viele Eltern sind verunsi-chert, halten jedoch an der tradierten Vor-stellung fest, dass das Gymnasium ihrenKindern die vermeintlich bessere Bildungs-karriere erffnet. Die Stadtteilschulen stehen sicherlich h-heren sozialen Belastungen gegenber,wie die Ergebnisse der Kess-Studie bele-gen, wenngleich auch die Gymnasien ihrensozialen und intellektuellen Nimbus einb-en. Folgerichtig mssen Stadtteilschuleneine grere Untersttzung erfahren, dennein Recht auf Bildung hat jeder. Empfehlun-gen der Grundschulen sind wenig verlss-lich. Die Bildungswege der Schler werden

    durch viele Faktoren beeinflusst, verlaufennicht nur geradlinig und sind daher nurschwer vorherzusehen. Die Zahl der Rckschulungen von Gymna-sien auf die Stadtteilschulen infolge miss-verstandenen Elternwillens gibt mir jedoch

    zu denken. Dabei muss noch einmal betontwerden, dass das Abitur an den Stadtteil-schulen den gleichen Wert hat wie das anden Gymnasien.

    Am Tag der Zeugnisausgabe begegnete icheinem Jungen, der lauthals im Bus rief: Ichkomme jetzt auf die Stadtteilschule Lurup.Ich stellte mich als Elternrat vor und hieihn willkommen. Es verwirrte ihn, aber ichhatte den Eindruck, dass es ihm gut tat. Mirwar wichtig, dass er nicht traurig ist undich wnschte mir, dass er dieses gute Ge-

    fhl mit nach Hause nimmt. Gute Stadtteil-schler sind besser als scheiternde Gymna-siasten.Alle Debatten ber das vermeintlich richti-ge Schulsystem dreigliedrig, zweigliedrigoder Schule fr alle vernachlssigen zu-dem das Wesentliche. Entscheidend sinddie Qualitt des Unterrichts sowie gut aus-gebildete und motivierte Lehrer, untersttztvon Sozialpdagogen. Dies bedeutet insbe-sondere Lehrer auszubilden, die auf eineheterogene Schlerschaft vorbereitet sindund auch deren soziale Kompetenz, wieTeamfhigkeit im Blick haben.Eine Lernumgebung zu schaffen, die Bega-bungen und Kreativitt weckt und unter Bercksichtigung unterschiedlicher Lernge-schwindigkeiten Mglichkeiten bietet, Kin-der individuell zu frdern und verschiede-ne Perspektiven aufzeigt. Hierzu gehren ebenso Manahmen, diedie Lernbelastungen an Gymnasien, wiez.B. die nderung von Lehrplnen, vertrg-licher machen. Ziel der Schulpolitik kannes nur sein, innerhalb der bestehendenStrukturen zu besseren Ergebnissen zukommen. Dies erfordert groe Anstrengun-gen und viel Engagement von allen Politi-kern, Eltern und Lehrern aber es brauchtauch Zeit, Ruhe und Kontinuitt.Darber hinaus bietet die MetropolregionHamburg immense Vorteile. Es gibt inzwi-schen weit ber hundert weiterfhrendeSchulen; in jedem Stadtteil stehen poten-ziellen Schlern somit diverse Gymnasienund Stadtteilschulen zur Verfgung. Andersals in groen Flchenstaaten haben dieSchler also kurze Wege, trotz groer Aus-wahl.Ich bin der festen berzeugung, Hamburgbefindet sich mit der Implementierung derStadtteilschulen bildungspolitisch auf demrichtigen Weg; sie sind ein positiver Beitragzur Bildungsgerechtigkeit. Es gibt in Ham-burg keine guten Grnde mit der Wieder-einfhrung von G9 an Gymnasien auch das

    Zwei-Sulen-Modell infrage zu stellen. Eli-trer Verdrngungswettbewerb ist undemo-kratisch und lsst die gesellschaftliche Rea-litt unbercksichtigt. Eine erneute Reform, die den Schulfriedenunterluft ist sachlich nicht zu rechtfertigenund verschwendet lediglich kostbare Res-sourcen. Nicolai Jung

    ... Hamburg befindet sich mit der Implementierungder Stadtteilschulen auf dem richtigen Weg ...

    GASTKOLUMNE: Dreigliedrig, zweigliedrig oder Schule fr alle?

    Schule braucht PerspektiveDie Bildungspolitik gehrt zu den wichtigsten gesellschaftlichen Fragen, weshalb nicht zuletzt gerade das Schulsystem seit Jahr -zehnten von unterschiedlichen Reformen geprgt wurde.

    Nicolai Jung ist Diakon und leitender Krankenpeger undegagiert sich in der Elternarbeit der Stadtteilschule Lurup

    KOMMEN TA R

    StellungnahmeGASTKOLUM

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    V E R K E H R S P O L I T I K

    Bundesverkehrsminister kommt nach Rissen33.000 Kraftfahrzeuge pendeln tglich zwischen Wedel und Rissenund qulen sich weiter durch Blankenese. Das Verkehrsaufkommenwird knftig noch hher werden, denn die Stadt Wedel plant einenGewerbepark und ein neues Kraftwerk. Der zu erwartende Laster-,Zubringer- und Pendlerverkehr wird sich dank einer verstopftenB431durch die Wohnstraen der Elbvororte seinen Weg suchen. Laut der Initiative Verkehrsberuhigung im Hamburger Westen sinddie Leidtragende besonders die Schulkinder. Bettina Wehner-Wb-beking, Mitglied der Initiative, ist besorgt ber die seit 40 Jahren sta-gnierende Situation: In manchen Straen, wie beispielsweise derWedeler Landstrae, kommt man in den Stunden starken Berufsver-kehrs, wenn die Kinder zur Schule mssen, kaum ber die Strae; dieWohnstraen werden zu Rennstrecken, und es fehlt an Ampeln. Die-se wrden den von Berufsfahrern gewnschten Verkehrsfluss unter-brechen. So lsst man die Raser gewhren und nimmt die Gefhr-dung der Kinder bewusst in Kauf. Hinzu kommen die gesund-

    heitbeeintrchtigenden Abgase. Wo bleibt da das Verantwortungs-bewusstsein gegenber der jungen Generation?Fragen zum Thema Verkehrspolitik im Westen knnen Interessierteam 8. August zwischen 10.30 und 11.30 Uhr direkt ansprechen, dannkommt Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer persnlich nach Ris-sen, um sich ein Bild von der Verkehrssituation zu machen.Treffpunkt: Wedeler Landstrae gegenber dem Rasenstck amEnde das Canyons in Richtung Wedel

    F F E N T L I C H E R N A H V E R K E H R

    S-Bahnstationen werden modernisiert

    Die Deutsche Bahn investiert in die S-Bahnstationen Slldorf undRissen 2.8 Millionen Euro. In der Station Slldorf wird der Zugangzum Bahnsteig neu gebaut. Zudem bekommt er ein neues Dach undder mittlere Bahnsteig wird erneuert. Fr die 1,5 Millionen Euro, dieallein in Slldorf invetsiert werden, spendiert die Deutsche Bahnauch einen Wetterschutz. Auch in Rissen wird es rund um den S-Bahnhof lebhaft. Der westli-che Zugang Schnpark und der stliche Zugang Gudrunstrae wer-den neu gestrichen und die Lichter sollen nach der Modernisierungheller und schner strahlen. Die Arbeiter rckten bereits Ende Julian. Ende des Jahres 2014 sollen die Arbeiten beendet werden. www.deutschebahn.de

    A R B E I T

    Jugendberufsagentur erffnet

    Die Jugendberufsagentur ffnet ihre Tren nun auch im Bezirk Al -tona. Nach Hamburg-Mitte, Harburg, Hamburg-Nord und Eimsbttelist es der fnfte Standort, der jungen Menschen als zentrale Anlauf-stelle dient. Jugendliche werden in der Agentur in Fragen von Berufund Studium sowie auch bei persnlichen Problemen beraten.Hilfe gibt es ebenfalls bei der Arbeitsvermittlung.Anlsslich der Erffnung des neuen Standortes waren Mitte Juli ne-ben Arbeitssenator Detlef Scheele, auch der Chef der Hamburger Ar-beitsagentur Snke Fock, sowie derstellvertretende BezirksamtsleiterKersten Albers in die Jugendberufsagentur an der Kieler Strae ge-kommen.Kieler Strae 39, Haus 2, www.team-arbeit-hamburg.de

    ME L DUNG E N

    Die Initiative Verkehrsberuhigung im Hamburger Westen fordert ein Tempolimit undden Bau eines Zubringers zwischen Canyon und Industriestrae Wedel

    F N F F R A G E N A N . . .

    BezirksamtsleiterinDr. Liane MelzerFrau Melzer, Sie sind die ersteFrau auf dem ehemaligenStuhl von Max Brauer im Rat-haus Altona. Worin sehen Siespezifisch weibliche Fh-rungsqualitten?Ich habe erlebt, dass Frauenstrker teamorientiert sind undlnger nach Kompromissen su-chen als Mnner. Bei Auseinan-dersetzungen sind Frauen ge-nauso entscheidungsfreudigund klar wie Mnner, versu-chen aber weniger aggressivzu sein.

    Haben Sie lange berlegt, obSie das Amt bernehmen?Ich hatte nicht viel Zeit, umber diese Frage nachzuden-ken. Ich habe mich fr die Kan-didatur entschieden, weil die

    Leitung des Bezirksamtesnoch einmal eine neue Her-ausforderung ist und ich allemeine Erfahrungen aus Alto-na und Rostock fr diese Auf-gabe einsetzen kann.

    Welche Themen liegen Ihnen, neben den durch das Amt vorgegebenen,noch am Herzen? Mich haben eine Leben langsoziale Themen besonders be-schftigt, auch wenn diese zumeinen Aufgaben gehrenwerden. Daneben gilt meinInteresse auch kulturellenThemen, nicht nur in dienstli-chen Zusammenhngen, son-dern auch privat. Ich gehe zumBeispiel gerne ins Theater oderin Konzerte.

    Sie waren im Rahmen Ihrerberuflichen Laufbahn schon

    zweimal in Ros tock. WerdenSie etwas aus der Hansestadtvermissen?Vermissen werde ich sicherlichmeine Freunde, die in Rostockleben, aber auch Kolleginnenund Kollegen. Ich war zum ers -

    ten Mal kurz nach der Eini-gung in Rostock. In dieser Zeithabe ich den Aufbruch zu et-was Neuem so wie noch nieerlebt und es war beglckendin einer fr Deutschland so be-sonderen Zeit in Rostock zu ar-beiten. Vermissen werde ichdas Meer und das VolkstheaterRostock, aber auch die Museenund viele kulturelle Angebote,sowie das Engagement so vie-ler im Bereich des Sports, derJugend- und Sozialarbeit.

    Ahnen Sie schon, welche Ak-ten auf Ihrem Schreibtisch imRathaus Altona ganz obenliegen werden?Fr mich werden ganz obendie Themen Personal und Per-sonalentwicklung in einer Zeitdes demographischen Wan-dels und der Haushaltseinspa-rungen liegen.

    Politik

    Dr. Liane Melzer wird oberste Verwal-tungschefin im Bezirk Altona

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    Reformhaus Kppenfeiert 100. Geburtstag

    Angesichts der schwindendenZahl inhabergefhrter Geschfteist das 100-jhrige Jubilum desReformhauses Kppen ein beson-ders bemerkenswertes Ereignis. Der heutige Inhaber Hans-OttoWienecke erinnert an den Beginn: Am 5. August 1913grndete Leopold Kppen seinkleines Reformhaus in der Blan-keneser Bahnhofstrae 40. Heute sitzen an dieser Stelle dieGste der Tagesbar.Anfang der 50er Jahre wurdedas Geschft an Friedrich Herr-

    mann verkauft, der dann in dieheute noch bestehenden Rumeumzog. Zuvor hatte er als Teilha-ber mit Friedrich Herrmann zu-sammengearbeitet. In dieser Zeithabe er sich seine hervorragen-den Fachkenntnisse angeeignet,so der Reformhauschef. Geht der Blick noch weiter zu-rck, so findet sich das erste Re-formhaus bereits 1887 in Berlin.Damals erffnete der lebensre-formerisch denkende KaufmannCarl Braun in Berlin die Gesund-heitszentrale ein Kauf- undVersandhaus, in dem es auch an-dere natuheilkundliche Reform-waren gab.Blankeneser Bahnhofstrae 40

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    Optisch ein Dickschiffauf der Strae eine LimousineWer alltags mit einem Kleinwagen unterwegsist, dem kann in einem Audi Q7 schon einklein wenig mulmig werden. Der Wagen istrund fnf Meter lang, zwei Meter breit undweit ber anderthalb Meter hoch. Komme ichhier ohne Schramme um die Ecke, passt derWagen in die Tiefgarage? Unwillkrlich ziehtder Fahrer bem ersten Besuch einer unterirdi-schen Garage den Kopf ein. Doch schon nach den ersten gelungenen Ma-nvern fhlt sich der Fahrer schnell sicher.Denn der Q7 ist wendig, agil und spurtstarkwie eine Limousine. Das Automatikgetriebesorgt fr optimalen Kraftstoffverbrauch undschaltet nahezu unmerklich in den jeweils ef-fizientesten Gang.Rund 60 Prozent aller SUV werden in Deutsch-land von Frauen gelenkt. Hoch oben fhlensich Frauen im Verkehr sicherer und die Klei-nen lassen sich zudem komfortabel transpor-tieren. ber das Raumangebot muss bei dem

    Q7 nicht diskutiert werden.Das Auto zhlt zu den geru-migsten und luxurisestenSUVs, die derzeit zu habensind. Dass der Fahrer dabei in ei-nem Dickschiff sitzt, hat erangesichts der Dynamik so-wie des sportlichen Innenle-bens schnell vergessen. Hierbietet der Q7 Luxus pur. Ge-gen entsprechenden Auf-preis bietet der Q7 dabei al-les, was der derzeitige Standder Technik mglich macht.Eine Kamera hilft beim Ein-parken, diverse Fahrassisten-ten bieten zustzlichen Un-fallschutz und die erhhteSitzposition garantiert einensouvernen berblick berdas Verkehrsgeschehen.Audi Elbvororte, Rugenbarg 248

    W O H L F H L K U N S T - S H O P

    Rsch mit dem erstem Geschft in Hamburg

    Schon bevor sich die Tren zum ersten Mal ffneten, rtselten Pas-santen, was wohl unter dem Begriff Wohlfhlkunst zu verstehensei. Klrende Worte gab es Mitte Juli anlsslich der Erffnung mitgeladenen Gsten von Geschftsfhrer Arnd-Gerrit Rsch. Er erlu-terte das Firmen-Konzept zu Themen wie gesund schlafen, nach-haltige und sozialvertrgliche Textilproduktion, Herstellung vonWsche. Angesichts schlimmer Nachrichten ber Produktionsbe-dingungen in Bangladesch und anderswo sind das Themen, die im-mer mehr Menschen beschftigen. Entsprechend den sorgltig be-handelten und hergestellten Badeanzgen, Pyjamas und andererNachtwsche auf den Stndern des Wohlfhlkunst-Shops, kamenauch die Hppchen von einem Bio-Caterer. Zu den Hhepunktendes mit interessanten Gesprchen angefllten Abends gehrte einLive-Stream in den Firmensitz nach Tbingen mit Anna-Evita Rsch.Blankeneser Bahnhofstrae 60

    Store Managerin Christine Schfertns und die Geschftsfhrer Arnd-Gerrit Rsch sowieAndreas Sffker erffnen in Blankenese ihren ersten Hamburger Wohlfhlkunst-Shop

    Sven Bhme von Audi-Elbvororte vereinbart gern eine Probefahrtmit dem Audi Q7

    Das Reformhaus Kppen wird heute von Hans-Otto Wienecke gefhrt

    Wirtschaft

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    H O L M

    Kunst im SchafstallDie Knstlergruppe De Kunstmo-lers ut Holm veranstaltet zumdritten Mal ihre Ausstellung inder Wedeler Marsch. Gezeigt wer-den im rustikalen Charme desSchafstall Fhrmannssand 200Bilder vom Aquarell bis zum l-gemlde ber Schmuckarbeitenbis zum alten Kunsthandwerk. Den Spaziergang am Deich undden eimaligen Blick auf die Elbegibt es gratis, ebenso die Begeg-nung mit Kaninchen, Schafen,Ziegen und Eseln.Termine: 16. August von 14 bis 18 Uhr und am 17. und 18. Augustje von 11 bis 18 Uhr geffnet. Schafstall Fhrmannssand, Wedel

    Kultur

    L E S U N G

    Otgard Ermoli liest imWitths

    Die Nachbarskinder Grete und Valtinverleben ihre kummervolle Kindheitin Tangermnde gemeinsam; sie fin-den Trost in ihrer gegenseitigen Zu-neigung, schwren sich ewige Treueund beschlieen, den qulenden Fa-milienverhltnissen zu enfliehen undin der Fremde ihr Leben zu gestalten. Grete Minde ist der Name des Md-chens und der Titel der Erzhlung, inder Theodor Fontane ihr Schicksalschildert. Am 20. August um 14 Uhr wird Ot-gard Ermoli im Witths einen erstenTeil der Erzhlung vorlesen. Eintritt: 8 Euro, Anmeldung unter Te-lefon 880 69 07 oder 86 01 73Elbchaussee 499a (Hirschpark)

    Rustikaler Charme im Schafstall

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    Solisten spielen Tango in HaseldorfAm 8. August musizieren im Rinderstall in Haseldorf Solisten der Extraklase. Mitdabei beim letzten Konzert des diesjhrigen Schleswig-Holstein Musik Festivalssind Isabelle van Keulen (Violine), Christian Gerber (Bandoneon), Rdiger Ludwig(Kontrabass), Ulrike Payer (Klavier). Isabelle van Keulen und ihr Ensemble beschftigen sich in einen ganzen Abendlang mit dem Tango. Zu hren sind Kompositionen von Astor Piazzolla: Verano porteo, Invierno porte-o, Contrabajisimo, Tangata, Concierto para quinteto, Libertango, Tanti anni prima,Michelangelo 70 Tristeza de un doble A, Tres minutos con la realidad, Escualo undLo que vendr. Beginn ist um 20 Uhr. Karten zum Preis von 10 bis 45 Euro und sind im Internet unter www.shmf.deerhltlich.

    M U S I K U N D L I T E R A T U R

    Tangoabend Fatal im PortugiesenviertelDas Hamburger Duo DaJu verschmilztam 21. August ab 20 Uhr zum kleinstenTango-Orchester der Stadt und berraschtmit einer Vielfalt von Klangfarben. VonTango Argentino bis hin zu Astor Piazzollamacht das Duo Musik, die direkt ins Herzund in die Beine geht. Sybille Frster liest ber den Tanz, derschtig macht, obsessive, fatale und uner-grndliche Geschichten. Die freischaffendeKnstlerin und Sprecherin aus Altona istmit eigenen kabarettistischen Chanson-abenden und aktuell am Thalia TheaterHamburg zu hren.Servus Hamburg ist eine kleine Buchhand-lung und ein Laden fr Geschenke. NebenKleinigkeiten aus Nord und Sd findetman Literatur mit Schwerpunkt Hamburg,Meer, Berge und Literatur rund um dasThema Reisen, um ferne Lnder und ande-re Kulturen.Rambachstrae 13, Eintritt 8 Euro

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    K O N Z E R T

    Ensemble Libra

    Das Ensemble Libra mit der Sngerin Elva la Guardia begegnet in der Kulturkir-che Altona am 16.8. ab 20 Uhr der Tnzerin Sylvianne Capell, deren tnzerischeWurzeln in der orientalischen Tradition liegen. Ihr Tanz als Ausdruck der Seele ver-bindet sich hier mit den unterschiedlichen Kulturen der anderen Musiker. AntonioVito und sein Ensemble prsentieren ein Repertoire mit Elementen aus Flamenco,Jazz, Latin und Balkan-Musik. Ergnzt wird die Musik durch spannende Geschichten, mit viel Charme und Wort-witz vorgetragen von Efrain Oscher.Eintritt: VVK 13 Euro (zzgl. Geb.), AK 18 Euro (erm. 10 Euro)Ticketknopf, auch zum Selbstausdrucken, auf www.kulturkirche.de, KonzertkasseGerdes, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der AbendkasseBei der Johanniskirche 22

    N A C H R U F

    Hamburger Bildhauer Gerhard Brandes ist verstorben

    Der Hamburger Bildhauer Gerhard Brandesstarb in seiner Wohnung in Gro Flottbekam 10. Juli, kurz nach seinem 90. Geburtstag,den er im Kreise seiner Familie verbrachte.Der am 7. Juli 1923 in Frankfurt an der Odergeborene Bildhauer verbrachte die entschei-denden Jahre seiner Jugend in Berlin. Seit dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeite-te er in der Hansestadt an der Elbe. Hier befin-den sich zahlreiche seiner Werke im ffentli-chen Raum, wie auch in Schleswig-Holstein,Niedersachsen und in Sddeutschland. Darun-ter die Skulptur Fischer aus Kupfer, die 1968auf dem Altonaer Balkon aufgestellt wurdeund seither fr viele Menschen der Stadt zumAlltag gehrt.Thema der Skulpturen von Brandes sind zu-meist Menschenfiguren, die von Lebensstatio-nen zwischen Alltag und Ideal erzhlen undsich mit der Identitt Hamburgs auseinander-setzen. Die Plastiken sind zumeist aus Bronzeoder geschweitem und getriebenem Kup-ferblech, aber auch aus Keramik und Beton.Brandes arbeitete zeitlebens auch an innovativen Techniken und Herstellungsver-fahren, wie zum Beispiel bei der Skulptur der Ruderer, wo er den konventionellenBronzeguss umging.Bevor Brandes 1945 in die Hansestadt kam, studierte er Bildhauerei in Berlin undals Meisterschler in Wien. Anschlieend war er bis 1949 Mitglied der Bildhauer-klasse von Edwin Scharff und Gerhard Marcks an der Hochschule fr BildendeKnste am Lerchenfeld. Seither war er als freischaffender Knstler und ab 1976 alsDozent an der Fachhochschule fr Gestaltung ttig. Seit den 60er-Jahren schufBrandes vielbeachtete Skulpturen im ffentlichen Raum. Neben den Fischern ander Elbe gehren dazu die Drachen steigen lassenden Kinder an der Alster undMaritim am Altonaer Balkon. Brandes arbeitete bis in sein 90. Lebensjahr hinein.Brandes Tochter ist die in Pforzheim lebende Goldschmiede-Knstlerin JulianeBrandes, sein Neffe ist der in Italien lebende Maler Matthias Brandes.In vielen seiner Werke greift Gerhard Brandes auf klassische plastische Formenund Figuren zurck, mit denen er den knstlerischen Dialog sucht. Szenen vonMenschsein und des Alltags werden heroisch aufgeladen und statuarisch ver-ewigt, das vertraute Pathos wird mit Gesten und berzeichnung aber auch ironi-siert. Vor allem in den 1990er-Jahren prsentiert Brandes Menschenfiguren mitfreundlichem Spott und milder Komik, als er zu einer gegenstndlichen, bis naheder Karikatur erzhlerischen Darstellung bergeht. Immer sucht Brandes die per-fekte Form, eine nie dagewesene Gestalt, den Aha-Effekt, jenen Moment, an demdas Besinnen anfngt. www.skulp-touren.de

    Gerhard Brandes

    32-33 Meldungen-Kult_kloen 22.07.13 15:33 Seite 33

  • ME L DUNG E N

    Was sagt der Koran zu Facebook und anderen terroristi-schen Netzwerken? Welches Smartphone ist fr den In-Dschihadisten das richtige? Wie es sich fr einen ordentli-chen Deutschen gehrt, wird Kerim Pamuk grundstzlich.

    TA G D E R O F F E N E N T R

    160 Jahre SteinwayMenahem Pressler, der demKlavier- und Flgelunterneh-men seit mehreren Jahrzehn-ten verbunden und mit sei-nen fast 90 Jahren fast dienst-ltester Steinway Artist ist,sagt mit einem Augenzwin-kern: 160 Jahre Steinway die meiste Zeit davon habeich persnlich miterlebt. DieManufaktur mchte mit allenTastenfreunden feiern, ihreTore ffnen und einen Tagder offenen Tr mit vielenProgrammpunkten und derBesichtigung aller Abteilun-gen veranstalten.

    M O M E N T U M - T H E S H O W R E V O LU T I O N

    MayumanaTanz, Musik und Akrobatik, eine kreativeShow und tollkhne Choreografien. Aus-bruch purer Lebensfreude. Das perfektio-nierte Chaos, immer im Einklang mit demRhythmus und kraftvollen Beats, die unbn-dige Energie durch die ganze Show pum-pen. Die Performance-Knstler lassen Grenzen verschwimmenund elektrisieren alle Sinne. Jeder ist zugleich Musiker und Tn-zer, Schauspieler, Clown und Pantomime. Mit frechem Humorspielen die Akteure mit ihrem Publikum, das pltzlich selbstzu einem Musikinstrument wird.

    W I E N E R P H I L H A R M O N I K E R

    L E N O Z Z E D I F I G A R O

    Gastspiel Wiener StaatsoperDie Saison beginnt mit einemPaukenschlag: Mozarts Lenozze di Figaro als Gastspielder Wiener Staatsoper. Einhochtalentiertes junges Sn-gerensemble, begleitet vombesten Opernorchester derWelt, den Wiener Philharmo-nikern. Noch immer gilt dieWiener Staatsoper als legen-drstes Opernhaus diesesPlaneten. Am Pult der kon-zertanten Auffhrung in ita-lienischer Sprache stehtAdam Fischer, ein ausgewie-sener Mozart-Experte.

    Er erklrt Gott, Allah und dieWelt der Dessous: WelcherBikini harmoniert mit meinerBurka? Wie bringe ich meinemdauergrillenden Moslemnach-barn sachlich die Hausordnungbei? Was knnen selbst Talibanvon beseelten Apple-Jngernund erleuchteten Stillmamis ler-nen? Warum sind deutsche Be-amte und Salafisten Brder imGeiste? Burka & Bikini erzhltber das Vertraute im Fremdenund das Fremde im Vertrauten.Haarstrubend amsante Quer-vergleiche zwischen den Religio-nen werfen gesellschaftskritischironische Schlaglichter auf dieMarotten beider Seiten. KerimPamuk spinnt, spielt und spricht.Dabei hat er immer das groeGanze im Blick, denn als wah-rer Konvertit ist er ppstlicherals der Papst und deutscher als

    der Deutsche. Ein Abend frFrau und Mann, fr Hirn undZwerchfell. Das Schiff liegtmitten in Hamburg, in einer seiner geschichtstrchtigstenEcken: In direkter Nachbar-schaft wurde der Hafen ge-grndet, und die historischeDeichstrae verbindet noch heu-te das Zentrum mit Speicher-stadt und moderner HafenCity.Wer je auf Hamburgs schwim-mender Bhne war, schwrmtvon bester Unterhaltung undeinmaliger Atmosphre. Auchbei Sonnenschein ist das Thea-terschiff ein Genuss, klimati-siert und entspannt mit einemguten Glas Weiwein an Deck.1. September um 18 Uhr, Das Schiff Holzbrcke / Nikolaifleet,Karten 21,- bis 27,- Euro50% erm., Tel. 696 505 60

    P O P T R I F F T AU F AVA N TG A R D E

    Internationales SommerfestivalKampnagel

    Eine Ausweitung des Kunst-und Performance-Begriffs ver-spricht das diesjhrige Festi-val. Die Zusammenstellungdes Programms ist in Kompli-zenschaft mit Knstlern ent-standen, die ihre Themen ausder Gegenwartsbetrachtungziehen. Deren Arbeiten geh-ren nicht klassischen Genresan, sondern entstehen aus derberschneidung von Choreo-grafie, Performance, Skulptur,Populrkultur und Musik.

    Wegen der Vielfalt nur einpaar Highlights: Tom Strom-berg inszeniert einen Musik-theaterabend mit Selig-Sn-ger Jan Plewka, der sich mitSimon & Garfunkel in Zeitender Retromanie von Pop-Mu-sik auseinandersetzt. Mit Yo-ko Ono ist eine Knstlerin zuGast, die als eine der prgend-sten Protagonistinnen derAvantgarde insbesondere frdie Programmatik des dies-jhrigen Festivals steht: die Ver-bindung von Pop und Avant-garde, die zu genrebergrei-fenden Kunstformen gefhrthat und alternative Realitts-darstellungen entwickelt. Youus we all, eine Pop-Oper frBarockorchester, dem Regis-seur A. Ondrejcak und demEnsemble Box-Baroque Or-chestration X (mit Solisten u.a.aus Ensembles von J.E. Gardi-ner und Bjrk). Pnktlich zumFestivalstart erffnet die Kanal-philharmonie: ein temporresWahrzeichen am Wasser.

    Katharina Apostolidis berichtetber Kulturelles in der [email protected]

    30. Juli bis 11. August um 20 Uhr, Sa/So auch 15 Uhr, Thalia Theater, Karten 44,90 bis 64,90 Euro, Tel. 328 14-444 oder 0180 657 00 99

    7. bis 25. August, Programmund Tickets: www.kamp-nagel.de, Tel. 270 949 49

    3. September um 19:30 Uhr,Laeiszhalle gr. Saal, Einfhrung 18:45 Uhr, kl. Saal, Karten 12,- bis 115,- Tel. 357 666 66 und Vv.-St.

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    31. August, 10-16 Uhr, Steinway Rondenbarg, Tel. 853 911 76

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    Stadtkultur

    Gastspiel Kabarett oriental

    Burka & Bikini

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    ME L DUNG E N

    G R O S S E S K I N O

    Zeise open air

    Im malerischen Innnenhof des Rathauses Al-tona zeigt das zeise open air bis zum 24. Au-gust ein Auswahl beliebter Arthouse-Filme,aktueller Oscar-Preistrger und zahlreicheSpecials wie Previews oder Filmreihen.Beginn ist jeweils um ca. 21 Uhr, wobei derFilm erst bei ausreichender Dunkelheit star-tet.Kartenreservierungen sind nur online mg-lich. An der Abendkasse sind die Karten fr

    den jeweiligen Abend auch erhltlich, aller-dings gibt es keinen Vorverkauf fr andereVorstellungen. Im Innenhof stehen etwa 450 Sthle zur frei-en Platzwahl bereit. Mit einem khlen Bierund kleinen Snacks, die in gr