Hausarbeit - Die Klavierspielerin

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Hausarbeit Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin Vorstellung der Autorin: Elfriede Jelinek (geb. 20.10.1946 in Mürzzuschlag) ist eine österreichische Schriftstellerin, die 2004 den Literaturnobelpreis erhielt, unter anderem für „den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“ (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek) Jelinek bezeichnet sich selbst als psychisch kranke Frau, die das Schreiben als eine Art Therapie betrachtet. Sie sagt selbst, dass es sie sich abgrundtief hasst und es für sie keine Heilung gibt. Das Privileg, sich über sich selbst lustig zu machen, bleibt ihr vorenthalten. (s. Interview) Die Autorin beschreibt in ihren Romanen und Dramen die Unterdrückung der Frau, wobei sie sich ihrer eigenen Lebensgeschichte bedient. Für den Roman „Die Klavierspielerin“ scheint sie selbst das Vorbild gewesen zu sein. Elfriede Jelinek ist die Tochter einer österreichischen Buchhalterin und eines jüdisch-tschechischen Chemikers. Ihr Vater starb 1969 in einer psychiatrischen Anstalt, ihre Mutter 2000, sie lebte in völliger Paranoia. (Z.http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/elfriede%20jelinek %202004.html) Früh kam sie aufgrund eines starken Bewegungsdrangs in die Kinderpsychatrie. (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek) Ihre Mutter plante, ihre Tochter als musikalisches Wunderkind Karriere machen zu lassen. Genau wie im Roman, nahm die Mutter sie unter ihre Fittiche und sorgte dafür, dass sie am Konservatorium Wien aufgenommen wurde. Sie lernte sechs verschiedene Instrumente, auch Klavier. Nach der Matura, litt Jelinek an einem psychischen Zusammenbruch und musste ihr Studium wegen starker Angstzustände abbrechen. Während sie ein Jahr in völliger Isolation zu Hause verbrachte, begann sie zu schreiben. Elfriede Jelinek verfügte zwei Aufführungsverbote für ihre

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Hausarbeit

Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin

Vorstellung der Autorin:

Elfriede Jelinek (geb. 20.10.1946 in Mürzzuschlag) ist eine österreichische Schriftstellerin, die 2004 den Literaturnobelpreis erhielt, unter anderem für „den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“ (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek)Jelinek bezeichnet sich selbst als psychisch kranke Frau, die das Schreiben als eine Art Therapie betrachtet. Sie sagt selbst, dass es sie sich abgrundtief hasst und es für sie keine Heilung gibt. Das Privileg, sich über sich selbst lustig zu machen, bleibt ihr vorenthalten. (s. Interview)Die Autorin beschreibt in ihren Romanen und Dramen die Unterdrückung der Frau, wobei sie sich ihrer eigenen Lebensgeschichte bedient. Für den Roman „Die Klavierspielerin“ scheint sie selbst das Vorbild gewesen zu sein. Elfriede Jelinek ist die Tochter einer österreichischen Buchhalterin und eines jüdisch-tschechischen Chemikers. Ihr Vater starb 1969 in einer psychiatrischen Anstalt, ihre Mutter 2000, sie lebte in völliger Paranoia. (Z.http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/elfriede%20jelinek%202004.html)Früh kam sie aufgrund eines starken Bewegungsdrangs in die Kinderpsychatrie. (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek)Ihre Mutter plante, ihre Tochter als musikalisches Wunderkind Karriere machen zu lassen. Genau wie im Roman, nahm die Mutter sie unter ihre Fittiche und sorgte dafür, dass sie am Konservatorium Wien aufgenommen wurde. Sie lernte sechs verschiedene Instrumente, auch Klavier. Nach der Matura, litt Jelinek an einem psychischen Zusammenbruch und musste ihr Studium wegen starker Angstzustände abbrechen. Während sie ein Jahr in völliger Isolation zu Hause verbrachte, begann sie zu schreiben. Elfriede Jelinek verfügte zwei Aufführungsverbote für ihre gesamten Dramen in Österreich und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Die Verleihung des Nobelpreises kam für sie unerwartet und unverdient. (Z.http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/elfriede%20jelinek%202004.html)Die Autorin engagiert sich besonders im Bereich Nationalsozialismus, da sie dies für ein großes Thema in Österreich hält. (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek)

Inhaltsangabe:

Die Klavierspielerin spielt in Wien in der Jetztzeit. Erika Kohut ist Klavierlehrerin am Konservatorium in Wien, sie ist Ende 30, lebt aber noch bei ihrer Mutter. Ihre Mutter hat die völlige Kontrolle über ihr Leben, sie lässt sie nicht ausgehen und verlangt für jede Verspätung eine ausgiebige Erklärung. Ihre Professur am Konservatorium ist Erikas Zweitwahl, denn für eine Solokarriere als Pianistin hat ihr Können nicht gereicht. Erika kapselt sich sozial ab, sie darf kaum Kontakte haben. Sie gibt Konzerte zu denen sie ihre Schüler zwingt zu kommen, da diese sonst schlechte Noten bekommen würden. Die Klavierspielerin kann dem Anspruch ihrer Mutter nicht standhalten, sie verliert die Freude an der Musik, sie beginnt sich selbst zu verletzen und beobachtet fremde Menschen beim Sex im Park. Wenn sie zu spät nach Hause kommt, ohne eine gute Erklärung, prügelt die Mutter auf sie ein. Erika

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kann zwar zurückschlagen, aber niemals gewinnen, denn sie schämt sich immer kurz darauf für ihre Tat. Als einer ihrer Schüler, Walter Klemmer, sich in sie verliebt, ist sie überfordert und blockt ab. Durch seine Ausdauer beeindruckt er sie aber, so dass sie zunächst bereit scheint eine Beziehung mit ihm einzugehen. Statt sich ihm hinzugeben, erpresst Erika Walter. Sie gibt ihm einen Brief mit ihren geheimsten sexuellen Wünschen, Klemmer ist schockiert, denn Erika wünscht sich misshandelt zu werden, gefesselt und geknebelt. Nachdem er den Brief gelesen hat, erscheint er nicht mehr zu den Klavierstunden. Als Erika ihn nach einer Klarinettenstunde in eine Abstellkammer zerrt und seinen Penis in den Mund nimmt kommt es zu keiner Erektion. Walter ist frustriert und beginnt seine Klavierlehrerin zu beleidigen. Sie gehen im Streit auseinander. Von seiner Frustration getrieben, pöbelt Klemmer ein Paar im Park an, anschließend masturbiert er vor dem Haus in dem Erika und ihre Mutter wohnen. Spät in der Nacht ruft er Erika an, damit sie ihm die Tür öffnet. Als sie öffnet schlägt er sie und tritt auf sie ein. Die Mutter versucht ihm Einhalt zu gebieten und die Polizei zu rufen, Walter sperrt sie aber in ihr Zimmer ein. In Rage vergewaltigt er Erika und verlässt dann das Haus. Am nächsten Tag geht die Klavierspielerin zur Technischen Hochschule, sie nimmt ein Messer mit, auch wenn sie noch nicht weiß, was sie damit anstellen will. Als sie an der Technischen Hochschule ankommt sieht sie Klemmer in einer Gruppe Menschen stehen, er flirtet mit einem Mädchen und geht danach hinein. Erika ist frustriert und will sich das Messer ins Herz stechen. Sie trifft aber stattdessen ihre Schulter, sie blutet stark, unternimmt aber nichts, sie geht einfach nach Hause.

Hat das vorliegende Werk der Menschheit großen Nutzen erbracht und somit den Literaturnobelpreis verdient?:

„Die Klavierspielerin“ von Elfriede Jelinek zeichnet zuerst durch einen außergewöhnlichen Schreibstil aus. Es gibt kaum Absätze, es ist ein fließender Text. Die Erzählperspektive wird im Verlauf des Romans nicht klar, sie scheint zu wechseln. Der Roman nimmt die Interpretation vorweg, Erika ist offensichtlich immer noch das kleine Kind ihrer Mutter, das beschützt werden muss, gleichzeitig aber auch der Ersatz für ihren Ehemann, der die Familie verlassen hat, kurz darauf aber gestorben ist. Es muss sozusagen keine Interpretation mehr geleistet werden, da der Text sich selbst beantwortet. Die Psyche der Personen wir analysiert und zu direkt aufgegriffen. Der Charakter der Figuren wird nicht nur oberflächlich beschrieben, sondern der Leser wird mit ihrer Psyche konfrontiert. Elfriede Jelinek beschreibt ihren Roman selbst als Überspitzung des Lebens eines Klavierlehrers, da sie findet, dass sie Sklaven de Musikkultur sind, in deren Beruf keinerlei Kreativität erlaubt ist. (Z. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Klavierspielerin)Das Leben von Erika Kohut ähnelt sehr dem Leben der Autorin, die von ihrer Mutter streng erzogen wurde und zum musikalischen Wunderkind ausgebildet werden sollte. Als Elfriede Jelinek „Die Klavierspielerin“ schrieb war sie über 30 und lebte bei ihrer Mutter genau wie die Protagonistin ihres Romans. Nachdem Jelinek den Nobelpreis bekam sagte sie in einem Interview, dass sie sehr froh sei, dass ihre Mutter vier Jahre zuvor gestorben ist, da sie an Paranoia litt und „völlig verrückt geworden ist“ (Z. http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/elfriede%20jelinek%202004.html, http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek)

„Die Klavierspielerin“ ist meiner Meinung nach ein außergewöhnliches Werk, dass sehr direkt und unverhüllt die Probleme der Gesellschaft beschreibt, die sonst nicht angesprochen werden würden. Nicht viele Autoren besitzen den Mut, so eindeutig über Sexualität zu sprechen, auch über die Findung einer sexuellen Identität und die Probleme in Familien. In dem Roman werden viele Probleme der Gesellschaft angesprochen. Ich kann mir vorstellen, dass es für viele Menschen eine Erleichterung ist, etwas über solche Probleme zu lesen. Dadurch, dass die Gesellschaft scharf kritisiert wird, fordert das Werk zum Nachdenken und

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reflektieren auf. Ich finde, dass der Menschheit dadurch ein großer Nutzen erwiesen wird. Ich halte es für wichtig, Tabus zu brechen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Vielleicht wäre für viele Menschen ein Kritikpunkt, dass „Die Klavierspielerin“die Welt ihrer Meinung nach nicht stark genug verändern will, da aber der Nobelpreis für den Verdienst an der Menschheit vergeben wird finde ich es völlig gerechtfertig, dass Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis unter anderem für die Klavierspielerin erhalten hat, denn um die Menschheit zu beeinflussen muss man zuerst die Gesellschaft beeinflussen.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Jelinek

http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/elfriede%20jelinek%202004.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Klavierspielerin

Die Klavierspielerin – Roman, erschienen im Rowohlt Verlag, 44. Auflage Januar 2014