Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen...

62
Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband Jahresbericht 2013

Transcript of Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen...

Page 1: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband

Jahresbericht 2013

Page 2: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband

Jahresbericht 2013

Page 3: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

Inhalt

Vorwort 5

Verbandsorganisation 9

Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 2013 15

Konjunkturverlauf und Wirtschaftswachstum

– Rahmenbedingungen – 15

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Sparkassen 19

Passivgeschäft 20

Aktivgeschäft 25

Dienstleistungsgeschäfte 27

Liquidität, Ertrag und Eigenkapital 29

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Bausparkassen 31

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Landesbanken 33

Entwicklung des Versicherungsgeschäftes 37

Entwicklung weiterer Mitgliedsinstitute 41

Aus der Verbandsarbeit 43

Mitglieder, Organe und Ausschüsse des Verbandes 43

Zusammenarbeit 45

Verbandsgeschäftsstelle – Aktuelle Themen – 47

Prüfungsstelle 53

Hanseatische Sparkassenakademie 58

Zusammengefasste Bilanzen der Sparkassen 61

Impressum 62

Page 4: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

4

Page 5: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

5

Sparkassen bleiben stark, weil sie ihre Werte leben und ihre Stärken konsequent weiterentwickeln

Sehr geehrte Damen und Herren,

die wesentlichen Einschätzungen an dieser Stelle vom Vorjahr haben sich zwar leider bewahrheitet: Die Niedrigzinsphase dauert unverändert an, immer neue, immer komplexere und scheinbar in zunehmend kürze-ren Abständen folgende regulatorische Anforderungen belasten unsere Institute. Und parallel dazu schreiten die Veränderungen im Verhalten und in den Anforderungen unserer Kunden unvermindert voran. Dies alles hat auch im letzten Jahr dafür gesorgt, dass das Umfeld für die Mitglieder unseres Verbandes, für unsere Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt und letztlich für die gesamte Branche unverändert als her-ausfordernd zu bezeichnen war.

Und trotz alledem bestehen für unsere Institute in Bremerhaven, Bre-men und Hamburg ebenso wie für unsere Sparkassen-Finanzgruppe insgesamt gute Gründe, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Denn nach wie vor zeich-nen vor allem unsere Sparkassen ganz wesent-liche Werte aus, die wir uns nicht nur über nahezu zweihundert Jahre erarbei-tet und auch durch viele Krisen bewahrt haben; stolz können wir auch auf Eigenschaften verweisen, die uns noch immer ganz maßgeblich von vielen un-serer Wettbewerber ab-grenzen und unterschei-den: Unsere Sparkassen verfügen über ein tragfä-higes, konsequent an der Realwirtschaft orientiertes Geschäftsmodell, sie sind eng verbunden mit den Menschen, mit der mit-telständischen Wirtschaft

und mit der Region, und sie sind unverändert der Stabilitätsfaktor in der Finanzwirtschaft!

Von diesen Werten lebt Sparkasse! Das haben uns Kunden, aber auch viele Nicht-Kunden in einer breit angelegten Studie des DSGV noch ein-mal ausdrücklich bestätigt. Uns wird nach wie vor eine ausgeprägte

Page 6: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

6

Verlässlichkeit und hohe Vertrauenswürdigkeit attestiert, Sparkassen gelten als krisenfest, als fair, als menschlich und vor allem auch als nah.

So erfreulich diese Bewertungen auch sind, und so konsequent wir da-mit offensichtlich das auch nach sieben Jahren unverändert aktuelle Motto des 22. Deutschen Sparkassentages „Fair. Menschlich. Nah.“ umsetzen, wir können, wir dürfen und wir werden uns auf diesen Bewer-tungen nicht ausruhen. Unser Geschäftsmodell, unsere Werte bedürfen der ständigen Überprüfung und Weiterentwicklung. Denn zum einen ist nichts beständiger als der Wandel, von dem gerade unsere Sparkassen in Zeiten der Krise durchaus profitiert haben.

Die Studie hat zum anderen durchaus auch Themen zu Tage gefördert, bei denen sich unsere Sparkassen ganz offensichtlich noch mehr an-strengen müssen, bei denen wir den an uns gerichteten Erwartungen noch nicht in der geforderten Weise entsprechen. Erwartet werden unter anderem eine noch höhere Geschwindigkeit einzelner Prozesse, mehr Flexibilität und vor allem auch weniger Komplexität. Diese Anregung nehmen wir auf. Dabei wird es in Zeiten, in denen immer mehr Men-schen nahezu rund um die Uhr online sind, in denen Bankgeschäfte in immer größerem Umfang mobil am Smartphone oder am Tablet zwi-schendurch aus dem Wohnzimmer oder von unterwegs erledigt wer-den, vorrangig auch darum gehen, gerade eine unserer wesentlichen Stärken, nämlich unsere Nähe zum Kunden, unsere Verbindung mit der Region und ihren Menschen neu zu interpretieren und aufzuladen. Un-ser Ziel ist es, der „digitalen Welt ein menschliches Gesicht zu geben“, denn unsere Kunden wollen beides – den persönlichen Kontakt und Service vor Ort ebenso wie die Möglichkeit, Bankgeschäfte wie bei ei-ner Direktbank jederzeit, von jedem Ort und vor allem auch unkompli-ziert erledigen zu können.

Vor diesem Hintergrund wird Nähe zu unseren Kunden auch künftig stets mehr als nur die räumliche Nähe sein müssen, als die unüberseh-bare Präsenz der Filialen mit dem roten ª. Der Wandel im Verhalten und in den Erwartungen unserer Kunden und die damit einhergehende Not-wendigkeit einer Anpassung bedeutet nämlich keineswegs das Ende der Filiale an der nächsten Ecke oder der persönlichen Beratung von Mensch zu Mensch. Entgegen einer durchaus verbreiteten Einschät-zung sowie anders als einzelne Wettbewerber, die aktuell erneut Filial-zahlen und -dichte in Frage stellen, sind wir unverändert davon über-zeugt, dass räumliche Nähe und mit dieser auch menschliche Nähe künftig ihren festen Platz im Bankgeschäft und ihren Wert behalten wer-den. Auch in Zeiten einer unvermindert fortschreitenden Globalisierung kommen dem regionalen Bezug und dem persönlichen Kontakt zum Berater im Bankgeschäft eine hohe Bedeutung und eine besondere Berechtigung zu. In dieser Überzeugung werden unsere Sparkassen ungeachtet unverzichtbarer Überprüfungen einzelner Standorte sowie ungeachtet des zwingenden Ausbaus und der kontinuierlichen Optimie-rung ihrer digitalen Vertriebs- und Kommunikationswege auch künftig in ihren Geschäftsstellen und mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Page 7: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

7

ganz nah – räumlich wie menschlich – an ihren Kunden in Bremerhaven, Bremen und Hamburg bleiben.

Neben die aufgezeigten „Hausaufgaben“, die die Sparkassen im lau-fenden Jahr noch intensiver angehen werden, um auch künftig den Er-wartungen ihrer Kunden gerecht werden zu können, traten in 2013 eine Vielzahl regulatorischer Veränderungen, deren konkrete Umsetzung auch im Jahr 2014 ansteht.

Mit immer neuen, immer weiter reichenden Anforderungen sind Politik und Aufsicht – auf europäischer ebenso wie auf nationaler Ebene – un-verändert darum bemüht, die richtigen Schlüsse aus der seit nunmehr sechs Jahren andauernden Finanzkrise zu ziehen. Ungeachtet der un-bestreitbaren und fortbestehenden Notwendigkeit, Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu korrigieren oder deren Wiederholung konsequent zu unterbinden, muss jedoch die Frage aufgeworfen werden, ob und inwieweit die „Regulierungswelle“ nicht zunehmend in eine verkehrte Richtung läuft. Zahlreiche Regelungen, so nachvollziehbar sie im Ein-zelnen mit Blick auf die großen, international tätigen Kreditinstitute auch sein mögen, treffen in besonderem Maße vor allem die regional tätigen Institute, unsere Sparkassen ebenso wie die Genossenschaftsbanken. Belastet werden damit aber gerade die Institute, die die Versorgung der Bevölkerung mit Bankdienstleistungen bis in die Dörfer hinein sicherstel-len, die vor Ort die mittelständische Wirtschaft mit Krediten versorgen, die in Deutschland das Entstehen einer Kreditklemme bislang erfolg-reich verhindern konnten und die sich in der Finanzkrise eindrucksvoll als stabilisierender Faktor erwiesen haben – kurz die Institute, die mit der Finanzkrise und ihren Ursachen gerade nichts zu tun haben.

Die konkreten Belastungen, denen sich unsere Sparkassen inzwischen ausgesetzt sehen, sind enorm. Da sind zum einen die erheblichen Mit-tel, die im Rahmen der Umsetzung einer einheitlichen Europäischen Einlagensicherung aufzubringen sind, um schon heute nachweislich leistungsfähige und bewährte Sicherungssysteme unseres Haftungs-verbundes den neuen Vorgaben entsprechend noch weiter aufzusto-cken. Daneben treten die Beiträge, die im Rahmen der Umsetzung der Bankenunion nach aktuellem Stand auch die Sparkassen in einen Ab-wicklungsfonds werden zahlen müssen, obwohl sie selber einen sol-chen Fonds angesichts ihrer Institutssicherung nie in Anspruch nehmen werden. Und neben diese unmittelbar aus den Gewinn- und Verlust-rechnungen unserer Institute der nächsten Jahre ablesbaren Auswir-kungen treten dann die vielen mittelbaren Mehrbelastungen durch neue regulatorische Vorgaben, die Geschäftsabläufe und -prozesse verän-dern, die deren Komplexitäten erhöhen oder den Aufbau zusätzlicher Kompetenzen erzwingen. Wenn aber die kleinen, regionalen Institute durch immer höhere Auflagen und Kosten belastet und in der Folge im-mer häufiger auch zu Zusammenschlüssen gezwungen werden, wenn die selbstständige Sparkasse vor Ort mit ihren unbestreitbaren Stärken – nah an ihrer Region, nah an ihren Kunden und vor allem ausgestattet mit einem tragfähigen, konsequent an der Realwirtschaft orientierten

Page 8: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

8

Geschäftsmodell – damit immer mehr unter Druck gerät, verkehrt dies perspektivisch den Grundsatz „Viele kleine Banken sind wesentlich we-niger gefährlich als wenige Große“ in sein Gegenteil; und die Großen, die man eigentlich ins Visier nehmen wollte, machen munter weiter und erzielen bereits wieder zweistellige Milliardengewinne.

Neben einer Fortsetzung des bislang stets konstruktiven Austausches mit der Politik und den Aufsichtsbehörden, in dessen Rahmen wir auch künftig insbesondere die Zusammenhänge der diversen regulatorischen Maßnahmen aufzuzeigen versuchen, wünschten wir uns vor diesem Hintergrund vor allem die Erstellung einer Gesamtauswirkungsstudie zu den Inhalten und den Folgen der Regulatorik – möglichst umfassend, möglichst objektiv, beauftragt beispielsweise durch die Bundesregie-rung oder noch zielführender auf europäischer Ebene durch die EU-Kommission oder das Europäische Parlament. Für eine solche werden wir auch in 2014 weiter werben.

Schließen möchte ich noch mit einem positiven Blick auf unseren Ver-band. Hier gilt es nicht nur festzuhalten, dass die Institute in Bremen, Bremerhaven und Hamburg wieder auf ordentliche Geschäftsjahre 2013 schauen können, die ungeachtet aller widrigen Umstände wie der auf-gezeigten Belastungen und der fortdauernden Niedrigzinsphase zufrie-denstellen konnten. Außergewöhnlich erfreulich ist daneben, dass wir „Zuwachs bekommen“ haben: Im Sommer haben wir die DEUTSCHE FACTORING BANK als neues Mitglied begrüßt, ein Schritt, der nahe lag, schließlich wird dieser bereits seit langem fest in der Sparkassen-Fi-nanzgruppe verankerte Spezialfinanzierer doch ganz maßgeblich durch Mitglieder unseres Verbandes getragen und hat überdies seinen Sitz in Bremen. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit im HSGV.

Ihr

Dr. Harald Vogelsang

Page 9: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

9

Verbandsorganisation

Rechtsform

Der Hanseatische Sparkassen- und Giroverband besitzt die Rechts-fähigkeit nach § 22 des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Mitglieder

Hamburger Sparkasse AG

HASPA Finanzholding

Die Sparkasse Bremen AG

Finanzholding der Sparkasse in Bremen

Sparkasse Bremerhaven

Sparkassenstiftung Bremerhaven

HSH Nordbank AG

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg – Girozentrale –

LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG

LBS Landesbausparkasse Bremen AG

neue leben Lebensversicherung AG

neue leben Unfallversicherung AG

NRS Norddeutsche Retail-Service AG

Deutsche Factoring Bank

Page 10: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

10

Organe

Die Verbandsversammlung besteht aus dem Verbandsvorsteher sowie aus den Vertretern der Mitglieder.

Verbandsvorsteher: Präsident Dr. Harald VogelsangStellvertretender Verbandsvorsteher: N. N.

Organisation

Geschäftsstelle: Verbandsgeschäftsführer Dr. Jürgen ThielePrüfungsstelle: Revisionsdirektorin WP/StB Claudia GuiddirSparkassenakademie: Akademieleiter Stefan Affeldt

Mitgliedschaften und Beteiligungen

Der Verband ist ordentliches Mitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. (DSGV) Berlin, und des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche Beteili-gungen an Unternehmen der ª-Finanzgruppe. Zum 31.12.2013 sind dies Beteiligungen am Deutschen Sparkassen Verlag GmbH, der EURO Kartensysteme GmbH und der ConCardis GmbH, an der Finanz Infor-matik GmbH & Co. KG, der SIZ GmbH, der Regionalverbandsgesell-schaft der ª-Finanzgruppe mbH sowie an der Deka Erwerbsgesell-schaft mbH & Co. KG und der Deka Anteilseigner GmbH. Darüber hinaus hält der HSGV für zwei Sparkassen treuhänderisch Anteile an der Deka Erwerbsgesellschaft sowie an der Deutschen Sparkassen Leasing AG & Co. KG.

Page 11: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

11

Ausschüsse des Verbandes und seine Mitglieder

(Stand 1. Mai 2014)

Arbeitsausschuss für das Privatkundengeschäft

„ Vorsitzender: Jürgen Marquardtstellv. Mitglied des Vorstandes, Hamburger Sparkasse

„ Holm Diez, Leiter Immobilien Management, Die Sparkasse Bremen

„ Manfred Draack, Geschäftsfeld Privatkunden, Sparkasse Bremerhaven

„ Sebastian Greif, Leiter Vertrieb, neue leben Lebensversicherung

„ Oliver Neckel, Leiter Wealth Management Hamburg, HSH Nordbank

„ Andreas Ott, Leiter Geschäftsfeld Privatkunden, Bremer Landesbank

„ Holger Schramm, Leiter Vertriebskoordination, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ Helge Steinmetz, Leiter Vertriebsmanagement Private Kunden, Hamburger Sparkasse

„ Michael Wegner, Leiter Vertrieb und Marketing, LBS Landesbausparkasse Bremen

Arbeitsausschuss für das Firmenkundengeschäft

„ Vorsitzender: Joachim DöppMitglied des Vorstandes, Die Sparkasse Bremen

„ Hans-Dieter Dohmen, Leiter Vertrieb, Deutsche Factoring Bank

„ Thomas Eichner, Bremer Landesbank

„ Alexandra Hasse, Leiterin Vertriebsmanagement Firmenkunden, Hamburger Sparkasse

„ Siegward Knuth, Senior Spezialist Kreditprodukte, Market Management, HSH Nordbank

„ Manfred Meier, Geschäftsfeld Firmenkunden, Sparkasse Bremerhaven

„ Ralf Pfannenschmidt, Leiter Firmenkunden, Die Sparkasse Bremen

„ Michael Rothehüser, Abt.-Leiter Firmenkundenbetreuer Region Nord,HSH Nordbank

Page 12: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

12

Arbeitsausschuss für Revisionsfragen

„ Vorsitzender: Joachim Döpp Mitglied des Vorstandes, Die Sparkasse Bremen

„ Oliver Buck, Leiter Revision, Die Sparkasse Bremen

„ Michael Lerch, Leiter Interne Revision, HSH Nordbank

„ Thorsten Pegelow, Leiter Revision, Hamburger Sparkasse

„ Christoph Rakowski, Leiter Interne Revision, Deutsche Factoring Bank

„ Jan T. Saul, Leiter Revision, Bremer Landesbank

„ Werner Schieberle, Leiter Revision, NRS Norddeutsche Retail-Service

„ N. N., LBS Landesbausparkasse Bremen

„ Gabriele Tanger, Leiterin Interne Revision, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ Frank Virkus, Interne Revision, Sparkasse Bremerhaven

Arbeitsausschuss für Rechnungswesen, Finanzen und Controlling

„ Vorsitzender: Peter KlettMitglied des Vorstandes, Sparkasse Bremerhaven

„ Oliver Gatzke, Leiter Finanzen, HSH Nordbank

„ Birgitta Göttelmann, Leiterin Finanzen/Controlling, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ York Heitmann, Leiter Finanzen, HASPA Finanzholding

„ Detlev Nitsche, Leiter Gesamtbanksteuerung, Bremer Landesbank

„ Dr. Olaf Oesterhelweg, Leiter Gesamtbanksteuerung, Hamburger Sparkasse

„ Heinz Pfaff, Leiter Konzernrechnungswesen/Steuern, Die Sparkasse Bremen

„ Egbert Prigge, Leiter Rechnungswesen und Controlling, LBS Landesbausparkasse Bremen

„ Alexander zu Putlitz, Leiter Zentralbereich Planung und Steuerung, Sparkasse Bremerhaven

„ Heike Schmitz, Leiterin Finanzen und Controlling, NRS Norddeutsche Retail-Service

„ Frank Schult, Leiter Rechnungswesen/Verwaltung/Personal, Deutsche Factoring Bank

Page 13: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

13

Arbeitsausschuss für betriebswirtschaftliche Fragen

„ Vorsitzender: Axel KodlinMitglied des Vorstandes, Hamburger Sparkasse

„ Thorsten Giele, Leiter Betriebsorganisation, Hamburger Sparkasse

„ Matthias Hellmann, Leiter Organisation/Informatik, Bremer Landesbank

„ Waldemar Nowak, Zentralbereich Produktion und Service, Sparkasse Bremerhaven

„ Rainer Remke, Vorsitzender der Geschäftsführung, NRS Norddeutsche Retail-Service

„ Angela Rudolph, Leiterin DV/Organisation, LBS Landesbausparkasse Bremen

„ Bernhard Ruschke, Leiter Organisation und Informationstechnologie,Die Sparkasse Bremen

„ Ulrich Scheer, Leiter IT, HSH Nordbank

„ Andreas Seils, Leiter Organisation/Informationssysteme, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

Arbeitsausschuss Marketing

„ Vorsitzender: Dr. Harald VogelsangSprecher des Vorstandes, Hamburger Sparkasse

„ Marco Behn, Leiter Kommunikation und Marketing, Bremer Landesbank

„ Jörg Gündling, Leiter Vertriebsmanagement, Sparkasse Bremerhaven

„ Andrea Horeis, Leiterin Kommunikation und Marketing, LBS Landesbausparkasse Bremen

„ Arne Nowak, Leiter Vorstandsstab, Hamburger Sparkasse

„ Ines Schröder, Leiterin Kundenservice Marketing, Die Sparkasse Bremen

„ Klaus-Günther Steinke, Leiter Unternehmenskommunikation, Pressesprecher, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ Martina Toelle, Leiterin Marketing & Interne Kommunikation, HSH Nordbank

„ Frank Wohlfahrt, Leiter Marketing und Kommunikation, neue leben Lebensversicherung

Page 14: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

14

Arbeitsausschuss für Recht und Compliance

„ Vorsitzende: Bettina PoullainMitglied des Vorstandes, Hamburger Sparkasse

„ Manfred Holiet, Abt.-Leiter Bankrecht, HSH Nordbank

„ Hans-Rüdiger Hoppe, Leiter Kreditkontrolle/Abwicklung/Recht, Deutsche Factoring Bank

„ Harald Köhler, Chefsyndikus, Bremer Landesbank

„ Sabine König, Leiterin Vorstandsstab/Unternehmensentwicklung, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ Dr. Johannes Künzle, Leiter Kreditmanagement-Recht, Die Sparkasse Bremen

„ Olav Melbye, Leiter Kredit und Recht, Hamburger Sparkasse

„ Andre Niemeyer, Zentralbereich Marktfolge-Kredit,Sparkasse Bremerhaven

„ Rainer Schönrock, Leiter Produkt- und Vertriebsrecht, neue leben Lebensversicherung

Beirat der Akademie

„ Vorsitzender: Dr. Harald Vogelsang, Verbandsvorsteher Sprecher des Vorstandes, Hamburger Sparkasse

„ Horst Brüning, Vorstandsvorsitzender, LBS Landesbausparkasse Bremen

„ Dr. Elisabeth Keßeböhmer, Leiterin Personal, Hamburger Sparkasse

„ Jens Koglin, Abteilungsleiter Personalstrategie und -entwicklung, HSH Nordbank

„ Dr. Viktor Lau, Gruppenleiter Personalentwicklung/Organisation/Steuerung, Bremer Landesbank

„ Reinhard Lüllmann, Leiter Personal, Die Sparkasse Bremen

„ Peter Magel, Vorstandsvorsitzender, LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg

„ Stefan Moskalenko, Leiter Personalentwicklung und Ausbildung, Sparkesse Bremerhaven

Page 15: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

15

Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 2013

Konjunkturverlauf und Wirtschaftswachstum – Rahmenbedingungen –

Das Wachstum der Weltwirtschaft in 2013 hat sich wenig dynamisch entwickelt. Obwohl einige Industriestaaten wie Japan und das Vereinigte Königreich konjunkturell wieder Tritt gefasst haben, belasten die für de-ren Verhältnisse eher schwachen Wachstumsraten in China (+ 7,7 %) und in den USA (+ 1,9 %) sowie die zunehmend enttäuschende Ent-wicklung in den Schwellenländern das globale Wachstum.

Im Euroraum konnte die Rezession ab dem 2. Quartal 2013 überwun-den werden, auch wenn statistisch das Wachstum mit minus 0,4 % noch negativ ist. Die Entwicklung in den Krisenländern der Europäi-schen Währungsunion ist in der Tendenz positiv, insbesondere was die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit angeht, jedoch bleibt die Ar-beitslosigkeit in diesen Volkswirtschaften beharrlich hoch. Die Europäi-sche Zentralbank hat ihre expansive Geldpolitik fortgesetzt und im Jah-resverlauf die Leitzinsen in zwei Schritten auf 0,25 % gesenkt. Bei einer Inflationsrate von 1,5 % führt das extrem niedrige Zinsniveau weiterhin zu negativen Realzinsen (Finanzrepression).

Die Volkswirtschaft in Deutschland hat ab dem 2. Quartal des Berichts-jahres wieder Fahrt aufgenommen und ist nach den Angaben des Sta-tistischen Bundesamts um 0,4 % gestiegen. Das ist zwar geringer als im Vorjahr (+ 0,7 %), aber im Wesentlichen auf das schwache erste Quartal (- 1,6 %) zurückzuführen.

Übersicht über wesentliche wirtschaftliche Daten für Deutschland 2013 und Ausblick 2014

Brutto-inlands-produkt

Konsum der priv.

Haushalte

Anlage-investi-tionen

Exporte von

Gütern

Preise4

Ist-Werte 20131 + 0,4 % + 0,9 % - 0,8 % + 0,6 % + 1,5 %

Prognose 20142

(Bundesbank)

+ 1,7 % + 1,4 % + 4,3 % + 3,9 % + 1,3 %

Prognose 20143

(Sachverständigenrat)

+ 0,6 % + 1,4 % + 4,9 % + 5,2 % + 1,9 %

1 Erste vorläufi ge Schätzung zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung durch das Statistische Bundesamt vom 15.01.20142 Projektion 12/20133 Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten 2013/2014, 11/20134 Verbraucherpreise

Getragen wird dieser Aufschwung im Wesentlichen durch die Binnen-nachfrage, da neben dem privaten Konsum (+ 0,9 %) auch der staat-liche Konsum (+ 1,1 %) preisbereinigt gestiegen ist. Bei einem weiterhin hohen Außenhandelsüberschuss konnten allerdings durch den gerin-

Page 16: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

16

gen Exportzuwachs bei gestiegener Importnachfrage (+ 1,3 %) kaum Impulse für die Konjunktur ausgelöst werden.

Die gestiegene Binnennachfrage ist auf eine gesunkene Sparneigung infolge der niedrigen Zinsen und einer erneut erfreulichen Entwicklung am Arbeitsmarkt zurückzuführen. Mit 41,8 Millionen Erwerbstätigen (Ar-beitslosenquote 6,9 %) wurde im siebten Jahr in Folge ein Höchststand erreicht. Die gute Beschäftigungslage war auch ein Grund dafür, dass sich die Staatseinnahmen auf einem Rekordniveau befinden und bei gleichzeitig niedrigen Zinsausgaben der gesamtwirtschaftliche Staats-haushalt nahezu ausgeglichen ist (Budgetsaldo - 0,1 %).

Die Preisentwicklung in Deutschland kann mit 1,5 % im Jahresdurch-schnitt als moderat bezeichnet werden und liegt deutlich unterhalb der Entwicklung der Vorjahre.

Hamburg

In Hamburg stieg das reale Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr um 0,5 % (nominal 2,7%) gegenüber dem Vorjahreszeitraum und lag damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (- 0,3 %). Getragen wurde diese Entwicklung insbesondere durch das Dienstleistungsgewerbe und das Hamburger Handwerk. Lediglich beim Baugewerbe kam es witterungs-bedingt zu einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Für das dritte und vierte Quartal zeigt das Konjunkturbarometer der Handelskammer einen positiven Trend auf. Die Mehrheit der Hamburger Unternehmer bewertet ihre aktuelle und die zukünftige Entwicklung als positiv, so dass von einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von ca. 0,75 % für 2014 gerechnet werden kann.

Der Hamburger Arbeitsmarkt hat sich im Berichtsjahr positiv entwi-ckelt. Die Anzahl der Erwerbstätigen ist um 1,1 % auf knapp 1,8 Milli-onen gestiegen und liegt dabei deutlich über dem bundesweiten Trend (+ 0,6 %). Insbesondere die Dienstleitungsbranche konnte einen Zu-wachs verzeichnen, der vornehmlich auf den Bereich der Finanz-, Versi-cherungs- und Unternehmensdienstleister zurückzuführen ist (+ 2,4 %).

Weiterhin bleibt Hamburg nach Frankfurt einer der wichtigsten Finanz-plätze in Deutschland – für Norddeutschland ist er der wichtigste. Über 25 000 Menschen werden bei den Hamburger Finanzdienstleistern be-schäftigt, so dass das Kreditgewerbe weiterhin ein großer Arbeitgeber in der Hansestadt ist. Aber auch hier können sich ein lang anhalten-des Niedrigzinsniveau, die zunehmende Regulierung und der intensive Wettbewerb negativ auf die Beschäftigtenzahlen im Bankgewerbe aus-wirken.

Bremen und Bremerhaven

Das Wirtschaftswachstum im Bundesland Bremen verlief im ersten Halbjahr 2013 gedämpft. Zwar konnte ein nominales Wachstum von

Page 17: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

17

2,0 % ausgewiesen werden, jedoch sank das Bruttoinlandsprodukt real um 0,4 %. Die Aussichten auf den weiteren Konjunkturverlauf für das Berichtsjahr sind jedoch positiv und für 2014 wird mit einem Wachs-tum von 1,7 % gerechnet. Getragen werden soll dieser Aufschwung vornehmlich durch die Verkehrs- und Logistikwirtschaft, das Kreditge-werbe sowie die unternehmens- und personenbezogenen Dienstleis-tungsbetriebe.

Die Zahl der Erwerbstätigen im Land Bremen hat im Jahr 2013 einen historischen Höchstwert erreicht. Die Zahl stieg auf 417 500 (+ 0,5 %). Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Beschäftigung im Dienst-leistungsbereich zurückzuführen. Als problematisch erweist sich aller-dings für viele Unternehmen zunehmend der Fachkräftemangel.

Page 18: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

18

Page 19: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

19

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Sparkassen

Die hanseatischen Sparkassen sind mit dem Geschäftsjahr 2013 – trotz eines herausfordernden Umfeldes – insgesamt zufrieden. Das Ge-schäftsmodell, in der Region für die Region Einlagen zu sammeln und vor Ort Kredite zu vergeben, hat sich erneut bewährt.

Die Kredite an Kunden konnten im Berichtsjahr erneut, aber abge-schwächt, zulegen. Die Spareinlagen zeigen nach Jahren wieder ein deutliches Plus.

Die zusammengefasste Bilanzsumme hat sich um 1 323,7 Mio. € oder 2,5 % auf 54,3 Mrd. € erhöht.

Bilanzsummen der hanseatischen Sparkassen

Bilanzsumme

Mio. €

Veränderung

Mio. € %

20092010201120122013

50 720,251 460,852 203,652 946,154 269,8

1 730,4740,6742,9742,5

1 323,7

3,51,51,41,42,5

Die wesentlichen Geschäftspositionen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Wesentliche Geschäftspositionen der Sparkassen

Bestand31.12.2013

Mio. €

Veränderungen

2013 2012

Mio. € % %

Gesamteinlagen

Kreditvolumen

Eigene Wertpapiere

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Forderungen an Kreditinstitute

39 746,9

40 347,2

8 694,2

8 217,8

3 475,5

1 128,1

435,7

– 164,6

109,5

965,0

2,9

1,1

– 1,9

1,4

38,4

0,4

4,9

– 5,4

1,3

– 11,7

Page 20: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

20

Passivgeschäft

Entwicklung der Spareinlagen

Der Spareinlagenbestand hat sich um 444,4 Mio. € oder 4,7 % erhöht. Damit weisen die Spareinlagen zum dritten Mal in Folge – nach voran-gegangenen sechs Jahren mit Rückgängen – wieder einen Zuwachs aus.

Entwicklung des Spareinlagenbestandes

Bestand

Mio. €

Veränderung

Mio. € %

20092010201120122013

9 510,49 143,39 358,29 395,79 840,0

– 1 011,1– 367,1

214,937,5

444,4

– 9,6– 3,9

2,40,44,7

Struktur der Spareinlagen

Im Berichtsjahr hat sich bei der Entwicklung der Spareinlagen der Wan-del weg von den höherverzinsten Sondersparformen hin zu den normal verzinsten Spareinlagen fortgesetzt. Während die Normalspareinlagen einen Zuwachs um 36,3 % verzeichnen konnten, sind die Einlagen mit Höherverzinsung um 3,3 % gesunken. Insbesondere die unbefristet höherverzinsten Produktformen mussten mit - 5,7 % einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Die befristet höher verzinsten Produkte haben sich nicht nennenswert verändert.

Dennoch machte der Anteil der höher verzinsten Sparprodukte mit 7 244,6 Mio. € immer noch 73,6 % (2012: 79,7 %) der gesamten Spar-einlagen aus, wobei bestandsseitig Sparverträge mit geldmarktorien-tierter Verzinsung dominierten, gefolgt vom ª-Prämiensparen flexibel.

Bewegungen im Sparverkehr

Die Auszahlungen, aber noch viel mehr die Einzahlungen haben gegen-über dem Vorjahr deutlich zugenommen. Die Folge wird im Saldo sicht-bar: Die Spareinlagen haben – ohne Zinsgutschriften – in diesem Jahr-tausend nur im Jahre 2001 einen höheren Zuwachs erreicht. Auch unter Berücksichtigung der im Berichtsjahr eher niedrigen Zinsgutschriften ändert sich an dieser Feststellung nichts.

Page 21: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

21

Umsätze im Sparverkehr

2009Mio. €

2010Mio. €

2011Mio. €

2012Mio. €

2013Mio. €

GutschriftenAuszahlungen

4 632,15 907,3

3 065,13 549,8

3 399,13 327,1

3 382,13 467,7

4 145,63 798,4

SaldoZinsgutschriften

− 1 275,2264,1

− 484,7117,5

71,9143,0

− 85,6123,1

347,297,1

Veränderung − 1 011,1 − 367,1 214,9 37,5 444,4

Sparkonten

Die Zahl der Sparkonten betrug am Ende des Berichtsjahres 2 253 829. Damit hat sich auch dieses Jahr der seit langem zu beobachtende, strukturbedingte Bestandsrückgang weiter fortgesetzt. Das durch-schnittliche Guthaben je Sparkonto ist in 2013 dagegen auf ein Allzeit-hoch gestiegen.

Sparkonten

Jahresende Anzahl Durchschnittsguthaben €

20092010201120122013

2 407 7302 357 8182 335 3912 298 8522 253 829

3 9503 8784 0074 0874 366

Lotterie-Sparen

Als Kombination von Sparen und Gewinnen wurde das Lotterie-Spa-ren auch im 62. Jahr seines Bestehens von den Kunden geschätzt. Mit 15,0 Millionen verkauften Sparlosen konnte ein Sparkapital von 60,0 Mio. € gebildet werden (2012: 15,4 Mio. Lose mit 61,5 Mio. € Kapital). Gut 99 % der Sparlose werden im Dauerauftragsverfahren erworben.

In den Monatsauslosungen ist eine Gewinnsumme von 6,9 Mio. € aus-gespielt worden (2012: 7,1 Mio. €). In der jährlichen Zinsenauslosung wurden gut 0,5 Mio. € zusätzlich ausgeschüttet.

Als Zweckertrag aus dem Sparjahr 2012/2013 sind 3,8 Mio. € sozialen, karitativen, jugendpflegerischen und sonstigen gemeinnützigen Einrich-tungen zugewendet worden.

Sparkassenbriefe

Der Bestand an Sparkassenbriefen einschließlich Kapitalsparbrie-fen mit Nachrangabrede hat sich um 163,7 Mio. € oder 13,6 % auf 1 366,6 Mio. € erhöht.

Page 22: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

22

Inhaberschuldverschreibungen

Die von den Mitgliedssparkassen ausgegebenen Inhaberschuldver-schreibungen haben im Berichtsjahr einen Bestandsrückgang um 180,7 Mio. € bzw. 6,7 % zu verzeichnen (2012: - 547,8 Mio. €). Der Jahresendbestand im Kundengeschäft in Höhe von 2 511,3 Mio. € be-inhaltet 71,5 Mio. € Schuldverschreibungen mit Nachrangabrede.

Pfandbriefe

Der Jahresendbestand der von den hanseatischen Sparkassen heraus-gegebenen Pfandbriefe beläuft sich auf 3 000,8 Mio. € und liegt damit um 263,0 Mio. € oder 9,6 % über dem Vorjahreswert (2012: + 151,3 Mio. €).

Wertpapiere

Im Wertpapierkommissionsgeschäft überstiegen die Käufe die Verkäufe um 901,5 Mio. € (Nettoabsatz 2012: 398,7 Mio. €). Gegenüber dem Vor-jahr haben die Käufe um nahezu 26 % zugelegt, aber auch die Verkäufe sind um knapp 16 % gestiegen. Der positive Nettoabsatz in 2013 resul-tiert ausschließlich aus dem Erwerb von festverzinslichen Wertpapieren und Investmentfonds – Zertifikate und Aktien/Optionsscheine haben dagegen Abflüsse zu verzeichnen.

Gesamtersparnisbildung

Der Saldo der Gesamtersparnis weist nach einem deutlich negativen Ergebnis im Vorjahr eine beachtliche positive Entwicklung aus. Wachs-tumsträger sind an erster Stelle die Wertpapiere anderer Emittenten, aber auch die Spareinlagen und sparkasseneigenen Emissionen zeigen ihr Potenzial. Lediglich die Termingelder haben Rückflüsse zu verzeich-nen.

Entwicklung der Gesamtersparnisbildung

Spareinlagen

Mio. €

Sparkassen-eigene

EmissionenMio. €

Termingelder

Mio. €

Wertpapiere anderer

EmittentenMio. €

Ersparnis-bildung

insgesamtMio. €

20092010201120122013

– 1 011,1– 367,1

214,937,5

444,4

717,8566,6845,4

– 378,5246,0

– 2 494,5– 1 113,0– 654,6– 2 275,8– 626,6

– 643,2790,3

– 117,5398,7901,5

– 3 431,0– 123,1

288,2– 2 218,2

965,3

Page 23: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

23

Sicht- und Termineinlagen

Die Sichteinlagen haben sich im Berichtsjahr um 1 064,3 Mio. € (5,6 %) auf 20 026,1 Mio. € erhöht. Die Termineinlagen sind um 626,6 Mio. € (17,3 %) gesunken und erreichen einen Jahresendbestand von 3 002,0 Mio. €.

Gliederung nach Sicht- und Termineinlagen

SichteinlagenMio. €

TermineinlagenMio. €

insgesamtMio. €

20092010201120122013

15 251,015 946,116 193,718 961,820 026,1

7 672,06 559,05 904,43 628,63 002,0

22 923,022 505,122 098,222 590,423 028,2

Gesamtverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, die sich aus Spareinlagen und anderen Kundengeldern zusammensetzen, sind im Berichtsjahr um 1 128,1 Mio. € oder 2,9 % auf 39 746,9 Mrd. € gestiegen (2012: + 0,4 %). Die Verbindlichkeiten wurden zu 62,5 % von Privatpersonen gehalten (2012: 63,2 %).

Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Spareinlagen

Mio. €

andere Verbindlichkeiten

Mio. €

insgesamt

Mio. €

20092010201120122013

9 510,49 143,39 358,29 395,79 840,0

28 522,128 670,929 109,429 223,129 906,9

38 032,637 814,238 467,638 618,839 746,9

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden entfielen Ende des Be-richtsjahres 24,8 % (2012: 24,3 %) auf Spareinlagen und 75,2 % (2012: 75,7 %) auf andere Kundengelder.

Die Bankengelder haben sich im Berichtsjahr um 109,5 Mio. € oder 1,4 % auf 8 217,8 Mio. € erhöht (2012: + 1,3 %).

Page 24: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

24

Girokonten

Im Berichtsjahr ist die Zahl der Girokonten um 18 412 auf 1 775 274 ge-stiegen (2012: + 73 369 Girokonten), davon 1 551 680 Privatgirokonten.

Die hanseatischen Sparkassen führen je 1 000 Einwohner 743 Girokon-ten und liegen damit weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 577 Girokonten.

SparkassenCards

Mit der SparkassenCard können die Kunden die bewährten Vorteile des bargeldlosen Zahlens ohne Einschränkung nutzen. Das Maestro-Sym-bol gewährleistet weltweit den Einsatz und die Akzeptanz der Karte. So kann mit der SparkassenCard an allen Geldautomaten in Deutschland und weltweit an etwa 700 000 Automaten mit Maestro-Symbol Bargeld abgehoben werden. Zudem akzeptieren über 14 Millionen Geschäfts-kassen weltweit die SparkassenCard zum Bezahlen, davon allein ca. 8 Millionen in Europa.

In Deutschland stehen den Kunden der hanseatischen Institute rund 25 000 Geldautomaten der Sparkassen-Finanzgruppe und der Landes-banken für eine kostenlose Bargeldversorgung zur Verfügung.

Der meist in die SparkassenCard integrierte Geldkarte-Chip hilft im Inland beim schnellen Bezahlen kleinerer Beträge und dient damit als Elektronische Geldbörse.

Per Jahresende 2013 sind von den hanseatischen Sparkassen insge-samt 1 487 541 SparkassenCards an Kunden ausgegeben (Ende 2012: 1 471 643).

Kreditkarten

Ende 2013 hatten die hanseatischen Sparkassen 322 467 Privatkun-den-Kreditkarten von MasterCard (+ 3,7 % ggü. 2012) und 190 026 Privatkundenkarten von VISA International (+ 9,7 % ggü. 2012) ausge-geben. Bezogen auf die Privatgirokonten besaßen 20,8 % der Kunden eine MasterCard (2012: 20,2 %) und 12,2 % eine Karte von VISA (2012: 11,2 %).

Page 25: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

25

Aktivgeschäft

Gesamtkreditvolumen

Das Kundenkreditgeschäft hat im sechsten Jahr in Folge einen Zuwachs zu verzeichnen. Damit haben die hanseatischen Sparkassen in ihren Geschäftsgebieten wieder entscheidend dazu beigetragen, das Entste-hen einer Kreditklemme zu verhindern. Prozentual weisen die mittelfris-tigen Finanzierungen den höchsten Zuwachs aus, betragsmäßig liegen – trotz deutlichen Rückganges – die langfristigen Ausleihungen vorn. Insgesamt stellen die Unternehmen und Selbstständigen die stärkste Kreditnehmergruppe dar. Die privaten Baufinanzierungen haben einen Dämpfer erhalten.

Entwicklung des Gesamtkreditvolumens

Bestand

Mio. €

Veränderung

Mio. € %

20092010201120122013

34 184,836 366,638 062,939 911,540 347,2

1 782,92 181,91 696,21 848,7

435,7

5,56,44,74,91,1

Vom Gesamtkreditvolumen entfallen 40 341,9 Mio. € auf Kredite aus Sparkassenmitteln und 5,2 Mio. € auf Treuhandkredite.

Kredite nach Fristen

Die langfristigen Ausleihungen (Laufzeiten von über 5 Jahren) sind um 558,1 Mio. € oder 1,7 % auf 33 569,4 Mio. € gestiegen (2012: + 1 406,3 Mio. € oder 4,4 %).

Die mittelfristigen Ausleihungen (Laufzeiten von über 1 Jahr bis 5 Jah-ren) weisen einen Anstieg um 282,7 Mio. € oder 10,3 % auf nunmehr 3 031,3 Mio. € aus (2012: + 121,8 Mio. € oder 4,6 %).

Bei den kurzfristigen Krediten (Laufzeiten bis 1 Jahr) einschließlich Wechselkredite ist ein Bestandsrückgang um 399,1 Mio. € (- 9,6 %) auf 3 741,3 Mio. € festzustellen (2012: + 327,1 Mio. € oder + 8,6 %).

Page 26: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

26

Kreditvolumen nach Fristen

kurzfristigMio. €

mittelfristigMio. €

langfristigMio. €

insgesamtMio. €

20092010201120122013

3 553,53 914,53 813,34 140,33 741,3

2 311,12 467,22 626,82 748,63 031,3

28 301,229 967,031 605,033 011,333 569,4

34 165,836 348,738 045,139 900,240 341,9

Von den gesamten Krediten aus Sparkassenmitteln entfielen im Be-richtsjahr 16,8 % auf die kurz- und mittelfristigen und 83,2 % auf die langfristigen Kredite. Der Anteil der langfristigen Kredite am Gesamtbe-stand hat sich damit 2013 wieder um 0,5 Prozentpunkte erhöht.

Die Darlehenszusagen in Höhe von insgesamt 8,65 Mrd. € liegen um 17,4 % unter dem Vorjahresvolumen.

Sonstige Anlagen

Die Ausleihungen an Kreditinstitute haben im Berichtsjahr um 965,0 Mio. € oder 38,4 % auf 3,48 Mrd. € zugenommen (2012: - 333,1 Mio. € oder - 11,7 %).

Die eigenen Wertpapierbestände der hanseatischen Sparkassen wur-den um 164,6 Mio. € oder 1,9 % auf 8,69 Mrd. € reduziert (2012: - 501,1 Mio. € oder - 5,4 %).

Die Beteiligungen einschließlich der Anteile an verbundenen Unter-nehmen sind um 15,0 Mio. € auf 365,5 Mio. € gestiegen (2012: - 17,4 Mio. €), und die Sachanlagen haben sich um 11,9 Mio. € auf 109,7 Mio. € ermäßigt (2012: - 10,9 Mio. €).

Page 27: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

27

Dienstleistungsgeschäfte

Zahlungsverkehr

Im Zahlungsverkehr dominiert die elektronische Datenübermittlung. Die Angebote und Aktivitäten der Sparkassen auf dem Gebiet der Elect-ronic Services tragen unverändert dazu bei, dass im privaten Bereich und vor allem in Unternehmen die elektronische Zahlungsabwicklung selbstverständlich geworden ist.

Für die Privatkunden wird eine ganze Palette an Online-Services an-geboten. Sie reicht vom Online-Banking und Online-Brokerage bis hin zum Telefon-Banking und dem beliebten Mobile-Banking. Diese zeit-gemäßen Formen des Banking sind einfach und sicher und bieten den Kunden Bankleistungen unabhängig von Ort und Zeit. In den hanseati-schen Sparkassen sind zum Ende des Berichtsjahres mehr als 909 935 Girokonten (2012: 870 972) für die Online-Services freigeschaltet.

Wenn es in Unternehmen um effizientes Finanzmanagement und straf-fes Kostenmanagement geht, finden sie in den Sparkassen qualifi-zierte Ansprechpartner für Electronic Banking, Kartenzahlungssysteme oder ECommerce. Mit dem Produkt ª-Firm erhalten die Unternehmen mehrere Anwendungen aus einer Hand. Die Basis für das Finanzma-nagement bildet die Abwicklung des inländischen und weltweiten Zah-lungsverkehrs. Fällige Termine werden automatisch überwacht und Zahlungsaufträge unter Berücksichtigung der valutarischen Konto-stände disponiert. Das Cash Management bietet zusätzlich eine zins-optimale Liquiditätssteuerung durch den Ausgleich negativer Salden und der Kontokonzentration der Überschüsse. Ein modularer Aufbau von ª-Firm ermöglicht den Zuschnitt auf die individuellen Bedürfnisse. Sparkassen des Verbandes zeichnet schließlich eine ausgewiesene Kompetenz im Auslandszahlungsverkehr aus.

Page 28: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

28

Wertpapierkommissionsgeschäft

Die hanseatischen Sparkassen führten zum Ende des Berichtsjahres 354 084 Kundendepots. Der Rückgang um fast 16 700 Depots dürfte nach wie vor der Zurückhaltung und Verunsicherung der Kunden im Wertpapiergeschäft Rechnung tragen.

Auf den Depots wurden insgesamt Umsätze mit einem Gesamtbetrag von 9 591,6 Mio. € (2012: 7 916,9 Mio. €) abgerechnet. Käufen von 5 246,5 Mio. € standen Verkäufe der Kunden sowie Tilgungen in Höhe von zusammen 4 345,1 Mio. € gegenüber, so dass sich ein Nettoabsatz von 901,5 Mio. € ergab (2012: + 398,7 Mio. €).

Entwicklung des Wertpapierkommissionsgeschäftes

Anzahl Kundendepots

GesamtumsatzMio. €

NettoabsatzMio. €

20092010201120122013

398 223395 750389 401370 778354 084

9 026,08 515,07 248,87 916,99 591,6

– 643,2790,3

– 117,5398,7901,5

Page 29: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

29

Liquidität, Ertrag und Eigenkapital

Liquidität

Die Zahlungsbereitschaft der hanseatischen Sparkassen war während des Berichtsjahres jederzeit uneingeschränkt gegeben. Die auf § 11 des Kreditwesengesetzes (KWG) beruhende Liquiditätsverordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist stets eingehalten worden.

Grundgedanke der Liquiditätsverordnung ist, dass ein Institut jederzeit über genügend Zahlungsmittel verfügen muss, um seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Deshalb werden in einem auf Restlaufzeiten konzipierten Verfahren die Zahlungsverpflich-tungen entsprechenden Zahlungsmitteln gegenübergestellt. Dieses geschieht in Form von Liquiditäts- und Beobachtungskennzahlen mit Beobachtungszeiträumen bis zu einem Jahr. Die Kennzahlen müssen dabei stets größer oder gleich dem Wert 1 sein. Zum Jahresende 2013 weisen die hanseatischen Sparkassen zusammengefasst eine Liquidi-tätskennzahl von 2,48 aus.

Entwicklung der Liquidität

Liquiditätskennzahl

20092010201120122013

2,132,382,302,562,48

Ertrag

Bezogen auf die Durchschnittsbilanzsumme (DBS) weisen die hanse-atischen Sparkassen ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,63 % nach 0,65 % im Vorjahr aus. Der nochmals gesunkene Zinsüberschuss, der auf einen gleichermaßen niedrigeren Zinsertrag und -aufwand und ein weiter negatives Zinsergebnis aus Derivaten zurückzuführen ist, wird zum großen Teil ausgeglichen durch einen höheren Ordentlichen Ertrag und einen deutlich unter dem Vorjahreswert liegenden Ordent-lichen Aufwand.

Ein gegenüber dem Vorjahr ungünstigeres Bewertungsergebnis und leicht höhere Steuern führen bei einem verbesserten Neutralen Ergebnis zu einem Jahresüberschuss von 0,19 % der DBS (2012: 0,22 %).

Page 30: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

30

Eigenkapital

Die hanseatischen Sparkassen haben Ende 2013 nach der Bilanzstatis-tik Eigenkapital in Höhe von 3 607,0 Mio. € ausgewiesen. Darin enthal-ten sind 737,1 Mio. € Genussrechtskapital, längerfristige nachrangige Verbindlichkeiten und der Fonds für allgemeine Bankrisiken. Der Eigen-kapitalanteil an der Bilanzsumme hat (ohne die Gewinnzuführung des Jahres 2013) deutlich zugenommen und beträgt nun 6,65 %.

Entwicklung des Eigenkapitals

Mio. € % der Bilanzsumme

20092010201120122013

2 903,92 861,12 868,33 004,23 607,0

5,735,565,505,676,65

Page 31: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

31

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Bausparkassen

LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG

Die LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG ist mit der Ge-schäftsentwicklung im Jahr 2013 sehr zufrieden. Die Bausparsumme erreichte ein neues Rekordvolumen. Die ebenfalls weiter gestiegenen Spareinlagen zeigen, dass das Produkt Bausparen sich auch in der an-haltenden Niedrigzinsphase bewährt. Der Kernnutzen des Bausparver-trages, der sichere, günstige Zins für die spätere Finanzierung, gewinnt dabei im derzeitigen Zinsumfeld nochmals an Bedeutung.

Im Bruttoneugeschäft 2013 wurden 51 033 Bausparverträge mit ei-ner Vertragssumme von 1 850,5 Mio. € abgeschlossen. Die Anzahl der neuen Verträge hat damit um 3 680 Stück zugenommen, und das Abschlussvolumen liegt um 147,9 Mio. € über dem des Vorjahres. Die durchschnittliche Bausparsumme bei den Neuverträgen ist dadurch wieder gestiegen und liegt nun bei 36 261 € (Vorjahr: 35 955 €).

Insgesamt betreute die Bausparkasse Schleswig-Holstein-Ham-burg zum Jahresende 445 663 Verträge mit einem Volumen von 14 056,2 Mio. €.

Der Bauspareinlagenbestand ist im Berichtsjahr um 91,3 Mio. € auf 1 984,8 Mio. € gestiegen, und der Bestand an Baudarlehen hat sich um 45,6 Mio. € auf 1 358,4 Mio. € ermäßigt.

Die Bilanzsumme der Bausparkasse beträgt 2 353,2 Mio. €.

Entwicklungsdaten der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG

2009Mio. €

2010Mio. €

2011Mio. €

2012Mio. €

2013Mio. €

Bilanzsumme

Spareinlagen-bestand

Baudarlehen

Bausparsumme

davon neu

2 242,2

1 761,1

1 725,5

12 720,1

1 403,3

2 209,5

1 824,4

1 600,4

13 034,2

1 719,0

2 158,3

1 864,2

1 500,6

13 417,2

1 704,9

2 265,2

1 893,5

1 404,0

13 727,4

1 702,6

2 353,2

1 984,8

1 358,4

14 056,2

1 850,5

Vertragsbestand

davon neu

Stück

480 389

41 258

Stück

469 957

45 222

Stück

458 607

41 805

Stück

449 338

47 353

Stück

445 663

51 033

Page 32: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

32

LBS Landesbausparkasse Bremen AG

Die LBS Landesbausparkasse Bremen AG weist ein zufriedenstellen-des Geschäftsergebnis aus. Die gestiegene durchschnittliche Bauspar-summe macht die Bedeutung des Bausparvertrages für die späteren eigenen vier Wände – auch als Altersvorsorge – sichtbarer denn je. Der Bausparvertrag wird dabei auch als Zinsversicherung genutzt. Und die Kunden zahlen kräftig ein: Der Spareinlagenbestand hat einen neuen Rekordstand erreicht.

Im Nettoneugeschäft wurden 10 423 Bausparverträge mit einer Ver-tragssumme von 225,9 Mio. € abgeschlossen; das Abschlussvolumen liegt um 14,4 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Die durchschnittliche Bau-sparsumme bei den Neuverträgen liegt bei 21 673 € (Vorjahr: 21 311 €).

Insgesamt betreute die Landesbausparkasse Bremen zum Jahresende 101 342 Verträge mit einem Volumen von 2 348,7 Mio. €.

Der Bauspareinlagenbestand hat sich im Berichtsjahr um 11,9 Mio. € auf 441,1 Mio. € erhöht. Dagegen ist der Bestand an Baudarlehen er-neut und nunmehr um 16,3 Mio. € auf 226,4 Mio. € zurückgegangen.

Die Bilanzsumme der Landesbausparkasse beträgt 507,1 Mio. €.

Entwicklungsdaten der LBS Landesbausparkasse Bremen AG

2009Mio. €

2010Mio. €

2011Mio. €

2012Mio. €

2013Mio. €

Bilanzsumme

Spareinlagen-bestand

Baudarlehen

Bausparsumme

davon neu

499,4

406,3

318,0

2 560,6

289,4

508,2

413,7

284,2

2 456,2

253,6

514,1

428,0

262,4

2 470,1

299,0

502,6

429,2

242,7

2 409,8

240,3

507,1

441,1

226,4

2 348,7

225,9

Vertragsbestand

davon neu

Stück

114 070

12 739

Stück

108 152

11 426

Stück

107 260

13 504

Stück

103 799

11 276

Stück

101 342

10 423

Für das laufende Jahr 2014 ist geplant, die LBS Landesbausparkasse Bremen AG auf ihre Alleinaktionärin, die LBS West, zu verschmelzen.

Page 33: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

33

Geschäftsentwicklung der hanseatischen Landesbanken

HSH Nordbank AG

Die HSH Nordbank hat im Jahr 2013 vor allem im Geschäft mit Firmen- und Immobilienkunden operativ erfreuliche Fortschritte erzielt und zu-gleich ihre Kapitalquoten verbessert. Eine hohe Risikovorsorge wegen der unverändert schwierigen Situation an den Schifffahrtsmärkten und substanzielle Aufwendungen für die Garantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein führten dabei wie erwartet zu einem dreistelligen Millionenverlust. Für das Gesamtjahr 2014 rechnet die HSH Nordbank wieder mit einem Gewinn auf Kernbank- und Gesamtbankebene.

Seit Einführung des Geschäftsmodells „Bank für Unternehmer“ im Jahr 2011 hat die Bank ihre starke Position im norddeutschen Raum gesichert und vor allem in Mittel- und Süddeutschland neue Kunden gewonnen. Ungeachtet der bei deutschen Unternehmen äußerst zurückhaltenden Kreditnachfrage weitete die Bank 2013 ihr Neugeschäftsvolumen um 12 % auf rund 7,6 Mrd. € (2012: 6,8 Mrd. €) aus – mit besonders erfreu-lichen Volumina bei Firmen- und Immobilienkunden. Gleichzeitig stei-gerte sie Margen und verbesserte Ertrag-Risiko-Profile.

Darüber hinaus hat die Bank den Abbau der vor allem in der „Restructu-ring Unit“ gebündelten Altlasten stark vorangetrieben. Die Bilanzsumme der Bank sank 2013 auf 109 Mrd. € (2012: 131 Mrd. €). Der damit ver-bundene Rückgang der risikogewichteten Aktiva und die zur Jahres-mitte 2013 auf 10 Mrd. € wieder aufgestockte Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein haben zu einer signifikanten Verbesserung der Kapitalquoten der Bank geführt. Die harte Kern-kapitalquote stieg zum Jahresultimo 2013 deutlich auf 11,7 % zuzüglich eines Puffers von 5,2 Prozentpunkten aus der besserungsscheinfähigen Forderung der Garantiegeber aus der Zusatzprämie (Kapitalschutzklau-sel). Inklusive des Puffers belief sich die harte Kernkapitalquote somit auf 16,9 % und liegt damit deutlich über den Mindestanforderungen der Bankenaufsicht und dem Vorjahreswert (9,9 %).

Wegen der unverändert angespannten Lage in der Schifffahrt rechnet die HSH Nordbank mit einer nicht vor dem Jahr 2015 einsetzenden und langsamer als bislang erwarteten Erholung der Fracht- und Charter-raten sowie Schiffspreise. Im 4. Quartal 2013 hat die Bank daher ihre Risikovorsorgeplanung abermals angepasst und die Vorsorge für ihre Altlasten in der Schifffahrt deutlich ausgeweitet. Nach Sicherungswir-kung der Garantie wies die Bank in der Kreditrisikovorsorge - 882 Mio. € aus (2012: - 656 Mio. €).

Die hohe Risikovorsorge sowie die substanziellen Aufwendungen für die Garantie der Länder in Höhe von - 902 Mio. € führten, wie in der langfristigen Planung vorgesehen, zu einem Verlust vor Steuern von

Page 34: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

34

- 563 Mio. €. Zusätzliche Rückstellungen im Zusammenhang mit einer veränderten Risikoeinschätzung steuerlicher Sachverhalte führten zu einem Konzernfehlbetrag von - 814 Mio. €.

Der aktuellen Planung zufolge werden die Zuführungen zur Risikovor-sorge ab 2014 erstmals seit Jahren wieder sinken. Für den Konzern und die Kernbank erwartet der Vorstand der HSH Nordbank 2014 einen deutlichen Gewinn vor und nach Steuern. Dazu beitragen werden wei-tere Fortschritte im operativen Geschäft und eine geringere Belastung durch die Garantieaufwendungen. Seit April 2009 hat die Bank für die Bereitstellung der Zweitverlustgarantie insgesamt einen Prämienauf-wand von rund 3,1 Mrd. € in der Gewinn- und Verlustrechnung verarbei-tet und damit einen deutlichen Beitrag zur Kompensation der Beihilfen ihrer Eignerländer geleistet. Außerdem wird das Konzernergebnis 2014 – nach den Belastungen des Vorjahres – begünstigt von einem substan-ziellen Ertrag im Zusammenhang mit der sogenannten Kapitalschutz-klausel. Dieser Mechanismus war auf Betreiben der EU-Kommission installiert worden und gewährleistet für die HSH Nordbank eine solide harte Kernkapitalquote nach Basel III.

Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg als „Bank für Unternehmer“ leis-tet die Zusammenarbeit mit den Sparkassen. Die Bank bietet Sparkas-sen Unterstützung mit bedarfsgerechten Lösungen für ihr Privat- und Firmenkundengeschäft sowie ihre Eigenanlage sowie mit attraktiven Emissionen im Wertpapiergeschäft. Mit einem neuen Researchportal können die Sparkassen die Produkte der HSH Nordbank optimal in ihre Anlageberatung integrieren.

Page 35: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

35

Bremer Landesbank

Das Geschäftsjahr 2013 der Bremer Landesbank war trotz weiter soli-der Erträge geprägt von der sehr schwierigen Situation auf den Schiff-fahrtsmärkten. Die seitens der globalen Konjunktur notwendigen Im-pulse, um den Schiffssektor aus dem Krisenmodus zu holen, blieben weitest gehend aus. Die andauernde und in 2013 nochmals stärker ausgeprägte Krise hat das Geschäftsergebnis der Bank deutlich beein-flusst. Die konsequente Verfolgung des Geschäftsmodells als regional ausgerichtete Geschäftsbank mit überregionalem Spezialgeschäft bei Wahrung der Funktion als Landesbank und Spitzeninstitut der Sparkas-sen ihres Geschäftsgebietes in Niedersachsen und Bremen hat sich in diesem Umfeld jedoch erneut bewährt.

Das unter den vorgefundenen Rahmenbedingungen zufriedenstellende Ergebnis des Geschäftsjahres 2013 erlaubt es der Bremer Landesbank dennoch, die haftenden Eigenmittel durch die Bildung versteuerter Re-serven zu stärken. Eine Ausschüttung an die Träger ist wegen Zusagen der NORD/LB gegenüber der EU in Verbindung mit der Wandlung der stillen Einlagen in hartes Kernkapital für das Jahr 2013 nicht möglich.

Die Bank konzentrierte sich wie in den Vorjahren verstärkt auf ertrags-starke Geschäfte. Die Interbankengeschäfte stabilisierten sich auf niedrigem Niveau, der Eigenbestand an Wertpapieren reduzierte sich sukzessive. Die Kundenforderungen gingen aufgrund von über dem Neugeschäft liegenden Fälligkeiten zurück. Im Ergebnis verringerte sich die Bilanzsumme auf 32,2 Mrd. € (Vorjahr: 34,1 Mrd. €).

Als Konsequenz aus der Krise an den Finanz- und Kapitalmärkten im Zusammenhang mit der verschlechterten Bonität einiger Staaten hatte die Bank in den Vorjahren das Interbankengeschäft signifikant reduziert und im Geschäftsjahr 2013 auf diesem Niveau stabilisiert. Dagegen wurde im Kommunalkreditgeschäft ein Zuwachs von 9 % erzielt, so-dass sich die Forderungen an Kreditinstitute insgesamt um 0,4 Mrd. € auf nun 4,2 Mrd. € erhöht haben. Die Forderungen an Kunden gingen aufgrund von über dem Neugeschäft liegenden Fälligkeiten um rund 1,0 Mrd. € auf 22,3 Mrd. € zurück. Den Bestand an Schuldverschrei-bungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren hat die Bremer Landesbank sukzessive um 0,8 Mrd. € auf 4,9 Mrd. € reduziert. Die Konzentration lag dabei auf börsennotierten Titeln öffentlicher Emitten-ten mit vergleichsweise geringem Risiko. Der Bestand an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren spielt mit 18 Mio. € nach 17 Mio. € im Vorjahr nur eine untergeordnete Rolle.

Im Firmenkundengeschäft wurden die Vertriebsaktivitäten auf hohem Niveau weitergeführt. Die Ergebnisentwicklung im Jahr 2013 verlief insgesamt zufriedenstellend und erfüllte die Erwartungen. Das Kre-ditgeschäft war wiederum der Motor der Entwicklung, deutliche Volu-mensteigerungen konnten beim Einsatz öffentlicher Kreditprogramme erreicht werden. Das Spezialfinanzierungsgeschäft, das bei der Bremer Landesbank die Strategischen Geschäftseinheiten Schiffe, Leasing,

Page 36: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

36

Sozialimmobilien sowie Erneuerbare Energien mit den Teilsegmen-ten Windkraft, Photovoltaik und Biogas umfasst, hat sich unter Wür-digung der weiterhin herausfordernden Schifffahrtskrise auch in 2013 insgesamt positiv entwickelt und übertrifft die Ertragserwartungen. Die Wachstumsdynamik verläuft seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise moderater, wobei aber vor allem die Erneuerbaren Energien durch Nut-zung der vorhandenen Geschäftspotenziale einen zunehmenden Port-folioanteil ausweisen.

Das Geschäftsfeld Financial Markets der Bremer Landesbank stellt den Zugang zu den nationalen und internationalen Finanzmärkten für die pri-vaten und institutionellen Kundengruppen sowie für das Eigengeschäft der Bank bereit. Mit dem über das Kunden- und Kontrahentenportfolio generierten Geschäftsvolumen trägt es wesentlich zu bilanzrelevanten Positionen des Konzerns bei. Im Privatkundengeschäft bleibt der Ein-fluss der globalen Finanzmarktkrise weiterhin stark spürbar. Das sehr erfolgreiche Jahr an den Kapitalmärkten mit neuen Höchstständen in den Indizes wurde von den privaten Investoren nur verhalten genutzt.

Die Ertragslage der Bank hat sich im Berichtsjahr insgesamt zufrie-denstellend entwickelt. Das Zinsergebnis verringerte sich um 12 % auf 408 Mio. €. Die aus dem operativen Geschäft mit Kunden erzielten Bei-träge verblieben auf unverändert hohem Niveau. Ursächlich für den Rückgang des Zinsergebnisses sind im Vorjahr angefallene einmalige Sondererträge in Höhe von 51 Mio. €. Das Provisionsergebnis ist von 49 Mio. € auf 45 Mio. € gesunken. Der Nettoertrag des Handelsbestan-des des Jahres 2013 in Höhe von 11 Mio. € ist gegenüber dem Vorjah-reswert um rund 1 Mio. € angestiegen. Die allgemeinen Verwaltungs-aufwendungen sind um 2 Mio. € auf 187 Mio. € angestiegen. Dabei haben die Personalaufwendungen erneut um 2 % zugelegt, während die anderen Verwaltungsaufwendungen mit 82 Mio. € nahezu konstant geblieben sind. Die Cost-Income-Ratio bewegt sich mit 40,8 % nach 37,0 % im Jahr 2012 auf leicht erhöhtem Niveau, die Eigenkapitalren-dite (Return on Equity, RoE) beträgt unverändert 4 %. Das niedrige Niveau ist auf das infolge der deutlich angestiegenen Risikovorsorge gesunkene Betriebsergebnis zurückzuführen. Zusätzlich wirkt die durch die Wandlung der stillen Einlagen erhöhte Kapitalbasis reduzierend auf die Kennzahl.

Der Jahresüberschuss beträgt 36 Mio. € nach 31 Mio. € Ende 2012. Die Bank hat sich dafür entschieden, die haftenden Eigenmittel weiter zu stärken. Neben der Bildung von versteuerten Reserven wird dies durch Einstellung des Jahresüberschusses und des aus 2012 bestehenden Gewinnvortrages (31 Mio. €) in die Gewinnrücklagen erreicht.

Page 37: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

37

Entwicklung des Versicherungsgeschäftes

Im Rahmen des Allfinanzangebotes der beiden hanseatischen Groß-sparkassen in Hamburg und Bremen decken die neue leben Lebens-versicherung AG, die neue leben Pensionskasse AG und die neue leben Unfallversicherung AG das Vorsorgegeschäft ab.

Als Vorsorgespezialist und kompetenter Partner der Sparkassen positi-oniert sich die neue leben mit hoher Expertise in den Geschäftsfeldern der privaten und betrieblichen Altersvorsorge sowie der Absicherung von Lebensrisiken. Mit leistungsstarken und flexiblen Vorsorgelösungen sowie maßgeschneiderten Zielgruppenkonzepten für die ganzheitliche Beratung im Rahmen des Sparkassen-Finanzkonzeptes hat sie sich bei Sparkassen und Kunden als innovativer Qualitätsanbieter etabliert. Un-terstützt wird dies durch eine intensive Betreuung und Schulung der Vertriebsmitarbeiter sowie durch eine hohe Integration in die IT-Infra-struktur der Sparkassen. Insgesamt arbeitet die neue leben mit mehr als 100 Sparkassen im gesamten Bundesgebiet zusammen, darunter 12 der 15 größten Sparkassen Deutschlands.

Im Berichtsjahr 2013 lag der Fokus der neuen leben auf der Intensivie-rung der bestehenden Kooperationen und dem Ausbau der Services für die Sparkassen. Zusätzliche Schwerpunkte bildeten die konsequente Weiterentwicklung der bedarfsgerechten Produktpalette. Hier ist be-sonders der neue leben aktivplan² hervorzuheben, eine Kombination aus klassischer und fondsgebundener Rentenversicherung, der sich als Wachstumsträger im Vorsorgegeschäft vieler Sparkassen etabliert hat. Das Konzept trifft in Zeiten volatiler Kapitalmärkte und niedriger Zinsen das Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit und flexibler Anlage.

Im Wachstumsmarkt der betrieblichen Altersvorsorge hat die neue leben die Vertriebsaktivitäten mit der nl-PS Betriebliche Vorsorge GmbH erweitert.

Um die Qualität im Service weiter zu stärken, wertete die neue leben im Rahmen ihres Qualitätsmanagements Beschwerden systematisch aus, um die internen Abläufe weiter zu verbessern. Darüber hinaus wurden nach 2011 erneut die Sparkassen nach ihrer Zufriedenheit befragt. Ins-gesamt erhielt die neue leben die Note 1,7 (2011: 1,9).

neue leben Lebensversicherung AG

Die neue leben Lebensversicherung AG erzielte auch im Geschäfts-jahr 2013 gute Ergebnisse und konnte ihren stabilen Wachstums-kurs fortsetzen. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 3,0 % auf 1 097 Mio. €. Die Neugeschäftsbeiträge lagen im Berichtsjahr mit 514,7 (2012: 473,8) Mio. € 8,6 % über dem Vorjahresniveau.

Page 38: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

38

Am Jahresende 2013 belief sich der Bestand des selbst abgeschlos-senen Geschäftes auf 898 003 Stück mit einer Versicherungssumme (ohne Zusatzversicherung) von 24,9 Mrd. €. Das entspricht einer Be-standszunahme in der Stückzahl um 0,8 % und in der Versicherungs-summe um 0,3 %.

Insgesamt hat die neue leben Lebensversicherung AG ihre Wettbe-werbsposition in vielen weiteren Bereichen gestärkt. Der Verwaltungs-kostensatz konnte durch hohe Kostendisziplin mit 1,1 % (Markt 2012: 2,4 %) weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Damit kann die neue leben erneut eine der niedrigsten Verwaltungs-kostenquoten im deutschen Lebensversicherungsmarkt vorweisen. Die Nettoverzinsung liegt – bedingt durch eine nachhaltige und sicherheits-orientierte Kapitalanlagestrategie – bei 4,7 % (2012: 4,6 %). Die neue leben Lebensversicherung AG bietet ihren Kunden mit 4,50 % (2013: 4,75 %) auch 2014 eine im Marktvergleich attraktive Gesamtverzinsung (inkl. Schlussüberschussanteile und Sockelbetrag an den Bewertungs-reserven).

Top-Unternehmensratings namhafter Ratingagenturen bestätigen der neuen leben auch Spitzenleistungen in ihrer Leistungsstärke und Fi-nanzkraft

„ Standard & Poor’s bewertet im Insurer Financial Strenght Rating die neue leben Lebensversicherungs AG mit der sehr guten Note „A+“.

„ Die Ratingagentur Assekurata zeichnet die neue leben Lebensversi-cherung AG mit der Note „A+ / sehr gut“ aus.

„ Den Belastungstest Kapitalmarktrisiken der Ratingagentur Morgen & Morgen bestand die neue leben Lebensversicherung AG mit der Bestnote „ausgezeichnet“.

„ Im Finsinger-Rating in der WirtschaftsWoche erhielt die neue leben Lebensversicherung AG für ihre Finanzstärke die Höchstwertung „Fünf Sterne“.

neue leben Pensionskasse AG

Die gebuchten Beiträge im selbst abgeschlossenen Geschäft beliefen sich auf 169,5 Mio. € (2012: 169,5 Mio. €). Die Neugeschäftsbeiträge reduzierten sich um 35,8 % auf 7,6 Mio. €.

In den letzten Jahren hat sich im Markt insgesamt das Wachstum der Pensionskassen etwas abgeflacht. Die neue leben stellt im Vertrieb ei-nen deutlichen Trend zur Direktversicherung fest. Grund dafür sind die Änderungen des Alterseinkünftegesetzes (AltEinkG), durch die im Jahr 2005 Direktversicherungen dem Durchführungsweg der Pensionskasse steuerlich gleichgestellt wurden.

Page 39: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

39

neue leben Unfallversicherung AG

Die gebuchten Bruttobeiträge der neue leben Unfallversicherung AG betrugen im Geschäftsjahr 2013 20,0 Mio. € (2012: 19,7 Mio. €). Der Versicherungsbestand umfasste im selbst abgeschlossenen Geschäft 124 379 Verträge.

Durch erfolgreiche Vertriebskampagnen mit aktiver Kundenansprache in den Sparkassen – zum Beispiel Aktionen zur Senioren-Unfallversi-cherung – hat die neue leben eine Belebung des Neugeschäfts erreicht. Darüber hinaus gab es zusätzliche Impulse im Vertrieb durch den Aus-bau der Kooperationen mit der ª-Kreditpartner GmbH.

Page 40: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

40

Page 41: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

41

Entwicklung weiterer Mitgliedsinstitute

Deutsche Factoring Bank

Das Geschäftsjahr 2013 war für die Deutsche Factoring Bank, die seit Mitte des Jahres neues Mitglied des Hanseatischen Sparkassen- und Giroverbandes ist, durch die enttäuschende konjunkturelle Entwicklung in Deutschland einerseits und einen weiter dynamisch wachsenden Markt für Factoring-Lösungen andererseits geprägt.

Gerade in den letzten Jahren hat Factoring als Finanzierungsbaustein – in Ergänzung zum klassischen Bankkredit – zunehmend an Bedeu-tung gewonnen. In diesem Markt konzentriert sich die Deutsche Fac-toring Bank seit über 40 Jahren als einer der führenden Anbieter und Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe voll und ganz auf Factoring und ergänzt damit durch diese nach wie vor innovative Finanzdienstleistung das Finanzierungsangebot der Sparkassen für den Mittelstand. Vor die-sem Hintergrund konnte die Deutsche Factoring Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Factoring-Umsatz von 10,45 Mrd. € erzielen; das bedeutet einen Zuwachs von 5,6 %. Wesentlicher Wachstumstreiber war die Neukundenakquisition; die Zusammenarbeit mit den Sparkas-sen hat sich dabei wiederum als wichtigste Stütze für dieses Neuge-schäft erwiesen.

Besonders erfolgreich entwickelte sich der Bereich Export-Factoring: Mit einem Umsatzvolumen von 2,15 Mrd. € (+ 12,2 %) entwickelte sich dieser Bereich überdurchschnittlich stark. Der Gesamtanteil des inter-nationalen Geschäftes betrug damit im Jahr 2013 insgesamt 25,2 % (Vorjahr: 24,5 %). Die Factoring-Kunden der Deutschen Factoring Bank kommen aus über 50 verschiedenen Wirtschaftszweigen; die Branchen- und damit auch die Kreditrisiken sind weiterhin breit gestreut.

Bei leicht besser als geplant auslaufenden Personal- und anderen Ver-waltungsaufwendungen konnte so insgesamt ein Ergebnis vor Risiko-vorsorge und Ertragssteuern von 31,96 Mio. € (Vorjahr: 30,39 Mio. €) ausgewiesen werden. Das Jahresergebnis nach Gewerbesteuer betrug im Betrachtungszeitraum erfreuliche 22,66 Mio. €. Die stabile Refinan-zierungssituation der Bank konnte durch ein in 2013 erstmalig von der GBB Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung, ein Tochterunternehmen der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken, durchgeführtes externes Rating mit dem Ergebnis „AA-“ (stabile Aussicht) weiter gefestigt werden.

Sowohl die aussichtsreichen Prognosen für die Entwicklung der Bin-nennachfrage in Deutschland als auch die unverändert guten Aussich-ten für den Export lassen die Bank für das Jahr 2014 von einem weiter steigenden Ankaufsvolumen und moderat steigenden Ergebnissen aus-gehen. Neu gefasste Kooperationsvereinbarungen mit allen Sparkassen sollen helfen, diese Ziele zu erreichen.

Page 42: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

42

NRS Norddeutsche Retail-Service AG

Die Rahmenbedingungen im Markt der Sparkassen-Dienstleister sind permanenten Veränderungen unterworfen, da sich auch das Marktum-feld ihrer Kunden laufend verändert. Sparkassen stehen anspruchsvol-len Herausforderungen gegenüber: Basel III, eine anhaltende Niedrig-zinsphase, Margendruck, steigende regulatorische Anforderungen und viele mehr. Die Umsetzung dieser Themen ist in den einzelnen Sparkas-sen aufgrund der Komplexität häufig nicht mehr darstellbar. Vor allem bei aufsichtsrechtlich relevanten Themenfeldern wie Risikocontrolling, Bilanzanalyse oder IKS wird die Unterstützung durch externe Dienst-leister daher immer wichtiger. Im gleichen Maße steigen jedoch auch die Ansprüche an die Dienstleister, was Effizienz, Kompetenz und Angebot betrifft. Kompetenzangebote und -Leistungen wie Pfändungsbearbei-tung und Baufinanzierungen werden – unter sich ändernden Rahmen-bedingungen – immer stärker nachgefragt. Eine konsequente Weiterent-wicklung – von reinen Abwicklungstätigkeiten hin zum Lösungsanbieter für komplexe Fragestellungen – ist für Dienstleister daher unabdingbar.

In diesem schwierigen Umfeld hat es die NRS Norddeutsche Retail-Service AG (die ab 01.01.2014 als GmbH firmiert) mit ihrem breitge-fächerten, an Kundenbedürfnissen und Marktentwicklungen ausge-richteten Leistungsangebot verstanden, sich auch 2013 als führender Backoffice-Dienstleister, Lösungsanbieter und Full-Servicepartner für Sparkassen und Verbundpartner zu positionieren. Für 2013 weist das Unternehmen ein zufriedenstellendes Jahresergebnis aus, das durch ei-nige Sondereffekte geprägt war. Die Umsatzerlöse betrugen 74 Mio. €, der Jahresüberschuss 2,8 Mio. €.

26 Sparkassen und Partner aus der Sparkassenorganisation schätzen die umfangreichen und ganzheitlichen Lösungen sowie die mehrwer-tigen Leistungen und Kompetenzfelder der NRS. Bankfachliche Stan-dardprozesse ermöglichen die Hebung von Skaleneffekten, gleichzeitig wird durch das modulare Produktangebot aber die Individualität der Sparkassen erhalten.

Treiber für die Neukundengewinnung der NRS waren 2013 – und blei-ben es auch in 2014 – die steigende Regulationsdichte für Sparkassen, die aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie die damit verbundene Komplexität, die ein externes Spezialisten-Know-how, wie es die NRS anbietet, erforderlich machen.

Page 43: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

43

Aus der Verbandsarbeit

Mitglieder, Organe und Ausschüsse des Verbandes

Verbandsmitglieder

Ordentliche Mitglieder des Verbandes sind die Hamburger Sparkasse AG, die Sparkasse Bremen AG und die Sparkasse Bremerhaven. Während die beiden Großsparkassen in Hamburg und Bremen privat-rechtlich organisierte, freie öffentliche Sparkassen sind, ist die Spar-kasse Bremerhaven wie der Großteil der Sparkassen in Deutschland ein öffentlich-rechtliches Institut. Ordentliche Mitglieder des Verbandes sind neben den Sparkassen deren Träger, die HASPA Finanzholding, die Finanzholding der Sparkasse in Bremen und die Sparkassenstiftung Bremerhaven.

Durch die außerordentliche Mitgliedschaft der HSH Nordbank AG und der Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg - Girozentrale - sowie der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG und der LBS Landesbausparkasse Bremen AG besteht eine umfassende regionale Einheit aller in den Bundesländern Bremen und Hamburg tätigen Ins-titute der Sparkassen-Finanzgruppe. Als Gastmitglieder gehören dem Verband die neue leben Lebensversicherung AG und die neue leben Unfallversicherung AG an; weiteres Gastmitglied ist schließlich die NRS Norddeutsche Retail-Service AG als Dienstleistungs-Unternehmen für hanseatische und schleswig-holsteinische Sparkassen. Neu in den Verband aufgenommen wurde in 2013 durch einen einstimmigen Be-schluss der Verbandsversammlung die DEUTSCHE FACTORING BANK Deutsche Factoring GmbH & Co. KG, kurz DFB, aus Bremen.

Verbandsversammlung

Die Verbandsversammlung besteht aus dem Verbandsvorsteher als Vorsitzendem sowie aus den Vertretern der Mitglieder. Im Berichtsjahr trat die Verbandsversammlung in zwei Sitzungen zusammen. Weitere Beschlüsse fassten die Mitglieder des HSGV in 2013 im Rahmen eines Umlaufverfahrens. In den Versammlungen wurden erneut die grund-legenden Themen der Verbandsarbeit beraten und entschieden, die aktuelle Entwicklung der Mitglieder des HSGV erörtert sowie zentrale Fragestellungen der Sparkassenpolitik und -strategie besprochen.

Schwerpunkte bildeten in 2013 neben der Arbeit des Stützungsfonds sowie den künftigen Rahmenbedingungen und Belastungen einer Ein-lagensicherung in der Europäischen Union für die dem Stützungsfonds angeschlossenen Institute traditionell auch die Entwicklung des Be-teiligungsportfolios des Verbandes. Herausgehobene Bedeutung kam ferner der umfassenden Erörterung der Konsequenzen der laufenden

Page 44: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

44

Überlegungen der Sparkasse Bremerhaven über eine Fusion mit der dem benachbarten Sparkassenverband Niedersachsen (SVN) ange-hörenden Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln für den HSGV zu. Mit Blick auf die von beiden Regionalverbänden, von beiden Sparkassen und ihren Trägern angestrebte gleichberechtigte Vollmitgliedschaft des künftigen Fusionsinstituts im HSGV und im SVN waren hier insbeson-dere Verhandlungen mit dem SVN und dem DSGV sowie mit der Politik in Bremen vorzubereiten; ferner galt es die aus Sicht des Verbandes und seiner übrigen Mitglieder unverzichtbaren Prämissen für die Begleitung und Unterstützung dieser ersten länder- und damit auch verbandsüber-greifenden Fusion zweier Sparkassen zu definieren.

Verbandsvorsteher

Der Verband wird satzungsgemäß durch einen Verbandsvorsteher ge-führt. Er leitet den Geschäftsbetrieb entsprechend den Beschlüssen der Verbandsversammlung und vertritt den Verband gerichtlich und außer-gerichtlich.

Verbandsvorsteher und Präsident des HSGV im Berichtsjahr war Herr Dr. Harald Vogelsang; die Verbandsversammlung hatte ihn bereits im Dezember 2012 in seinem Amt bestätigt und bis zum 30. Januar 2019 zum Verbandsvorsteher gewählt. Als stellvertretenden Verbandsvor-steher hat die Verbandsversammlung in 2013 Herrn Reinhard Klein, im Hauptamt stellvertretender Sprecher des Vorstandes der Hamburger Sparkasse AG und Mitglied des Vorstandes der HASPA Finanzholding, bis zum Zeitpunkt seines Ausscheidens aus dem Dienst der Hamburger Sparkasse AG wiedergewählt. Eine Nachwahl wird voraussichtlich im Sommer 2014 erfolgen.

Unterstützt wird der Verbandsvorsteher durch den Verbandsgeschäfts-führer, der die laufenden Verbandsgeschäfte wahrnimmt. Verbandsge-schäftsführer ist Herr Dr. Jürgen Thiele.

Ausschüsse

Auf der Grundlage der Beschlüsse der Verbandsversammlung bestehen acht Arbeitsausschüsse, die im vorderen Teil dieses Jahresberichtes aufgeführt sind. Die Ausschüsse bereiten gemäß § 13 der Verbands-satzung Angelegenheiten, die der Beschlussfassung der Verbandsver-sammlung unterliegen, vor und erledigen ihnen übertragene Aufgaben. Sie dienen ferner dem regelmäßigen Austausch der Mitglieder des Ver-bandes in fachlichen Angelegenheiten.

Page 45: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

45

Zusammenarbeit

Sparkassenorganisation

Die enge Zusammenarbeit des Hanseatischen Sparkassen- und Giro-verbandes mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) umfasste wie schon in den Vorjahren alle wesentlichen Fragen des Sparkassen- und Kreditwesens sowie vor allem alle aktuellen Entwick-lungen der Sparkassen-Finanzgruppe und die Auswirkungen der zahl-reichen, umfassenden regulatorischen Entwicklungen auf die Sparkas-sen-Finanzgruppe und ihre Mitglieder. Im Mittelpunkt standen dabei erneut der für beide Seiten wichtige und nutzbringende regelmäßige Meinungsaustausch, die gegenseitige Information sowie vor allem eine abgestimmte Wahrnehmung der Interessen der Verbandsmitglieder auf regionaler, nationaler sowie auch in 2013 unverändert weiter zunehmend europäischer Ebene. Die Mitwirkung des HSGV an der gemeinsamen Gestaltung der Sparkassen- und Verbandspolitik findet ihren Ausdruck vor allem in der Präsenz des HSGV im Vorstand sowie in zahlreichen anderen Gremien des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Mit Blick auf die beiden freien öffentlichen Sparkassen in Bremen und in Hamburg besteht zudem eine traditionell sehr enge und vertrauens-volle Zusammenarbeit mit dem Verband der Deutschen Freien Öffent-lichen Sparkassen e. V., dessen Präsident Herr Dr. Tim Nesemann, im Hauptamt Vorsitzender der Vorstände der Sparkasse Bremen AG und der Finanzholding der Sparkasse in Bremen, ist.

Eine laufende Zusammenarbeit innerhalb der Sparkassen-Finanz-gruppe erfolgt zudem mit den Gemeinschaftsunternehmen und Ver-bundpartnern, denen der Verband durch direkte oder treuhänderische Beteiligungen verbunden ist. Dies sind vor allem die DekaBank als bun-desweiter und seit 2011 vollständig von den Sparkassen getragener Fonds-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, der Deutsche Spar-kassen Verlag (DSV), die Deutsche Leasing (DL) sowie die Finanz Infor-matik (FI). Der Verband und seine Mitglieder wirken in den Organen und Gremien dieser Unternehmen mit und setzen sich dort konkret für die Interessen des HSGV und seiner Mitglieder ein.

Page 46: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

46

Aufsichtsbehörden

Der Verband steht in einem laufenden Kontakt mit den zuständigen Sparkassen- und Lotterieaufsichtsbehörden der Länder Bremen und Hamburg sowie mit Blick auf das Lotterie-Sparen auch in Niedersach-sen und Schleswig-Holstein: Auch in 2013 wurden diverse Fragen von grundsätzlicher und spezieller Bedeutung erörtert, notwendige Abstim-mungen vorgenommen und erforderliche behördliche Genehmigungen eingeholt. Einer laufenden behördlichen Aufsicht unterliegen zudem die regelmäßigen Ziehungen des Lotterie-Sparens.

Der Aufsicht durch die Senatorin für Finanzen der Hansestadt Bremen unterliegt schließlich die Tätigkeit der Prüfungsstelle des HSGV.

Page 47: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

47

Verbandsgeschäftsstelle – Aktuelle Themen

Aufgaben

Die Geschäftsstelle nimmt die laufenden Verbandsgeschäfte wahr und gewährleistet damit die Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben des HSGV. Dazu gehören neben der Vertretung der gemeinsamen Angele-genheiten und Interessen der Mitgliedsinstitute einschließlich der Be-teiligungen die kontinuierliche Gewährleistung einer jederzeit satzungs-gemäßen, uneingeschränkten Funktionsfähigkeit der beim Verband bestehenden Einlagensicherung, die Förderung und Unterstützung der Mitglieder, deren Information und Beratung in Fachangelegenheiten so-wie schließlich die Begleitung der Arbeit der Aufsichtsbehörden.

Die laufende Arbeit der Verbandsgeschäftsstelle war im Berichtsjahr zum einen erneut maßgeblich bestimmt von der Mitwirkung in den Gre-mien der Sparkassen-Finanzgruppe. Wesentliche Schwerpunkte der Verbandstätigkeit bildeten darüber hinaus die zahlreichen neuen regula-torischen Anforderungen, denen sich die Sparkassen zu stellen haben, sowie die laufenden Arbeiten von Sparkassen, Verbundunternehmen und Regionalverbänden zur Optimierung des Planungsprozesses und der Unterstützung der Sparkassen bei der Umsetzung von Projekten. Im Fokus standen in 2013 daneben diverse Aspekte der geplanten länder- und verbandsübergreifenden Fusion der Sparkasse Bremerhaven mit der dem Sparkassenverband Niedersachsen angehörenden Kreisspar-kasse Wesermünde-Hadeln, hier vor allem die Details der Ausgestal-tung einer gleichberechtigten und gleichwertigen Doppelmitgliedschaft des Fusionsinstituts in zwei Regionalverbänden, die konkreten Auswir-kungen auf deren künftiges Mitwirken im Haftungsverbund sowie die Folgen des Zusammenschlusses auf die Zusammenarbeit der weiterhin in Bremerhaven und damit im Land Bremen ansässigen Sparkasse und des HSGV mit der Aufsicht durch die Senatorin für Finanzen des Landes Bremen. Daneben traten schließlich die Vorbereitung von Sitzungen des Verbandes und die Unterstützung der Vertreter des Verbandes in Orga-nen und Gremien des DSGV sowie die Betreuung der Fachausschüsse und die laufende Information und Begleitung der Mitgliedsinstitute.

Sparkassenstützungsfonds

Im Haftungsverbund der Sparkassenfinanzgruppe sichert der HSGV mit seinem Stützungsfonds seine Mitgliedssparkassen. Der satzungs-mäßige Aufbau des 1969 gegründeten Fonds als Sondervermögen des Verbandes ist seit vielen Jahren abgeschlossen. Der Fonds wird jedoch weiter auf der Basis einer dynamischen Bemessungsgrundlage verstärkt. Dieser rechtlich unselbstständigen Einrichtung des Verban-des lag auch im Berichtsjahr die Satzung für den Sparkassenstützungs-fonds des Hanseatischen Sparkassen- und Giroverbandes in der Fas-sung vom 7. Juni 2007 zugrunde.

Page 48: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

48

Der Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe besteht aus elf regionalen Sparkassenstützungsfonds, der Sicherungsreserve der Landesbanken und dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen. Abgesichert werden nicht nur einzelne Einlagen, sondern der Bestand der Institute insgesamt (sog. Institutssicherung). Zur Vorsorge gegen wirtschaftliche Fehlentwicklungen ist ein umfassendes Risikomonito-ring eingerichtet worden. Die Beiträge zum Haftungsverbund werden risikoorientiert erhoben.

Von den hanseatischen Fondsmitgliedern ist der Stützungsfonds seit seinem Bestehen nicht in Anspruch genommen worden. Der Fonds wirkte in der Vergangenheit jedoch verschiedentlich an Stützungsmaß-nahmen im Rahmen des Überregionalen Ausgleichs in der Sparkassen-Finanzgruppe sowie auch bei organisationsfremden Instituten mit. Seit 2010 beteiligt sich der Stützungsfonds des HSGV im Rahmen des Über-regionalen Ausgleichs über die Gewährung stiller Einlagen sowie die Übernahme von Garantien an der Stützung der Nord-Ostsee Sparkasse durch die Gemeinschaft der deutschen Sparkassen. Der Stützungs-fonds des HSGV hatte gemeinsam mit den Stützungseinrichtungen der anderen Regionalverbände in 2012 ferner Barmittel zur sog. „finalen Restrukturierung der WestLB“ zur Verfügung gestellt, in deren Rahmen das Verbundgeschäft der vormaligen WestLB bekanntlich auf die Lan-desbank Hessen-Thüringen (Helaba) überführt und im Gegenzug eine mittelbare Beteiligung des Stützungsfonds des HSGV an der Helaba übernommen worden war. Unter Berücksichtigung der Teilnahme des Stützungsfonds an dieser Solidaraktion der gesamten ª-Finanzgruppe wurden 2013 in Anwendung der obligatorischen Vorgaben der Satzun-gen des Haftungsverbundes Zahlungen von Mitgliedssparkassen an den Stützungsfonds eingeleitet.

EU-Einlagensicherung und Europäische Bankenunion

Von unverändert hoher Bedeutung für den Stützungsfonds des HSGV und seiner Mitglieder ebenso wie für die ª-Finanzgruppe insgesamt war auch 2013 das Thema der europäischen Einlagensicherung. Nach-dem bis zur Mitte des Jahres die Trilog-Gespräche ausgesetzt waren, kam nach der Übernahme der Ratspräsidentschaft durch Litauen im Juli 2013 wieder Bewegung in die Verhandlungen. Dennoch wurde bis in den November eine Einigung im Trilog von Beobachtern als eher un-wahrscheinlich eingeschätzt. Lange bestanden sogar Befürchtungen, dass bis dahin erreichte Kompromisse wieder zur Disposition gestellt würden und es in der Folge insbesondere zu deutlich negativen Auswir-kungen auf die Institutssicherungssysteme der Sparkassen, aber auch der Volks- und Raiffeisenbanken, kommen könnte. Insbesondere die französischen Vertreter sprachen sich klar gegen die Anerkennung ei-ner Institutssicherung in der Richtlinie aus. Umso überraschender kam dann am 18. Dezember 2013 doch eine Einigung im Trilog zustande.

Page 49: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

49

Vor dem Hintergrund der diskutierten vielfältigen Vorschläge bewerten der DSGV und die Regionalverbände die aktuelle Verständigung als ins-gesamt noch akzeptablen Kompromiss. Insbesondere die Festlegung der Zielausstattung auf 0,8 % der gedeckten Einlagen – Einlagen bis 100 000 € – muss als positiv bewertet werden, da bis zuletzt stets von einer Zielausstattung in Höhe von mindestens 1 % der gedeckten Einla-gen ausgegangen wurde. Die jetzt festgelegte Zielausstattung kann als ehrgeiziges aber realistisches Ziel angesehen werden. Eine Erleichterung ergibt sich aus der Regelung, dass maximal 30 % der Zielausstattung durch sog. „payment commitments“ dargestellt werden können. Die Mittelaufbringung soll über einen Zeitraum von 10 Jahren abgeschlos-sen werden. Die Umsetzung der Einlagensicherungsrichtlinie ist für 2015 geplant, so dass wir mit dem Beginn der Auffüllung ab 2016 rechnen.

Von besonderer Bedeutung ist, dass die Mittel der jeweiligen Einlagen-sicherungsfonds präventiv eingesetzt werden dürfen und damit das bis-herige Institutssicherungssystem der ª-Finanzgruppe erhalten bleibt und zudem – anders als bislang – fest in der europäischen Richtlinie verankert ist.

Kritisch zu bewerten ist hingegen, dass ein fester Bodensatz von 25 % der Zielausstattung für Maßnahmen der Einlagensicherung vorzuhalten ist, obwohl durch das Institutssicherungssystem der ª-Finanzgruppe notwendige Stützungsmaßnahmen eines Institutes so rechtzeitig ein-geleitet werden, dass der Fall einer tatsächlichen Einlagensicherung vermieden wird. Letztlich wird durch die Vorgabe der Handlungsspiel-raum für präventive Maßnahmen der Institutssicherung unnötig einge-schränkt.

Auch bei den weiteren Bausteinen der europäischen Bankenunion, dem einheitlichen Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism – SRM) und Restrukturierungsrichtlinie (Bank Recovery and Resolution Directive – BRRD), waren im Dezember 2013 erste Fortschritte zu ver-zeichnen. So erfolgte am 11. Dezember 2013 eine politische Einigung im Trilog zur BRRD, in der u. a. festgelegt wurde, dass die Mitgliedsstaa-ten über 10 Jahre nationale Abwicklungsfonds mit einer Zielausstattung von 1 % der gedeckten Einlagen aufbauen sollen. Zudem wurde eine Haftungskaskade im Falle einer Bankenabwicklung vereinbart, in deren Folge auch Gläubiger und Einleger von Banken an deren Abwicklung beteiligt werden sollen. Allerdings sollen gesicherte Einlagen (bis zu 100 000 €) hiervon auch künftig ausgeschlossen bleiben. Formell be-darf die Einigung nun noch der Zustimmung des Ministerrats und des Europäischen Parlaments.

Hinsichtlich des auf der BRRD aufbauenden einheitlichen Abwicklungs-mechanismus wurde zwar im ECOFin am 17. Dezember 2013 eine Einigung herbeigeführt, jedoch liegen die Standpunkte von Rat und Europäischem Parlament noch vergleichsweise weit auseinander. So ist derzeit noch offen, welche Banken unter die Zuständigkeit des SRM fallen. Der DSGV setzt sich stark dafür ein, dass der Anwendungsbe-reich lediglich auf grenzüberschreitende systemrelevante Institute be-

Page 50: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

50

schränkt wird. Kritisch verfolgen der DSGV und die Regionalverbände zudem die Absicht, nationale Abwicklungsfonds schrittweise über 10 Jahre in einen einheitlichen Bankenabwicklungsfonds zu überfüh-ren. Aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe gibt es keinen Grund, die in ihrer regional ausgerichteten Struktur vergleichsweise risikoarmen Sparkassen im Krisenfall für systemrelevante Teile besonders großer Banken mithaften zu lassen.

Konsolidierung Landesbank Berlin und DekaBank

Nachdem in der zweiten Jahreshälfte 2012 bereits bestehende erste Überlegungen zur Neuordnung der Geschäftsaktivitäten sowohl der DekaBank als auch der Landesbank Berlin (LBB) konkretisiert und be-schlossen wurden, wurde die Umsetzung des Projektes im Jahr 2013 konsequent vorangetrieben. Ziel des Projektes ist es, einerseits Über-schneidungen in den Aufgabengebieten beider Häuser zu beseitigen und eine noch strategischere Ausrichtung der Institute zu erreichen, und andererseits die Landesbank Berlin zu einer Berliner Sparkasse umzu-bauen. Mit dem Umbau wird sich die Berliner Sparkasse konsequent als Sparkasse für die deutsche Hauptstadt ausrichten und ihre marktfüh-rende Stellung im regionalen Privat- und Firmenkundengeschäft weiter ausbauen.

Als ein wesentlicher Schritt wurde im vergangenen Jahr die bisher im LBB-Konzern eingebundene Berlin Hyp als eigenständiger gewerb licher Immobilienfinanzierer der Sparkassen-Finanzgruppe am Markt positio-niert. Mit klarem Schwerpunkt der Aktivitäten in Deutschland sind in der Berlin Hyp überregionale Immobilienaktivitäten gebündelt worden.

Auch wenn der Umbau der Landesbank Berlin zur Berliner Sparkasse nicht ohne Belastungen zu realisieren sein wird, wird die Umsetzung der getroffenen Entscheidungen vom HSGV weiterhin konstruktiv begleitet und unterstützt.

SEPA-Zahlverfahren: Das Ziel ist fast erreicht

Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen zur Ablösung der inländischen Zahlverfahren für Überweisungen und Lastschriften durch die SEPA-Zahlverfahren zum 1. Februar 2014. Mit SEPA (Single Euro Payments Area – einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum) wird der bargeldlose Zahlungsverkehr in 32 Ländern Europas vereinheitlicht. Dazu zählen neben Deutschland die anderen 26 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Island, Liechtenstein, Norwegen sowie Monaco und die Schweiz. Die Umstellung stellte einen enormen Kraftakt für alle Beteiligten und Wirtschaftsteilnehmer dar. Die Sparkassen-Finanz-gruppe stand bei diesem Thema vor der dreifachen Herausforderung, die Umsetzungsdetails aktiv mitzugestalten, Mitarbeiter, Prozesse und Infrastrukturen auf die neuen SEPA-Zahlverfahren vorzubereiten und die Kunden kompetent auf ihrem Weg der SEPA-Migration zu begleiten.

Page 51: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

51

Während zur Mitte des Berichtsjahres allgemein noch die Befürchtung vorherrschte, dass der mit der SEPA-Einführung verbundene zeitliche Aufwand in der Wirtschaft unterschätzt würde und daraufhin das Bun-desfinanzministerium, die Bundesbank, die Kreditwirtschaft und der Verbraucherschutz auf die drohenden Probleme hinwiesen, zeigte sich zum Jahresende eine entspannte Situation. Dank der großen und er-folgreichen Anstrengungen der Sparkassen-Finanzgruppe einerseits und der Firmen, Vereine und Kommunen anderseits hat die SEPA-Umstellung gerade in den letzten Wochen des Jahres spürbar an Fahrt aufgenommen; die Nutzungszahlen stiegen deutlich an. Zumindest in Deutschland ist man von einer nahezu vollständigen Umsetzungsquote zum Stichtag ausgegangen.

Überraschend hat die Europäische Kommission Anfang 2014 verkün-det, dass sie für die Umstellung eine verlängerte Übergangsfrist bis zum 1. August 2014 vorschlägt und eine entsprechende Verordnung vorlegt. Der offizielle Umstellungstermin blieb zwar bestehen, jedoch dürfen Zahlungsdienstleister Zahlungen auch in nationalen Formaten für weitere sechs Monate akzeptieren. Die von der EU-Kommission ei-gentlich mit der SEPA-Migrationsverordnung vorgesehene Vermeidung paralleler Zahlverfahren und Infrastrukturen ist damit für ein weiteres halbes Jahr festgeschrieben worden. Die Entscheidung der Kommis-sion ist aus Sicht der deutschen Kreditwirtschaft nicht notwendig ge-wesen; gleichwohl bietet sie neuen Handlungsspielraum, um diejenigen Kunden, die noch nicht „SEPA-ready“ sind, bei der SEPA-Umstellung zu unterstützen und weitere Zeit für den sicheren Übergang einzuräumen.

Im Gegensatz zu Unternehmen haben Verbraucher eine verlängerte Übergangszeit bis Ende Januar 2016, um sich an die europäischen Zahlverfahren zu gewöhnen. Daran ändert sich auch mit der neuen Ver-ordnung nichts.

Schlichtungsstelle

Obwohl die Sparkassen bestrebt sind, stets zur Zufriedenheit ihrer Kun-den zu arbeiten, sind Meinungsverschiedenheiten nie ganz auszuschlie-ßen. Die Sparkassen-Finanzgruppe verfügt deshalb über ein regionales Schlichtungssystem zur außergerichtlichen Beilegung von Meinungs-verschiedenheiten zwischen Kunden und Sparkassen. Im hanseatischen Verband verfahren die Sparkassen zweigleisig: Es gibt einerseits haus-interne Beschwerdemanagements in allen drei Mitgliedssparkassen. Ziel ist es hier, im Beschwerdefall möglichst schnell und unmittelbar vor Ort einen Konsens zu finden, der eine unbelastete Weiterführung der Ge-schäftsbeziehung erlaubt. Dafür nimmt das Beschwerde management entweder selbst Kontakt zum betroffenen Kunden auf oder engagiert sich im Hintergrund und unterstützt die verantwortlichen Kundenbe-treuer bei der Klärung der Beschwerden. Das Beschwerdemanagement ist entweder direkt dem Vorstand unterstellt oder in eine vorstandsnahe

Page 52: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

52

Abteilung integriert. Der Rahmen der fachlichen Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit ist unterschiedlich weit gesteckt.

Zum anderen sind alle drei hanseatischen Sparkassen dem Schlich-tungsverfahren des DSGV angeschlossen. Hier versucht ein unabhän-giger Ombudsmann bei Streitigkeiten zu vermitteln. Damit stehen den Kunden zwei Beschwerdewege zur Verfügung.

Bei an den HSGV herangetragenen Kundenbeanstandungen ist der Verband vermittelnd tätig und leitet die Beschwerden an die Sparkas-sen weiter bzw. nennt Kontaktmöglichkeiten in den Instituten oder zur DSGV-Schlichtungsstelle. In 2013 war dies lediglich eine schriftliche Beschwerde; telefonische oder persönlich vorgetragene Eingaben gab es keine. Im Vorjahr war es noch zu insgesamt zwei Beschwerden ge-kommen.

Page 53: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

53

Prüfungsstelle

Unabhängige Prüfungsinstanz

Die Prüfungsstelle ist eine fachlich unabhängige und eigenverantwortli-che Einrichtung des Verbandes, die im Rahmen ihrer Aufgabenstellung keinen Weisungen der Verbandsorgane unterliegt. Sie ist gemäß § 40a der Wirtschaftsprüferordnung (WPO) in das Register für Prüfungsstellen der Sparkassen- und Giroverbände bei der Wirtschaftsprüferkammer eingetragen. Zuständige Aufsichtsbehörde ist die Senatorin für Finan-zen, Freie Hansestadt Bremen.

Die Prüfungsstellenleitung nehmen öffentlich bestellte Wirtschaftsprüfer wahr. Sowohl die Prüfungsstelle als auch die für sie tätigen Wirtschafts-prüfer sind Mitglied der Wirtschaftsprüferkammer und des Instituts der Wirtschaftsprüfer.

Grundlage für die Tätigkeit der Prüfungsstelle sind § 340k Abs. 3 HGB sowie die Satzung des Verbandes und die Prüfungsordnung für die Prü-fungsstelle.

Aufgabe der Prüfungsstelle ist es, bei den Mitgliedssparkassen des Verbandes die nach Gesetz und Satzung vorgeschriebenen Prüfungen vorzunehmen. Das sind neben den Jahresabschlussprüfungen auch die Prüfungen nach § 29 Abs. 2 Satz 1 KWG sowie die Prüfung des Wertpa-pierdienstleistungs- und Depotgeschäftes gemäß § 36 WpHG.

Die Durchführung der Prüfungen erfolgt unter Beachtung der für Wirt-schaftsprüfungsgesellschaften geltenden Berufsgrundsätze und Prü-fungsstandards sowie unter Beachtung der nach § 29 Abs. 4 KWG er-lassenen und weiterer Rechtsverordnungen.

Prüfungsleistungen

Wie in den Vorjahren konnte die gemäß § 340k Abs. 1 HGB vorgese-hene Frist, die Jahresabschlussprüfungen 2012 bei den Mitgliedsspar-kassen in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres vorzunehmen, eingehalten werden.

Im Hinblick auf die Prüfung der Jahresabschlüsse 2013 nahm die Prü-fungsstelle bereits im Laufe des Jahres 2013 vorab Engagements-prüfungen im Kredit- und Beteiligungsgeschäft vor. Vor allem in den Bereichen rechtliche Grundlagen, Risikomanagement, Internes Kont-rollsystem, Interne Revision, Outsourcing und Anzeigewesen, die unter Berücksichtigung der Mindestanforderungen an das Risikomanage-ment (MaRisk) geprüft werden, finden die Ergebnisse der vorgelagerten Aufbau- und Funktionsprüfungen Eingang in die Prüfungsurteile. Glei-ches gilt für die Ergebnisse der ganzjährig von den IT-Prüfern der Prü-fungsstelle durchgeführten Prüfungen der Informationstechnologie. Die zeitliche Vorwegnahme dieser Prüfungshandlungen, die Bestandteil der

Page 54: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

54

Abschlussprüfungen sind, ermöglicht eine zeitgerechte Durchführung der Jahresabschlussprüfungen. Grundlage für alle Prüfungen sind ein risikoorientierter und individuell auf die jeweilige Sparkasse abgestimm-ter Prüfungsansatz und langfristiger Prüfungsplan.

Bei den Mitgliedssparkassen wurden des Weiteren die Prüfungen nach § 29 Abs. 2 Satz 1 KWG – kurz Geldwäscheprüfung genannt –, die Prü-fungen des Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäftes nach § 36 WpHG sowie in geringem Umfang sonstige Bestätigungsleistungen durchgeführt und gesondert darüber berichtet.

KWG-Anzeigen

Neben der Prüfungstätigkeit waren die von den Mitgliedssparkassen nach der Anzeigenverordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-tungsaufsicht und die Vorlage von Unterlagen nach dem KWG zu erstat-tenden Anzeigen zu bearbeiten.

Prüfungsbegleitende Beratung

Ferner waren insbesondere Fragen zur Rechnungslegung und zum Steuerrecht, aus dem Kontroll- und Sicherheitsbereich sowie aus den MaRisk, den Mindestanforderungen an Compliance und die weiteren Verhaltens-, Organisations- und Transparenzpflichten nach §§ 31 ff. WpHG (MaComp) und den weiteren aufsichtsrechtlichen Neuerungen und Gesetzen zu bearbeiten. Der Arbeitsausschuss des Verbandes für Rechnungswesen, Finanzen und Controlling tagt zweimal jährlich mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Teilnehmer haben sich insbe-sondere über Zinsbuchsteuerung und Verfahren zur verlustfreien Bewer-tung des Zinsbuches, Bewertungsfragen, erweiterte Prüfungspflichten, die vierte MaRisk-Novelle, hier insbesondere die neu zu installierende Risikocontrolling-Funktion, sowie über weitere Entwicklungen in der nationalen und internationalen Rechnungslegung und Bankenaufsicht ausgetauscht. Auch die Herausforderungen des Jahres 2014 für die Ge-samtbanksteuerung der Sparkassen wurden beleuchtet. Im ebenfalls zweimal jährlich tagenden Arbeitsausschuss des Verbandes für Revisi-onsfragen wurden aktuelle Themen, insbesondere die Umsetzung der neuen aufsichts- und berufsrechtlichen Vorgaben und deren Auswirkun-gen auf die Strukturen und Prozesse in den Instituten und der Internen Revision diskutiert. Die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen in der nationalen und europäischen Banken- und Kapitalmarktaufsicht auf die Prüfungsansätze und Fortbildungskonzepte wurden thematisiert.

Die in den beiden Ausschüssen des Verbandes behandelten Themen spiegeln zum großen Teil auch die Projekte der Mitgliedssparkassen wi-der, die von der Prüfungsstelle begleitet werden. Im Jahr 2013 waren dies insbesondere die Vorbereitungen auf Basel III, die Umsetzung der neuen MaRisk- und MaComp-Novellen und der Maßnahmen zur Verhin-derung von Geldwäsche, von Terrorismusfinanzierung und von sonsti-

Page 55: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

55

gen strafbaren Handlungen sowie IT-Projekte, einschließlich der Vorbe-reitungen für den einheitlichen Zahlungsraum in Euro.

Qualitätssicherungssystem

Die Prüfungsstelle unterzieht sich den externen Qualitätskontrollen nach Maßgabe der WPO, die Voraussetzung für die Registrierung und die Ab-schlussprüfungstätigkeit sind. Die permanente Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems ist nicht nur eine wesentliche Berufspflicht, sondern dient auch der Stärkung der Kompetenzen der Prüfungsstelle zugunsten der Mitgliedssparkassen. Die Prüfungsstelle hat – wie alle Prüfungsstellen der regionalen Sparkassen- und Giroverbände – auch am System der externen Qualitätskontrolle der Wirtschaftsprüferkam-mer (Peer Review) teilgenommen und eine Teilnahmebescheinigung erhalten. Die damit einhergehende Qualitätskontrolle dient der Über-wachung, ob die Grundsätze und Maßnahmen zur Qualitätssicherung nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Berufssatzung insgesamt und bei der Durchführung einzelner Aufträge eingehalten werden; sie erfolgt im Dreijahresrhythmus. Sowohl die Prüfungsstelle als auch die Leiterin der Prüfungsstelle sind registrierte Prüfer für Qua-litätskontrolle.

Die personelle Ausstattung sowie die Qualifikationen in der Prüfungs-stelle sind wesentliches Element des Qualitätssicherungssystems. In der Prüfungsstelle sind die Prüfungsstellenleiterin sowie ihr Stellvertre-ter Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. 2013 wurden sie von zwei wei-teren Wirtschaftsprüfern / Steuerberatern unterstützt. Die IT-Kompetenz besteht aus einem IT-Prüfungsteamleiter und einem IT-Prüfer. Im Jahr 2013 wurden drei Prüfungsassistenten eingestellt und eine Mitarbeiterin absolvierte erfolgreich das Verbandsprüferexamen, so dass Ende des Jahres 2013 somit neun Verbandsprüfer und fünf Prüfungsassistenten beschäftigt sind.

Die Prüfungsassistenten streben in der Regel nach dreijährigem „Trai-ning on the job“ kombiniert mit Lehrgangswochen in der Management-Akademie der Sparkassen-Finanzgruppe, Bonn, das Verbandsprüfer-examen an. Dieses Examen besteht aus einer mehrtägigen schriftlichen und mündlichen Prüfung und wird von einem Ausschuss beim Deut-schen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) abgenommen.

Zur Aufrechterhaltung fortdauernd hoher Prüfungs- und prüfungsbe-gleitender Beratungsqualität fördert die Prüfungsstelle die Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Daneben bestehen in der Prüfungsstelle Zusatzqualifikationen als CISA (Certified Information Systems Auditor) und zertifizierter betrieblicher Datenschutzbeauftragter. Neben der Teil-nahme an internen Prüferbesprechungen wurden erneut ausgewählte Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen besucht. Der Schwer-punkt der Aus- und Fortbildung betraf im Jahr 2013 die Prüfung der Informationstechnologie, das Risikomanagement, das Stiftungsrecht sowie die Compliance-, Geldwäsche- und MaRisk-Anforderungen.

Page 56: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

56

Systematische Einstellungs- und Beurteilungsverfahren, strukturierte Mitarbeitergespräche sowie laufende fachliche und berufsrechtliche Mitarbeiterinformationen vervollständigen die Qualitätssicherung in die-sem Bereich. Die Überwachung der Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Besorgnis der Befangenheit nimmt die Prüfungsstelle laufend vor und holt mindestens jährlich eine schriftliche Erklärung aller fachlichen Mitarbeiter der Prüfungsstelle ein.

Fachliche und organisatorische Anweisungen und Hilfsmittel für die Durchführung der Aufträge werden kontinuierlich aktualisiert und in Ko-operation mit den regionalen Prüfungsstellen erarbeitet und fortentwi-ckelt. Sowohl die auftragsbegleitende Qualitätssicherung, die Berichts-kritik als auch die interne Nachschau sind eingerichtet.

Erfahrungsaustausch der Prüfungsstellen

Die Prüfungsstelle steht zur gegenseitigen Erörterung fachlicher Fragen aus dem Bereich des Prüfungs- und Rechnungswesens in ständigem Kontakt und Erfahrungsaustausch mit den Prüfungsstellen der ande-ren regionalen Sparkassen- und Giroverbände sowie den zuständigen Fachabteilungen des DSGV, und zwar insbesondere durch die turnus-mäßigen Konferenzen der regionalen Prüfungsstellenleiter.

Als wesentliche Besprechungspunkte aus 2013 sind insbesondere zu erwähnen:

„ Geschäftsentwicklung, Rentabilität und Risikosituation der Spar-kassen,

„ aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der nationalen und inter-nationalen Rechnungslegung und Abschlussprüfung,

„ Bewertungs- und Bilanzierungsfragen, insbesondere von Krediten, Beteiligungen und Zinsbuchinstrumenten,

„ aufsichtliche Anforderungen an die Prüfung und die Berichterstat-tung bei den Prüfungen der Maßnahmen zur Verhinderung von Geld-wäsche, von Terrorismusfinanzierung und von sonstigen strafbaren Handlungen,

„ prüferische Begleitung von DSGV-Projekten, wie beispielsweise Modell K,

„ Weiterentwicklung des Risikomonitorings im Haftungsverbund,

„ Prüfung externer Dienstleister in der Sparkassenorganisation sowie

„ aktuelle berufspolitische Entwicklungen im Bereich der Berufsauf-sicht und der externen Qualitätskontrolle.

Darüber hinaus ist die Prüfungsstelle in den zentralen Arbeitskreisen „Arbeitskreis der Prüfungsstellenleiter“, „Kontenrahmen und Jahresab-schluss der Sparkassen“, „IFRS“, „Geldwäsche“, „Steuern der Sparkas-sen“, im Fachausschuss „Prüfung des Wertpapierdienstleistungs- und

Page 57: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

57

Depotgeschäfts“ und seit 2013 im Fachausschuss „Kontrolle und Prü-fung“ tätig und leitet den Arbeitskreis „Prüfung des Auslandsgeschäfts“ und den Fachausschuss „Ordnungsmäßigkeit der Datenverarbeitung (OPDV)“. Die Prüfungsstelle wird über die Tätigkeit des Arbeitskreises „Treasury“ laufend informiert. Auch zu dem von den Prüfungsstellen-leitern im Jahr 2013 zur Intensivierung der Zusammenarbeit der Prü-fungsstellen eingerichteten „Arbeitskreis MaRisk / Risikomanagement und Aufsichtsrecht“ entsendet die Prüfungsstelle zwei Mitarbeiter. Auf-gabe dieses neuen Arbeitskreises ist die Erarbeitung von Checklisten, Musterberichtsabschnitten und Schulungsmaßnahmen sowie die Koor-dination des Auftritts der Prüfungsstellen gegenüber der zentralen Ban-kenaufsicht in den Themengebieten MaRisk, Risikomanagement und weiteren aufsichtsrechtlichen Prüfungsgebieten.

Page 58: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

58

Hanseatische Sparkassenakademie

Die Hanseatische Sparkassenakademie ist eine Einrichtung des Han-seatischen Sparkassen- und Giroverbandes. Sie fördert die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der Sparkassen in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung. Im Mittelpunkt stehen die Vermittlung pra-xisbezogener Fachkenntnisse und der Aufbau von Handlungskompe-tenzen. Hierzu leistet die Akademie mit ihren Bildungsmaßnahmen ei-nen wichtigen Beitrag und unterstützt die Personalentwicklung in den Mitgliedsinstituten.

Das Leistungsangebot der Sparkassenakademie ist umfangreich und wird zum Teil in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspart-nern angeboten.

Lehrgangsakademie Seminarakademie

Studiengänge Offene Seminare

Fachseminare Inhouse-Seminare

Zertifi zierungen

Hanseatische Sparkassenakademie

Es beruht dabei im Wesentlichen auf zwei Säulen, auf der Lehrgangs- und der Seminarakademie. Im Bereich der Lehrgänge finden alle Maß-nahmen statt, die mit einer Abschlussprüfung enden und für die Zeug-nisse bzw. Zertifikate vergeben werden. Bei den Seminaren handelt es sich um Veranstaltungen zur Anpassungsfortbildung, die als offene Se-minare angeboten werden oder bei denen die Sparkassenakademie die einzelnen Institute individuell konzeptionell begleitet.

Lehrgangsakademie

Im Herbst 2011 wurde eine Bildungsreform angeschoben, die zu Be-ginn 2013 in Kraft getreten ist und die Studiengänge betrifft. Mit der Bildungsreform wird die Anzahl der Abschlüsse der Hanseatischen Sparkassenakademie auf den Bankfachwirt und den Bankbetriebswirt reduziert. Beide Studiengänge sind modular aufgebaut und jeweils in ein Vorstudium und ein Hauptstudium unterteilt. Die Vorstudiengänge

Page 59: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

59

finden als Selbststudium unter Einbindung des Sparkassen-Collegs und der Online-Materialien statt, und die Teilnehmer/innen werden bei diesem Teil des Studiums durch erfahrene Dozenten im Rahmen von Tutorien begleitet. Die Vorstudiengänge enden mit einer zentralen Prü-fung am Institut für Fernstudien der Management-Akademie. Mit der bestandenen Prüfung können die Teilnehmer/innen das jeweilige Haupt-studium aufnehmen.

Die Hauptstudiengänge zum Bankfach- bzw. zum Bankbetriebswirt sind als Präsenzmaßnahmen konzipiert, d. h., der Unterricht findet an einem Wochentag und einem Samstag statt. Inhaltlich sind die Studien-gänge an der Hanseatischen Sparkassenakademie generalistisch aus-gerichtet, um die Teilnehmer/innen fachlich breiter aufzustellen; die Ver-kaufstrainings werden dann in den Sparkassen – individuell abgestimmt auf die jeweiligen Vertriebskonzepte – durchgeführt. Während beim Bankfachwirt neben den grundlegenden Qualifikationen (Finanzmathe-matik, Allgemeine BWL, Wirtschafts- und Währungspolitik sowie Recht) auch die speziellen Qualifikationen (Vermögensmanagement, Immobi-liengeschäft sowie Firmen- und Gewerbekundengeschäft) im Studien-plan stehen, liegt der Schwerpunkt im Studiengang zum Bankbetriebs-wirt beim Fachgebiet „Bank- und Sparkassenbetriebswirtschaft“ sowie dem Themenfeld „Handlungs- und Methodenkompetenz“.

Die Studiengänge zum Bankfach- und Bankbetriebswirt haben in der systematischen Weiterbildung der Sparkassen und für die Sparkassen-akademie eine wesentliche Bedeutung, was sich auch in der Anzahl der Studierenden zeigt.

Entwicklung der Teilnehmerzahlen in den Studiengängen seit 2011

2011 2012 2013

Vorstudium zum Bankfachwirt 0 0 61

Studiengang zum Bankfachwirt (Hauptstudium) 142 146 105

Vorstudium zum Bankbetriebswirt 0 0 27

Studiengang zum Bankbetriebswirt (Hauptstudium) 49 53 33

Summe 191 199 225Hinweis: Die Studiengänge zum Bankfach- und zum Bankbetriebswirt sind zum Teil jahresübergreifend. Der Basislehrgang und der Fachberater für Finanzdienstleistungen wurden in 2012 letztmalig angeboten. Bei den Betriebswirten 2013 sind auch 10 Teilnehmer/innen aus dem FK-Traineeprogramm aufgeführt worden.

Im Jahr 2013 haben insgesamt 72 Teilnehmer/innen erfolgreich den Stu-diengang zum Bankfachwirt und 33 Teilnehmer/innen den Studiengang zum Bankbetriebswirt abgeschlossen.

Darüber hinaus hat die Akademie im Berichtsjahr Zertifizierungsmaß-nahmen für die Vermögensberater der Sparkasse Bremen sowie die Heilberufe-Berater der Hamburger Sparkasse durchgeführt.

Page 60: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

60

Seminarakademie

Die Hanseatische Sparkassenakademie bietet in Zusammenarbeit mit der Sparkassenakademie Schleswig-Holstein, der Sparkassenakade-mie Niedersachsen und weiteren externen Partnern ein umfangreiches Seminarprogramm an. Dieses offene Programm hat im Berichtsjahr 96 Seminare umfasst und wird laufend um neue Themen ergänzt. Darü-ber hinaus entsenden die Institute des Hanseatischen Sparkassen- und Giroverbandes auch Mitarbeiter/innen zu den zusätzlichen Seminaren unserer Kooperationsakademien. Die Sparkassenakademie begleitet die Mitgliedsinstitute zudem bei der Konzeption und Durchführung von hauseigenen Veranstaltungen.

Entwicklung der Teilnehmerzahlen in den Seminaren seit 2011

2011 2012 2013

Teilnehmer/innen an Seminaren aus dem Seminarprogramm 51 42 71

Teilnehmer/innen an weiteren Seminaren der Kooperationsakademien 324 338 400

Summe 375 380 471

Akademiegremien

Die Mitglieder des Beirats der Hanseatischen Sparkassenakademie kamen im November zu ihrer turnusmäßigen Sitzung zusammen, bei der es schwerpunktmäßig um die zukünftige Ausrichtung der Studien-gänge unter Einbindung aller Mitglieder sowie einer noch weiterreichen-den Vertiefung der Zusammenarbeit unter dem Motto „Mehr Gemein-sam“ – insbesondere im Seminargeschäft – ging.

Ausblick auf das Jahr 2014

Nach den ersten Erfahrungen mit der neuen Form der Studiengänge und der sich verschärfenden Situation auf dem Weiterbildungsmarkt werden die Studiengänge zum Bankfach- und Bankbetriebswirt erneut den Bedürfnissen der Verbandsmitglieder sowie den Erwartungen ihrer Mitarbeiter angepasst. Das extern geprüfte Vorstudium entfällt, und die Studiengänge finden zukünftig als Vollzeitmaßnahmen wochentags statt. Damit können sich die Teilnehmern/innen künftig wieder vollstän-dig auf ihr Studium konzentrieren.

Die Hanseatische Sparkassenakademie wird im Jahr 2014 zudem ihren 60. Geburtstag begehen.

Page 61: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

61

Zusammengefasste Bilanzen der Sparkassen

Entwicklung nach der Bilanzstatistik von Ende 2009 bis 2013

Aktiva

2009Mio. €

2010Mio. €

2011Mio. €

2012Mio. €

2013Mio. €

KassenbestandGuthaben bei ZentralnotenbankenForderungen an KreditinstituteForderungen an KundenWertpapiereTreuhandvermögenSachanlagenSonstige Aktiva

326,4

605,84 721,3

34 165,610 200,6

19,7155,6525,2

278,7

202,92 649,2

36 348,710 963,9

18,7141,4857,2

259,4

415,42 973,6

38 044,79 430,3

18,6132,5929,0

343,9

138,52 636,3

39 899,88 925,2

12,1121,6868,7

315,7

180,83 525,6

40 341,88 802,0

6,0109,7988,2

Bilanzsumme 50 720,2 51 460,8 52 203,6 52 946,1 54 269,8

Passiva

2009Mio. €

2010Mio. €

2011Mio. €

2012Mio. €

2013Mio. €

Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenVerbindlichkeiten gegenüber Kunden Spareinlagen andere VerbindlichkeitenVerbriefte VerbindlichkeitenTreuhandverbindlichkeitenRückstellungen und WertberichtigungenNachrangige VerbindlichkeitenGenussrechtskapitalFonds für allgemeine BankrisikenEigenkapitalSonstige Passiva

7 105,3

9 510,424 996,2

3 664,919,7

1 005,0529,9137,0

–2 236,91 514,7

7 710,9

9 143,325 203,13 723,4

18,7

1 060,5543,062,0

–2 256,11 739,8

7 683,4

9 358,225 398,93 593,2

18,6

1 097,7527,657,02,0

2 281,72 185,2

7 674,9

9 395,726 430,43 133,5

12,1

1 101,8160,322,02,0

2 819,92 193,6

7 534,3

9 840,027 246,43 269,0

6,0

1 140,9182,722,0

544,52 869,91 614,1

Bilanzsumme 50 720,2 51 460,8 52 203,6 52 946,1 54 269,8

Page 62: Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband · und Giroverbandes – Körperschaft des öffentlichen Rechts (DSGV öK), Berlin. Er hält für seine Mitgliedssparkassen unterschiedliche

62

Hanseatischer Sparkassen- und GiroverbandÜberseering 4, 22297 Hamburg

Telefon 040 637020-0 • Telefax 040 [email protected] • www.hsgv.de